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Jazz

Bewertungen

Insgesamt 655 Bewertungen
Bewertung vom 09.12.2023
Solte-Gresser, Christiane

Die Welt der Träume


ausgezeichnet

Das Buch "Die Welt der Träume" ist eine Abhandlung von Träumen von der Antike bis zur heutigen Zeit. Das Buch ist fundiert recherchiert und bebildert. Viele Gedichte und Geschichten sind in Teilen übersetzt oder zusammengefasst wiedergegeben. Dabei wurde das Buch sehr international gehalten. Viele Dichter und Schreiber sind aus dem Orient vertreten. Wenige Geschichten kannte ich, daher konnte ich die Mehrheit der Träume für mich neu entdecken. Die Wandlung der Träume in den Jahrhunderten zu erleben ist sehr faszinierend. Ein paar Werke bekannter Autoren wie Dürer, Shakespeare, Poe, Heine und Schubert sind ebenfalls zusammengetragen worden. Die meisten Namen sind mir aber neu. Auch Frauen sind mit beispielsweise Bronte und Dickinson zunehmend in späterer Zeit vertreten. Sogar Kafkas und Freunds Werke tauchen auf, wobei sie jetzt allerdings nicht zu meinen Favoriten zählen. Bei reinen Bildern ist die Bildanalyse dazu wiedergegeben. Der berühmteste Träumer, Martin Luther King ist natürlich auch vertreten.

Wer sich also für Träume in der Wandlung der Zeit interessiert, ist mit diesem Wer gut aufgehoben. Empfehlenswert für alle, die gern über Dichtung und Kunst von Träumen aus der Antike bis zur heutigen Zeit weiterbilden wollen.

Bewertung vom 09.12.2023
Kötz, Kathrin

Gutes Essen muss nicht teuer sein


ausgezeichnet

Das Kochbuch ist in drei Themenkategorien untergeordnet: Brote, vollwertige Mahlzeiten und Süßes.

Kötz biete Gerichte für den kleinen Geldbeutel an, die schmecken und dabei gesund sind. Ich liebe den Kartoffel-Rucola-Salat, aber auch die Schokoladenkekse sind zum Dahinschmelzen. Das Erdbeertiramisu lacht mich schon jetzt für den Sommer an und das Zucchini-Tomaten-Gratin wartet derzeit auf mich im Backofen. Man kann somit Neues für sich entdecken, doch sind auch ein paar Klassiker wie Marmorkuchen und Spaghetti alla Carbonara dabei. Für mich aber definitiv ein Kauf wert! Die Gerichte sind einfach zuzubereiten und sie verwendet Zutaten, die man überall findet. Somit gibt es keine exotischen Zutaten, von denen man nur eine Messerspitze für nur ein Rezept aus dem Buch braucht.

Sie gibt zu vielen Rezepten zudem Tipps und Ersätze an, wenn man eine Zutat aus dem Rezept z.B. nicht mag oder nicht parat hat. Picky Eater, wie mir, sind hier gut aufgehoben.

Kulinarisch sollte man viel Gemüse lieben, wobei es auch ein paar Rezepte mit Fleisch und Fisch gibt. In den Desserts wird zudem manchmal Gelatine verwendet.

Empfehlenswert für Anfänger, Singles und Studenten mit einem Budget!

Kritikpunkt: Mir fehlen leider die Zeitangaben zu den Rezepten. Diese muss man sich entweder kurz durch das Rezept überfliegen selbst zusammenrechnen oder komplett selbst erschließen, wenn da keine Dauer zum Backen oder eine Wartezeit dabei steht. Leider gibt es zudem auch kein Zutatenregister im Anhang, sodass man schnell etwas suchen und nachschlagen kann. Ansonsten top!

Bewertung vom 08.12.2023
Tekal, Ronny

Deine innere Apotheke


sehr gut

Tekal schreibt in seinem Sachbuch über die Selbstheilungskräfte des menschlichen Körpers, indem er auf Hormone und Vitamine und die Funktionen eingeht. Er erklärt alles äußerst interessant und aufschlussreich. Dabei geht er sehr ausführlich und verständlich vor, sodass es jeder Laie nachvollziehen kann. Ich habe mir so einige Haftmarker eingeklebt, um schnell wieder die wichtigsten Punkte für mich wiederzufinden. Das Buch eignet sich gut zum Nachschlafen und wieder reinlesen. Hier steckt so viel Wissenswertes und Wahres drin! Außerdem schreibt er humorvoll und die Lektionen sind lehrreich. Er gibt Hinweise und Tipps, wie man beispielsweise mehr von den positiven Hormonen aktivieren kann und wie man besser die negativen Hormone auf einem niedrigen Level im Körper hält. Hierzu gibt er sowohl sportliche Aktivitäten vor als auch Tipps zu Ernährungsgewohnheiten.

