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Katie
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Ulm

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Insgesamt 215 Bewertungen
Bewertung vom 20.03.2022
Klönne, Gisa

Für diesen Sommer


ausgezeichnet

Franziska kehrt für den Sommer ins Elternhaus zurück. Sie ist über 50, entfremdet von ihrem Vater und ihrer Schwester, die Mutter bereits verstorben. Während die Schwester, die sich sonst um den gebrechlicher werdenen Vater kümmert, eine Auszeit nimmt, soll Franziska sich kümmern.
Es kostet Überwindung zurückzukehren, aber gleichzeitig ist da auch die eigene Unsicherheit, wie es in ihrem Leben weitergehen soll und daher "passt" es dann doch irgendwie.

Ein großartiger Roman, der mich sehr berührt und auch zu Tränen gerührt hat. Ein Roman über Geheimnisse, mit denen man andere oft schützen möchte, die aber das Gegenteil bewirken. Darüber das positive Intentionen, durchaus negative, ungewollte Konsequenzen haben können. Über verschiedene Lebensentwürfe und immer alles "richtig" machen zu wollen. Mit sich und anderen zu hadern. Einfach über alle Facetten des Mensch Seins.
Vielfach macht das Buch traurig, aber auch das ist Teil des Lebens.

Bewertung vom 07.03.2022

Starter-Set Sami Lesebär Paw Patrol / SAMi


ausgezeichnet

Sami ist ein Vorlesebär. In dem man den Bären mit dem Wifi verbindet, kann man dann die Bücher runterladen, in dem man Sami ans Buch steckt. Da fände ich es noch gut, wenn man den Hinweis bekommt, wann das Downloaden abgeschlossen ist. Ich habe gewartet und gewartet und dachte es hätte nicht funktioniert... Dabei gings dann gleich los, wenn man eine Seite des Buchs aufschlägt.
Auch kommt kein Signal zum Umblättern der Seite. Aber auch das ist wohl eher mein Problem - meine Nichte hatte den Dreh intuitiv raus.

Paw Patrol ist hier sowieso sehr beliebt und so kam auch das im Starterset beinhaltete Buch sehr gut an, mit all den beliebten Paw Patrol Charakteren.

Das Buch ist liebevoll und detailreich illustriert. Zudem ist es eine schöne Möglichkeit auch das Mitlesen zu üben. Vielleicht wäre eine größere Schrift noch hilfreich.

Alles in allem ein niedlicher Begleiter zum Vorlesen und Mitlesen sehr gut geeignet.

Bewertung vom 03.03.2022
Sabbag, Britta;Hunke, Sandra

Bella Baumädchen


sehr gut

Bella Baumädchen geht raus zum Spielen. Die Mädchen spielen mit ihren Puppen. Die Jungs spielen Fussball. Aber Bella will etwas bauen. Die Kindern - Mädchen als auch Jungs, sowie die Mutter eines Kindes sind der Meinung. dass das nichts für Mädchen ist. Aber Bella lässt sich nicht beirren und am Schluss sehen alle ein, dass es ja totaler Unfug ist, dass man als Mädchen bestimmte Sachen nicht machen soll/darf.

Man könnte meinen, dass eine solche Geschichte veraltet ist. Aber leider ist es tatsächlich immer noch an der Tagesordnung, dass Mädchen und Jungs in dieser Hinsicht unterschiedlich behandelt werden und mit unterschiedlichen Erwartungen konfrontiert werden. Sicherlich nicht alle, aber leider immer noch genügend.

Die Geschichte ist sehr vorhersehbar, aber bietet einen guten Anlass auch mit den Kleinen über diese Themen zu sprechen. Wobei es fraglich ist, ob die, die es lesen sollten, es auch lesen werden...

Die Illiustrationen sind sehr sehrgelungen - vor allem die Vögelchen mit Bauhelm sind ganz entzückend!

Bewertung vom 02.03.2022
Price, Laura

Solange es ein Morgen gibt


sehr gut

Jessica, eine junge, beruflich erfolgreiche Frau, erhält die Diagnose Brustkrebs. In Solange es ein Morgen gibt geht es darum, wie das Leben von Jessica nach der Diagnose weitergeht. Das Buch hat mich an vielen Stellen sehr berührt und es hält einige Überraschungen bereit. Meine Mutter ist an Krebs gestorben und da hat mich vor allem die Geschichte von Jessica's krebskranker Mutter und ihrem Umgang mit deren Tod sehr bewegt.

