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Benutzername: 
Netha
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Hamburg
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Bücher sind mein Lebenselixier

Bewertungen

Insgesamt 138 Bewertungen
Bewertung vom 15.05.2009
Das Zeichen des Ketzers
Wassermann, Sabine

Das Zeichen des Ketzers


sehr gut

Mit diesem Buch hatte ich endlich mal wieder einen Historischen Roman in Händen der in meinen Augen sehr gut recherchiert war.
Das Konzstanzer Konzil, das den Johannes Hus für seine Bibelauslegung aburteilen will.
Drum herum webte die Autorin die Geschichte zweier Brüder wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten.
Der eine ein verarmter Ritter, Weiberheld, Draufgänger, Martin. Der andere ein gottesfürchtiger Mönch, der aber den Lehren des Johannes Hus anhängt, Alban.
Albans Abt bekommt Wind davon das er den Lehren des Johannes Hus verfallen ist und nutzt das schamlos aus. Da dieser Abt auch noch Männer sehr gern hat. Hat Alban nichts zu lachen.

Anfangs hatte ich meine Schwierigkeiten in die Geschichte zu kommen. Es passierte so viel, aber die Spannung wollte sich bei mir nicht einstellen. Dies sollte sich aber noch ändern, ab diesem Punkt war es dann schwer das Buch aus der Hand zu legen.
Ich war mitten drin in der Geschichte und vor meinem inneren Auge spielte sich ein Film ab. Die Begebenheiten waren so richtig plastisch beschrieben und wunderbar ausgearbeitet.
Mit jedem weiteren Kapitel bangte ich um Martins aber auch um Albans Leben. Die Schergen des Abtes hätte ich am liebsten ins ewige Eis geschickt.
Auch die Liebesgeschichte zwischen Martin und Susanna war sehr schön geschrieben, Gegensätze ziehen sich doch an. Wie ein paar Magneten die am Ende doch gleich gepolt werden und doch zu einander finden können.
Ich danke der Autorin für dies fast bildlich geschriebene Lesevergnügen

Die Buch bekommt 4 von 5 Sternen von mir

Eine satte Empfehlung, das Buch sollte gelesen werden von Lesern die sich gern mit der Geschichte auseinander setzten.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.05.2009
Stirb ewig / Roy Grace Bd.1
James, Peter

Stirb ewig / Roy Grace Bd.1


ausgezeichnet

Dieses Buch habe ich im Rahmen einer Leserunde gelesen, da mich der Klappentext angesprochen hat, es war mein erstes Buch von Peter James und es war einfach der reinste Wahnsinn. Diese Story aus der Hand zu legen ging gar nicht, so habe ich dieses Buch auch an einem Tag gelesen. Allein schon der Gedanke daran das ein Mensch lebend begraben wird, ließ bei mir die Nackenhaare auferstehen. Am Jungesellenabschied von Michael geschieht genau das, um Michael seine derben Spaße heimzuzahlen die Michael seinen Freunden angetan hat als diese heirateten. Aber so was ist unter aller Würde. Als die drei Freunde dann einen schweren Autounfall haben bei dem alle drei Sterben, blieb mir fast die Luft weg. Was kommt jetzt?
Auch wenn man nicht alle Protagonisten gut vorgestellt bekommt ist die Story super spannend und flüssig geschrieben. Vorhersehen konnte man das eine oder andere schon. Dies glitt aber eher in den Hintergrund, da ich immer wissen wollte wie es den nun weiter geht.
Die zukünftige Ehefrau Ashley entpuppte sich als eiskalte Witwe die ich sonst wohin hätte treten können. Sie konnte wunderbar Menschen manipulieren um diese für ihre Sachen agieren zu lassen.

Ich kann dies Buch uneingeschränkt empfehlen, aber Vorsicht Suchtgefahr!

