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Kerstin

Bewertungen

Insgesamt 640 Bewertungen
Bewertung vom 05.12.2020
Der Glanz der neuen Zeit / Speicherstadt-Saga Bd.2
Lüders, Fenja

Der Glanz der neuen Zeit / Speicherstadt-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Tolle Einblicke in die Kaffeewelt der 1920er

Hamburg, Anfang der 1920er Jahre. Mina Lohmeyer führt in der männergeprägte Kaffeebranche ein Kontor. Der Krieg ist zwar vorbei, dennoch befindet sich die Kaffeewelt noch im Tiefschlaf. Doch Geld braucht die Familie trotzdem. Eigentlich sollte Minas Mann im Kontor mitarbeiten und die Geschäfte führen, doch auf ihn ist kein Verlass – er treibt sich lieber rum und wirft mit Geld um sich. Wird Mina sich durchsetzen und allen Widerständen zum Trotz das Kontor wieder voranbringen?

Dieses Buch ist der zweite Band der Speicherstadt-Saga. Das habe ich aber erst nach dem Lesen festgestellt, als ich so begeistert war, dass ich gern eine Fortsetzung gelesen hätte. Dass ich den ersten Band nicht gelesen habe, störte mich beim Lesen nicht. Der Band steht für sich allein. Ein bisschen bekommen wir Einblicke in die Vergangenheit. Die damaligen Geschehnisse werden so weit angerissen, dass man sich denken kann, was geschah. Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Der Roman lässt sich sehr flüssig lesen und es gibt eine gewisse Grundspannung. Erzählt wird aus Minas Sicht, somit steht sie auch im Mittelpunkt der Geschichte. In diesem Buch gibt es einige starke Frauen. Die Männer sind mittlerweile tot oder wie Minas Mann nicht zu gebrauchen. Mina lebt zusammen mit ihrer Großmutter und Schwester in der Kaffeevilla. Ihre Eltern sind beide schon verstorben. Mina und Hiltrud wissen was sie wollen, und wie sie es erreichen können. Agnes ist noch recht jung, aber auch sie wird sicherlich eine selbstständige Frau werden. Auch Minas Freundin Irma weiß, was sie will. Eigentlich gibt es keine einzige Frau in diesem Roman, die nicht stark ist – selbst unter den Bediensteten. Das ist schon fast komisch und fällt mir erst jetzt auf. Für die 20er Jahre doch sehr beeindruckend. Was ich ganz herzig fand, ist, dass Mina sich sehr zum Personal hingezogen fühlt und sehr bodenständig ist. Das machte sie umso sympathischer. Die Ganze Geschichte wirkte sehr realistisch und authentisch. Die Frauen haben gerade das Wahlrecht bekommen und werden etwas mehr anerkannt, dennoch sind sie ohne Mann nicht geschäftsfähig. Und langsam macht sich schon die neue politische Richtung bemerkbar, in der die Frauen wieder nur noch hinter dem Herd stehen sollen.

Mir hat es sehr viel Spaß gemacht durch die Kaffeewelten Hamburgs zu schlendern und ich werde mir die beiden anderen Bände sicherlich noch ansehen. Ich vergebe volle fünf von fünf Sterne.

Bewertung vom 28.11.2020
Die Schweigende
Sandberg, Ellen

Die Schweigende


ausgezeichnet

Spannend bis zur letzten Seite

Im Nachkriegsdeutschland wächst die junge Karin zusammen mit ihrem kleinen Bruder und ihrer Mutter auf. Sie kleidet sich gern nach der neusten Mode und hört Rock N Roll. Das gefällt den Nachbarinnen gar nicht und sie mischen sich in Dinge ein, die sie nichts angehen. 60 Jahre später ist Karin Mutter von drei Töchtern. Und ein ganz anderer Mensch. Wie kam es dazu?

