Benutzer
Benutzername: 
Hightower667
Wohnort: 
Enger

Bewertungen

Insgesamt 176 Bewertungen
Bewertung vom 06.08.2023
Salzmann, Wiebke

Mord in Moordevitz


sehr gut

Augen auf beim Schlosskauf

Autorin Wiebke Salzmann hat mit „Mord in Moordevitz“ einen schönen, angenehm zu lesenden und in Mecklenburg- Vorpommern spielenden Krimi geschrieben.

Johanna, Angehörige einer alten Adelsfamilie,
kehrt in das kleine Dorf Moordevitz zurück, um das alte Schloss, den früheren Heimatsitz ihrer Familie, zu kaufen und wieder aufzubauen. Bei der Begehung des ziemlich heruntergekommenen Gebäudes macht sie eine grausame Entdeckung.

Zur gleichen Zeit plagt sich Hauptkommissarin Katharina Lütten mit dem desolaten Zustand ihrer Wohnung rum. Und alles nur, weil eine Immobilienfirma versucht Land im Dorf zu kaufen.
Seitdem Freifrau Johanna im Dorf ist häufen sich die merkwürdigen Begebenheiten. Zeit für Katharina sich der Sache einmal anzunehmen.

Eine schön konstruierte Kriminalgeschichte vor der wunderschönen Boddenküste ist der Autorin hier gelungen. Hier geht es glücklicherweise nicht primär um Mord und Totschlag. Hier zählt die Geschichte, die Menschen vor Ort und die Gegend. Stark sind die Ausflüge ins Niederdeutsche, welches einige der Charaktere hier sprechen, was den Bezug zur Region noch unterstreicht.
Auch der Humor kommt nicht zu kurz und man ertappt sich als Leser/in mehrmals dabei grinsend durch die Zeilen zu gleiten.

Wenn man etwas bemängeln wollte, dann könnte man das eher langweilige Buchcover anführen. Davon sollte man sich aber nicht abschrecken lassen.

Fazit: Ein guter Regionalkrimi ist „Mord in Moordevitz“ geworden. Vergnügliche Lesestunden sind garantiert. Leseempfehlung!

Bewertung vom 03.08.2023
Harper, Serena J.

Das Zeichen der Erzkönigin


ausgezeichnet

Spannend und fesselnd von Anfang bis Ende!


Norfaega ist ein zutiefst gespaltenes Land. Wo einst viele Königinnen über ihre Ländereien geherrscht haben, strebt heute die finstere Königin Lamia nach der Alleinherrschaft. Immer mit dabei bei ihren Raubzügen: Der Blutritter Rodric, der mit seiner schwarzen Rún zu den mächtigsten Wesen seiner Zeit gehört.
Doch es zeigen sich kleine Zeichen des Widerstands im Land in Form eines kleinen Mädchens, welches sich ihres Schicksals noch nicht richtig bewusst ist. Kann sie zusammen mit ihren Gefährten den Umbruch einleiten?

Um es kurz zu machen: Serena J. Harper hat mit „Das Zeichen der Erzkönigin“ eines der Fantasy-Highlights dieses Jahres geschrieben. Dieses Buch fasst alles zusammen, was man als Leser/in der Fantasyliteratur so liebt. Packende Action mit aufwendig inszenierten Kämpfen. Eine faszinierende Welt mit vielen Geheimnissen und Geschichten, bei denen die Farbe der Rún eine extrem wichtige Bedeutung hat. Intrigen, Rache, Schmerz, Liebe und Vergebung sind andere essenzielle Bestandteile dieser grandios erzählten Geschichte, bei der man wirklich von einem Pageturner sprechen kann. Als Leser/in möchte man gar nicht, dass das Buch endet.

Dies liegt vor allem an dem herausragenden Schreibstil der Autorin, die es mit ihren Worten schafft den Leser/in zu berühren. Beim Lesen entstehen Welten im Kopf und ihre Wörter erwecken sie zum Leben.

