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Gelinde
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Vielleser

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Insgesamt 376 Bewertungen
Bewertung vom 25.10.2022
Lind, Hera

Das letzte Versprechen


ausgezeichnet

Das letzte Versprechen, von Hera Lind

Cover:
Es stimmt schon ein, auf die herzzerreißende Geschichte.

Inhalt und meine Meinung:
Die Lebensgeschichte von Anni und ihrer Familie, die mit 5 Jahren im Banat (Jugoslawien) von ihrer Mutter (Amalie) getrennt wurde, die dann nach Sibirien ins Kohlebergwerk gesteckt wurde.
Das einzige „Verbrechen“ der Familie war es „Donauschwaben“ zu sein.

Es ist einfach immer wieder zu tiefst erschütternd zu lesen, was Menschen anderen Menschen antun. Besonders im Krieg (oder danach) scheint alle Menschlichkeit verschwunden zu sein. Egal welches Volk oder welches Land.

Ich kann nur demütig mein Haupt senken, vor allen Leuten die so eine Hölle überlebt haben.

Die Geschichte von Anni und Amalie wird parallel erzählt. Beide sind unglaublich traurig und grausam.
Es tut in der Seele weh, was Anni erleben musste. Erst als kleines Kind (mit 5 Jahre), Lager, Krankheit, Grausamkeiten. Auch wenn sie zum Glück ihre Oma in der Nähe hatte die sich bis zur Selbstaufopferung so gut es ging um sie kümmerte.
Dann als Jugendliche: Unverständnis, Gleichgültigkeit, Einsamkeit. Ihre Mutter ist selber tief traumatisiert und hat kein Verständnis für Anni.
Auch als Erwachsene trifft sie ein Schicksalsschlag nach dem andern und ihre sind nur wenige glückliche Jahre vergönnt.

Doch diese unglaublich starke Frau verliert nie ihren Glauben an die Menschen und ist immer allen gegenüber offen und aufgeschlossen und hilft und packt an wo es nur geht.

Hera Lind versteht es wieder aufs Beste die Gefühle und Emotionen der Protagonisten zu beschreiben und beim Lesen bin ich wie gefangen in der Geschichte. Immer wieder wird das ganze unterbrochen und ergänzt durch die realen Tagebucheinträge von der realen Anna. Oder andere Zeitzeugen Berichte mit Quellenangaben. Auch werden Gespräche der über 890 jährigen Anna und Hera Lind eingeschoben.
Für mich so eine Art „Bestätigung“: ja so grausam war es wirklich. Aber dann auch immer wieder ein kleines Aufatmen wenn ich kurz aus der Hölle auftauchen kann.

Autorin:
Hera Lind studierte Germanistik, Musik und Theologie und war Sängerin, bevor sie mit zahlreichen Romanen sensationellen Erfolg hatte. Seit einigen Jahren schreibt sie ausschließlich Tatsachenromane, ein Genre, das zu ihrem Markenzeichen geworden ist.

Mein Fazit:
Die Lebensgeschichte einer unglaublichen Frau, die immer und immer wieder unglaublich traumatisches erlebt hat und dabei voller Wärme und Zuneigung ihrem Gegenüber geblieben isst.
Brillant erhält von Hera Lind.
Von mir eine klare Lese- und Kaufempfehlung und volle Punktzahl – 5 Sterne.

Bewertung vom 24.10.2022
Jensen, Jens Henrik

EAST. Welt ohne Seele / Jan Jordi Kazanski Bd.1


ausgezeichnet

East, Welt ohne Seele, von Jens Henrik Jensen

Cover:
Passt zu einem Thriller.

Inhalt und meine Meinung:
Der CIA Agent Jan Jordi Kazanski wir mit dubiosen Begründungen in den Osten, nach Krakau geschickt.
Er soll (als seine letzte Chance im Dienst) „Die Witwe“ aufspüren die die größte Verbrecherorganisation Krakaus anführt.
Doch was steckt wirklich dahinter?
Jordi ist ein sehr unkalkulierbarer Protagonist, er ist in sich zerrissen und voller persönlicher Probleme.

