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cho-ice
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Ich liebe gute Bücher! :-)

Bewertungen

Insgesamt 250 Bewertungen
Bewertung vom 06.07.2019
Jensen, Bonnie Rickner

Ich weiß, dass du da bist


ausgezeichnet

Wunderschön gezeichnete Bilder, herrliche Reime, eine tröstende und Mut machende Botschaft – bei diesem Kinderbilderbuch stimmt alles! Unser (gerade) Fünfjähriger war begeistert und fand wirklich „alles toll“ an „Ich weiß, dass du da bist“.

Mir als Mama hat nicht ganz so gut gefallen, dass manche Bilder reine Fantasie waren (die Schaukel eines Mädchens war am Mond befestigt etc.), aber Kinder haben ja bekanntlich eine Menge Fantasie und unser Junge fand wie gesagt „alles toll“, auch diese Bilder.

Die Übertragung der Reime ist sehr gut gelungen, nichts wirkt holprig oder merkwürdig. Kompliment an die beiden Übersetzerinnen!

Die Botschaft – es gibt vieles, was wir nicht sehen können, und doch ist es real, genau wie Gott, der immer bei uns ist – ist zeitlos und wirklich wunderbar in diesem Bilderbuch verpackt. Ein tolles Buch zum Verschenken und Selbstbehalten!

Bewertung vom 02.07.2019
Weeks, Stacey

In der Tiefe meines Herzens


gut

Ich hatte mich auf „In der Tiefe meines Herzens“ wirklich gefreut. Die Beschreibung in der Werbung klang spannend und vielversprechend, doch leider wurde das Buch meinen Erwartungen nicht gerecht.

Dabei hat der Roman vieles, was man von einer guten Lektüre erwartet: Spannung (und das nicht zu knapp), Romantik sowie innere und äußere Hindernisse, die die beiden Hauptfiguren auf dem Weg zum Happy End überwinden müssen. Für den Spannungsbogen allein würde ich 4 Punkte bzw. Sterne vergeben, aber ich wurde mit den Charakteren einfach nicht warm.

Obwohl die Autorin versucht hat, die Beweggründe von Grace und Kye schlüssig darzulegen, konnte ich oft nicht nachvollziehen, warum sie so handelten, wie sie es taten. Besonders Kye erschien mir einfach nur oberflächlich – und Grace ging mir irgendwann auf die Nerven, weil sie so in der Vergangenheit festhing und – meinem Empfinden nach – ständig jammerte.

Schade fand ich darüber hinaus, dass der christliche Glaube zwar in Form von Gebeten auftauchte, aber ansonsten nur eine absolute Nebenrolle spielte. Hätte die Autorin es z. B. nicht in einem Dialog einer Figur in den Mund gelegt, wäre für mich nicht klar gewesen, dass es sich um christliche Sommercamps handelte, die für viele Teilnehmer „lebensverändernd“ waren. Das kommt in dem Buch einfach nicht raus. So ging es mir leider noch an anderen Stellen: Immer wieder tauchten Ungereimtheiten auf, Personen waren zuerst an einer, dann auf einmal an anderer Stelle anzutreffen. Hier habe ich mich auch gefragt, ob vielleicht bei der Übersetzung oder dem Lektorat geschludert wurde. Solche Logiklücken hätten meiner Meinung nach auffallen müssen.

Ich kann „In der Tiefe meines Herzens“ daher leider insgesamt nur mit „befriedigend“ bewerten.

Bewertung vom 09.06.2019
Sjödin, Tomas

Es gibt so viel, was man nicht muss


ausgezeichnet

Erleichtertes Aufatmen. Jedes Mal, wenn ich nur den Titel dieses Buches las. „Es gibt so viel, was man nicht muss“ – oh ja, aus tiefstem Herzen JA dazu.