Bei all der Begeisterung darf aber nicht vergessen werden, dass dieses Buch nichts für zartbesaitete Leser/innen ist, da hier doch ziemlich heftige Gewaltdarstellungen beschrieben werden. Wer damit aber keine Probleme hat, wird mit einem Fantasyroman der Spitzenklasse belohnt!

Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 13.07.2023
Mank, Ute

Elternhaus


sehr gut

Mitten aus dem Leben

Wir kennen es fast alle. Das eigene Elternhaus. Die Räumlichkeiten, in denen man als Kind aufwächst. Das einem zu Beginn des Lebens so unglaublich groß vorkommt. In dem man so viele Dinge erlebt, die einem für immer im Gedächtnis bleiben und einen prägen. Die Guten und auch die schlechten Zeiten. Die Eltern. Der Schutzwall.
Und auch, wenn man nach dem Auszug über einen längeren Zeitraum nicht dort gewesen ist, so fühlt man sich bei der Rückkehr dennoch in der Regel heimisch in den vier Wänden.

Ute Mank erzählt in ihrem wirklich lesenswerten Roman „Elternhaus“ die Geschichte von Sanne, die gleich um die Ecke entfernt von ihren Eltern lebt. Als diesen das Leben in ihrem Haus immer schwerer fällt, beschließt sie, dass ihre Eltern in eine altersgerechte Wohnung ziehen müssen. Ihre beiden Schwestern bezieht sie in ihre Entscheidung nur teilweise ein. Dies hat Folgen für die ganze Familie und setzt Dinge in Gang, die man so nicht erwarten konnte. Vor allem für Sanne.

Zuerst fällt der sehr nüchterne, aber präzise beobachtende Erzählstil der Autorin auf. Die Geschichte behandelt Sachverhalte und Probleme, vor denen täglich tausende von Haushalten in Deutschland stehen. Sei es der Umgang mit den älter werdenden Eltern oder die Angst, dass die eigenen Kinder ausziehen aus dem Elternhaus und im Verlauf ihre Eltern vergessen oder einfach nicht mehr brauchen.
Diese Beobachtungen sind einfach wunderschön niedergeschrieben worden von der Autorin.
Viele Situationen im Buch hat man als Leser/in schon so oder zumindest ähnlich im eigenen Leben erlebt.

Fazit: „Elternhaus“ ist ein ruhiger, aber dennoch emotionaler Roman geworden, der seine Stärke daraus bezieht, dass der Leser/in sich mit Sicherheit in der Geschichte wiederfindet. Zum Ende hin wird zwar etwas dick aufgetragen, aber das mindert den Lesegenuss nicht im Geringsten. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 13.07.2023
Mansour, Monika

Lorzentobel


sehr gut

Hochspannung aus der Schweiz

Monika Mansour hat mit dem Roman „Lorzentobel“ den neusten Teil ihrer Zuger-Krimireihe veröffentlicht.

Diesmal bekommt es die Zuger Detektei Trust Investigation mit dem sechzehnjährigen Teenager Elias Tanner, genannt ET, zu tun. Dieser möchte die Ermittler engagieren, da seine Mutter von ihrem ehemaligen Chef über einen längeren Zeitraum gestalkt wird und somit in ihrem Leben total eingeschränkt wird.
Nach einem Schicksalsschlag in den eigenen Reihen gerät ET zunehmend ins Kreuzfeuer der Behörden. Nichts scheint so zu sein wie es ist. Sara, Natalie und Tom von Trust Investigation müssen all ihr Können aufbringen, um Licht ins Dunkel zu bringen.

Schon das mysteriöse Cover in Zusammenhang mit dem tollen Titel lassen richtig Spannung aufkommen ohne auch nur eine Zeile gelesen zu haben. Und was die Verpackung verspricht, das hält der Inhalt. Die Autorin versteht es sehr gut mit Worten umzugehen und auch der Einzug der Schweizer Sprache in die Geschichte erweist sich als sehr gelungene Idee.

