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Streiflicht

Bewertungen

Insgesamt 893 Bewertungen
Bewertung vom 02.09.2024
Letzte Lügen / Georgia Bd.12
Slaughter, Karin

Letzte Lügen / Georgia Bd.12


sehr gut

Untergang einer Familie

Wie immer, wenn es ein neues Buch von Autorin Karin Slaughter gibt, muss ich sofort zugreifen und auch am besten direkt lesen. Gut ist es dann, wenn ich sonst nichts vor habe und das Buch einfach komplett durchfressen kann. Da es sich bei diesem Buch um eine neue Geschichte mit Dr. Sara Linton und Will Trent handelt, war die Vorfreude natürlich noch größer. Ich bin ein bisschen verliebt in die beiden, vor allem in Will – und zum Glück hat mich auch dieses Buch wieder begeistert, obwohl meine Erwartungen so hoch waren. Allerdings hatte es teilweise seine Längen. Das Buch lässt sich nicht so einfach lesen, es hat einfach so viel Tiefe, soviel Leid und Schmerzen, so viele düstere Geheimnisse und eine Familie, der man nicht begegnen, geschweige denn angehören möchte. Das braucht Zeit zum Lesen und Verdauen. Vielleicht führte auch das dazu, dass die Spannung beim Lesen teilweise ein bisschen abflachte. Ich muss allerdings auch gestehen, dass ich das Vorgängerbuch Die letzte Nacht vor nicht so langer Zeit gelesen habe und so natürlich die beiden Bücher miteinander verglichen habe. Die letzte Nacht fand ich einfach mega – auch trotz schwieriger und düsterer Themen – hier fehlte mir der letzte Schliff.

Insgesamt ist das Buch aber wieder ziemlich gut gelungen und ich hatte gute Unterhaltung während der vielen Lesestunden. Sehr hilfreich fand ich die Karte, die vorne im Buch abgedruckt ist und das Camp zeigt, in dem die Handlung spielt. Dort habe ich auch immer wieder nachgeschaut, weil manches dann beim einfachen Lesen für mich etwas verwirrend war.

Gut gefallen hat mir das Setting in den Bergen, wo man nicht so einfach hinkommt, sodass dadurch zahlreiche Probleme entstehen (so kann die Polizei zum Beispiel nicht innerhalb von ein paar Minuten da sein oder ähnliches) und dass die Anzahl der Verdächtigen überschaubar ist. Dennoch kann man bis zum Schluss miträtseln und die Auflösung hat mich echt überrascht. Es passte alles und war rund, es blieben keine Fragen offen und dennoch war es nicht vorhersehbar. So mag ich das.

Bewertung vom 02.09.2024
Ewige Schuld
Dessaul, Arne

Ewige Schuld


gut

Interessante Spurensuche

Nachdem ich die Kurzbeschreibung zu diesem Buch gelesen hatte, bin ich neugierig geworden. Ich hatte noch nichts von Autor Arne Dessaul gelesen und ich entdecke auch immer gerne (für mich) neue Autoren.

Beim Einstieg hatte ich so meine Probleme und habe lange gebraucht, um mich in die Geschichte einzufinden. Leider war mir die Hauptfigur Fritz Tiedemann von Anfang an unsympathisch. Ich konnte sein Verhalten und seine Gedanken nicht gut nachvollziehen und fand es auch ziemlich ungut, wie er alle seine Freunde hintergeht. Im Prinzip betrügt er jeden mit jedem, hat dabei zwar ein schlechtes Gewissen, lässt sich davon aber nicht abhalten, immer weiter zu tun, was er möchte. In solchen Fällen fällt mir dann leider auch die Lektüre schwer – wenn ich mich mit der Hauptfigur so gar nicht identifizieren oder anfreunden kann.

Interessant fand ich die Verwicklungen der Menschen aus dem Dorf in die Untaten der Kriegsjahre. Viele, viele düstere Geheimnisse, die die Menschen immer noch voreinander verbergen und die sie zu wahren versuchen. Das prägt das aktuelle Leben immer noch und reicht bis in die Zeit 40 Jahre später, als Fritz schon lange erwachsen ist und erst dann manches erfährt.

