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Hightower667
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Insgesamt 183 Bewertungen
Bewertung vom 20.09.2023
Gravenbach, Philipp

Der achte Kreis / Ishikli Caner Bd.1


sehr gut

Ein Auftakt, der im Gedächtnis bleibt!

Das Cover fällt einem sofort ins Auge und ist ein echter Hingucker, obwohl eigentlich nicht viel zu sehen ist. Der Titel „Der 8. Kreis“ bezieht sich auf Dantes Alighieris „Göttliche Komödie“ und beschreibt die obere Hölle der Betrüger und Böswilligen.
Von denen gibt es im Buch dann auch so einige.

Ishikli Caner steht im Mittelpunkt dieses auf Tempo und Spannung ausgerichteten Actionthrillers, der einem kaum Zeit zum Luft holen lässt.
Ishikli arbeitet für die türkische Mafia und ist eine ihrer gefährlichsten Waffen. Eigentlich ist die Zeit des Ausstiegs für sie gekommen, aber dann wird ihr Bruder entführt und sie somit gezwungen Dinge zu tun, die jenseits ihrer Vorstellungskraft liegen.
Zusammen mit dem Militärexperten Peter Roth kommt sie einer Verschwörung innerhalb des Vatikans auf die Spur, die die Welt für immer verändern könnte.

Mit „Der 8. Kreis“ startet Autor Philipp Gravenbach furios in eine neue Thrillerserie. Tempo wird hier groß geschrieben. Hier geht es Schlag auf Schlag. Sobald man sich als Leser/in einen Überblick über die Vielzahl von Charakteren gemacht hat, kann der Ritt auch schon beginnen.
Der Autor versteht es blendend Spannung zu erzeugen und den Leser/in hautnah am Geschehen zu platzieren.
Obwohl in Sachen Charaktere einige Klischees bedient werden, tut dies dem Lesevergnügen keinen Abbruch.

Die Perspektivwechsel sorgen dafür, dass die Geschichte stets interessant bleibt und die Interessen der einzelnen Parteien von verschiedenen Seiten beleuchtet werden.

Fazit: Vom Anfang bis Ende Vollgas. Hier gibt es kein Verschnaufen. Wer Lust auf eine abwechslungsreiche Geschichte mit viel Action hat, der liegt mit diesem Buch goldrichtig. Ich hoffe auf viele weitere Abenteuer der Protagonisten. Beide Daumen hoch. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 10.09.2023
Ivanov, Petra

KRYO - Die Verheißung


sehr gut

WHO wants to live forever?

Dies sangen schon die Rocker von Queen 1986 im Soundtrack des großartigen Films Highlander. Knapp 40 Jahre später ist dieses Thema immer noch top aktuell!

Autorin Petra Ivanov geht im ersten Teil ihrer als Trilogie geplanten Thrillerserie „Kryo“ der Frage nach dem Sieg über Krankheit und Tod nach und was man dafür zu opfern bereit wäre.

Nach dem Verschwinden ihres Sohnes Michael, der als Chirurg und Journalist kritische Fragen im Zusammenhang mit Transhumanismus und Menschenversuchen stellt, versucht seine Mutter die Hintergründe zu ergründen und Licht in das Dunkel zu bringen. Ihr Ehemann Henry unterstützt sie dabei nach Kräften. Auf ihrer Suche nach Antworten geraten Henry und Julia in den Fokus von skrupellosen Wissenschaftlern und der russischen Mafia. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, wird Julia mit ihrem schlimmsten Alptraum konfrontiert: Ihrer Vergangenheit!

Mit „Kryo-Die Verheißung“ ist der Autorin ein sehr spannender, hochaktueller Thriller gelungen. Der Schreibstil ist flüssig und die zumeist kurzen Kapitel lassen sich angenehm lesen. Die Perspektivwechsel innerhalb des Buches ergänzen die Geschichte optimal und sorgen dafür, dass man als Leser/in nichts verpasst. Da es sich hier um den ersten Teil einer Trilogie handelt gibt es natürlich mehr unbeantwortete Fragen als Antworten, was dem Lesevergnügen aber nicht schadet.

Nur das Buchcover wirkt ein wenig einfallslos und nichtssagend. Ich habe doch im ersten Augenblick ernsthaft gedacht, ich hätte hier einen Thriller aus der Finanzwelt vor mir liegen.
Das ist aber Meckern auf hohem Niveau, denn letztendlich zählt nur die Geschichte. Und die ist klasse.