Volle 5 Sterne von mir hierfür. Das zweite Buch wird auf alle Fälle gelesen das da heißt Stirb schön

7 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.05.2009
Durch das Meer der Zeit
Jutta Oltmanns

Durch das Meer der Zeit


gut

Dieses Buch ist der Debutroman der Autorin, und aufmerksam geworden bin ich darauf durch eine Rezension im Leserattenforum. Da dieses Buch als vergriffen gilt, war ich froh es doch noch gefunden zu haben.
Inse sieht in ihren Visionen Menschen in Weiß, die krank sind. Und sie weiß nicht, was soll es bedeuten.
Nach ihrer Bekanntschaft mit Sarah entwickelt sich eine tiefe Freundschaft zwischen den beiden Frauen. Sarah will schon fast nicht mehr, dass Inse die Zeitreise antritt. Doch Inse ist so gespannt darauf, dass sie die Reise doch wagt.
Im Mittelalter trifft sie zu Anfang auf drei sehr nette Menschen die ihr den Einstieg dort sehr erleichtern. Denn noch muss sie aufpassen, dass sie sich nicht verplappert mit Wissen das sie noch gar nicht haben durfte.
Das Abenteuer geht seinen Weg und Inse ist mitten drin. Auch eine kleine Romanze darf dort nicht fehlen und wird ganz liebevoll Stück für Stück weitergesponnen.

Die Protagonisten werden einem leider nur unzureichend vorgestellt, was sich auch im Laufe der Geschichte nicht ändert. Die neu hinzukommenden Figuren werden nach und nach in die Geschichte eingegliedert, so dass man sich nicht überfahren fühlt und die Mitwirkenden immer einzuordnen weiß.
Geschichtlich gesehen kommt bei der Story einiges rüber was damals in Ostfriesland passierte, was so in keinen Geschichtsbüchern zu lesen ist. Wer interessiert sich schon fürs mittelalterliche Ostfriesland.

Im Großen und Ganzen war mir persönlich die Geschichte zu oberflächlich geschrieben, alles lief zu glatt. Hätte mir ein paar Windungen gewünscht die das Ganze etwas spannender gemacht hätten.
Ich will nicht sagen, dass vieles Vorhersehbar war. Aber so in die Richtung ging es dann doch. So aalglatt, denke ich, verläuft so ein Abenteuer selten.

Dieses Buch bekommt 3,5 Sterne von 5 von mir

Bewertung vom 15.05.2009
Meine liebe Rabenmutter
Crawford, Christina

Meine liebe Rabenmutter


ausgezeichnet

Diese Geschichte ist nichts für schwache Nerven und nichts für Frauen die von ganzen Herzen Mutter sind.
Ich habe bei einem Buch noch nie so viel Wut im Bauch gehabt beim lesen gehabt wie hier.
Immer wieder fragte ich mich ob die Menschen rundum Blind und Taub waren.
Joan Crawford hat ihre Tochter Christina schwer misshandelt, sie später sogar abgeschoben und einsperren lassen hinter Klostermauern, das Kind durfte das Kloster fast zwei Jahre nicht verlassen. Das muss ja wie ein Gefängnis gewesen sein.
Diese Frau war in meinen Augen verrückt, oder selber ein ganz armer Mensch. Eifersüchtig auf ein Kind und später auf den Erfolg des eigenen Kindes. Was diese Frau durch Intrigen, wohl gesetzte Aussagen, und ihre immer fortwährenden Strafen der Christina angetan hat passt auf keine Kuhhaut.
Selbst als offensichtliche Alkoholikerin und Tablettensüchtige hat sie sich nicht helfen lassen und sich der Öffentlichkeit lallend gezeigt. Und das immer dann wenn es für Christina wichtig war einen guten Eindruck zu hinterlassen. Selbst der Mordversuch an Christina ist für Joan Crawford ohne Folgen geblieben.

Den Film zum Buch habe ich vor ein paar Jahren auch gesehen, aber er ist gegenüber des Buches harmlos. Ja so was kann man einfach nicht spielen, was da passiert ist macht einen nur noch fassungslos.

