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Der Blaue Mond

Bewertungen

Insgesamt 261 Bewertungen
Bewertung vom 26.06.2022
Welk, Sarah

Zusammen sind wir unschlagbar! / Pfeffer & Minze Bd.1


sehr gut

Uns hat das Buch gut gefallen. Es geht um zwei Mädchen, die sehr gut befreundet sind und nach der Schule gerne auf eine Pommes und Currywurst zu Rosis Imbiss gehen. Aber dieses Kleinod ist in Gefahr, ihre Klassenfeindin möchte dort ein instataugliches veganes Hipsterteil eröffnen.
Das muss verhindert werden!
Mehr wird hier jetzt nicht verraten. Selber lesen bitte.
Der Schreibstil ist unterhaltsam kurzweilig und so typisch Mädchen eben. Geschrieben wie eine Art Tagebuch mit genauer Tagesangabe und Uhrzeit. Da merkt man erstmal, wie lange so manche Tage früher in der Kindheit waren. Es ist eine rundum schöne Geschichte, die die beiden Freundinnen in Ihren Ferien erleben. Besonders waren einige Charaktere, wie der Katzenmann aus der Nachbarschaft, der eigentlich genau etwas gegen diese Vierbeiner hat. Und natürlich Romeo, der Sohn von Rosi. Zwischendurch ist es etwas zäh, aber die Story nimmt dann wieder Fahrt auf.

Bewertung vom 25.06.2022
Tevis, Walter

Der Mann, der vom Himmel fiel


ausgezeichnet

Auf einmal war er da, ein schlanker Mann namens Thomas Jerome Newton. Gekommen um einen Plan zu erfüllen, versinkt er in einer Abwärtsspirale des menschlichen Lebens auf der Erde.
Das Original ist bereits 1963 erschienen und es handelt sich hier um eine Neuübersetzung.
Man merkt die Zeit aber nur am Rande, das Werk ist fast zeitlos. Ich mag den ruhigen, unaufgeregten aber sachlich beschreibenden Schreibstil von Walter Tevis sehr. Die Geschichte an sich ist außerdem fesselnd, da sie sich erst langsam entwirrt und entwickelt. Die Dramatik nimmt zu und man leidet mit Thomas, der so richtig nicht Fuß fassen kann auf der Erde. Schmerzen, Einsamkeit und Alkohol, dazu noch Depressionen. Eigentlich wirkt das düster, aber zum Glück gibt es zwei Vertraute, die zu so was wie Freunden werden.
Es gibt viele Anspielungen und Metaphern, die erschreckend zu unserer Zeit/Umwelt/Problemen passen.
Ein eindrucksvolles Werk!
Die Verfilmung mit David Bowie muss ich mir unbedingt zeitnah ansehen.

Bewertung vom 25.06.2022
Iskam, Katrin; Balz, Beate

Mit Witz, Charme und Methode (eBook, PDF)


ausgezeichnet

Ein wunderbares Buch für alle Pflanzen- und Gärtnerfreunde. Die Bilder sind fantastisch und machen Laune selbst den Spaten in die Hand zu nehmen. Man merkt den Einfluß englischer Gärten. Wer diese liebt, ist hier gut aufgehoben.
Ganz reizend und auflockernd ist der Chefgärtner Tyson, ein Dackel für alle Fälle. Der scheint wirklich ein toller Begleiter zu sein und alles im Blick zu haben.

Besonders eindrucksvoll fand ich die Bilder am Ende, vor dem Hausbau und nach 5 Jahren. Was man alles erschaffen kann. Ich werde einiges aus dem Buch mitnehmen, getreu dem Motto mehr ist mehr. Aber immer in der Farbfamilie bleiben. Das ist wohl das Geheimnis der blühenden Gartenharmonie. Und bitte immer insektenfreundlich, wir brauchen die Bienen und die sechsbeinigen Tierchen.

Toll sind auch die konkreten vielen und ausführlichen Pflanzskizzen am Ende des Buchs, abhängig von den Lichtverhältnissen.

Fazit: ein schönes Buch, auch einfach zum immer mal wieder durchblättern und genießen.

Bewertung vom 09.06.2022
Jong, David de

Braunes Erbe (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Fassungslos lässt einen dieses Buch zurück. Die Gier einiger Menschen ist definitiv unfassbar. Wie sich der Krieg zu nutzen gemacht wurde, die Schilderungen sind einfach unglaublich. Das hier ist kein ödes Sachbuch, es liest sich äußerst unterhaltsam ohne aber zu belehren oder unsachlich zu werden. Gut, einiges ist sicherlich fiktional ergänzt, aber die vielen Verweise auf diverse Quellen zeigen, dass das Ganze im Kern so war.
Mir war vieles nicht bewußt, insbesondere das Ausmaß der eingesetzten Zwangsarbeiter im zweiten Weltkrieg und dass die Gier so wenig durch die Alliierten nach Kriegsende verfolgt wurde.
Das Manko der fehlenden Aufarbeitung schwebt nach wie vor über die Erben. Daher müsste das Buch Pflichtlektüre für die Nachkommen dieser reichen Familien sein und natürlich für alle, die sich für Wirtschaft und Verflechtungen interessieren.