Fazit: Wer einen intelligenten, spannenden und gut recherchierten Thriller sucht, der von Anfang bis Ende zu unterhalten weiß, der liegt mit „Kryo“ goldrichtig. Nach dem Genuss des ersten Teils, möchte man sofort mit Teil zwei beginnen. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 02.09.2023
Linell, Alexa

Projekt 22


sehr gut

Alice im Horrorland

Schon das geheimnisvolle, sofort ins Auge fallende Buchcover mit seinem prägnanten Titel „Projekt 22“ macht deutlich: Hier wird es spannend!

Alice träumt von einem normalen Leben wie alle jungen Menschen in ihrem Alter. Freundschaften pflegen, einer Ausbildung oder einem Studium nachgehen oder vielleicht sogar ein wenig verliebt zu sein. Doch die Realität für Alice sieht leider vollkommen anders aus.

Seit ihrer Geburt gibt es nur zwei Orte zwischen denen Alice seit jeher pendelt. Zum einen das Haus ihrer doch sehr lieblosen Eltern und zum anderen die Psychiatrie, in der sie sich vor den Augen der Öffentlichkeit versteckt. Dort muss sie sich ziemlich vielen Tests und Experimenten aussetzen.
Als sich ihr die Möglichkeit zur Flucht eröffnet, nutzt Alice diese und flieht.

Die Flucht bleibt nicht lange unentdeckt. Und so wird Alice mit dem Alptraum ihres Lebens konfrontiert. Und dieser hat nur ein Ziel: Alice wieder einzufangen!

Alexa Linell hat hat mit „Projekt 22“ einen spannenden und kurzweiligen Thriller geschrieben, der vor allem durch das Thema Menschenversuche und die vielschichtigen Charaktere überzeugt. Die Autorin versteht es blendend, den Leser/in auf die falsche Fährte zu locken, um dann völlig überraschend die Richtung zu ändern!

Die Charakterzeichnung der Figuren ist authentisch. Als Leser/in lernen wir die Personen immer besser kennen und erleben wie sie sich entwickeln. Sehr schön ist dies bei Alice zu beobachten. Ihr Weg vom Projekt zum Menschen ist gut beschrieben und nachvollziehbar.

Das Katz- und Mausspiel während der Flucht ist dramatisch inszeniert und macht eine Menge Spaß. Freunde/innen mit Action angereicherter
Thrilller werden hier ihre helle Freude haben.

Fazit: Ich hoffe nicht, dass wir das letzte Mal von Alice gehört haben. „Projekt 22“ ist ein richtiger Pageturner geworden, der über das ganze Buch wunderbar unterhält. Die Geschichte gibt noch einiges her und es wäre schade sie hier enden zu lassen. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 31.08.2023
Brun, Georg

Grenzenlose Gier


sehr gut

Spionage in der Medizinforschung

In ihrem bereits dritten Krimi nach „Bodenloser Fall“ und „Gewissenlose Wege“ verschlägt es die Münchner Anwältin Olga Swatschuk in die Welt der Medizinforschung.

Da Olga gerade eine Flaute in ihrer Kanzlei durchlebt, kommt ihr der Auftrag von Immunologin Nina Kaul gerade recht. Olga soll einen Verräter innerhalb des Teams von Kaul aufspüren, bei dem es um Geheimnisverrat von sensiblen Forschungsergebnissen geht. Obwohl Nina keine einfache Person ist, nimmt Olga den Auftrag an.
Schnell zeigt sich, dass der Fall viel verzwickter ist als es zunächst angenommen. Als dann auch noch Ninas ehrgeizige Kollegin Cleo Ascher auf der Bühne erscheint, holt sie sich den ehemaligen Polizisten Alex Sorger mit ins Team. Dieser ermittelt auf eigene Faust und begibt sich so in die Schusslinie.

Autor Georg Brun entführt den Leser/in mit seinem München-Krimi „Grenzenlose Gier“ in die Welt der Medizin. Bei diesem Krimi speziell in die Medizinwissenschaften. Spionage ist ein sehr aktuelles Thema, welches hier packend beschrieben wird.

Die Geschichte ist sehr gut recherchiert und damit sehr glaubhaft. Als Leser/in kann man sich super vorstellen, dass es in den Forschungsinstituten so ablaufen könnte, wie im Buch beschrieben. Die Charaktere sind authentisch, so dass man eine Verbindung mit ihnen aufbauen kann. Im Buch sind einige emotionale Momente zu finden, die einen packen.
Der Schreibstil ist flüssig und gut nachvollziehbar. Bei machen wissenschaftlichen Passagen kann es mal zu Verständnisproblemen kommen, aber das tut dem Lesevergnügen keinen Abbruch.
Hier wird durchgehend auf hohem Niveau unterhalten. Das schafft nicht jeder!

