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moontales

Bewertungen

Insgesamt 261 Bewertungen
Bewertung vom 18.01.2022
Garner, Mary E.

Helles Land


sehr gut

Ein gelungenes Standalone-Abenteuer mit einigen ruhigeren Passagen

In Mary E. Garners neuestem Werk tauchen wir mit der Protagonistin Clay in eine Sci-Fi Welt ein, die aus den Fugen zu geraten droht.

Wie auch in ihrer Trilogie ist die Protagonistin Clay wieder eine erwachsene und somit sehr viel reifere Frau. Mir persönlich gefällt das sehr, denn es ist eine willkommene Abwechslung zu den vielen Teenie-Fantasy-Geschichten. Ihre Denkweise und auch ihre Handlungen sind sehr viel selbstbewusster und weniger naiv. Dennoch ist auch sie nur ein Mensch und macht Fehler, was ich ebenfalls sympathisch fand. Aber nicht nur Clay, sondern auch viele der anderen Charaktere schließt man direkt ins Herz. So zum Beispiel Avem, über die ich an dieser Stelle aber nicht zu viel verraten möchte. Besonders gut gefallen hat mir auch die Entwicklung und das Umdenken, was bei vielen Charakteren stattgefunden hat. Es gehört für mich einfach dazu, dass die Charaktere sich weiterentwickeln und verändern.
Doch natürlich gibt es auch einige Bösewichte, die die Autorin sehr geschickt in die Geschichte eingebaut hat. Wie auch schon in der Trilogie, habe ich beim Lesen viel spekuliert und mitgerätselt, wem ich überhaupt trauen kann und was soll ich sagen? Es hat mir wieder einmal viel Spaß gemacht!

Die Welt ist für ein Standalone wirklich komplex aufgebaut, was mir gut gefallen hat. Dies fällt allerdings zum Teil ein wenig zu Lasten der Spannung, sodass es einige ziemlich ruhige Passagen gibt. Dennoch erleben wir auch hier die für Mary typischen Wendungen und Überraschungen, die man schon aus ihrer Trilogie kennt und liebt. Als besonders anschaulich dargestellt, habe ich auch die Lebensverhältnisse und Lebensräume empfunden. Zwischen Refugium, Savannah und den Türmen liegen wirklich Welten, sodass es für die Leser:innen sehr spannend ist, nacheinander neue Gebiete zu entdecken. Die Geschichte spielt ungefähr zu jeweils einem Drittel in jedem dieser Gebiete. Der Schreibstil ist sehr bildlich und flüssig zu lesen, wie schon gesagt, wurde ein großes Augenmerkt auf den Weltenaufbau gelegt und sehr detailliert ausgearbeitet.

Auch die leise Gesellschaftskritik, die unwillkürlich mitschwingt, mochte ich sehr. Man hat während des Lesen nicht das Gefühl belehrt zu werden oder ähnliches, aber man entdeckt durchaus einige Parallelen zu unserer Welt. Die Naturverbundenheit (vor allem im Hinblick auf Clay und das Refugium) ist sehr schön dargestellt. Vor allem dadurch, dass die Lichteiche eine wirklich zentrale Rolle einnimmt und quasi als eigener Charakter fungiert.

Auch mit ihrem neuesten Fantasy-Standalone konnte die Autorin mich wieder überzeugen. Ich mochte vor allem den Weltenaufbau und den kritischen Blick, den das Buch auch auf unsere Welt, sowie die Konsequenzen für die Natur, hinterlässt. Ich kann das Buch allen Fantasy-Liebhabern und naturverbundenen Menschen sehr empfehlen!

