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Bücherwurm

Bewertungen

Insgesamt 237 Bewertungen
Bewertung vom 27.10.2023
Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam / Mord ist Potts' Hobby Bd.2 (2 MP3-CDs)
Thorogood, Robert

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam / Mord ist Potts' Hobby Bd.2 (2 MP3-CDs)


gut

Mir hat auch der neue Fall von Mrs. Potts wieder gut gefallen. Das closed-Room-Szenario hat für viel Verwirrung gesorgt und die Ermittlungen waren humorvoll und spannend. Ich hatte zwar schon sehr schnell die richtige Person im Verdacht, der Weg zur Aufklärung und der Showdown selbst waren aber sehr schlüssig und unterhaltsam. Manchmal hatte ich das Gefühl, der Roman sei mir eine Spur zu betulich, dennoch habe ich mich durchgehend sehr wohl gefühlt. Die Hauptpersonen sind mir inzwischen sehr ans Herz gewachsen, deshalb freue mich schon auf eine weitere Fortsetzung!

Bewertung vom 19.10.2023
Kommissar Jennerwein darf nicht sterben / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.15
Maurer, Jörg

Kommissar Jennerwein darf nicht sterben / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.15


sehr gut

Jörg Maurer schickt seinen Kommissar Jennerwein zum fünfzehnten Mal auf Mördersuche. Diesmal darf sich Hubertus Jennerwein aus dem Urlaub heraus um die Ermittlungen kümmern. Ein ungewohntes Setting, denn auch Jennerweins Ermittlerteam ist (bis auf einen kurzen Auftritt am Ende) nicht mit von der Partie! Und auch sonst gibt es viele Veränderungen. So ist der Kommissar zwar akut auf sich allein gestellt, wir erfahren aber, dass er geheiratet hat. Wen? – das ist die große Frage, die erst zum Ende des Romans gelöst wird und dann doch viele ungeklärte Fragen und verblüffte Mienen zurücklässt. Auch der Ausflug des Autors in die SciFi Welt ist noch nicht vollends beendet. Was aber „typisch Jennerwein“ bleibt, sind die skurrilen Begegnungen, die ineinanderlaufenden Handlungsstränge und der schräge Humor, der diese Reihe auszeichnet. Insofern habe ich mich in Fall 15 endlich fast wieder „wie zu Hause“ gefühlt, denn Fall 14 war mit abgehobenen und übertriebenen SciFi-Elementen überhaupt nicht meins. Zwar fehlte der gemütliche Lokalkolorit, aber ich war sehr erleichtert, dass der Autor in seinem neuesten Roman wieder mehr zur Ausgewogenheit der skurrilen Elemente zurückgefunden hat. Ein bisschen „zu drüber“ war es trotzdem noch und mir fehlten das Setting und die Menschen aus Garmisch-Partenkirchen. Umso mehr hoffe ich, dass der Trend „back to good“ sich fortsetzt und wir mit Fall 16 endlich wieder einen klassischen Jennerwein bekommen!

Bewertung vom 19.10.2023
Mord im Christmas Express
Benedict, Alexandra

Mord im Christmas Express


gut

Die frisch pensionierte Polizistin Roz reist mit dem Zug in einem Schlafwagen an Weihnachten von London aus zu ihrer in den Wehen liegenden Tochter in den schottischen Highlands. Angelehnt an das Setting von Agathas berühmtem Kriminalroman „Mord im Orientexpress“ befinden sich an Bord sowohl ein Opfer als auch ihr Mörder. Als der Zug entgleist und mitten in der schneeverwehten Pampa liegen bleibt, muss Roz aktiv werden und ermitteln.

