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Beagline

Bewertungen

Insgesamt 373 Bewertungen
Bewertung vom 19.03.2024
Jahnke, Anja

Neues Ich, altes Leben


ausgezeichnet

Verändert sich einer, verändert das alles

Was für ein starkes Zitat.
In diesem 3. Teil der Reihe : Liebe rein, Scheiße raus ( die Einzelbände können auch unabhängig voneinander gelesen werden ), beschließt Isabella, ihrem Wunsch zu folgen und 3 Wochen nach Indien zu reisen, ohne ihre Familie.
Und ich fahre mit ihr, lerne ein Land, mit seiner anderen Kultur, den fremden Menschen und ein Leben in einem Kloster, fernab jeglicher Zivilisation kennen.
Diese 3 Wochen, die Bella mit der Frauenreisegruppe dort erlebt, ihre Erkenntnisse, Fragen, Albträume, aber auch das neue Kennenlernen ihres eigenen ICHˋs, hält auch mich zur Selbstreflektion an. Und obwohl ich in manchen Situationen wohl vollkommen anders reagiert hätte, verstehe ich, was die Autorin damit bezwecken wollte und nehme es an, um damit zu arbeiten.
Die Art und Weise, wie Anja Jahnke Land und Leute beschreibt, auf Gefahren, aber auch Missstände hinweist, macht das Buch für mich noch einmal wertvoller. Die ganze Zeit über scheint ein Hauch von Koriander in der Luft zu schweben.
Wie auch in den beiden vorherigen Bänden, wird wieder deutlich, wie viel Mut es für eine Veränderung braucht und dass man dann, mit etwas Glück, auch für diesen Mut belohnt wird.
Starker Roman, starke Reihe, starker Ratgeber zum Weg ins eigene Glück

Bewertung vom 19.03.2024
Pieper, Jule

Die Reise deines Lebens


ausgezeichnet

Herz und Kopf bekommen hier viel zu tun

Die zweite Reise ihres Lebens führt Betty nach Teneriffa.
Zusammen mit ihrer Mutter hofft sie dort, ihr Herz mitsamt den zahlreichen Verletzungen heilen zu können. Anders als gedacht, wird für Betty diese Reise zu einer weiteren Reise zu sich selbst. Was sie in Wien begonnen hat, verstärkt sich nun auf Teneriffa.
Was habe ich diesem zweiten Teil entgegengefiebert. Schon in Wien kam es mir so vor, als hätte die Autorin dieses Buch nur für mich geschrieben, da es mich genau da abgeholt hatte, wo ich gerade stand. Ihr wisst es schon, genau, wieder sitze ich hier fassungslos und glaube, dass Betty eigentlich meinen Vornamen tragen sollte.
Dieses Buch ist ein wundervoller Ratgeber, geschrieben in Romanform, einfach ein Geschenk. Mit jeder Botschaft, die Betty in ihre Kladde schreibt, bestätigt sich mein Wunsch nach Leben. Wer diesen Umbruch bei sich merkt, dem sei es von Herzen empfohlen. Lebt euer Leben !

Bewertung vom 08.03.2024
Bittl, Regina

Die Erfüllung von Wünschen


ausgezeichnet

Außerordentlich starke Protagonisten machen Mut

Altenpflegerin Philomela, kurz Phil genannt, hat durch einen Autounfall nicht nur ihre Eltern verloren, sondern auch äußere und psychische Narben davongetragen. Nach dem Tod ihrer Großmutter darf sie das Erbe nur antreten, wenn sie vorher 6 Monate auf einer Austernfarm in Irland gearbeitet hat. Selbstlos wie sie ist, möchte sie ihren besten Freundinnen mit dem Geld deren Wünsche ermöglichen und nimmt die Stelle an. Auf der Farm angekommen, wird sie erst einmal vor die Tür gesetzt, weil der Manager dachte, Phil wäre ein Männername. Auch der Farmbesitzer Grady scheint ein Ekel zu sein, aber Phil versucht sich durchzusetzen.
Was für ein Potpourri der Gefühle! Mich hat es wirklich hin und her geworfen. Ganz davon abgesehen, dass Grady der wahrgewordene Traum einer jeden, von Traumen kaputten, Frau ist, ist es Regina Bittl gelungen, mich mit Phil voll abzuholen. Sie ist so authentisch dargestellt in ihrer Trauer, Wut, Verzweiflung, Entschlossenheit, um nur einiges zu nennen, dass es mich mitgerissen hat. Ob das jetzt daran liegt, dass die Autorin sich gut in traumatisierte Personen reinversetzen konnte, mag ich nur vermuten. Ich fühlte mich verstanden.
Auch die Erläuterungen zur Austernzucht, sowie die Beschreibung der Küstenlandschaft waren anschaulich und informativ. Über Grady’s Großvater könnte ich mich stundenlang amüsieren und so schließt sich der Kreis, dass ich wieder alles gefunden habe, was ich in einem gelungenen Roman brauche. Klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 02.03.2024
Schweigkofler, Mirjam

