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Jazz

Bewertungen

Insgesamt 657 Bewertungen
Bewertung vom 13.12.2023
Williams, Pip

Die Buchbinderin von Oxford


weniger gut

Ich kenne Williams vorigen Bestseller "Die Sammlerin der verlorenen Wörter" nicht. Da ich jedoch nur Positives davon gehört habe, habe ich zu ihrem neuesten Werk gegriffen, um den Hype zu verstehen. Leider konnte ich mit der Geschichte rund um Peggy mitten im ersten Weltkrieg nicht warm werden. Sie ist eine sehr egoistische Person, sodass es der Leserschaft schwer fallen könnte, Sympathie für sie zu entwickeln. Sie hat eine Zwillingsschwester, die geistige Mängel aufweist, was bei Zwillingsgeburten zur damaligen Zeit aufgrund von Sauerstoffmangel bei der Geburt des Öfteren vorgekommen ist. Das ist zwar sehr realitätsnah, jedoch ist Peggy, ihr einzig übrig gebliebenes Mitglied der Familie, zu herrisch und beschützend. Sie wirkt deswegen zunehmend egoistisch und sogar eifersüchtig, wenn Maude es schafft, etwas allein zu können.

Abgesehen von Peggy, zieht sich der Roman sehr. Der Inhalt wirkt so leer, dass ich ihn in drei Sätzen zusammenfassen könnte. Es passiert nichts. Es gibt ein vages Ziel, das Peggy erreichen möchte, aber ansonsten dümpelt der Roman nur so vor sich hin. Der Krieg, die Buchbinderei, die Arbeit, all das ist absolut nicht spannend geschrieben. Vielmehr kalt und distanziert, sodass ich bei traurigen Ereignissen auch nicht wirklich empfindlich dafür war. Der Roman ist extrem zäh, mühsam zu lesen und langweilig. Dabei hat sich Williams sehr viel Mühe in ihrer Recherchearbeit gegeben und viele Zitate von damaligen Akteuren eingebaut. Sie hat mit viel Hingabe und Liebe zum Detail recherchiert, doch scheint es mir, als hätte sie absolut planlos geschrieben. Ein roter Faden ist in meinen Augen kaum zu sehen. Daher baut sich auch keine Spannung auf. Ich bin enttäuscht und kann den Roman nicht empfehlen.

Bewertung vom 11.12.2023
#DerApotheker;Schleh, Carsten

Die Wahrheit über unsere Drogen


ausgezeichnet

Das Buch ist ein kompaktes Buch über verschiedene Drogen, die ausführlich und leicht verständlich erklärt werden. Die beiden Autoren beginnen damit zu erzählen, woraus sie bestehen, wie sie konsumiert werden, was sie bewirken und welche Gefahren drohen. Und das zu jeder Droge, die sie vorstellen. Abgerundet wird jedes Kapitel mit einer Rahmenhandlung, indem die beiden eine Beratungsstunde anbieten und so Süchtige oder Interessierte auf sie zukommen und sich beraten lassen. Das hat dem er ganzen Thematik ein bisschen Lockerheit und Frische geboten. Manche der Kandidaten waren so für mich extrem abschreckend, über andere dagegen habe ich mich köstlich amüsiert.

Sie haben viele echte Fälle recherchiert und knapp wiedergegeben. Somit ist das Buch sehr lehrreich und interessant. Ich konnte viel Neues lernen. Die Geschichte und Chemie war manchmal für mich dabei aber auch eher uninteressant. Hier hätte zum besseren Verständnis der chemische Aufbau zeichnerisch geholfen und insgesamt hätte auch das Buch besser formatiert sein können. Eine größere Schrift, mit mehr Platz und auch mit Kästen, die das Wichtigste hervorheben, hätten das Buch edler und strukturierter gestaltet. Die Verwendung und Wirkung fand ich teilweise fast schon zu ausführlich und verherrlichend beschrieben. Das könnte für Interessierte etwas gefährlich sein, da sie hier so ziemlich eine Anleitung bekommen.

Nichtsdestotrotz konnte ich sehr viel neuen Wissenszuwachs erhalten, sodass ich dennoch im Großen und Ganzen begeistert bin und das Buch daher sehr gern an Interessierte weiterempfehlen möchte.

Bewertung vom 09.12.2023
Kötz, Kathrin

Gutes Essen muss nicht teuer sein


ausgezeichnet

Das Kochbuch ist in drei Themenkategorien untergeordnet: Brote, vollwertige Mahlzeiten und Süßes.

