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Sommer
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Leseratte seit der Kindheit
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Bewertungen

Insgesamt 461 Bewertungen
Bewertung vom 13.06.2021
Hardebusch, Christoph

Die Stadt der Seher


sehr gut

Schwächelt an einigen Stellen

Die Stadt der Seher bietet ein solides aber einfach gestricktes Fantasybuch.
Der Gassenjunge Marco lebt von der Hand in den Mund in der Stadt Vastona. Er kann sein Glück kaum fassen als Giate vom Orden der Seher ihn unter seine Fittiche nimmt. Er will Marco zum Seher ausbilden lassen.
Marco zieht in die Villa Ubrizzi ein und darf schon recht früh an einem geheimen Ritual teilnehmen, an dass er sich hinterher selbst kaum erinnert. Dennoch ist Marco stolz nun zu diesem mächtigen Orden zu gehören, er muss nun keinen Hunger mehr leiden und wird von den Bewohnern der Stadt geachtet.
Auf einem Botengang lernt er Elena kennen und freundet sich mit ihr an. Als die beiden auf Zalvado und später auf den Elfen Caronix treffen, nimmt die Geschichte an Fahrt auf. Die Seher nutzen etwas was Blutmagie genannt wird, und die Truppe erkennt, dass deren Absichten nicht ganz so gut sind wie angenommen.
Im Gegensatz dazu mutiert der ursprüngliche Feid Vastonas plötzlich zum Verbündeten.

Alles in allem fand ich die Idee mit der Blutmagie und dem Orden der Seher gelungen. Doch leider werden einige Fragen nicht geklärt und einiges aus der Handlung wirkt nicht gut durchdacht. Als Leser hinterfrage ich aber warum die Figuren plötzlich gekonnte Piloten sein können. Ein Clou, der der Handlung sicher entgegen kommt, aber dadurch sehr unrealistisch wirkt. Und dies ist nur ein Beispiel von vielen. Als Fazit würde ich sagen, dass es sich hier um ein Buch handelt, dass sich locker und leicht lesen lässt, bei dem man aber nicht alles hinterfragen darf, dann findet man auf jeden Fall großen Gefallen an der Geschichte, dessen Grundidee super ist.

Bewertung vom 07.06.2021
Wingate, Lisa

Die Glasperlenmädchen


sehr gut

Ein Stück amerikanische Geschichte

Ein Teil der Handlung spielt in Louisiana um 1875
Der amerikanische Bürgerkrieg ist zwar vorbei, doch viele Familien werden auseinander gerissen, so auch die von Hannie Gossett. Hannies Mutter gab jedem ihrer Kinder eine Kette mit blauen Glasperlen, in der Hoffnung die Familie irgendwann wieder vereinen zu können, nachdem die Kinder nach und nach unrechtmäßig verkauft wurden
Der zweite Teil befasst sich mit der Lehrerin Benny, die im Städtchen Augustine eine sehr chaotische Klasse übernimmt. Zu Beginn ist sie mit dieser Aufgabe überfordert. Doch sie bindet die Klasse bald in alte historische Ereignisse mit ein, und gewinnt so deren Aufmerksamkeit

Die Handlung als solche war sehr vielversprechend, doch leider konnte mich nicht das gesamte Buch fesseln. Der Vorgängerroman "Die Libellenschwestern" war da um Längen besser, dennoch hat mich das Buch gut unterhalten.
Die Vermisstenanzeigen zu Beginn der Kapitel gab es wirklich und haben mir sehr gut bewusst gemacht, dass dieses fiktive Schicksal im Buch so ähnlich tatsächlich stattgefunden haben könnte