Für mich ein klassischer Coming of age-Roman, der zeigt, wie die Hauptfigur vom unschuldigen Jugendlichen durch Irrungen und Wirrungen zum Erwachsenen wird. Das fand ich schon interessant, allerdings hatte ich mir etwas mehr Spannung vorgestellt.

Der Autor schreibt auf seine ganz eigene Weise, die nicht meine ist, aber sicherlich ihre Fans findet. Leider nicht ganz mein Fall, aber trotzdem eine interessante Spurensuchen und spannende Zeitreise.

Bewertung vom 28.08.2024
Wenn sie lügt
Geschke, Linus

Wenn sie lügt


gut

Wenn die düstere Vergangenheit nach Dir greift

Da ich fast alle Bücher von Linus Geschke mit großer Begeisterung und Spannung gelesen habe, war ich natürlich umso gespannter auf sein neues Werk. Die Kurzbeschreibung hat mich zusätzlich neugierig gemacht und unterhaltsame Lesestunden versprochen. Und genauso war es dann auch, aber richtig gefesselt und gepackt hat mich das Buch leider nicht.

Ziemlich schnell hatte mich das Buch in seinen Bann gezogen und mit auf eine Reise in die Vergangenheit genommen. Die Freunde rund um Norah und Goran geraten erneut in eine Abwärtsspirale, die sich immer schneller und auch immer tödlicher dreht. Vor knapp zwanzig Jahren verliebte sich Norah in den vier Jahre älteren David, der später zum Mörder wurde. Das hat ihr Leben bis heute geprägt und nun erhält sie Drohbriefe. Kann es sein, dass David doch noch lebt? Auch Goran kehrt zurück nach Waldesroda, wo die alten Geister wieder lebendig werden.

Auch wenn mich die Geschichte gut unterhalten hat, war für mich das Ende leider vorhersehbar und an manchen Stellen habe ich mich echt gewundert. Dass zwei Männer aus der Szene sich am Telefon und per WhatsApp über eine Waffenlieferung austauschen, das halte ich für absolut undenkbar. Als Journalist und langjähriger Spannungsautor müsste Linus Geschke sowas auch besser wissen. Ich weiß, es waren nur zwei kurze Szenen, aber solche Fehler stören mich leider sehr.

Die Auflösung war mir relativ früh klar, dennoch hätte ich mir einen etwas interessanteren Showdown gewünscht. Manches hat sich so gelesen als wäre selbst der Autor von seinen Ideen und Phrasen gelangweilt. Schade, da hat mir „Die Verborgenen“ deutlich besser gefallen.

Was ich wieder gut fand, war die Vielschichtigkeit der drei Hauptcharaktere Norah, deren Mutter und Goran. Sie waren gut ausgearbeitet und auch so beschrieben, dass man erfahren wollte, was damals passiert ist und wie es nun weitergeht. Richtig sympathisch waren mir aber beide nicht – was vielleicht auch daran lag, dass sie immer noch ein Geheimnis hatte, das sie nicht preisgeben wollte, und dass er klischeehaft als Ausländer an der Grenze zur Legalität arbeitend dargestellt wurde. Leider waren auch die Nebenfiguren eher blass und ohne Konturen, obwohl es sich z. B. um die beiden besten Freunde der Hauptfiguren und damit wichtig Mitglieder der damaligen Clique handelt.

Interessant fand ich die immer wieder eingestreuten Infos und Statistiken zu Gewalttaten. Und auch die Sprünge zwischen den verschiedenen Figuren und deren Sichtweisen, aber auch zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart fand ich richtig gut.

