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SaintGermain
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Leseratte

Bewertungen

Insgesamt 967 Bewertungen
Bewertung vom 19.01.2023
Der Bestatter
Omer, Mike

Der Bestatter


ausgezeichnet

Die forensische Psychologin Zoe Bentley fliegt zusammen mit dem FBI-Agenten Tatum Gray nach San Angelo, einer Kleinstadt in Texas. Dort arbeiten sie daran einen Täter zu fassen, der junge Frauen entführt, lebendig begräbt und ihren Leidenskampf online überträgt. Doch die beiden Ermittler haben auch noch andere Probleme. Während Tatum mit einer internen Untersuchung zurechtkommen muss, hat Zoe Angst um ihre Schwester Andrea, die von einem Vergewaltiger und Mörder verfolgt wird, der so an Zoe herankommen will.

Das Cover ist gut gemacht und passt perfekt zum Inhalt.

Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet; Charaktere und Orte sind bildhaft beschrieben. Mal wird aus Sicht von Zoe, mal aus Sicht von Tatum geschrieben, aber auch von anderen Personen der Rahmenhandlung oder, was mir hervorragend gefiel, aus der Sicht des Täters.

Obwohl es der 2. Teil einer Reihe ist, kann man das Buch auch einzeln lesen, obwohl doch einiges aus dem 1. Teil vorkommt. Für mich war es allerdings auch mein Debüt von diesem Autor. Da allerdings viel von Teil 1 verraten wird, empfehle ich doch beim Erstling über Zoe Bentley zu beginnen.

Mit den beiden Ermittlern ist dem Autor ein Supergriff gelungen, beide haben ihre Eigenheiten und ihre eigene Geschichte und sind insgesamt sehr sympathisch, obwohl Zoe Bentley (trotz anderem Beruf) in manchen Belangen etwas an Bones aus der gleichnamigen Fernsehserie erinnert.

Der Spannungsbogen ist sehr hoch gespannt, bis zum Ende kann man mitfiebern, aber auch miträtseln, wer der mysteriöse Schroedinger (also "Der Bestatter") ist, und wird trotzdem (auch als geübter Krimi- und Thrillerleser) kaum auf die richtige Spur kommen, obwohl es definitiv Hinweise darauf gibt.

Das Buch gibt eine logische Auflösung und ist nur in der Rahmenhandlung rund um Zoes Schwester nicht abgeschlossen, was wohl im 3. Teil passieren wird.

Den 1. Teil habe ich mir schon geholt und werde ihn nach einiger Zeit lesen, denn wie gesagt wurde doch viel vom Vorgängerteil schon verraten und ich will die Spannung aufrechterhalten.

Fazit: Spannender Thriller mit tollen Ermittlern. 5 von 5 Sternen

Bewertung vom 14.01.2023
Hype
Dudle, Adrian

Hype


ausgezeichnet

Der Finanzberater Olivier Cramer wird von seinem Arbeitgeber entlassen. Seit er einen gehypten Modeshop in New York besucht hat und aphrodisierendes Cannabis genossen hat, träumt er allerdings von einem speziellen Geschäft, das er eröffnen möchte. Er zieht in das kleine schweizerische Dorf Quinten, das für sein subtropisches Klima bekannt ist und entwickelt dort mit einer Einwohnerin zusammen ein besonderes Bioprodukt, das nur in einem Flag-Store verkauft wird. Nachdem eine Influencerin, das Produkt empfiehlt, geht der Hype massiv los und trotzdem hat er mit finanziellen Problemen zu kämpfen.

Das Cover sieht einfach super aus; modern und sagt eigentlich über das Genre nichts aus.

Der Schreibstil des Autors ist hervorragend; Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt. Dabei verwendet der Autor einen modernen Schreibstil, der trotzdem einfach zu verstehen ist. Die Leichtigkeit mit dem subtilem, teils persifliertem, spöttischem Humor versetzt den Leser direkt rein in die (Gedanken-)Welt von Cramer.

Das Thema des Buches ist ebenfalls sehr aktuell und passt perfekt in die heutige Zeit. Influencer, Social Media, Start-Ups, Hypes um teilweise seltsame Sachen und vieles mehr.

Das Produkt an sich klingt natürlich verführerisch und wird auch genauso gut vermarktet, allerdings bedenkt Olivier Cramer vieles dabei (zuerst) nicht. Sowohl die Finanzierbarkeit als auch die Menge der Produktion machen im vorerst keine Sorgen.