Tomas Sjödin trifft (nicht nur mit dem Titel der deutschen Übersetzung) mitten ins Herz. Immer wieder. Die kurzen Texte in diesem Buch sind über Jahre, teilweise Jahrzehnte hinweg geschrieben und in schwedischen Zeitungen veröffentlicht worden. Für diese Zusammenstellung hat der Autor sie nach Themen gegliedert – aber nicht nach langweiligen wie „Glaube, Familie, Gemeinde, etc.“ —, nein, es sind so wohlklingende Titel wie: „Die Liebe ist größer als diese Welt“, „Die Welt des Glaubens unterscheidet sich nicht von anderen Welten“ oder „Das Jetzt braucht einen Zusammenhang“. Nichts davon verspricht zu viel.

Was das Buch und den Autor zu etwas Besonderem macht, ist sein Verwurzeltsein im Hier und Jetzt. Immer wieder nimmt er Bezug auf unsere moderne Welt, manchmal mahnend, aber gleichzeitig oft auch liebevoll und augenzwinkernd. Eine Kostprobe? Zunächst zitiert er Luther mit dem Satz: „Man kann Gott nicht allein mit Arbeit dienen, sondern auch mit Feiern und Ruhen.“ Nahtlos fügt er hinzu: „Wenn dieser Hinweis damals schon nötig war – wie viel mehr ist er in einer Zeit, in der ein Baumarkt mit dem Satz für sich wirbt: ‚Es gibt immer etwas zu tun!‛“ Ein weiteres Beispiel: „Tragenden Beziehungen können wir nicht mal eben ein schnelles Update verpassen, sie verlangen nach zusammenhängender Zeit.“

Darüber hinaus scheut er sich nicht, auch seine Schwächen zur Sprache zu bringen, was auf mich sehr authentisch und entlastend wirkte. So schreibt er: „Wenn ich mich ärgere, dass ich einen ganzen Tag lang nichts Vernünftiges getan habe, dann tröste ich mich mit dem Gedanken, dass der Tag etwas mit mir getan hat und deshalb kein verlorener Tag war. Er war nur etwas anstrengend.“ An anderer Stelle bemerkt er allgemeiner: „Der Mythos von der eigenen Vortrefflichkeit muss ab und zu einen Knacks bekommen. (…) Seine Verfehlungen zu erkennen, ist deshalb nicht das Ende, sondern der Beginn eines Wegs, der zu etwas Neuem führt. So betrachtet besteht die größte Gefahr darin, nie Fehler zu machen.“

Ich habe mir für dieses Buch Zeit genommen. Über mehrere Monate hinweg habe ich immer wieder ein paar Texte auf einmal gelesen. Das empfand ich als optimal, um die schönen und oft sehr tiefsinnigen Gedanken sacken zu lassen. Ein großes Kompliment auch an die Übersetzerin Hanna Schott, die die Texte kongenial aus dem Schwedischen ins Deutsche übertragen hat!

Für mich war es das erste Buch von Tomas Sjödin, definitiv aber nicht das letzte. Ich kann es vorbehaltlos jedem Erwachsenen empfehlen, der sich nach Ruhe und innerem Frieden sehnt. Dass der Glaube dabei eine tragende Rolle spielt, wird auf wunderbare Weise kommuniziert.

Bewertung vom 28.04.2019
Großklaus, Michael

Okkult belastet oder psychisch krank


ausgezeichnet

Woran kann man erkennen, ob ein Mensch okkult belastet oder psychisch krank ist?

Michael Großklaus widmet sich in seinem „Leitfaden für Gemeinde, Kirche und Beratung“ (wie es im Untertitel heißt) dieser sensiblen, oft ignorierten und hochaktuellen Frage. Dabei greift er auf die Ergebnisse jahrelanger Forschung und historischer Entwicklung ebenso zurück wie auf persönliche Beispiele und biblische Standpunkte.

Der Autor schafft es, ein schwieriges Thema auf 125 Seiten so kompakt und anschaulich darzustellen, dass das Lesen tatsächlich ein großer Gewinn ist. Gut gefallen hat mir die klare Struktur des Buches.

Es gibt einen fachlich-wissenschaftlichen Teil (hier werden u. a. wissenschaftliche Ansätze, Diagnostik bei psychischen Störungen und medizinisch-psychologische Ansätze vorgestellt) und einen biblisch-theologischen (in dem u. a. Dämonenglaube im AT/NT sowie theologische Ansätze und Praktiken im Katholizismus, Protestantismus und in evangelischen Freikirchen beleuchtet werden).

