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LadyIceTea
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Castrop-Rauxel

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Insgesamt 561 Bewertungen
Bewertung vom 17.09.2022
Jager, Jennifer Alice

Totenbeschwörung für Anfänger / Emily Seymour Bd.1


ausgezeichnet

Wirklich gute Fantasy-Geschichte!

Es gibt keinen schlechteren Start in eine Beziehung, als den süßen Typen, in den man sich Hals über Kopf verliebt hat, aus Versehen umzubringen. Genau das passiert der untalentierten Totenbeschwörerin Emily Seymour – und nun muss sie einen Weg finden, Ashton wiederzubeleben. Doch es steckt mehr hinter seinem Ableben, als Emily ahnt. Schon bald muss sie mit einem schlecht gelaunten Untoten an ihrer Seite die größte Verschwörung aufdecken, die die magische Welt je gesehen hat.

„Emily Seymour – Totenbeschwörung für Anfänger“ von Jennifer Alice Jager hat mich richtig positiv überrascht. Die Geschichte wirkt durch Cover und Klappentext erst mal wie der typische Jugend-Fantasy-Roman. Doch diese Geschichte hat das gewisse Etwas.
Emily ist super tollpatschig und mit ihrem Vater die einzige Nicht-Nekromantin der Familie. Erst als bei einem Ritual was schiefläuft und der Sohn der Erzrivalen durch ihr Verschulden getötet wird, entdeckt sie bei einem Wiederbelebungsritual ihre Fähigkeiten. Doof nur, dass Ashton nun nicht wirklich tot oder lebendig ist und leider auf alles hören muss was sie sagt. Denn Emily hat ihre Seelen durch das Ritual unabsichtlich aneinandergebunden.
Beide merken schnell, dass an der ganzen Sache mehr dran ist und befinden sich auf einer halsbrecherischen Verfolgungsjagd durch die Zwischenwelt, um den wahren Schuldigen zu finden.
Emily ist mir richtig sympathisch. Sie kann oft nicht ihre Klappe halten und ich liebe es, dass ihr immer wieder was schief geht. Gleichzeitig ist sie aber auch absolut loyal und ehrlich. Sie versucht einfach nur das Richtige zu tun und überdenkt dabei auch mal alte Familienansichten.
Ashton ist ein guter Gegenpart zu ihr. Er ist nicht immer ganz nett aber der Autorin gelingt es, dass man ihn versteht und ihn trotzdem mag. Das Zusammenspiel der beiden hat mir gut gefallen.
Die Autorin hat aber nicht nur interessante und vielseitige Figuren entworfen, sondern dabei auch noch eine tolle Fantasywelt. Es gibt die sogenannte Zwischenwelt, in der die Zeit anders läuft, man von einem Land ins nächste springen kann und in der es von Vampiren, Nixen, Hexen, Faunen und Feen nur so wimmelt. Die Autorin verknüpft gekonnt altbekannte Fantasybilder mit neuen, die allem einen eigenen Anstrich verleihen.
Egal ob die Ereignisse in der Zwischenwelt, die Geschehnisse um Emily und Ashton oder alle Infos die man über die Welt und die Magie erfährt im Mittelpunkt standen, ich wollte immer weiterlesen. Ein richtiger Pageturner. Und hätte mich das alles nicht schon für Teil 2 begeistert, spätestens das Ende hätte mich dann dazu gezwungen. Absolute Empfehlung!

