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Kyra112
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Sachsen-Anhalt

Bewertungen

Insgesamt 328 Bewertungen
Bewertung vom 15.03.2024
Heiland, Julie

Schicksalsjahre. Die Frauen vom Neumarkt (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

1993: Hannah arbeitet auf Dresdens berühmtester Baustelle - an der Ruine der Frauenkirche. Damit ist sie mit einem entscheidenden Stück Dresdner Geschichte eng verbunden. Was sie aber erst im Laufe der Zeit herausfindet ist, dass auch ihre Familiengeschichte eng damit verbunden ist.

„Schicksalsjahre. Die Frauen vom Neumarkt“ von Julie Heiland erzählt die Geschichte dreier Frauen, einer Familie in drei unterschiedlichen politischen Systemen. Eng verbunden ist diese Geschichte auch mit dem Wiederaufbau der berühmtesten Dresdner Kirche - der Frauenkirche.
Julie Heiland ist bekannt als Autorin, deren Geschichten oftmals in der ehemaligen DDR spielen.
Mit diesem Roman ist hier eine herausragende und hochemotionale Erzählung gelungen.
Ihre Beschreibungen der Erlebnisse der drei Frauen erzeugen beim Lesen Gänsehaut und den Drang, immer weiterzulesen.
Die Autorin bringt den Lesenden dabei die drei Frauen Lotte (Großmutter und Mutter), Marlene (Mutter und Tochter) und Hannah (Enkelin und Tochter) näher. Alle drei Frauen sind unwahrscheinlich starke Persönlichkeiten, die, sobald sie das erste Mal auftreten, schwach wirken, aber sich unheimlich beeindruckend entwickeln. Gerade Lotte und Marlene wirken dabei aber auch oftmals unnahbar, dennoch bekommt man schnell ein Gespür für empfindlichen Charaktere dieser beiden Frauen.
Hannah fungiert dabei als verbindendes Element der Familie. Aber die Erzählungen aus dem Leben ihrer Mutter und Großmutter verändern sie von einer emotional beeinflussbaren, jungen Frau zu einer selbstbewussten und bestimmten Persönlichkeit.
Die Geschichte wirkt auf mich absolut realistisch und enthält meines Erachtens auch sehr viel spannende Momente. In vielen Kapiteln habe ich regelrecht mitgefiebert und die Seiten flogen nur so dahin.
Da ich selber aus den neuen Bundesländern komme, bin ich umso mehr für Julie Heilands Bücher zu begeistern. Der Fokus, den sie auf die Geschichte legt und dem Leser damit auch die wunderschöne Stadt Dresden näherbringt, finde ich äußerst faszinierend und fesselnd. Sie schreibt auch über unangenehme Dinge und Entwicklungen und bringt Lesenden die traurige deutsche Geschichte mit ihren Büchern ungeschönt näher.
Mein absoluter Höhepunkt war die Beschreibung der Zerstörung Dresdens. Hier befand ich mich regelrecht an Lottes Seite und hatte wirklich Gänsehaut. Es fühlte sich regelrecht an, als könnte man die Detonationen und Feuerwände nachvollziehen, denen sie sich in dieser Nacht stellen musste.

Mein Fazit: Es handelt sich hier um ein hochdramatisches und absolut emotionales Buch, welches am Beispiel von drei starken Frauen, die Geschichte Dresdens näherbringt. Aber vor allem bringt es die Geschichte dreier starker Frauen einer Familie näher, die niemals vergessen, aber doch die Fähigkeit des Vergebens entwickeln.
Eine Empfehlung für all jene, die historische Romane lieben, aber auch Romane über starke Frauen und die Entwicklung der neuen Bundesländer!