Dieser Roman spielt auf zwei Zeitebenen – so etwas mag ich sehr gern. Es ermöglicht einem die beiden Zeiten miteinander zu verbinden. Dinge, die in der Gegenwart nicht erwähnt werden, kann man sich aus den Erzählungen der Vergangenheit zusammenreimen und so nach und nach das Puzzle zusammensetzen. So auch hier. Wir lernen Karin kennen, die scheinbar keine Liebe hat – sie kann weder Liebe geben, noch annehmen. Schnell wird dem Leser klar wieso: Karin musste in einem Heim aufwachsen. Die Bedingungen hier waren grauenhaft. Gewalt, Demütigung, harte Arbeit, kaum Essen und das unter der Hand der Kirche. Karins Töchter Geli, Imke und Anne, wissen nichts über diese Zeit, daher verstehen sie das Verhalten ihrer Mutter nicht. Bemerkenswert ist, dass auch die drei Töchter Probleme haben Liebe zu geben und entgegenzunehmen. Zum Teil hat sich das sogar auf deren Kinder übertragen. Es ist beeindruckend, wie sich die Erfahrungen eines Menschen auf die der nachfolgenden Generationen übertragen können.

Ellen Sandberg hat in ihrem Roman viele verschiedene Charaktere geschaffen. Ich finde sie wirken alle etwas überspitzt. Andererseits kann man sie so sehr gut und schnell unterscheiden, was wichtig ist, da die Handlungen immer aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt werden – Karin jung, Karin alt, Geli, Imke und Anne. Karin wirkt am Anfang sehr kalt und unnahbar, nachdem man sie immer besser kennenlernt und erfährt, was ihr zugestoßen ist versteht man sie. Geli bleibt recht im Hintergrund, Imke ist die „gute“ Tochter, die sich um alle und alles kümmert. Anne hingegen ist grässlich – sie scheint ein Problem mit sich zu haben und sieht in jedem einen Feind. Sie wurde mir von Seite zu Sete unsympathischer.

Der Roman war richtig fesselnd, ich wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen und hätte es am liebsten am Stück gelesen. Ellen Sandberg hat es wunderbar geschafft, Kapitel immer genau dann enden zu lassen, wenn man unbedingt wissen musste, wie es weitergeht. Ich habe dieses Buch verschlungen und genossen, deshalb vergebe ich sehr gern volle fünf von fünf Sterne.

Bewertung vom 21.11.2020
Die Schokoladenvilla - Zeit des Schicksals / Schokoladen-Saga Bd.3
Nikolai, Maria

Die Schokoladenvilla - Zeit des Schicksals / Schokoladen-Saga Bd.3


ausgezeichnet

Wunderbarer Abschluss der Trilogie

In diesem dritten und letzten Abend steht Viktoria Rheinberger im Mittelpunkt der Geschichte. Sie ist nun 20 Jahr alt und tritt in die Fußstapfen ihrer Mutter. Nach einer Ausbildung in Frankreich, wird sie nun in Stuttgart in die Firma miteinsteigen. Die Handlung spielt Mitte der dreißiger Jahre – wie wird es mit der Familie in dieser Zeit weitergehen?

Toll ist, dass die Kapitel aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt werden, dadurch wirkt der gesamte Roman viel lebendiger. Schön ist auch, dass man als Leser miträtseln kann, wer hinter welchen Intrigen steckt und was noch passieren wird. Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen, vor allem durch die Perspektivwechsel möchte man das Buch gar nicht aus der Hand legen, da die Perspektive sich meist ändert, wenn es gerade spannend wird. Sehr beeindruckend finde ich, dass die drei Bände immer über 500 Seiten haben und es nie langweilig wird und keine Handlung unnötig wirkt oder als wäre es ein Seitenfüller – das schaffen nur wenige Autoren. Die Charaktere dieses Bands und auch der gesamten Trilogie sind super gestaltet. Alle sind sie individuell und authentisch. Man kann gar nicht anders, als sie ins Herz zu schließen. Mir hat dieses Finale sehr gut gefallen und es war wieder einmal ein Genuss diesen Roman zu lesen, deshalb vergebe ich volle fünf von fünf Sterne.