Einzige Kritikpunkte sind, dass manche Themenbereiche in dunkelgrauem Hintergrund hervorgehoben wurden, was das Lesen etwas (zumindest in der dunklen Jahreszeit) erschwert. Außerdem wiederholt er sich gegen Ende zunehmend, sodass es zu keinem großen Wissenszuwachs mehr kommt. Hier hätte er auch einfach kürzen können.

Empfehlenswert für alle ab 16! Wer sich für Biologie und den menschlichen Körper mit ihren winzigen Funktionsweisen interessiert, wird hier sehr gut aufgehoben sein.

Bewertung vom 05.12.2023
Thansen, Mette

Der Geschmack des Lebens


sehr gut

Der Geschmack des Lebens ist ein seichter Frauenroman, der leicht zu lesen ist. Jedoch bleibt er auch nicht lange im Kopf. Der Roman ist perfekt für Frauen, die gerade einen Roman suchen, bei dem der Protagonistin alles leicht und perfekt von der Hand gelingt und alles problemlos genau nach ihren Vorstellungen funktioniert. Eine Frau, die ihre Leidenschaft und sich selbst dabei wiederfindet.

Frauke, schockiert von der Idee, dass ihr Ehemann eine Beziehungspause einlegen will, flieht in ihr Kindheitsidyll Lüneburg, wo sie früher mit ihren Eltern stets ihre Ferien verbracht hat. Dort freundet sie sich schnell mit Liv an, die noch immer den Hof besitzt, in dem sie früher übernachtet hat. Auch sonst scheint ihr Lüneburg sehr gut zu kommen, sodass sie beschließt die dreimonatige Beziehungspause dort zu verbringen...Ob da wohl auch ein neuer Mann mit im Spiel ist?

Der Roman ist solide geschrieben. Es gibt Flashbacks, die in den Fließtext eingebunden werden, sodass man sehr konzentriert lesen muss. Die Charaktere haben ihre Eigenarten, die gut herausstechen. Ich hatte mit einem kitschigen Happy End gerechnet und wurde von einer ganz anderen Art von Happy End überrascht. Gern eine Empfehlung an alle Frauen, die einen lockeren Roman lesen wollen.

Bewertung vom 29.11.2023
Stark, Miriam

Natural Flow


gut

Dr. Miriam Stark ist keine Gynäkologin, sondern hat in Wirtschaftspsychologie promoviert und sich dann auf persönliche Therapien spezialisiert. Das bemerkt man auch recht schnell. Sie beginnt damit, dass sie während ihrer Zeit, in der sie an ihrem Doktor gefeilt hat, nur unter Drogen- und Alkoholeinfluss stand. Das war das erste Anzeichen, womit sie bei mir nicht imponieren konnte, da ich solche Prahlereien immer skeptisch sehe. Zu diesem Buch werden eher emotional reife Frauen greifen, keine Teenager, die es cool finden, wenn man raucht.

Stilistisch geht es mit sehr vielen englischen Wörtern und "Puh"s weiter, die den Lesefluss extrem stören, nicht allzu sachlich und kompetent wirken. Sie schreibt vielmehr wie, wenn deine beste Freundin dir das alles gerade bei einem Feierabendbier in der Hand neben dir sitzend erklärt. Wenn man sich darauf einlässt, wirkt das aber sehr auflockernd und ist gutverständlich.

Leider ist sie auch der woken, linken Genderideologie verfallen und redet von "Personen mit Uterus". Da musste ich die Augen verdrehen, wenn Frauen beginnen, sich selbst zu degradieren... Außerdem wird hier ebenfalls gegendert, was sowohl grammatikalisch falsch war ("Gynäkolog*innen") als auch völlig abstrus "Coach*innen". So etwas sticht einem ins Auge, stört den Lesefluss und stiftet nur Verwirrung.

Sie gibt jedoch viel Input und Ideen, wie man Probleme in den vier Phasen des monatlichen Kreislaufs einer Frau behandeln kann. Das ist sehr aufschlussreich. Man muss selbst herausfinden, ob es für sich persönlich funktioniert, denn ich konnte das persönlich nicht testen. Wenn man aufgrund von Krankheiten, wie zum Beispiel Endometriose, auf die Pille angewiesen ist, kann man seinen Zyklus nicht psychologisch für sich nutzen, da der Körper in einer Scheinschwangerschaft feststeckt. Daher hat mich auch der kurze Exkurs zum Thema Endometriose verwirrt, da sie hierzu keinerlei Hilfestellung nennt und das Thema nur im Groben ankratzt.