Bewertung vom 11.03.2024
Poppe, Sandra

Der Neubeginn / Der Ferienhof im Schwarzwald Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Als Elli und ihr Bruder Florian den geerbten Hof des Onkels besuchen, werden sie in ihre Vergangenheit zurückversetzt. Die Erinnerung an viele schöne Kindheitsstunden ist wieder präsent und bewegt beide letzten Endes dazu, ihr altes Leben hinter sich zu lassen und dort im Schwarzwald die Idee eines Ferienhofes umzusetzen.
Elli muss also nur noch ihre zwei Kinder überzeugen, eine Lösung für die Oma suchen und das Haus in Hannover verkaufen.
Während Florian den Umbau im Griff hat, begegnet Elli immer wieder der Vergangenheit und speziell Tina und Alex machen es ihr dabei nicht leicht. Aber dann ist da auch noch Jakob und so richtig hat Elli ihre Vergangenheit auch nicht hinter sich gelassen. Einzig, die pubertierenden Kinder scheinen problemlos zu funktionieren.

„Der Ferienhof im Schwarzwald - Der Neubeginn“ ist der Anfang der „Wolkenhof-Saga“ von Autorin Sandra Poppe.
Sandra Poppes Schreibstil macht es möglich, dass ich mich gedanklich sofort im wunderbaren Schwarzwald wiederfand. Diese beeindruckenden und nachvollziehbaren Beschreibungen sorgten fast dafür, dass ich das Rauschen des Waldes und die Geräusche der Tiere sogar beim Lesen wahrgenommen habe. Schon das Coverbild gibt einen Vorgeschmack darauf.
Auch schafft sie es, durch diesen Schreibstil die verschiedenen Haupt- und Nebencharaktere des Buches völlig nachvollziehbar zu beschreiben. Der Leser hat dabei das Gefühl mit Elli, Florian, Justus und Co. gemeinsam am Tisch zu sitzen oder den widerspenstigen Pogo zu beobachten.
Die Autorin hat eine wunderbare Familie erschaffen, die dem Ferienhof eine Seele gibt. Speziell Ellis Erlebnisse laden dabei manchmal zum Schmunzeln ein. Aber vor allem die Oma ist es, die der Geschichte einen ironisch-humorvollen Touch verleiht und im Laufe des Buches eine tolle Entwicklung vollzieht, die sie sicher unter anderem der ebenso erfrischenden Roswitha zu verdanken hat.
Diese Geschichte wird wirklich stark durch die Charaktere und ihre Erlebnisse geprägt. Diese vermitteln eine wahre und nahezu perfekte Wohlfühlatmosphäre, die zum Abschalten einlädt.
Aber gerade das stellte für mich ins Besondere im letzten Drittel des Buches ein Problem dar. Die Welt um die Familie war für mich leider zu perfekt gestaltet und nahezu alles gelang ohne große Probleme. Das wirkte auf mich nicht sehr authentisch. Zumal aufkommende Probleme ganz schnell gelöst wurden und gerade auch im letzten Teil wurde die Geschichte im Fokus so auf Ellis Gefühlswelt abgelenkt, dass die Entwicklung des Ferienhofes leider zu kurz kam.
Auch besagte Gefühlswelt der Mitte 40-jährigen Elli nervte mich zuletzt regelrecht, weil sie fast pubertierender wirkte als ihre Kinder. Das stetige Auf und Ab ihrer Gefühle und ihre Unsicherheit ließen mich manchmal augenverdrehend zurück.

Alles in allem ein Buch mit Wohlfühlatmosphäre und für all jene geeignet, die gerne Romane über eine heile Welt lesen. Aber auch eine Empfehlung für all jene, die gerne Urlaub im Schwarzwald machen oder machen möchten und einfach mal abschalten möchten. Tiefgang ist hier jedoch nicht zu finden. Aus diesem Grund gibt es meinerseits 3,5 Sterne.

Bewertung vom 22.02.2024
Russ, Rebecca

Die Influencerin (eBook, ePUB)


sehr gut

Für was lebst du?