Ein typischer Agententhriller, nach altem Muster.
In der Zeit nach dem Kalten Krieg, alle bekannten Strukturen der Geheimdienste zwischen Ost und West sind in Auflösung, das Gleichgewicht scheint zerstört zu sein.
Oder trügt der Schein?
Wir lesen einiges über die Machenschaften der Geheimdienste, die auch nicht immer „ehrlich“ ablaufen und oft genug schlägt die rechte Hand nach der eigenen linken Hand. Ein Verwirrspiel ohne Gleichen, wer ist Freund wer ist Feind, kann man überhaupt jemandem trauen?
Jeder bespitzelt und beobachtet jeden. Und jeder weiß im Grunde genommen alles über die andern, doch das wichtigste Teil im Puzzle fehlt dann eben doch immer.
Auch der obligatorische Sex fehlt natürlich nicht – zum Glück nicht zu sehr ausgewalzt – ich glaube das ist so ein ätzendes Klischee, das den Agenten anhängt.
Und Alkohol in Massen – da könnte jeder „normale“ Mensch nicht mehr arbeiten.
Freunde gibt es nicht, auf keinen kann man sich verlassen, jeder wechselt laufend seine Positionen – sprich: „ was interessiert mich was ich gestern gesagt habe“.
Tja und Maulwürfe gibt es auf beiden Seiten.

Schreibstil: Der Autor versteht es spannend zu schreiben. Gedankengänge und Handlungen die plötzlich abbrechen, so dass man unbedingt weiter lesen muss um zu erfahren wie es jetzt weitergeht, oder welcher Grund plötzlich hinter einer Handlung steht.

Autor:
Jens Henrik Jensen wurde 1963 in Søvind, Dänemark, geboren. Er hat 25 Jahre als Journalist gearbeitet. Seit 2015 widmet er sich ganz dem Schreiben. 2017 gewann Jens Henrik Jensen den Danish Crime Award.

Mein Fazit:
Ein typischer Agententhriller. Jeder bespitzelt jeden, keiner traut keinem und am Ende ist alles anders als es scheint.
Von mir 4 Sterne.

Bewertung vom 22.10.2022
Ohle, Bent

Die Kommissarin und der Metzger - Schrot und Korn


sehr gut

Die Kommissarin und der Metzger - Schrot und Korn, von Bent Ohle

Cover:
Ein schönes Cover, mit kleinen Details die voll zum Inhalt passen. Und das Buch liegt auch haptisch wunderbar in der Hand. Gefällt mir sehr gut.

Inhalt und meine Meinung:
Achim, ein etwas skurriler Zeitgenosse findet bei seiner Suche nach Beweisen von Außerirdischen „Gold“ das sich, natürlich gegen seinen vehementen Einspruch, als Knieimplantat entpuppt und zu einer „geschredderten“ Leiche auf einem abgelegenen Maisfeld führt.
Hier kommt nun Tanja (die Kommissarin die als Nebenerwerb Rinder züchtet) und ihr Bruder (der hauptberuflich ja Metzger ist aber sich auch in der Pathologie bestens auskennt) ins Spiel. Eigentlich die ganze Familie von Tanja.

Die Protagonisten sind sehr individuell, auch die Nebenprotagonisten, hier vor allem eine ältere Dame: Regine van Delgen. Und auch die Kollegen von Tanja sind teilweise unterhaltsam schräg.

Ein witziger Krimi mit viel zum Schmunzeln und Lachen. Vor allem die Situationskomik. Oft auch die Schlagfertigkeit von Tanja, die hier eine überaus sympathische Protagonistin ist.
Einiges kann man erahnen, es gibt aber auch Wendungen die überraschen.

Der Schreibstil ist flüssig, humorvoll und sehr locker.

Autorin:
Bent Ohle, 1973 in Wolfenbüttel geboren, wuchs in Braunschweig auf und studierte zunächst in Osnabrück, bis er an die Filmhochschule in Potsdam-Babelsberg wechselte, wo er als Film- und Fernsehdramaturg seinen Abschluss machte. Heute lebt er mit seiner Familie wieder in Braunschweig.

Mein Fazit:
Ein humorvoller kurzweiliger Krimi der gut unterhält.
Von mir 4 Sterne

Bewertung vom 15.10.2022
Leevers, Jo

Café Leben


gut

Café Leben, von Jo Leevers

Cover:
Das Cover gefällt mir sehr gut und ist wunderschön gestaltet. Doch nachdem ich das Buch gelesen habe muss ich leider sagen es passt zu keiner Person im Buch – Schade.

