Bewertungen

Insgesamt 149 Bewertungen
Bewertung vom 23.07.2019
Jackson, Stina

Dunkelsommer


ausgezeichnet

Der Autorin gelingt es hervorragend, Spannung aufzubauen und die Fährte immer wieder in eine neue Richtung zu lenken. Dabei werden viele zwischenmenschliche Details eingebaut. Jugendliche, die eigentlich nur jung sein wollen und in der im Roman dargestellten verkorksten Erwachsenenwelt kaum eine Aussicht auf ein unbeschwertes Leben haben. Da werden schnell Fremde zu Vertrauten. Aber wem kann man vertrauen? Als Leser tappe ich genau so im Dunkeln wie die Protagonisten selbst. Die Story zog mich in ihren Bann und ich wollte unbedingt bis zum Schluss dranbleiben.

Lelle ist besessen davon, seine vor drei Jahren verschwundene Tochter Lina lebend wieder zu finden. Sie begleitet ihn wie ein Schatten und gibt ihm vermeintliche Ratschläge. Oder ist es der Teil in ihm der so sehr nach Ruhe und Gerechtigkeit sucht? Im zweiten Erzählstrang begegnen wir einem Mädchen, das seiner manisch-depressiven Mutter ausgesetzt ist. Ein Umzug in die Einöde lässt sie vorerst alle Hoffnung verlieren, aus diesem mehr als chaotisch-tristen Alltag zu entkommen. Bis sie im Wald eine Begegnung hat, die ihr Leben verändern wird.

Kein leichtes Thema aber absolut lesenswert. Ich lese in diesem Buch durchaus Sozialkritik, das macht den Inhalt des Romans für mich stark aussagekräftig.

Bewertung vom 22.07.2019
Harris, Anstey

Find mich da, wo Liebe ist


sehr gut

Nachdem ich eine Leseprobe gelesen hatte, war ich sehr auf diesen Roman gespannt. Das Coverbild hat mich zu dem auch angesprochen.

Eine hoch sensible Frau namens Grace lernt eines Tages einen schönen großen Mann auf eine Party kennen. Die stark in sich gekehrte Frau ist bald davon überzeugt, mit David den richtigen Mann für ihre Zukunft gefunden zu haben. Dass er verheiratet ist und Kinder hat, lässt sie im ersten Liebestaumel nicht an sich heran. Jedoch, als sie schwanger wird, muss sie bitter erfahren, dass ihr Geliebter keine Familie mit ihr gründen wird.

Für Grace ist David ein Held, sie fühlt sich von ihm beschützt. Urteile von Außen wehrt sie ab, denn sie glaubt noch an ein happy End. Grace wäre eine virtuose Musikerin, jedoch kann sie sich nicht auf die anderen Musiker einspielen, weshalb sie vom Konservatorium geflogen ist. Nun schlummert das große Talent einer Cellistin in ihr. Jedoch fühlt sie sich blockiert.

Es tat mir beim Lesen regelrecht weh, wie abhängig und mit welch großem Mangel an Selbstbewusstsein Grace sich an einen Mann hingibt der sich nicht für sie entscheiden kann und wie sie sich in ihrem Cello Laden um sich selbst dreht.

Ein Lichtblick sin die jugendliche Nadja und der liebenswert kautzige Mr. Williams. Freunde die an einen glauben, so dass man den Glauben an sich selbst wiederfindet und seine leeren Räume mit eigenen Bildern füllt, das habe ich aus dieser Geschichte heraus gelesen.

Bewertung vom 21.07.2019
Börgdahl, Ole R.

Unter Musketenfeuer (eBook, ePUB)


sehr gut

Wir schreiben das 1813. Falk ist ein junger Mann mit großen Ambitionen. In den elterlichen Betrieb möchte er nicht einsteigen. Statt dessen zieht es ihn hinaus in die Welt. Über Umwege kommt er zu einem Posten als Meldereiter. Was er dort während seiner Dienstzeit erlebt, würde ich nicht mehr als Abenteuer bezeichnen. Oft gerät er in Lebensgefahr oder muss gar selbst töten um sich zu verteidigen. Auch erlebt er hautnah den Tod anderer Beteiligter des Krieges mit. Hinzu kommt ein Schicksalsschlag im Familienverbund, die Mutter wünscht ihn zurück nach Hause. All das lässt den jungen Mann nicht kalt. Doch nun muss er sich weiter durchschlagen und wichtige Depeschen überbringen. Falk ist naturverbunden und unglaublich zäh.
Die Geschichte in welche die Handlung eingebettet ist, kommt nicht zu kurz . Der Leser erfährt viel über verschiedenste Fertigkeiten, Waffen, und Beobachtungsinstrumente.

