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Benutzername: 
meldsebjon
Wohnort: 
Hattingen

Bewertungen

Insgesamt 165 Bewertungen
Bewertung vom 15.09.2012
Das Geheimnis der Schwestern
Hannah, Kristin

Das Geheimnis der Schwestern


sehr gut

Liebe und Neid unter Schwestern

Hier findet man wirklich alles, was in einen romantischen und spannenden Schmöker gehört: unerwiderte Liebe, große Gefühle, Neid, Zusammenhalt und obendrein auch noch einen Kriminalfall. Spannend geschrieben, schön zu lesen und, das darf ruhig verraten werden, natürlich ein Happy End.

Drei seht unterschiedliche Schwestern haben sehr früh ihre Mutter verloren und wetteifern um die Liebe des Vaters. Untereinander sind sie sich aber immer eine große Stütze und halten zusammen, bis die Eifersucht zu Problemen führt.
Winona, die älteste, ist intelligent, sachlich und recht hübsch, glaubt das aber nicht, weil sie immer etwas mit ihrem Gewicht zu kämpfen hat. Sie kämpft sehr um die Liebe ihres Vaters, von dem sie sich immer zurückgestoßen fühlt. Es gibt einen Mann, den sie liebt, der sie aber irgendwie als Frau nicht wahrnimmt.
Aurora geht auf in ihrer Ehe und in der Erziehung ihrer Kinder, hat immer ein offenes Ohr für andere und nimmt die Probleme der anderen sehr realistisch wahr. Nur die eigenen Probleme möchte sie nicht wirklich wahrhaben.
Vivi Ann, die jüngste der Schwestern, ist ausgesprochen hübsch, augenscheinlich der Liebling ihres Vaters weil sie Pferde liebt und auch von ihnen geliebt wird. Niemand nimmt sie wirklich ernst, dafür ist sie zu hübsch und zu blond. Bis sie eine wirklich gute Idee hat, mit der die finanziell angeschlagene Farm ihrer Familie wieder erfolgreich bewirtschaftet werden kann.
Das Ganze spielt in einer amerikanischen Kleinstadt, in der man sich kennt, zusammenhält und Vorurteile gegen Fremde und gegen Veränderungen pflegt. Wenn dann ein Mann mit ungewöhnlichem Äußeren, ungewöhnlicher Vergangenheit und unkonventionellem Lebensstil auftaucht, in den sich eine der Schwestern verliebt, kann das nur zu Konflikten führen. Jetzt wird sich zeigen, ob sich die Geschwisterliebe bewährt.
Spannend und mitreißend ist dieses Buch geschrieben, fesselnd von der ersten Seite an. Großer Tiefgang ist hier nicht zu erwarten, dass muss bei diesem Genre aber auch nicht sein.

Bewertung vom 15.07.2012
Dunkle Flammen / Unearthly Bd.1
Hand, Cynthia

Dunkle Flammen / Unearthly Bd.1


sehr gut

Zauberer, Vampire und jetzt Engel

Clara ist eigentlich ein ganz normaler Teenager, dem alles ein wenig leichter fällt als den anderen. Sie hat einen jüngeren Bruder, die Eltern sind geschieden, alles Durchschnitt. Bis ihr ihre Mutter eröffnet, dass sie zu einem Viertel Engelblut in sich trägt. Die damit verbundenen Fähigkeiten und auch Pflichten zeigen sich nach und nach. Clara ist nicht sehr glücklich mit der Sitauation, denn mit dem normalen Leben ist es vorbei.

Die Familie zieht wegen ihrer Aufgabe aus dem sonnigen Kalifornien ins kalte Wyoming. Zunächst ist niemand sehr glücklich mit der Enrtscheidung, muss man sich doch einen komplett neuen Freundeskreis suchen, ist man der oder die "Neue" an der Schule. Alles ist ein bisschen verkrampft, schließlich weiß Clara jetzt wer sie ist und wen sie beschützen soll und muss vor den neuen Freunden von Anfang an Geheimnisse haben.

Nach und nach erfährt sie immer mehr über sich selbst, hat bald zwei Freundinnen, von denen eine selbst ein Engelblut ist. Zwischen ihr und dem Jungen, den sie glaubt retten zu müssen ist eine ganz besondere Spannung, die nicht so leicht einzuordnen ist. Und dann gibt es da noch den Bruder der Freundin, den sie eigentlich nicht mag. Logisch, dass es nicht nur um Claras Aufgabe gehen kann, denn wenn es Engel und den Himmel gibt, gibt es auch das Gegenteil!

Locker und flüssig, aber auch sehr spannend geschrieben ist dieses Buch. Eher etwas für Jugendliche, aber es spricht durchaus auch die ältere Generation an. Diese Reihe könnte durchaus an Harry Potter und die Twilight Serie heranreichen. Ich bin jedenfalls gespannt, wie es weitergeht!