Sarah ist Influencerin. Alles in ihrem Leben ist auf die Onlinewelt ausgerichtet. Doch dieses Leben wird irgendwann von einem tragischen Vorfall überschattet, weshalb Sarah ihre Onlinekarriere stilllegt. Viele ihre bisherigen Follower geben ihr die Schuld und den Ereignissen und beschimpfen sie, doch ein User möchte sich nicht mit dem stillgelegten Account zufrieden geben und erstellt einen Fake-Account. Dieser wird für Sarah zur immer mehr zur Bedrohung.
Wer steckt dahinter und kann Sarah dem Ganzen entkommen?

„Die Influencerin - Ich folge dir. Ich verfolge dich. Ich zerstöre dich.“ ist ein Thriller von Rebecca Russ.
Mir fiel dieses Buch aufgrund seiner auffälligen Optik sofort ins Auge. Weiterhin verspricht der Untertitel eine spannende Story. Es ist vor allem eine Geschichte, die aktueller nicht sein könnte.
Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt. Perspektive eins ist die der Person, die den Fake-Account erstellt hat. Die zweite Perspektive ist die von Sarah, welche aus der Ich-Perspektive erzählt wird. Das Buch gliedert sich in 35 Kapitel. Diejenigen, die aus Sarahs Sicht erzählt sind, beginnen mit Kommentaren von Sarahs Followern.
Es handelt sich hierbei um eine Thematik, deren Basis nicht aktueller sein könnte. Fokus liegt hier auf Sarah und begleitend auf ihrer Familie. Die Story und die Figuren sind meines Erachtens sehr authentisch beschrieben. Gerade die Thematik Cybermobbing und ihre Auswirkungen auf Personen sind nachvollziehbar dargestellt und die Einflüsse auf die verschiedenen Altersgruppen sind auch schlüssig erklärt.
Der Schreibstil hat mich am Anfang sehr gefesselt. Durch die Perspektive des Fake-Accounts und auch die einleitenden Kommentare von Sarahs Followern wird Spannung in die Story gebracht.
Der Spannungsbogen wird versucht, von der ersten bis zur letzten Seite aufrechtzuerhalten. Allerdings war die Geschichte für mich relativ vorhersehbar und so habe ich recht früh erahnen können, wie die Handlung sich entwickeln wird. Das hat für mich die Spannung und den Lesespaß etwas rausgenommen.

Fazit: Ein Thriller mit erschreckender Aktualität, der aber leider etwas vorhersehbar ist.
Dennoch eine spannende Geschichte für all jene, die viel in Social Media unterwegs sind oder leichte Thriller mögen. Daher gibt es meinerseits vier Sterne!

Bewertung vom 21.02.2024
Strobel, Arno

Stimme der Angst / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.4 (eBook, ePUB)


sehr gut

Max Bischoff langjähriger Mentor ist gestorben. Auf seiner Beerdigung ereilt Max ein Déjàvue. Eine Frau, Dominique, die seiner verstorbenen Freundin Jennifer zum Verwechseln ähnlich sieht, nimmt teil. Nach der Beerdigung kommen die Beiden ins Gespräch.

Als kurz darauf Max gute Bekannte Jana verschwindet und sein alter Freund Horst verletzt wird, beginnt ein Rennen gegen die Zeit, das Max immer wieder zu Dominique führt.

„Mörderfinder - Stimme der Angst“ von Arno Strobel ist der vierte Fall um den Fallanalytiker Max Bischoff. Für mich war es das erste Buch, welches ich davon gelesen habe.

Das Buch liest sich sehr gut und spannend. Die Beschreibung von Max’ Charakter und seinen bisherigen Erlebnissen ist wirklich interessant und abwechslungsreich. Auch die Charaktere, die einen größeren Part im Buch haben, haben eine bewegte Vergangenheit. Gerade seine Schwester Kirsten hat aufgrund von Max’ Berufs bereits einiges durchmachen müssen, hält aber zu ihrem Bruder. Auch Horst, sein alter Partner, unterstützt ihn zu jeder Zeit, egal aus welcher Lebenslage.

Besonders interessant finde ich sein Verhältnis zur Kriminalrätin Keskin. Dies prägt den Verlauf der Geschichte entscheidend. Die Wortgefechte zwischen den Beiden wirken sich auf den Spannungsbogen des Buches enorm aus.

