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marcialoup

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Insgesamt 152 Bewertungen
Bewertung vom 26.03.2023
George, Nina

Das Bücherschiff des Monsieur Perdu


ausgezeichnet

Liebe Bücher

Schon das Cover lädt dazu ein, sofort mit auf das Bücherschiff zu steigen und eine Lesereise ins Herz eines jeden Bücherfreunds zu unternehmen. In Lila gehalten waren schon die beiden Cover der Vorgänger-Bücher „Das Lavendelzimmer“ und „Südlichter“, im Hintergrund gemischt mit einer anderen anmutenden Farbe. Nina George macht Lila zu einer Lieblingsfarbe, weil die Geschichte in den Büchern zu Lieblingsbüchern werden.

Entzückend die Idee, zwischen den Kapiteln „Die Große Enzyklopädie der Kleinen Gefühle“ einzuarbeiten. Jean Perdu, bekannt aus dem Lavendelzimmer, arbeitet an dieser Bücher-Apotheke und man spürt darin seine Hingabe zur Literatur. Ebenso ist "Das Bücherschiff" ein Wiedertreffen anderer Bekannter aus dem Lavendelzimmer. Jean Perdu nimmt auf Anraten seiner Freunde das Bücherschiff wieder an sich, um seine Bücher-Apotheke darin zu eröffnen.
Die Enzyklopädie beschreibt herzerwärmende Erkenntnisse rund ums Lesen und Leben, erklärt die Liebe zur Literatur und zu Büchern, und als Buchliebhaber findet man sich darin immer wieder und wieder … und will auch nicht aufhören, davon zu kosten.
Zudem sind diese Lesehäppchen charmante Seelenheiler und Gut-Tuer.
Es wird von Seite zu Seite bezaubernder, in Jean Perdu‘s Bücherschiff einzutauchen sowie in die leise aber dennoch kraftvolle und kluge Sprache der Autorin zu versinken, tief hinein in die Geschichte.
Kein Wort ist stark genug um wiederzugeben, was mit einem Buchliebhaber passiert, wenn er hierin liest. Kaum ein Außenstehender vermag zu verstehen, was passionierte Leser hierin finden. So viele unfassbar schöne Wortreihen schmücken die Seiten, man möchte sie beinahe herausreißen, doch besser noch abschreiben, kopieren, fotografieren, damit sie immer bei einem bleiben. Man liest manche Absätze vorsichtshalber zweimal, um sie zu konservieren, im Kopf einzubrennen, damit sie abrufbar bleiben in verschiedenen Lebenslagen, in denen sie etwas anderes erträglicher machen und man sich an die glückseligen Momente im Genuss dieser Leseabschnitte erinnern kann.
Dieses ist eins der Bücher, bei denen man traurig ist, wenn es zu Ende gelesen ist, weil man es einfach nicht loslassen möchte!

Wenn man in Worten baden möchte, die wie sanfte Schaumkronen auf glitzerndem Wasser tänzeln und einen liebevoll umschmiegen, ist man bei Nina George genau richtig! Wie von einem wärmenden Schutzmantel umhüllt wird man noch Stunden nach dem Leseerlebnis von der ruhigen Stimme der Autorin begleitet. Einzigartig!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.03.2023
Madsen, Jenny Lund

30 Tage Dunkelheit


gut

atmosphärisches Cover

Ein sehr lebendiges Cover zieht den Blick auf sich durch die Spiegelung des Gletschers im Wasser, durch die Polarlichter über den Bergen in so klaren Farben, dass man die frische Kälte des Sees spürt. Dieses atmosphärisch schöne Cover hat in stimmungsvollen Farben und mit vielversprechendem Klappentext den Reiz gelegt, dieses Buch lesen zu wollen. War auch ok, aber mehr nicht.

