Benutzer
Benutzername: 
Lisega

Bewertungen

Insgesamt 1386 Bewertungen
Bewertung vom 11.06.2018

Jumanji: Willkommen im Dschungel


sehr gut

Im 90er Jahre-Hit „Jumanji“ mit Robin Williams erwachten die Gefahren eines Brettspiels zum Leben, in der neuen Adaption des Themas werden vier Highschool-Kids in die Dschungelwelt eines alten Videospiels gesogen, das sie beim Nachsitzen im Schulkeller entdeckt haben. Die vier Jugendlichen verkörpern die Klischees, die in jedem Highschool-Film vorkommen: der schüchterne Nerd, das coole Football-As, das Mauerblümchen und das eingebildete Blondchen. Der witzige Dreh des Films besteht darin, dass diese Charaktere im Spiel „Jumanji“ zu ihrem Avatar werden, der jeweils das Gegenteil ihres realen Ichs darstellt. Der Nerd wird zum muskelbepackten Hünen, der Sportler schrumpft um ein paar Köpfe und wird zum Rucksackträger degradiert, die schüchterne graue Maus wird zum athletischen Lara-Croft-Verschnitt und die Highschool-Barbie mutiert gar zum dicklichen Mann. Aus dieser Figurenkonstellation gewinnt der Film die meisten Gags, da die Schauspieler (v.a. Dwayne Johnson und Jack Black) hervorragend agieren und die Chemie in der Gruppe stimmt. Der Kampf auf Leben und Tod im Spiel parodiert die typischen Videogame-Mechanismen – von Level zu Level müssen schwierigere Aufgaben bewältigt werden, um schließlich das Spiel zu gewinnen und in die Realität zurückkehren zu können. Gefährliche Tiere, wilde Verfolgungsjagen mit den Spielbösewichten und trickreiche Fallen sorgen zwar für reichlich Action, aber in keinem Moment bangt man wirklich um das Leben der Protagonisten – es ist klar, dass sie es gemeinsam schaffen werden. Trotzdem bietet „Jumanji: Willkommen im Dschungel“ perfekte Unterhaltung mit lustigen, wenn auch teils sehr pubertären Gags und ein paar netten Referenzen zum Originalfilm. Eine gelungene Neuauflage!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.06.2018
Roberts, John Maddox

SPQR IV: The Temple of the Muses (eBook, ePUB)


sehr gut

In den drei ersten Krimis der SPQR-Reihe schildert John Maddox Roberts durch die Augen seines Protagonisten Decius Caecilius Metellus d.J. sehr bildhaft das Rom der untergehenden Republik. Im vierten Band, „The Temple of the Muses“, kommt es zu einem Schauplatzwechsel: Da Decius Leben in Rom nicht sicher ist, wird er mit seinem Verwandten Creticus im Jahr 60 v. Chr. auf eine diplomatische Mission nach Alexandria geschickt. Doch natürlich gelingt es Decius nach ein paar sorgenlosen Wochen auch dort, in Schwierigkeiten zu geraten: Als der streitbare Mathematiker Iphikrates im berühmten Museum ermordet wird, lässt er sich von König Ptolemaios mit den Ermittlungen betrauen. Was hat es mit einer aus dem Quartier des Ermordeten verschwundenen Schriftrolle auf sich? Warum schnüffelt auch der Decius feindlich gesinnte General Achillas herum? Und welches Spiel treibt Ataxas, der Führer eines neu etablierten Kultes?

John Maddox Roberts beschreibt in „The Temple of the Muses“ sowohl die Stadt Alexandria als auch die römisch-ägyptische Politik im 1. Jahrhundert v. Chr. sehr treffend. Decius ist in Ägypten auch Tourist und besichtigt u.a. den Pharos und das Grab Alexanders des Großen; zudem begegnet er der erst zehnjährigen, aber schon sehr scharfsinnigen Prinzessin Kleopatra. Der Krimi-Plot ist zwar etwas durchschaubar, aber trotzdem ist es spannend, wie Decius von einer haarsträubenden Situation in die nächste stolpert. Und seine lakonischen Beschreibungen von Land und Leuten sind wieder sehr humorvoll – so z.B. über seinen Cousin Rufus: „He was not only red-haired but left-handed. With that combination he had no future in Roman politics.“ Fazit: Wie von der Reihe gewohnt sehr unterhaltsamer Lesespaß.