Dieses Buch sollte von Menschen die selber sehr schlechte Erfahrungen gemacht haben nicht gelesen werden wenn sie nicht stabil sind.

Fazit: Eine schonungslose Biographie über ein Filmstar, der einem vor Augen führt was damals möglich war wenn man berühmt ist. Selbst Behörden haben weggesehen, obwohl Christina um Hilfe gebeten hat und das mehrmals.
Ich werde einige Zeit brauchen um diese Geschichte zu verdauen!

Dieses Buch bekommt 5 Sterne von 5 von mir

Bewertung vom 15.05.2009
Meine Geschichte
Ferguson, Sarah (Herzogin von York)

Meine Geschichte


sehr gut

Mit diesem Buch begab ich mich in die Welt der Herzogin von York, und ihrer Welt vor dem Königshaus von England und der nach dem Königshaus von England.
Sarah wuchs sehr behütet auf in ihrer Familie bis sich die Mutter vom Vater scheiden ließ.
Fast ihr ganzes Leben lang trachtete sie danach geliebt und anerkannt zu werden.
Als sie sich in den zweiten Sohn der Queen von England verliebte und er ihr einen Heiratsantrag machte, träumte Sarah von einem Märchen. Ohne zu ahnen das sie mit ihrer fröhlichen, frischen Art ganz und gar nicht in die Gefilde des Buckingham Palastes passte.
Sie hatte die „Fettnäpfchen“ gemietet. Alles wurde ihr angekreidet, auch wenn sie sich noch so abmühte, es sollte alles nichts nutzen.
10 Jahre hatte sie sich für das Könighaus abgestrampelt und denn noch wurde sie in der Luft zerrissen und das nicht nur von der gnadenlosen englischen Presse.

Das Buch wurde ich der Ich Form aus der Sicht von Sarah geschrieben und gibt sehr tief Einblick in ihr Leben. Sie geht schonungslos mit sich selber ins Gericht. Auch wenn sie sich in meinem Augen ein wenig zu sehr selber leid tat.
Sie war 37 Jahre alt als sie ihre Biographie schrieb, und sie hatte wirklich einiges zu verarbeiten, sah ihr meisten Fehler aber selber ein auch wenn es bei einigen zu spät war um irgendetwas wieder gut zu machen.

Sehr schön zu lesen war es das ihr Mann auch nach der ausgesprochenen Trennung noch zu ihr stand, und sie war in meinen Augen eine liebevolle Mutter. Sie hat ihren Töchtern nichts verheimlicht und versucht ihnen zu erklären warum die Mädchen zu Weihnachten in den Palast gehen aber ihre Mutter dies nicht mehr durfte.

Das mich sehr gewundert hat an dieser Geschichte ist das der genannte Geldwert immer in Doller angegeben wurde, in England zahlt man aber in Pfund??

Ansonsten hat mir diese flüssig zu lesende Geschichte von „Fergie“ recht gute gefallen.

Dieses Buch bekommt 4 Sterne von 5 von mir

Bewertung vom 15.05.2009
Bruderkuss
Dominik, Bartels

Bruderkuss


ausgezeichnet

Dieses Buch habe ich mit einer sehr hohen Erwartungshaltung in die Hand genommen, da mich das erste Buch von Dominik Bartels schlichtweg begeistert hat.
Ich kann vorwegnehmen, dass mich Dominik Bartels auch mit diesem Werk wieder fesseln konnte.
Leider ist dieses Buch mit den Maßen 22 X 14 cm wieder etwas unhandlich. Es ist jedoch sehr gut lesbar gedruckt. Der Preis von 14,90 € stößt bei mir allerdings schon an meine Schmerzgrenze.