Fazit: Auch ohne die Vorkenntnisse der beiden Vorgänger wird man als Leser/in für viele Stunden sehr gut unterhalten. Autor Georg Brun weiß zu unterhalten Pi. Es gelingt ihm spielerisch das Publikum zu verwirren und an der Nase herumzuführen. Dieses Buch macht einfach Spaß! Hoffentlich wird es noch weitere Abenteuer geben!
Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 27.08.2023
Nentwich, Vera

Tote Trainer pfeifen nicht


sehr gut

Ein Krimi für den Sommer

„Tote Trainer pfeifen nicht“ von Autorin Vera Nentwich ist der mittlerweile siebte Band, beim dem es um die Fälle von Detektivin Sabine „Biene“ Hagen geht.

Diesmal geht es um den Tod des neuen Grefrather Eishockeytrainers, welcher die Mannschaft zu neuen Höhenflügen in der Spielklasse motivieren sollte. Dann wird er erschlagen in der Umkleidekabine der Eishalle aufgefunden. Grefraths Eishockeylegende Tobias „Toby“ Thomsen gilt als dringend tatverdächtig, da er sich am Abend zuvor mit dem Trainer gestritten haben soll. Auf Anfrage ihrer Freundin möchte sie Toby helfen und Licht in das Dunkel um den Tod des Trainers bringen. Und tatsächlich: die Dinge liegen anders als zunächst vermutet!

Eishockey im Sommer? Eine willkommene Leseerfrischung für die heissen Sonnentage. Vera Nentwich hat einen sehr angenehmen und leicht zu lesenden Schreibstil, der einen einfach zum Weiterlesen motiviert und über den ganzen Krimi unterhält. Mit jeder Menge Lokalkolorit und Humor folgen wir den Ermittlungen und erleben die ein oder andere Überraschung.
Biene ist vom Typ eher der Bauchmensch. Ihre spontanen Aktionen bringen sie manchmal in heikle Situationen, aus denen sie sich dank ihrer schnellen Auffassungsgabe rausreden kann.

Auch als Neuling der Reihe kann man bedenkenlos ins Leseabenteuer starten. Es besteht keine Gefahr, dass man die Handlungsstränge der Vorgänger kennen müsste. Für den vollständigen Lesegenuss wäre das Lesen der anderen Bücher aber nachvollziehbar.

Fazit: Wer auf der Suche nach einem angenehm zu lesenden Sommerkrimi ist, der wird mit diesem Buch fündig. Neben der spannenden Geschichte lernt man auch noch so einiges über die Sportart Eishockey. Leseempfehlung!

Bewertung vom 15.08.2023
Gascón, Daniel Rodriguez

Der Hipster von der traurigen Gestalt


weniger gut

Starkes Cover, schwacher Inhalt!

Was für ein tolles Cover! Dies war mein erster Gedanke, als ich das Buch in den Händen gehalten habe. Und dazu noch dieser ironische Titel. Zwei Volltreffer! Da konnte doch eigentlich nichts mehr schief gehen. Es musste ein Lesevergnügen werden.

Dies war leider nicht ganz der Fall, obwohl die Geschichte eine Menge Potential hat.

Es geht nämlich um den Hipster Enrique, der zu seiner Tante in ein kleines Dorf mit Namen La Cañada zieht, um dem Stadtleben zu entfliehen und neue Projekte zu etablieren.
Mit viel Engagement und Motivation versucht er die Dorfbewohner davon zu überzeugen moderner und nachhaltiger zu leben und die Werte des alten Dorflebens hinter sich zu lassen. Zunächst von allen belächelt, schafft er es dennoch die Herzen der Dorfgemeinschaft zu erobern und wird sogar zum Bürgermeister gewählt. Doch Enriques Idealismus soll schon bald auf eine harte Probe gestellt werden.
Eine richtig gute Ausgangslage für eine witzige und politische Satire also.

Dass die Geschichte leider nicht so richtig als spaßige Karikatur funktioniert, liegt vor allem an der eher unsympathisch angelegten Hauptfigur Enriques. Es ist wirklich schwer mit diesem Charakter warm zu werden. Im richtigen Leben würde man ziemlich schnell genervt von ihm und seinen Projekten sein. Es gibt zwar immer mal wieder ein paar echt lustige Szenen und Witze, aber die können die Geschichte nicht alleine bis zum Ende tragen.

Um das Buch wirklich genießen zu können, sollte man außerdem gut über die spanische Geschichte Bescheid wissen. Andernfalls besteht die Gefahr Teile des Inhalts nicht zu verstehen.