Anfangs habe ich mir schwer getan in die Handlung hinein zu kommen, da die Zeitsprünge aus meiner Sicht zu abrupt kamen. Aber je mehr ich meine Fantasie habe spielen lassen, um so tiefer bin ich in den Roman eingetaucht. Der einfache Sprachstil macht es einem leicht, der Handlung zu folgen.

Ich bin gespannt wie es mit Falk weitergeht.

Bewertung vom 21.07.2019
Börgerding, Bettina

Benjamin Blümchen - Das Buch zum Film


ausgezeichnet

Benjamin Blümchen, das Buch zum Film ist eine liebevolle Zusammenfassung mit bunten Schnappschüssen.

Benjamin, Otto , Karl, Karla Kolumna und Herrn Tierlieb erwartet ein spannendes Abenteuer bei dem die Freundschaft von Benjamin und Otto auf die Probe gestellt wird.

Otto hat Ferien und seine Eltern bringen ihn zu seinem Freund in den Zoo. Dort wollen der Junge und der berühmte Elefant wie immer die nächsten Wochen zusammen verbringen. Otto ist noch nicht lange da, schon muss er sich als kleiner Held beweisen und ein Mädchen retten, das von Ballons Richtung Himmel davon getragen wird. Nach der Rettungsaktion taucht auf einmal Der Bürgermeister mit seinem Sekretär auf. Der Zoo sei in die Jahre gekommen. Neuinvestitionen sollen das Ansehen der Stadt aufbügeln. Da tritt eine seltsam gekleidete Frau in Erscheinung, Zora Zack. Im Schlepptau hat sie ihre Helfer Hans und Franz. Ob sie nur Gutes im Schilde führt?

Aber da gibt es ja noch einen etwas schrullig wirkenden früheren Geheimagenten und natürlich die rasende Reporterin. Wer letztendlich wirklich den Durchblick behält, darfst du gerne selber lesen.

Ich fand die Geschichte lieb und spannen erzählt. Kinder können der Geschichte sicher gut folgen, nur einige Begriffe wie "futuristisch", müssen den Kleineren Kids wohl erklärt werden. Durch die im 80er-Jahre Retro-Look gehaltenen Bilder in Kombination mit moderner Sprache schafft die Anknüpfung den Übergang von früher zu heute. So erfreuen sich an dem Buch Kinder wie Erwachsene.

Bewertung vom 18.07.2019
Decker, Anika

Wir von der anderen Seite


sehr gut

Gefühlvolle Geschichte über das Leben und "die andere Seite"

"Mein Körper fühlt sich an, als hätte mich ein sehr schlechter Schreiner aus verschiedenen Teilen zusammengesetzt und irgendwann mittendrin keinen Bock mehr gehabt." Dieser Gedanke geht Rahel während der Aufwachphase nach dem Koma durch den Kopf. Wenn sie die Augen öffnet sitzt oder steht jedesmal jemand anderes an ihrem Krankenbett. Sie nimmt alles schemenhaft wahr und dämmert immer wieder weg. Träume und Gedanken durchziehen diese Zeit. Und mehr und mehr auch Erinnerungen. Was war passiert?

In lebendiger und bildhafter Sprache kreiert die Autorin eine Geschichte aus dem Leben, tragisch, schön und mit einer kräftigen Prise Humor. Die unterschiedlichen Charaktere werden beim Lesen vor dem inneren Auge lebendig, man spürt regelrecht die Achterbahn der Gefühle, in der sich Rahel, ihre Familienmitglieder aber auch Olli, Rahels Freund und Kevin ihr bester Freund befinden.

Beim Lesen war ich den Figuren gegenüber oft ambivalent. Das Leid und Gefühl der Hilflosigkeit und den Stress um die plötzlich unerreichbaren Ziele, konnte ich in Bezug auf die Hauptprotagonistin sehr gut nachvollziehen. Aber eben auch wie schwer es ist sein eigenes Leben förmlich einzufrieren um für die auf "der anderen Seite" da zu sein. Rahel hat zumindest einen Fels in der Brandung, der bedingungslos an ihrer Seite steht, ohne zu fordern.

Interessant fand ich die detaillierten Einblicke in die Welt der Filmbranche.

Fazit:
Ich denke dass jeder Leser etwas aus der Geschichte mitnehmen kann.

Bewertung vom 15.07.2019
Wetzstein, Cora

Lunch im Glas


gut

Die Idee an sich hat mich sofort angesprochen. Oft greift man in der Pause zu Fertigprodukten oder nimmt einseitige Ernährung in Kauf, weil man aus Bequemlichkeitsgründen außer Haus immer wieder zu den selben Nahrungsmitteln greift oder in die Kantine geht.

