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moontales

Bewertungen

Insgesamt 261 Bewertungen
Bewertung vom 20.03.2022
Shusterman, Neal;Shusterman, Jarrod

Roxy


ausgezeichnet

Außergewöhnlich, kreativ umgesetzt und ein sehr wichtiges Thema (4,5/5 Sterne)

Für mich war es das erste Buch des Autorenduos und wird definitiv nicht das letzte bleiben. Der Schreibstil ist sehr flüssig und gut zu lesen, baut Spannung auf und kann sie auch halten. Die Charaktere, vor allem die Drogen, werden sehr gut beschrieben. Das Buch reißt einen beim Lesen etwas mit in den Abgrund. Man kann den Schmerz der Protagonisten fast selbst spüren und das Leseerlebnis ist sehr intensiv. Das muss man mögen und es ist für Menschen mit eigenen Drogenerfahrungen evtl. zu viel (das kann ich selbst schwer beurteilen, aber ich denke es könnte triggern). Für mich war das Thema aufgrund meiner geringen Erfahrungen sehr spannend und interessant. Ich mochte den ganzen Aufbau sehr vor allem, dass die Drogen vermenschlicht wurden und man sie so besser greifen kann. Die beiden Autoren haben sich für den Rausch wirklich interessante Metaphern ausgedacht und die ganze Abhängigkeit sehr kreativ umgesetzt.

Das Buch wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt: Isaac, seine Schwester Ivy, Roxy und Addison. Zwischendrin gibt es immer wieder kleine Intermezzos, um verschiedene Drogen besser zu verstehen bzw. nachzuvollziehen wie sie wirken. Hierbei gibt es auch deutliche Unterschiede und Abstufungen im Charakter der Drogen: manche möchten tatsächlich helfen, andere hingegen einfach nur zerstören.

Die ganze Geschichte habe ich in ihrem Verlauf als sehr realistisch und authentisch empfunden. Vor allem auch die Message hinter der Geschichte ist sehr wichtig und mit dem ganzen (schweren) Thema sind die Autoren respektvoll und gut umgegangen. Besonders passend habe ich auch das Ende empfunden.

Das Buch ist keine leichte Lektüre, lohnt sich meiner Meinung nach aber sehr. Für mich war es etwas völlig Neues und für die kreative Umsetzung, sowie die spannende Geschichte vergebe ich 4,5 Sterne! Ich kann das Buch definitiv empfehlen!

Bewertung vom 13.03.2022
Lucas, Rachael

Die kleine Buchhandlung im alten Postamt


sehr gut

Ein schönes Buch zum Wohlfühlen und Träumen

Dies ist der zweite Teil der Little Maudley-Reihe, den man aber unabhängig vom ersten Band lesen kann.

Der Schreibstil der Autorin ist locker und flüssig zu lesen und sie vermittelt eine wunderbare Atmosphäre zum Wohlfühlen. Die Cotswolds bzw. Little Maudley ist aber als Setting auch einfach super schön.
Ganz ehrlich: Welcher Bücherwurm träumt nicht von einer eigenen kleinen Buchhandlung (und dann auch noch an so einem wunderbaren Ort)?! Ich persönlich habe mich jedenfalls gleich angesprochen gefühlt und mich für Hannah gefreut, als ihr Traum in Erfüllung geht. Mit dem Umzug kommt auch ein leichtes Gefühlchaos, denn Hannah mag den Fußballtrainer ihres Sohnes immer mehr und in der Beziehung mit ihrem Mann gibt es einige Problemchen. Das Buch nimmt zentrale Themen wie Freundschaft und Liebe auf, erzählt von Neuanfängen und Zweifeln. Es ist nicht super tiefgründig, aber das muss es meiner Meinung nach auch nicht sein. Es ist einfach eine atmosphärische und wunderbare Geschichte mit tollen Charakteren.

Mir hat das Lesen wirklich Spaß gemacht und das Buch lässt sich definitiv in die Kategorie Wohlfühlbuch einordnen. Ich kann es sehr empfehlen!

Bewertung vom 13.03.2022
Hearne, Kevin

Papier & Blut / Die Chronik des Siegelmagiers Bd.2


ausgezeichnet

Steht dem ersten Teil in nichts nach!

