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Lese-Abenteurerin
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Oberösterreich

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Insgesamt 184 Bewertungen
Bewertung vom 27.08.2023
Kabler, Jackie

Eine glückliche Familie


sehr gut

Meine Meinung
Der Autorin Jackie Kabler ist mit „Eine glückliche Familie“ ein spannender, weitgehend unblutiger Psychothriller bestens gelungen.

Ein dunkles Geheimnis, das die Hauptdarstellerin Beth vor ihrer Umwelt über Jahrzehnte zu verheimlichen versucht, droht an die Oberfläche zu kommen und ihr bis dahin relativ geordnetes Leben in den Abgrund zu stürzen. Als noch dazu die Mutter nach über 30 Jahren wieder Kontakt zu Beth aufnimmt, scheint sich alles zum Besseren zu wenden. Doch dem ist nicht so! Verwirrende Ereignisse lassen Beth immer mehr an ihrem Verstand zweifeln und als dann auch noch ihr schlimmes Geheimnis aus Jugendtagen an die Öffentlichkeit dringt, bricht das Chaos über Beth herein. Aber wer hat es auf sie und ihr Leben abgesehen?

Die sympathische, doch stellenweise naive Beth erzählte in Ich-Form ihre Geschichte und ich konnte die Ereignisse aus ihrer Sicht gut nachvollziehen. Allerdings hatte ich als Leserin den Eindruck, mehr Vorahnungen zu haben und deshalb ging es mir manchmal so, wie jüngeren Kindern beim Kasperltheater, die sich die Seele aus dem Leib schreien, um Kasperl vor dem Krokodil zu warnen, welches sich im Anmarsch befindet und Kasperl hört partout nicht auf diese Rufe!

Die Charaktere wurden vielschichtig ausgestaltet und ich sah die Szenerie gut vor meinem inneren Auge und der flotte Schreibstil der Autorin ließ mich geradezu durch die Seiten fliegen und ich war froh, dass ich an einem Wochenende die Lektüre gestartet hatte, denn so konnte ich diesen Pageturner in einem Rutsch lesen. Einige wenige Stellen waren etwas langatmiger gestaltet und das Buch wäre vielleicht mit ein paar Seiten weniger noch spannender gewesen.

Die vielfältig verwobenen Geschehnisse kamen zu einem schlüssigen Ende, bei dem schließlich alle übrigen Puzzlesteine an den richtigen Platz fielen und ich konnte das Buch zufrieden aus den Händen legen.

Mein Fazit
Wer auf der Suche nach einem spannenden, weitgehend unblutigen Psychothriller ist, dem sei „Eine glückliche Familie“ empfohlen. Ich konnte ganz in der Lektüre versinken und lebte intensiv mit der Hauptdarstellerin mit.

Bewertung vom 25.08.2023
Oetker, Alexander

Sonntags am Strand


ausgezeichnet

Meine Meinung
Dem Autor Alexander Oetker ist mit „Sonntags am Strand“ ein literarisches Kleinod bestens gelungen.

Meiner Ansicht nach muss der Autor ein begnadeter Beobachter seiner Umgebung sein, denn nur so kann ich mir erklären, wie er mit viel Liebe zum Detail diesen so authentischen Sommertag in einem italienischen „bagno“ in Worte kleiden konnte. Ich fühlte mich so mittendrinnen an diesem Strandabschnitt mit allen seinen Personen und deren Geschichten, dass ich direkt das Meer rauschen hörte. Auch erkannte ich mich selbst in mancher Situation wieder, was wahrscheinlich noch einmal dazu beitrug, mich in diesem Strandbad so wohlzufühlen.

Der Sprecher trug das Seine dazu bei, dass dieses zwar kurze, doch intensive Hörbuch ein veritabler Hörgenuss für mich war. Einzig mit den Namen hatte ich am Anfang zu kämpfen, doch im Laufe der Zeit wurden die Personen mit immer mehr Informationen verknüpft und so fiel mir die Zuordnung am Schluss leicht. Apropos Schluss: das Ende ist mit einer witzigen Überraschung noch das Tüpfelchen auf einem sehr gelungenen I.