Bewertung vom 29.05.2018

Star Wars: Die letzten Jedi


weniger gut

Mir fällt es schwer, Episode VIII der Star Wars-Reihe zu beurteilen. Einerseits bietet „Die letzten Jedi“ alles, was man von einem Star Wars-Film erwartet: tolle Schauwerte, spektakuläre Weltraumschlachten, kuriose Kulturen auf fremden Planeten, und natürlich das Ringen zwischen den Seiten der Macht. Aber wie schon bei Episode VII fehlen mir hier storytechnisch neue, frische Ideen. Hat „Das Erwachen der Macht“ wie eine Neuauflage von Episode IV gewirkt, erinnert bei „Die letzten Jedi“ vieles an Episode V (Reys Jedi-Ausbildung auf Ahch-To, die Zerstörung des Rebellenstützpunkts samt anschließender Flucht vor der Ersten Ordnung). Das Ganze wurde mit reichlich albernen Slapstick-Szenen und einer völlig überflüssigen Nebenhandlung (Finn und Rose auf dem Casinoplaneten Canto Bight) angereichert. Mit über zweieinhalb Stunden war mir der Film auch tatsächlich zu lang. Technisch ist der Film natürlich klasse gemacht, und im größtenteils hervorragenden Cast ist Mark Hamill als gealterter Luke Skywalker hervorzuheben. Aber wenn Episode IX nicht einiges aufklärt, dann hat Regisseur und Drehbuchautor Rian Johnson mit „Die letzten Jedi“ den bisher schlechtesten Star Wars-Film vorgelegt …

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.05.2018

Mord im Orient Express


sehr gut

„Mord im Orient-Express“ ist sicher einer der bekanntesten Klassiker von Agatha Christie, nicht zuletzt dank der gelungenen Leinwandadaptionen. Nun hat sich Kenneth Branagh an eine Neuverfilmung gewagt und schlüpft gleich selbst – mit extravagantem Schnauzbart – in die Rolle des belgischen Meisterdetektivs Hercule Poirot. Sowohl seine Manierismen als auch seine geniale Kombinationsgabe werden in einer schönen Eingangssequenz in Jerusalem dargestellt, ansonsten folgt die stylische Neufassung recht genau der literarischen Vorlage: In einem Waggon im Orientexpress wird der dubiose Mr. Ratchett umgebracht. Alle Mitreisenden - vom Kammerdiener des Verstorbenen über eine Gouvernante bis zu einer Fürstin - sind verdächtig, und Poirot muss seine kleinen grauen Zellen gewaltig anstrengen, um in der klaustrophobischen Atmosphäre des in einem Lawinenkegel stecken gebliebenen Zuges den Fall zu lösen. Eigentlich ist „Mord im Orient-Express“ ein klassischer Mitrate-Krimi, aber auch wenn man die Auflösung schon kennt, verfehlen die interessanten Wendungen nicht ihre Wirkung und die Neuverfilmung lohnt das Ansehen auf jeden Fall. Die wundervolle Ausstattung, einige interessante Kamerafahrten und v.a. die tollen Schauspieler des Ensemble-Stücks setzen die bekannte Geschichte schön in Szene.

Bewertung vom 04.05.2018

Thor: Tag der Entscheidung


sehr gut

Thor war für mich immer der bombastischste und ernsthafteste der Marvel-Helden, was zum großen Teil an seiner göttlichen Herkunft liegt. In seinem dritten Solo-Film „Tag der Entscheidung“ kommt es für den Prinzen von Asgard auch wieder knüppeldick: Er muss sich nicht nur wie üblich mit seinem durchtriebenen Stiefbruder Loki rumschlagen, sondern es taucht auch noch seine zerstörungswütige Halbschwester Hela auf, er muss „Ragnarök“, den Weltuntergang verhindern, und auf dem Planeten Sakaar gegen Hulk Gladiatorenkämpfe bestreiten – und das alles ohne seinen Hammer. Trotz dieser zahlreichen dramatischen Höhepunkte ist dieser Thor-Film aber ganz anders als seine Vorgänger. Der Regisseur Taika Waititi hat aus dem Superheldenepos eine quietschbunte Komödie gemacht, die zwar zahlreiche hervorragende Actionsequenzen aufweist, aber mit noch mehr Gags aufwartet. Der Humor war mir ehrlich gesagt oft zu pubertär, so dass ich mich der allgemeinen Meinung, dass „Thor – Tag der Entscheidung“ das beste Soloabenteuer des nordischen Donnergottes sei, nicht anschließen kann. Aber für vier Sterne reicht’s bei Marvels perfektem CGI-Feuerwerk und den hervorragenden Darstellern (u.a. Jeff Goldblum und Cate Blanchett) allemal.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.04.2018
Brugger, Stefanie