Bewertung vom 20.11.2020
Wir können unsere Gene steuern!
Mansuy, Isabelle M.;Gurret, Jean-Michel;Lefief-Delcourt, Alix

Wir können unsere Gene steuern!


weniger gut

Viel Input

Die Epigenetik beschäftigt sich mit der Frage, was und wie unsere Gene beeinflusst werden und sich diese daraufhin entwickeln. Dieses Buch liest sich wie ein Fachbuch. Ohne Vorkenntnisse wird es sehr anstrengend werden, diesem Buch zu folgen und sich alles zu merken. Was gut ist, ist, dass in vielen Kapiteln immer wieder einige Dinge erneut erklärt werden beziehungsweise Verweise auf andere Kapitel enthalten sind, sodass man schnell noch einmal im entsprechen Kapitel nachlesen kann. So wirklich interessant war das Buch für mich nicht. Ich dachte es würde neue Erkenntnisse zur Epigenetik geben, allerdings drehte sich das Buch eher um die Grundlagen der Genetik. Was ist DNA, was sind Gene, wie funktioniert die Vererbung. Das war für mich alter Kaffee. Auch die Einschübe zur Epigenetik, kannte ich schon aus meinem Studium, dass knapp zehn Jahre her ist. Ich hatte mir von diesem Buch wirklich mehr erwartet. Für jemanden, der keine Ahnung von Genetik und Epigenetik hat ist es sicherlich interessant. Aber wer sich auf dem Gebiet weiterbilden möchte, ist hier falsch. Toll finde ich, dass die Sprache sehr einfach ist. So kann das Buch durchaus von interessierten Laien gelesen werden. Ich vergebe zwei von fünf Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.11.2020
Wenn Insekten über Leichen gehen
Schwarz, Marcus

Wenn Insekten über Leichen gehen


gut

Interessant, aber etwas langatmig

Bislang werden sie noch unterschätz: Entomologen am Tatort. In diesem Buch erfährt der Leser welche Insekten der Polizei dabei helfen können ein Verbrecher aufzuklären. Zum Beispiel kann die Liegezeit einer Leiche mithilfe der Insekten hervorragend und sehr genau bestimmt werden. Dies ist über die adulten Insekten, sowie alle vorhandenen Entwicklungsstadien möglich. Am Ende des Buchs erwartet den Leser noch ein Kapitel, in dem genauestens erklärt wird, wie die Insekten am Tatort asserviert werden müssen, sodass der Entomologe die Spuren auswerten kann.

Richtig interessant fand ich die konkreten Fallbeispiele. In diesen fasste Marcus Schwarz reale Fälle zusammen und erklärte, wie er bei der Arbeit vorgegangen ist und was er herausgefunden hat. Das war der spannende und äußerst interessante Teil des Buchs. Zwischendurch gab es ausführliche Steckbriefe der einzelnen Insekten, das war etwas langatmig und hätte kürzer auffallen können. Auch wenn es lustig war, mein Wissen aus dem Biologiestudium aufzufrischen und festzustellen: Ach ja, das wusste ich ja auch mal. Eine Sache wird mir wohl noch einige Zeit im Kopf herumschwirren: Mich hat etwas erschreckt, wie viele Menschen jahrelang! tot in ihrer Wohnung liegen, ohne dass es jemanden kümmert – und Marcus Schwarz ihre neuen Mitbewohner auf den Tisch bekommt. Das Buch war interessant, hätte aber mehr Fälle als Beispiele vertragen können. Ich vergebe drei von fünf Sterne. 

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.11.2020
Funkenmord / Kommissar Kluftinger Bd.11
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Funkenmord / Kommissar Kluftinger Bd.11


ausgezeichnet

Lustig wie eh und je

Nachdem im letzten Band Kluftinger überfallen wurde, steht in diesem Band die Jagd nach den Tätern im Fokus. Nebenbei soll das kleine Butzele noch getauft werden – ob hier nun Name und Geschlecht bekannt gegeben werden?

Spannend und lustig zu gleich – so gibt sich der neue Kluftinger. Kluftinger hat noch nicht mal richtig den Schock seiner Entführung verkraftet, schon ist er wieder mitten in den Ermittlungen. Gleichzeitig hat er auch noch sowohl berufliche, als auch private neue Verpflichtungen – zum Beispiel muss er das Mysterium Waschmaschine beherrschen. Klüpfel und Kobr schaffen es wunderbar in der tollen Allgäu-Idylle Spannung und Humor miteinander zu verbinden. Eigentlich mag man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Auch das ewige Gezeter mit Doktor Langhammer ist klasse, sei es nun der neue Hund oder der Thermomix. Schön finde ich ja, dass man nach einem Jahr Pause einfach den neuen Band liest und sofort wieder in Kempten beziehungsweise Altusried ist. Man kennt alle und fühlt sich wie mit alten Bekannten. In diesem Band bekommt das Kluftinger-Team eine neue Kollegin – jung, dynamisch und ein etwas salopper Ton. Ich glaube sie wird sich gut einfinden. Allerdings müssen sich die Kollegen erst noch an sie gewöhnen.