Die Geschichte ist nachvollziehbar und die Charaktere authentisch. Gesellschaftskritische Themen werden dabei ebenso angesprochen wie zum Beispiel der Umgang mit jugendlichen Erwachsenen. Als Leser/in ergreift man Partei für das Handeln einiger Personen, um dann im weiteren Verlauf festzustellen, dass die Sachlage doch vielleicht eine ganz andere sein könnte.
Die Autorin versteht es, das Publikum auf die falsche Fährte zu locken.

Fazit: „Lorzentobel“ ist ein starker Krimi, der durchgehend spannend unterhält. Vergnügliche und fesselnde Lesestunden stehen auf dem Programm. Leseempfehlung!

Bewertung vom 06.07.2023
Lou, Bihl

Putin im Wartezimmer


ausgezeichnet

Wenn der Krieg ins Wartezimmer einzieht!

Die vielseitige Autorin Lou Bihl hat ein neues Buch geschrieben. Diesmal handelt es um eine „Art“ Arztroman. Um einen ziemlich politischen noch dazu.

Sieben übergewichtige Teilnehmer/innen besuchen einen Kurse über gesunde Ernährung bei ihrer Hausärztin. Sieben Menschen unterschiedlichster Herkunft. Vom Kommunalpolitiker, über den Geschichtsprofessor bis hin zur syrischen Putzfrau sitzen sie alle zusammen im Wartezimmer. Wie das sehr schön in Szene gesetzte Buchcover schon erahnen lässt, erhalten bald schon Putin und der Ukrainekrieg Einzug in die Gespräche der Akteure. Dabei vertritt jeder der versammelten Teilnehmer/innen seine eigenen politischen Ansichten, Meinungen und auch Ängste. Es kommt unweigerlich zu Diskussionen und Analysen innerhalb der Gruppe und zu Schlussfolgerungen mit denen man nicht unbedingt gerechnet hätte.

Der Ukrainekrieg hat Einzug in die Welt der Bücher genommen. Im hier vorliegenden Buch sogar in das Wartezimmer einer Arztpraxis. Dieses wunderbar recherchierte Buch macht von vorne bis hinten richtig Spaß und regt zum Nachdenken über unsere heutige Gesellschaft an. Die politischen Diskussionen sind eingebettet in eine sehr realistische Rahmengeschichte, wie sie überall in Deutschland stattfinden könnte. Dabei sind die unterschiedlichen Charaktere wirklich gut skizziert und deren Handlungen nachvollziehbar. Wer jemals in einem Wartezimmer saß, weiß wie bunt gemischt die dort wartenden Menschen sind und wie kontrovers etwaige Debatten ausfallen könnten.

Durch die verschiedenen Meinungen der Protagonisten wird der Krieg von unterschiedlichen Seiten beleuchtet und besser erklärbar gemacht. Interessant ist auch der Meinungsstreit, in wie weit man aus seiner Komfortzone rauskommen sollte, während in der Ukraine Menschen an Hunger und Vertreibung leiden und mit dem Tod konfrontiert sind.

Fazit: Mit „Putin im Wartezimmer“ hat Autorin Lou Bihl einen tollen Roman geschrieben , der den Beginn des Ukrainekriegs innerhalb eines Kurses für gesundes Essen ausführlich und sehr gut recherchiert nachzeichnet.
Skurril, mit ernstem Thema und doch immer wieder heiter bereitet das Buch sehr vergnügliche Lesestunden. Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig. Die Illustrationen von Daniel Horowitz die Kirsche auf dem Kuchen. Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 01.07.2023
Kunz, Sabine

Die Saubermacherin - wischen impossible


sehr gut

Erfrischender Krimi aus einer der schönsten Städte Europas

Ioana ist Putzfrau aus Leidenschaft und zugleich Agentin mit dem Auftrag schmutzige Geschäfte aufzudecken. Im Auftrag ihrer Agentur verschlägt sie es diesmal in die Welt des Theaters. Ein Regisseur erfährt aufgrund von Unstimmigkeiten an seinem Skript eine Belastungsreaktion. Der vermeintlich einfache Fall entpuppt sich als Stich ins Wespennest einer groß-angelegten Verschwörung.