Bewertung vom 16.09.2022
Schaper, Fam

In your words / Catching up with the Carters Bd.2


sehr gut

Nicht ganz so überzeugend wie der erste Band

Die ganze Welt hat Hadrian in der TV-Show »Catching up with the Carters« aufwachsen sehen. Um die Einschaltquoten in die Höhe zu treiben, tut seine Mutter alles. Was sie nun von ihm verlangt, ist aber zu viel. Hadrian droht daran zu zerbrechen. Er will ein selbstbestimmtes Leben führen. Der einzige Ausweg für ihn: unterzutauchen. Doch die Journalistin Alice heftet sich an seine Fersen. Als Hadrian ihr Textnachrichten schreibt, verändert sich das Katz-und-Maus-Spiel. Mit jedem Wort, jedem Gedanken, den Hadrian mit ihr teilt, spürt er immer mehr ein besonderes Band zwischen ihnen – und lässt sie tief in seine Seele schauen. Bei ihr fühlt er sich frei. Kann er Alice vertrauen, oder wird sie seine Gefühle für eine Story verkaufen?

„Catching up with the Carters – In your words” ist der zweite Band der “Catching up with the Carters”-Reihe von Fam Schaper. Die Bücher können unabhängig voneinander gelesen warden.
Dieses Mal geht es um Hadrian Carter. Ihm ist alles in seiner Reality-TV Familie zu viel geworden, so dass er in einer Nacht- und Nebelaktion abgehauen ist und sich versteckt hat. Während er noch versucht herauszufinden, was er von seinem Leben erwartet, beginnen die Medien ihn zu suchen.
Mit dabei ist die Journalistin Alice. Ihr Traum ist es Investigativ-Journalistin zu werden, doch sie hängt bei einem Klatschblatt fest. Als ihr Chef ihr das Ultimatum stellt, dass sie entweder Hadrian findet oder sich einen neuen Job suchen muss, begibt auch sie sich auf die Suche, obwohl sie genau diesen Teil der Presse hasst.
Die Geschichte beschäftigt sich hauptsächlich mit drei Dingen. Zum einen mit Hadrian Suche nach sich und seinem Lebensweg, dann mit Alice Kampf um ihre berufliche Integrität und um die sich langsam entwickelnden Gefühle zwischen den beiden.
Der Autorin sind alle drei Themen gut gelungen und durch die wechselnden Perspektiven konnte ich mich in beide gut hineinversetzen.
Ich muss aber sagen, dass mir grade auf Hadrians Seite ein wenig Pepp gefehlt hat. Er war auf der Flucht und hat sich zumeist mit den gleichen Gedanken gequält aber irgendwie fehlte mir da ein Highlight. Ebenso hatte ich dieses Gefühl bei den gemeinsamen Szenen von Hadrian und Alice.
Daher konnte mich dieses Buch nicht ganz so überzeugen wie der erste Band der Reihe. Trotzdem hat es Spaß gemacht, wieder einen Einblick in den Reality-TV-Wahnsinn der Carters zu bekommen.

Bewertung vom 16.09.2022
Penner, Sarah

Die versteckte Apotheke


ausgezeichnet

Gift, Rache und ein geheimer Frauenbund

Im London des 18. Jahrhunderts raunen sich Frauen hinter vorgehaltener Hand zu, dass es einen Ausweg aus besonders gewalttätigen Ehen gebe: Eine junge Apothekerin rettet sie mit tödlichen Arzneien aus der Not, eine versteckt übermittelte Nachricht genügt. Doch was, wenn aus der Retterin die Gejagte wird?
Knapp 200 Jahre später stößt die Historikerin Caroline Parcewell auf die außergewöhnliche Geschichte der giftmischenden Apothekerin und setzt damit unerwartete Ereignisse in Gang – nicht nur ihr eigenes Leben wird nicht mehr dasselbe sein.

