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aebbies.buechertruhe

Bewertungen

Insgesamt 186 Bewertungen
Bewertung vom 06.04.2025
Tomasson, Ben Kryst

Sylter Rivalen / Kari Blom Bd.9


gut

Eine Zirkusfamilie bietet von einem Schiff aus Erlebnisfahrten an. Während die Touristen sich auf einem Speedboot vergnügen, bedient sich jemand an ihren Brieftaschen. Der Verdacht fällt auf Jasper, der auf dem Schiff jobbt. Ein Animateur will Aussagen zu den Diebstählen machen, wird jedoch ermordet. Wieder führt die Spur zu Jasper. Die Sylter Undercover-Ermittlerin Kari Blom muß in ihren Ermittlungen alles geben - ist Jasper doch ihr Stiefsohn.

"Sylter Rivalen" ist der 9. Syltkrimi von Ben Kryst Tomasson. Man trifft auf alte Bekannte. Kari Blom und die "Häkelmafia" sind mittlerweile aus meinem Lesejahr nicht mehr wegzudenken. Sie alle sind mir durch ihre sympathische Art sehr ans Herz gewachsen. Ein wenig gestört hat mich hier nur, daß zu viel von Karis Leben als Mutter in die Handlung einfliesst. Das sind Dinge, die mich schlichtweg nicht interessieren und auch nerven. Für die Ermittlungen sind sie ebenfalls nicht von Wert. Vielleicht ist dies auch der Grund, weswegen ich diesen Band nicht so spannend fand wie die vorherigen. Sylt wird jedoch wieder wunderschön beschrieben und man fühlt sich direkt dorthin versetzt. Auch die Idee, die diesem Krimi zugrunde liegt, ist interessant und hätte durchaus für Spannung sorgen können.

Ich hoffe sehr, daß der Autor mit dem nächsten Band wieder die Kurve hin zu einem spannenden Krimi bekommt!

Bewertung vom 05.04.2025
Beck, Jan

Zimmer 103. Hotel der Angst / Simon Dorn und Lea Wagner ermitteln Bd.1


weniger gut

Kriminalpsychologe Simon Dorn hat den Polizeidienst aus persönlichen Gründen beendet und sich in das leerstehende Hotel "Dornwald" in Bad Gastein zurückgezogen. Dort setzt er seine Ermittlungen fort, jedes Zimmer zeigt Abgründe auf. Er verlässt das Hotel nie, sein einziger Kontakt zur Außenwelt ist Karla Hofbauer vom BK Wien. Sie verfolgen die Spur eines Serienkillers. Als Karla in Hamburg brutal ermordet wird, deutet alles auf diesen Täter hin. Kriminalpolizistin Lea Wagner folgt Hofbauers Spur nach Bad Gastein und bald ermitteln Dorn und Lea gemeinsam.

Von der neuen Serie "Dorn" von Jan Beck hatte ich mir sehr viel versprochen. Denn die vorherige Serie um Björk und Brand war für mich ein Highlight. Hier war ich jedoch leider enttäuscht. Zunächst hat mich auch dieses Buch gefangen genommen, jedoch war dies auch schnell wieder vorbei. Der Mord rückt zu sehr in den Hintergrund, während die Charaktere und ihre Probleme in den Vordergrund gerückt werden. Auch wenn sie sehr ausgiebig vorgestellt werden, wirkten sie auf mich blaß und unnahbar, sie blieben mir fremd und ich hatte immer das Gefühl, alles nur aus weiter Ferne zu beobachten. Letztlich haben sie mich schlichtweg kalt gelassen. Der Kriminalfall selbst wurde für mich leider auch immer nebensächlicher und erzeugte keinerlei Spannung. Dies alles ist sehr schade, denn die Idee, die dem Buch zugrunde liegt, ist durchaus interessant und hätte gut unterhalten können. Lobenswert ist auch hier der sehr gute Schreibstil von Jan Beck. Leicht lesbar und verständlich, läßt er der Handlung problemlos folgen und läßt keine Fragen offen.

Leider ist diese neue Serie kein Ersatz für Björk und Brand!