Kötz biete Gerichte für den kleinen Geldbeutel an, die schmecken und dabei gesund sind. Ich liebe den Kartoffel-Rucola-Salat, aber auch die Schokoladenkekse sind zum Dahinschmelzen. Das Erdbeertiramisu lacht mich schon jetzt für den Sommer an und das Zucchini-Tomaten-Gratin wartet derzeit auf mich im Backofen. Man kann somit Neues für sich entdecken, doch sind auch ein paar Klassiker wie Marmorkuchen und Spaghetti alla Carbonara dabei. Für mich aber definitiv ein Kauf wert! Die Gerichte sind einfach zuzubereiten und sie verwendet Zutaten, die man überall findet. Somit gibt es keine exotischen Zutaten, von denen man nur eine Messerspitze für nur ein Rezept aus dem Buch braucht.

Sie gibt zu vielen Rezepten zudem Tipps und Ersätze an, wenn man eine Zutat aus dem Rezept z.B. nicht mag oder nicht parat hat. Picky Eater, wie mir, sind hier gut aufgehoben.

Kulinarisch sollte man viel Gemüse lieben, wobei es auch ein paar Rezepte mit Fleisch und Fisch gibt. In den Desserts wird zudem manchmal Gelatine verwendet.

Empfehlenswert für Anfänger, Singles und Studenten mit einem Budget!

Kritikpunkt: Mir fehlen leider die Zeitangaben zu den Rezepten. Diese muss man sich entweder kurz durch das Rezept überfliegen selbst zusammenrechnen oder komplett selbst erschließen, wenn da keine Dauer zum Backen oder eine Wartezeit dabei steht. Leider gibt es zudem auch kein Zutatenregister im Anhang, sodass man schnell etwas suchen und nachschlagen kann. Ansonsten top!

Bewertung vom 08.12.2023
Tekal, Ronny

Deine innere Apotheke


sehr gut

Tekal schreibt in seinem Sachbuch über die Selbstheilungskräfte des menschlichen Körpers, indem er auf Hormone und Vitamine und die Funktionen eingeht. Er erklärt alles äußerst interessant und aufschlussreich. Dabei geht er sehr ausführlich und verständlich vor, sodass es jeder Laie nachvollziehen kann. Ich habe mir so einige Haftmarker eingeklebt, um schnell wieder die wichtigsten Punkte für mich wiederzufinden. Das Buch eignet sich gut zum Nachschlafen und wieder reinlesen. Hier steckt so viel Wissenswertes und Wahres drin! Außerdem schreibt er humorvoll und die Lektionen sind lehrreich. Er gibt Hinweise und Tipps, wie man beispielsweise mehr von den positiven Hormonen aktivieren kann und wie man besser die negativen Hormone auf einem niedrigen Level im Körper hält. Hierzu gibt er sowohl sportliche Aktivitäten vor als auch Tipps zu Ernährungsgewohnheiten.

Einzige Kritikpunkte sind, dass manche Themenbereiche in dunkelgrauem Hintergrund hervorgehoben wurden, was das Lesen etwas (zumindest in der dunklen Jahreszeit) erschwert. Außerdem wiederholt er sich gegen Ende zunehmend, sodass es zu keinem großen Wissenszuwachs mehr kommt. Hier hätte er auch einfach kürzen können.

Empfehlenswert für alle ab 16! Wer sich für Biologie und den menschlichen Körper mit ihren winzigen Funktionsweisen interessiert, wird hier sehr gut aufgehoben sein.

Bewertung vom 05.12.2023
Thansen, Mette

Der Geschmack des Lebens


sehr gut

Der Geschmack des Lebens ist ein seichter Frauenroman, der leicht zu lesen ist. Jedoch bleibt er auch nicht lange im Kopf. Der Roman ist perfekt für Frauen, die gerade einen Roman suchen, bei dem der Protagonistin alles leicht und perfekt von der Hand gelingt und alles problemlos genau nach ihren Vorstellungen funktioniert. Eine Frau, die ihre Leidenschaft und sich selbst dabei wiederfindet.

Frauke, schockiert von der Idee, dass ihr Ehemann eine Beziehungspause einlegen will, flieht in ihr Kindheitsidyll Lüneburg, wo sie früher mit ihren Eltern stets ihre Ferien verbracht hat. Dort freundet sie sich schnell mit Liv an, die noch immer den Hof besitzt, in dem sie früher übernachtet hat. Auch sonst scheint ihr Lüneburg sehr gut zu kommen, sodass sie beschließt die dreimonatige Beziehungspause dort zu verbringen...Ob da wohl auch ein neuer Mann mit im Spiel ist?

Der Roman ist solide geschrieben. Es gibt Flashbacks, die in den Fließtext eingebunden werden, sodass man sehr konzentriert lesen muss. Die Charaktere haben ihre Eigenarten, die gut herausstechen. Ich hatte mit einem kitschigen Happy End gerechnet und wurde von einer ganz anderen Art von Happy End überrascht. Gern eine Empfehlung an alle Frauen, die einen lockeren Roman lesen wollen.