Inhalt und meine Meinung:
Die 32 jährige Henrietta nimmt einen neuen Job an. Sie soll die Lebensgeschichten todkranker Menschen aufschreiben.
Da Henrietta in ihrer Kindheit nach einem tragischen Ereignis jegliche Emotionen und Sentimentalität verloren hat, scheint sie für diesen Job super geeignet.
Sie trifft auf die 66 jährige Annie, und deren Schicksal knackt ihren Panzer. Sie wird aktiv und auch ihr Seelenleben erwacht und auch Henrietta öffnet sich.
Das alles ist eine sehr gute Basis für eine emotionale und spannende Geschichte.

Doch die Umsetzung finde ich, ist nicht optimal gelungen.
Nach dem guten, beklemmenden Prolog beginnt sich die Geschichte zu ziehen. Es wird zäh und es gibt viele unnötige Längen.
Henrietta und Annie werden viel zu ausführlich und zurückhalten beschrieben.
Das Ganze bleibt zu trocken, die Emotionen, selbst Annies schweres Schicksal, kommt bei mir nicht an, ich kann nicht mitfühlen.
Erst im letzten Viertel wird es etwas spannend, weil sich einige Ahnungen bestätigen und dann auflösen.

Die Hauptprotagonistin Henrietta, wird mir viel zu widersprüchlich und unglaubwürdig geschildert. Durch ihre kühle und distanzierte Art komme ich ihr auch einfach nicht näher, auch am Schluss nicht, als wir von ihrem Geheimnis erfahren.

Autorin:
Jo Leevers, geboren und aufgewachsen in London, schreibt für zahlreiche Magazine, u.a. für The Guardian, The Observer, The Telegraph, World Of Interiors und Living. Ihr Spezialgebiet ist Interior Design. Sie hat zwei erwachsene Kinder und lebt mit ihrem Mann und der Hündin Lottie in Kent. Café Leben ist ihr Debütroman.

Mein Fazit:
Ein Buch das für mich erst im letzten Viertel hält was mir der Klappentext verspricht.
Von mir 3,5 Sterne, die ich bei vollen auf 3 abrunde.

Bewertung vom 13.10.2022
Disney, Walt

Der kleine Mäuseprinz


ausgezeichnet

Der kleine Mäuseprinz, von Disney

Cover:
Einfach zauberhaft.

Inhalt und meine Meinung:
Wenn man den „Kleinen Prinz“ und Disneys Figuren liebt, ist dieses Buch ein MUST HAVE.
So ging es mir, und ich bin restlos begeistert.

Das Buch beginnt mit einem Vorwort, einer Hommage an „Der kleine Prinz“ und wie es zum „Mäuseprinz“ kam.

Dann beginnt die Geschichte mit einem kleinen ganz besonderen Jungen der voller Fantasie ist. Denn ER erzählt seinen Eltern immer Geschichten.

Und so landen wir ganz automatisch und wie magisch im Comic und befinden uns plötzlich mit Goofy in den Lüften und haben eine Notlandung in der Wüste. Dort treffen wir auf den Mäuseprinz und reisen mit ihm in zauberhaften Welten, treffen dort auf viele andere liebenswerte Figuren aus der Disney Welt.
Das Besondere daran: das Ganze ist zeitgemäß modern, so gibt es Handys, Emojis, Smileys und eben all die Dinge die Kinder heute überall im Alltag begleiten.

Durch die Art und Weise der Erzählung kommt der besondere Flair des „Kleinen Prinzen“ gut zur Geltung und vor allem die wunderschönen Illustrationen und brillanten Kolorationen machen das Buch zu einem wahren Schatz .

Im Nachwort können wir noch einen Blick hinter die Kulissen werfen und können sehen wie so ein Buch entsteht, das ist bestimmt für ältere Kinder total interessant.

Mein Fazit:
Den Klassiker „Der kleinen Prinz“ den ich schon öfters gelesen habe, nun mit Micky Maus und Goofy für Kinder aufzulegen finde ich einfach ganz wunderbar.
Ein Buch für jedes Alter.

Bewertung vom 10.10.2022
Höfle, Maria

Dein ist die Macht


ausgezeichnet

Dein ist die Macht, von Maria Höfle

Cover:
Das Cover gefällt mir. Das Motiv ist mir im Buch nicht speziell vorgekommen, aber ich vermutet es wird ein Motiv von Kufstein sein.

Inhalt und meine Meinung:
Ein Kufstein-Krimi, der so oder so ähnlich auch in jeder anderen Stadt stattfinden könnte.