Die Spin Off Reihe lässt sich sehr gut auch ohne Vorkenntnisse der Druiden Reihe lesen, allerdings ist dies der zweite Band und man sollte den ersten kennen!

Ich fand es wunderbar endlich wieder in die Welt von Al MacBharrais eintauchen zu können. Kevin Hearnes Schreibstil mochte ich sofort, er liest sich so flüssig und spannend, besonders mag ich aber seinen Humor! Er verwebt eine komplexe Erzählung voller Magie, Humor und Spannung, die die Leser:innen auf einen verschlungenen und spannenden Pfad voller Kreaturen aus überirdischen Welten führt. Wer denkt Fantasy und Humor passt nicht wird hier eines besseren belehrt! Seinen Weltenbau finde ich sehr besonders und originell. Da zwei Agentinnn verschwunden sind begibt sich Al mit seiner Crew auf die Suche. Sie kämpfen in diesem Band gegen Chimäre Kreaturen, die aus Körperteilen verschiedener Tiere bestehen. So etwas habe ich vorher in der Form noch nicht gelesen.

Al, Buck und Nadia sind wirklich geniale Charaktere, die man einfach nur mögen kann! Aber auch die vielen Nebencharaktere wie seine Rezeptionistin Gladys oder den Druiden mag ich wirklich gern. Das Setting in Australien fand ich auch interessant und spannend, beim Lesen hatte man das Gefühl wirklich dort zu sein. Also hat der Autor entweder sehr gut recherchiert oder seine eigenen Eindrücke toll eingefangen!

Ich kann die beiden Bücher rund um Al und seine Crew nur empfehlen und hoffe auf viele weitere Bände!

Bewertung vom 10.03.2022
Hazelwood, Ali

Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe


ausgezeichnet

Von der ersten bis zur letzten Seite absolut großartig!

Vorab ein paar Worte zum Buchcover: Ich frage mich wirklich, wieso das geniale Original-Cover durch dieses hier ausgetauscht wurde. Das deutsche Cover hat überhaupt keinen Charakter und sagt nichts über diese wunderbare Geschichte aus. Richtig schade!

Nun aber zum Buch, denn die Geschichte begeistert mich noch immer sehr! Die Geschichte an sich ist vielleicht nicht die originellste, denn Fake Dating Geschichten gibt es wie Sand am Meer, aber sie hat so viel Charakter und Charme! Schon auf den ersten Seiten war ich nur noch am Dauergrinsen und lachen und das Buch hat einfach nur gute Laune gemacht, sodass ich es nicht aus der Hand legen konnte. Der Schreibstil ist absolut genial und lässt sich so toll lesen. Ich habe das Buch an einem Tag durchgelesen, weil man nur so durch die Seiten fliegt. Und ich freue mich jetzt schon auf weitere Bücher der Autorin!

Olive und Adam sind zwei originelle, witzige und sympathische Charaktere, beide habe ich total schnell ins Herz geschlossen. Obwohl Adam als Tyrann gilt ist er zu Olive nicht ein Mal unfreundlich oder gemein. Ich mochte seine ruhige und sachliche Art wirklich gern und konnte auch seine Argumentation verstehen, wieso er die Doktoranden und Student:innen nicht einfach mit guten Noten durchwinkt, sondern eine gute Leistung von ihnen sehen will. Eigentlich ist er der Inbegriff von einem Traummann, wenn er nicht so anstrengend für seine Stundent:innen wäre ;-) Olive hingegen ist lieb, aufopferungsvoll, manchmal unsicher und nimmt dennoch kein Blatt vor den Mund, was sie total liebenswert macht. Wie die Geschichte ausgeht kann man sich denken, aber das ganze drum herum, der Alltag, die Charaktere, die Atmosphäre in der Universität, die wissenschaftlichen Themen ... das alles macht die Geschichte zu einem perfekten Leseerlebnis! Ich werde das Buch definitiv noch einmal lesen, denn es ist ein absolutes Wohlfühl- und Gute-Laune-Buch!

Für mich ist das Buch ein ganz großes Highlight, vor allem weil mich viele andere Romance-Bücher schnell gelangweilt haben. Deshalb: Lest dieses wunderbare Buch unbedingt!