Interessant war auch den Ort Quinten kennenzulernen, den ich nach dem Buch sehr gerne einmal besuchen würde.

Auch die Liebe darf bei so einem aphrodisierendem Produkt natürlich nicht auf der Strecke bleiben.

Fazit: Kurzweiliger Roman mit aktuellem Thema und persifliertem Unterton. 5 von 5 Sternen

Bewertung vom 11.01.2023
Winke zum Abschied, Momo
Favell, Mika

Winke zum Abschied, Momo


sehr gut

Emely versteht sich mit ihrer kleinen Stieftochter gut und auch die Beziehung zu Momos Vater Niklas verläuft sehr harmonisch. Dieser ist aber leider sehr oft geschäftlich unterwegs. Momo verhält sich Niklas meist zurückhaltend, was Emely nicht verstehen kann. Als dann im Nachbarhaus als Feriengast Simon einzieht, ein alter Uni-Kollege von Niklas freunden sich Emely und Momo in kürzester Zeit an, obwohl dieser doch aufdringlich wirkt. Als dann auch noch Patricia, Momos wirkliche Mutter auftaucht und dann tot aufgefunden wird überschlagen sich die Ereignisse und Momo und Emely müssen sich fragen, wem sie vertrauen können.

Das Cover ist ausgezeichnet gemacht und passt auch hervorragend zum Buch.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr gut; die Charaktere und Orte werden gut dargestellt. Allerdings hätten viele Figuren noch etwas mehr Kontur vertragen.

Der Plot war gut gewählt, hätte aber noch mehr Potential gehabt.

Die Spannung war von der ersten bis zur letzten Seite auf hohem Niveau, obwohl man viel der Handlung bzw. Täter schon relativ von Anfang an erraten konnte.

Manche Szenen bzw. vor allem die Handlung um Bernhard (die am Anfang etwas verwirrend war, da man erst später mehr erfährt - und daher am Anfang deplatziert erschien) hätte man hier noch viel besser und gründlicher ausarbeiten können.

Was mich nebenbei noch störte, waren Sätze, die zuerst in der Vergangenheitsform begannen und dann in der Gegenwartsform endeten, was leider öfters vorkam (Z.B. Er wartete, dass er weiterspielt.).

Nichtsdestotrotz konnte mich das Buch aber doch gut unterhalten.

Bewertung vom 07.01.2023
Sanaris
Grimpo, Gina

Sanaris


ausgezeichnet

In der Zukunft, wo Teile der Welt durch Klimaveränderungen kaum mehr bewohnbar sind, haben sich einige Staaten aus Europa zu Erimus zusammengeschlossen. Die Einwohnerzahl soll immer gleich bleiben, daher dürfen die genmanipulierten Paar auch nur ein Kind durch künstliche Befruchtung bekommen, wenn zuvor ein Mensch stirbt. Natürlich werden auch nur Partnerschaften eingegangen, die genetisch zusammenpassen. Alle Bewohne müssen Vitamine der Firma Sanaris einnehmen, die sie jeden Monat bekommen. Luke Miller arbeitet als Nachtwächter in diesem Pharmaunternehmen und soll jetzt Nachtwächter im streng geheimen Labor der Firma werden. Dafür dürfen seine Frau Mari und er auch ein Baby bekommen, das sie sich schon lange wünschen. Luke weiß von Gerüchten, was die Vitamine wirklich sind, doch als er im Labor seiner Arbeit nachgeht, bekommt er die Gewissheit über seine Vermutung. Doch die Produktion der Pillen stellt eine echte Herausforderung für ihn und seine Ehe dar.

Das Cover ist nicht nur äußerst passend, sondern auch ausgezeichnet gemacht.

Der Schreibstil der Autorin ist hervorragend; Charaktere und Orte werden bildhaft beschrieben.

Ohne große Einleitung steigt man dann in den Roman ein, wo Lukas seinen neuen Job angeboten bekommt.

Der Plot ist sehr gut durchdacht und ausgearbeitet; die Spannung zieht sich über das ganze Buch auf hohem Niveau.

Das Buch lebt aber nicht nur durch die Spannung, die Charaktere und den Plot, sondern in großer Menge auch durch die Emotionen, vor allem, wenn man sich vorstellt in so einer Zukunft selbst zu leben und möglicherweise - oder gerade erst - in Lukes Lage zu sein. Und das obwohl die Dystopie doch eher nüchtern geschrieben ist (was ich hier nicht negativ meine).