Ich hatte unglaublich viele Erwartungen an diesen Krimi – er versprach ein weihnachtliches Setting und wurde mit Agatha Christie beworben. Als großer Fan der Autorin musste ich daher diesen Roman umgehend lesen. Leider konnten meine hohen Erwartungen jedoch nicht getroffen werden. Im Vordergrund des Romans steht die Hauptfigur Roz, die so einigen emotionalen Ballast mit sich herumschleppt. Dieser wird intensiv aufgearbeitet und ausgebreitet – die Mordermittlungen und -aufklärungen geraten dabei allerdings so sehr in den Hintergrund, dass ich nicht mehr unbedingt von einem Kriminalroman sprechen würde. Roz dreht gefühlt einmal an ihrem Zauberwürfel (hierdurch kann sie sich entspannen und abschalten) und schon hat sie die Lösung. Ermittlerisch wirkte der Roman auf mich wenig glaubhaft. Auch Agatha Christies Auseinandernehmen von Persönlichkeiten, Psyche und Figuren, das spannende Sezieren des menschlichen Miteinander hat mir gänzlich gefehlt. Hierdurch mangelte es leider auch an Spannung. Die Geschichte selbst wirkte auf mich angenehm cozy, richtig in Weihnachtsstimmung gebracht hat es mich aber leider nicht. Nach Abstreifen meiner Erwartungen habe ich den Roman wegen der kuscheligen Atmosphäre dennoch ganz gern gelesen. Auch der Schreibstil war sehr angenehm und hätte das Potential, einen Agatha Christie Roman zu formulieren. Thematisch wurden vor allem sexuelle Belästigung, Missbrauch und Vergewaltigung behandelt. Das fand ich grundsätzlich gut und wichtig. Jedoch wirkte die Aufarbeitung eindimensional und zu wenig ausgearbeitet. Die Protagonistin Roz selbst war mir mittelmäßig sympathisch. Sie war gefühlt durchweg mit sich selbst beschäftigt. Schade!

Fazit: An sich ist dies ein solider Roman für Zwischendurch, in dem es auch zum Mord kommt. Mit der Werbung „Weihnachtsflair“ und „Agatha Christie“ tut sich der Roman jedoch keinen Gefallen.

Bewertung vom 17.10.2023
Love Will Tear Us Apart / The Stranger Times Bd.3
McDonnell, C. K.

Love Will Tear Us Apart / The Stranger Times Bd.3


ausgezeichnet

Das Team der Stranger Times ermittelt wieder - doch nachdem Hannah Willis gekündigt hat und sich selbst in ein Retreat-Zentrum einweist, ist nichts wie zuvor. Als auch noch eine neue stellvertretende Chefredakteurin namens Betty auf der Türschwelle steht, gibt es entgegen Erwartungen aller jedoch keinen cholerischen Wutausbruch von Chefredakteur Vincent Banecroft. Denn dieser zeigt zunehmend charakterliche Veränderungen und ist zutiefst absorbiert von der Rettung seiner verstorben geglaubten Ehefrau. Dem Team lauern somit von allen Seiten Gefahren auf und Grace, Stella, Ox und Reggie haben alle Hände voll zu tun, um sie abzuwehren.

Auch Band 3 der Stranger Times Reihe durfte bei mir einziehen – schon lange habe ich der Fortsetzung entgegengefiebert, denn ich liebe den schwarzen Humor, die skurrilen Charaktere und die Bauchmuskel-strapazierenden Ereignisse. Diese Romanreihe trifft einfach perfekt meinen Humor und gehört für mich schon zum jährlichen Must-Read dazu – und ich wurde nicht enttäuscht!

Bereits zu Beginn habe ich mich dem Team wieder sehr verbunden und „wie zu Hause“ gefühlt. Aus wechselnden Perspektiven der diversen Charaktere wird auch im neuesten Fall der Stranger Times wieder in verschiedenen Handlungssträngen, die erst am Ende aufgelöst werden und/oder zusammenlaufen, ermittelt. Im Vergleich zum Vorgängerband im vergangenen Jahr hatte ich hierbei durchgehend einen guten Überblick und konnte den einzelnen Handlungen stets problemlos folgen.

Ferner wurden in Band 3 nun weitere Charaktere intensiver behandelt – so z.B. Stanley und Grace, was mich sehr gefreut hat. Hierdurch wird die Romanreihe sehr abwechslungsreich und bietet immer neue Einblicke in die einzelnen Figuren. Als neue Protagonistin erschien zudem Betty, die neue stellvertretende Chefredakteurin, auf der Spielfläche. Ich habe sie mit ihrer schroffen, direkten Art direkt in mein Herz geschlossen und hoffe sehr, dass sie uns erhalten bleiben wird! Riesig gefreut habe ich mich zudem über das erneute Auftreten von Cogs und Zeke. Herrlich! Auch, wenn Banecroft in diesem Band nicht seine gewohnte Bissigkeit und Schlagfertigkeit an den Tag legen konnte, gab es wieder äußerst witzige und unterhaltsame Szenen. So z.B. beim Verrückten-Tag-Bingo in der Redaktion. Dank des gewohnt sarkastischen Schreibstils und der skurrilen Szenen und Persönlichkeiten habe ich wieder Tränen lachen können!