Mir hat dieser Kluftinger Band sehr gut gefallen. Ich habe mich wunderbar unterhalten gefühlt. Es war eine klasse Mischung aus Spannung und Humor. Deshalb vergebe ich volle fünf von fünf Sterne.

Bewertung vom 28.10.2020
Den letzten Gang serviert der Tod / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.13
Maurer, Jörg

Den letzten Gang serviert der Tod / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.13


sehr gut

Skurril, lustig, spannend

Mittlerweile sind wir beim 13. Band der Jennerwein-Rehe angekommen und sein neuster Fall dreht sich um Pilze! In einem Edelrestaurant in der Nähe des Kurorts gibt es Tote. Kommissar Jennerwein und seine Kollegen finden sich in einer Fülle von Verdächtigen wieder. Statt die Schlinge enger ziehen zu können, kommen von überall neue Verdächtigte hinzu. Dann passiert ihnen auch noch ein Fehler nach dem anderen. Werden sie den Fall überhaupt lösen?

Mir hat dieser 13. Fall wieder gut gefallen. Von der ersten bis zur letzten Seite wurde ich wunderbar unterhalten. Es folgt ein Lacher auf den nächsten und dennoch ist es durchgehend spannend. Nach Dreiviertel des Buchs wusste ich immer noch nicht, wer der Täter sein könnte und was das Mordmotiv ist. Verdächtige gab es in großer Menge. Jeder schien irgendwie Dreck am Stecken zu haben und etwas zu verbergen. Zudem unterlief den Ermittlern auch noch ein Fehler nach dem anderen. Irgendwie waren sie nicht bei der Sache!

Die Krimis von Jörg Maurer kann man mögen oder nicht. Sein Schreibstil ist sehr speziell. Wer einen klassischen Krimi sucht, bei dem die Tat und die Lösung im Vordergrund stehen ist hier falsch. Bei Jörg Maurer steht der Humor im Vordergrund. Neben der eigentlichen Handlung taucht der Leser noch in weitere Welten ein, bei denen er dann rätseln kann, ob es sich um einen netten Zusatz handelt, oder ob der Inhalt für den Fall relevant ist. Mir persönlich gefällt das in Jörg Maurer Falls sehr gut, wobei ich ansonsten liegen die Standradkrimis bevorzuge. Aber Jörg Maurers Humor entspricht meinem Humor.

Ich wurde gut unterhalten, es war spannend und lustig, teilweise skurril. An manchen Stellen war es etwas übertrieben, deshalb vergebe ich vier von fünf Sterne.

Bewertung vom 27.10.2020
Der Heimweg
Fitzek, Sebastian

Der Heimweg


sehr gut

Sehr verwirrend

Eine tolle Erfindung ist das Begleittelefon – diese Nummer kann man wählen, wenn man allein auf dem Heimweg ist und gern mit jemanden sprechen möchte, der im Notfall auch einen Notruf mit genauem Standort absetzen kann. Für Klara wird dieser heutige Anruf, aber alles andere als eine Beruhigung. Und für den Leser auch nicht.

Fitzek versteh es den Leser zu verwirrend. Die Ausgangssituation ändert sich recht schnell. Kaum glaubt man, man hätte die Lage durchschaut, ändert sich schon wieder alles und nichts scheint mehr so zu sein, wie es war. Am Ende war ich total verwirrt. Auch nach der Auflösung war ich mir noch nicht mit allem im Klaren. Für mich war es etwas zu viel Verwirrung. Und so fehlte es an manch einer Stelle an Nachvollziehbarkeit. Einige Dinge blieben unklar und bei anderen frage ich mich, was sie zu bedeutet hatten und ob sie nur vergessen wurden aufzuklären oder ob es Logikfehler waren. Oder Hirngespinste, denn am Ende scheint Jeder Wahnvorstellungen zu haben. Vielleicht auch der Leser…