Wie der Klappentext schon verrät, kehrt Paolo nach langer Abwesenheit aus dem Ausland in seine Geburtstadt zurück und beantragt nach einiger Zeit Akteneinsicht in die Stasiakte seiner Schwester, wenn denn eine existiert.
Aber er wird auf eine Geduldsprobe gestellt, bis endlich Antwort vom Amt kommt. Es stellte sich heraus, dass wirklich eine Akte existiert und Paolo geht mit sehr gemischten Gefühlen dort hin um Einsicht zu nehmen. Erst denkt Paolo, dass er kein Recht habe so tief in die Bereiche seiner Schwester einzutauchen, aber was er dann in dieser Akte zu lesen bekommt, auch wenn diese sehr unvollständig war, macht ihn einfach nur wütend. Und somit beginnt für Paolo eine Reise die er wohl am liebsten nicht angetreten hätte. Aber nun gab es kein Zurück mehr für Paolo, der die Lügen über seine Schwester nicht auf sich beruhen lassen will.

Der Autor hat wieder einen Schreibstil dem ich mich nicht entziehen konnte. Mit jedem Satz stand ich mitten in der Geschichte und habe Paolo bei seiner Odyssee begleitet. Seine Gedanken und seine seelische Verfassung wurden regelrecht plastisch.
Ich habe mit Paolo getrauert, habe seine Wut gefühlt und konnte seine Ohnmacht spüren. Eine so feinfühlig geschriebene Geschichte habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Das Buch aus der Hand zu legen glich einer Strafe. Mit jedem Kapitel lernt man Paolo und seine Familie besser kennen, bis man denkt diese Familie wirklich gekannt zu haben.
Mit jedem Schritt den Paolo weiter kommt bei seiner Suche werden einem diese undenkbaren Machenschaften der Staatssicherheit klarer.
Mir wollte fast der Atem stocken.
Aber auch diese Kleingeistigkeit der Mitmenschen in der unmittelbaren Umgebung der Familie, die alles für bare Münze nehmen was ihnen die Stasi vorlügt und damit systematisch eine Familie zerstören will.
Schonungslos beschreibt der Autor die Einschüchterung der Menschen, die in diesem Fall eine wahrheitsgetreue Schilderung der Dinge in ihren Berichten geschrieben haben, bis es dann so war wie die Stasi es gerne hätte. Auch an Drohungen um Leben und Familie wurde nicht gespart.
Dieses Ministerium wusste sehr genau wie es das bekommt, was es gerne hätte.

Dieses Buch werde ich so schnell nicht wieder vergessen.
Dominik Bartels hat es mir wieder gezeigt, dass er für mich zu den ganz großen Schriftstellern gehört.

Dieses Buch bekommt 5 Sterne von 5 von mir

Bewertung vom 15.05.2009
Road Rash - Reisereportage Asien
May, Ken

Road Rash - Reisereportage Asien


weniger gut

Auf dieses Buch vom Cyber X Tours Verlag wurde ich durch seinen Klappentext aufmerksam, welcher mir eine sehr interessante Reise durch Asien versprach. Das Format des Buches, 19x12cm, ist wunderbar für die Tasche geeignet und sehr lesefreundlich groß gedruckt.

Zu Beginn erzählt uns der Autor sehr interessant und verständlich über die Entwicklung des Tourismus. Von Anbeginn bis zum Internetzeitalter. Fachchinesisch wird gar nicht benutzt, oder sofort erklärt.
Als er zu den asiatischen Regionen seiner Reise kommt, bleibt leider alles sehr oberflächlich. Der Autor erzählt in der Ich Form von den Reisevorbereitungen und den gegängelten Führungen bei Pauschalreisen, über erlebte Gefahren und Überfälle. Ebenso erfuhr ich von den drei Touristengruppen, die überwiegend nach Asien reisen –Geschäftsreisende, Sextouristen, Abenteuertouristen - leider wird sehr wenig oder gar nicht auf die Sehenswürdigkeiten der Regionen eingegangen.
Die verschiedenen asiatischen Regionen werden jeweils in einem Kapitel abgehandelt.
Ich habe mir von einer Reisereportage etwas mehr erhofft als das was ich vorgefunden habe, Photos sind auch leider keine vorhanden.
Ich als Leser, der noch nie in Asien war, habe aus diesem Buch nichts mitnehmen können. Asien hat so viele Sehenswürdigkeiten, die ich gerne etwas besser kennengelernt hätte.