Zeitgleich kehrt die Vergangenheit in Form eines lang verschollenen Familienmitglieds in Ioanas Leben zurück und in der Agentur passieren eigenartige Dinge, die zudem personelle Konsequenzen an der Spitze nach sich ziehen.

Mit „Die Saubermacherin - wischen impossible“ hat die österreichische Autorin Sabine Kunz nun schon den zweiten Fall ihrer „Putzfrau“ Ioana veröffentlicht.
Das Buch bringt frischen Wind ins Krimigenre. Der Schreibstil ist angenehm flüssig und mit jeder Menge schwarzem Humor versehen. Auch die Spannung kommt nicht zu kurz. Teilweise fühlt man sich als Leser/in in einen klassischen Agentenfilm im Stil von James Bond versetzt. Tolle Voraussetzungen also. Auch der ziemlich überzeichnete Beruf der „Putzfrau“ mit all seinen Klischees weiß zu gefallen. An vielen Stellen im Buch muss man einfach kräftig lachen.

Wien als Schauplatz der Geschichte weiß zu gefallen. Wer jemals dort gewesen ist und die Historie der Stadt kennt, weiß wovon geredet wird. Eine andere Stadt als Grundlage für die Erzählung ist schwer vorstellbar.

Das Buchcover ist gelungen, fällt ins Auge und macht neugierig auf den Inhalt.

Fazit: Auch wenn mir der erste Teil der Serie nicht bekannt ist, bin ich Fan von Ioana und ihren Kolleginnen geworden. Die Mischung aus Agenten-, Krimi- und Familiengeschichte ist toll inszeniert und hat mir sehr vergnügliche Lesestunden bereitet. Die 250 Seiten vergingen wie im Flug. Krimileser/innen mit Blick über den Genrerand und einem Faible für schwarzen Humor kommen hier voll auf ihre Kosten. Alle anderen sollten vielleicht vorher anlesen. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 11.06.2023
Winslow, Don

City of Dreams / City on Fire Bd.2


sehr gut

Packender zweiter Teil der Trilogie

Schon das blaue Buchcover der gebundenen Ausgabe mit den großen goldenen Buchstaben macht mächtig Eindruck und ist ein richtiger Eyecatcher. Die Danny-Ryan-Trilogie geht in die zweite Runde.

Nach den blutigen Auseinandersetzungen im ersten Teil müssen Danny und seine Crew erstmal abtauchen. Der Krieg ist verloren und Flucht die einzige sinnvolle Alternative. Danny muss vor allem an seinen Sohn Ian denken, dem er in Zukunft ein guter Vater sein möchte. Selbst mit seinem schwerkranken Vater hat er seit der Geburt seines Sohnes ein besseres Verhältnis.

Um seinen Namen reinzuwaschen geht er einen Deal mit dem FBI ein und dreht noch ein Ding mit seiner Crew. Er soll einem mexikanischen Drogenboss um mehrere Millionen Dollar erleichtern. Die Aktion gelingt und die Gruppe um Danny trennt sich und versucht von nun an legal über die Runden zu kommen.

In Hollywood plant man unterdessen einen Film über die frühen Jahre im Leben von Danny und seiner Crew. Am Set vor Ort trifft er auf die Schauspielerin Diane Carson. Zum ersten Mal seit dem Tod seiner Frau verliebt sich Danny wieder und ist glücklich. Doch Hollywood bringt ihn wieder in die Öffentlichkeit und seine Feinde haben nur darauf gewartet.

Mit „City of Dreams“ hat Thrillerspezialist Don Winslow die lang ersehnte Fortsetzung seines im letzten Jahr erschienenen Buches „City on Fire“ veröffentlicht.
Der raue, ehrliche Schreibstil hat schon im ersten Teil überzeugt. Auch diesmal geht es hier nicht immer zimperlich zu. Insgesamt ist die Geschichte aber etwas zahmer als im ersten Teil, aber nicht weniger interessant. Gerade die Zeit in Hollywood ist sehr unterhaltsam. Zeigt sie doch sowohl Licht als auch ganz viel Schatten der Filmindustrie auf.
Schön sind auch die verschiedenen Perspektiven, aus der die Geschichte erzählt wird. Nicht nur Ryans Weg wird verfolgt, auch die Schicksale seiner Feinde und Widersacher werden betrachtet.