Alles Jersey - Shirts & Tops


ausgezeichnet

Stefanie Bruggers Nähblog „Fabelwald“ lese ich gerne, da ich ihren Stil und ihre Farb- und Stoffauswahl sehr mag. Deshalb hat mich aus der Flut an Nähbüchern, die gerade so auf den Markt geschwemmt wird, ihr Buch „Alles Jersey – Shirts und Tops“ sofort angesprochen. Zunächst enthält das Buch einen Grundlagen-Teil zum Thema Jersey nähen, mit Tipps z.B. zum Thema Ausschnitt versäubern und Möglichkeiten zu Säumen. Diese Basics sind kurz und verständlich erklärt und schön gestaltet. Der wichtigere Teil des Buches ist aber das „Schnittmuster-Baukasten-System“: Die Schnittteile der zwei Schnittmusterbögen für die Größen 34 bis 44 (für die Größen 46-56 gibt es inzwischen ein eigenes Buch!) können nämlich beliebig kombiniert werden: Es gibt verschiedene Ausschnitt- und Saumformen, mehrere Ärmelversionen und Varianten mit Mehrweite im Oberteil, Passe, Wickelshirt, Brusttasche und mehr. Anhand von 20 Design-Beispielen wird ein Bruchteil der Möglichkeiten, die sich hier ergeben, gezeigt und erklärt. Ich habe bis jetzt neben einem normalen Basic-T-Shirt die Shirts „Minsk“ und „Algiers“ genäht, die super passen und schon zu Lieblingsteilen geworden sind. Die Passform der Schnitte ist sehr körperbetont, d.h. tailliert und hüftig wieder ausgestellt. Wie man die Passform evtl. ändert oder an die eigenen Maße angleicht, ist im Grundlagenteil erklärt. Ich werde sicher noch weitere Shirt-Varianten aus dem Buch nähen und brauche (außer für Raglan- oder überschnittene Ärmel) eigentlich keine anderen Schnittmuster für Shirts mehr.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.04.2018
Jaeden Lieberher,Bill Skarsgård,Wyatt Oleff

Es-Kapitel 1


ausgezeichnet

Zum ersten Mal hatte ich als Teenager Stephen Kings „Es“ gelesen – und der Horror-Clown Pennywise hat sich wie kaum ein anderes Monster in meinen Erinnerungen eingebrannt. An den TV-Zweiteiler mit Tim Curry als Pennywise kann ich mich vage erinnern, der hatte mich nicht so gepackt. Aber die neue Verfilmung von Andres Muschietti finde ich einfach klasse. Die Geschichte um den Kampf der sieben Kids gegen das unaussprechlich Böse, das alle 27 Jahre die Kleinstadt Derry in verschiedensten Gestalten heimsucht und Schrecken und Tod über die Bewohner bringt, wurde wirklich clever adaptiert. Allerdings nicht wie im Roman auf zwei Zeitebenen, sondern nur die Geschichte der Kinder wird erzählt, die aus den 50er Jahren in die späten 80er verlegt wurde. So erscheint „Es“ dem „Club der Verlierer“ auch nicht in Gestalt von Monstern aus 50er-Jahren-Horrorfilmen, sondern die schlimmsten Ängste werden ganz anders visualisiert. Die vielen Abweichungen von der literarischen Vorlage mögen so manchen Fan verprellen, ich fand alles stimmig umgesetzt und hatte zahlreiche Gänsehaut- und Angstmomente, obwohl ich die Geschichte ja kenne. Neben der spannenden Horrorstory, tollen Effekten und der detaillierten Ausstattung im 80er Jahre-Look kann „Es“ v.a. mit den grandiosen Darstellern punkten: Nicht nur Bill Skarsgård als Pennywise, sondern insbesondere die jugendlichen Schauspieler sind hervorragend in ihren Rollen. Eine gelungene Verfilmung, welche die Messlatte für den zweiten Teil, in dem die erwachsen und erfolgreich gewordenen „Verlierer“ den Kampf fortsetzen, wirklich hoch anlegt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.04.2018
Roberts, John Maddox

SPQR III: The Sacrilege (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„I was looking forward to a good year. I always surveyed each new year with optimism, and events almost always proved my outlook mistaken.“

Im dritten Band von John Maddox Roberts Krimi-Reihe SPQR kommt Decius Caecilius Metellus der Jüngere nach einem Jahr Militärdienst in Gallien zurück nach Rom, um seinen Verwandten Celer bei der Kandidatur zum Konsul zu unterstützen. Doch eine Reihe von seltsamen Morden, ein Anschlag auf sein eigenes Leben und nicht zuletzt der Skandal um seinen Erzfeind Clodius, der als Frau verkleidet das geheime Bona Dea-Ritual gestört hat, bringen sein angestrebtes ruhiges Leben durcheinander. Gibt es gar einen Zusammenhang zwischen den Morden und Clodius‘ frevelhafter Tat? Welche Rolle spielen Pompeius, Caesar und Crassus?