Allerdings gab es auch Teile, die mir nicht so gut gefallen haben: einige Stellen fand ich zu langatmig. Die Stellen wo es um die Freundschaften geht und wie diese aufgrund von Hochzeit und Kindern auseinander driften, fand ich zu "offensichtlich". Es hat mich gewundert, dass es heutzutage noch überraschend ist, die verschiedenen Perspektiven zu beleuchten. Es kam mir außerdem so vor, dass eine Beziehung als das ultimative Lebensziel dargestellt wurde. Dass es nun aufgrund der Krebsdiagnose vielleicht nicht erreicht werden kann. Auch das ist natürlich nicht ungewöhnlich und schließlich immer noch weit verbreitet. Ich fand es aber schade, dass diese Auffassung so stark vertreten war.

Nicht zuletzt da das Buch auf den persönlichen Erfahrungen der Autorin beruhen, deren Offenheit, Verletzlichkeit und Stärke ich bewundere, gebe ich jedoch eine gute Bewertung.

Bewertung vom 19.02.2022
Yuzuki, Asako

Butter


ausgezeichnet

Manako Kajii sitzt als verurteilte Serienmörderin im Gefängnis. Rika, eine Journalistin, beginnt sie zu besuchen und will die Hintergründe recherchieren und herausfinden, ob sie die Morde tatsächlich begangen hat. Dabei entdeckt sie den Genuss guten Essens für sich.
Der Roman ist zum einen Gesellschaftsstudio und gibt Einblicke in das japanische Leben und die Rollenverteilung als auch die Erwartungen an Frauen und die Leistung im Beruf. Daneben läuft einem bei all den Beschreibungen der Gerichte das Wasser im Mund zusammen. Und als Leser sieht man sich mit Fragen nach der eigenen Identität konfrontiert. In wiefern sind wir das Result der Ansprüche, die unsere Umwelt an uns stellt? Und wie gehen wir mit den Wunden und Narben um, die unsere Vergangenheit uns zugefügt hat?
Meisterhaft geschrieben, mit vielen Überraschungen und Wendungen. Eine Geschichte, die der Vielschichtigkeit der menschlichen Existenz Rechnung trägt. Und die einem Lust auf Butter macht.

Bewertung vom 11.02.2022
Evaristo, Bernardine

Manifesto. Warum ich niemals aufgebe. Ein inspirierendes Buch über den Lebensweg der ersten Schwarzen Booker-Prize-Gewinnerin und Bestseller-Autorin von »Mädchen, Frau etc.«


gut

Bernardine Evaristo's Buch Manifesto ist in meinen Augen eine Autobiografie. Und es steht außer Frage, dass sie beachtliches in ihrem Leben bewirkt und erreicht hat und dabei mit heftigen Widerständen kämpfen musste.
Leider war das Buch in vielen Teilen nicht mein Fall.

Zunächst einmal ist das Buch thematisch in Kapitel verfasst. Dies erschien mir zum Teil etwas erzwungen, um eben nicht wie eine herrkömmliche, chronologische Autobiografie daher zu kommen. Der Anfang über ihre Kindheit fand ich sehr interessant. Danach schien es mir ein paar Lücken zu geben. Wie sie es dann doch an die Schauspielschule geschafft hat, danach ein Community Theater gründet - und dann das Theater komplett zur Seite legt - dieser Weg ist mir nicht ganz klar geworden. Über ihre Beziehung zu ihrem Mann schreibt sie zB auch sehr wenig (natürlich ist es ihr gutes Recht nicht ihr komplettes Leben offen zu legen!!). Dadurch hatte ich das Gefühl, das das Bild von ihr nicht vollständig ist.
Dann zum Schluss noch ein paar Weisheiten aus ihrer Selbstfindungsphase, die sie bereits zu Anfang ihrer Karriere gemacht hatte. Das erschien mir als wollte man eben den Coaching Charakter des Buches unterstreichen.
Vielleicht liegt es zum Teil auch an der Übersetzung, aber viele der Stellen, die humorvoll sein sollen, kamen für mich hölzern und nicht lustig rüber.

