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schmoekerstunde

Bewertungen

Insgesamt 167 Bewertungen
Bewertung vom 16.08.2023
Orgel, T. S.

Der Skandal


ausgezeichnet

Das Buch verspricht eine faszinierende Hintergrundgeschichte, die sich um die ethisch aufgeladene Thematik von Laborfleisch und Unternehmenskorruption dreht. Und anfangs gelingt es den Autoren zweifellos, den Leser in diese Welt einzuführen, in der der Unternehmer Dan Light als Vorreiter einer grünen Ernährung gefeiert wird. Seine Firma Light Foods produziert scheinbar revolutionäres Laborfleisch, das potenziell das Leid von Tieren und die Umweltauswirkungen der Fleischproduktion mindern könnte.
Jedoch verliert das Buch leider, indem es in einer Klischee-befrachteten Handlung endet, die sich in Hollywood-ähnliche Action-Szenen verliert und die Handlung sich auf einen klassischen Held-gegen-Schurken-Konflikt verlegt und die eher an Drehbücher von Actionfilmen mit Bruce Willis erinnern.
Leider wird versäumt, die brisanten Themen angemessen zu vertiefen. Die ethischen Debatten rund um Laborfleisch und die Verantwortung von Unternehmen gegenüber der Gesellschaft werden zu Gunsten von spektakulären Verfolgungsjagden und Explosionen aufgegeben.
Die Autoren hätten die Gelegenheit gehabt, wichtige Fragen über Technologie, Unternehmensführung und gesellschaftliche Verantwortung zu erörtern, doch leider werden diese Themen nur am Rande gestreift.
Trotzdem liest sich das Buch gut und flüssig und ist wirklich spannungsgeladen.

Bewertung vom 12.08.2023
Page, Sally

Das Glück der Geschichtensammlerin


ausgezeichnet

Die Idee, dass Menschen ihre Geschichten im Alltag mit Janice teilen, während sie putzt oder aufräumt, verleiht dem Buch eine gewisse Magie und macht den Leser neugierig auf jede Erzählung und jedes Zusammentreffen. Die Begegnung mit einer gewitzten Neunzigjährigen bringt eine erfrischende Dynamik in die Handlung.
Die Suche von Janice nach Identität, Selbstwertgefühl und ihren Platz in der Welt ist berührend. Der Schreibstil von Sally Page ist von einer poetischen Einfachheit , die perfekt zur Atmosphäre des Buches passt. Die Beschreibungen sind lebendig, und die inneren Monologe von Janice ermöglichen es, sich in ihre Welt einzufühlen.
Der Roman inspiriert, genauer auf das Leben zu schauen, in den kleinen Momenten des Alltags Schönheit und Sinn zu entdecken.
Ein wunderbares und lesenswertes Buch.

Bewertung vom 04.08.2023
Johnson, Debbie

Weihnachten mit Zimt und Happy End


ausgezeichnet

Ein Roman, der ein ernstes Thema sensibel behandelt. Die Geschichte dreht sich um Katie, eine junge Frau, deren Vergangenheit von schmerzhaften Erinnerungen geprägt ist. Doch seit sie mit ihrem kleinen Sohn nach Budbury, an der Küste von Dorset, gezogen ist, scheint sich ihr Leben zum Besseren zu wenden.
Obwohl Katie versucht, ihre traumatische Kindheit hinter sich zu lassen, holt sie die Vergangenheit immer wieder ein.
Der Roman verdeutlicht die Wichtigkeit von Mitgefühl und Verständnis gegenüber Menschen, die durch schwierige Lebenserfahrungen geprägt sind.
Aufgrund des Titels hatte ich eine weihnachtlich geprägte Geschichte erwartet. Obwohl die Handlung in der Weihnachtszeit spielt, hat sie nicht viel mit einer Weihnachtsgeschichte gemeinsam.

Bewertung vom 26.07.2023
Nix, Garth

Die magischen Buchhändler von London Bd.1


ausgezeichnet

Das Buch ist reich an Details und fantastischen Elementen. Die Kulisse des geheimnisvollen Londoner Buchladens und die dahinter verborgene magische Gesellschaft ziehen den Leser tief in die Geschichte hinein. Nix's Schreibstil ist fließend und mitreißend.
Die Mischung aus magischen Elementen, Abenteuern und persönlichen Herausforderungen macht das Buch zu einer spannenden Geschichte.
Es geht nicht nur um Magie und fantastische Kreaturen, sondern auch um die Bedeutung von Freundschaft, Vertrauen und die Suche nach der eigenen Identität.
Die Suche nach Rache und die Suche nach Wissen und Gerechtigkeit verleihen der Geschichte eine Tiefe, die sie von anderen Fantasy-Büchern abhebt. Wer gerne in eine magische Welt eintaucht und aufregende Abenteuer erlebt, wird dieses Buch lieben.