Bewertung vom 29.11.2023
Stark, Miriam

Natural Flow


gut

Dr. Miriam Stark ist keine Gynäkologin, sondern hat in Wirtschaftspsychologie promoviert und sich dann auf persönliche Therapien spezialisiert. Das bemerkt man auch recht schnell. Sie beginnt damit, dass sie während ihrer Zeit, in der sie an ihrem Doktor gefeilt hat, nur unter Drogen- und Alkoholeinfluss stand. Das war das erste Anzeichen, womit sie bei mir nicht imponieren konnte, da ich solche Prahlereien immer skeptisch sehe. Zu diesem Buch werden eher emotional reife Frauen greifen, keine Teenager, die es cool finden, wenn man raucht.

Stilistisch geht es mit sehr vielen englischen Wörtern und "Puh"s weiter, die den Lesefluss extrem stören, nicht allzu sachlich und kompetent wirken. Sie schreibt vielmehr wie, wenn deine beste Freundin dir das alles gerade bei einem Feierabendbier in der Hand neben dir sitzend erklärt. Wenn man sich darauf einlässt, wirkt das aber sehr auflockernd und ist gutverständlich.

Leider ist sie auch der woken, linken Genderideologie verfallen und redet von "Personen mit Uterus". Da musste ich die Augen verdrehen, wenn Frauen beginnen, sich selbst zu degradieren... Außerdem wird hier ebenfalls gegendert, was sowohl grammatikalisch falsch war ("Gynäkolog*innen") als auch völlig abstrus "Coach*innen". So etwas sticht einem ins Auge, stört den Lesefluss und stiftet nur Verwirrung.

Sie gibt jedoch viel Input und Ideen, wie man Probleme in den vier Phasen des monatlichen Kreislaufs einer Frau behandeln kann. Das ist sehr aufschlussreich. Man muss selbst herausfinden, ob es für sich persönlich funktioniert, denn ich konnte das persönlich nicht testen. Wenn man aufgrund von Krankheiten, wie zum Beispiel Endometriose, auf die Pille angewiesen ist, kann man seinen Zyklus nicht psychologisch für sich nutzen, da der Körper in einer Scheinschwangerschaft feststeckt. Daher hat mich auch der kurze Exkurs zum Thema Endometriose verwirrt, da sie hierzu keinerlei Hilfestellung nennt und das Thema nur im Groben ankratzt.

Daher ist das Buch empfehlenswert für Frauen, die selbstständig, in Teilzeit oder im Homeoffice arbeiten. Verkäuferinnen, Ärztinnen, Friseurinnen oder auch Frauen in der Bildungsbranche werden hier zwar auch Interessantes lernen können, jedoch empfiehlt sie, sich jeden Monat an den zwei stärksten Tagen der Periode freizunehmen und sich generell in der 4. Phase mehr um sich selbst zu kümmern. Das ist jedoch schwer zu bewerkstelligen, wenn man beispielsweise Patienten, Kunden oder Schüler vor sich hat. Schade, dass sie nicht über klassische Frauenberufe nachgedacht hat, sondern sich in ihrer Therapie nur in elitären Kreisen bewegt.

Dennoch ist das eine interessante Lektüre über den hormonellen Haushalt der Frau. Ich habe viel Neues erfahren können. Ihre Ideen sind gut, nur an der Umsetzung wird es scheitern, wenn sie Krankenkassen und die Regierung nur jeweils kurz in Fußnoten als kleine Anmerkung kritisiert. Hier hätte sie viel mehr erreicht, wenn sie beispielsweise selbst aktiv geworden wäre. Sie hätte in ihrer Position die Macht verfügt eine Petition zu starten und dies mit einem QR-Link zu versehen und ins Buch zu integrieren, damit Frauen unterschreiben und zwei Tage im Monat freigestellt werden, wie es in Spanien zum Beispiel schon der Fall ist. Aber irritierenderweise hat sie das Beispiel von Spanien gar nicht hervorgebracht.

Bewertung vom 28.11.2023
Häußler, Marcel

Kant und das Leben nach dem Tod / Kommissar Kant Bd.3


ausgezeichnet

Kant, der Protagonist und Hauptkommissar der Geschichte, wird der Fall vorgelegt, bei dem ein Mädchen im Wald einen Arm eines Menschen gefunden hat. Nun muss er herausfinden, wem er gehört und ob die Person noch lebt, und falls es sich um ein Kapitalverbrechen handelt, den Täter finden. Natürlich ist es ein Kapitalverbrechen, aber bleibt es bei dem Fund oder tun sich abscheulich tiefe Abgründe auf? Daneben arbeitet er noch mit vielen weiteren Kollegen, die sicherlich ebenfalls schon in den vorigen Bänden vorkamen, sodass man auch nebenbei kleine Einblicke in ihre Privatleben erhaschen kann, was das ganze schön abrundet und gleichzeitig eine Portion Realismus verspricht.