Nichtsdestotrotz, eine Frau, über die man gelesen haben sollte!

Bewertung vom 05.02.2022
Aydemir, Fatma

Dschinns


ausgezeichnet

Hüseyin kommt als "Gastarbeiter" nach Deutschland. Schließlich zieht seine Familie aus der Türkei nach. Sein ganzes Leben lang arbeitet er im Schichtdienst in der Fabrik und legt Geld zu Seite bis er sich endlich eine Wohnung in Istanbul leisten kann. Hier will er sich mit seiner Frau Emime zur Ruhe setzen. Am ersten Tag in der Wohnung stirbt er jedoch an einem Herzinfarkt.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Hüseyin, seinen zwei Töchtern und zwei Söhnen sowie seiner Frau geschildert. Eine Familiengeschichte und gleichzeitig eine Geschichte über Migration, fehlende Integration und alltäglichen Rassismus.
Die einzelnen Abschnitte sind jeweils authentisch aus den jeweiligen Perspektiken geschrieben. Die wunderbaren Metaphern, die die Autorin nutzt, verdeutlichen die Inhalte auf eine ganz besondere Art.
Es ist kein "angenehmes" Buch. Es löst jede Menge Emotionen aus. Mit seiner brutalen Ehrlichkeit und Klarheit wird der Finger in die Wunde gelegt. Man schaut dorthin, wovor man oft lieber die Augen verschließen möchte. Und es kommen Geheimnisse zu Tage, die wir nicht nur vor anderen, sondern auch vor uns selbst verbergen wollen.

Eine absolute Leseempfehlung von mir.

Bewertung vom 05.02.2022
Lüftner, Kai

Marie Käferchen


sehr gut

... denn alle anderen sind schon vergeben!
Ein lustiges, kurzweiliges Kinderbuch, in Reimen geschrieben und mit fetzigen Illustrationen. Marie Käferchen ist anders als die anderen Käfer. Sie liebt es wilde Musik zu machen. Das passt den anderen Tierchen nicht. Aber sie zieht ihr Ding durch. Und wird schließlich von einer Band gefunden, mit der sie nun gemeinsam rockt.
Ein Plädoyer zu sich und seinen Wünschen und Träumen zu stehen. Und ja, damit steht man dann vielleicht auch mal alleine da. Aber langfristig findet man dadurch auch diejenigen, die mit einem auf der selben Wellenlänge liegen - neudeutsch: seinen Tribe. Und mit diesem lassen sich dann ganz wunderbare Dinge schaffen.

Mir ist nicht so ganz klar, warum die anderen Tiere plötzlich die Musik mögen, nur weil sie in einer Band spielt (weil diese bekannt ist?). Und die Bandmitglieder sind alle so süß und detaillreich gezeichnet, aber man erfährt nichts über sie. An einigen Stellen hätte ich mir mehr Details gewünscht. Aber das ist meine Erwachsenen-Sicht :-)

Bewertung vom 31.01.2022
Weeks, Sarah

Aurora und die Sache mit dem Glück


gut

Aurora ist komisch. So beschreibt sie es selber auch wenn die Ärtze keine Diagnose stellen können. In der Schule ist sie Außenseiterin, aber dafür hat sie ihren Hund Duck, den sie über alles liebt. Nach einem Hausbrand ist Duck jedoch verschwunden und Aurora macht sich auf die Suche.

Ich hätte dem Buch so gerne eine bessere Bewertung gegeben, aber irgendwie fand ich, dass die Geschichte so vor sich hin plätscherte und man nicht so ganz wusste wohin die Reise gehen soll. Nach dem ich fertig war, habe ich entdeckt, dass es eine Fortsetzung eines Buches ist. Auch wenn man den ersten Teil nicht gelesen haben muss, frage ich mich, ob es einiges verständlicher machen würde.
Dieser Band heisst im Original Soof - und den Titel hätte ich auch für die deutsche Ausgabe passender gefunden.
Dazu noch das Ende, was meiner Meinung nach zu gewollt/erzwungen war, um dem ganzen ein Happy End zu geben.

Nichtsdestotrotz ist das Buch schön geschrieben und lässt sich schnell lesen. Und gefallen hat mir die Beziehung zwischen Aurora und ihrem Vater.