Insgesamt bleibe ich ein bisschen ratlos zurück, denn ich hatte mir doch mehr versprochen. Am Ende ist alles aufgeklärt und aufgelöst, aber ich war dennoch nicht zufrieden. Als hätte man eine Rohversion von einer Geschichte gelesen, die durchaus Potenzial hat, wenn sie nur nochmal überarbeitet wird. Ich hoffe, Das Loft kann mich wieder mehr begeistern, dieses Buch habe ich noch nicht gelesen.

Bewertung vom 28.08.2024
Die Modeschöpferin von Manhattan
Weng, Joan

Die Modeschöpferin von Manhattan


ausgezeichnet

Hat mich mitgerissen

Da ich bereits vor Jahren zwei oder drei Bücher der Autorin gelesen hatte und erst neulich beim Aufräumen nochmal eins in der Hand hatte, war ich natürlich neugierig, wie sie jetzt schreibt und was die Modeschöpferin in New York so alles kann.

Schnell war ich mitten im Geschehen drin – auch weil gleich schon ganz am Anfang die Hauptfigur Daisy vorgestellt wird, die mit ihrer Kollegin und Freundin eilig zur Arbeit muss. Zur Arbeit bei besagter Modeschöpferin, die eher eine Modegöttin ist. Auch wenn mir Mode nicht so wichtig ist (man könnte auch sagen „ziemlich egal“), fand ich es sehr spannend, in einen Einblick in die damalige Zeit und das Leben und Schaffen von Madame Valentina zu bekommen. Gerne hätte ich auch einmal ein Kleid, das nur für mich gemacht wurde und meine Vorteile so hervorhebt. Valentina Schlee ist eine Künstlerin, eine Zauberin mit Stoff, Faden und Nadel. Das hat mir wirklich gefallen.

Richtig gelungen ist auch das Flair der damaligen Zeit – mit dem drohenden Krieg in Europa, dem wilden und zugleich so aufregenden Leben in New York. Es ist wie eine kleine Zeitreise.

Schön fand ich auch, wie die Kontraste zwischen den Gesellschaftsschichten herausgearbeitet werden. Gerade auch im Hinblick auf Daisy, deren Leben als Gattin eines reichen Mannes vorbestimmt zu sein scheint – auch wenn sie eigentlich einen anderen liebt.

Überhaupt ist die Liebe ein wichtiges Thema neben der Mode. Das hatte ich so nicht erwartet und ist eigentlich auch nicht mein Genre, aber ich habe es trotzdem mit Freude gelesen.

Interessant und bemerkenswert finde ich die Schreibweise der Autorin, die mit richtig mitgenommen und mitgerissen hat. Ein bisschen atemlos und hektisch manchmal, nicht alles wird detailreich ausgeschmückt und manches bleibt offen, dafür gibt es dann wieder Einblicke in die Gedanken von Figuren, vor allem der großen Modeschöpferin. Das hat mich sehr berührt. Sie, die nach außen hin erfolgreiche, glückliche und reiche Frau, die von den Dämonen der Vergangenheit, der Sehnsucht nach ihrer toten Familie und dem Heimweh geprägt ist. Das war richtig gut beschrieben und geschildert, sodass man bestens mitfühlen konnte.

Jetzt weiß ich wieder, warum ich die Romane von Joan Weng damals so verschlungen habe, auch wenn ich Krimis und Thriller eigentlich bevorzuge. Für solche hinreißenden Geschichten mache ich gerne immer wieder eine Ausnahme! Danke, dass ich die zauberhafte Daisy kennenlernen durfte, die sicherlich ihren eigenen Weg noch findet, die geheimnisvolle Valentina Schlee, die eine wahre Künstlerin ist, und die glamourösen anderen Damen aus dem Manhattan im August 1939!