Am interessantesten ist jedoch der letzte Teil und eigentliche Kern des Buches – der seelsorgerlich-praktische. Dort werden auch wichtige Fragen wie „Können Christen besessen sein?“ oder „Wie verhält es sich mit Generationenschuld?“ behandelt. Außerdem werden Unterscheidungskriterien und das praktische Vorgehen beschrieben.

Mein Fazit: Ein wichtiges Buch, eine überfällige Aktualisierung zum aktuellen Kenntnisstand und ein guter Überblick über Standpunkte innerhalb der Kirchen. Sehr empfehlenswert für jeden Gemeindeleiter, (angehenden) Pastor und Interessierte.

Bewertung vom 16.03.2019
Löffel-Schröder, Bärbel

Du, wo wohnt eigentlich Gott?


sehr gut

Wir hatten bereits eine der 9 (!) Geschichten aus diesem Sammelband als Pixi-Buch und haben uns so sehr über das Erscheinen gefreut. Die Altersangabe (ab 4) empfanden wir als angemessen; für jüngere Kinder sind die Inhalte noch etwas zu anspruchsvoll.

Die Autorin Bärbel Löffel-Schröder (der am Ende auch eine schön gestaltete Seite gewidmet ist – toll!) hat bereits viele tolle Kinderbücher und Hörspiele für Kindergarten- und Grundschulkinder ins Leben gerufen – am bekanntesten ist vielleicht die Emmi-Serie, die bei Gerth Medien erschienen ist (auch für Jungs sehr ansprechend!).

Die Geschichten in diesem Buch drehen sich alle um eine zentrale Frage, z. B. „Was ist Beten?“, „Warum soll ich mich entschuldigen?“, „Was ist, wenn ich Angst habe?“. Sie entstehen in einer spontanen Situation und vermitteln kindgerecht und einfühlsam Gottes Sicht für uns Menschen.

Gut gefallen hat mir, dass wirklich auf jeder Doppelseite ein Bild mit abgebildet ist – das ist einfach ein MUSS für Kinder in diesem Alter (das sich leider nicht in allen Büchern der Autorin findet). Etwas ungünstig fand ich die Reihenfolge der Geschichte, da die ersten beiden jeweils mit einem (ernsten) Streit beginnen und man so den kleinen Kinderseelen doch etwas viel zumutet. Das hätte man besser machen können. Ebenso sind mir noch ein paar Tippfehler/Rechtschreibfehler aufgefallen. Hier hätte ich mir mehr Sorgfalt vonseiten des Verlags gewünscht, zumal es sich ja um eine Neuauflage handelt. Deshalb 1 Stern Abzug.

Insgesamt ist „Du wo wohnt eigentlich Gott?“ aber ein wirklich sehr gutes Vorlesebuch, schön gestaltet und auch inhaltlich sehr ansprechend – und bietet mit knapp 11€ ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis, da es eben nicht nur 1, sondern gleich 9 Geschichten enthält!

Bewertung vom 16.03.2019
Czyz, Lidia

Geliebt. Getäuscht. Gefunden.


sehr gut

„Geliebt. Getäuscht. Gefunden.“ Ist ein bewegendes Lebensbild, das von der Autorin Lidia Czyz hervorragend schriftstellerisch umgesetzt wurde. Es ist die wahre Geschichte von Jan(ek), der erst mit über 50 Jahren hinter das Geheimnis seiner Herkunft kommt – aufgewachsen als Pole, doch seine Eltern waren Deutsche. Er macht sich auf die Suche nach seiner leiblichen Familie und erlebt dabei einige Überraschungen …

Das Buch liest sich ausgesprochen gut. Ich habe über die Hälfte in einem Rutsch weggelesen, weil ich die Geschichte so unglaublich fand. Sie ist auch ein wertvolles Stück Zeitgeschichte. Mir war vor dem Lesen nicht klar, dass Janeks Geschichte in der Nachkriegszeit KEIN Einzelfall war. Etwas schade fand ich, dass das Nachwort keine Erklärung enthält, wessen Geschichte es nun tatsächlich ist und wie viel davon Fiktion ist (deshalb ziehe ich 1 Stern bei der Bewertung ab).