Bewertung vom 03.01.2022
Anastasia, Debra

Drowning in Stars / Always You Bd.1


ausgezeichnet

Ein sehr besonderes und emotionales Buch mit wahnsinnig tollen Hauptcharakteren

„Unsere Seelen waren alt, und wir hatten viel gemeinsam durchmachen müssen, während wir aufwuchsen.” (ebook bei 97%)

Ich denke dieses Zitat fasst diese wunderbare und emotionale Geschichte sehr gut zusammen. Ich habe selten bei einem Liebesroman so mitgelitten und mein Herz an die Protagonist:innen verloren, wie bei diesem Buch. Zu sagen, dass es intensiv ist, wäre meiner Meinung nach noch untertrieben.

Das Buch startet mit Pixie und Gaze als Kindern von 12 Jahren. Beide haben ein großes Päckchen zu tragen, vor allem in Anbetracht ihres sehr jungen Alters. Die beiden Freunden sich schnell an und Pixie zeigt Gaze (der neu eingezogen ist) was im Viertel so los ist und worauf er achten muss. Damals ist Pixie noch größer und stärker als er und passt gut auf ihn auf. Diese liebevolle Beziehung zwischen den beiden trifft einen mitten ins Herz und ich fand es toll, dass die Autorin sich bei der Ausarbeitung so viel Mühe gegeben hat. Wir begleiten die beiden nämlich recht lange als Kinder, was den Grundstein für die Geschichte legt. Generell ist das Buch keine klassische oder typische Liebesgeschichte. Für mich war es etwas ganz besonderes und ich war froh, dass ich nicht zum x-ten Mal das selbe Angeschmachte und ständige Liebesszenen lesen musste.

Das Buch lässt vor allem im ersten Drittel viel Raum für Spekulationen. Vieles konnte ich schon vorhersehen, einiges war überraschender. Deshalb habe ich in der Gesamtwertung dann auch einen halben Stern abgezogen. Ich fand es eigentlich perfekt, nur ein paar mehr Überraschungen wären noch toll gewesen.

Der Schreibstil ist wirklich großartig. Man fühlt und leidet sehr mit den Protagonist:innen mit, es ist aber nicht zu übertrieben dargestellt, sodass einen die Geschichte zwar emotional mitnimmt, aber beim Lesen nicht runterzieht. Generell lässt sich das Buch einfach sehr flüssig und gut lesen und ist auch dramaturgisch gut aufgebaut.

Ein besonderes Augenmerk hat die Autorin meiner Meinung nach auf sehr authentische und starke Charaktere gelegt. Pixie und Gaze kann man einfach nur lieben und ihre Beziehung bzw. Freundschaft ist so herzerwärmend und schön. Aber auch einige der Nebencharaktere sind wunderbar. Andere kann man dafür richtig schön und aus tiefster Seele hassen. Somit sehe ich es definitiv als eine Stärke der Autorin an, einzigartige Protagonist:innen zu erschaffen.

Für mich war das Buch eine emotionale Achterbahnfahrt, hat mir das ein oder andere mal das Herz gebrochen und die Geschichte und Charaktere fand ich so besonders, dass ich sie in guter Erinnerung behalten werde. Ich kann das Buch nur weiterempfehlen!

Bewertung vom 22.12.2021
McManus, Karen M.

You will be the death of me


sehr gut

Für mich war dies das erste Buch der Autorin und definitiv nicht das letzte, denn die Geschichte mitzuverfolgen war spannend und hat gleichzeitig Spaß gemacht. Ich habe das Hörbuch gehört, welches ich aufgrund der tollen Sprecher:innen besonders weiterempfehlen kann. Das Buch wird aus Sicht der drei Hauptcharaktere Ivy, Mateo und Cal erzählt. Für jeden der drei Hauptcharaktere gibt es einen eigenen Sprecher bzw. eine Sprecherin, was das Zuhören sehr angenehm und abwechslungsreich gestaltet hat. Die Stimmen sind alle sehr angenehm und lesen mit einer tollen Betonung vor, sodass man gut folgen kann. Aber auch, wenn man das Buch selbst liest ist es schön, die unterschiedlichen Sichtweisen und Gefühle der drei mitzuverfolgen. Dadurch empfand ich die Bindung, welche man zu den Charakteren aufbaut, als sehr viel stärker. Vom Charakter her sind die drei sehr unterschiedlich ... Ivy möchte immer die Beste sein, ihr fliegt aber nichts zu und sie arbeitet sehr hart dafür und ist auch von familiärer Seite einen gewissen Druck gewöhnt; Mateo ist recht beliebt, hat aber ein anstrengendes und forderndes Leben, weil er mit für den Unterhalt aufkommen muss und Cal ist trotz seines extravaganten Stils eher unscheinbar und hat keine richtigen Freunde, außerdem ist er ein begeisterter Zeichner. Alle drei haben ihre Ecken und Kanten, aber ich mochte sie gerade deshalb sehr gern. Mein Favorit war allerdings Mateo, dessen rücksichtsvolle und umsichtige Art ich sehr mochte.