Besonders gut hat mir diesmal gefallen, dass in diesem Band inhaltlich nahezu nahtlos an den Vorgängerband angeknüpft und auch die Personalie der Begründer fortgesetzt wurde. Der ganze Roman las sich wie eine richtige Fortsetzung, was ich bei Band 2 im letzten Jahr nicht so empfunden hatte. Zudem wurden einige Fragen aus Band 1&2 aufgeklärt. Dennoch blieben einige Fragen offen und damit besteht noch viel Material für den Folgeroman, der bereits angekündigt wurde. Für mich könnte die Stranger Times Reihe ruhig noch viele weitere Episoden erhalten – ich bin und bleibe ein großer Fan!

Bewertung vom 28.09.2023
Adam und die Jagd nach der zerbrochenen Zeit (eBook, ePUB)
Schmidt, G. Z.

Adam und die Jagd nach der zerbrochenen Zeit (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Adam lebt in New York bei seinem Onkel, der eine Bäckerei betreibt. Oft ist das Geld knapp, dennoch lassen sie sich nicht unterkriegen und machen sich das Leben schön. Adam selbst ist sehr schüchtern und wird in der Schule oft gepiesackt - wirklich viel erwartet er vom Leben nicht. Als ihm eines Abends ein mysteriöser Mann dazu rät, den Dachboden zu untersuchen, findet Adam auf diesem eine verstaubte Schneekugel. Als er sie schüttelt, geschieht Unfassbares: Adam reist in der Zeit zurück! Mal ist es 1922, dann 1935, ein andermal 1967. Ein großes Abenteuer steht Adam bevor, in dem er über sich hinauswachsen muss.

Mir hat der Kinderroman "Adam und die Jagd nach der zerbrochenen Zeit" ausgesprochen gut gefallen. Die Autorin geht dabei ganz behutsam mit ihrer Hauptfigur Adam um, der sehr zart und empfindsam ist. Adam wächst während seiner Abenteuer über sich hinaus und den Leser:innen werden viele wichtige Weisheiten vermittelt. Der Sprachstil ist der Zielgruppe entsprechend angepasst und die Atmosphäre im erst herbstlichen, dann winterlichen New York ist sehr gut bei mir angekommen. Ein richtig charmantes Wohlfühl-Kinderbuch, das an zauberhafte Geschichten wie Autoren wie Erich Kästner&Co erinnert!

Bewertung vom 28.09.2023
Mit der Queen ne Kutsche kapern / Plötzlich wach! Bd.1
Vogel, Maja von

Mit der Queen ne Kutsche kapern / Plötzlich wach! Bd.1


sehr gut

Annemies Oma braucht Hilfe, weshalb Annemie zu ihrem Unmut mit ihrer Mutter zu ihrer Oma zieht. Diese betreibt ein Wachsfigurenmuseum, das Annemie schon in- und auswendig kennt. Doch als sie bei der Queen ihr Frühstück isst, passiert etwas Unglaubliches: Die Auen wird lebendig und verlässt das Museum. Annemie und ihr neuer Freund Leo müssen sie um jeden Preis wiederfinden. Denn dieses Geheimnis darf niemand erfahren!

Band 1 der neuen Kinderbuchreihe "Plötzlich wach" ist sehr unterhaltsam. Mit einem dem Lesealter entsprechenden Sprachstil begleitet man Annemie durch eine turbulente und ulkige Geschichte. Immer mit an Bord ist ihr neuer Freund Leo, der ihr unterstützend zur Seite steht. Mit einem kleinen Augenzwinkern und kurzweilig werden dabei Infos über die britische Königsfamilie vermittelt. Ein überraschend kurzweiliger und liebenswerter Kinderroman mit einer gehörigen Portion Magie.

