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Lisega

Bewertungen

Insgesamt 1386 Bewertungen
Bewertung vom 19.04.2018

Ratatouille


ausgezeichnet

Wohl selten hat man so gerne eine Ratte in der Küche gesehen: Im Pixar-Animationsfilm "Ratatouille" träumt der liebenswerte kleine Nager Remy davon, eines Tages ein Spitzenkoch zu werden. In der Küche eines Pariser Nobelrestaurants kommt er seinem Traum näher: Mit heimlichen Anleitungen macht er den eigentlich total untalentierten Tellerwäscher Linguini zum neuen Star der Haute Cuisine. Natürlich geht das Versteckspiel nicht lange gut … "Ratatouille" ist wahrhaft ein Leckerbissen aus der Pixar-Küche: Eine liebenswert-verschrobene, geniale Story mit sympathischen Hauptfiguren und viel Liebe zum Detail und feinem Humor erzählt. Disney/Pixar at its best!

Bewertung vom 16.04.2018
Peter Dinklage,Lena Headey,Emilia Clarke

Game Of Thrones: Staffel 7


ausgezeichnet

Im Kampf um den Eisernen Thron geht es in der 7. Staffel von „Game of Thrones“ nun auf die Zielgerade: Cersei Lannister ist in Kings Landing an die Macht gelangt und will diese mit allen Mitteln gegen Daenerys Targaryen, die mit ihrer Armee und den Drachen in Westeros gelandet ist, verteidigen, während John Snow, der König des Nordens, Mitstreiter im Kampf gegen die Weißen Wanderer sucht. Wie gewohnt werden im Kampf um Westeros unerwartete Allianzen geschmiedet, Intrigen gesponnen und einige Spieler mehr oder weniger brutal vom Feld gefegt, während andere wieder auftauchen. In den sieben Folgen geht es – sicher auch mangels einer literarischen Vorlage von George R.R. Martin – deutlich schneller zur Sache. Die von mir so geschätzten messerscharfen Dialoge zwischen den Charakteren werden rar, dafür gibt es so viel Action wie noch nie. Die fast spielfilmlange, hervorragende Folge „Kriegsbeute“ zum Beispiel setzt wieder einmal neue Maßstäbe im TV in Sachen Ausstattung und CGI-Effekte. Dank solcher Schauwerte kann ich dann auch über riesige Logiklöcher und ungewöhnlich schnelle Reisezeiten in anderen Folgen (z.B. „Jenseits der Mauer“) eher hinwegsehen. Der Fokus der Serie wurde eben etwas verlagert, die übergreifende Handlung muss ja schließlich endlich zusammengeführt werden, was leider manchmal etwas holprig wirkt. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau: „Game of Thrones“ ist auch mit der 7. Staffel immer noch eine herausragende Serie.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.04.2018

Paddington 2


ausgezeichnet

„Paddington 2“ ist wie der erste Teil ein wunderbarer Familienfilm, dessen Charme man sich kaum entziehen kann. Der kleine tollpatschige Bär mit Dufflecoat und Schlapphut erlebt bei diversen Nebenjobs als Fensterputzer oder im Frisörsalon wieder denkwürdige Momente, bevor er fälschlicherweise als Dieb verurteilt wird und im Knast selbst die Herzen der härtesten Jungs mit seinem unerschütterlichen Optimismus und köstlichen Orangenmarmelade-Sandwiches erweicht. Ein Ausbruch aus dem Gefängnis, die Suche nach dem wahren Verbrecher, die Jagd nach einem Schatz, eine wilde Verfolgungsjagd im Zug - „Paddington 2“ besticht mit seiner rasanten Story ebenso wie mit seinem herzlichen Humor und den hervorragenden Darstellern. Neben den bekannten Gesichtern aus Teil 1 sind v.a. Brendan Gleeson als knurriger Gefängniskoch „Knuckels“ und Hugh Grant in der herrlich selbstironischen Rolle des abgehalfterten Schauspielers Phoenix Buchanan (unbedingt Post-Credit-Szene anschauen!) hervorzuheben. Und auch technisch ist der Film perfekt gemacht: Der computeranimierte Held wirkt zu keiner Zeit künstlich, und viele liebevolle Details, wie z.B. ein zum Leben erwecktes Pop-up-Buch, bereichern die warmherzige Geschichte. Absolut empfehlenswert!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.03.2018