Während der Geschichte erfahren wir viel über die Freundschaft, die die drei in der Vergangenheit geteilt haben und weshalb sie in die Brüche gegangen ist. Selbstverständlich haben sie nun mit ganz anderen Dingen zu kämpfen, seit sie den Mord an einem Mitschüler mitbekommen haben. Ich fand es spannend, wie immer mehr Puzzleteile aufgedeckt wurden und wie auch immer mehr aus der Vergangenheit ans Licht kommt. Der Spannungsbogen ist sehr gut aufgebaut und ab einem gewissen Zeitpunkt konnte ich mit dem Hörbuch gar nicht mehr aufhören, weil ich die Auflösung einfach ganz dringend erfahren wollte. Der Schreibstil ist hier sehr locker und passend gehalten, oftmals gibt es Anlass zum Spekulieren und Mitfiebern, allerdings habe ich persönlich das Ende nicht kommen sehen, was ein großer Pluspunkt für mich war.

Mein einziger Kritikpunkt ist, dass die Geschichte am Ende doch ziemlich konstruiert und etwas erzwungen rund gewirkt hat. Es ist schwer das ohne Spoiler zu erklären, aber für mich hätte die Verbindung nicht SO stark zusammen hängen müssen. Eben das, was mir dann zu konstruiert gewirkt hat. Dazu muss ich aber nochmals sagen, dass dies nur ein kleiner Kritikpunkt ist und ich die Geschichte wirklich sehr unterhaltsam und auch spannend fand. Deshalb gibt es von mir eine klare Lese- bzw. Hörempfehlung und gute 4 von 5 Sternen!

Bewertung vom 19.12.2021
Saint, Jennifer

Ich, Ariadne


sehr gut

Sehr starker Debüt-Roman mit toller Protagonistin

Die griechische Mythologie finde ich schon seit langem sehr spannend, weshalb ich mir die Geschichte von Ariadne nicht entgehen lassen konnte. Ariadne wächst als Tochter des Königs Minos auf Kreta auf und muss mit ansehen, wie ihre Mutter als Vergeltung für ihren Zorn auf den König von den Göttern gequält wird. Ariadne schwört sich, niemals ein Spielball der Götter oder der sterblichen Menschen zu sein. Doch wird sie angesichts der schrecklichen Gräueltaten, die unter König Minos geschehen, den Mut haben, das Richtige zu tun und endlich ihr Schicksal zu akzeptieren?

Ich liebe Geschichten über starke weibliche Charaktere und empfand Ariadne sofort als fesselnde Heldin. Ihr Charakter ist in all seiner Komplexität, seinem Triumph und seinem Herzschmerz gut ausgearbeitet. Sie zeigt Stärke und Unverwüstlichkeit im Angesicht von Widrigkeiten, und es hat Spaß gemacht, ihr zu folgen und mit ihr mitzufiebern. Auch ihre Beziehung zu ihrer Schwester Phaedra fand ich herzerwärmend zu lesen und bildet eine starke Komponente.