Hannah wird von ihrem Lektor nach Island geschickt. Dort soll sie einen Krimi schreiben, in 30 Tagen. Dieses Schicksal ist aus ihrer Torheit heraus entstanden, als sie einen bekannten Krimi-Autor verurteilt hat, dass man in 30 Tagen keinen guten Krimi schreiben kann und schwups – hatte Hannah eine neue Aufgabe, und das mitten in ihrer Schreibflaute als Roman-Autorin. Ein Krimi! Wo anfangen? Wie anfangen?
Hannah wohnt für diese 30 Tage in Island bei einer Bekannten ihres Lektors – Ella. Der Krimi läßt nicht lange auf sich warten, denn Ella‘s Neffe Thor wird kurze Zeit später tot aufgefunden. Die Ermittlungen zum Ertrinken des Jungen führt der einzige Polizist im Ort. Doch Hannah geht selbst auf Spurensuche. Die einheimische Bevölkerung des kleinen isländischen Dorfes macht es Hannah nicht leicht, doch sie findet so einiges, was andere nicht sehen wollen und kommt dabei einigen Bewohnern sehr nahe. Ella drängt Hannah dazu, die Saga zu lesen, die sie ihr bei Ankunft ihres Besuchs gegeben hat. Was hat es mit dieser Saga auf sich?

Ich hatte mich auf einen spannenden Krimi gefreut, in dem es nebenbei um Bücher und Schreiben geht. Ja, es war ok. Die Protagonistin Hannah macht es dem Leser aber nicht sofort leicht, sie zu mögen.
Die Übersetzung aus dem Dänischen mag auch eine Herausforderung sein, der Text fließt zwar leicht und gut, aber es gibt einige Stellen, wo man als Leser überrascht über die Wortwahl ist.
Authentisch gut sind kurze Dialoge in isländischer Sprache.

Ein Stern von meiner Bewertung gilt komplett nur dem hervorragend gelungenem und sehenswertem Cover, das ich, jedesmal wenn ich das Buch zur Hand nahm, eine Zeitlang betrachten musste.

Bewertung vom 24.02.2023
Guns, Priya

Dein Taxi ist da


ausgezeichnet

Unverschnörkelt ehrlich

Der Beginn des Romans knallt direkt ins Gehirn mit unverschnörkelten Worten eines harten Lebens. Die Taxifahrerin Damani erzählt aus ihrem Alltag, der einem Arbeiten-um-gerade-so-Überleben-zu-können gleicht. Trotz oder gerade wegen ihrer ehrlichen und offenen Art ist die Protagonistin auf Anhieb sympathisch. Man fährt sofort mit ihr, durch verschiedene Situationen und Lebensgeschichten.
Ihre Fahrgäste werden durch detailreiche, aber nie langweilige, Beschreibungen zu individuellen Persönlichkeiten, die man alle wie einen eigenen Gast begrüßt.
Berührungspunkte zwischen allen Schichten werden in schillernden Farben erzählt. Arm und reich geben sich die Taxiklinke in die Hand. Einsamkeiten, Probleme und Gefühle aller Art versickern während der Taxifahrten in die Sitze und prasseln auf Damani ein.
Die dunkelsten und hellsten Ecken einer Stadt, die austauschbar ist, präsentieren sich in krassen Gegensätzen, holen Verborgenes ans Licht und lassen Verwegenes in Dunkelheit versinken.
Für jede Lebenslage gerüstet, hält Damani alle möglichen Utensilien für oder gegen ihre Fahrgäste im Auto bereit, sei es Pfefferspray, Klebeband, Schere, Taschentücher oder auch einen Eimer für Angetrunkene – zur eigenen Sicherheit in jeder Hinsicht.
Rasant lenkt die Taxifahrerin Situationen in verschiedene Richtungen, um das Leben erträglich zu machen und Dingen auszuweichen oder sich ihnen zu stellen, doch manchmal wird sie von den Situationen gelenkt… Sie trifft auf Jolene und eine Liebesgeschichte beginnt.

Das Cover ist genauso einschlagend wie die ersten Seiten des Romans: der obligatorische Duftbaum, der flammend seinen Duft im Auto verströmen soll, um die „Leichen“-Gerüche im Taxi zu überdecken. Bemerkenswert, dass einer Stammgästin die das Taxi täglich nutzt, dies sofort auffällt, als sie ins Taxi steigt, eine sehr alte Dame mit Lavendelduft, die morgens immer zum Bingo fährt.
Auf den ersten Seiten vor Roman-Beginn findet uns ein nachdenklich stimmender Spruch „Wenn diejenigen, die haben, nicht geben, müssen diejenigen, die nicht haben, nehmen.“
Und dann noch die Bitte (an uns alle): Fahrt immer vorsichtig - ein irgendwie rührender Satz zu Beginn einer intensiven Lebensgeschichte.