„Die versteckte Apotheke“ von Sarah Penner hat mich zuerst mit diesem tollen Cover angelockt. Der Klappentext hat mich dann richtig neugierig gemacht.
Das Buch erzählt eine Geschichte auf zwei verschiedenen Zeitebenen. Auf der einen, die der Apothekerin Nella und auf der anderen, die der Historikerin Caroline.
Zunächst muss ich aber sagen, dass der Klappentext nicht ganz korrekt ist. Es ist keine junge Apothekerin. Nella ist schon über vierzig, was für das 18. Jahrhundert nicht grade jung ist. Sie bekommt unerwartete Unterstützung von einem zwölf jährigen Mädchen aber diese ist keine Apothekerin. Und Caroline ist zwar durch ihr Studium Historikerin, hat aber nie als solche gearbeitet.
Nella ist ein bisschen hart und wirkt sehr ablehnend und distanziert aber je mehr man von ihrer Geschichte erfährt, desto mehr merkt man, dass sie einen guten Kern hat. Ich mochte ihre Art, wie sie der jungen Eliza Dinge erklärt und wie sie versucht, ihr in ihrem Leben zu helfen.
Caroline mochte ich sehr gerne. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen und fand es klasse, wie sie sich in die Recherche gestürzt hat und gleichzeitig versucht hat, einen guten Weg für ihr Leben zu finden.
Die Geschichte war wirklich interessant und gut geschrieben. Die Wechsel zwischen Nella und Caroline haben die Spannung richtig gefördert und immer wieder neugierig auf den anderen Teil der Geschichte gemacht.
Ich wollte immer weiter wissen, wie es für die jeweils andere weitergeht und wie die Verbindungen der beiden Seiten aussehen. Das ist der Autorin richtig gut gelungen.
Mir hat dieser historische Roman unheimlich gut gefallen und auch das Ende hat mich sehr zufriedengestellt. Von mir eine klare Empfehlung!

Bewertung vom 13.09.2022
Fields, Ella

Suddenly Forbidden / Gray Springs University Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Emotionaler Auftakt

Ich dachte, er würde für immer zu mir gehören, selbst als wir gezwungen waren uns zu trennen. Wir hätten einander festhalten sollen, aber es ist trotzdem passiert.
Schade, dass ich nicht ahnte, dass jemand anderes nur darauf wartete, meinen Platz einzunehmen. Sonst hätte ich niemals losgelassen. Zwei Jahre später sind wir genau dort, wo wir geplant hatten zu sein. Ich habe mein Versprechen gehalten. Er hat es einfach vergessen.
Er hat nicht nur jemand neuen gefunden, sondern diese Neue ist meine ehemalige beste Freundin. Und ich beginne das College mit gebrochenem Herzen.
Wahrscheinlich sollte jetzt der Part kommen, in dem ich euch erzähle, wie ein anderer toller Typ auftaucht und die Scherben meines Lebens aufsammelt und wieder zusammensetzt. Einer, der mich wieder zum Lachen bringt. Aber das hier ist nicht diese Art von Geschichte.
Mein Herz mag gebrochen sein. Aber es weigert sich, ihn nicht mehr zu lieben.

„Suddenly Forbidden“ ist der erste Band der „Gray Springs University“-Reihe von Ella Fields.
Wir begleiten in diesem Band vor allem Daisy. Sie kann endlich auf die Uni gehen und hofft, dort ihre erste und einzige Liebe Quinn wiederzusehen. Daisy musste vor zwei Jahren wegziehen und ihre Liebe zerbrach. Doch während sie nie aufgehört hat zu lieben und zu hoffen, ist Quinn in einer Beziehung mit ihrer ehemaligen besten Freundin.
Die Geschichte beginnt erst mal langsam. Wir lernen Daisy kennen, erfahren von ihrer künstlerischen Seite und ihren Gefühlen für Quinn. Zusammen mit ihr lernen wir auch ihre Mitbewohnerin Pippa kennen. Pippa bereichert die Geschichte wirklich sehr.
Durch Rückblenden in die Vergangenheit erfahren wir als Leser, wie sich alles zwischen Daisy und Quinn entwickelt hat und wie sie an den Punkt in der Gegenwart gekommen sind.
Quinns Sicht auf die Dinge erfahren wir erst, nachdem sie sich wiederbegegnen. Während Daisys Kapitel sich vor allem mit ihrem gebrochenen Herzen und dem Verlust beschäftigen, sind in Quinns Kapitel die Verwirrung und die Zerrissenheit wirklich spürbar.
Der Autorin sind emotionale Figuren und unterschiedliche Sichtweisen gelungen, welche mich gut durch das Buch getragen haben. Ich wollte immer wissen wie es weitergeht.
Leider war die Geschichte des Öfteren ziemlich vorhersehbar und grade das letzte Viertel war nicht wirklich überraschend. Das ist ein bisschen schade.
Trotzdem hat mir das Buch so gut gefallen, dass ich die Fortsetzungen auch noch lesen will.