Mein Fazit
Wer auf der Suche nach einem authentischen italienischen Hochsommertag in einem Strandbad mit wunderschönen, aus dem Leben gegriffenen Geschichten und berührenden Dialogen ist, dem sei „Sonntags am Strand“ wärmstens empfohlen. Ein wahrlicher Hörgenuss, dem ich gerne die volle Sternezahl und eine absolute Hörempfehlung gebe!

Bewertung vom 24.08.2023
Verano, Daniel

Canaria Criminal


sehr gut

Meine Meinung
Dem Autor Daniel Verano alias Daniel Wehnhardt ist mit „Canaria Criminal“ eine spannende Fortsetzung seiner Krimireihe um Felix Faber mit einigem an Lokalkolorit gut gelungen. Ich kannte den ersten Roman der Reihe nicht, doch fand ich mich rasch zurecht, da der Fall in sich abgeschlossen ist und einige Andeutungen auf den ersten Band machten mich neugierig, was ich da verpasst haben könnte.

Die Handlungsstränge spalteten sich auf einen anonymen Ich-Erzähler, die Ermittlungen der Polizei mit Ana Montero und ihren Kollegen Ruiz und einen Teil mit Felix Faber und seiner Kollegin bzw. Vorgesetzten Candela auf. So kamen unterschiedliche Blickwinkel ins Spiel.

Die Protagonist*innen wurden detailliert beschrieben und auch das Private spielte neben dem Kriminalfall eine wichtige Rolle. Der Kriminalfall selbst wartete mit einer Menge an möglichen Motiven und Verdächtigen auf und nahm einige Wendungen, bevor es zu einem überraschenden, aber schlüssigen Ende kam.

Den Schreibstil empfand ich als flüssig und so las sich das Buch flott dahin. Was mir besonders gefiel, war, dass immer wieder kurze spanische Phrasen in den Text eingebaut waren, die man bei Bedarf in einem Glossar nachschlagen konnte. Auch eine Übersichtskarte der Insel Gran Canaria war zur leichteren Orientierung eingefügt.
Ich verbrachte kurzweilige Lesestunden mit diesem nicht allzu blutrünstigen Fall auf Gran Canaria.

Mein Fazit
Wer auf der Suche nach einem solide gemachten Krimi mit kanarischem Lokalkolorit ist, dem sei „Canaria Criminal“ empfohlen. Ich konnte bei diesem Krimi mit eingebautem Urlaubsfeeling der Insel gut abschalten und entspannen.

Bewertung vom 14.08.2023
Huwyler, Marcel

Der lila Seeteufel / Eliza Roth-Schild Bd.2


ausgezeichnet

Meine Meinung
Dem Autor Marcel Huwyler ist mit „Der lila Seeteufel. Der zweite Fall für Eliza Roth-Schild“ eine humorvolle, skurrile und abwechslungsreiche Krimigeschichte bestens gelungen.

Auch wenn ich den ersten Teil der Reihe nicht kannte, fand ich mich leicht zurecht und genoss die flotte Schreibweise und die geschickt eingeflochtenen schweizerischen Ausdrücke, sowie so manches schweizerisches Lokalkolorit.

Die taffe und selbständige Hauptdarstellerin Eliza Roth-Schild (mit dem kürzesten Bindestrich der Welt!) gewann sofort meine Sympathie, wie auch ihre Mitstreiter, die alle durch liebenswürdige Eigenheiten etwas Besonderes darstellten. So waren zum Beispiel der treue Herr Wälti oder der Filou Fabio eine wahre Bereicherung in der Geschichte.

Der temporeiche, unblutige Plot nahm nicht nur in kriminalistischer Hinsicht, sondern auch in Liebesangelegenheiten, immer wieder neue Wendungen und so wurde es mir nie langweilig. Mein erster Gedanke am Ende des Buches war, „Schade, dass es schon aus ist. Das hätte ich noch gerne weitergelesen!“, und so hoffe ich auf eine baldige Fortsetzung der Reihe.

Fazit
Wer auf der Suche nach einem witzigen, temporeichen und geschickt eingefädeltem, unblutigem schweizerischem Krimi ist, dem sei „Der lila Seeteufel. Der zweite Fall für Eliza Roth-Schild“ wärmstens empfohlen. Ich verbrachte vergnügliche und spannende Lesestunden und vergebe gerne die volle Sternezahl.