Liebe mit einem Hauch von Limoncello


ausgezeichnet

Gardasee - ich bin schon fast unterwegs

Liara,eine junge Hoteltesterin, macht sich große Vorwürfe, dass sie beruflich unterwegs war, als ihre Mutter starb. Als sie ein Tagebuch ihrer Mutter per Post zugestellt bekommt, sieht sie eine Chance, etwas mehr über ihre Mutter zu erfahren. Unterstützt durch ihre Chefin, die sie als Testerin losschickt, checkt sie in einem Hotel am Gardasee ein. Schnell schließt sie Freundschaft mit den beiden Geschäftsführern, dem Geschwisterpaar Lucia und Emanuel und schon bald traut sie sich nicht mehr, den beiden zu erzählen, was sie beruflich macht, genau wie Leo, einem Mitarbeiter, dem sie näher kommt. Leo steht kurz vor seiner Prüfung zum Hotelier und will sich danach selbstständig machen. Liara passt da eigentlich gar nicht in sein Konzept.
Das Cover mit seinen kräftigen Farbtönen ist ein richtiger Hingucker. Der Roman ist aus der Sicht von Liara geschrieben, unterbrochen durch einige Tagebucheinträge ihrer Mutter und der in dem Eintrag beschriebenen Szene.
Ich gewöhne mich schnell an den Schreibstil, tauche in die Geschichte ein und empfinde großes Mitleid mit Liara. Neben ihren stetig schlimmer werdenden Albträumen geht mir ihre Situation ans Gemüt. Obwohl sie wohl ein gutes Verhältnis zu ihrer Mutter hatte, erfährt sie erst durch das Tagebuch, wo ihre Wurzeln eigentlich liegen. Da wundert es mich nicht, dass sie Lucia, Emanuel und Leo nicht alles erzählt (allerdings haben sie auch nicht gefragt ). Was mir gut gefällt ist die gesamte Beschreibung des Gardasees, der Ortschaften, Sehenswürdigkeiten, einfach dem gesamten Feeling. Man bekommt große Lust, direkt dort hinzufahren, denn ehrlich, wer möchte nicht den Duft der Zitronenbäume selber riechen? Insgesamt ein Roman, der sehr zu empfehlen ist. Es macht viel Spaß, in das Gardasee-Feeling einzutauchen.

Bewertung vom 21.02.2024
Krieger, Caroline

Tequila, Torten & Tamtam


ausgezeichnet

Auch Hochzeitsplanerinnen dürfen die Liebe finden

Charlotte ist eine talentierte Hochzeitsplanerin, die im Familienbetrieb arbeitet. Leider ist ihr Job so stressig und anstrengend, dass sie meint, keine Zeit für ihre eigene Liebe zu finden. Bei einem Junggesellinnenabschied landet sie mit Jonas im Bett, verliert jedoch seine Telefonnummer und kann ihn nicht vergessen. Jonas hingegen wartet auf ihren Anruf und wird immer grummeliger. Da hilft es auch nicht, dass eine Hochzeitsplanerin ihn als Konditor für Hochzeitskuchen in ihr Portfolio aufnehmen will.
Das Buchcover gefällt mir ausgesprochen gut. Das feine Rosé passt zur Hochzeitsplanerin. Die beiden Hauptprotagonisten sind sympathisch und auch authentisch dargestellt. In Charlottes Fall etwas zu gelungen, denn ihre Eigenart, unangenehme Dinge nicht direkt anzusprechen, treiben mich an den Rand der Verzweiflung. Es ist doch klar, dass sowas dann nie gut ausgeht. Aber das ist eine beliebte Verhaltensweise, nicht wahr?
Die Geschichte ist herrlich erzählt. Ich kann mich gut hineinversetzen und erlebe alles hautnah mit. Leider hat jede gute Geschichte auch ein Ende - viel zu früh meiner Meinung nach. Ich liebe es.

Bewertung vom 18.02.2024
Campbell, T. H.