Bewertung vom 23.05.2022
Pfister, Kristina

Ein unendlich kurzer Sommer (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ein sehr vielseitiger Roman, der durch gelungene Szenenbeschreibungen sympathisch lebendig wird. Schauspielort des Geschehens ist ein sehr in die Jahre gekommener Campingplatz. Verschiedene Leute treffen zufällig aufeinander und freunden sich an.
Der Schreibstil ist besonders, ohne übertriebene Action, auf die wesentlichen Bedürfnisse ausgelegt und ohne langatmig zu sein.
Kurzum es ist ein Lesegenuss. An manchen Stellen traurig, oft humorvoll und manchmal schmerzhaft. Man fühlt unweigerlich mit, man kommt nicht raus aus der Nummer. Daher wurde es auch sehr schnell ohne große Pausen durchgelesen. Was muss, das muss.
Dabei sind neben Verlust und Liebe auch Themen wie Ankommen, Freunde und Abschied nehmen ganz groß. An wenigen Stellen war mir die Erzählung einen Hauch zu kitschig und das Ende zu absehbar. Aber das wiegt nicht so schwer.
Fazit: herrliche Sommerlektüre für den Urlaub oder zwischendurch!

Bewertung vom 16.05.2022
Dusy, Tanja

Salate zum Sattessen


gut

Das Büchlein lässt mich enttäuscht zurück. Es hat gerade mal 62 Seiten und recht wenig Rezepte. Die meisten sind leider nicht vegetarisch oder vegan. Dafür 15 Euro finde ich überteuert.
Die Magie habe ich nicht finden können. Zum Beispiel wird es als magisch beschrieben Kartoffelsalat aus lauwarmen Kartoffeln mit warmen Dressing zu übergießen. Das kenne ich schon von meiner Großmutter und ist für mich daher auch kein bisschen magisch, sondern Standard.
Die Bilder sind nett und appetitlich, aber für den fortgeschrittenen Koch sind die Rezepte alle eher unaufregend. Da gibt es wesentlich kreativere Kochbücher. Manche Rezepte warten auch mit einer ziemlich langen Zutatenliste auf. Aber was ich lange nicht gegessen habe ist ein italienischer Brotsalat - Panzanella. Das ist schon lecker und definitiv sättigend. Also danke dafür.
Fazit: für Anfänger gut geeignet, Profis werden sich langweilen

Bewertung vom 11.05.2022
Eltchaninoff, Michel

In Putins Kopf


ausgezeichnet

Das Cover zeigt einen undurchdringlich blickenden Autokraten, der seit nunmehr fast drei Monaten die Welt, wie wir sie die letzten Jahrzehnte kannten, auf den Kopf stellt.
Aus diesem Grund habe ich mich für dieses Buch entschieden. Was geht in diesem Kopf vor? Warum macht er das?
Das Buch ist nicht komplett neu, es erschien 2015 bereits und wurde aus gegebenen Anlass lediglich erweitert.
Erstaunlich für mich war die Darstellung von Putins Reden, der Wortlaut, den wir heute der Presse entnehmen können und deren Begriffe ich mich hier weigere zu wiederholen, ist keineswegs neu, sondern entstammt diversen öffentlichen Bekanntmachungen aus der Vergangenheit. Zu einem gewissen Grad war das also alles bekannt, die Spitzzüngigkeit und Direktheit jedoch, hat in neueren Zeiten dazugewonnen. Er wurde einfach ignoriert bzw. nicht ernst genommen und hat in Ruhe sein Spinnennetz weiter ausgebaut.
Der Hass gegen den Westen und seine Ideologie mit samt der Propaganda wird ausführlich geschildert. Die russischen Philosophen und Schriftsteller, die sich nicht mehr wehren können, werden zum Phrasenschwein seiner Propaganda.
Fazit: durchaus lesenswert, auch wenn ich mir mehr davon erhofft hätte.

Bewertung vom 09.05.2022
Kürthy, Ildikó von

Morgen kann kommen


sehr gut

Die Optik ist überragend. Nicht nur der Einband, oder das rosa schimmernde Hardcover sind wunderbar, gerade die vielen Illustrationen von Peter Pichler sind ein wahrer Augenschmaus.
Ich bin Fan von den früheren Büchern, dieser Roman hat mich leider nicht komplett abgeholt. Zielgruppe ist die Frau im besten Alter, mit Problemen, die man in diesem Alter haben könnte.
Der Schreibstil war mir zu sehr konstruiert und der Plott ist leicht vorherzusehen gewesen. Aber für die leichte Unterhaltung zwischendurch super geeignet. Ab und zu klingt Humor durch, aber es hätten ein paar Prisen mehr sein können.
Die Hauptspieler sind zwei Schwestern, die sich erst nach 15 Jahren aufgrund eines Zufalls wiedersehen. Beide könnten nicht gegensätzlicher sein. Jede strebt nach Erfüllung in ihrem Leben. Keiner gelingt es. Freundschaften helfen durch das Tal. Vielleicht gibt es ein gutes Ende. Das wird hier aber nicht verraten.

Bewertung vom 24.04.2022
Laubmeier, Johannes

Das Marterl


ausgezeichnet

Ein gelungenes Debüt von Johannes Laubmeier.
Der Inhalt ist ernst aber trotz der Wehmut irgendwie erfrischend, genau wie das Cover. Der Vater des Jungen kommt überraschend bei einem Motorradunfall ums Leben. Viele Jahre später kommt der Junge zurück in das bayerische Kleinstadtidyll von damals, um Spuren zu sammeln, einzutauchen in die Welt der Kindheit bis zum Unglück.
Der Schreibstil hat etwas anrührendes, sanftes und manchmal bewegendes. Man fühlt mit dem Jungen. Außerdem hat der Autor einen guten Blick für das Wesentliche. Gepaart mit etwas Poesie, Humor und bayerischen Slang. Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Es trifft die Erinnerung auf die Gegenwart um aufzuräumen, was zu spät ist.