Fazit: Emotionaler als sein Vorgänger, aber immer noch packend von Beginn an. Es bringt einfach Spaß als Leser/in die Geschichte von Danny Ryan weiter zu verfolgen. Ein Antiheld, zu dem man trotz seiner brutalen Vergangenheit Sympathien aufbauen kann. Wer den ersten Teil gemocht hat, wird mit diesem Teil auch seine helle Freude haben. Hoffentlich vergeht nicht so viel Zeit , ehe der finale Teil in die Buchhandlungen kommt. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 05.06.2023
Persson Giolito, Malin

Mit zitternden Händen


sehr gut

Bedrückende Geschichte mit hochaktuellem Bezug

Dogge und Billy sind beste Freunde. Kennenlernen tun sie sich im jungen Kindesalter auf einem Spielplatz in Rönnviken, einem Vorort Stockholms. Obwohl beide Kinder aus unterschiedlichen Lebensverhältnissen kommen, freunden sie sich an und gehen seitdem durch dick und dünn zusammen.
Während sie noch die zweite Klasse besuchten, begannen sie mit den ersten „Laufarbeiten“ für den Kleinkriminellen Mehdi. Was am Anfang noch wie ein Zeitvertreib unter Kindern und Jugendlichen aussieht, verändert sich im Laufe der Jahre zu immer kriminelleren Aktivitäten wie Sachbeschädigung und ähnlich gelagerten Delikten.

Der Polizist Farid begleitet die beiden Jungen schon über einen längeren Zeitraum und versucht auf ihr Verhalten einzuwirken. Vom Ausstieg aus dem kriminellen Milieu ist die Rede. Doch dann ist Billy plötzlich tot. Erschossen durch einen Schuss in den Hinterkopf. Dogge gilt als Hauptverdächtiger!

Der Roman „Mit zitternden Händen“ von Autorin Malin Persson Giolito beschreibt ein düsteres Bild der heutigen Jugend in den Vororten einer Großstadt wie Stockholm. Stattfinden könnte er aber auch in jeder anderen größeren Stadt auf diesem Planeten.
Fast schon nüchtern, aber sehr angenehm zu lesen, erzählt die Autorin von der Orientierungslosigkeit, den Versuchungen und den falschen Entscheidungen der Hauptcharaktere seit Beginn ihrer Schulzeit. Es gibt wenig Licht, dafür umso mehr Schatten. Es ist so ein Reinrutschen in eine Szene, in der man sich nach einiger Zeit vielleicht gar nicht mehr wohlfühlt, aus eigener Kraft aber nicht mehr entkommen kann.

Das Verhalten von Billy und Dogge berührt auch andere Menschen im Umkreis und sorgt für Chaos, Unruhe und Trauer.
Farid zum Beispiel plagen Selbstzweifel, da er als Polizist helfen möchte, aber nicht an den Kern der Jugendlichen gelangt. Oder Leila, Billys Mutter, die es trotz all ihrer Liebe zu ihrem Jungen nicht schafft, dass er von den kriminellen Machenschaften ablässt.

Die Charaktere im Buch sind sehr authentisch und glaubhaft beschrieben. Es gibt die ein oder andere Länge beim Lesen, aber insgesamt packt einen die Geschichte und als Leser/in stellt sich weniger die Frage wer es war, sondern eher wie konnte es dazu kommen?

Fazit: Ein packender, aber zugleich auch erschreckender Roman. Sympathische Charaktere sind Mangelware, ein richtiger „Held“ nicht zu erkennen. Dennoch funktioniert das Buch sehr gut. Gerade weil es sich mit hochaktuellen gesellschaftlichen Themen auseinandergesetzt. Leseempfehlung!