Was ich als etwas ungleichmäßig empfunden habe, war das Tempo der Geschichte. Das erste Viertel startet direkt total stark und man wird förmlich in die Geschichte gezogen und mag das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Danach flacht die Spannung deutlich ab, was aber nicht heißt, dass ich die Geschichte nicht mehr gern gelesen habe. Allerdings gibt es in diesem Teil eher Hintergrundinformationen über die Mythologie. Besonders gefesselt hat mich dann aber wieder das letzte Viertel und der Schluss. Generell mochte ich die Geschichte sehr, für den Mittelteil hätte ich mir aber noch etwas mehr spannende Elemente gewünscht. Das Ende war für mich sehr zufriedenstellend und ein würdiger Abschluss.

Sehr angenehm fand ich auch den Schreibstil der Autorin. Ich hatte keinerlei Schwierigkeiten in die Geschichte einzutauchen und mochte Ariadne auf Anhieb, was den Einstieg noch zusätzlich erleichtert hat. Die Schauplätze und Charaktere werden sehr gut beschrieben, sodass ich mir von allem ein gutes Bild machen konnte.

Vor allem für einen Debüt-Roman ist das Buch wirklich stark und ich bin gespannt und freue mich darauf, in der Zukunft mehr von der Autorin lesen zu können! Von mir gibt es sehr gute 4 Sterne und eine klare Empfehlung

Bewertung vom 13.12.2021
Claire, Sophie

Weihnachtsglück in Willowbrook / Willowbrook Bd.1


sehr gut

Wer eine weihnachtliche Liebesgeschichte mit tollen Protagonisten sucht, wird bei diesem Buch auf jeden Fall fündig! Im Buch begegnen wir Evie und Jake, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Evie ist ein tollpatschiger Sonnenschein. Fast immer gut drauf, optimistisch und sie versucht stets das Gute in allem zu finden. Jake hingegen ist ein richtiger Griesgram, was allerdings auch seine Gründe hat, die ich durchaus nachvollziehbar fand. Dennoch merkt man schnell, dass er durch seinen Kummer wie gelähmt ist. Nur Evie vermag es, ihm auch mal ein kleines Lächeln abzuringen. Doch Jake taut nach und nach auf und wird immer sympathischer. Auch Evie hat mit einigem zu kämpfen, allerdings geht sie anders damit um. Beide Charaktere fand ich trotzdem wirklich sympathisch und es hat Spaß gemacht von ihnen zu lesen.

Auch der Schreibstil der Autorin ist ein Pluspunkt. Das Buch liest sich sehr flüssig und es gibt die ein oder andere traurige Stelle, aber auch einiges zum Schmunzeln. Die Geschichte selbst ist leider total vorhersehbar, was für mich das größte Kritikpunkt ist. Dadurch war es für mich ein weihnachtliches Buch zum "nebenbei" lesen, aber nicht wirklich spannend. Das Setting war richtig schön winterlich, besonders schön fand ich den kleinen, malerischen Ort Willowbrook und Evies Geschäft.

Das Thema der Trauerbewältigung spielt in diesem Buch eine große Rolle. Generell fand ich es gut, wie die Autorin damit umgeht und zwei sehr gegensätzliche Menschen damit konfrontiert.

Alles in allem gebe ich dem Buch 3,5 Sterne und eine Leseempfehlung für Leser:innen, die eine gemütliche, aber vorhersehbare Geschichte, mit sympathischen Charakteren und schönem Setting zu schätzen wissen.

Bewertung vom 07.12.2021
Haigh, Tara

Die Klänge der Freiheit


sehr gut

Ergreifender Kriegsroman mit spannenden historischen Elementen

Bei diesem Roman handelt es sich nicht um einen lockeren Liebesroman, wie man ihn von der Autorin kennt, sondern um einen Kriegsroman, der nichts beschönigt und viele spannende historische Elemente aufgreift. Für sehr zart besaitete ist dieser Roman deshalb wahrscheinlich nichts, ich hingegen mochte ihn sehr, gerade weil er so authentisch ist!