Bewertung vom 28.09.2023
Fourth Wing / Flammengeküsst Bd.1
Yarros, Rebecca

Fourth Wing / Flammengeküsst Bd.1


sehr gut

Da dieser Roman derzeit extrem gehyped wird, musste ich ihn ebenfalls lesen. Was mich positiv überrascht hat, war das tolle Worldbuilding, das die Autorin betrieben hat. Das Setting und die Umgebung sind wirklich intensiv ausgearbeitet worden und erinnerten in ihrer runden Abgeschlossenheit fast an High Fantasy Settings. Inhaltlich war ich jedoch etwas enttäuscht. Die Liebesromanze zwischen Violet und Xaden ist eine klassische Enemy-to-Lovers-Geschichte und entspricht dem Standard. Hier habe ich viel mehr erwartet. Der Fantasyanteil ist glücklicherweise nicht zu kurz gekommen, hat mich inhaltlich aber nicht vollends abholen können. In Bezug hierauf las sich das Buch eher wie ein Vorwort. Wirklich gefallen haben mir ehrlicherweise nur die Drachen - diese haben ihren eigenen Charakter, was nicht nur für ulkige Momente sorgt, sondern sich auch von anderen Romanen abhebt. Als gute Abwechslung zum Romantasy-Standard empfand ich zudem die wirklich raue, gewaltsame Atmosphäre, die starke Protagonistin und dass ich mich wie bei Game of Thrones im Prinzip an keine Figur gewöhnen sollte - sie könnte jederzeit sterben. Zum Ende gab es für mich noch eine Überraschung, die ich nicht hatte kommen sehen - damit ist dies meiner Meinung nach insgesamt ein gelungener, aber eher klassischer Romantasy-Roman. Für mich kein absoluter Hype, aber die Fortsetzung werde ich sicherlich lesen.

Bewertung vom 28.09.2023
Mein schrecklich schönes Leben
Smale, Holly

Mein schrecklich schönes Leben


gut

Cassandra befindet sich im Spektrum, weiß davon aber nichts. Seit sie denken kann, hat sie Schwierigkeiten, mit anderen Menschen umzugehen. Insbesondere fällt es ihr schwer, deren Emotionen zu deuten. Wenn sie sie wahrnimmt, sieht sie diese als Farben – jede Farbe ist jedoch bei jedem Menschen anders. So kann bei dem einen die Farbe Rot „Wut“ bedeuten, beim nächsten „Liebe“ oder auch „Neid“. Ihr Alltag wird damit zum Spießroutenlauf und oft tritt sie von einem Fettnäpfchen ins nächste. Das kommt weder bei ihrem aktuellen Lebenspartner, sondern auf ihrer Arbeit gut an – und so verliert sie an einem Tag sowohl ihren Job, als auch ihren Freund. Als sie am nächsten Morgen erwacht, ist es jedoch als sei nichts gewesen und sie erlebt den Tag als einziges Déja-vu: Denn sie verliert erneut ihren Job und ihr Freund Will macht wieder Schluss. Sie beginnt zu begreifen, dass sie Zeitreisen kann und versucht, dies als Chance zu begreifen.

Cassandra war für mich zunächst eine anstrengende Protagonistin, die ich eher bemitleidet habe. Ihre unbeholfene und zugleich direkte Art sorgte immer wieder für viele Missverständnisse und die Zeitreisen sorgten bei mir für einen nicht aufkommenden Lesefluss. Alles wirkte sehr chaotisch und ich hatte – wie die Protagonistin – Schwierigkeiten, den Überblick zu behalten. Über den Roman hinweg machte Cassandra eine schöne Wandlung durch – sie lernte, mehr auf ihre Mitmenschen einzugehen und gleichzeitig für sich einzustehen. Sehr besonders fand ich die einfühlsame Darstellung der Protagonistin im Spektrum, das hat mir wirklich gut gefallen. Inhaltlich erschreckend empfand ich, wie ausgrenzend sich die meisten Figuren verhalten haben, wodurch Cassandra so überhaupt keine Chance hatte, sich einzufinden. Sicherlich ein trauriges Abbild der Realität. Dass Cassandra zudem erst mit Ü30 erfuhr, dass sie Autistin sei, fand ich doch recht überraschend und hoffe, dass im wahren Leben unsere Gesellschaft (insbesondere Kinderärzte, Erzieher, Lehrer) schon früher auf Menschen im Spektrum aufmerksam wird, um ihnen zu helfen und sie zu unterstützen.