Lange habe ich nicht verstanden, warum im Untertitel von einer „deutsch-polnischen Mose-Geschichte“ die Rede ist, doch dies klärt sich am Ende tatsächlich auf. Deutlich wird außerdem, dass Adoption immer auch eine Frage der Identität ist und die leibliche Familie einen besonderen Stellenwert hat, egal, wie lange man von ihr getrennt war oder gar nicht von ihr wusste.

Mein Fazit: „Geliebt. …“ ist sehr zu empfehlen; eine spannende, wahre Geschichte mit Happy End. Es war mein erstes Buch der polnischen Autorin, aber sicher nicht das letzte – danke an den Fontis-Verlag für diese Entdeckung!

Bewertung vom 12.02.2019
Bühne, Tabitha

Mit Sari auf Safari


ausgezeichnet

„Wow, ist die sympathisch!“, habe ich gedacht, als ich Tabita Bühne in der Sendung „Lesen. Lieben. Leben.“ im Interview mit Tina Weiss zu diesem Buch sah. Dieser erste positive Eindruck hat sich beim Lesen ihres Buches noch verstärkt. Hinter dem etwas reißerischen Titel „Mit Sari auf Safari“ verbirgt sich ein toller Erfahrungsbericht über das Leben in Indien – aus der Perspektive einer westlich geprägten Frau.

Es ist nicht nur ein Bericht über Indien, sondern auch über ihre ersten Ehejahre mit dem ARD-Korrespondenten Markus Spieker. Er ist der Grund, warum Tabita ihr vertrautes Deutschland hinter sich lässt und nach Neu-Delhi zieht. Für die geborene Sauerländerin ist dies zunächst ein Kulturschock. Vieles ist so fremd, laut, skurril. Manches, was zuvor ihren Alltag bestimmte, nicht mehr möglich, z. B. draußen Laufen gehen. Dafür hat sie auf einmal eine etwas gewöhnungsbedürftige Haushälterin …

Sehr persönlich, lebensbejahend und auch selbstkritisch beschreibt die Autorin ihre ersten beiden Jahre in Asien. Sie probiert vieles aus, stellt sich mutig ihren Ängsten, beschreibt aber auch die Schwierigkeiten, die ihr als Frau in Indien begegnen. Zwei Bildteile mit vielen farbigen Fotos führen den Leser dabei noch näher an die geschilderten Erlebnisse heran.

Sehr gut gefallen haben mir der Erzählton und -stil. Tabita Bühne schreibt so, als würde man sich mit ihr gerade in einem Café befinden und beim Plaudern die Zeit vergessen. Eine Episode reiht sich an die nächste. Viele kurze Abschnitte und Unterüberschriften gliedern das Buch und machen es leicht lesbar. Dabei wird zum großen Teil auf Rückblicke, Ausblicke und gedankliche Einschübe verzichtet. Man „erlebt“ die Dinge so, wie Tabita sie erlebt hat. Vieles hat sie sicher ihrem persönlichen Tagebuch entnommen.

Ihr Christsein verschweigt die Autorin nicht, im Gegenteil. Der Glaube wird für sie immer wieder zu einem Bezugspunkt im oft fremden Alltag. Ich mochte ihre Reflektionen und Gedanken zu den kulturellen Unterschieden gerade auch in Glaubensfragen – zu lesen, wie sie in einem Yoga-Ashram neu Gottes Liebe auf die Spur kam, hat mich sehr bewegt.

„Mit Sari auf Safari“ kann ich wirklich vorbehaltlos jedem empfehlen. Besonders interessant ist das Buch sicher für alle, die nach einem unterhaltsamen Lebensbericht oder Reisebericht suchen, für alle Liebhaber Indiens und Asiens und für alle, die einfach gern über ihren eigenen Tellerrand gucken.