Der Schreibstil der Autorin ist für die damalige Zeit angemessen gewählt und lässt sich sehr gut und flüssig lesen. Die Beschreibungen der Umgebung und des Settings sind genau im richtigen Umfang gewählt. Man bekommt einen guten Überblick, wie es damals ablief und wie schrecklich es im Krieg zu ging. Gerade das nichts ausgelassen wurde oder anders dargestellt, hat mir sehr gefallen. Natürlich waren die Ereignisse grausam, aber es ist nun einmal wie es ist und dabei sollte man auch nichts auslassen. Extrem spannend waren für mich die Ereignisse rund um die Abtei Montecassino. Denn alles, was im Buch rund um die Abtei passiert, fand auch genau so statt. Dabei merkt man die gute Recherche und die Liebe fürs Detail. Auch wenn nicht alles rosig ist, macht es Spaß mehr über historische Ereignisse zu erfahren. Vor allem weil die Abtei wirklich eine besondere Rolle spielt, die mir vorher gar nicht bewusst war. Ein kleines bisschen mehr Input zu der Abtei hätte ich mir noch gewünscht, weil ich sie wirklich mit am spannendsten fand, aber das ist eigentlich Meckern auf hohem Niveau.

Die Hauptprotagonistin Inge macht über die Geschichte hinweg eine sehr starke Entwicklung durch. In welche Richtung möchte ich hierbei nicht vorwegnehmen, aber ich fand auch ihre Denk- und Handlungsweise sehr authentisch. Aber auch für die Nebencharaktere hat die Autorin sich einiges einfallen lassen. Zwar haben mich nicht alles begeistert, aber auch das ist in Büchern völlig normal. Die Liebesgeschichte im Buch hätte ich persönlich gar nicht gebraucht. Ich fand die Ereignisse des Krieges wesentlich spannender und eindrücklicher. Allerdings gönnt man Inge auch das kleine bisschen Glück in diesen harten Zeiten.

Die Geschichte selbst hätte gern noch die ein oder andere Überraschung bereit halten können, vieles konnte ich schon im voraus erahnen. Generell bietet das Buch aber ein breites Spektrum an Emotionen: man fiebert mit, ist schockiert oder entsetzt, traurig oder freut sich mit den Protagonisten. Auch das Ende mochte ich sehr und fand es nicht zu rosarot und damit definitiv realistisch.

Der Roman wird bei mir bestimmt noch einige Zeit nachhallen und ich freue mich sehr auf mehr Werke dieser Art! Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und gute 4 von 5 Sternen!

Bewertung vom 06.12.2021
Doerr, Anthony

Wolkenkuckucksland


ausgezeichnet

Meisterhaft erzählt und unheimlich stark durchdacht

Bei "Wolkenkuckucksland" handelt es sich um ein wirklich einzigartiges und sehr besonderes Buch. Die Geschichte entstand rund um die gefundenen Tafeln von Antonios Diogenes, welcher über ein utopisches Land in den Wolken schrieb. Der Roman spiegelt vor allem die Liebe, Wichtigkeit und Magie von Büchern wider.

Mir gefiel der Schreibstil auf Anhieb sehr gut. Der Autor versteht es meisterhaft zu erzählen und die Spannung aufrecht zu erhalten. Vor allem das Hauptthema des Buches, sowie die Einbringung der Tafeln habe ich als sehr kreativ und neu empfunden. Außerdem passt jede Tafel an der richtigen Stelle in die Geschichte und wird somit perfekt integriert.

Das Buch wird aus der Sicht von 5 verschiedenen Protagonist:innen (in verschiedenen Zeitebenen) erzählt, was am Anfang vielleicht etwas schwierig wirkt, aber für viel Abwechslung und Spannung sorgt. Die Charaktere sind nicht alle extrem sympathisch und manche Handlungen sind moralisch nicht einwandfrei. Dennoch habe ich sie als sehr menschlich empfunden und moralisch graue Charaktere finde ich ohnehin spannender. Das Buch eignet sich meiner Meinung nach dennoch eher für Leser:innen die einen gewissen Anspruch haben und erfüllen können. Es ist kein Buch zum einfach weg lesen! Dafür ist es meiner Meinung nach auch viel zu besonders.