Für mich macht jedenfalls ist der Psychologe Dr. Marvin Wagner das gewisse Etwas dieses Buches. Seine hohe Intelligenz, sein trockener Humor, aber auch seine Freundschaft zu Max sind besonders. Trotz der ernsten Thematik musste ich so manches Mal über seine Aussagen schmunzeln.

Die Spannung im Buch ist gegeben. Ungefähr dreiviertel des Buches haben mich wirklich gefesselt, aber zum Ende hin, ergaben sich für mich einige Logikfehler, was das Verhalten der Polizei, aber auch Max’ Verhalten betrifft. Das Verhalten war zum Teil für mich nicht nachvollziehbar und haben bei mir für Unverständnis gesorgt.

Alles in allem ein spannender und guter Thriller mit ein paar Abstrichen. Von daher gebe ich dem Buch vier Sterne.

Bewertung vom 09.02.2024
Holmgren, Hanna

Blütenzauber im Casa della Flora (Verliebt in Italien)


ausgezeichnet

Lorella, genannt Lollo, ist zurück in ihrem Heimatort Camaiore nachdem sie in den vergangenen Jahren quer durch die Welt gereist ist und zuletzt in London gelebt hat.
Doch kaum zurück wird sie mit ihrer Vergangenheit konfrontiert und läuft ihrer einstigen großen Liebe Pasquale über den Weg.
Was eigentlich ein Kurzaufenthalt anlässlich der Firmung ihres Neffen werden sollte, wird zur Vergangenheitsbewältigung und Selbstfindung.

Mit „Blütenzauber im Casa della Flora“ hat Hanna Holmgren bereits den dritten Band ihrer „Verliebt in Italien“-Reihe geschaffen.
Schon das Cover lädt wieder zum Abschalten und Träumen ein, wie auch das ganze Buch.
Hatte ich am Anfang etwas Schwierigkeiten mit der Protagonistin Lorella klarzukommen, konnte ich im Laufe der Geschichte Verständnis für sie entwickeln und auch nachvollziehen, wieso es am Anfang so schwierig war.
Hanna Holmgren erzählt die Geschichte in der Gegenwart und bringt hin und wieder ein paar wenige Schnipsel aus der Vergangenheit in die Geschichte ein. Diese runden die Story ab und machen sie für den Lesenden verständlicher.
Aufgrund dessen, dass es sich bei dem Buch um den dritten Band der Reihe handelt, begegnet der Lesende vielen bekannten Figuren, was das Leseerlebnis umso schöner und familiärer macht.
Mein Highlight ist dabei nach wie vor die Figur des Giampaolo.

Fazit: Ein wunderschöner Wohlfühlroman im Herzen der Toskana in traumhafter und familiärer Atmosphäre!

Bewertung vom 31.01.2024
Schuster, Stephanie

Einfach lieben / Glückstöchter Bd.2


sehr gut

Eva und Anna - Zwei Frauen, die einander nicht kennen, aber so viel gemeinsam haben.
Anna von Quast flüchtet in den 1910er Jahren aus ihrem Zuhause in ein selbstbestimmtes Leben. Sie richtet ihr Leben auf der geerbten Tonkaalm ein, bis sie eines Tages Besuch bekommt, der ihr Leben auf den Kopf stellt.
1970er Jahre: Eva Klein wohnt nach wie vor in ihrer WG in München. Auch sie führt ein selbstbestimmtes und von neuen Ansätzen geprägtes Leben. In der WG wird es nie langweilig.
Eva ist jedoch nach wie vor auf der Spur ihres wahren Lebens und das führt sie immer näher an Annas Leben heran. Beide Frauen haben dabei viele Gemeinsamkeiten.