Bewertung vom 10.09.2022
Winkelmann, Andreas

Das Letzte, was du hörst


ausgezeichnet

Unheimlich spannend!

Lehn dich zurück. Höre diese Stimme. Vergiss deinen Alltag, den Job, den Ärger, die Sorgen. Vertrau dich den Worten an. Sie sind nur für dich. Aber Vorsicht: Wenn du einmal gefangen bist in dieser Welt, kommst du nicht mehr hinaus. Diese Stimme – sie ist das Letzte, was du hörst. Sarah ist süchtig nach dem Podcast «Hörgefühlt». Die Stimme von Podcaster Marc Maria Hagen ist wie ein seidiges Kissen, seine Worte sind Trost für die Seele. Doch Sarah ahnt nicht, was hinter den Kulissen vor sich geht. Dass hinter den weichen Worten der Tod lauert.

Wer Andreas Winkelmanns Bücher kennt, der kennt auch seine verworrenen Fälle, die den Leser bis zuletzt fesseln und über so manches Detail sehr lange im Unklaren lassen. „Das Letzte was du hörst“ steht seinen anderen Büchern da in nichts nach.
Der Autor springt in der Geschichte von einer Perspektive zur anderen. Wir haben einerseits die Ansicht der Journalistin Roya, die unbedingt Marc Maria Hagen und seinen Podcast zu Fall bringen will, dann verfolgen wir die Kommissarin Carola, die schnell feststellt, dass es sich bei dem toten Ehepaar nicht um ein Familiendrama handelt und die Sicht von Sarah, einem großen Fan des Podcasts.
Der Autor wirft den Leser in eine Geschichte voller Geheimnisse und verzwickten Wendungen und ich muss sagen, dass ich bis zur Auflösung wirklich keine Ahnung hatte, wie alles zusammenpasst. Ich liebe das, denn so wurde das Buch für mich zum Pageturner.
Die Figuren sind alle mehr oder weniger sympathisch und keiner ist die perfekte Superhauptfigur. Jeder hat Schwächen und Stärken und alle fand ich doch ziemlich interessant.
Ich habe alle Handlungsstränge mit Spannung verfolgt. Ich war neugierig, was Roya alles zutage fördert und warum sie so hinter Hagen her ist. Ich war gespannt, wohin die Ermittlungen der Kommissarin gehen und ob die Toten wirklich was mit dem Podcaster zu tun haben oder ob was anderes dahintersteckt.
Dazu gab es wieder Kapitel von einem unbekannten Bösen, bei dem der Leser wirklich lange im Dunkeln gelassen wird und ich echt nicht wusste, was sich dort abspielt und trotzdem war ich gefesselt.
Die Auflösung war überraschend, spannend und wirklich gut. Sie passt und hat mein Thrillerherz zufriedengestellt.
Insgesamt ist Andreas Winkelmann wieder mal ein richtig guter Thriller gelungen und ich freue mich schon auf weitere Werke!

Bewertung vom 10.09.2022
Weiß, Josefine

Solange gehört das Leben noch uns


ausgezeichnet

Tränen garantiert!