Bewertung vom 13.08.2023
Beer, Elisabeth

Die Bücherjägerin


ausgezeichnet

Meine Meinung
Der Autorin Elisabeth Beer ist mit ihrem Erstlingsroman „Die Bücherjägerin“ eine herzerwärmende, berührende und auch zum Nachdenken anregende Geschichte wunderbar gelungen.

Die Ich-Erzählerin Sarah schildert auf zwei Zeitebenen einerseits ihre Kindheit und Jugend mit ihrer Schwester Milena bei ihrer Tante Amalia, nachdem die Eltern bei einem Flugzeugabsturz umgekommen waren, und andererseits ihre durchaus abenteuerliche Reise mit dem sympathischen Bibliothekar Ben auf der Suche nach einem lange verschollenen Kartenabschnitt.

Die Protagonist*innen des Buches wurden sehr detailliert ausgearbeitet und so konnte ich mir die Geschichte wie einen Film vor meinem inneren Auge ansehen.

Das Themenspektrum der Autorin ist in diesem Roman außerordentlich vielfältig und führt über Verluste, Aufarbeitung der Trauer, Existenzängste, Anderssein und vieles mehr bis zum Gefühl der Verliebtheit. Dabei kam die Sichtweise der Autorin auf diese Themen sehr authentisch bei mir an und ich erhielt so manchen Denkanstoß. Dass sich der Roman im Wesentlichen um Bücher und Karten dreht, machte es für mich noch einmal mehr interessant, da auch ich wie die Hauptdarstellerin Bücher und Karten liebe.

Der flüssige und leicht zu lesende Schreibstil trug dazu bei, dass ich nur so durch die Seiten flog und der Roman war für mich ein wahrer Lesegenuss, der ein warmes und zufriedenes Gefühl in mir hinterließ. Ich hoffe, dass ich bald wieder die Gelegenheit habe, von der Autorin Elisabeth Beer etwas zu lesen.

Fazit
Wer eine schöne Geschichte mit Herz und Hirn sucht, der wird mit „Die Bücherjägerin“ fündig. Eine Leseempfehlung für alle, die nicht nur kurzweilige Unterhaltung, sondern auch Denkanstöße in der Lektüre suchen.

Bewertung vom 03.08.2023
Storm, Andreas

Die Akte Madrid / Lennard Lomberg Bd.2


ausgezeichnet

Meine Meinung
Dem Autor Andreas Storm ist mit „Die Akte Madrid“ eine großartige Fortsetzung seines Erstlingswerkes „Das neunte Gemälde“ gelungen. Sein zweites Buch kann aber auch ohne Vorkenntnisse des Vorgängerwerkes gut gelesen werden kann, da die wichtigsten Fakten in Regressen erklärt werden.

Ich mochte den Schreibstil des Autors sehr. Die Ausdrucksweise der Protagonist*innen fand ich sehr gepflegt und besonders der Hauptdarsteller Lennard Lomberg drückte sich sehr gewählt aus.

Was mir besonders gefiel, war das Verflechten von real existierenden Personen der Vergangenheit und Gegenwart mit schriftstellerischen Freiheiten, wobei in einem Figurenverzeichnis und in Anmerkung und Dank am Ende des Buches auf die fiktiven Teile explizit hingewiesen wird. So konnte ich neben einer spannenden Lektüre noch jede Menge an historischen Fakten dazulernen, was mir Freude bereitete.

Die Faszination an der Geschichte wurde mit Zeitsprüngen zwischen den einzelnen, meist recht kurz gehaltenen Kapiteln, einmal in der Gegenwart und ein andermal in der Vergangenheit, noch zusätzlich gesteigert, wobei das Buch aber sicher keines ist, welches man so nebenbei lesen kann, denn mit einer Vielzahl von Namen, Ämtern und Beziehungen untereinander musst ich mich gut konzentrieren, um nichts durcheinander zu bringen. Doch dieser Aufwand lohnte sich, denn ein fein verwobenes Geflecht an Handlungssträngen und Personen baute einen Spannungsbogen auf, der für mich perfekt passte und bis zum schlüssigen Ende hielt. Ich war ganz in den Bann der Geschichte gezogen und konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Die Seiten flogen nur so dahin – ein echter Pageturner!