Das Opfer ist ein lokaler Enthüllungsjournalist, der schon so manchem aus der „besseren“ Gesellschaft auf den Fuß getreten ist.
Die Ermittlungen gestalten sich schwierig und Chefermittler Konstantin Schmitt findet keinen Verdächtigen.
Da bittet ausgerechnet der Vater des Toten die Polizistin Dorothea Keusch, eigenmächtig zu ermitteln.
Und das bringt die ehrgeizige Dorothea in ein Dilemma.
Sie sieht den Mord aus eine ganz anderen Sicht, doch keiner glaubt ihr. Jeder wirft ihr nur Egoismus vor und sie wolle sich nur profilieren, denn Dorothea will unbedingt die Prüfung schaffen und zur Mordkommission gehen.
Ganz zu schweigen davon, dass sie ein Auge auf Konstantin geworfen hat und sich eine Beiziehung anbahnt, jedenfalls hätte sie das gerne.
Irgendwie lässt mich diese Beziehung auch etwas ratlos zurück? Sind die Zwei nun ein Paar?
Auf jedenfall finde ich es super klasse, dass der Krimi auch ohne Sex auskommt.

Dorothea ist eine sehr kluge Frau, sie hat Archäologie studiert und ein riesiges Allgemeinwissen. Sie ist sehr unkonventionell und hört viel auf ihre innere Intention, dabei ist sie sehr impulsiv. Dabei ist sie sehr auf dem „Teppich geblieben“ und wohltuend „normal“. Das gefällt mir sehr.
Was mir nicht so gefällt: ihr tut ständig etwas weh, seines es die Oberschenkel, alles Glieder oder sie hat Kopfschmerzen und sie ist immer kaputt und erschöpft.
Die Ermittlungen drehen sich recht turbulent im Kreis und so nach und nach dringt Dorothea hinter die Kulissen und entdeckt erschütternde Schicksale.

Autorin:
Maria Höfle, 1978 in Schwaz/Tirol geboren, studierte Germanistik, Klassische Philologie, Anglistik und Amerikanistik. Sie unterrichtet an einem Gymnasium die Fächer Deutsch, Latein und Englisch. Das Schreiben liebt sie, weil es sie in eine andere Welt eintauchen lässt. Maria Höfle lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Kufstein.

Mein Fazit:
Ein spannender Krimi mit einer starken und unkonventionellen Ermittlerin. Gerne mehr davon.
Von mir 5 Sterne.

Bewertung vom 01.10.2022
Heinrichs, Kathrin

Am Ende zu viel


ausgezeichnet

Am Ende zu viel, von Kathrin Heinrichs

Cover:
Ein schönes Cover, das zum ländlichen Handlungsort und zum, Finale super passt.

Inhalt und meine Meinung:
Der 3. „Fall“ von Zofia und Anton.

Eine ländliche Idylle, wie es sie überall in Deutschland gibt.
Doch dann wird ein junger Familienvater tot im Wald gefunden.
Herzinfarkt lautet die Todesursache. Doch der Bestatter meldet Bedenken an und schnell ist klar es war Mord.
Bald stellt sich heraus, das strahlende Leben des Bänkers war nur Schein. Er war aufgerieben von seinem Alltag, seiner Familie, und seinem Beruf.
Auch im Dorf gab es viele Reibungspunkte für ihn.
Das wissen die beiden Alten, die ihre Tage in der Bushaltestelle verbringen, genauso wie die beiden Damen am Grill.

Der „alte“ Anton wird vom Bestatter in den Fall mit rein gezogen und beginnt zu ermitteln. Das freut seine Pflegerin Zofia die kräftig mitmischt.
Sehr zum Missfallen von Thomas, dem Sohn von Anton, der bei der Polizei arbeitet und genauso ausgebrannt ist wie das Opfer.

Die Geschichte beginnt total spannend und man ist sofort mitten drin im Geschehen.

Zofia und Anton sind wirklich ein Dream-Team und vor allem Zofia hat es mir angetan. Sie hat das Herz auf dem rechten Fleck.
Ein wunderbarer Nebenschauplatz: Als aus Marianne Max wird, und wie Zofia absolut fantastisch reagiert.

Der Handlungsverlauf ist total spannend. Immer wieder neue Erkenntnisse, immer wieder neue Wendungen, Winkelzüge und Verdächtige. Aber alles schlüssig und passend. Wie bei einem Puzzle, ein Teil passt ins andere und am Ende erst wird das ganze Bild sichtbar. Wobei mir gerade am Ende ein oder zwei Dinge im Raum stehen bleiben bei denen die Deutung dem Leser überlassen wird.
Das hat aber dem ganzen Lesegenuss keinen Abbruch getan.