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Bewertung vom 28.08.2024
Mörderisches Marbella   Ein spannungsgeladener Krimi an der Südküste Spaniens (eBook, ePUB)
Dahmer, Sigrun

Mörderisches Marbella Ein spannungsgeladener Krimi an der Südküste Spaniens (eBook, ePUB)


gut

Leider fehlte etwas Spannung

Auf dieses Buch hatte ich mich schon sehr gefreut, weil ich von der Autorin gehört hatte und das erste Buch leider nicht gelesen habe. Vielleicht ist auch genau das der Grund, warum ich anfangs durchaus Probleme hatte, in die Geschichte reinzufinden. Beide Figuren waren mir leider auch nicht so sympathisch: Javier will eine Hochzeit für seine Tochter ausrichten, die sie so nicht möchte, und Sandra hat eine Affäre mit einem verheirateten Mann … Und ihre Social Media-Posts fand ich auch etwas schwierig. Welcher Dienstherr würde wollen, dass eine Polizistin das postet – da wird Privatleben und Dienst zum Teil schon arg vermischt. Vielleicht haben mir da die Infos aus dem ersten Band gefehlt.

Auch der Fall kommt anfangs nicht so recht in Schwung. Die Ermittler lassen sich von den Teenagern und den deutschen Lehrern an der Nase herumführen und kommen nicht auf den Punkt. Der Einblick in die Jugendkultur hat mir gut gefallen, das Phänomen des Balconings und anderer Challenges wird gut beschrieben und sorgt für Gänsehaut beim Leser. Gut gefallen hat mir das Urlaubsflair, das durch die Beschreibungen der Umgebung aufkommt. Allerdings bremst das immer wieder die Spannung aus, die bei mir erst gegen Ende aufkam.

Die Auflösung war gut gelungen und nachvollziehbar, alle Fragen sind geklärt. So mag ich das.

Bewertung vom 13.08.2024
Yrsa. Journey of Fate / Yrsa - Eine Wikingerin Bd.1
Bröhm, Alexandra

Yrsa. Journey of Fate / Yrsa - Eine Wikingerin Bd.1


ausgezeichnet

Zeitreise zu den Wikingern

Schon beim ersten Blick auf die Kurzbeschreibung war mir klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. Ich finde die Wikinger schon immer spannend und wollte daher mit diesem Roman tiefer in ihre Geschichte eintauchen. Das Cover sieht ein bisschen fantasymäßig aus, aber das passt ganz gut, weil die Wikinger auch sehr stark an Magie, Götter, Trolle und mehr glaubten. Daher ist die Geschichte durchaus nicht nur historisch, sondern auch ein bisschen dem Bereich Fantasy zuzuordnen.

Besonders gut gefallen hat mir, dass das Buch in weiten Teilen in Haithabu spielt, das ich selbst schon besucht habe. Dadurch war es für mich umso schöner, weil ich die Örtlichkeiten kenne. Zugleich fand ich es schön, dass das Buch gar nicht so weit weg spielt und nicht im hohen Norden, wo die Wikinger oft auch angesiedelt werden. Sehr hilfreich waren die beiden Karten vorne im Cover und der Klappe. Perfekt wäre es gewesen, wenn es noch eine Übersichtskarte über alle erwähnten Orte gegeben hätte - aber das habe ich dann im Internet nachgeschaut.

Yrsa hat mir vom ersten Moment an gefallen. Sie ist stark und mutig und kümmert sich um ihren kleinen Bruder, wie sie es der Mutter auf dem Totenbett versprochen hat. Sie stellt ihre eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Träume hintenan, um ihm ein gutes Leben zu ermöglichen. Das ist nicht einfach und sie muss so manche Opfer bringen. Ich fand es ziemlich realistisch dargestellt, wie sie lebt und was den Alltag prägt. Dass der Hunger oft sehr allgegenwärtig ist, besonders am Ende des Winters. Ingesamt ist das Buch meiner Meinung nach sehr authentisch, man merkt immer wieder, dass die Autorin Historikerin ist. Besonders auch ihre Erläuterungen am Ende des Buchs haben mir gut gefallen und noch einiges erklärt. Auch die Teile mit der Magie, den Trollen, den weisen Frauen ... waren super und haben bestens in die ferne Welt der Wikinger wie auf einer Zeitreise entführt!