Ina und Richard lernen sich im Teresien-Hospiz kennen, wo Inas Großvater seine letzte Lebenszeit verbringt. Als Ina begreift, dass Richard kein Besucher, sondern schwer krank ist und nicht mehr lange zu leben hat, bricht für sie eine Welt zusammen. Denn längst haben sich die beiden ineinander verliebt. Nach anfänglichem Zögern lässt Ina sich auf diese ungewöhnliche Liebe ein. Dabei lernt sie, über ihren Schatten zu springen und über Dinge zu sprechen, die sie aus gutem Grund bisher niemandem anvertraut hat. Als Ina von Richards großem Lebenstraum erfährt, beschließt sie, alles zu seiner Erfüllung beizutragen. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, denn Richards Kräfte schwinden von Tag zu Tag.

„Solange gehört das Leben noch uns“ ist das neueste Buch der Autorin Josefine Weiss. Ich liebe ihre Bücher und ihren gefühlvollen Schreibstil und so ist das Buch auf meinem Reader gelandet.
Das Buch geht direkt emotional los. Inas Opa ist schwer krank und es geht ihm immer schlechter. Ina versucht ihre zwei Jobs und die Pflege unter einen Hut zu bekommen aber merkt, dass sie an ihre Grenzen stößt und ihre Angst um ihren Opa immer größer wird. Ein guter Freund ihres Opas besorgt einen Platz im Teresien-Hospiz.
Schon auf den ersten Seiten hatte ich richtig oft Tränen in den Augen. Inas Beziehung zu ihrem Opa und ihre Angst um ihn, haben mich wirklich berührt. Sie tat mir so leid.
Dann lernt sie im Hospiz Richard kennen und verliebt sich in ihn, obwohl sie weiß, dass er Krebs hat und daran sterben wird. Als sie von seinem letzten Wunsch erfährt, setzt sie alles dran, dieses zu erfüllen.
Die Szenen im Hospiz haben mich auf verschiedenen Ebenen getroffen. Einerseits vor Rührung, weil Mitarbeiter und Umgang im Hospiz einfach so schön, liebevoll und würdevoll waren. Die Vorstellung, was alles für Menschen getan wird, damit sie so gut wie möglich gehen können, hat mich ebenfalls zu Tränen gerührt.
Dann alles zwischen Richard und Ina. Richard schwankt zwischen Akzeptanz und Frustration. Ina versucht stark zu sein und sich nicht von ihrer Angst überwältigen zu lassen. Ihre kurze aber heftige Beziehung war noch ein Grund für Tränen.
Daneben gab es die liebe Nachbarin Ruth und ganz süße Hospizgäste und dadurch immer wieder kleine bewegende Geschichten und Ereignisse.
Ich weine normalerweise nicht so schnell bei Büchern aber dieses hier hat mich kalt erwischt und mich vor allem gegen Ende Rotz und Wasser heulen lassen.
Die Geschichte von Ina und Richard ist wirklich bewegend, emotional und einfach schön.

Bewertung vom 08.09.2022
Quach, Michelle

Falling in love was not the plan


ausgezeichnet

Interessanter YA-Roman

Eliza ist talentiert und fleißig. Keine Frage, sie sollte die Chefredakteurin der Schülerzeitung werden. Doch dann stellt sich Len, neu im Team, ebenfalls zur Wahl und gewinnt. Eliza ist fassungslos. Ist es auf einmal egal, dass sie viel qualifizierter ist, nur weil Len gutaussehend und männlich ist? Eliza macht ihrer Wut in einem Artikel Luft, den sie niemals veröffentlichen will. Am nächsten Tag ziert er jedoch die Titelseite der Zeitung, und Eliza wird zum Kopf der feministischen Bewegung an ihrer Highschool.
Um den Streit zu beenden, verlangt die Schulleitung von Eliza und Len, zusammenzuarbeiten. Auf einmal merkt Eliza, dass es nicht immer leicht ist, für das zu kämpfen, woran man glaubt. Vor allem dann nicht, wenn man Gefühle für den Feind entwickelt.