Der Schreibstil ist flüssig und gespickt mit sehr viel herrlichem ironischem, schwarzem und ganz einfach auch witzigem Humor, so wie ich es super gerne mag.

Autorin:
Kathrin Heinrichs wurde 1970 in einem kleinen sauerländischen Dörfchen geboren, studierte in Köln Germanistik und Anglistik und lebt heute als freie Autorin in Menden. Sie verfasste etliche Kurzkrimis, Alltagssatiren und Theaterstücke. Mit dem Kriminalroman "Nichts wie es war" startete sie eine neue. erfolgreiche Serie um den alten Anton und seine polnische Pflegerin Zofia

Mein Fazit:
Ein sehr unterhaltender Krimi, der mich aufs beste unterhalten hat.

Bewertung vom 29.09.2022
Mann, Michael;Gardiner, Meg;Gardiner/Mann, Meg/Michael

Heat 2


ausgezeichnet

Heat 2, von Michael Mann und Meg Gardiner

Cover:
Es könnte die Skyline von LA sein und passt somit super zum Thriller.

Inhalt und meine Meinung:
Ungewöhnlich: dieses Buch ist die Fortsetzung zu dem Film HEAT.
Ich habe den Film nicht gesehen, also bin ich auch ganz unvoreingenommenen an das Buch herangegangen. Und ich muss sagen, ich finde das Buch echt super.
Tolle spannungsgeladene Handlungsorte.
Sehr gut ausgearbeitete Charaktere.

Die Handlung dreht sich um den Mordermittler Vincent Hanna und die Gangsterbande von Neil McCauley, wobei dieser gleich zu Beginn ja gestorben ist und Chris Shiherli wird die Hauptfigur, er hat den Aufstieg geschafft und trifft nun Jahre später in LA auf Hanna, der noch immer Jagd auf Verbrecher macht. Es geht um internationale Geldwäsche.

Mit atemberaubender Spannung habe ich die 680 Seiten verschlungen. Es wird nie langweilig, ist sehr actionreich, gerade so wie ich mir einen Kinofilm auch vorstelle.
Besonders gefällt mir, dass die Personen sehr facettenreich gezeigt werden. Mal sind sie kalt und hart wie Stahl und dann wieder sehr emotional und voller Gefühle.

Autoren:
Michael Mann ist ein weltbekannter Regisseur, Drehbuchautor und Produzent sowie einer der innovativsten und einflussreichsten Filmschaffenden Amerikas. Zahlreiche preisgekrönte Filme und Serien (beispielsweise Miami Vice, Manhunter, Der letzte Mohikaner, Heat und Ali) stammen aus seiner Feder. Mann lebt in Los Angeles.

Meg Gardiner ist Autorin von sechzehn preisgekrönten, von den Medien hochgelobten Romanen. Ihre Thriller sind internationale Bestseller und wurden in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt. Gardiner gewann einen Edgar Award sowie einen Barry Award, einer ihrer Romane wird derzeit von Amazon im Serienformat verfilmt. Sie ist eine ehemalige Anwältin und lebt derzeit in Austin, Texas.

Mein Fazit:
Ein Thriller wie ich ihn mag. Voll atemloser Spannung und tolle Protagonisten.
Von mir 5 Sterne.

Bewertung vom 27.09.2022
Ng, Celeste

Unsre verschwundenen Herzen


sehr gut

Unsre verschwundenen Herzen, von Celeste Ng

Cover:
Die Farben gefallen mir zwar gut, aber mir gefallen Cover, die einen Bezug zum Buch haben besser als so grafische Muster.

Inhalt:
Der zwölfjährige Bird lebt mit seinem Vater in beengten Zuständen. Seine chinesische Mutter ist seit drei Jahren verschwunden und wird einfach aus seinem Leben gestrichen.
Die Gesellschaft ist eingeschüchtert und für asiatische Bürger wird es immer schwieriger.
Da bekommt Bird einen Brief seiner Mutter und macht sich auf die Suche nach ihr.

Meine Meinung:
Ein Buch das nicht so einfach zu lesen ist, es herrscht eine sehr beklemmende Atmosphäre. Es lässt mich auch sehr zwiegespalten zurück.