All You Can Eat (Kartenspiel)


sehr gut

Den Letzten beißen die Hunde … oder doch der kleine Floh? „All You Can Eat“ ist ein Kartenspiel für die ganze Familie, in der sich alles um witzig gezeichnete Tierkarten und die damit verbundene, nicht ganz ernst gemeinte Nahrungskette dreht. Jeder Spieler bekommt einen Kartensatz mit drei Würmern, zwei Vögeln, zwei Katzen, einem Hund und einem Floh. Die Karten werden verdeckt ausgespielt, dann gleichzeitig umgedreht und abgehandelt: Vogel frisst Wurm, Katze frisst Vogel, Hund frisst Katze, Floh beißt Hund. Natürlich braucht man auch Glück, um einen Stich zu machen, aber durch die begrenzte Anzahl der jeweiligen Tierkarten kann man auch ganz gut taktieren. Ein schnell erklärtes und gespieltes Kartenspiel, das zwischendurch immer wieder Spaß macht.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.03.2018

Love & Friendship


ausgezeichnet

In Jane Austens bekannten Klassikern geht es stets um die Suche junger Frauen nach einem vermögenden Ehemann. Auch die frisch verwitwete Lady Susan sucht einen Mann für sich und ihre Tochter, doch im Gegensatz zu Austens sonstigen Heldinnen ist sie kein nettes Mädchen, sondern berechnend und eiskalt. So ist „Love & Friendship“ auch kein besonders romantischer Film, sondern eher eine bissige Gesellschaftskomödie, die aber wie gewohnt mit geschliffenen Dialogen und prächtigen Kostümen und Schauplätzen überzeugt. Die scharfsinnigen Beschreibungen der literarischen Vorlage – einem Briefroman – wurden hier sehr gut herausgearbeitet, und auch die hervorragenden Darsteller machen den Film zu einem Erlebnis, v.a. Kate Beckinsale als durchtriebene Titelheldin und Tom Bennet als dümmlicher Sir James Martin.

Bewertung vom 20.03.2018
Märtin, Ralf-Peter

Nanga Parbat


ausgezeichnet

Zum 50. Jahrestag der Erstbesteigung von Nanga Parbat und Mount Everest erschien 2003 eine ganze Reihe von Büchern. Das Beste ist für mich Ralf Peter Märtins Geschichte über die Besteigung des Nanga Parbat, das ich nach einem Vortrag über eine Karakorum-Expedition nun endlich gelesen habe. Es ist keine reine Monografie und hat nicht nur den neunthöchsten Berg der Welt zum Thema, sondern enthält auch zahlreiche interessante Exkurse in die Geschichte des Alpinismus und Höhenbergsteigens. Märtin hat sehr gut recherchiert, versteht es spannend zu erzählen und hat eine glänzende Schreibe. Mummery, Welzenbach, Merkl, Buhl, Messner – von 1895 bis heute werden alle „Helden“ des Nanga Parbats hier ausführlich vorgestellt. V.a. die Vereinnahmung des „Schicksalsberg der Deutschen“ durch die nationalsozialistische Propaganda und der „Kampf“ um den ersten 8000er werden sehr aufschlussreich geschildert. Märtin zeigt auf, von welchen Zielen und Zwecken die Bergsteiger angetrieben wurden und werden und hinterfragt kritisch Sinn und Unsinn des Bergsteigens. Bei der Betrachtung Messners fehlt dem Autor zwar leider etwas die kritische Distanz, aber trotzdem ist sein Buch für alle Bergfreunde sehr lesenswert!

Bewertung vom 15.03.2018
Dickens, Charles

David Copperfield (MP3-Download)


ausgezeichnet

Diese Hörspiel-Fassung von Charles Dickens‘ Klassiker „David Copperfield“ aus dem Jahr 1957 ist eine typische Radioproduktion der damaligen Zeit: Ohne große musikalische Umrahmung und mit sehr spärlicher Geräuschkulisse, dafür aber mit wirklich erstklassigen Sprechern fängt die Inszenierung den Charme der literarischen Vorlage mit all ihren schrulligen Figuren und dramatischen Wendungen ein. Dem Erzähler und den Stimmen in den Spielszenen merkt man durchwegs die klassische Schauspielausbildung an; sie passen wunderbar und klingen genauso, wie man sich die Charaktere vorstellt: David ist trotz aller Schicksalsschläge unbekümmert, Tante Betsy knorrig-resolut, Uriah Heep kriecherisch-schleimig, Stiefvater Murdstone eiskalt, Steerforth arrogant-gelangweilt, Mr. Micawber pompös-überakzentuiert usw. Das Hörspiel wurde zwar v.a. in Davids Erwachsenenleben stark gekürzt – so fällt z.B. seine erste Ehe mit Dora komplett unter den Tisch – gibt aber den Leidensweg des Jungen ansonsten sehr gut wieder. Etwas gewöhnungsbedürftig ist die oft falsche Aussprache englischer Namen („Uriäh Hiep“), doch das kann man angesichts der Entstehungszeit Ende der 50er Jahre verzeihen. Sehr hörenswert nicht nur für Dickens-Fans!