Bewertung vom 30.03.2025
Fitzbel, Ena

Rätsel haben kurze Beine


sehr gut

Jade hat von ihrer Großtante eine alte Villa in der Bretagne geerbt. Schon die Fahrt dorthin ist eine echte Herausforderung, denn der Ort Foisic ist auf der Straßenkarte nicht eingezeichnet. Als Jade endlich vor der Villa steht ist sie ernüchtert. Das Haus ist alt und in einem schlechten Zustand. Nur Jades Dackel Rimbaud fühlt sich auf Anhieb wohl. Eigentlich wollte Jade das Haus so schnell wie möglich verkaufen, aber als sie die schönen Möbel und die Kostbarkeiten aus fernen Ländern darin sieht, ist sie ratlos. Dann sind auch noch einige Räume verschlossen und Jade muss erst die passenden Schlüssel dazu finden. Am Strand schließt Dackel Rimbaud Freundschaft mit dem 8jährigen Corentin und seinem Onkel Alban. Sie erzählen Jade von einem alten Schatz, den vor langer Zeit Piraten in Foisic versteckt haben sollen. Als sich im Haus mysteriöse Dinge ereignen, ist Jade davon überzeugt, daß der Schatz in ihrem Haus versteckt ist. Mit Alban und Corentin macht sie sich auf die Suche, doch ohne Rimbauds Spürnase geht gar nichts.

Wer moderne Märchen mag, wird mit dem Roman "Rätsel haben kurze Beine" sehr glücklich. Die Autorin Ena Fitzbel schrieb diese Geschichte mit viel Witz. Die Hauptperson Jade ist keine glanzvolle Heldin, eher eine etwas chaotische junge Frau. Das macht sie so sympathisch. Auch die anderen Charaktere sind die typischen Bewohner einer Kleinstadt - klatschsüchtig und fremden gegenüber mißtrauisch. Das sorgt in der Handlung für einige witzige Situationen. Es wird aber auch spannend und die Schatzsuche entwickelt sich abenteuerlich. Natürlich darf in keinem Märchen der Traumprinz fehlen. Auch den gibt es hier. Das Buch liest sich entspannt und locker, da der Schreibstil so angenehm ist. Das Buch ist ideal als leichte Sommerlektüre!

Bewertung vom 29.03.2025
Miranda, Megan

SIEBEN STUNDEN. Wen würdest du retten?


sehr gut

Vor 10 Jahren stürzten in Tennessee zwei Schulbusse in eine Schlucht. Es gibt nur 9 Überlebende. Kurz darauf nimmt sich eine von ihnen das Leben. Daraufhin schließen die übrigen den Pakt, sich jedes Jahr in einem Strandhaus in den Outer Banks zu treffen, um jener Nacht zu gedenken. Doch nun wird die Leiche eines weiteren Überlebenden in diesem Strandhaus gefunden und ein Sturm droht, das Haus von der Außenwelt abzuschneiden. Inwieweit können sich die Überlebenden noch trauen?

Der Thriller "Sieben Stunden - Wen würdest du retten" von Megan Miranda braucht etwas Anlaufzeit, damit man wirklich den Hintergrund versteht und Spannung empfindet. Erst spät erfährt man genügend Fakten über den Unfall und die Beweggründe des damals geschlossenen Paktes. Sobald man hierzu Informationen erhalten hat, steigt die Spannung und man versteht den Sinn hinter allem. Megan Miranda hat mit Cass eine sympathische Charaktere geschaffen, die sehr gut dargestellt wird. Ihre Gefühle und Handlungen sind nachvollziehbar und verständlich. Leider stehen die anderen Charaktere etwas im Hintergrund und bleiben blaß. Die Autorin verfügt über einen lockeren, leicht lesbaren Schreibstil, der es dem Leser leicht macht, der Geschichte zu folgen. Auch wenn dieser Thriller etwas braucht, bis er spannend wird, lohnt es sich, nicht aufzugeben. Denn ab einem gewissen Punkt kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ab dann wird man durch überraschende Wendungen komplett gefesselt.

Ich kann dieses Buch sehr empfehlen - vorausgesetzt, man bringt etwas Geduld mit!