Interessant wäre es gewesen, wenn man noch mehr über die Strukturen oder geographischen und politischen Bedingungen außerhalb von Erimus erfahren hätte. Da das Buch in manchen Bereichen aber noch Fragen offen lässt, könnte man dies ja vielleicht in einer Fortsetzung verarbeiten und einbauen.

Und ich hoffe sehr auf eine Fortsetzung. Nicht nur wegen des Potentials, die die Story sicher noch hat, sondern auch, da mich das Ende sonst nicht wirklich befriedigen würde und natürlich wegen der zuvor genannten Punkte bezüglich der Staaten.

Hervorragend war auch - wie ich noch erwähnen möchte, dass die Kapitel aus Sicht von verschiedenen Personen geschrieben ist. So wirkt die Story nicht nur noch lebendiger, sondern man erhält auch einige persönliche Informationen über manche Charaktere.

Fazit: Wer Dystopien mag, sollte dieses Buch unbedingt lesen. 5 von 5 Sternen

Bewertung vom 06.01.2023
Die letzte Party / Ffion Morgan Bd.1
Mackintosh, Clare

Die letzte Party / Ffion Morgan Bd.1


ausgezeichnet

Am See Llyn Drych - auf der Grenze zwischen Wales und England - baut der Sänger und Schauspieler Rhys Lloyd das Ferienhaus-Resort "The Shore", das die Anwohner stört. Zu Silvester lädt der Bauherr nicht nur die Shore-Bewohner ein, sondern auch die lokale Bevölkerung. Doch dann wird seine Leiche im See gefunden. DC Leo Brady ermittelt für die Engländer, DC Ffion Morgan, die selbst von dort stammt, für die Waliser. Die beiden kennen sich durch einen gerade erst durchlaufenen One-Night-Stand. Die Todesursache kann nicht festgestellt werden, doch alle, die irgendwie Gelegenheit hatten Lloyd zu töten, haben auch ein Motiv.

Das Cover des Buches ist ein echter Hingucker, der auch zum Buch passt.

Der Schreibstil der Autorin ist hervorragend; Charaktere und Orte werden detailreich und bildlich dargestellt.

Der Plot ist sehr gut durchdacht und natürlich erinnert die Konstellation mit vielen Verdächtigen auch ein wenig an Agatha Christie. Die Spannung ist von der ersten bis zur letzten Seite auf sehr hohem Niveau.

Die einzelnen Kapitel sind nicht nur aus wechselnder Sicht geschrieben, sondern immer wieder bekommt man auch Gelegenheit in die Vergangenheit zu sehen - und das meist rückwärts. D.h. man erfährt zuerst etwas von Silvester und geht dann bis in den Sommer zurück. Bei diesen Rückblicken erfährt man dann, was für ein Motiv derjenige hätte, Lloyd zu töten.

Während Lloyd zu Beginn eigentlich nicht unsympathisch wirkt, wird er es mit Fortgang der Ermittlungen bzw. des Buches immer mehr. Denn auch er versteckt - wie die Ferienhausbewohner und die Bewohner des Dorfes - viele Geheimnisse, genauso wie auch die Ermittlerin Ffion Morgan.

Auch als geübter Krimileser konnte ich den Täter nicht vor der Auflösung identifizieren - und auch am Ende kommt es nochmals zu verschiedenen überraschenden Wendungen.

Und ganz am Ende gibt es dann auch noch einen Abschluss der auf eine Fortsetzung hoffen lässt, denn schließlich gibt es an der walisischen Grenze noch einige Geheimnisse und auch Ffion muss sich über manches klar werden.

Auch verschiedene Dramen der Protagonisten werden auch immer wieder hervorgeholt, die doch auch bewegen und überzeugen konnten.

Was mich etwas störte, war, dass man der Gifttheorie von offizieller Seite nie wirklich nachgegangen ist. Das erscheint mir dann fast schon ein wenig weit hergeholt, obwohl es natürlich die Spannung im Buch erhöht. Aber da die Autorin früher als Polizistin gearbeitet hat, sollte man das erst recht nicht außer acht lassen.

Ansonsten konnte mich das Buch super unterhalten und kann es Krimi-Liebhabern, die gerne miträtseln, nur empfehlen.