„Glückstöchter - Einfach lieben“ ist der zweite und abschließende Band der „Glückstöchter“-Dilogie von Stephanie Schuster.
Die Gestaltung des Covers richtet sich stark nach der des ersten Bandes und zeigt die beiden Protagonistinnen. Besonders beeindruckend finde ich jedoch die Gestaltungen innerhalb des Buches. So begegnen dem Lesenden hier viele Zeichnungen, die charakteristisch für die Handlung des jeweiligen Kapitels sind und sehr liebevoll wirken.
Das Buch ist wieder in zwei Handlungsstränge unterteilt. Zum Einen gibt es den um Eva und zum anderen den um Anna.
Ich habe mich mit dem ersten Band relativ schwer getan. Der Einstieg in den zweiten Band war daher nicht viel besser. Besonders schwierig war für mich die Lebensweise von Eva und ihren Freunden nachzuvollziehen, der besonders Eva zu Anfang ein sehr sprunghafter Charakter war, der sich in seinen Handlungen zum Teil widersprach.
Anna wiederum war mir von der ersten Seite an wieder sympathisch und ich freute mich immer auf jedes Kapitel, welches ich über sie lesen durfte.
Doch Stephanie Schuster ist es gelungen, ihre Charaktere wachsen zu lassen und so wurde Eva mir im Laufe der Story immer sympathischer. Gerade im letzten Drittel des Buches wurden die Handlungsstränge immer spannender, sodass ich mich zwingen musste, das Buch auch mal wieder zur Seite zu legen.
Auch das Ende der Geschichte kam sehr überraschend und war so nicht vorhersehbar, was ich super fand!

In diesem Buch geht es sehr viel um ökologische und natürliche Lebensweisen. Das fand ich wirklich sehr interessant. Die unterschiedlichen Wirkungsweisen der Kräuter und ihre Verwendungen waren anschaulich beschrieben und auch im Anhang nochmal wunderbar zusammengefasst, sodass man aus diesem Buch auch viel lernen kann.

Auch kommen in diesem Buch wieder viele historische Charaktere vor bzw. wird von ihnen erzählt, wie bspw. der Maler Franz Marc oder Ida Hofmann, die auch vielen im Zusammenhang mit Käthe Kruse schon einmal begegnet sein sollte. Auch in der Richtung kann man einiges über die Reformansätze lernen.

Fazit: Das zweite Buch hat mich eindeutig mehr begeistert und gefesselt als das zweite Buch. Gerade dem Charakter der Eva merkt man eine gewisse Reife an. Für all jene, die sich für naturverbundene Charaktere interessieren oder begeistert vom ersten Band waren, ist dies auf jeden Fall ein Muss. All jene, die Schwierigkeiten mit dem ersten Band hatten, sollten aber diesem auch jeden Fall eine Chance geben, es lohnt sich!

Bewertung vom 29.01.2024
Dörr, Katja

Melodie der Heimat / Das Musikhaus an der Alster Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Pünktlich zum Jubiläum des Musikhauses an der Alster besucht Helena mit ihrem Musikerfreund Harry ihre Eltern in Hamburg. Als während ihres Auftritts am Tag des Jubiläums die Bühne unter Helena zusammenbricht, beginnt für die Familie Albers eine Zeit des Schreckens. Erst ahnungslos werden sie nach und nach bedroht, bis sich sogar die Schatten der Vergangenheit aufzeigen und ein Kampf um das wichtigste im Leben entbrennt.