Fazit
Ein fein gesponnener und geschickt verwobener Inhalt, gepaart mit einem gepflegten Schreibstil, haben dieses Buch zu einem weiteren Lesevergnügen aus der Feder des Autors Andreas Storm für mich gemacht. Von mir gibt es dafür die volle Sternezahl und eine Leseempfehlung!

Bewertung vom 30.07.2023
Kuhlmann, Stefan

Herr Winter taut auf


ausgezeichnet

Meine Meinung
Dem Autor Stefan Kuhlmann ist mit „Herr Winter taut auf“ ein feinsinniger, teilweise schwarzhumoriger, jedoch keinesfalls zynischer, unterhaltsamer und witziger Roman bestens gelungen.

Ich hatte den Eindruck, dass der Autor durch seine Tätigkeit als Drehbuchautor auch in seinem Erstlingsroman einen gewissen cineastischen Aspekt mit einfließen ließ und so konnte ich mir die Geschichte wunderbar als amüsante Filmkomödie mit Tiefgang vor meinem inneren Auge vorstellen. Die Dialoge waren witzig zu lesen und die Geschichte war temporeich geschrieben.

Der Hauptdarsteller Herr Winter wuchs mir schon nach kurzer Zeit richtig ans Herz. Mit seiner speziellen Art wäre er der ideale Kandidat für einen Sozialphobiker, doch seiner verstorbenen Frau zuliebe, die er wirklich inniglich geliebt haben muss, überwindet er seine Angst, mit Menschen in Kontakt zu treten. Auch wenn die ersten Versuche als AVON-Berater mehr als holprig sind, so lässt er sich nicht klein kriegen, was mir an der Geschichte besonders gefiel. Ein gutes Ende, das auch in der Wirklichkeit vorkommen könnte und nicht zu kitschig war, hat mich das Buch zufrieden aus den Händen legen lassen.

Fazit
Eine schöne Geschichte, die zum Lachen und Weinen gleichzeitig anregt und mir wunderbare Lesestunden bescherte. Gerne mehr davon!

Bewertung vom 23.07.2023
Rehn, Heidi

Wir träumten vom Sommer


gut

Meine Meinung
Der Autorin Heidi Rehn gelang in ihrem Roman „Wir träumten vom Sommer“ die Atmosphäre der Jahre zwischen 1968 bis 1972 und das Lebensgefühl insbesondere in München in Worte zu fassen und damit wiederauferstehen zu lassen. Die Studentenunruhen und später dann die Olympischen Spiele in München werden sehr anschaulich geschildert.

Leider konnte aber die Geschichte um die Hauptdarstellerin Amrei mich nicht vollständig überzeugen. In zwei Zeitebenen (1968/69 und 1972) wird das Leben Amreis in München dargestellt, wobei allerdings durch die Zeitsprünge manche Begebenheiten, die sich vielleicht noch als spannend oder interessant herauskristallisiert hätten, bereits vorweggenommen wurden und so plätscherte der Roman für mich so dahin und wies auch meinem Empfinden nach einige Längen auf.

Die sympathischste Figur war für mich Amreis Großtante Annamirl, bei der Amrei zur Untermiete wohnt, nachdem sie aus der Oberpfalz zum Studium nach München gegangen war. Diese ältere Dame machte für mich den meisten Charme in der Geschichte aus, weil sie als sehr eigenwillige und selbständige Persönlichkeit angelegt war.

Der Schluss ließ mich ein wenig unzufrieden das Buch aus den Händen legen und so vergebe ich drei von fünf Sternen für einen ordentlich recherchierten Roman, der aber meiner Auffassung nach noch Potential gehabt hätte.

Bewertung vom 20.07.2023
Knecht, Doris

Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe


ausgezeichnet

Meine Meinung
Der Autorin Doris Knecht ist mit „Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe“ ein unaufgeregter, stimmiger und authentischer Roman bestens gelungen.