Fazit: Toller Krimi zum Miträtseln, dazu hervorragendes Lokalkolorit und interessante Ermittler. Ich hoffe sehr auf eine Fortsetzung mit den beiden. 4,5 von 5 Sternen

Bewertung vom 31.12.2022
Die Wahrheit (eBook, ePUB)
Claaßen, Annika

Die Wahrheit (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Xenia Müller zieht jedes Jahr aufs neue mit ihrem alleinerziehenden Vater in ein anderes Land um. In jeder neuen Schule spielt sie eine andere Rolle. Als sie in ein kleines Dorf in Deutschland ziehen, wünscht sich Xenia nichts mehr, als nicht mehr umziehen zu müssen. Dazu trägt auch bei, dass sie keine Rolle spielen will und sich sofort mit Juliana anfreundet. Auch mit dem Bad Boy Damon trifft sie sich öfters. Da kommt sie auf die Idee einen Blog zu schreiben mit Gerüchten über ihre MitschülerInnen, die sie sich selbst ausdenkt. Doch plötzlich übernimmt jemand anderes den Blog und postet gefährliche Wahrheiten, die auch zum Tod führen.

Das Cover des Buches ist nur allzu passend; es zeigt (am neuesten Cover) ein Mädchen, das sich den Finger vor den Mund legt. Und hier geht es eben über Geheimnisse. Es ist absolut gut gemacht.

Der Schreibstil der Autorin ist hervorragend; Charaktere und Orte werden bildhaft dargestellt.

Auch dass das Buch in Blog-Form von Seiten der Hauptprotagonistin geschrieben ist, finde ich toll.

Der Plot ist ausgezeichnet gewählt; die Spannung das ganze Buch über auf hohem Niveau - und das obwohl man (scheinbar) als Leser den Täter eigentlich sehr schnell identifizieren kann. Allerdings hat das Buch dann noch einige Überraschungen bereit. So könnte man sagen, die Story hat 3 verschiedene Enden, die dann aber am Ende in eine Wahrheit münden. Denn mit jedem (scheinbaren) Tod der Hauptprotagonistin ist sich der Leser nicht mehr sicher, was jetzt stimmt. Insofern sind auch Stellen, die jemanden als Logikfehler auffallen, nicht wirklich wichtig (z.B. Wie schafft es ein Jugendlicher jemanden im Gefängnis zu töten, ohne dass er erwischt wird?). Denn was ist schon die Wahrheit oder Realität? Das erfährt der Leser ganz zum Schluss. Obwohl es am Ende dann schon etwas verwirrend werden kann, kann ich dafür nur die Höchstpunkte vergeben, denn letztlich löst sich alles (oder zumindest das meiste) auf.

Fazit: Toller Psychothriller, der mit der Wahrheit spielt. 5 von 5 Sternen

Bewertung vom 27.12.2022
Mandragora
Wasle, Ann-Kathrin

Mandragora


sehr gut

Lucián bekommt eine Einladung in den alten Glockenturm in Prag, wo sich einige unsterbliche Geistwesen versammelt haben. Auch die Initiatorin des Zusammentreffens ist anwesend - Nyoka, die schon Eva, Jesus, Kleopatra, Gaudí und Mozart in Versuchung geführt hat. Und jetzt hat sie auch wieder ein Opfer ausgewählt.

Das Cover des Buches ist ein echter Hingucker; es passt nicht nur perfekt zum Inhalt, sondern ist auch perfekt gelungen.

Der Schreibstil der Autorin ist ausgezeichnet; Charaktere und Orte werden bildhaft dargestellt.

Das Buch wechselt immer wieder zwischen Gegenwart und der Vergangenheit, damit der Leser mehr über Nyoka, aber auch andere wichtige Personen erfährt. Dabei sind die historischen (aber auch teilweise mythischen) Handlungen und Personen hervorragend recherchiert.

Für mich war es das erste Buch der Reihe, die laut Autorin auch jedes für sich gelesen werden können. Ich kam auch sehr gut in die Story rein, die einen hervorragenden, interessanten Plot hat. Allerdings fehlte mir manchmal doch das Hintergrundwissen über die vorigen Bände, weshalb es sicher besser wäre, wenn man die Vorgängerbände kennt. Dafür ziehe ich auch einen Stern ab, weil mir einfach etwas fehlte. So konnte ich nicht nur den vergangenen Geschichten besser folgen, sondern fand diese Storyline auch interessanter und spannender.

Insgesamt fühlte ich mich aber sehr gut unterhalten und würde gerne mehr von dieser Reihe lesen.