Eine starke Geschichte mit ziemlich realistischen Figuren, die zum Mitfühlen, Mitleiden und auch zum Nichtmögen verführen. Wenn eine Autorin es schafft, dass man so mitfiebert, dann ist alles perfekt gelungen. Schon jetzt freue ich mich auf die Fortsetzung mit Band 2, die Anfang 2025 erscheinen soll. Gut fand ich, dass dieses erste Buch in sich geschlossen ist und alle wichtigen Fragen beantwortet sind.

Bewertung vom 09.08.2024
Rachemeer
Kristensen, Juna

Rachemeer


ausgezeichnet

Ewiges Verwirrspiel

Dieses Buch hat mich schon beim ersten Blick auf die Beschreibung total neugierig gemacht. Ich mag es, wenn in Büchern die Gegenwart und die Vergangenheit verwoben werden, wenn Ereignisse aus der Vergangenheit bis heute wirken. Bei diesem Buch ist das genauso und das macht es so unglaublich spannend. Als Leser erfährt man stückchenweise erst nach und nach, was damals alles geschehen ist, als die Protagonisten noch Teenager waren. So formt sich erst mit der Zeit ein immer klareres Bild. Wirklich aufgelöst wird erst auf den letzten Seiten des Romans und da lauert nochmal eine fette Überraschung. Zumindest für mich war es so.
Das Buch ist unglaublich packend geschrieben, weil die Gedanken und Gefühle der Figuren so eindringlich dargestellt werden. Gleichzeitig bekommt man immer nur soviel Infos, dass man denkt, man hat es nun verstanden, nach ein paar weiteren Seiten aber kommt ein neuer Hinweis und schon muss man alles wieder überdenken und kommt erneut ins Grübeln. Ich habe diese rasanten Wechsel sehr geliebt und mochte das ewige Verwirrspiel.
Ein toller und sehr packender, atmosphärischer und spannender Roman! Gerne möchte ich mehr von Autorin Juna Kristensen lesen, die ich bisher gar nicht kannte.

Bewertung vom 09.08.2024
Wiedersehen der Liebe
Bell, Karin

Wiedersehen der Liebe


ausgezeichnet

Gute Laune garantiert!

Nachdem ich bereits Band 1 der Reihe, Neuanfang in Little Falls, um die wunderbare Örtchen Little Falls gelesen hatte, wollte ich natürlich unbedingt wissen, wie es weitergeht! Im Grunde meines Herzens bin ich eingefleischte Krimi- und Thrillerleserin, aber bei Karin Bell mache ich immer wieder gerne eine Ausnahme! Ich glaube, ich habe inzwischen alle Bücher von ihr gelesen und dabei jedes einzelne sehr genossen.

Es war schön, die alten Bekannten wieder zu treffen und neue Gesichter bzw. Figuren kennen zu lernen. Die beiden Hauptfiguren in diesem Band waren mir sofort sympathisch, gerade auch in ihren Eigenheiten. Der Weg zueinander ist etwas steinig, aber gleichzeitig höchst romantisch und einfach toll zu lesen.

Mehr denn je würde ich zu gerne nach Little Falls ziehen und mich dort niederlassen. Ich freue mich schon jetzt auf Band 3, vor allem auch, weil mir der dritte der Cassidybrüder bisher noch etwas fern ist und ich neugierig bin, was hinter seiner Fassade noch so alles steckt!

Bewertung vom 08.08.2024
Letzte Lese
Ittensohn, Uwe

Letzte Lese


ausgezeichnet

Für mich der Beste

Nachdem ich bereits seit dem ersten Band ein Fan von Stadtführer André Sartorius und Kriminalhauptkommissar Frank Achill bin, wollte ich natürlich auch Band 6 unbedingt lesen. Sehr gut gefällt mir, dass Achills Kollegin Verena und Irina, die Studentin aus Kursk und Mitbewohnerin von André erneut eine stärkere Rolle spielen. Und auch, dass aktuelle Geschehnisse thematisiert werden.