Zur Handlung kann ich nur sagen, dass ich selten ein so gut durchdachtes und stimmiges Buch gelesen habe. Am Anfang erschienen die verschiedenen Protagonisten willkürlich gewählt und waren zwar interessant, aber man kann noch keinen richtigen Zusammenhang entdecken. Das ändert sich nach und nach und die Leser:innen erwarten einige Überraschungen, sodass sich am Ende ein fulminantes und enorm starkes Werk ergibt. Die Charaktere machen alle eine Veränderung durch und haben mit einigem Leid zu kämpfen. Mehr möchte ich zur Handlung eigentlich auch nicht verraten.

Für mich war Wolkenkuckucksland das erste Buch des Autoren und aufgrund der enorm positiven Eindrücke, möchte ich jetzt unbedingt noch mehr seiner Werke lesen! Ich kann das Buch deshalb nur voll und ganz weiterempfehlen und vergebe verdiente 5 Sterne!

Bewertung vom 28.11.2021
Izquierdo, Andreas

Revolution der Träume / Wege der Zeit Bd.2


ausgezeichnet

Die Reise der drei Freunde

"Revolution der Träume" ist der zweite Teil der "Schatten der Welt"-Reihe und kann zwar unabhängig gelesen werden, ich für meinen Teil empfinde es aber als schöner, wenn man die Geschichte zusammenhängend liest.

In diesem Buch entführt uns Andreas Izquierdo in das Berlin der 1918er Jahre. Die drei Freunde Isi, Carl und Artur stehen auch hier wieder im Vordergrund, erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Carl. Dennoch bekommt man auch genügend Einblicke in die Gefühlswelten der anderen, allerdings ist Carl einem etwas näher. Sie haben alle unterschiedliche Träume und Vorstellungen für ihre Zukunft und sind sehr unterschiedlich, die Geschichte ist aber dennoch sehr durch Freundschaft und Zusammenhalt geprägt. Alle drei kann man schnell ins Herz schließen.

Die Geschichte erzählt der Autor sehr spannend und fesselnd, sodass man unbedingt dran bleiben und weiter lesen möchte. Besonders gelungen habe ich es empfunden, wie der Autor Fiktion und Wirklichkeit zusammen führt. Die geschichtlichen Hintergründe erzählt er zudem wirklich interessant, sodass man etwas neues dazu lernt und dennoch viel Spaß dabei hat. Hinzu kommen einige unvorhersehbare Wendungen, die das Lesen bereichern.

Ich kann das Buch und auch den Vorgänger nur sehr empfehlen und vergebe 4,5 bzw. 5 Sterne!

Bewertung vom 24.11.2021
Mohn, Kira

The Sky in your Eyes / Island-Reihe Bd.1


gut

Ich hatte etwas mehr erwartet, das Buch ist aber trotzdem nicht schlecht

Da ich das Buch "Wild like a river" der Autorin damals mit großer Begeisterung gelesen habe, war ich nun sehr gespannt auf ihre neueste Dilogie. Leider konnte der erste Teil mich nicht richtig überzeugen. Der Schreibstil ist wieder sehr gelungen und lässt sich super gut lesen. Man taucht direkt in das wunderschöne Setting Islands ein und lernt die Hauptprotagonistin Elin kennen. Elin ist eine sympathische junge Frau, die sehr mit sich selbst und vor allem ihrem Gewicht hadert. Was das angeht ist sie nicht besonders reflektiert und redet sich selbst die schlimmsten Dinge ein. Dazu muss ich sagen, dass es aufgrund ihrer Situation verständlich ist. Denn ihre Kindheit und Jugend war durch ihr Gewicht recht traurig und auch ihr Exfreund hat sie psychisch missbraucht. Die angesprochenen Themen sind dementsprechend nicht lockerleicht und fröhlich, sondern meist sehr ernst. Sehr schön ist aber das Thema "kochen" was sehr passend und authentisch in die Geschichte integriert wurde.