Daher ist das Buch empfehlenswert für Frauen, die selbstständig, in Teilzeit oder im Homeoffice arbeiten. Verkäuferinnen, Ärztinnen, Friseurinnen oder auch Frauen in der Bildungsbranche werden hier zwar auch Interessantes lernen können, jedoch empfiehlt sie, sich jeden Monat an den zwei stärksten Tagen der Periode freizunehmen und sich generell in der 4. Phase mehr um sich selbst zu kümmern. Das ist jedoch schwer zu bewerkstelligen, wenn man beispielsweise Patienten, Kunden oder Schüler vor sich hat. Schade, dass sie nicht über klassische Frauenberufe nachgedacht hat, sondern sich in ihrer Therapie nur in elitären Kreisen bewegt.

Dennoch ist das eine interessante Lektüre über den hormonellen Haushalt der Frau. Ich habe viel Neues erfahren können. Ihre Ideen sind gut, nur an der Umsetzung wird es scheitern, wenn sie Krankenkassen und die Regierung nur jeweils kurz in Fußnoten als kleine Anmerkung kritisiert. Hier hätte sie viel mehr erreicht, wenn sie beispielsweise selbst aktiv geworden wäre. Sie hätte in ihrer Position die Macht verfügt eine Petition zu starten und dies mit einem QR-Link zu versehen und ins Buch zu integrieren, damit Frauen unterschreiben und zwei Tage im Monat freigestellt werden, wie es in Spanien zum Beispiel schon der Fall ist. Aber irritierenderweise hat sie das Beispiel von Spanien gar nicht hervorgebracht.

Bewertung vom 28.11.2023
Häußler, Marcel

Kant und das Leben nach dem Tod / Kommissar Kant Bd.3


ausgezeichnet

Kant, der Protagonist und Hauptkommissar der Geschichte, wird der Fall vorgelegt, bei dem ein Mädchen im Wald einen Arm eines Menschen gefunden hat. Nun muss er herausfinden, wem er gehört und ob die Person noch lebt, und falls es sich um ein Kapitalverbrechen handelt, den Täter finden. Natürlich ist es ein Kapitalverbrechen, aber bleibt es bei dem Fund oder tun sich abscheulich tiefe Abgründe auf? Daneben arbeitet er noch mit vielen weiteren Kollegen, die sicherlich ebenfalls schon in den vorigen Bänden vorkamen, sodass man auch nebenbei kleine Einblicke in ihre Privatleben erhaschen kann, was das ganze schön abrundet und gleichzeitig eine Portion Realismus verspricht.

Ich kenne die ersten beiden Bände (noch) nicht, konnte aber diesem Kriminalroman nichtsdestotrotz sehr gut ohne Probleme folgen. Alle Polizeibeamten werden sehr gut nebenbei in die Geschichte integrierend vorgestellt, sodass es ein sehr guter, flüssiger Stil ist, dem man leicht folgen kann und gern liest. Die Kapitel wechseln stets die Charaktere, die im Vordergrund die Geschichte aus der Sicht eines auktorialen Erzählers berichten, sodass man konzentriert lesen muss, aber gleichzeitig jeden im Überblick hat und der Geschichte gut folgen kann und alles hautnah miterlebt. Ich persönlich hatte in der Mitte etwa schon die Vermutung, was der Twist sein könnte, der es dann auch wurde. Nichtsdestotrotz ist das hier aber sehr gut geschrieben, sodass ich den Kriminalroman gern an alle Fans Häußlers, aber auch denjenigen, die ihn noch nicht kennen und gern kennenlernen möchten, empfehle.

Bewertung vom 25.11.2023
Chekh, Nada

Eine Blume ohne Wurzeln


gut

Nachdem ich vom Haymon Verlag "All die Frauen, die das hier überleben" gelesen und geliebt habe, griff ich gern zur neuesten Veröffentlichung zu.