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.06.2021
Ani, Friedrich

Letzte Ehre


sehr gut

Ani deckt tiefe menschliche Abgründe auf

Wer bereits Bücher von Friedrich Ani gelesen hat, kennt Fariza Nasri. Sie ist als Verhörspezialistin bekannt, doch sie eckt auch oft an, doch sie macht unbeirrt weiter, sie bleibt am Ball. Genau das mag ich so an diesem Charakter, und habe mich sehr gefreut, als ich gesehen habe, dass es einen neuen Band gibt.
Wie gewohnt erwartet den Leser kein blutdürstiges Spektakel, der Autor hält die Spannung anders aufrecht.
Als die 17 jährige Schülerin Finja Madsen verschwindet, landet auch Stephan Barig auf ihrem Verhörstuhl. Seine Partnerin ist die Mutter des Opfers, und Nasri hat schnell das Gefühl, dass Barig lügt.
Was dann so nach und nach ans Licht ist schrecklich, und hängt mit Machtzusammen. Macht, die es Männern verleiht, wenn sie sich Frauen und Mädchen überlegen fühlen, ihnen ihre Macht demonstrieren können, auf sehr unschöne Weise. Wie so oft im Leben sind es Menschen, die nach außen angesehen sind.
Ein Thema, das erschreckend ist, da es auch im wahren Leben solche Fälle gibt. Ani hat ein gutesGespür für die Abgründe des Menschen, und verwebt darum spannende Krimis. Seine Hauptfigur ist interessant ausgearbeitet, sie gibt der Handlung eine entsprechende Würze, die ich mittlerweile sehr zu schätzen gelernt habe.

Bewertung vom 01.05.2021
Bazyar, Shida

Drei Kameradinnen


sehr gut

Nicht ganz wie erwartet

Drei Kameradinnen ist ein eindrucksvoller Roman, voller Emotionen.
Die drei Freundinnen Kasih, Saya und Hani leben in Deutschland, doch sie stammen aus einem anderen Land, welches erfährt der Leser nicht. Somit verbindet sie nicht nur eine Freundschaft, sondern auch der Mgrationshintergrund.

Der Roman erzählt von diesen drei Frauen, die nach außen wirken wie die meisten anderen Frauen hier in Deutschland auch. Das soziale Leben, wie auch alles andere unterscheiden sich erstmal so nicht von dem der anderen. Doch die Frauen lassen dennoch erkennen, dass sie sich nicht angenommen fühlen.
Dem Leser wird deutlich, dass die Akzeptanz, doch nicht immer da ist, und das die Wahrnehmung feine Nuancen hat. Diskriminierung beginnt mit kleinen Dingen und kann trotzdem verheerende Wirkung erzielen.
Anhand eines einschlägigen Ereignisses, begleiten wir die Frauen und werden in diesen Strudel aus Emotionen, und teilweise auch Anklagen, gezogen. Die Autorin geht den Leser dabei manchmal direkt an, ein sehr provokatives Stilmittel, das ein komisches Gefühl bei mir auslöste.
Natürlich empfinde ich es als sehr wichtig, dass einem aufgezeigt wird, wie es Menschen wie unseren drei Freundinnen geht, wie sie die Situation empfinden. Ich mag es aber nicht, allzu sehr angeprangert zu werden, diese Grenze wurde hier in meinen Augen manchmal fast überschritten.
Ansonsten ist es ein Roman, der aufrütteln soll, was er definitiv schafft. Der Erzählstil hebt sich ab, doch leider wurde ich nicht ganz warm mit den Charakteren.

Bewertung vom 28.03.2021
Sautner, Thomas

Die Erfindung der Welt


sehr gut

Die Erfindung der Welt

Dieses Buch hat mich enorm überrascht. Thomas Sautner integrierte in ihm außerdem einige Figuren, die man bereits aus anderen Werken von ihm kennt, ein willkommenes Wiedersehen.

Aliza Berg bekommt ein anonymes Angebot. Sie soll in ein Dorf reisen und dort recherchieren, um ein Buch über das Leben zu schreiben. Der Auftraggeber überweist ihr direkt ein nettes Sümmchen und sie entschließt sich die Aufgabe anzunehmen.
Dort angekommen lernt sie den Grafen von Hohensinn und viele weitere Menschen kennen. Anhand dieser Eindrücke verfasst sie dann tatsächlich etwas über das Leben.