Dieses Buch bekommt 2 von 5 Sternen von mir

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.05.2009
Kein Platz für Idioten
Mitterer, Felix

Kein Platz für Idioten


sehr gut

Auf dieses Buch wurde ich durch seinen kurzen aber aussagekräftigen Klappentext aufmerksam. Dass es sich dabei um ein Bühnenstück in bayrischer Sprache handelt, war mir zu dem Zeitpunkt nicht bewusst.
Mit dieser Sprache habe ich mich als Norddeutsche anfangs etwas schwer getan, aber nach einigen Seiten kam ich damit zurecht.

Mit allen Angaben zum Bühnenbild und Szenenablauf wird die Geschichte eines geistig behinderten Bauernsohns geschildert. Die Eltern schämen sich seiner und behandeln ihn wie etwas, das nicht wert ist zu leben.

Ein älterer Mann, der zur Aushilfe auf den Hof kommt, nimmt sich des Jungen an und bringt dem vermeintlichen Idioten das Lesen, Schreiben und Musizieren bei.
Als das Dorf sich dem Skitourismus zuwendet, bekommen der alte Mann und der Junge auf einmal Wirtshausverbot. Da der Wirt Bedenken hat, dass sich die Gäste gestört fühlen könnten bei dem Anblick des behinderten jungen Mannes.

Und so wird es regelrecht ein „Kampf“ um die ganz normalen Rechte des Jungen. Die Ausgrenzung in vielen Bereichen des normalen Lebens wird sehr schön deutlich dargestellt.

Mir hat dieses Stück sehr gut gefallen, ich war mittendrin im Zuschauerraum und konnte mir die Szenen bildlich vorstellen. Für mich stellet dieses Buch einen weiteren Meilenstein gegen die Ausgrenzung von Behinderten dar.
Und es darf niemals aufhören dagegen anzugehen.
Auch geistig Behinderte haben ein Recht auf ein Leben unter gesunden Menschen, viele können mehr bewältigen, als man ihnen zutraut. Was auch in dieser Geschichte wieder zu Tage tritt.

Dieses Buch bekommt 4 von 5 Sternen von mir

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.05.2009
Sibirien
Mitterer, Felix

Sibirien


ausgezeichnet

Dieses Buch war mein zweites von Felix Mitterer, nach dem ich von dem ersten begeistert war, hatte ich natürlich eine sehr hohe Erwartungshaltung. Und die ist nicht enttäuscht worden.
Der Klappentext sagt dem Leser unmissverständlich auf welches Thema er sich mit dieser Lektüre einlässt, dieses Thema ist keine leichte Kost.
Für jemanden der selber schon in einem Altenheim gearbeitet hat birgt dieses Buch Erinnerungen und auch das Verständnis für manche Situationen die einem damals als unverständlich vorgekommen sind.

Der Protagonist wird einem im laufe der Geschichte immer vertrauter und der Leser erlebt dessen Ängste, dessen Verzweiflung und das nicht glauben wollen was die Kinder ihm angetan haben.
Der Alte Mann spricht von Deportation, was natürlich eine sehr heftige Aussage ist.
Aber wenn man seine Gedanken und Gefühle über das Geschehene dagegen hält dann muss man dem alten Mann ein wenig recht geben.
Alles ist ihm genommen, sein Zuhause, sein geliebter Hund, seine Freiheit. Sein gewohntes Leben.
Selbst Bestechung führt nicht zu dem erwünschten Ziel.
Je weiter die Geschichte fortschreitet, je mehr ist zu bemerken wie der alte Mann seinen Lebenswillen verliert. Zu verdenken ist ihm das nicht.