Fazit: 4. Teil einer Reihe, der viel auf den Vorgängerbänden aufbaut. 4 von 5 Sternen

Bewertung vom 27.12.2022
Das Buch - Schreib um dein Leben! (eBook, ePUB)
Walter, Patricia

Das Buch - Schreib um dein Leben! (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ein Mörder treibt seit Jahren sein Unwesen. Zu Beginn tötete er nur jährlich, jetzt ist er wieder da und tötet schneller. Dabei entführt er auch die aufstrebende Krimi-Autorin Kara Bender, die ein Buch über sein Leben schreiben soll. Die Kriminalkommissarin Nadine Herfurth ermittelt als Leiterin der SOKO, doch ein Fernsehreporter kommt ihr immer wieder in die Quere. Währenddessen erfährt Kara, dass ihr neuer Krimi ein voller Erfolg ist und schmiedet Fluchtpläne.

Das Cover des Buches ist passend, auch wenn natürlich kaum mehr ein Autor auf einer Schreibmaschine schreibt - auch im Buch selbst nicht. Es gefällt mir aber ausgezeichnet.

Hervorragend ist der Schreibstil der Autorin; Orte und Personen werden bildhaft beschrieben.

Der Plot ist hervorragend gewählt und durchdacht; ebenso ist Kara Bender eine tolle Hauptfigur. Die Ermittler rund um Nadine sind eigentlich nur Nebenfiguren, die zwar wichtig für die Story sind, aber nur wenige Kapitel einnehmen, was für einen Krimi ungewöhnlich ist, in diesem Fall aber hervorragend passt. So versäumt man zwar die Ermittlungsarbeit, aber wichtiger und interessanter ist definitiv Kara und ihr Entführer.

Für mich war es das erste Buch der Autorin, aber sicher nicht das letzte. Auch wenn es Anspielungen zum 1. Band um die Kriminalhauptkommissarin Nadine Herfurth gbit, ist das Buch absolut für sich alleine zu lesen.

Gut gefiel mir auch die Geschichte des Puppenmörders, der mitunter sogar Sympathiepunkte sammeln konnte und den man ein bisschen auch verstehen konnte, warum er so geworden ist.

Das Ende hat dann eine atemberaubende Überraschung zu bieten, die mich zwiegespalten zurücklässt. Zum einen liebe ich Überraschungen in Thriller, zum anderen scheint es nicht zum Täter zu passen (zumindest für mich) - und notwendig für die Handlung war es ganz am Ende natürlich auch nicht. Aber es soll sich jeder Leser selbst ein Bild dazu machen und ich kann diesen Punkt weder positiv noch negativ bewerten.

Die Danksagung am Ende des Buches ist dann in sehr kreativer Form geschrieben. Toll.

Fazit: Außergewöhnlicher Psychothriller mit einem Ende, das die Leser spalten kann bzw. wird. 5 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.12.2022
Rotlöckchens Grab (eBook, ePUB)
Lüscher, Conny

Rotlöckchens Grab (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Der 11-jährige Timmy geht nachts wieder mal herum und landet vor dem Haus von Frau Kern, einer netten alten Dame, die ihn ins Herz geschlossen hat. Er glaubt, als Harry-Potter-Fan, einen Dementor gesehen zu haben. Als am nächsten Tag Fr. Kern tot aufgefunden wird, kommt ihre Enkelin Nele um den Nachlass zu sichten. Auch sie freundet sich mit Timmy an und verschwindet kurz darauf spurlos. Neles beste Freundin erhält eine seltsame Nachricht von Nele und macht sich ebenfalls auf die Suche nach ihr. Schon vor Jahren verschwand eine junge Frau, die ebenfalls rote Haare hatte.

Das Cover ist ausgezeichnet gemacht, gefällt mir ebenso und passt auch zum vorliegenden Buch.

Der Schreibstil der Autorin ist hervorragend; Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt.

Die Spannung ist schon von der ersten Seite auf hohem Niveau. Nach 50 Seiten denkt man sich zwar, dass man die Lösung weiß, die Autorin weiß allerdings im Laufe des Buches zu verwirren, sodass nicht nur Timmy, sondern auch der Leser/die Leserin auf den Holzweg geschickt werden, obwohl man eigentlich den Täter schon früh entlarven konnte.

Die verschiedenen Charaktere sind einfach passend und machen die Handlung dann auch richtig lebendig.

Besonders gut gefielen mir nicht nur die vielen Perspektiven aus der das Buch geschrieben ist, sondern vor allem auch die Rückblicke - und hier vor allem die des Täters.

Das Buch endet dann mit einer ein wenig rätselhaften Aussage von Timmy und einem etwas offenen Ende bezüglich Ralf.

Am Ende gibt es dann auch noch Leseproben von weiteren Büchern der Autorin, die neugierig machen.

Fazit: Hervorragend geschriebener Thriller. 5 von 5 Sternen