Bewertung vom 01.03.2022
Gozdek, Nicole

Die Gilde der Schatten (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Für mich war es das erste Buch der Autorin und ich bin absolut begeistert. Die Geschichte mitzuverfolgen macht so viel Spaß! Zum einen, weil der Weltenaufbau so umfangreich, detailreich und interessant ist und man merkt, wie viel Arbeit und Liebe hinein gesteckt wurde. Und zum anderen, weil die Charaktere authentisch, liebenswert und vielseitig sind. Ich mag komplexere Geschichten immer sehr gern und fand es deshalb super, wie viel neues mich in diesem Buch erwartet hat. Weil die Welt und das ganze Drumherum recht komplex sind, hat die Autorin hinten im Buch ein Verzeichnis integriert, in dem man Begriffe und auch Charaktere in Kurzform nachschlagen kann. Sehr vorausschauend und Leser:innen freundlich!

Der Schreibstil der Autorin lässt sich flüssig und locker lesen, dennoch ist es sprachlich an das Fantasy-Genre angepasst und passt einfach richtig gut in die Geschichte. Was mir ebenfalls sehr positiv aufgefallen ist, ist das Tempo der Geschichte. Ich erlebe es oft, dass es erst ruhiger zugeht und sich am Ende die Ereignisse überschlagen. So war es hier gar nicht. Der Spannungsbogen wurde kontinuierlich beibehalten und auch die etwas ruhigeren Szenen konnten mich an die Geschichte fesseln. Am Ende geht die Spannung noch etwas mehr nach oben, aber in einem angemessenen und passenden Tempo. Das Ende konnte ich schon voraussehen, was mich aber nicht groß gestört hat.

Farisio ist ein sympathischer, authentischer und etwas mysteriöser Hauptcharakter, den man gern begleitet. Aber nicht nur ihn, sondern auch viele der anderen Charaktere konnte ich während des Lesens ins Herz schließen. Generell sind die Charaktere einfach richtig gut und interessant dargestellt. Vor allem auch die Gilde der Schatten mit ihren vielen einzigartigen Protagonist:innen fand ich sehr gelungen und hätte noch sehr viel mehr darüber lesen können.

Dafür vergebe ich sehr verdiente 5 Sterne :) Ich mochte das Buch wirklich sehr, kann es jedem Fantasy-Fan nur empfehlen und hoffe sehr, sehr doll auf einen zweiten Teil!

Bewertung vom 27.02.2022
Greaves, Abbie

Jeder Tag für dich


weniger gut

Ganz anders als erwartet (2,5/5 Sterne)

Bei der Bezeichnung "Der unvergesslichste Liebesroman des Jahres" nimmt man natürlich automatisch eine Erwartungshaltung an. Wenn die Geschichte dann weder Liebesroman, noch unvergesslich ist, ist das natürlich ungünstig.

Den Schreibstil fand ich ganz gut. Es war flüssig und gut zu lesen. Die Kapitel spielen abwechselnd in der Gegenwart und der Vergangenheit, sodass man mehr über Marys und Jims Kennenlernen und die Beziehung erfährt.

Die Charaktere fand ich leider nur mäßig sympathisch. Bei Jim habe ich schnell gemerkt, dass etwas ganz und gar nicht stimmt und mochte ihn dadurch auch nicht besonders gern. Mary wird uns als Leser:innen extrem verschlossen dargestellt, was dazu führt, dass man sich auch nicht mit ihr identifizieren oder sie richtig ins Herz schließen kann. Die Journalistin Alice fand ich persönlich relativ egoistisch in ihren Handlungen und sie übertritt sehr viele Grenzen. Von daher fand ich es schon einmal schwierig, denn gerade die Verbundenheit mit den Charakteren machen ein Buch oft gut.