Gefallen hat mir dagegen der Schreibstil. Diese Mischung aus Texten, Liedern und Tagebucheinträgen hat durchaus unterhalten. Vor allem diese ewig langen Schachtelsätze haben einem als Leser mehrmals ein Lächeln auf’s Gesicht gezaubert.

Fazit: Ein Buch, das mit einem sympathischeren Hauptcharakter viel besser funktionieren würde. So fehlt einem als Leser/in der Held, mit dem man mitfiebert und den man gerne auf seiner Reise begleitet.
Die gewählte Sprache hingegen ist sehr gelungen und fasziniert über das ganze Buch. Kein Buch für jedermann. Unbedingt anlesen vor dem Kauf.

Bewertung vom 07.08.2023
Conrads, Tim

Starchild


gut

Spannende Science-Fiction mit Botschaft

Die Menschheit steht vor einem Scheideweg. Ressourcenknappheit und der immer höhere Energieverbrauch stellt die Bewohner/innen der Erde vor immer größere Herausforderungen und Probleme.
Kurz vor dem endgültigen Kollaps bekommt die Menschheit über den Planeten verteilt mysteriöse Formelsammlungen unbekannter Herkunft geschenkt, welche die Energieprobleme der Weltgemeinschaft lösen können.

Im Laufe der Jahre verdichten sich die Hinweise auf die Herkunft der Formeln. Ein Forscherteam plant eine Reise ins Unbekannte, ins Weltall!

Währenddessen beabsichtigen machtgierige Militärs die Gleichungen zu missbrauchen und dieses neu erlernte Wissen gegen die Menschheit einzusetzen. Dies führt zu einer Verkettung von Umständen, die das Ende der Menschheit hervorrufen könnte.

„Starchild“ von Tim Conrads ist ein wirklich unterhaltsamer Science-Fiction Roman geworden, dessen Grundidee von Beginn an fesselt. Die Idee von einem Geschenk an die Menschheit und was diese letztlich daraus macht ist belebend und sehr unterhaltsam geschildert.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Auch wenn die Charaktere nie so richtig an Tiefe erreichen, möchte man als Leser/in trotzdem wissen, wie es weitergeht. Erfrischend sind zudem die Anspielungen an diverse andere Klassiker des Science-Fiction Genres.

Einen Stern Abzug gibt es leider für die völlig uninspirierte Form der Veröffentlichung durch Amazon, wo das Buch in Druck gegangen ist. Wer aber darüber hinwegsehen kann, wird mit einer spannenden und kurzweiligen Geschichte belohnt. Der zweite Teil kann kommen!
Leseempfehlung!

Bewertung vom 06.08.2023
Salzmann, Wiebke

Mord in Moordevitz


sehr gut

Augen auf beim Schlosskauf

Autorin Wiebke Salzmann hat mit „Mord in Moordevitz“ einen schönen, angenehm zu lesenden und in Mecklenburg- Vorpommern spielenden Krimi geschrieben.

Johanna, Angehörige einer alten Adelsfamilie,
kehrt in das kleine Dorf Moordevitz zurück, um das alte Schloss, den früheren Heimatsitz ihrer Familie, zu kaufen und wieder aufzubauen. Bei der Begehung des ziemlich heruntergekommenen Gebäudes macht sie eine grausame Entdeckung.

Zur gleichen Zeit plagt sich Hauptkommissarin Katharina Lütten mit dem desolaten Zustand ihrer Wohnung rum. Und alles nur, weil eine Immobilienfirma versucht Land im Dorf zu kaufen.
Seitdem Freifrau Johanna im Dorf ist häufen sich die merkwürdigen Begebenheiten. Zeit für Katharina sich der Sache einmal anzunehmen.

Eine schön konstruierte Kriminalgeschichte vor der wunderschönen Boddenküste ist der Autorin hier gelungen. Hier geht es glücklicherweise nicht primär um Mord und Totschlag. Hier zählt die Geschichte, die Menschen vor Ort und die Gegend. Stark sind die Ausflüge ins Niederdeutsche, welches einige der Charaktere hier sprechen, was den Bezug zur Region noch unterstreicht.
Auch der Humor kommt nicht zu kurz und man ertappt sich als Leser/in mehrmals dabei grinsend durch die Zeilen zu gleiten.

Wenn man etwas bemängeln wollte, dann könnte man das eher langweilige Buchcover anführen. Davon sollte man sich aber nicht abschrecken lassen.