John Maddox Roberts gelingt es auch in „The Sacrilege“ vorzüglich, seine Leser in die Zeit des Niedergangs der Römischen Republik zu versetzen. Decius ist nun Mitglied des Senats, wodurch seine Schilderungen durch Sitzungen der (nur nach außen) noblen Versammlung bereichert werden. Außerdem bekommt er mit dem jungen Sklaven Hermes und Julia, der Nichte Caesars, zwei Sidekicks zur Seite gestellt, die seinen Ermittlungen Schwung geben und sicher auch in weiteren Bänden der Reihe eine Rolle spielen werden. Wilde Verfolgungsjagden, blutige Straßenkämpfe, ein Showdown mit Elefanten, und das alles erzählt in Decius‘ lakonischem, humorvollem Ton - „The Sacrilege“ bietet wieder leichte und unterhaltsame, aber dennoch nicht anspruchslose Krimikost.

Bewertung vom 25.04.2018
Lippe, Jürgen von der

Der witzigste Vorleseabend der Welt


ausgezeichnet

Jürgen von der Lippes vor Jahren ausgestrahlte, etwas andere Literatursendung „Was liest du?“ war klasse, deshalb hab’ ich mir auch dieses Hörbuch besorgt, das eine Art „Best of“ der TV-Show ist. Die 2 CDs sind während eines Live-Auftritts mit den lustigsten Texten aus der Sendung aufgenommen worden und die Atmosphäre bei dieser Lesung ist genauso witzig und entspannt wie im TV. Die drei Sprecher Jürgen von der Lippe, Carolin Kebekus und Jochen Malmsheimer sind einfach genial, man hört, dass sie mit viel Spaß bei der Sache sind und ihre Kabbeleien untereinander während der Lesung sind fast genauso lustig wie ihre Interpretation der treffsicheren und pointierten Texte von Horst Evers, Harald Martenstein, Frank Goosen, Dietmar Wischmeyer u.a. Die Stimmung während der Lesung kommt auf dem Hörbuch wirklich super rüber, man meint, man sitzt mit im Saal, ich musste wirklich oft lauthals auflachen und hätte beinahe auch beim Publikumsapplaus mitgeklatscht ;-)

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.04.2018
Rowling, J. K.

Harry Potter und der Gefangene von Askaban / Harry Potter Schmuckausgabe Bd.3


ausgezeichnet

Der dritte Harry-Potter-Band war und ist mein Lieblingsbuch der Reihe. Die düstere Geschichte mit den vielen cleveren Wendungen finde ich immer noch spannend, und mit Sirius Black und Remus Lupin treten hier erstmals zwei meiner Lieblingscharaktere auf. Als „Der Gefangene von Askaban“ nun auch in einer schönen Schmuckausgabe erschienen ist, habe ich deshalb tatsächlich mal ein Buch ein weiteres Mal gekauft. Wobei es von der Aufmachung natürlich zwei grundverschiedene Bücher sind: Hier ein einfaches (schon sehr abgegriffenes) Taschenbuch, dort ein großformatiger dicker Wälzer mit hochwertigem Papier und durchgehend bunt illustrierten Seiten. Die Bilder von Jim Kay sind einfach fantastisch, genauso stellt man sich J. K. Rowlings magische Welt vor. Seien es Wesen und Tiere wie die furchteinflößenden Dementoren, die Hippogreife oder Krummbein und Krätze, eine Zeichnung der Karte des Rumtreibers, ein Auszug aus einem Schulbuch zum Thema Werwölfe oder auch Charaktere wie Severus Snape oder Sybil Trelawney: Kay erweckt mit wunderbar detailreichen Bildern Hogwarts zum Leben. Und das völlig losgelöst von den vielen schon bestehenden Bildern zum Thema (Buchcover oder Filme). Durch die wunderschönen Illustrationen kann man auch als eingefleischter Harry-Potter-Fan mit dieser Schmuckausgabe „Der Gefangene von Askaban“ nochmal neu entdecken!