„Falling in love was not the plan” von Michelle Quach erzählt die Geschichte von Eliza und Len. Eliza will Chefredakteurin an ihrer High-School werden und wird durch Lens spontane Kandidatur ausgestochen. Von Enttäuschung und Wut getrieben schreibt sie einen Artikel über die Ungerechtigkeit des Ganzen und zeigt einige frauenfeindliche Fakten an ihrer Schule auf. Irgendjemand postet ihren Artikel und so wird sie unfreiwillig zur Vorreiterin einer feministischen Bewegung.
Ziemlich cool finde ich, dass die Hauptfiguren zum großen Teil aus asiatischen Familien stammen und wir grade bei Elizas Familie auch einiges über diese Art aufzuwachsen erfahren, die sich doch von der typisch amerikanischen Art unterscheidet.
Der Autorin ist mit diesem Buch eine gute Mischung aus Botschaft und High-School-Romanze gelungen.
Sie erzählt gut die Elizas Seite, die eher unfreiwillig in ihrer Kämpferinnen Rolle landet und sich nun nicht nur für einen großen Gedanken einsetzen muss, sondern auch gleichzeitig mit ihrer Enttäuschung und ihrer Sympathie zu Len klarkommen muss.
Spannend fand ich auch die Auseinandersetzung mit dem Gedanken, ob man Feministin sein kann und trotzdem in einer Partnerschaft mit einem starken Partner sein kann. Oder eben in Elizas Fall, ob ihre Gefühle für Len ihre feministische Botschaft ausschließen.
Aber auch Lens Seite, die des Mannes der das Patriarchat darstellt, wurde gut erzählt. Als Leser konnte ich mich gut in beide Seiten hineinversetzen.
Dazu kommen typische High-School-Szenen wie Partys, Lernprojekte, Zickenkrieg und Lestereien. Eine ausgewogene und fesselnde Geschichte.
Mir hat das Buch richtig gut gefallen und nicht nur Eliza und Len, sondern auch die Botschaft des Themas haben mich überzeugen können.

Bewertung vom 03.09.2022
Irwin, Sophie

Wie man sich einen Lord angelt


ausgezeichnet

Schöner „Regency“-Roman

Kitty Talbot ist jung, hübsch und clever – leider aber auch arm wie eine Kirchenmaus. Als ihr Verlobter sie sitzen lässt, stehen Kitty und ihre vier Schwestern vor dem Ruin, denn die Spielschulden ihres verstorbenen Vaters können sie aus eigener Kraft niemals begleichen. Also wagt Kitty sich für ihre Schwestern auf das gefährlichste Schlachtfeld im England des Jahres 1818: die Bälle der Lords und Ladys in London. Obwohl die unkonventionelle Kitty sich mindestens so viele Feinde wie Freunde macht, erliegt bald ein märchenhaft reicher Junggeselle ihrem Charme. Doch dessen älterer Bruder, Lord Radcliffe, durchschaut Kittys Spiel und unternimmt alles, um eine Hochzeit zu verhindern. Eigentlich wäre Lord Radcliffe ein wunderbar ebenbürtiger Gegner für Kitty – hätte die Liebe nicht längst ihre eigenen Pläne.