Der Schreibstil ist wie immer sehr flüssig und angenehm zu lesen. Man fliegt nur so über die Seiten und kann das Buch nicht aus der Hand legen. Es empfiehlt sich wirklich nicht mit einem Fitzek abends anzufangen – denn man muss die ganze Nacht durchlesen. Toll finde ich, wenn es in einem Thriller nicht die klassische Krimi Konstellation gibt, Täter, Opfer, Polizei. Sondern sich das ganze nur um Privatpersonen dreht und die Handlung ich auf der Psychoebene abspielt. Das war hier der Fall! Mir hat dieser Thriller gut gefallen. Ich wurde unterhalten und es war sehr spannend. Da es mir aber zu verwirrend war und nicht alles aufgeklärt wurde vergebe ich vier von fünf Sterne.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.10.2020
Rache, auf ewig / Grall und Wyler Bd.3
Schütz, Lars

Rache, auf ewig / Grall und Wyler Bd.3


gut

Solider Krimi, teilweise etwas übertrieben

Jan Grall und Rabea Wyler sind weiterhin vom Polizeidienst suspendiert und haben nun eine Agentur für private Fallanalyse aufgemacht. Vereinzelt bekommen sie auch Kunden, aber leben können sie davon nicht. Gut, dass sie nun als externe Berater zu einer neuen Mordserie hinzugezogen werden. Jemand scheint unter den Topverdienern Europas aufräumen zu wollen – auf bestialische, aber durchdachte Art und Weise.

Dies ist der dritte Band rund um Grall und Wyler. Ich habe bisher nur den ersten Band gelesen, dennoch war ich schnell wieder mit den Akteuren vertraut. Zwischendurch gab es kleine Anspielungen auf den Alphabetmörder und Rapunzel, mein, das hat aber weder irritiert, noch gespoilert, noch hat es zu Verständigungsproblemen geführt.

Super fand ich ja die Idee hinter den Mordmethoden. Jeder stirbt auf eine raffinierte und durchdachte Tat, die seinem eigenen Verhalten entspricht. Auch wenn einem teilweise beim Lesen schon schlecht wurde. Ganz so bestialisch hätte es auch nicht sein müssen. Was mich an den Ermittlern etwas stört – vor allem an Grall – manchmal kommen sie total überraschend und urplötzlich auf eine zündende Idee und schwupps sind sie einen Schritt weiter. Das war doch etwas übertrieben – Hypersensibilität hin oder her. Hypersensibilität bedeutet ja auch nicht hellseherische Kräfte.

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Spannung war da und ich konnte gut miträtseln – das freut mich immer. Dennoch konnte mich der Krimi erst auf den letzten fünfzig Seiten so richtig fesseln. Ich vergebe dreieinhalb von fünf Sterne.

Bewertung vom 20.10.2020
Abenteuer Artenschutz
Emde, Hannah

Abenteuer Artenschutz


ausgezeichnet

Eine Tierärztin im Dschungel

Hannah Emde setzt sich ihr Leben lang für den Artenschutz ein. Schon als Kind erkundete sie munter die Natur, und brachte einige Tiere auch mit nach Hause. Nach dem Abitur geht es das erste Mal für sie für längere Zeit ins Ausland. Während ihrem Tiermedizinstudium absolviert Hannah ein Praktikum nach dem anderen überall auf der Erde. Sie fühlt sich in den Dschungeln dieser Welt zuhause. Nur wer die Tiere kennt, kann sie so liebgewinnen, dass er sie auch schützen will und kann. Hannah nutzte jede Gelegenheit wieder in den Dschungel zu reisen, dort zu arbeiten, neue Tiere kennen zu lernen und gefährdete Tiere zu schützen. Hannah Emde möchte das Tier in seiner Umgebung kennenlernen und erforschen und so schützen. Mit Mitte Zwanzig gründet sie den Verein Nepada Wildlife, der sich für unterschiedliche Artenschutzprojekte einsetzt.

Beim Lesen merkt man Hannahs Begeisterung für den Dschungel und den Artenschutz wirklich an! Auch ist es Hannah gelungen, ihre Erlebnisse so authentisch zu beschreiben, dass man als Leser selbst das Gefühl hat im Dschungel zu sein und diese selten beeindruckenden Tiere sieht. Das Buch enthält auch einige tolle Farbfotos, die noch mehr den Dschungel verdeutlichen. Ich hatte viel Freude beim Lesen und vergebe sehr gerne volle fünf von fünf Sterne.