„Das Musikhaus an der Alster - Melodie der Heimat“ ist der zweite Band der Trilogie um die Familie Albers und ihr Musikhaus.
Nachdem ich mit dem ersten Band so meine Schwierigkeiten hatte, weil ich doch was völlig anderes erwartet habe, habe ich mich bei diesem Teil gleich auf eine Art Krimi eingelassen.
Scheinbar führte das dazu, dass ich einen ganz anderen Zugang zum Buch erhielt und mich dieses Buch hier wahrlich fesselte. Eigentlich als Abendlektüre vorm ins Bett gehen gedacht, musste ich mich an so manchem Abend zwingen, das Buch zur Seite zu legen, denn immer wollte ich wissen, wie es nun weitergeht.
Während die Autorin zu Beginn das Leben der Familie Albers seit dem Ende des letzten Romanes recht gut zusammenfasst, schafft sie es anschließend einen Spannungsbogen in die Geschichte einzubauen, der bis kurz vor Ende dieses Teils anhält.
Eindrucksvoll schildert Katja Dörr den liebevollen Zusammenhalt der Familie, der scheinbar durch nichts ins Wanken gerät und hinterfragt mit geschickter List, was das wichtigste im Leben ist und dass es Gründe gibt, warum Menschen handeln, wie sie handeln.
Auch der Charakter des Harrys fügt sich wunderbar in den Handlungsstrang hinein und gibt der Geschichte noch das gewisse Tüpfelchen auf dem i.
Gerade die Dialoge zwischen Theresa und ihrem Widersacher haben mir sehr gefallen. Ich konnte vor meinem inneren Auge diese Dialoge wirklich eindrucksvoll nachvollziehen und die Ironie und des Sarkasmus in seiner stimme regelrecht hören.
Auch das Ende der Geschichte kommt relativ unerwartet, aber verdient.

Fazit: Der zweite Teil der Reihe konnte mich abholen. Die Autorin überzeugte mich dabei mit der Besinnung auf die Familie, aber auch mit ihrem metaphorischen und flüssigen Schreibstil, dem ein grandioser Spannungsbogen folgt. Fast eine Art historischer Krimi im Herzen Hamburgs, der Lust auf den dritten und abschließenden Teil der Reihe macht.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.01.2024
Janz, Tanja

Was die Dünen verheißen / Die St.-Peter-Ording-Saga Bd.2


sehr gut

Es ist 1978: Julia träumt vom großen Ausbruch - Raus aus St. Peter hinein in die Welt und das am besten als Stewardess bei der Lufthansa. Durch einen Trick kommt sie diesem Traum immer näher, doch dann trifft sie Björn im Strandcafe ihrer Eltern und er stellt ihre ganze Welt auf den Kopf.

„Was die Dünen verheißen“ ist der zweite Band der St. Peter-Ording-Saga, einer Trilogie der bekannten Autorin Tanja Janz.
Das Buch fällt durch seinen orangenen Farbstich auf und setzt mit dem Coverbild auf typische Elemente der 70er Jahre, gleichzeitig schließt sich der Stil dem, des vorherigen Covers an.
Tanja Janz ist bekannt für ihre Wohlfühlromane, die am schönsten Strand der Welt spielen.
Mit dieser Trilogie hat sie einmal keinen Gegenwartsroman geschaffen, sondern eine Saga, die eine Familie über drei Generationen begleitet.
Dieser Teil beherbergt mit Julia die zweite Generation der Familie Hansen. Während ihr Bruder Achim dem Pflichtgefühl der Familie nachkommt, eine Familie gründen will und sich im Familienbetrieb einsetzt, merkt man dem Charakter der Julia ihre Zerrissenheit deutlich an.
Julia ist tief verwurzelt innerhalb ihrer Familie, aber die Abenteuerlust ergreift Besitz von ihr. Tanja Janz beschreibt, wie die Aufbruchstimmung, auch eine gewisse Art von Trotz in ihr schwellt. Doch hin und wieder blitzt auch bei ihr das Pflichtgefühl gegenüber ihrer Familie auf. Die Autorin hat damit das Problem einer ganzen Generation anhand dieses einen Charakters beschrieben. Der Drang des Neuen, des Aufstrebenden und die Globalisierung halten Einzug in den Kopf der jungen Generation, gleichzeitig gibt ihnen die Gesellschaft jedoch auch das Pflichtgefühl gegenüber ihren Familien vor.
Auch der Charakter des Björn spiegelt was wider. Wobei dieser stark geprägt durch die Großstadteinflüsse andere Denkweisen aufzeigt als Julia.
Die Verbindung dieser zwei Charaktere und ihr Weg voneinander weg und aufeinander zu beschreibt vermutlich wunderbar das Dilemma, in welchem sich die Jugend der 1970er befand.
Was mir auch gefällt, sind die kleinen Rückblicke in den ersten Band der Saga, die durch Julias Mutter Sabine und durch deren Freundin zustande kommen. Nach und nach kam damit auch die Erinnerung an deren Erlebnisse zurück.
Das Buch liest sich also wunderbar flüssig, auch durch den anschaulichen Schreibstil der Autorin, aber doch hat mir ein bisschen das gewisse Etwas an Spannung gefehlt. Letzten Endes wirkt die Geschichte ähnlich der ihrer Mutter im ersten Band und die Ein oder Andere kleine Abweichung hätte sicher für ein bisschen mehr Abwechslung gesorgt.