Jon ist ein extrem lieber, aufgeschlossener und sympathischer Protagonist und ich fand es bewundernswert, wie viel Geduld er Elin entgegenbringt, obwohl sie ihm lange nichts von ihren Unsicherheiten erzählt und er nur mutmaßen kann. Der Verlauf der Geschichte ist extrem vorhersehbar, richtig überraschen konnte mich eigentlich nichts. Auch das Thema Bodyshaming und Bodypositivity ist ja gerade viel diskutiert und taucht in der Literatur immer häufiger auf. Generell finde ich das gut, denn niemand sollte sich für sein Gewicht oder seinen Körper schämen müssen. Die Autorin hätte es meiner Meinung nach aber noch etwas anders rüberbringen können. Dabei kann ich nicht ins Detail gehen, weil dies Teile der Geschichte verraten würde. Elin dreht sich zudem ziemlich oft im Kreis, was wohl realistisch ist, im Buch aber nicht unbedingt für Spannung gesorgt hat. Dennoch vermittelt sie am Ende durch ihren Wandel eine positive Botschaft und da ich sie und Jon als Protagonisten wirklich sympathisch fand und das Setting in Island extrem gern mochte, vergebe ich noch 3 von 5 Sternen. Von dem Roman darf man nicht zu viel erwarten, dann hat man ein paar schöne Lesestunden.

Bewertung vom 12.11.2021

Say Cheese!


ausgezeichnet

Absolut geniale Rezepte und dennoch total einfach nachzukochen

Für mich ist Käse quasi ein Grundnahrungsmittel und ich liebe es damit zu kochen und neue Rezepte auszuprobieren. Deshalb ist dieses Kochbuch einfach wie für mich gemacht :)
Zunächst muss ich erwähnen, dass das Buch wirklich hochwertig verarbeitet ist. Es handelt sich um ein Hardcoverbuch mit Fadenbindung, sodass man es auf den Tisch legen kann und es offen bleibt. Die Seiten sind aus wertigem, dickerem Papier und daher sehr stabil. Hinzu kommt das sehr schöne Buchformat. Ich finde die Größe für ein Kochbuch genau richtig.

So, nun aber zu den Rezepten, die wirklich genial und dazu noch einfach sind. Ich selbst bin kein Kochprofi, habe aber ein bisschen Kocherfahrung und dennoch denke ich, dass die Rezepte sich zum größten Teil auch für Anfänger eignen. Die Beschreibungen der einzelnen Arbeitsschritte sind nämlich sehr gut und leicht erklärt. Inhaltlich unterteilt sich das Buch in: "Brot, Nudeln, Gemüse", sowie die Kategorie "zum Dippen und Löffeln". Die Auswahl finde ich wirklich gelungen! Über Sandwiches und Pizza bis hin zu Aufläufen, Kartoffelgerichten, Suppen, Ofenkäse und vielem mehr ist einfach alles dabei und ich habe nichts vermisst. Alle Rezepte habe ich bisher natürlich noch nicht getestet, aber die, die ich nachgekocht habe waren wirklich lecker!

Neben den Rezepten ist mir auch das Layout sehr positiv aufgefallen. Es ist modern und übersichtlich und die Seiten sind nicht überladen. Selbstverständlich beinhaltet das Buch auch hochwertige Fotografien der Gerichte, sodass man sofort loskochen möchte :)

Ich kann dieses wunderbare Kochbuch nur jedem Käsefan empfehlen! Die Rezepte sind so vielfältig und lecker, dass es damit bestimmt nicht langweilig wird. Von mir gibt es deshalb wohlverdiente 5 Sterne!