„Wie man sich einen Lord angelt“ ist das erste Buch der „Der Ladies Guide“-Reihe von Sophie Irwin. Nachdem das Genre der „Regency“-Romane grade boomt, wollte ich natürlich nicht zurückbleiben und habe mir dieses Buch des Genres ausgesucht.
Sophie Irwin hat einen schönen, flüssigen Schreibstil. Sie schreibt aus der Beobachtersicht, was perfekt in dieses Genre passt.
Die Autorin bringt die Gepflogenheiten, die Umgebungen, die Bälle und die Beschreibungen der Personen inkl. Kleider sehr bildhaft rüber. Das fand ich gut.
Die Geschichte ist ziemlich vorhersehbar aber hat für mich trotzdem nicht an Unterhaltungswert eingebüßt. Ich für meinen Teil, muss nicht immer mit dem Neuesten vom Hocher gehauen werden.
Kitty ist keine ganz einfache Hauptfigur. Ich mag, dass sie genau weiß, was sie will und dass sie alles für ihre Familie tun würde. Ich mag ihre selbstbewusste Art und ihre bissigen Wortwechsel mit Radcliffe. Leider war sie mir manchmal ein bisschen zu berechnend und rücksichtslos bei ihrer Suche. Dadurch hat sie ein wenig an Herzlichkeit verloren.
Radcliffe mochte ich eigentlich direkt. Vielleicht auch, weil klar war, dass er ihr wahrer Loveinterest ist. Ich mag seine klare Linie und dass er sich trotzdem auch mal selbst in Frage stellt. Ich mag es, dass er sich von Kitty mehr als einmal überrumpeln lässt ihr aber nie wirklich böse wird und ich mag seine loyale Art, seiner Familie gegenüber.
Die anderen Figuren bereichern die Geschichte und bringen die damalige Zeit gut zur Geltung. Die einen sind sympathischer als die anderen aber jeder hat so seine Rolle, die gut in die Geschichte passt.
Insgesamt hat mir das Buch echt gut gefallen und ich vergebe allein aus dem Grund „nur“ vier Sterne, weil mir einfach noch das letzte bisschen Pepp für die fünf Sterne gefehlt hat.

Bewertung vom 31.08.2022
Stankewitz, Sarah

Rise and Fall / Faith-Reihe Bd.1


ausgezeichnet

Wunderschön

Nach einem One-Night-Stand mit ihrem besten Freund Carter flieht Skylar überstürzt aus der Wohnung. Auf dem Heimweg hat sie einen Unfall, der ihr Leben für immer verändert. Sie wird nie wieder gehen können und sitzt von nun an im Rollstuhl. Carter verlässt am Morgen nach ihrer gemeinsamen Nacht für ein halbes Jahr das Land, um als Musikjournalist durch Europa zu touren. Skylar möchte nicht, dass er für sie seinen Traum aufgibt, und so verheimlicht sie ihm den Unfall. Und ihre Gefühle für ihn, die weit über eine Freundschaft hinausreichen. Doch seine Rückkehr naht, und bald müssen sie sich der Wahrheit stellen.

„Rise and Fall“ ist der neue Roman von Sarah Stankewitz und der erste Band ihrer neuen Reihe.
Es geht um Skylar und Carter. Beides Pflegekinder und beste Freunde, seitdem sie zusammen in einer Familie gelandet sind. Carter will Autor werden und darf eine berühmte Band für ein halbes Jahr auf ihrer Europatour begleiten. An seinem letzten Abend zuhause schlafen Skylar und Carter miteinander und noch während sich beide über ihre Gefühle klar werden müssen, gerät Sky auf dem Heimweg in einen Unfall und ist danach Querschnittsgelähmt. Sie entscheidet sich, Carter im Unklaren zu lassen, um seinen Job nicht zu gefährden.
Sky war mein Highlight in dieser Geschichte. Sie ist eine so lebenslustige und starke Frau. Man merkt immer wieder, dass ihr Unfall und die Lähmung sie belasten aber sie kämpft und versucht sich davon nicht runterziehen zu lassen. Ich liebe es, wie sie mit ihren Mitmenschen und ihrer Situation umgeht.
Carter ist ein bisschen wilder als Sky und hat noch viel unverarbeitete Vergangenheit in sich. Aber man merkt, dass er Sky abgöttisch liebt und obwohl sie in über ihren Unfall belogen hat, akzeptiert er sie sofort wie sie ist und sieht sie nicht mit anderen Augen.
Es war mir eine riesen Freude, diese beiden auf ihrem Weg zu begleiten.
Es war lustig, traurig, liebevoll, romantisch, heiß und auch dramatisch. Ich habe mehr als nur eine Träne vergossen und oft wie blöd vor mich hingegrinst.
Eine Storyline zu Carter und Megan (mehr verrat ich nicht) hätte für mich nicht unbedingt sein müssen aber ich vermute, sie spielt im nächsten Teil noch eine größere Rolle.
Besonders toll fand ich, dass die Autorin sich an die Sexszenen herangetraut hat. Für mich war es das erste Buch aus dem YA/Coming of Age Bereich, welches eine Hauptfigur im Rollstuhl beinhaltet und sich dann noch mit dem Sexualleben auseinandersetzt. Die Autorin hat die Schwierigkeiten, Ängste und Sorgen aber auch die schönen und erfüllenden Seiten wunderschön dargestellt und so standen die intimen Szenen zwischen Carter und Sky anderen Büchern in nichts nach.
Ich liebe die Geschichte der Zwei und freue mich schon auf eine Fortsetzung!