Ich konnte mich gut auf die Geschichte einlassen, denn vieles kam mir bekannt vor und das, was mir fremd war, konnte ich mir aufgrund der empathischen und detailreichen Schilderungen detailliert vorstellen. Auch wenn sich die Ereignisse in diesem Roman nicht überschlagen, so nimmt in ruhiger Art und Weise die Geschichte ihren Lauf und schreitet kontinuierlich voran. Das Hauptthema des Neuanfangs nach dem Auszug der nunmehr erwachsenen Kinder zieht sich als roter Faden durch das Buch und wird von Rückblenden in die Kindheit und das bisherige Erwachsenenleben der Ich-Erzählerin ergänzt.

In kurzen Kapiteln ließ die Autorin ein für mich sehr autobiographisch wirkendes Bild ihres bzw. des Lebens der Hauptdarstellerin erstehen. Ich war sehr oft am Überlegen, was schriftstellerische Freiheit und was persönlich Erlebtes darstellt. Das habe ich schon länger nicht bei der Lektüre eines Romanes erlebt und fand es anregend und berührend.

Die Geschichte ist in Wien, in Vorarlberg und im Waldviertel angesiedelt und der Autorin gelingt es meiner Ansicht nach sehr gut, bestimmte Aspekte des jeweils typisch regionalen Lebensgefühls wiederzugeben. Ihr prägnanter Schreibstil ist modern und sprachlich in der Jetztzeit verankert.

Fazit
Wer auf der Suche nach einem unaufgeregten, aber faszinierenden Roman über einen Neuanfang in der späten Lebensmitte einer außergewöhnlichen Frau ist, dem sei „Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe“ bestens empfohlen. Ich verbrachte berührende und anregende Lesestunden und gebe gerne eine Leseempfehlung für dieses Buch.

Bewertung vom 12.07.2023
Frank, Arno

Seemann vom Siebener [Ungekürzt] (MP3-Download)


ausgezeichnet

Meine Meinung
Dem Autor Arno Frank ist mit „Seemann vom Siebener“ ein faszinierendes Stimmungsbild eines Tages im Freibad, gespickt mit interessanten Geschichten wunderbar gelungen. Es ist kein Hörbuch, das sich so nebenbei hören lässt, denn erst die Beachtung der feinen Nuancen machen den relativ ereignislosen Plot zu etwas Besonderem.
Nachdem beim Genießen des Hörbuches bei mir zu Hause auch so ein brütend heißer Sommertag war wie beim „Seemann vom Siebener“, fühlte ich mich noch mehr mittendrinnen im Geschehen. Die besondere Atmosphäre eines gut besuchten Freibades am letzten Sommerferientag war zum Greifen nahe. Die verschiedenen Gruppierungen an Besucher*innen sah ich ganz wunderbar vor meinem inneren Auge erstehen und ich konnte die Szenerie mit eigenen Beobachtungen und Erlebnissen vergleichen.
Geschickt wurden die einzelnen Protagonist*innen eingeführt und ich konnte mir die Personen vor meinem geistigen Auge mit ihren Ecken und Kanten, ihren oftmals schrulligen Eigenheiten, sehr gut vorstellen. Die vielen Geschichten der Charaktere, die zunächst erst lose nebeneinander herlaufen, verwoben sich schön langsam zu einer Geschichte, die mich ganz in ihren Bann zog.
Manche Vorgeschichten bleiben im Dunkeln, was meiner Fantasie reichlich Spielraum bot, und auch das Ende hat mir durch seinen Schwebezustand ganz besonders gefallen. Hier konnte ich mir meinen persönlichen Reim auf die Geschehnisse des Tages machen, was mir deshalb so zusagte, weil es in meinen Händen lag, ob es ein Happy End oder doch keines geben sollte.
Der Sprecher Hans Löw war mir mit seiner Stimme und Intonation sehr sympathisch und das ist mir bei einem Hörbuch immer extrem wichtig.

Fazit
Wer auf der Suche nach einem authentischen Stimmungsbild eines Freibadtages, verwoben mit faszinierenden Geschichten, ist, dem sei „Seemann vom Siebener“ bestens empfohlen. Ein Hörbuch, in das ich tief abtauchen konnte!