Bewertung vom 25.07.2023
Highsmith, Patricia

Ediths Tagebuch


ausgezeichnet

Die Protagonistin Edith ist eine Frau, die auf den ersten Blick alles zu haben scheint: einen fürsorglichen Ehemann, einen hochbegabten Sohn und eine erfolgreiche Karriere als Journalistin.
Hinter den Kulissen erlebt man aber die innere Zerrissenheit von Edith. In ihrem Tagebuch schreibt sie sich ihre Welt schön, während sie versucht, ihre Selbstzweifel und unerfüllten Träume zu verbergen.
Der Schreibstil von Patricia Highsmith ist wie gewohnt elegant und einfühlsam. Edith ist eine facettenreiche Figur, die mit ihren Stärken und Schwächen, ihren Triumphen und Niederlagen, eine echte Authentizität ausstrahlt.
Das Buch ist eine Reflexion über die gesellschaftlichen Erwartungen, Rollenbilder und den inneren Kampf, den viele Menschen erleben.
Das Nachwort von Paul Ingendaay rundet das Buch auf besondere Weise ab. Es bietet dem Leser einen Blick hinter die Kulissen der Entstehung des Romans.

Bewertung vom 22.07.2023
El-Wardany, Salma

Alles, was wir uns nicht sagen


ausgezeichnet

Der Roman handelt von Freundschaft, Familie und Verlust. Man erlebt, wie sich die Lebensvorstellungen der Freundinnen mit den Erwartungen ihrer Familien und der Gesellschaft auseinandersetzen müssen. Die Vielschichtigkeit der Charaktere und die Authentizität ihrer Gefühle machen es leicht, sich in ihre Gedanken und Emotionen hineinzuversetzen.
Das Buch zeigt auf beeindruckende Weise, mit welchen Konflikten und Herausforderungen die Freundinnen konfrontiert werden. Drei Frauen im Leben zwischen Traditionen ihrer Heimat und den Wertvorstellungen der westlichen Welt.
Das Buch berührt mit einfühlsamer Sprache und den tiefgründigen Einblicken in die Gefühlswelten der Protagonistinnen. Die Konflikte sind realistisch und greifbar, sodass der Leser mit den Freundinnen mitfühlt und hofft, dass sie den Weg zueinander zurückfinden.
Ein berührendes Buch über Liebe, Freundschaft, kulturelle Identität und Vergebung.

Bewertung vom 21.07.2023
Fuchs, Felicitas

Romy. Mädchen, die pfeifen / Mütter-Trilogie Bd.3


ausgezeichnet

Romy ist eine Person, mit der man sich leicht identifizieren kann. Man leidet mit ihr mit, während sie nach Antworten sucht und ihre eigenen Unsicherheiten überwindet. Ihre innere Zerrissenheit zwischen der Vergangenheit und der Liebe zu Falco ist glaubwürdig und berührend erzählt.
Die Atmosphäre der 1980er Jahre ist lebendig dargestellt und die Beschreibungen der Musik, Mode und Popkultur der Zeit vermitteln dem Leser ein intensives Gefühl der Nostalgie. Man fühlt sich regelrecht in diese Ära zurückversetzt und kann sich gut in die Charaktere und ihre Lebenswelt hineinversetzen.
Die Spannung baut sich gut auf, und geschickt werden Hinweise und Wendungen in die Geschichte eingebunden, die das Interesse aufrechterhalten.
Interessant ist auch die Beziehung zwischen Romy und ihrer Mutter Hanne. Die komplexen familiären Bindungen und die Geheimnisse, die sie umgeben, werden einfühlsam dargestellt. Man kann das Buch kaum aus der Hand legen, da man unbedingt wissen möchte, wie Romys Geschichte weitergeht.
Der Roman ist eine gelungene Fortsetzung der Serie.