Bewertung vom 27.03.2025
Schwarz, Iver Niklas

Kummersee


ausgezeichnet

Vor 30 Jahren lebte Lena mit ihren Eltern und ihrem Bruder Tom in Horlow. Verbotenerweise gingen Lena und Tom im abgesperrten Kummersee schwimmen. Um diesen See ranken sich viele gruselige Legenden. Und auch Tom wird Opfer des Sees, Lena meint, sie wurden von einem Monster angegriffen. Nun kehrt Lena als Polizistin zurück nach Horlow. Ihre Aufgabe ist es, ein Vermesserteam zu beschützen, das den Kummersee als Endlager prüfen soll. Dies sorgt für Unruhen in Horlow. Als ein Vermesser grausam ums Leben kommt, ist für Lena klar, daß im See etwas unvorstellbares lebt und will dem Geheimnis auf die Spur kommen.

"Kummersee" ist das Debüt von Iver Niklas Schwarz. Und das ist voll gelungen. Die Handlung beginnt spannend und hält dies bis zum Schluß. Immer wieder gibt es Einschübe, die das Geschehen in der Vergangenheit erzählen. Sowohl Vergangenheit, als auch Gegenwart sind spannend und lassen den Leser nicht mehr los. Das Geschehen rund um den Kummersee ist voller Geheimnisse und sehr mysteriös. Zum Teil habe ich mich hier an "Akte X" erinnert gefühlt, was ich sehr mochte. Aber man bekommt hier nicht nur geheimnisvolles geboten, sondern noch dazu einen Krimi mit Ökothrillerelementen. Eine sehr gelungene Mischung! Der Autor hat einen sehr bildhaften Schreibstil, man kann sich alles sehr detailliert vorstellen. Auch liest sich der Text wunderbar leicht, so daß man nur so durch die Seiten fliegt. Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und wirken authentisch. Man spürt die Ablehnung der Dorfbewohner förmlich aus den Seiten kriechen und fühlt mit dem Vermesserteam und Lena. Die Handlung endet in einem actionreichen Showdown, was mir etwas zu heftig war. Hier wurde Lena zur unglaubwürdigen Überheldin, was ich sehr schade für das ansonsten absolut gelungene Buch fand!

Bewertung vom 26.03.2025
Anour, René

Tödliches Gebet / Ein Fall für Commissaire Campanard Bd.2


ausgezeichnet

Als vor einigen Jahren Commissaire Louis Campanard vollkommen verzweifelt am Tiefpunkt seines Lebens angekommen war, hat ihm ein Mönch vom Kloster Senanque neuen Lebensmut gegeben. Seitdem nennt er Bruder Bernard seinen Freund. Als es nun im Kloster zu einigen unheimlichen Vorfällen kommt und sogar ein Mönch spurlos verschwindet, ist es für Campanard selbstverständlich, daß er Bruder Bernard und den anderen Mönchen zur Seite steht. Doch bevor es zu einem Treffen mit seinem Freund kommt, stirbt der bei einem Autounfall. Campanard glaubt nicht an einen Unfall. Deshalb greift er zu einer selbst für ihn außergewöhnlichen Ermittlungsmethode: Er schleust sich als neuer Mönch in die Klostergemeinschaft ein. Sein Team soll von außen ermitteln. Sie ahnen allerdings nicht, daß sie es mit einer gefährlichen Verbrecherbande zu tun haben und jeder von ihnen sein Leben aufs Spiel setzt.

René Anour läßt in seinem Krimi "Tödliches Gebet" seinen etwas ungewöhnlichen Commissaire Louis Campanard den zweiten Fall aufklären. Nicht nur der Commissaire ist etwas unkonventionell, auch sein Team hat seine Eigenarten. Die Krimiserie lebt aber davon, daß die Geheimnisse der drei Hauotfiguren immer nur angedeutet werden. Außer bei Linda ist es noch nicht wirklich klar, was ihnen in der Vergangenheit passiert ist. Das erhöht die Spannung noch zusätzlich zum eigentlichen Verbrechen. Aber auch dies ist wieder enorm spannend. Durch sehr raffinierte Wendungen in der Handlung wird man oft auf die falsche Spur gelenkt. Die Lösung des Falles endet in einem furiosen Finale.

Dieser Krimi ist wirklich spannend bis zum Schluß!