Ich kenne die ersten beiden Bände (noch) nicht, konnte aber diesem Kriminalroman nichtsdestotrotz sehr gut ohne Probleme folgen. Alle Polizeibeamten werden sehr gut nebenbei in die Geschichte integrierend vorgestellt, sodass es ein sehr guter, flüssiger Stil ist, dem man leicht folgen kann und gern liest. Die Kapitel wechseln stets die Charaktere, die im Vordergrund die Geschichte aus der Sicht eines auktorialen Erzählers berichten, sodass man konzentriert lesen muss, aber gleichzeitig jeden im Überblick hat und der Geschichte gut folgen kann und alles hautnah miterlebt. Ich persönlich hatte in der Mitte etwa schon die Vermutung, was der Twist sein könnte, der es dann auch wurde. Nichtsdestotrotz ist das hier aber sehr gut geschrieben, sodass ich den Kriminalroman gern an alle Fans Häußlers, aber auch denjenigen, die ihn noch nicht kennen und gern kennenlernen möchten, empfehle.

Bewertung vom 25.11.2023
Chekh, Nada

Eine Blume ohne Wurzeln


gut

Nachdem ich vom Haymon Verlag "All die Frauen, die das hier überleben" gelesen und geliebt habe, griff ich gern zur neuesten Veröffentlichung zu.

Ich habe bisher nichts von Nada Chekh gehört oder gelesen und bin daher aufgrund des Klappentexts mit großem Interesse und hohen Erwartungen herangegangen. Leider ist das Buch in meinen Augen noch ausbaufähig. Chekh hat das Buch nicht gut strukturiert, da sie leider oft in ihrer Erzählung springt und dabei auch noch Lücken hinterlässt. Wie kam es beispielsweise zur Akzeptanz ihres Auszugs? Dann kritisiert sie viel an der arabischen Community, deren Punkte ich oftmals gut nachvollziehen konnte und ich die meisten für wahr und wichtig erachte, wie zum Beispiel, dass Frauen einen großen Anteil an der Unterdrückung und den Repressalien der nächsten Generation an Frauen haben oder, dass der Begriff PoC rassistisch ist, da er erneut die Weißen in die elitäre Klasse emporhebt und alle anderen in einen Topf wirft. Gleichzeitig ist Chekh aber absolut nicht selbst reflektierend und nur ihre Meinung scheint allgemeingültig zu sein. Sie sieht nur schwarz oder wei0. Grautöne scheinen für sie nicht zu existieren.

Ich empfehle die Autobiografie allen muslimischen, strengen Eltern. Hier wird ein radikales Beispiel gezeigt, was komplett aus dem Ruder gelaufen ist. Mit ein wenig mehr Feingefühl, Konversation und Entscheidungsfreiheit, wie das Kind zu den Werten der Eltern stehen könnte, wäre sicherlich schon viel gerettet, ohne dass es in solch einen Fall wie Chekhs eskaliert, die sich nicht nur selbst irreparable Schäden zugefügt hat, sondern auch komplett dem Islam den Rücken gekehrt hat. Mit ein bisschen mehr Ausführlichkeit und Klarheit und Struktur wären das 4 oder gar 5 Sterne geworden. Nichtsdestotrotz empfehle ich den Autobiografie allen Frauen, die sowohl in der Community stecken und die Community langsam hinterfragen, als auch allen Menschen, die die Community verstehen wollen.

Bewertung vom 25.11.2023
Seiser, Katharina

Österreich express


gut

Nachdem ich von Seisers Kochbuch "Schnell mal vegan" ganz angetan war, war ich in ihrem Österreich Klassiker interessiert. Leider wurde ich negativ überrascht. Im Anfang beginnt sie mit dem Standartrepertoire, den jeder in der Küche an Gerätschaften besitzen und an Nahrungsmittelkenntnissen wissen sollte. Anschließend geht es zu den Rezepten. Zum Frühstück gibt es zwei ganze Kapitel, kalt und warm. Kalt besteht dabei oftmals aus einer Scheibe Brot mit Butter bestreichen und diversem Gemüse als Topping anordnen. Dafür sollte man kein Buch benötigen. Manche Fotos wirkten zudem grau, trist und langweilig und weckten keinen Appetit in mir aus. Anschließend gibt es sehr viele Fleisch- und Fischgerichte und daran im Anschluss Suppen und Kartoffelklassiker. Die Desserts konnte aber noch immerhin 3 Sterne herausholen. Ich kann das Buch daher jeder Person empfehlen, die nicht kochen kann und es von den Basics auf lernen möchte.