Gut finde ich, dass am Anfang des Buchs (wie auch schon in den ersten fünf Bänden) ein Personenregister hilft, den Überblick über die Figuren zu bewahren. Perfekt für diejenigen, die quereinsteigen oder deren letzten Lektüre schon ein bisschen länger her ist. Und für alle anderen wie ein „kleines Wiedersehen mit alten Freunden“. Genau so habe ich das Lesen dieses Mal auch wieder empfunden. Die Figuren sind mir über die vielen Jahre ans Herz gewachsen und ich freue mich jedes Jahr aufs Neue, wieder nach Speyer oder in benachbarte Städte und Dörfer reisen zu können. Inzwischen kenne ich die Region und Speyer auch recht gut und so ist es umso schöner, diese Bücher voller Lokalkolorit zu lesen. An manchen Stellen habe ich die Stimme des Autors im Kopf, die die Mundartzitate vorträgt – seine Lesungen kann ich nur wärmstens empfehlen!

Zurück zum Buch: Wie schon im fünften Band „Winzerblut“ liegt auch bei „Letzter Lese“ der Schwerpunkt der Geschichte beim Thema Wein. Ich fand die Sprünge zwischen den verschiedenen Handlungsorten und in den Zeitebenen wunderbar, ich mag es, wenn ich als Leserin ein bisschen gefordert bin. Und die genauen Angaben (Zeit und Ort) helfen bei der Orientierung, genauso wie die humorvollen Kapitelüberschriften. Die kurzen Kapitel lassen sich einfach und flüssig lesen, vor allem, weil immer wieder ein bisschen Witz mit auftaucht – gerne in spannenden, traurigen oder packenden Szenen. Auch das macht die Bücher von Uwe Ittensohn so lesenswert!

Man merkt ebenfalls, dass der Autor inzwischen viel Erfahrung als Schriftsteller hat. Es ist nicht nur unterhaltsam und spannend, sondern auch voller überraschender Wendungen, ironisch-witziger Szenen zwischen den pfälzernden Pfälzern und anderen Figuren, die allesamt sehr fein gezeichnet sind. Fast schon detailverliebt sind die Beschreibungen, was dazu führt, dass man sich Protagonisten und Orte bestens vorstellen kann. Insgesamt eine absolut gelungene Komposition, aus meiner Sicht der beste Roman dieser Reihe! Ich freu mich auf Band 7!

Bewertung vom 07.08.2024
Mord in Kurland St. Mary (MP3-Download)
Lloyd, Catherine

Mord in Kurland St. Mary (MP3-Download)


ausgezeichnet

Cosy Crime der guten Art

Ich liebe Krimis und Thriller, aber ab und zu brauche ich auch mal was fürs Gemüt und Herz. Da kommen mir dann Cosy Crimes mit schrulligen Figuren ganz recht. Zudem mag ich es, in historische Welten abzutauchen und nebenbei noch ein bisschen was über die Geschichte zu erfahren. Hier ging es am Rande um die Schlacht von Waterloo, das fand ich durchaus interessant und spannend.

Wer es mag, dass ein Krimi ein bisschen altmodisch ist, nette, aber vielleicht auch skurrile Protagonisten hat, mit wenig Blut auskommt und dafür mit vielen Beschreibungen auch ein bisschen plaudert, der ist hier genau richtig.

Ich mag auch die beiden so verschiedenen Hauptfiguren, die sich so gut ergänzen. Man darf sehr, sehr gespannt sein, wie sich die Serie weiterentwickelt und was aus den beiden unkonventionellen Hobbyermittlern noch wird.

Etwas schade fand ich das Ende, das mir zu rasch und abrupt erschien. Für mich ist es immer schöner, wenn ein Fall in sich geschlossen ist und für sich steht. Ich verstehe, dass man bei Reihen gerne Cliffhanger einbaut, aber ich persönlich mag das nicht so sehr und denke auch, dass ein gutes Buch ohne auskommt.

Auf jeden Fall hat mir dieser Reihenauftakt Lust auf mehr gemacht und ich freue mich auf die weiteren Bände aus dieser Serie.