Bewertung vom 02.08.2011
Stirb
Winter, Hanna

Stirb


ausgezeichnet

Stirb! - vor Spannung!!!

Nach dem Ende ihrer Ehe hat sich Lara den Traum von einem eigenen Café in Berlin erfüllt. Am Eröffnungsabend soll sie das Opfer eines Serienmörders werden, kann aber entkommen. Nachdem der frustrierte Täter Racheakte gegen Laras Umfeld begangen hat, wird sie in das Zeugenschutzprogramm aufgenommen und baut sich mit ihrer Tochter ein neues Leben auf Rügen auf.

Sechs Jahre später lebt sie dort, hat eine neue Liebe und eine Existenz gefunden, als sie sich plötzlich wieder bedroht fühlt. Sie findet einen Gegenstand, der an den Täter von damals erinnert und ruft einen Freund aus Berlin an, der gleich herbeieilt. Um zu helfen? Ein Vetter ihres Freundes taucht auch auf, eine Mitarbeiterin wird ermordet und auf einmal ist die ganze Angst wieder da.

Der Leser erfährt in der Zwischenzeit einiges über den Mörder und die Gründe seines Handelns. Einige Merkmale dieser Person treffen auch auf manche Personen in Laras Umgebung zu. Manche machen sich verdächtig. Und am Ende ist alles ganz anders.

Es ist sehr schwer, über dieses Buch eine Rezension zu schreiben. Der Leser muss mitdenken und seine Gedanken werden ständig sehr geschickt in neue Richtungen gelenkt. Da zu viel zu verraten, würde die Spannung erheblich einschränken, deshalb soll nicht mehr zum Inhalt verraten werden.

Dieser Thriller hat diesen Namen verdient, wie schon lange keiner mehr! Absolut perfekt ist das durchdacht und die Spannung schier unerträglich! Wer das in der Bahn liest, wird die Haltestelle verpassen!!!!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.04.2011
Töchter des Schweigens
Barceló, Elia

Töchter des Schweigens


ausgezeichnet

Die langen Schatten der Vergangenheit.

Die erfolgreiche Regisseurin Rita kehrt 2007 erstmalig nach 33 Jahren an ihren Heimatort zurück. Ihre Tante ist gestorben und sie muss deren Nachlass regeln. Sie trifft fünf Freundinnen aus Schulzeiten wieder, die damals zusammen mit einem weiteren Mädchen eine verschworene Clique bildeten. Einen Tag später ist eine dieser Freundinnen tot. Mord oder Selbstmord? So einfach ist das nicht festzustellen.

Nach und nach erfährt der Leser mehr über diese Gruppe. 1974 war man gemeinsam mit anderen Klassenkameraden und Lehrern auf der Abschlussfahrt nach Mallorca. Einiges ist dort geschehen, was auch heute noch ein Geheimnis darstellt. Ein allgemein unbeliebtes Mädchen, Mati, hatte wohl auf der Rückfahrt einen Unfall. Auch schon damals hatten alle Gruppenmitglieder Geheimnisse und waren deshalb erpressbar. Schwangerschaft, sexueller Missbrauch, politische Demonstrationen und gleichgeschlechtliche Liebe waren zur Zeit Francos in Spanien Dinge, die man lieber verschweigen wollte.

Alle haben inzwischen eine Position eingenommen, als Rechtsanwältin, Ärztin, Hebamme, Ehefrau oder Mutter. Bei allen wirkt sich die Vergangenheit aus bis in die Gegenwart. Und alle haben das Geheimnis tief in sich begraben, kennen ohnehin nicht alle Details. Und dann taucht Rita auf und ein Film, den sie damals gedreht hat wird gezeigt und alles wird wieder aufgewühlt. Nichts ist wirklich vergessen, denn niemand hat es wirklich verarbeitet.

Mehr möchte ich hier nicht berichten, denn meiner Meinung nach ist dies ein Buch, das man unbedingt lesen sollte. Spannend, aber kein Thriller, obwohl es um Verbrechen geht. Oder vielleicht auch nicht: "It was a murder, but not a crime"; sagt Rita. Wie bei einer Zwiebel liegt unter jeder Wahrheit, die der Leser erfährt gleich wieder ein neues, altes Geheimnis darunter. Nicht nur die Geheimnisse sind vielschichtig, das ganze Buch ist es. Man erfährt viel von dem heutigen Spanien und sehr viel von dem alten Spanien zur Zeit Francos, der Flower-Power Bewegung und dem Leben in einer Kleinstadt.

Es ist die Geschichte von sieben Frauen, die sich völlig unterschiedlich entwickelt haben, aber dennoch eine Freundschaft über die Jahre und über große Entfernungen bewahrt haben. Eine ganz große Geschichte und eine ganz großartige Autorin!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.01.2011
Léon und Louise
Capus, Alex

Léon und Louise


ausgezeichnet

Gelebte Moral

Das Buch "Léon und Luise" beginnt mit der Beerdigung Léons 1986. Nach einem langen Leben hat er eine große Nachkommenschaft hinterlassen. Das Erscheinen einer alten Frau, die den Toten küsst, und die Reaktion der Familie lässt einen Skandal vermuten.