Die Geschichte ist relativ vorhersehbar und von der Stimmung wirklich bedrückend. Ich habe mich beim Lesen oft nicht wohlgefühlt und hatte keine große Motivation weiter zu lesen. Ich fand die ganze Grundstimmung im Buch ziemlich deprimierend, nicht einmal außerordentlich emotional, sodass es passen würde. Gegen Ende wurde es spannender und ich wollte dann auch unbedingt die Auflösung wissen. Ohne zu spoilern kann ich dazu leider nichts sagen außer, dass es mich nicht wirklich abgeholt hat und ich das Ende (obwohl es realistisch war und ich keine rosaroten Happy Ends mag) auch nicht zu 100% gut fand. Auch den generellen Umgang mit psychischen Erkrankungen innerhalb des Buches fand ich etwas seltsam. Vermutlich war es gewollt, dass eine positive Message zurück bleibt, bei mir kam es so aber nicht an.

Ich gebe dem Buch gut gemeinte 2,5 Sterne und bleibe recht enttäuscht zurück

Bewertung vom 17.02.2022
Hoover, Colleen

Für immer ein Teil von dir


weniger gut

Wird dem Hype nicht gerecht

Durch die vielen positiven Rezensionen und Kommentare zu dem Buch habe ich mich ebenfalls verleiten lassen es zu lesen bzw. zu hören. Leider muss ich an dieser Stelle schon anmerken, dass ich nicht nachvollziehen kann, was so viele Leser:innen an dieser Geschichte begeistert.

Den Schreibstil der Autorin fand ich angenehm, aber teils etwas langatmig und sich wiederholend. Dennoch ließ sich das Buch locker und flüssig lesen/hören. Die beiden Sprecher des Hörbuchs fand ich allerdings super! Ich konnte ihnen die ganze Zeit gut folgen und beide haben eine sehr angenehme Stimme, die beim Sprechen sehr gut betont, sodass man ihnen gern zuhört und auch lange zuhören kann.

Mit den beiden Hauptcharakteren konnte ich mich nicht besonders gut identifizieren. Teilweise konnte ich ihre Handlungen verstehen, z. B. das Kenna ihre Tochter unbedingt sehen möchte. Aber dann verhält sie sich wieder so egoistisch und auch stumpf, dass es mir schwer fiel sie zu mögen. Ledger ist das genaue Gegenteil ... er gibt und gibt und ist ein herzensguter Mensch. Was mich an ihm gestört hat und ich sehr unrealistisch fand ist, dass er gefühlt sein komplettes Leben für die Tochter seines verstorbenen Freundes gibt und nur nach ihr ausrichtet. Das war mir zu übertrieben. Das er sich kümmern möchte ist klar, aber das komplette Leben danach auszurichten klang für mich alles andere als gesund.

Zur Geschichte kann ich nur sagen: Drama, Drama und noch mehr Drama. Mir war das einfach viel zu viel. Einzelne Beweggründe konnte ich überhaupt nicht nachvollziehen, z. B, wieso Ledger ihr so schnell verzeiht, obwohl er nicht einmal ihre Seite der Geschichte kennt. Aber wahrscheinlich lag es an ihrem guten Aussehen (was ständig betont wird), was ich wiederum sehr platt finde. An sich ist die Geschichte von vorne bis hinten vorhersehbar, wodurch bei mir null Spannung oder großes Interesse aufkam. Das Ende triefte dann nur so vor Kitsch und Schmalz und auch hier fand ich es wieder extrem unrealistisch. Innerhalb von ein paar Minuten geht es von "schlimmer geht es nicht" zu "rosaroter Brille und Freude". Das war leider gar nicht mein Fall.

Deshalb kann ich leider keine Empfehlung für dieses Buch aussprechen und ich werde wohl auch so schnell nicht wieder etwas von der Autorin lesen.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.02.2022
Tung, Debbie

Quiet Girl (deutsche Hardcover-Ausgabe)


ausgezeichnet

Du bist gut so wie du bist!

Quiet Girl ist äußerlich, wie auch innerlich eine wunderbare Graphic Novel mit einem wichtigen Thema: Introvertiertheit. Die Welt wird immer lauter, hektischer und anstrengender und ich finde es nicht verwunderlich, dass dadurch das Ruhebedürfnis der Menschen steigt. Debbie allerdings war schon immer ruhig. Sie liebt Bücher, Regentage und allein sein. Für sie ist es sehr anstrengend und fordernd, den gesellschaftlichen Verpflichtungen und Erwartungen nachzukommen und so fragt sie sich oft, ob etwas mit ihr nicht stimmt. Das Buch erläutert sehr sensibel und feinfühlig die vielen Situationen, denen sich Introvertierte im Alltag ausgesetzt sehen.