Ich habe ein Buch gelesen welches aufrüttelt, geht fair mit euren alten Familienangehörigen um, schiebt sie nicht einfach ab.
Ein Buch welches zum Nachdenken anregt, ist es wirklich das Beste für unsere Eltern oder Großelten?
Und es ist eine Mahnung an die Altenheime, behandelt die alten Menschen nicht wie ein Stück Holz. Wozu natürlich mehr gehört als chronische Unterbesetzung, Zeitvorgabe wie lange der Pfleger sich mit jedem einzelnen Menschen befassen darf.

Am Ende habe ich geweint, denn die Gefühle die einem entgegenschlagen können einfach nicht ignoriert werden, am liebsten hätte ich dem alten Mann ein lebenswertes Zuhause gegeben.

Ich kann dieses Buch nur empfehlen! Und selber hoffen in so einer Einrichtung nie zu landen.

Dieses Buch bekommt 5 von 5 Sternen von mir

Bewertung vom 15.05.2009
Abend über der Alhambra
Cyran, Eberhard

Abend über der Alhambra


weniger gut

Dieses Buch habe ich mir zugelegt nach dem ich den Klappentest gelesen habe. Da mich die spanisch-maurische Geschichte zu dem auch noch sehr interessiert fiel mir die Entscheidung es zu kaufen sehr leicht.

Der Autor bleibt in diesem Roman sehr nah an der Geschichte, was sehr schön war zu lesen. Doch leider konnte mich der Autor mit seinem Schreibstil nicht überzeugen.
Isabella von Spanien sowie ihr Gatte Ferdinand, Mohammad Sobih genannt Boabdil ( der letzte Emir], Aischa seine ehrgeizige Mutter und die ganzen Nebenfiguren werden sehr überspannt dargestellt.
Der Inquisitor von Spanien wird als blutrünstige und geldgierige Person gesehen der vom Wesen her eigentlich in ärztliche Behandlung gehört.
Nachdem was er dort als Ketzer angeklagt hat dürfte es in Spanien nicht mehr genug Männer geben um die Angriffe auf Granada durchzuführen, einfach aus Menschenmangel.
Dass es in der Zeit sehr viele Ketzeranklagen gegeben hat will ich nicht anzweifeln aber so viele sind einfach unglaubhaft. Da ja auch noch die Anzahl derer dazukommt die sich durch Flucht der Anklage entzogen haben. Mal wieder traf es dabei zu 90% das Volk der Juden.

Der letzte Emir von Granada wird als sehr warmherziger Mensch beschrieben der vieles was seine Berater verlangen hinterfragt, ob es wirklich sein muss, er fühlt sich auf der Alhambra nicht wirklich wohl und würde zu gerne wieder zurück nach Almeria gehen, wo er viele Jahre seines Lebens verbracht hatte. Dorthin ist er im Kindesalter geflohen, da die Favoriten des Vaters es auf sein Leben abgesehen hatte.

Boabdil war für seine Zeit ein sehr gebildeter und umsichtiger Herrscher, womit seine Berater und Heeresführer alles andere als zufrieden waren.
Hier im Roman wird er als Herrscher dargestellt der sich nicht entscheiden konnte und vieles auf die lange Bank schob. Dabei war er der Herrscher der seinem Volk noch mehr Krieg und Tod erspart hat, in dem er am Ende Granada übergeben hat.

Die Nebenfiguren in diesem Roman sind so zahlreich, so das es sehr schnell zu Verwirrung kommen kann. Dort die Übersicht zu behalten ist schon eine Kunst. Schade den ich hatte mir wirklich eine sehr lesenswerte Geschichte erhofft, leider wird der Klappentext dem Buch ganz und gar nicht gerecht.

Dieses Buch bekommt 2 von 5 Sternen von mir

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.