Bewertung vom 24.05.2023
Olschi

Baddog und Goodboy


sehr gut

Hunde mit Superkräften

Im neuen Manga „Baddog und Goodboy“ von Olschi geht es um einen Dackel mit Superkräften, der die Menschen nicht leiden kann und ihnen deshalb Leid zufügen möchte. Doch irgendwie steht er am Ende immer als der Gute da, was ihn noch wütender werden lässt.

Ihm gegenüber steht der Golden Retriever Goodboy, welcher offiziell der eigentliche Held ist und dieses auch verkörpert. Er erscheint meist dort, wo Baddog Unheil anrichten möchte.

Im Laufe der Geschichte erfährt man einiges über die Beweggründe Baddogs und seinen Hass auf die Menschheit. Sein Motiv ist Rache. Ob ihm das gelingen wird, sei an dieser Stelle natürlich nicht verraten.

Die russische-deutsche Autorin Olschi hat mit „Baddog und Goodboy“ ihren ersten Manga für den Carlsen Verlag veröffentlicht. Dabei ist ihr ein Werk gelungen, welches sich zeichnerisch durchaus mit den japanischen Mangas messen kann. Der einzige Unterschied ist, dass hier wie sonst auch von links nach rechts gelesen wird und nicht wie bei japanischen Mangas von rechts nach links.

Man sieht sofort woher die Autorin ihr Inspiration für ihre Hauptfigur bezogen hat. Baddog sieht dem DC Helden Batman sehr ähnlich, ohne ihn plump zu imitieren. Im Gegensatz zu Goodboy, der irgendwie immer leicht treu doof guckt, ist Baddog der viel interessantere Charakter. Das vermeintlich Böse rockt einfach!
Einzig die wirklich nie in die Tiefe gehende Geschichte und das etwas abrupte Ende trüben den ansonsten sehr positiven Gesamteindruck.

Fazit: Ein tolles Debüt zweier ungleicher tierischer Superhelden. Jugendliche und junggebliebene Erwachsene werden ihre Freude mit dem Buch haben. Jüngeren Leser/innen könnte der Inhalt aber zu dunkel und brutal sein.
Hoffentlich folgen noch weitere Abenteuer.
Leseempfehlung!

Bewertung vom 16.05.2023
Mayer, Gina

Schlaflose Ferien / Pferdeflüsterer-Mädchen Bd.6


sehr gut

Ein Muss für Pferdefreunde/innen

Mit „Schlaflose Ferien“ erscheint der bereits sechste Band der Pferdeflüsterer Mädchen. Das Buchcover ist ein Muss für die Zielgruppe und macht Lust auf das neue Abenteuer.

Der Leser/in ist wieder zu Gast auf der Ocean Ranch, direkt auf den Klippen am Meer. Ruby und ihre Freunde/innen können sich diesen Sommer vor Arbeit gar nicht retten. Die Besitzer der Ranch haben endlich ihren lange geplanten Urlaub angetreten und somit müssen alle anderen mehr Pflichten als sonst übernehmen. Trotz der Mehrbelastung kommt der Spaß aber nicht zu kurz!
Aufregend wird es allerdings als der Hof Zuwachs von einem völlig apathischen und womöglich misshandelten Pferd bekommt. Als in diesem Zusammenhang dann auch noch in der Nähe eingebrochen wird ist für Ruby klar, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt.

Die Pferdeflüsterer Mädchen sind wieder da. Gina Mayer hat ein abwechslungsreiches
,aber auch spannendes Kinderbuch geschrieben, bei dem man sich als Leser/in fühlt, als habe man ewige Sommerferien. Gute Laune und Abenteuer wechseln sich ab und man hat immer das Gefühl, dass das Gute am Ende die Oberhand behält.

Fazit: Wer Pferde liebt, der liebt die Pferdeflüsterer Mädchen. Die Zielgruppe weiß Bescheid. Alle anderen sollten mal ein Kapitel Probe lesen.