Bewertung vom 25.03.2025
Storks, Bettina

Die Schwestern von Krakau


ausgezeichnet

Als Simon Mercier im Jahr 2016 in Paris stirbt, hinterlässt er seiner Tochter Edith ein ungelöstes Rätsel. Er hat herausgefunden, daß er im Jahr 1942 von der Familie Mercier angenommen wurde. Sein Vater war Jude und verschwand während der furchtbaren Tage im Juli 1942. Doch was geschah mit seiner Mutter Helene? Das konnte Simon nicht mehr aufklären. Edith beschließt, die Spuren weiter zu verfolgen. Deshalb sucht sie ihre Großcousine Tatjana. Sie findet sie in der Nähe von Stuttgart. Beide Frauen stoßen bei ihrer Recherche auf eine Mauer des Schweigens, doch dann stellen sie fest, daß die Wurzeln ihrer Familie in Krakau liegen. Sie stellen sich die Frage, was Tatjanas Großmutter Lilo und deren Schwester Helene im von den Deutschen besetzten Polen erlebt haben. Alle Spuren führen zu einer Apotheke in Krakau, die in der Besatzungszeit ein Treffpunkt für Widerstandskämpfer war. Erst als Tatjana nach Krakau fährt, kann sie viele offene Fragen beantworten. Was sie herausfindet, ist für die Familie verstörend, aber auch tröstlich.

Der Roman "Die Schwestern von Krakau" ist eine bewegende Familiengeschichte, die das Leben von mehreren Generationen beeinflusst. Die Geschehnisse um 1940 werden in der Familie schön geredet oder gar total verschwiegen. Das führt dazu, daß sich die Menschen entfremden. Die Autorin Bettina Storks beschreibt die Gefühle mit viel Herzenswärme. Die Zweifel an der Rechtschaffenheit der Großeltern und Urgroßeltern sind sehr gut nachvollziehbar. Es gelingt Bettina Storks, das grausame Schicksal der Juden in einer sehr zu Herzen gehenden Weise zu beschreiben. Sie macht dem Leser die Menschen sichtbar. Obwohl dieses Buch sehr umfangreich ist, habe ich es in kurzer Zeit gelesen, denn die Geschichte ist spannend geschrieben. Die Spurensuche erweist sich als schwieriger als von den Hauptpersonen gedacht und bringt auch einige Überraschungen ans Licht. Dieses Buch beschreibt einen Teil der deutschen Geschichte auf eine ganz besondere Art und Weise. Es zeigt, daß die Vergangenheit die nachfolgenden Generationen prägen kann.

Bewertung vom 24.03.2025
Piontek, Sia

Der Wolf im dunklen Wald / Ein Carla-Seidel-Krimi Bd.2


ausgezeichnet

Ein Teilnehmer einer Gesellschaftsjagd wird vermisst und kurz darauf brutal ermordet auf einer Lichtung gefunden. Alles deutet auf eine Beziehunhstat hin, doch Kommissarin Carla Seidel hat daran ihre Zweifel. Ihre Tochter Lana hat indes Sorgen, da ihr Schwarm Fabian sie in der Nacht vor dem Mord mit in den Wald genommen hat. Sie fürchtet, daß er mehr weiß, als er zugibt. Da geschieht ein weiterer Mord....

"Der Wolf im dunklen Wald" von Sia Piontek hat mich wieder sehr gefesselt. Dies ist zwar der zweite Band der Serie rund um Carla Seidel, läßt sich aber problemlos ohne Vorkentnisse lesen. Die Autorin läßt ihre Charaktere lebendig werden, wichtige Details werden so vermittelt, daß keine Wissenslücken entstehen. Carla ist hier absolute Sympathieträgerin, die trotz ihrer Vergangenheit ihr Leben konsequent in der Hand hält. Dabei merkt man ihr ihre Zerrissenheit zwischen Berufs- und Privatleben an, denn neben ihrem Job hat sie ja auch Tochter Lana, die ihre eigenen Probleme hat und diese sogar für die Ermittlungen eine Rolle spielen. Beide Charaktere wirken absolut authentisch und man kann sich in ihre Gefühle und Handlungen hineinversetzen. Der Krimi weist einige Irrungen und Wirrungen auf, man verfolgt falsche Fährten, wodurch die Spannung nicht zu kurz kommt. Sia Piontek beschreibt alles sehr bildhaft. Und damit meine ich wirklich alles... Nichts für schwache Nerven!