Ab dem Zweiten Kapitel beginnt dann der Bericht über Léons Leben ab seinem 17. Lebensjahr, als er Louise kennenlernt. Die beiden hat es in jungen Jahren ohne Familie in einen kleinen französischen Ort verschlagen, wo sie Arbeiten der eingezogenen Soldaten verrichten. Louise arbeitet beim Bürgermeister, Léon bei der Bahn. Man kommt sich näher, ganz zaghaft, wie es wohl zu dieser Zeit erwartet wurde. Nach einem zweitägigen Ausflug ans Meer geraten sie in einen der letzten deutschen Angriffe des ersten Weltkrieges, werden beide verletzt und halten sich gegenseitig für tot.

Beide können einander nicht vergessen, dennoch geht das Leben weiter. Léon arbeitet als Chemiker für die Polizei, Louise als Tippmamsell für die Bank, beide in Paris. Léon gründet eine Familie. Und dann begegnen sie einander wieder.....

Da der Enkel Léons der Erzähler ist, erfährt man recht viel über seinen Großvater, nicht sehr viel über Louise. Ihre Gedanken stammen aus Briefen, die sie Léon geschrieben hat. Für beide scheint das Leben ohne große Höhen und Tiefen dahinzuplätschern. Keine Rede von Karriere, Verzweiflung, Eifersucht, großer Liebe. Das ist einfach da und gehört dazu. Aber es gibt Regeln, die so tief verwurzelt sind, dass man gar nicht auf die Idee kommt, sie zu brechen.

Natürlich hat man Angst, wenn die Deutschen in Paris einmarschieren, aber man hat eigene Vorstellungen von Moral und dazu gehört auch ein gewisser Widerstand. Damit hebt sich Léon deutlich von seinen Mitarbeitern ab. Er führt ein moralisches Leben, er hilft wo er kann, aber die Sicherheit der Familie steht immer an erster Stelle. Er hat ein "friedfertiges Phlegma", eine "fröhliche Schwermut" und ist ein freundlicher Rebell.

Das ist eine ganz einfache, kleine Geschichte von einem ganz normalen Leben. Und doch steckt eine ungeheure Spannung darin. Alex Capus benutzt eine einfache, sehr stilsichere Sprache, die diese scheinbar einfache Geschichte perfekt wiedergibt. Dieses Buch habe ich in kürzester Zeit verschlungen und bin sicher, dass ich es mindestens noch einmal lesen werde. Ich glaube, dass noch viel mehr darinsteckt, als beim ersten Lesen erkannt werden kann.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.01.2011
Der Ruf der Highlands
Cameron, Amy

Der Ruf der Highlands


sehr gut

Für Winterabende am Kamin...

Lily, eine junge Lehrerin, uneheliche Tochter einer Köchin, lernt 1913 einen schottischen Baronet kennen und verliebt sich in ihn. Als Lehrerin hat sie bereits seine Tochter ins Herz geschlossen, so dass es ihm leicht fällt, sie für sich zu gewinnen. Als dann plötzlich ihre Mutter stirbt, sind alle Zweifel zunächst beseitigt und sie folgt im in die Highlands um ihn dort zu heiraten. In seiner Heimat angekommen lernt sie seine Familie kennen und wird gleich mit Kälte und Unfreundlichkeit empfangen und auch ihr Verlobter verändert sich zu seinen Ungunsten. Es schwebt ein Geheimnis um die ganze Familie, es gibt eine Familienfehde, die lange Zeit zurückreicht, über die scheinbar jeder Bescheid weiß. Aber ausser strändigen Andeutungen erfährt Lily nichts. Auch ihre eigene Herkunft birgt manche Geheimnisse.

Das ist der reine Kitsch! Keine Hintergrundinformationen, die Charaktere ohne wirkliche Tiefe, die Handlung vorhersehbar. Wer also richtig gute Literatur erwartet, wird sicher enttäuscht werden. Wer aber gerne so richtig eintauchen möchte in Herz, Schmerz, düstere Geheimnisse, der muss dieses Buch lieben. Es ist flüssig und gut geschrieben, die etwas komplizierte Vorgeschichte wird konsequent dargestellt und fesselt den Leser durch Spannung. Cover und Klappentext versprechen genau das, was das Buch hält: Gute, leichte Unterhaltung.

Schade nur, dass das Buch erst im Januar erscheint. Der größte Teil spielt um Weihnachten und Neujahr herum und es ist eindeutig ein Buch, das man in der dunklen Jahreszeit richtig gut genießen kann. Ich hoffe, dass diesem Erstling der Autorin noch weitere folgen werden!!