Das Thema ist gut.
Es geht um Diskriminierung und wenn der „Staat“ die Menschen manipuliert, wenn er seine Macht ausnützt um die Bevölkerung zu ängstigen und jede freie Meinungsäußerung unterdrückt. Das geht dann soweit, dass wieder Bücher verbannt und verbrannte werden und dass Kinder willkürlich aus ihren Familien genommen werden.

Die Umsetzung ist mir etwas zu flach. Die Emotionen werden mir zu selten deutlich.
Es wird sehr viel ‚“erzählt“ und nicht so viel aktiv gehandelt. Die Dialoge oder Aktivitäten sind sehr rar.
Dann ist auch einiges das passiert wiederum sehr unglaubwürdig.
Und vor allem das Ende ist mir zu abrupt. Hier ist für mich noch längst nicht alles klar und das ganze empfinde ich als unvollendet.
Ich finde bei dem Thema wäre eindeutig mehr drin gewesen.

Autorin:
Die 1980 in Pittsburgh im US-Bundesstaat Pennsylvania geborene amerikanische Autorin chinesischer Abstammung Celeste Ng zog im Alter von zehn Jahren mit ihrer Familie nach Ohio. Während ihrer Schulzeit engagierte sie sich als Mitherausgeberin einer literarischen Schülerzeitschrift. Anschließend studierte sie an der Harvard University und an der Universität von Michigan, an der sie einen Master-Abschluss in Creative Writing erwarb. Später unterrichtete sie dort kreatives Schreiben

Mein Fazit:
Ein Buch das ich gerne gelesen habe, das mich aber irgendwie unzufrieden zurück lässt.
Deshalb 3,5 Sterne die ich bei vollen auf 4 aufrunde.

Bewertung vom 25.09.2022
Atmaca, Aylin

Ein Alman feiert selten allein


sehr gut

Ein Alman feiert selten allein, von Aylin Atmaca

Cover:
Mit der exakten Ausrichtung der Geschenke, passt das Cover zum Inhalt des Buches.

Inhalt:
Elif, ein Kind türkischer Gastarbeiter, wird von den Eltern ihres deutschen Freundes Jonas, zu ihrem ersten „deutschen“ Weihnachtsfest eingeladen.
Ihre Erwartungen in ein harmonisches Familienfest sind groß. Heimlich träumt sie seit ihrer Kindheit davon.
Ob ihre Erwartungen in Erfüllung gehen?

Meine Meinung:
Eine humorvolle Geschichte, in der wir „Deutschen“ einen Spiegel vorgehalten bekommen.
Ich habe mich bei den meisten Handlungen wieder erkannt, wenn auch vielleicht in abgeschwächter Form. So mache ich mir auch Listen und Pläne, wenn auch nicht gerade im Minutentakt; oder ich benütze Geschenkpapier ein weiteres Mal, wenn ich es auch nicht vorher bügle, etc. Somit fand ich alles ziemlich nachvollziehbar und plausibel.
Was ich allerdings nicht verstehen konnte, und worüber ich herzlich lachen konnte: dass man schon vorher durchgeben muss, was man wem schenkt, damit der entsprechende Platz unter dem Weihnachtsbaum kalkuliert werden kann.

Wie gesagt, der „ganz normale‘“ Weihnachtswahnsinn, wie ihn bestimmt viele Familien kennen, mit dem obligatorischen Ablauf und auch Stress und Streit.
Denn bei allen Klischees, steckt sehr viel Wahres in dem Buch, dem wir uns als Deutsche gar nicht bewusst werden, die ich aber auch nicht schlimm finde (und oft sehr praktisch).

Allerdings finde ich das Ganze ist ein bisschen sehr einseitig von Elifs Seite geschildert. Vermutlich auch deshalb, weil die Geschichte aus der Sicht von Elif erzählt wird. Ich kann mir gut vorstellen, dass es umgekehrt, wenn ein Deutscher oder eine Deutsche bei einem wichtigen Fest der Türken ist, es genau so viele Fallstricke gibt.

Autorin:
Aylin Atmaca wurde 1985 als Kind türkischer Einwander:innen in Heidelberg geboren und wuchs in einer badischen Kleinstadt auf. Mit ihrer Familie und ihrem Hund lebt sie heute in einem Vorort von Mannheim, wo sie als Übersetzerin und Texterin arbeitet. »Ein Alman feiert selten allein« ist ihr erster Roman und ist inspiriert von ihren eigenen Erfahrungen und Erlebnissen.

Mein Fazit:
Ein humorvolles Buch, dass so manche Eigenheiten der Deutschen, und vor allem auch an Weihnachten, deutlich macht.