Bewertung vom 23.03.2025
Gauthier, Saskia

Der Fluch der Aargauer Knochen


ausgezeichnet

Lisa Klee ist erst seit kurzem Assistenzärztin am Rechtsmedizinischen Zentrum Aargau, als sie zu einem Knochenfund gerufen wird. Beim Ausgraben einer Gartenhecke wurde ein Knochen gefunden, den Lisa zunächst fälschlicherweise für einen Hirschknochen hält. Kurz darauf wird der Gartenbesitzer ebenfalls tot im Wald aufgefunden. Zusammen mit ihrer Freundin Cynthia Smith und Staatsanwalt Ben Graf versucht sie die Frage zu klären, ob der Mord mit dem Knochenfund in Verbindung steht.

"Der Fluch der Aargauer Knochen" ist der dritte Fall für Lisa Klee, den ich aber problemlos ohne Vorkentnisse lesen konnte. Saskia Gauthier schafft es, dem Leser die Charaktere so vorzustellen, daß keine Fragen offen bleiben. Dieses Buch besticht durch die enorme Fachkenntnis im Bereich Rechtsmedizin. Hier merkt man deutlich, daß die Autorin vom Fach ist. Man erfährt Insiderwissen und begegnet Fachbegriffen, ja, auch Extremfälle werden bildhaft beschrieben, was nichts für empfindliche Leser sein dürfte. Mir hat dies super gefallen und ich empfand gerade dies als äußerst interessant. Mit Lisa Klee bekommt man hier eine sympathische, aber auch tolpatschige Charaktere, die fast kein Fettnäpfchen ausläßt. Dies sorgt für gehörige Situationskomik und für einige Lacher. Der Kriminalfall ist spannend, kommt ohne Action und Blutvergießen aus. Vielmehr steht hier die Ermittlungsarbeit von Lisa, Cynthia und Ben im Vordergrund.

Mir hat dieser Fall sehr viel Spaß bereitet und ich habe mich mit Lisa sehr wohl gefühlt!

Bewertung vom 23.03.2025
Pásztor, Susann

Von hier aus weiter


ausgezeichnet

Marlene und Rolf waren 30 Jahre verheiratet. Jetzt ist Rolf tot und Marlene fühlt sich von ihm im Stich gelassen. Am liebsten möchte sie auch sterben. Da steht eines Tages der Klempner Jack vor ihrer Tür. Er will zwar nur die Dusche reparieren, bleibt aber gerne für ein Gespräch etwas länger. Jack ist ein ehemaliger Schüler von Marlene und da er gerade keine Wohnung hat, zieht er bei Marlene ein. Er gibt sich größte Mühe, Marlene aus ihrer Lethargie zu holen. Da meldet sich Marlenes alte Freundin Wally aus Wien. Sie behauptet, daß Rolf ihr einen Brief geschickt hat, den sie Marlene nach seinem Tod persönlich übergeben soll. Marlene beschließt nach Wien zu fahren. Doch Jack will sie nicht allein fahren lassen und da sich zwischen ihm und Marlenes Ärztin Ida eine kleine Romanze entwickelt hat, fährt Ida auch mit. Zusammen unternehmen sie eine Reise, die sie so nicht geplant hatten.

Der Roman "Von hier aus weiter" hat mich tief berührt. Die Autorin Susann Pasztor beschreibt darin die Einsamkeit einer Frau, die 30 Jahre an der Seite ihres Mannes gelebt hat und nun alleine ihr Leben meistern muß. Dies gelingt ihr aber nicht und so wird aus Trauer Wut. Diese Gefühle kann man beim Lesen dieser Geschichte auf jeder Seite spüren. Die überaus sensible Erzählweise der Autorin berührt wohl jeden, der sich in die Handlung hineinversetzen kann. Trotzdem schlägt die Geschichte dem Leser nicht aufs Gemüt. Es kommt immer wieder zu kuriosen Situationen, die die Geschichte aufhellen. Dafür sorgen nicht nur Jack und Ida. Auch die Nebenfiguren werden so lebendig dargestellt, daß jeder auf seine Weise für die Geschichte wichtig wird.
Susann Pasztor hat ein Gespür für tiefgründige Geschichten. Sie macht Lesen zum Erlebnis!