Insgesamt fand ich den Roman wirklich interessant und ich wollte stets wissen wie es weiter geht. Nichtsdestotrotz war er mir durch die Zeitreisefähigkeit stellenweise zu chaotisch und ich hatte Schwierigkeiten, bei allem den Überblick zu behalten.

Bewertung vom 10.09.2023
Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe
Knecht, Doris

Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe


gut

"Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe" ist der erste Roman, den ich von der Autorin Doris Knecht gelesen habe. Ich wusste nicht so recht, was mich erwarten würde und bin auch hinterher gefühlt nicht viel schlauer geworden. Die Autorin hat einen einprägsamen, sehr angenehmen und melodischen Sprachstil, der mich sehr für sie eingenommen hat. Die Geschichte selbst wirkte auf mich jedoch eher wie ein Flickenteppich, bei dem die Protagonistin vergangene Erlebnisse und Erinnerungen aneinanderreiht. Ich konnte mich nicht so recht in sie hineinversetzen - vielleicht bin ich mit Anfang 30 auch noch zu jung dafür? - und die Figur selbst blieb für mich stets gesichtslos. Ihre Kinder und Mitmenschen hingegen wurden für mich sehr bildhaft dargestellt, zudem konnte ich einige Gedanken und Ängste der Protagonistin nachvollziehen. Insgesamt fand ich, dass es keine schlechte Geschichte war - aber so richtig fesseln konnte sie mich leider auch nicht.

Bewertung vom 10.09.2023
Rosenfluch / The Romeo & Juliet Society Bd.1
Schoder, Sabine

Rosenfluch / The Romeo & Juliet Society Bd.1


gut

"The Romeo&Juliet Society" ist Band 1 einer Romantasy-Trilogie der Autorin Sabine Schoder. In dieser wird der Klassiker Romeo&Julia von William Shakespeare in ein Fantasy-Gewand gehüllt: Auf den Häusern der Familien Montague und Capulet liegt seit jeher ein Fluch, bei dem alle 17 Jahre ein Liebespaar aus den beiden Häusern geopfert werden muss. Als die Protagonistin Joy erfährt, dass sie eine Nachfahrin von Julia Capulet ist, ist sie daher alles andere als begeistert. Kurzerhand wird sie an die Akademie entführt und darf sich keinesfalls in einen Montague verlieben, um nicht auf tragische Art und Weise geopfert zu werden. Gar nicht so leicht, denn die Fürsten beider Häuser sind äußerst charmant und das Komitee, das das tragische Liebespaar auswählt, wird schon bald auf Joy aufmerksam.

Mir hat die Idee eines Fantasy-Settings von Romeo und Julia sehr gut gefallen. Die Autorin hat einige nette Einfälle verarbeitet und Dank des einfachen, bildhaften Sprachstils kann man der Geschichte leicht folgen. Den Anfang rund um Joy Entführung und Eingewöhnung an der Akademie fand ich interessant gemacht und war deshalb sehr aufmerksam in der Geschichte. Danach verliert sich die Handlung leider ein bisschen zu sehr im Alltagsgeschehen und ist weniger fantasy-lastig. Vor allem Joys aufkeimende Gefühle den Fürsten gegenüber und die diversen Outfits werden thematisiert. Das mag die Zielgruppe erreichen, mich langweilte es jedoch eher und war mir zu simpel konstruiert. Es fehlte mir dabei auch am Worldbuilding und Fantasy-Fokus. Zum Ende hin wurde der Roman jedoch wieder deutlich spannender, der Cliffhanger endete sogar mit einem bösen Twist, den ich so nicht erwartet hatte. Ich warte deshalb gespannt auf den Folgeband und hoffe, dass der Fantasy- und Spannungsanteil wieder höher und der romantische etwas gedrosselt sein wird. Ich befürchte aber, dass es ein klassischer Jugend-Romantasy-Roman bleiben wird.