Bewertung vom 19.07.2023
Whelan, Julia

Nur ein Wort von Dir


ausgezeichnet

Der Roman ist eine geschickte Mischung aus Romantik, Drama und einer Prise Geheimnis. Mit viel Feingefühl beschreibt die Autorin, wie die beiden Protagonisten trotz räumlicher Distanz eine tiefe Bindung zueinander aufbauen und man spürt förmlich die Funken der Anziehung, die zwischen den Protagonisten entstehen.
Man kann sich gut in Sewanee hineinversetzen und ihre inneren Kämpfe und Zweifel nachvollziehen. Ihr Verlust und ihre Unsicherheit werden einfühlsam dargestellt, und es ist berührend zu beobachten, wie sie nach und nach wieder Vertrauen in die Liebe fasst.
Die Frage, ob man sich in jemanden verlieben kann, den man noch nie gesehen hat, wird auf fesselnde Weise behandelt und lässt über das Wesen der Liebe nachdenken.
Ein Buch für alle Fans romantischer Geschichten.

Bewertung vom 15.07.2023
Highsmith, Patricia

Tiefe Wasser


ausgezeichnet

Der Roman ist ein fesselnder Psychothriller, der die dunkle Seite der menschlichen Natur zum Vorschein bringt und die Abgründe von Eifersucht, Besessenheit und manipulative Beziehungen erforscht.

Es wird eine Atmosphäre der Beklemmung und der unheilvollen Vorahnung aufgebaut, die den Leser durchgehend in Atem hält.

Die präzisen Beschreibungen und die detaillierte Darstellung der Gedanken- und Gefühlswelt der Charaktere verstärken die Wirkung und sorgen dafür, dass man sich tief in die Geschichte hineinversetzt fühlt.
Die Neuauflage des Buches mit einem Nachwort von Paul Ingendaay bereichert das Leseerlebnis. Ingendaay liefert eine fundierte Analyse der Themen und Motive des Romans und gibt interessante Einblicke in Highsmiths Schreibprozess.
Ein Leseerlebnis für alle Leser, die an psychologisch anspruchsvolle Romane interessiert sind.

Bewertung vom 11.07.2023
Arenz, Ewald

Ein Lied über der Stadt


ausgezeichnet

Ein faszinierender Roman, der den Leser mit auf eine Reise der Sehnsucht und des Verlangens nach Freiheit nimmt. Die Hauptfigur Luise verkörpert diese Sehnsucht in einer Weise, die den Leser tief berührt und zum Nachdenken anregt.
Die Geschichte entfaltet sich vor dem Hintergrund einer Stadt, deren Enge und Begrenzungen Luise zunehmend erdrücken. Ahrenz beschreibt diese Stadt mit einer eindringlichen Bildsprache, die es dem Leser ermöglicht, sich in die Atmosphäre einzufühlen und die Klaustrophobie zu spüren, die Luise empfindet. Der Autor gelingt es, die Leser mit seiner poetischen Schreibweise in den Bann zu ziehen und eine Atmosphäre der Spannung und Unruhe zu schaffen.
Die Protagonistin Luise ist eine faszinierende Figur, die mit ihren Träumen von Freiheit und Fliegen eine universelle Sehnsucht verkörpert. Ihre innere Unruhe und ihr Verlangen nach der Unendlichkeit werden auf beeindruckende Weise dargestellt. Man kann förmlich ihre Leidenschaft und den Schmerz spüren, den sie empfindet, wenn sie in den Himmel schaut und sich nach den Flugzeugen sehnt. Die Charakterentwicklung von Luise ist meisterhaft ausgeführt und lässt den Leser tief in ihre Gedanken- und Gefühlswelt eintauchen.
Die Handlung des Romans ist reich an Symbolik und Metaphern. Ahrenz verwebt gekonnt verschiedene Elemente, um eine faszinierende Geschichte zu erzählen. Die Suche nach Freiheit und die Flucht aus den Begrenzungen der Stadt werden zu einem zentralen Thema des Buches. Dabei gelingt es dem Autor, subtile Botschaften über die menschliche Natur und die Sehnsucht nach etwas Größerem zu vermitteln.
Die Sprache in "Ein Lied über der Stadt" ist von einer außergewöhnlichen Schönheit. Ahrenz versteht es, mit Worten zu jonglieren und seine Leser in eine poetische Welt zu entführen. Die Beschreibungen sind lebendig und detailreich, und die Dialoge sind authentisch und emotional.
Alles in allem ist "Ein Lied über der Stadt" von Ewald Ahrenz ein herausragendes Buch, das den Leser mit seiner poetischen Schönheit und seiner tiefgründigen Geschichte fesselt. Es ist ein Werk, das die Sehnsucht nach Freiheit und der Suche nach der Unendlichkeit auf eine einzigartige Weise einfängt. Wer nach einem Roman sucht, der das Herz berührt und zum Nachdenken anregt, sollte dieses Buch unbedingt lesen.