Bewertung vom 28.08.2022
Meyer, Chris

Der Zoom-Killer / Tom-Bachmann-Serie Bd.2


ausgezeichnet

Wieder unglaublich spannend

Video an, Mikrofon aus. Eine weitere Videokonferenz. Doch dann huscht ein Schatten über den Bildschirm. Du zoomst ran – und plötzlich ist überall Blut. Ein Teilnehmer wird mit einem Messer angegriffen. Du hörst seine Schreie, siehst wie er langsam und präzise vor laufender Kamera gequält wird. Und das Schlimmste ist: Du darfst nicht wegschauen...
"Seelenleser" Tom Bachmann und sein Team vom BKA vernehmen mehrere traumatisierte Zeugen, die mitansehen mussten, wie ihr Kollege zu Tode gefoltert wurde. Doch wieso braucht der Killer ein Publikum? Bachmann, der als Profiler mit den schlimmsten Psychopathen zu tun hatte, muss sich mit seinen eigenen Abgründen konfrontieren, um das perfide Spiel des Zoom-Killers zu durchschauen.

„Der Zoom-Killer“ von Chris Meyer ist der zweite Band der „Tom Bachmann“ Reihe.
Die Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden. Ich finde sie in der richtigen Reihenfolge besser, da es in diesem Buch hier Anspielungen auf Band eins gibt.
Dieses Mal muss Tom Bachmann in einem ebenso abstrusen Fall ermitteln wie beim „Blutkünstler“. Ein Mann bricht in die Wohnung von seinen Opfern ein und überfällt sie inmitten einer Zoomkonferenz. Während die Teilnehmer hilflos zusehen müssen, schneidet der Täter seinen Opfern große Hautstücke heraus und nimmt diese mit nach Hause.
Tom Bachmann muss nun herausfinden, was der Boss eines Pornostudios der krassen Art und ein Priester gemeinsam haben und warum der Killer Publikum braucht und wozu er die Haut mitnimmt.
Während seiner Ermittlungen taucht auch sein Bruder auf und Toms Vater wird präsenter als ihm lieb ist.
Der ganze Fall ist unglaublich spannend und regelrecht abstrus. Man liest mit einem ständigen Schauer, wie der Täter seine Opfer foltert und was er danach zuhause treibt.
Richtig gut gefallen hat mir, dass wir bis zum Schluss seine Beweggründe nicht kennen und auch den Auslöser seiner Taten erst am Ende erfahren. So kann man richtig lange miträtseln und mit den Ermittlern mitfiebern.
Tom Bachmanns Vergangenheit spielt wieder eine Rolle und wir erfahren immer mehr über ihn und Aaron. Dabei ist dem Autor ein gutes Gleichgewicht gelungen, so dass die Ermittlungen weiterhin im Fokus standen und Tom Bachmanns Geschichte einfach eine spannende Zugabe darstellt.
Sehr interessant finde ich auch jedes Mal, wenn Tom Bachmann sich an frühere Fälle zurückerinnert oder ein wenig über die Psyche der Killer fachsimpelt.
Ich bin ein Fan der Reihe und empfehle sie auf jeden Fall weiter!