Ich habe bisher nichts von Nada Chekh gehört oder gelesen und bin daher aufgrund des Klappentexts mit großem Interesse und hohen Erwartungen herangegangen. Leider ist das Buch in meinen Augen noch ausbaufähig. Chekh hat das Buch nicht gut strukturiert, da sie leider oft in ihrer Erzählung springt und dabei auch noch Lücken hinterlässt. Wie kam es beispielsweise zur Akzeptanz ihres Auszugs? Dann kritisiert sie viel an der arabischen Community, deren Punkte ich oftmals gut nachvollziehen konnte und ich die meisten für wahr und wichtig erachte, wie zum Beispiel, dass Frauen einen großen Anteil an der Unterdrückung und den Repressalien der nächsten Generation an Frauen haben oder, dass der Begriff PoC rassistisch ist, da er erneut die Weißen in die elitäre Klasse emporhebt und alle anderen in einen Topf wirft. Gleichzeitig ist Chekh aber absolut nicht selbst reflektierend und nur ihre Meinung scheint allgemeingültig zu sein. Sie sieht nur schwarz oder wei0. Grautöne scheinen für sie nicht zu existieren.

Ich empfehle die Autobiografie allen muslimischen, strengen Eltern. Hier wird ein radikales Beispiel gezeigt, was komplett aus dem Ruder gelaufen ist. Mit ein wenig mehr Feingefühl, Konversation und Entscheidungsfreiheit, wie das Kind zu den Werten der Eltern stehen könnte, wäre sicherlich schon viel gerettet, ohne dass es in solch einen Fall wie Chekhs eskaliert, die sich nicht nur selbst irreparable Schäden zugefügt hat, sondern auch komplett dem Islam den Rücken gekehrt hat. Mit ein bisschen mehr Ausführlichkeit und Klarheit und Struktur wären das 4 oder gar 5 Sterne geworden. Nichtsdestotrotz empfehle ich den Autobiografie allen Frauen, die sowohl in der Community stecken und die Community langsam hinterfragen, als auch allen Menschen, die die Community verstehen wollen.

Bewertung vom 25.11.2023
Seiser, Katharina

Österreich express


gut

Nachdem ich von Seisers Kochbuch "Schnell mal vegan" ganz angetan war, war ich in ihrem Österreich Klassiker interessiert. Leider wurde ich negativ überrascht. Im Anfang beginnt sie mit dem Standartrepertoire, den jeder in der Küche an Gerätschaften besitzen und an Nahrungsmittelkenntnissen wissen sollte. Anschließend geht es zu den Rezepten. Zum Frühstück gibt es zwei ganze Kapitel, kalt und warm. Kalt besteht dabei oftmals aus einer Scheibe Brot mit Butter bestreichen und diversem Gemüse als Topping anordnen. Dafür sollte man kein Buch benötigen. Manche Fotos wirkten zudem grau, trist und langweilig und weckten keinen Appetit in mir aus. Anschließend gibt es sehr viele Fleisch- und Fischgerichte und daran im Anschluss Suppen und Kartoffelklassiker. Die Desserts konnte aber noch immerhin 3 Sterne herausholen. Ich kann das Buch daher jeder Person empfehlen, die nicht kochen kann und es von den Basics auf lernen möchte.

Bewertung vom 21.11.2023
Schmölzl, Lydia

Ein guter Plan ist die halbe Liebe


weniger gut

Der Klappentext ist interessant, auch die Vorstellungen der drei potentiellen Väter hat mir sehr gut gefallen. Ich hatte dabei schnell meinen persönlichen Favoriten, der allerdings sehr schnell von der Bildfläche verschwunden ist, sodass nur noch zwei Männer um die Gunst gebuhlt haben, wobei sie beide keine Ahnung hatten, dass sie gerade mitten in einem verschwörerischen Plan von Roxy stecken.

Das war die erste Enttäuschung, aber mit der Zeit hat mich noch etwas viel Schwerwiegenderes am Roman gestört. Roxy wurde mit jeder Seite ein schlimmerer und schwierigerer Charakter, den man so gar nicht sympathisch finden konnte, was aber in dem Genre Liebesroman mit Humor eines der wichtigsten Faktoren sein sollte. Sie ist herrisch und egoistisch, was aber ganz gut erzählt und auch begründet wird. Ihre Charakterwandlung ist mir dann aber viel zu schnell vonstatten gegangen. Das wirkte unrealistisch. Am schlimmsten fand ich aber auch mitunter den makabren Humor des ganzen Buchs durchweg. In einer Szene riss sie den Witz, dass sie ihr Gehirn selbst lobotomieren wolle... Außerdem wird hier sehr viel getrunken. Für Frauen, die selbst stark zum Alkoholismus neigen, empfehle ich das Buch daher nicht. Gleichzeitig fand ich das Ende unmöglich. Wenn man auf Patchwork und Wokeness steht, bei der alles erlaubt und eigentlich egal ist, und man so ein Lebenskonstrukt akzeptiert, dann kann ich den Roman empfehlen. Aber mir hätte ein klassisches Happy End mehr gefallen.