Fazit: Ein guter Regionalkrimi ist „Mord in Moordevitz“ geworden. Vergnügliche Lesestunden sind garantiert. Leseempfehlung!

Bewertung vom 03.08.2023
Harper, Serena J.

Das Zeichen der Erzkönigin


ausgezeichnet

Spannend und fesselnd von Anfang bis Ende!


Norfaega ist ein zutiefst gespaltenes Land. Wo einst viele Königinnen über ihre Ländereien geherrscht haben, strebt heute die finstere Königin Lamia nach der Alleinherrschaft. Immer mit dabei bei ihren Raubzügen: Der Blutritter Rodric, der mit seiner schwarzen Rún zu den mächtigsten Wesen seiner Zeit gehört.
Doch es zeigen sich kleine Zeichen des Widerstands im Land in Form eines kleinen Mädchens, welches sich ihres Schicksals noch nicht richtig bewusst ist. Kann sie zusammen mit ihren Gefährten den Umbruch einleiten?

Um es kurz zu machen: Serena J. Harper hat mit „Das Zeichen der Erzkönigin“ eines der Fantasy-Highlights dieses Jahres geschrieben. Dieses Buch fasst alles zusammen, was man als Leser/in der Fantasyliteratur so liebt. Packende Action mit aufwendig inszenierten Kämpfen. Eine faszinierende Welt mit vielen Geheimnissen und Geschichten, bei denen die Farbe der Rún eine extrem wichtige Bedeutung hat. Intrigen, Rache, Schmerz, Liebe und Vergebung sind andere essenzielle Bestandteile dieser grandios erzählten Geschichte, bei der man wirklich von einem Pageturner sprechen kann. Als Leser/in möchte man gar nicht, dass das Buch endet.

Dies liegt vor allem an dem herausragenden Schreibstil der Autorin, die es mit ihren Worten schafft den Leser/in zu berühren. Beim Lesen entstehen Welten im Kopf und ihre Wörter erwecken sie zum Leben.

Bei all der Begeisterung darf aber nicht vergessen werden, dass dieses Buch nichts für zartbesaitete Leser/innen ist, da hier doch ziemlich heftige Gewaltdarstellungen beschrieben werden. Wer damit aber keine Probleme hat, wird mit einem Fantasyroman der Spitzenklasse belohnt!

Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 13.07.2023
Mank, Ute

Elternhaus


sehr gut

Mitten aus dem Leben

Wir kennen es fast alle. Das eigene Elternhaus. Die Räumlichkeiten, in denen man als Kind aufwächst. Das einem zu Beginn des Lebens so unglaublich groß vorkommt. In dem man so viele Dinge erlebt, die einem für immer im Gedächtnis bleiben und einen prägen. Die Guten und auch die schlechten Zeiten. Die Eltern. Der Schutzwall.
Und auch, wenn man nach dem Auszug über einen längeren Zeitraum nicht dort gewesen ist, so fühlt man sich bei der Rückkehr dennoch in der Regel heimisch in den vier Wänden.

Ute Mank erzählt in ihrem wirklich lesenswerten Roman „Elternhaus“ die Geschichte von Sanne, die gleich um die Ecke entfernt von ihren Eltern lebt. Als diesen das Leben in ihrem Haus immer schwerer fällt, beschließt sie, dass ihre Eltern in eine altersgerechte Wohnung ziehen müssen. Ihre beiden Schwestern bezieht sie in ihre Entscheidung nur teilweise ein. Dies hat Folgen für die ganze Familie und setzt Dinge in Gang, die man so nicht erwarten konnte. Vor allem für Sanne.

Zuerst fällt der sehr nüchterne, aber präzise beobachtende Erzählstil der Autorin auf. Die Geschichte behandelt Sachverhalte und Probleme, vor denen täglich tausende von Haushalten in Deutschland stehen. Sei es der Umgang mit den älter werdenden Eltern oder die Angst, dass die eigenen Kinder ausziehen aus dem Elternhaus und im Verlauf ihre Eltern vergessen oder einfach nicht mehr brauchen.
Diese Beobachtungen sind einfach wunderschön niedergeschrieben worden von der Autorin.
Viele Situationen im Buch hat man als Leser/in schon so oder zumindest ähnlich im eigenen Leben erlebt.

Fazit: „Elternhaus“ ist ein ruhiger, aber dennoch emotionaler Roman geworden, der seine Stärke daraus bezieht, dass der Leser/in sich mit Sicherheit in der Geschichte wiederfindet. Zum Ende hin wird zwar etwas dick aufgetragen, aber das mindert den Lesegenuss nicht im Geringsten. Klare Leseempfehlung!