Meinen Lunch optisch ansprechend und gesundheitsbewusst zu kreieren, dazu regt das Buch mich an. Die Autorin beweist mit ihren Rezepten, dass das Mittagessen außer Haus abwechslungsreich gestaltet werden kann.

Leider finde ich einige Kompositionen der Zutaten für mich etwas zu exotisch. Auch sind viele Zutaten nicht in jedem Supermarkt zu erhalten. Für Allergiker sind einige der Rezepte nicht geeignet (Soja, Garnelen,...). Auch braucht es einen größeren Geldbeutel um die Ideen von Frau Wetzstein umzusetzen. Da erfordert es ein wenig Improvisationsgeschick.

Fazit: Gute Idee, nicht für jeden gleich umsetzbar.

Bewertung vom 13.07.2019
Bracht, Petra;Flatt, Mira

Das Kochbuch zum Intervallfasten


ausgezeichnet

Ich bin froh das neue Buch von Dr. med. Petra Bracht, welches sie mit Mia Flatt herausgibt, gelesen zu haben, da ich schon länger nach der für mich geeigneten Lektüre zum Thema Intervallfasten gesucht habe.

Den leicht verständlichen Text mit ausreichend Informationen, wie unser Körper in Bezug auf Verstoffwechselung funktioniert, fand ich neben den ästhetischen Bildern ansprechend.

Der motivierende Schreibstil ist mir sympathisch, ein freundliches "lasst es uns tun" schwingt mit.

Mira Flatts eigener Weg war, bis sie zu dieser Form der Ernährung, oder wie es Frau Bracht formuliert "Lebenseinstellung" fand, von Krankheiten wie z.Bsp. Asthma und Neurodermitis geprägt, ihre Geschichte wirkt auf mich authentisch.

Die Zutaten sind aus meiner Sicht sehr gut auf die Bedürfnisse von Allergikern abgestimmt und dabei noch abwechslungsreich kombiniert. Vor allem aber ist es mir leicht gefallen die Rezeptvorschläge umzusetzen, da sich alle Zutaten in gut sortierten Supermärkten finden lassen. Außerdem muss nicht tief in die Tasche gegriffen werden, denn aus wenigen, jedoch hochwertigen Zutaten, kann ein Vollwertiger Menüplan erstellt werden.

Zwischen den Rezepten finden sich weitere wertvolle Tipps, welche den Rezeptteil auflockern und vor allem den Fokus auf ein umfassend gesundes Körperbewusstsein lenken.

Im letzten Abschnitt finden sich ein paar kurze Erfahrungsberichte aus der Praxis, sowie einen Saisonkalender, wann welches Obst oder Gemüse frisch erhältlich ist.

Mein Fazit: Dieses Buch gehört definitiv in jeden Haushalt.

Bewertung vom 12.07.2019
Schami, Rafik

Die geheime Mission des Kardinals


sehr gut

"Lass den Kardinal...Was ist passiert? Ich möchte dir zuhören. Vom Kardinal wirst du später noch genug erfahren", unterbrach Barudi ihn und verhielt sich in diesem Moment wie ein älterer Verwandter und nicht wie der untergebene Mitarbeiter. (S.170/171.)

Diese Zeilen habe ich herausgegriffen, weil ich darin die Hauptbotschaft in der Geschichte sehe.

Der Fall um den toten Kardinal geht in Beschreibungen von Situationen in denen die Protagonisten miteinander interagieren unter und wirkt zweitrangig.

Der übliche Erzählstil von Rafik Schami ist hier nicht oder nur im Ansatz zu finden. Wo der Autor in früheren Werken uns an seinen Erinnerungen an Syrien, seine Familie, die Gerüche, et cetera teilhaben lässt, sie ausschmückt und dem Leser wunderbar gefühlvoll vermitteln kann, wirkt "Die geheime Mission des Kardinals" wie eine mühsam konstruierte Geschichte um verbrecherische Machenschaften, welche nicht nur in Syrien stattfinden sondern auch im Vatikan.

Mit Herz jedoch folge ich Kommissar Barudi. Auch er ist ein Teil des von Korruption durchzogenen Polizei- und Staatsapparates, aber durch sein persönliches Leid und die in Tagebuchform eingestreuten Gedanken und Erinnerungen ist er mir sympathisch, ihm und seinen Vertrauten folge ich durch das Buch.