Mit Debbie konnte ich mich definitiv identifizieren, wenn auch nicht in jeder Situation. Es gab aber genug, wo ich sehr schmunzeln musste, weil es einfach so gut gepasst hat. Die Autorin hat es definitiv geschafft, dass man sich beim Lesen/Anschauen sehr verstanden fühlt. Debbie entwickelt sich während des Buches immer mehr weiter und akzeptiert am Ende auch, dass sie eben andere Bedürfnisse hat und das daran nichts falsch ist! Ich finde das sendet eine sehr wichtige und tolle Message. Es gibt so viele Themen, die mehr Aufmerksamkeit und Aufklärung brauchen und Introvertiertheit gehört definitiv dazu.

Mein einziger Kritikpunkt ist der Aufbau, der noch ein kleines bisschen Überarbeitungsbedarf hätte. Die Slides gehen alle ineinander über, teilweise liegen aber Jahre dazwischen. Das hätte man ein bisschen schöner machen können, wie zum Beispiel durch Kapitel oder eben die Überschrift "x Jahre später".

Das Buch hat eine tolle Haptik und ist hochwertiger verarbeitet (Hardcover, dickeres Papier etc.). Ein besonderes Highlight waren für mich die wunderbaren Illustrationen. Der Stil und die verschiedenen Grau-Nuancen passen einfach perfekt zum Thema.

Die Graphic Novel von Debbie Tung ist ein Muss für Introvertierte. Es sendet so eine tolle Message und ist dabei auch noch wunderbar anzuschauen ... die Welt braucht definitiv mehr Bücher, die wie dieses sind! Ich vergebe 4,5 Sterne (aufgerundet 5) und kann das Buch allen introvertierten Menschen und auch jenen, die sie besser verstehen möchten sehr empfehlen!

Bewertung vom 23.01.2022
The School of Life

Über Angst


sehr gut

Ich denke das Gefühl von Angst kennt jeder und in vielen Situationen ist sie auch durchaus angebracht. Allerdings gibt es viele Menschen, die unter einer Art chronischen Angst leiden und sich über alles zu viele Gedanken machen, sich plötzlich sogar vor alltäglichen Dingen fürchten – für diese Menschen und auch deren Angehörige eignet sich dieses Buch sehr gut.

Das Buch ist unterteilt in verschiedene Rubriken, zunächst gibt es eine Einleitung und Erklärungen zur Angst und danach folgen die verschiedenen Formen der Angst. Generell gefiel mir die Aufteilung im Buch sehr gut. Auch das Layout ist sehr modern und ansprechend gestaltet, an einigen Stellen hätte es ein wenig optimierungsbedarf, weil die Lesbarkeit auf Kosten der Gestaltung "leidet". Aber da es sich zumeist um kurze Texte handelt, ist dies für mich nur ein sehr kleiner Kritikpunkt. Layout und auch die Größe des Buches sind ansonsten sehr schön gewählt.

Die im Buch angesprochenen Themen sind gut aufbereitet und verständlich erklärt. Mit allen Themen und Lösungsansätzen konnte ich mich nicht identifizieren, allerdings war für mich trotzdem viel interessantes und hilfreiches dabei. Ich denke es ist ganz natürlich (und beruhigend) wenn man sich nicht mit allen Formen der Angst identifizieren kann. Oft reichen auch schon 1-2 Bereiche, um Menschen sehr zu belasten. Wichtig ist auch, dass man erst einmal versteht, wieso man Angst hat und was dies mit einem macht. Dabei hilft das Buch meiner Meinung nach sehr gut und lässt sich (trotz des schweren Themas) auch sehr locker und flüssig lesen. Es ist verständlich geschrieben und wirft nicht mit Fachbegriffen um sich. Selbstverständlich muss man Ängste immer selbst überwinden. Ein Buch kann ein erster Schritt sein und eine kleine Hilfestellung, man sollte aber nicht erwarten, dass man, nachdem man das Buch gelesen hat, von heute auf morgen alle Probleme lösen kann. Das erfordert viel Zeit, Arbeit und Übung.