Fazit: Alles in allem wieder ein toller Roman, der im wunderschönen St. Peter-Ording spielt, das vermutlich in der damaligen Zeit noch ein wahrer Geheimtipp war. Aber allein die historischen Beschreibungen, an denen man die Entwicklung des Dorfes nachvollziehen kann, lohnen sich, dieses Buch zu lesen.

Bewertung vom 23.01.2024
Bonnett, Claire

Hochzeit mit Hindernissen / Das romantische Château in Frankreich Bd.3 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ganz Courléon ist aufgeregt. Die Hochzeit von Schlossbesitzer Nicolas und seiner Élodie steht an. Doch der wirtschaftliche Aufschwung des Chateaus lässt die Planung der Hochzeit in den Hintergrund rücken. Doch die Bewohner von Courléon wären nicht die gleichen, wenn sie die beiden nicht immer an das ausstehende Ereignis erinnern würden.
Zu diesem ganzen Trubel kommt dann auch noch Guillaumes Rückkehr hinzu. Ob er sich wirklich verändert hat und was hat es mit dem Gärtner PM auf sich? Und dann begegnet Élodie auch noch Florence und Sollen hat auch noch Neuigkeiten.
Es wird wie immer nicht langweilig im Chateau!

„Das romantische Chateau in Frankreich - Hochzeit mit Hindernissen“ ist der dritte und abschließende Band der kleinen Reihe.
Als Leser fühlt man sich ab der ersten Seite wieder total wohl im Chateau und zwischen Élodie und Nicolas. Aber gerade auch die Bewohner Courléons machen diese Geschichte zu einer absoluten Wohlfühlgeschichte, in der ich mich von der ersten Seite an wieder heimisch gefühlt habe.
Wirkte Élodie im ersten Band noch total chaotisch, hat sie sich wirklich zum Fels in der Brandung entwickelt.
Auch die Entwicklung des Chateaus, die man als Leser vom ersten bis jetzt zum letzten Roman miterlebt, finde ich beeindruckend dargestellt.
Élodie und Nicolas wirken dabei aber immer bodenständig und familienbezogen. Gerade in Bezug auf Familie und Freunde stellen sie eine wichtige Stütze dar und sind fester Bestandteil des Dorfes.
Ich empfinde besonders die Integrität der beiden und die Eigenarten der Dorfbewohner als Highlight des Buches. Die einzelnen Episoden mit den verschiedenen Charakteren sind oftmals zum Schmunzeln, manchmal zum Augenrollen, aber dennoch sehr menschlich. Gerade der Zusammenhalt, aber auch die Aufgeschlossenheit bilden den Höhepunkt.
Der Handlungsstrang um Guillaume, aber auch um die Schneiderin Florence und den Gärtner PM machen die Story spannend und nicht langweilig.
Selbst die Geschichte der fiktiven Familie de Montenait, die sich durch alle drei Bände zieht und mit der Hochzeit ihren Höhepunkt findet, bildet den gewissen roten Faden.

Mein Fazit: Wenn man einmal im romantischen Chateau angekommen ist, kann man sich schwerlich wieder trennen. Deshalb eine absolute Empfehlung für all jene, die Dorfgeschichten, bodenständige Menschen, aber auch das gewisse Chaos mögen!