Das ist das Grundgerüst der Handlung. Nun fragt man sich was diesen Roman so besonders macht. Es ist ganz klar der Stil des Autors, der sehr einfühlsam ist, und ein paar interessante Aspekte auf das Leben wirft. Er jongliert gekonnt mit vielen, verschiedenen Facetten und kreiert somit ein interessantes Ganzes, dass den Leser nachdenken lässt.
Seine Beschreibung von profanen Dingen ist ebenfalls ein wortgewaltiges Erlebnis. Für mich war dieses Buch ein großer Lesegenuss, daher spreche ich eine absolute Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 06.03.2021
Hauff, Kristina

Unter Wasser Nacht


sehr gut

Eindrucksvoller Roman über eine Freundschaft

Unter Wasser Nacht von Kristina Hauff erzählt dem Leser eine eindrucksvolle Geschichte, über ein befreundetes Ehepaar, dass gemeinsam ein Hofgrundstück bewohnt.
Thies und Sophie haben ihren Sohn Aaron verloren, bei Bodo und Inga scheint das Familienidyll mit den beiden Kindern perfekt. Folglich distanzieren Sophie und Thies sich, da ihnen der Tod des Kindes immer noch sehr nah geht, zumal die genauen Umständen des ertrinken immer noch nicht geklärt sind.
Doch als eine fremde Frau, Mara, zu den beiden Familien stößt, wirft sie ein paar unliebsame Fragen ins Rennen. Die Charaktere müssen sich mit einigem auseinandersetzen und entdecken dabei einige Geheimnisse. Geheimnisse die Licht ins Dunkel des Todes bringen.
Der Roman ist für mich sehr emotional gewesen, da der Tod eines Kindes ein Thema ist, dass wohl jeden belastet. Dennoch war es interessant zu lesen, dass jeder Mensch mit einem schweren Schicksalsschlag anders umgeht. Die eingebauten Wendungen ließen mich zusätzlich gespannt weiterlesen.
Alles in allem ein gelungener Roman!

Bewertung vom 25.02.2021
Wortberg, Christoph

Kein Entkommen / Katja Sand Trilogie Bd.1


sehr gut

Guter Einstieg in eine neue Reihe

Katja Sand ist Mordermittlerin in München, sie hat eine 15 jährige Tochter, um die sie sich kümmert. Beruflich hat sie es zur Zeit mit zwei Leichen zu tun. Die eine ertrank in einem See, die andere erstickte in einem Kühlschrank. Zwei komplett verschiedene Mordmethoden, dennoch haben die beiden Morde etwas gemeinsam. Die Opfer wurden so getötet, wie es ihre Traumata vorgegeben haben. Ob es sich wirklich um Suizide handelt? Die Obduktion und die Meinung des Psychoanalytiker Dr. Hanning bestätigt dies. Katja Sand sieht dies allerdings anders - doch es wird nicht leicht den Täter zu fassen.

Der Beginn des Buches lässt den Leser direkt schon miträtseln, auch die weitere Handlung macht eindeutig Lust auf mehr und die Spannung ist konstant vorhanden. Die Idee, die Opfer gemäß ihrer Ängste, ihres Traumas zu töten ist makaber, aber irgendwie auch interessant.
Das Buch hat einen schön flüssigen Schreibstil der sich gut lesen lässt. Mir gefällt auch, dass Katja Sand ihre eigene Geschichte miteinbringt. Der Leser wird so nicht nur neugierig auf die Auflösung des Falls, er möchte auch wissen, wie das weitere Leben der Ermittlerin verlaufen wird. Hierbei können begeisterte Leser dieses Teils übrigens aufatmen, denn es soll eine Fortsetzung geben. Da mir das Buch sehr gut gefallen hat, kann ich mir sehr gut vorstellen, den nächsten Teil ebenso zu lesen.

Bewertung vom 11.02.2021
Kaizik, Jürgen

Ich und der Andere


ausgezeichnet

Er ist und bleibt der Lizard King

Ich und der Andere von Jürgen Kaizik kombiniert Wahrheit und Fiktion in diesem Roman. Er beschreibt die Gründung der Band "The Doors" dessen Leadsänger Jim Morrison war. Jim Morrison führt als Himself durch den Roman, nur der Mann im Publikum bringt alles ein wenig durcheinander. Denn dieser Mann ist der Fiktion des Autors entsprungen und gaukelt uns daher ( vielleicht) etwas vor, was so nie war. Für Jim ist es Hölderlein, da er ihn an eine Zeichnung des Künstlers erinnert.