Die Autorin Priya Guns hat ein hervorragendes Talent, Wörter ins richtige Licht zu rücken und geradeheraus auszuschmücken, sei es bunt und lebhaft, klar und genau, aber auch knallhart und direkt. Präzise zeichnet sie ein ehrliches Zeitgeschehen, drückt den Finger in Wunden, nimmt ihn wieder heraus und zeigt damit auf Unregelmäßigkeiten in der Gesellschaft. Dabei ist der Klang ihrer Sprache eindringlich, aber auch locker und mit gekonntem Witz angereichert und macht beim Lesen immens viel Spaß!
Ein starkes Stück Literatur!

Bewertung vom 23.02.2023
Schütze, Andrea

Lenni und Lu werden Freunde


ausgezeichnet

ins Herz geschmuggelt

Zuckersüße Illustrationen - ein liebevoll gezeichneter Elefant und ein quirliges Fuchsmädchen! Bilder so schön, dass es in echt nicht schöner sein könnte!
Lenni‘s Gewächshaus-Wohnung ist so herzallerliebst, da würde ich auch sofort einziehen.
Bei seinem morgendlichen Rundgang durch den Garten trifft er auf viele Veränderungen und Mitbewohner und dabei auch plötzlich auf Lu.
Lenni, ein sehr ordentlicher und total knuddeliger Elefant, der gern alles unter Kontrolle und Lu, das Fuchs-Mädchen, das sich in Lenni‘s Garten geschmuggelt hat und ganz anders ist als Lenni.
Lu bringt Lenni‘s ruhiges Leben durch ihre quirlige Art gehörig in Fahrt.
Sie ist begeistert von Lenni‘s Garten und zieht spontan bei ihm ein. Gemeinsam bauen sie ein Schiffs-Baumhaus und besiegeln ihre Freundschaft.

Durch die Geschichten im Garten kann man sich den Garten einfach ins Kinderzimmer holen, wenn es draußen regnet.
Mit Hilfe der Illustrationen kann man auch ein schönes Such- & Findespiel in die Vorlesezeit einbauen und die Kinder können Wörter lernen, die sie draußen im Garten direkt umsetzen können, um dort vielleicht ähnliches zu finden, was sie bei Lenni & Lu kennengelernt haben. Die Phantasie wird angeregt.

Bewertung vom 23.02.2023
Schütze, Andrea

Lenni und Lu sagen Gute Nacht


ausgezeichnet

für eine süße Gute-Nacht

Elefant Lenni und Fuchsmädchen Lu sind kleine Herzschmuggler, denn ihre liebevollen Gesichter und großen Kulleraugen tappen direkt ins Herz.
Eine feine heile Welt, die auch die Erwachsenen (Vorleser) gern noch einmal Kind sein lassen möchten.
Beim Gute-Nacht-sagen geht es zunächst noch ein bißchen turbulent her, da Lu so gar nicht müde ist, während Lenni schon die Augen zufallen, nachdem er im Garten alles aufgeräumt hat. Doch Lu plappert munter weiter und läßt sich immer wieder Neues einfallen, um Lenni wach zu halten. Ob sie am Ende doch noch zum Schlafen finden?
Als Lu mit der Gute-Nacht-Geschichte beginnt ist Lenni schon längst wieder eingeschlafen. Ein ungleiches und doch so süßes Freundespaar!
Unsere Nichte ist absolut angetan von den beiden!
Der Wert von Freundschaft wird bunt und fröhlich dargestellt. Lenni und Lu sind Freunde, wie man sie sich wünscht.