Das Zwischenmenschliche und die Botschaft wie wichtig ein Leben in Freiheit ist schwingt in diesem Roman, wie in allen anderen Büchern des Autors mit. Wer sich auf einen spannenden Kriminalfall einstellt, wird hier beim Lesen wahrscheinlich etwas enttäuscht werden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.07.2019
Golding, Melanie

Kalte Wasser


ausgezeichnet

Eine Geschichte die bewegt und einem Gänsehaut beschert.

Kalte Wasser:
Lauren und Patrick erwarten die Geburt ihrer Zwillinge. Bisher arbeitete Lauren in einer Agentur, alles schien ihrer Erinnerung nach "in Ordnung" gewesen zu sein. Die Entbindung verläuft für Lauren traumatisch, in ihrem Schmerz fühlt sie sich allein gelassen. Währen des Geburtsvorganges scheint sich in ihr etwas abzuspalten, etwas das nicht mehr mit dem was um sie herum geschieht in Einklang steht. Als ihre Kinder endlich auf der Welt sind, kann sie sich in ihren Gefühlen nicht fallen lassen. Eine routinierte und ruppige Hebamme und der etwas überfordert anmutende Patrick ahnen nicht was in der jungen Frau vor geht. Als die junge Mutter nachts mit ihren Zwillingen die nun Morgan und Riley heißen, alleine ist, nimmt das Schicksal seinen Lauf...

Die Autorin kannte ich bisher noch nicht, habe aber nach einer Leseprobe, diesen spannenden Roman, der mittlerweile in der deutschen Ausgabe als Mysterythriller gehandelt wird, unbedingt lesen wollen und es nicht bereut.

Interessant war für mich auch die Figur der Kommissarin Harper, die mit ihrer unkonventionellen Art und ihrem Eigensinn der Geschichte eine besondere Note verleiht. Harper fühlt sich für den Fall, der für ihre Kollegen keiner ist, verantwortlich. Es wäre nicht das erste Mal dass Harper mit ihrem Spürsinn für Aufklärung und die Überführung von Tätern sorgt. Ihre Nähe zu der Journalistin Amy, für die sie schwärmt, könnte Harper in diesem Fall von Nutzen sein. Oder wird sie sich verstricken? Kann sie einen kühlen Kopf behalten?

Beim Lesen wurde ich von ambivalenten Gefühlen gebeutelt, denn es gelingt Melanie Goulding höchst spannend, dem Leser die Geschichte so darzulegen, dass mehrere Perspektiven eingenommen werden können. Nie war ich mir ganz sicher, die Story durchschauen zu können. Bis zum Schluss schlägt die Autorin Haken und das Ende hat mich mit einer Gänsehaut zurückgelassen.

Ich konnte "Kalte Wasser" nicht zur Seite legen, so spannend aber auch dramatisch wirkten die Schicksale der Protagonisten auf mich. Keine leichte Lektüre, jedoch mit Tiefgang.

Bewertung vom 08.07.2019
Sáenz, Eva García

Die Stille des Todes / Inspector Ayala ermittelt Bd.1 (MP3-Download)


gut

Ich habe mich für die Hörbuch-Version des Thrillers "Die Stille des Todes" von Eva Garcia Saenz, erschienen am 26.06.2019, entschieden.

Ein alter Fall von Doppelmorden wird wieder in Erinnerung aller wachgerufen, nachdem in einer Kathedrale abermals ein totes, einander unbekanntes Pärchen, in eigenartiger Pose aufgefunden wird und das obwohl der vermeintliche Täter dieser grausigen Mordserie seit 20 Jahren in Haft sitzt. Wurde die DNA falsch ausgewertet und treibt der wahre Mörder noch sein Unwesen? Die Komissare müssen schnell aber ebenso mit bedacht handeln.

Leider hat mich die Stimme und Art zu lesen des Sprechers nicht wirkungsvoll in die Geschichte eintauchen lassen. Aus meiner Sicht zu schnell und vehement rasselt Uve Teschner die Story herunter, so dass bei mir kein bleibender Eindruck des jeweiligen Kapitels entstanden ist.

Auch konnte ich mich mit den von der Autorin gezeichneten Figuren nicht anfreunden. Ich fand sie überzogen, wie zum Beispiel die Beschreibung des seit 20 Jahren in Haft sitzenden Verurteilten der bisherigen Morde. Wie ein Tier so wild, verstört und reaktionär. Dabei geht es mir um die Umsetzung, welche mir zu plump erscheint. Insgesamt war mir der Thriller zu sehr mit Gefühlen, insbesondere die des Komissares, überladen. Die Geschichte, warum er wurde wie er ist hat mich leider nicht so erreicht. Kriminalfall und Schicksale der Protagonisten weichen einander auf.

Trotzdem mag der Thriller seine begeisterten Leser/Hörer finden.