Ich denke, dass es eine gute Hilfestellung ist und man sich dadurch besser mit seinen Ängsten auseinandersetzen kann. Deshalb kann ich das Buch durchaus weiterempfehlen, vergebe 4 Sterne und kann nur jedem Mut machen, der an seinen Problemen arbeiten möchte!

Bewertung vom 18.01.2022
Haig, Matt

Der fürsorgliche Mr Cave


gut

Mir fehlte der typische "Matt Haig Charme"

Matt Haig zählt seit dem letzten Jahr für mich zu einem meiner liebsten Autoren, umso mehr habe ich mich auf sein neuestes Buch gefreut. Vorab muss ich leider schon sagen, dass es für mich nicht mit seinen anderen fabelhaften Büchern mithalten konnte.

Terence Cave wurde vom Schicksal wahrlich nicht verschont, denn bis auf seine Tochter hat er alles verloren, was er je geliebt hat. Das er dadurch einen Schutzzwang entwickelt, klingt für mich eigentlich nur logisch. Allerdings ist es erschreckend zu lesen, wie weit dieser Zwang reicht. Viel mehr kann und möchte ich aufgrund von spoilern nicht zu seinen Zwängen sagen. Allerdings war es teilweise recht beklemmend zu lesen. Andererseits konnte ich aber auch das Verhalten seiner Tochter oftmals nicht nachvollziehen. Das ein Teenager seine Freiheiten braucht ist mir klar, aber wer lässt seine Tochter mit gerade mal 15 in einen Club, in dem 30 Jährige Frauen aufreißen? An Stellen wie diesen fand ich seine Sorge durchaus berechtigt und komplett nachvollziehbar. Selbstverständlich konnte ich auch seine Tochter in vielen Punkten verstehen, eine richtige Sympathie konnte ich aber zu keinem der Charaktere aufbauen, weil ich die Handlungen von allen nicht als richtig empfunden habe. Meiner Meinung nach begünstigt Bryonys Verhalten die Angst und den Wahn ihres Vaters nur noch. Ich denke dies war einer der Gründe, weshalb mir das Buch nicht ganz so gut gefallen hat wie erhofft.

Ein weiterer Grund ist, dass für mich in der Geschichte der typische "Matt Haig Charme" gefehlt hat. Seinen Büchern haftet eigentlich immer etwas "schweres" an und bisher hat er es so gekonnt geschrieben, dass mich dieses schwere Thema beim Lesen dennoch nicht runtergezogen hat. Vielmehr hatte jedes Buch, obgleich seiner Schwere, auch eine sehr positive und philosophische Message. Diese konnte ich bei diesem Buch leider nicht erkennen. Für mich war die Geschichte einfach traurig und erschreckend und hat keine tiefgreifenden Inhalte vermittelt.

Der Schreibstil war meiner Meinung nach ebenfalls nicht so typisch für den Autor. Das Buch spricht die Leser:innen direkt an, als wäre man seine Tochter Bryony. Zunächst dachte ich, dass ich dazu mehr Nähe zu den Charakteren aufbauen konnte, allerdings war dies nicht der Fall und mir gefällt sein Schreibstil in den anderen Büchern wesentlich besser. Was nicht heißen soll, dass ich seinen Schreibstil in diesem Buch als schlecht bezeichnen würde. Er war trotzdem gut, nur eben nicht so gut wie gewöhnlich.

Die Handlung hatte ich als relativ vorhersehbar vermutet, ein paar Überraschungen (mit denen ich nicht gerechnet hatte) gab es im Laufe der Geschichte aber doch noch, sodass sich die Geschichte spannend liest. Ich gebe dem Buch 3,5 Sterne, runde in Portalen ohne halbe Sterne allerdings auf 3 ab, weil es mir für 4 Sterne dann doch nicht gut genug gefallen hat. Zu 100% weiterempfehlen kann ich dieses Buch also leider nicht. Aber falls ihr Matt Haig noch nicht kennt, würde ich euch definitiv eines seiner anderen Bücher ans Herz legen! Er ist ein grandioser Autor und ich hoffe, dass sein nächstes Buch mir wieder mehr zusagt :)