Jim Morrisons Leben noch einmal Revue passieren zu lassen hat viel Spaß gemacht. Ich bin ein großer Fan, in meiner Jugend, obwohl er dort bereits tot war, begleitete mich die Musik viele Jahre. Ich sog alles auf, was es über die Band und vor allem über den Lizard King zu erfahren gab. Die Band trägt ihren Namen durch Aldous Huxley, der durch seinen Roman " Die Pforten der Wahrnehmung" diese Weiche stellte. Ein Bezug, der mit Rausch zu tun hat, mit Wahn und Halluzinationen. Wenn man hier wieder über das Leben des Stars liest, wird erneut bewusst wie eng Morrison mit dem verbunden war. Er lebte von diesen Exzessen, bis es dann irgendwann ruhiger wurde, so ruhig, dass er mit 27 Jahren seinen Tod in der Badewanne fand. Doch niemand kann dies bezeugen, auch wenn Tausende immer wieder zu seinem Grab in Paris pilgern. Lebt Jim Morrison etwa noch? Ich denke nein, auch wenn er in vielen Herzen immer noch einen Platz hat. Er war ein Rebel dieser Zeit, er war der Lizard King.
Nun gehört er zum Kreis der magischen 27, denn viele andere Berühmtheiten zog es in diesem Lebensjahr in den Tod.
Kaizik wirft mit seinen Dialogen teilweise ein interessantes Licht auf das Leben. Die Idee Jim einen Hölderlein an die Seite zu stellen neu und daher bin ich froh zum baldigen 40. Todestag diesen Roman gelesen habe.

Bewertung vom 26.01.2021
Kramer, Irmgard

Pepino Rettungshörnchen Bd.1


sehr gut

Niedliches Abenteuer

Pepino ist ein drolliges und übermütiges Eichhörnchen, dass oben in einer Feuerwehrwache wohnt. Es fährt mit den Feuerwehrleuten mit zu Einsätzen und konnte sogar schon das Leben von mehreren kleinen Mäuschen retten.
Pepino will Rettungshörnchen werden und anderen helfen. Doch erstmal benötigt er selbst Hilfe wegen eines Marders.
Das Buch ist zum vorlesen und auch zum selberlesen geeignet, allerdings sollten die Kinder schon sicher lesen können, für Erstleser ist es daher nur als Vorlesebuch geeignet. Die Geschichte ist spannend und weist auch die ein oder andere lehrreiche Pointe auf. Die Bilder sind ansprechend und kindgerecht gestaltet. Ich bin sicher, dass die meisten Kinder begeistert sein werden von diesem Abenteuer.
Ich persönlich kann das Buch von Irmgard Kramer wärmstens empfehlen und werde es an die Bücherrei in der Grundschule meines Neffen geben, damit viele Kinder in den Genuss kommen.

Bewertung vom 30.12.2020
Lloyd, Sam

Der Mädchenwald


sehr gut

Spannend mit Luft nach oben

Der Thriller von Sam Lloyd ist sehr düster und auch brutal. Da es sich bei der Entführten um ein 13 Jähriges Mädchen handelt, ist es teilweise schon recht schwer verdaulich, was der Autor zu bieten hat.

Elissa wird während eines Schachturniers entführt und in einen dunklen Raum gesperrt, der unterirdisch liegt.
Elisa leidet, schöpft aber ein wenig Hoffnung als ein Junge, Elijah, sie entdeckt. Elijah scheint sehr isoliert und weltfremd zu leben, kann also auch nicht auf das Internet zugreifen. Die beiden wissen, dass sie vorsichtig sein müssen, dennoch erweckt Elijah manchmal den Eindruck, als wenn er Defizite in der Entwicklung hat.
Diese beiden Charaktere tragen in meinen Augen die Handlung sehr gut, da sie auch vieles ihrer Eindrücke und Gefühle wiedergeben.
Durch die Handlung führt den Leser ebenso eine Polizistin, deren Privatleben ebenfalls zur Handlung beiträgt, was manchmal etwas fehl am Platz wirkte.
Das wieso und warum hat mich lange beschäftigt. Ganz klar wird hier beschrieben, was es für schreckliche Abgründe in einem Menschen geben kann, dennoch habe ich mehr Antworten erwartet.

Ein Thriller der entsetzt, aber in meinen Augen, gerade zum Ende hin, definitiv Luft nach oben hat.