Der Ruf des Todesvogels


ausgezeichnet

Mit Hilfe von Dorf-, Familienchronik und Kirchenregister dem Familiengeheimnis auf der Spur

Sara hat sich bereits gut in Sidbury eingelebt, als durch einen Erdrutsch an der Jurassic Coast ein menschliches Skelett freigelegt wird. Schnell ist klar, dass es sich um einen Mord handelt, der etwa 30 Jahre zurückliegt. Die Hobby-Detektivin beginnt, unterstützt durch ihr Rentnerteam, mit den Nachforschungen, als ein junger Amerikaner erscheint und behauptet, der Sohn der Toten zu sein. Sara gräbt tiefer und erfährt so einiges, was lieber vertuscht geblieben wäre.
Eins kann ich euch sagen: Wenn alte Chroniken und Register auf euch auch so eine magische Anziehung haben wie auf mich, dann wird euch dieser Fall auch bis in eure Träume verfolgen. Gibt es etwas Spannenderes als alte Geheimnisse aufzuspüren? Ach , ich liebe es. Zum Glück hat bei mir nachts vor dem Fenster kein Uhu geschrien, sonst wäre ich nicht so cool geblieben wie Sara, die dann einfach in die Dunkelheit hinaus schreit, dass er abhauen soll, oder sogar Jagd auf ihn macht. Mit schmerzhaften Konsequenzen. Als dann noch jemand aus dem Dorf entführt wurde und Schüsse fielen, war das an Spannung kaum zu überbieten.
Wieder einmal bin ich von T.H.Campbell begeistert.

Bewertung vom 16.02.2024
Diemer, Sandra

Datteleis und Sternenfunkeln


ausgezeichnet

Karriere trifft auf Savoir-vivre

Isabelle hat es fast geschafft. Die Marketing - Powerfrau, deren Ziel es ist, in New York einen Job zu bekommen, will sich in Tel Aviv in ihrer Firma einen Namen machen, schließlich hat sie jahrelang hart dafür gearbeitet.
Am Strand trifft sie auf Eilon, einen charismatischen Israeli, der in einer Strandbar als Barista arbeitet und sein Leben in vollen Zügen genießt.
Fasziniert voneinander und von der Lebensweise des anderen, lernen sich die beiden kennen. Während Eilon Isabelle sein Land, die Menschen und seine Lebenseinstellung näherbringt, ist er von Isabelles Geradlinigkeit und ihren Zielen fasziniert. Die beiden leben im Hier und Jetzt, bis Isabelle eine Nachricht erhält und sich entscheiden muss.
Was für ein beeindruckender Roman. Neben der wunderbaren Geschichte der beiden Protagonisten, die beide sehr sympathisch herüberkommen, gelingt es der Autorin durch ihren begeisternden Schreibstil, mir Israel näherzubringen. Ich genieße ihre Beschreibungen von Land und Leuten, spüre die Wärme und Liebe, die die Autorin für das Land empfindet.
Ein Buch, wo das Gesamtpaket stimmt - klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 05.02.2024
Spencer-Smith, Edward

Die Angst hinter den Worten: Ein Krimi aus London


ausgezeichnet

Miss Molly unter Verdacht - unglaublich

Tatsächlich soll Miss Molly, die Empfangsdame und gute Seele der Detektei, die Frau ihres Ex-Mannes und Assistentin des Thrillerautors Aryan E.Lamb ermordet haben. Überzeugt, dass es sich da nur um einen Fehler handeln kann, beginnen die drei Detektivinnen mit ihren Ermittlungen. Aufgeschreckt durch eine Pressekonferenz des Autors befürchten die drei, es mit einem Serienmörder zu tun zu haben, als bereits der nächste Mord passiert. Was der Mörder mit den KI-generierten Pressemitteilungen beabsichtigt und wie tief Miss Molly wirklich mit drinsteckt, erfahrt ihr, wenn ihr das Buch lest.
Das Cover des 4. Bandes fügt sich perfekt in die Reihe ein. Diesmal in blau gehalten, erscheint London wieder in einem anderen Licht. Die Geschichte wird wieder aus der Sicht von Isla erzählt, dem liebenswerten, chaotischen Wirbelwind des Detektivbüros. Ich mag Isla sehr gerne, erscheint sie doch nicht so nüchtern und strukturiert wie Ab und Ems. So verschieden die drei sind, so perfekt ergänzen sie sich wieder, auch bei diesen Ermittlungen. Während ich Isla bei ihren Nachforschungen begleite, fällt mir auf, dass sie noch sehr an “ihrem” letzten Fall zu knabbern hat. Das gefällt mir unheimlich gut, merkt man doch, dass die Autorinnen ihren Mädels Leben einhauchen und nicht, dass sie Superwomen-like, alles perfekt wegstecken, was ihnen zustößt.
Kein Wunder also, dass ich das Buch wieder einmal verschlungen habe, oder? Mit der überraschenden Wendung hatte ich überhaupt nicht gerechnet und frage mich jetzt natürlich, wie viel ein Mensch ertragen kann.