Bewertung vom 30.01.2023
Gieselmann, Dirk

Der Inselmann


ausgezeichnet

Bedrückende Einsamkeit in Sprache gefasst

Der erste Satz empfängt den Leser sofort und zieht ihn in eine tiefe Sprache - „Es war so kalt, dass selbst der Wind fror“…
So geht es weiter und man liest beeindruckende Sätze, die zwar einfach gehalten sind, die aber durch ihren umfangreichen Wortschatz klare, ausdrucksstarke Bilder entstehen lassen. Immer wieder wird man von markanten Sätzen eingeholt, für die man innehalten muß, und die es wert sind, in ein kleines Notizbuch geschrieben zu werden, um sie immer wieder auf sich wirken lassen zu können.

Vater, Mutter, Sohn steigen aus – aus aus dieser Gesellschaft – und ziehen auf eine einsame Insel. Abseits dieser Welt leben, ein reizvoller und auch nachvollziehbarer Gedanke.
Der zehnjährige Sohn Hans muß den Umzug auf die Insel erst einmal verstehen und findet alles spannend und neu, doch es gibt immer wieder Erschütterungen in seinem Leben und ein bedrückender Beigeschmack bleibt.
Das Cover übermittelt diese Stimmung durch die überwiegend dunklen Farben der Insel, die aber im Kontrast einen hellen Lichtblick im See in sich bergen. Die Geschichte um Hans ist mehr als nur die einsame Insel. Ein faszinierender Roman mit ganz viel „hinter der Kulisse“…
Auch wenn das Büchlein nur 170 Seiten hat, war es doch eine charmante Lesezeit – ein leiser eindringlicher Roman mit so kraftvollen Worten, die nachwirken. Meine Empfehlung!

Bewertung vom 02.01.2023
Benrath, Nora

Wehrlos


ausgezeichnet

Sehr real, fesselnd und erschreckend
Nele wird entführt. Leser und Leserin sind hautnah dabei und können genauso wenig tun wie die Mutter von Nele. Eine aufreibende Szene gleich zu Beginn…, Schauplatz ist das Münsterland, dadurch erzeugt die Autorin Nähe und Realität.
Die Kapitel des Buchs sind eingeteilt in Tage mit Uhrzeiten und Ortsangaben, was wie eine Ermittlung anrührt.
Dann das Polizeiauto, dass sich mit Sirenenlautstärke und rasender Geschwindigkeit auf den Weg zum Tatort macht. Dargestellt in Echtzeit-Szene. Leser und Leserin sind mittendrin, man spürt den Zeitdruck, die Dringlichkeit. Da … ein Kombi biegt um die Ecke! Auf der Rückbank sitzt ein Mädchen, dass dem Polizeiauto zuwinkt. Der Polizist nimmt es wahr, ist aber zu sehr auf den Einsatz konzentriert.
Herrje – vielleicht ist das ja Nele, denkt man und möchte glatt eingreifen in den Roman, den Polizist bitten, den Kombi doch bitte anzuhalten und zu überprüfen, ob mit dem Mädchen alles ok ist – schließlich wurde Nele in einem Kombi entführt!!!
Es bleibt spannend, auch als der Polizeiwagen am Tatort eintrifft.
Das Buch liest sich atemlos und fesselnd, man möchte unbedingt wissen, wie es weiter geht. Angespannt verfolgt man die Ermittlungen und das Geschehen um Nele - die Kapitel wechseln zwischen verschiedenen Szenarien der Entführer, Nele, Nele‘s Eltern, Nachbarn, den Polizisten...
Auch wenn Kindesentführung oft ein Thriller- oder Krimi-Thema ist, in diesem Buch ist es extrem gut umgesetzt und geht an Grenzen – Mitfiebern garantiert!

Bewertung vom 01.12.2022
Gernhäuser, Susanne

Mein Sachen suchen Riesenbilderbuch


ausgezeichnet

Für eine bunte bild(ungs)reiche Beschäftigungszeit

Ein ganz hervorragend schönes Wimmelbuch (unser erstes), liebevolle Zeichnungen in wunderbaren Szenarien, die schon durch ihre Bilder allein Geschichten erzählen.
Zu jedem Bild gibt es am Seitenrand Erklärungen, Hinweise und Fragen, die als Motivationshilfe zum Suchen im Bild dienen können.
Wir hatten ganz tolle und fröhliche Stunden mit unserer Nichte, die das Wimmelbuch nach dem Auspacken mit strahlenden Augen sofort ins Herz geschlossen hat. Zusammen haben wir die Bilder bewundert, ganz viele Einzelheiten entdeckt, die man zu Geschichten verpacken kann. Aber auch allein beschäftigt sie sich gern damit und läßt ihrer Phantasie freien Lauf. Lieblingsbild scheint „der Winterwald“ zu sein, dieses Bild wird von ihr immer wieder zuerst aufgeschlagen.
Ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen für eine Herzenszeit mit Kleinkindern! Und für die Kinder selbst eine bunte bild(ungs)reiche Beschäftigungszeit!

Bewertung vom 01.11.2022
Sträter, Torsten

Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen


ausgezeichnet

Du kannst immer lachen, du musst es nur wollen

Man kommt ums Lachen nicht drumherum. Torsten Sträter in Buchform zum Selbstlesen. Macht genauso viel Spaß wie live oder im Fernsehen, auch wenn es das i-Tüpfelchen ist, wenn Torsten Sträter den Inhalt selbst vorträgt.
Beim Lesen hat man Torsten Sträters Stimme dennoch im Kopf und liest mitunter so, wie er es vorlesen würde.
Er zaubert immer ein Lächeln ins Gesicht. Das Buch ist jede Seite wert gelesen zu werden um zu lachen.
Kurze Lachgeschichten unterteilt in neun Kapitel können in kleinen Lesehäppchen zwischendurch genossen werden. Auch ernste Themen werden angesprochen, so zum Beispiel Corona oder seine Depression. Politische Gedanken werden auch nicht vernachlässigt. Aber es ist immer ein lachendes Auge dabei. Gerade zur dunkler werdenden Jahreszeit und auch zur Ablenkung des ernsten aktuellen Weltgeschehens tut dieses Buch einfach gut! Für Sträter-Fans sowieso.

Bewertung vom 19.10.2022
Mathieu, Nicolas

Connemara


gut

So gar nicht wie erwartet

Hélène erscheint zunächst sympathisch und mitreißend. Autor Nicolas Mathieu öffnet sie dem Leser ohne Umschweife:
Hélène, verheiratet, berufstätige Mutter von zwei Kindern, die im stressigen Alltag gefangen ist. Auch in ihrer neuen Umgebung, ein Haus im Grünen, eingetauscht aus einem Leben in Paris, das dort nicht funktioniert hat, weil Hélène einen Burn-Out erlitt, findet sie nicht den ersehnten neuen Rhythmus. Dann scheint sich nicht ohne Weiteres eine Liaison anzubahnen, die ohne Vorahnung durch eine süße Sünde aus Jugendzeiten abgelöst wird, als sie unverhofft auf Ihren Jugendschwarm Christophe trifft…
Rasant entwickelt sich dann das, wovon Hélène glaubt, dass es ihre innere Sehnsucht stillt und sie glücklicher macht.
In angenehmer Sprache verschmilzt der Leser schnell mit Hélène‘s Leben.

Nicolas Mathieu läßt seine Protagonisten hin und her schweifen zwischen ihrem jetzigen Leben und ihrer Jugend, wo der Ursprung für manches gelegt wurde und der Leser mehr erfährt und tiefer verstehen kann, warum die Vergangenheit bis in die Gegenwart reicht und geschehen muss.
Die ersten Kapitel haben mich völlig mitgenommen in Hélène‘s atemlosem Alltag.
Zwischendurch erreicht das Buch jedoch einige Längen, die ich gern übersprungen hätte und auch Christophe‘s Hockeygeschichten waren für mich eher nichtssagend.
Der Schluß ist anders als erwartet, vielleicht zu abrupt und hinterläßt den Leser fast ein bißchen ratlos, aber auch etwas traurig.

Das Cover ist interessant, denn es hält den Spiegel vor, den Hélène in ihrem Leben zu selten benutzt hat, um sich zwischen Stress, Alltag und Flucht auch einmal auf sich selbst einzulassen…