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flowers.books

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Insgesamt 153 Bewertungen
Bewertung vom 13.04.2019
Löw, Andrea

Happy Running


sehr gut

Inhalt und meine Meinung
Aufmerksam bin ich auf Andrea Löw erstmals auf der Leipziger Buchmesse 2019 während der Lesung zu Happy Running geworden.
Die wenigen Ausschnitte konnten mich absolut faszinieren und beeindrucken und so erging es mir auch, als ich selbst ihr Buch gelesen und ihre Erlebnisse zurückverfolgt hatte.

Ich liebe selbst das Laufen und kann so viele der Emotionen, welche Löw geschildert hat nachvollziehen.

Das Buch ist schön gestaltet - sowohl das auffallende Cover, als auch im Innern die tollen Bilder, welche es dem Leser ermöglichen, die Gefühle und Meilensteine von Andrea Löw nachzuempfinden.

Die Kapitel sind klar und übersichtlich und in diesen berichtet die Läuferin über Erfolge und Misserfolge, über ihre Arbeit - wie sie es schafft ihr Hobby darin super zu intergrieren, auch wenn dies nicht immer so stressfrei funktioniert und über persönliche Erfahrungen und Ziele.

Ihr Beruf als Historikerin bringt sie in viele entlegene Ecken der Welt, die die leidenschaftliche Extremsportlerin am liebsten in Laufschuhen und Funktionsshirt erkundet. So viele Länder und Regionen wie möglich kennenlernen, ihre schönsten Laufstrecken entlangrennen und dabei die Fremde und das Abenteuer atmen.

Der Schreibstil ist sehr locker. Ich habe mir beim Lesen immer vorstellen müssen, dies berichtet mir eine alte Schulfreundin, welche ich nach vielen Jahren erneut treffe. Man freut sich über jeden Erfolg und ist begeistert von den Erfahrungen und ihre Willensstärke.

"Ohnehin hat Laufen, insbesondere das Ultralaufen, sehr viel mit dem Leben zu tun: Es kann wahnsinnig aufregend sein, ist aber auch sehr anstrengend. Nicht immer läuft alles glatt, oft muss man kämpfen und es schmerzt, aber es gibt auch Momente puren Glücks und das Gefühl, absolut mit sich im Reinen zu sein." (ZITAT)

Im Laufe des Buches erfährt man erst, wie viele Laufveranstaltungen es überhaupt gibt.
Andrea Löw berichtet über das Laufen und das Kennenlernen fremder Kulturen von Marokko und Namibia bis nach Vietnam und in die Mongolei, sowie tolle Geschichten über bekannte Laufveranstaltungen auf der ganzen Welt: Ultra-Marathon, Gobi March, Ultra Asia Race, Transalpine Run und viele mehr.

Happy Running ist nicht nur ein Buch über das Laufen. Andrea Löw erzählt packend und unterhaltsam, aber niemals verbissen. Das merkt man vor allem, dass sie ihrer Gesundheit immer den Vortritt gibt und sich während eines Laufes auch öfters die Zeit nimmt, Fotos zu machen und vor allem alles in höchstem Maße zu genießen.


Ein wirklich tolles Buch, das Mut macht und einem vor Augen führen kann, dass man alles schaffen kann, wenn man nur will.

Bewertung vom 07.04.2019
Kliem, Susanne

Lügenmeer


ausgezeichnet

Meine Meinung und Inhalt
Dies war mein erstes Buch von Susanne Kliem, die bereits unter anderem "Das Scherbenhaus" und "Die Beschützerin" veröffentlicht hat. Der Schreibstil ist flüssig und die Handlung absolut fesselnd.

Früher waren sie das Traumpaar der Jugend-Clique: der beliebte Magnus und die schillernd-faszinierende Milla. Und Svenja, die beste Freundin von beiden, als dritte im Bunde.

Bis Milla bei einer nächtlichen Party im Freizeitbad auf mysteriöse Weise ums Leben kommt. Eine Nacht, nach der nichts mehr wie zuvor ist.
Magnus gilt schnell als der Schuldige, wird ohne handfeste Beweise aus seiner norddeutschen Heimatstadt vertrieben, in welche er erst nach neunzehn Jahre zurück kehrt, mit der Mission, endlich die Wahrheit herauszufinden.

"Sie kehrte der Fensterfront den Rücken zu, begann endlich ihren Routinerundgang. Dann sah sie doch nach oben zum Sprungturm. Nur einmal. Zu viel Ungesagtes. Der Turm war das Mahnmal. Dort oben warteten die Antworten. Nur sie selbst konnte nicht hinauf." (ZITAT)

Svenja fiebert, nachdem sie erfahren hat, dass Magnus wieder zurück ist, dem Wiedersehen entgegen und hat jedoch gleichzeitig Angst, dass alte Wundden wieder aufgerissen werden.

Schritt für Schritt entlarvt Magnus das Gespinst von Lügen, das über der Todesnacht liegt. Und löst damit, ohne es zu ahnen, eine neue Katastrophe aus.
Immer neue Entdeckungen kommen ans Licht. Es ist ein Wechsel zwischen Schilderungen aus der Vergangenheit und der Gegenwart.

Das Cover ist perfekt gewählt und gefällt mir ausgesprochen gut.

"Lügenmeer" ist eindeutig ein Buch, das von der ersten bis zur letzten Seite eine hervorragende spannde Story preisgibt - deshalb eine absolute Leseempfehlung meinerseits!

Bewertung vom 30.03.2019
Hausmann, Romy

Liebes Kind


ausgezeichnet

Meine Meinung und Inhalt
Ich bin absolut begeistert von diesem Buch! Die positiven Leserstimmen, die meine Neugier geweckt hatten, sind mehr als gerechtfertigt.
"Liebes Kind" ist einer der besten Thriller, die ich je gelesen habe.
Ein Pageturner, ein Must-Read! Spannung von Anfang bis Ende!

Dieser Thriller beginnt, wo andere enden und das macht das Buch unter anderem auch so besonders.

"Es ist schwer zu sagen, ob es tatsächlich Abend ist, oder ob er das einfach so entschieden hat. Die Fenster sind mit Dämmplatten verschraubt. Er macht den Tag und die Nacht. Wie Gott. Ich versuche mir einzureden, ich hätte das Schlimmste bereits überstanden, nur ahne ich, dass wir bald zusammen ins Bett gehen werden." (ZITAT)

Eine fensterlose Hütte im Wald. Lenas Leben und das ihrer zwei Kinder folgt strengen Regeln: Mahlzeiten, Toilettengänge, Lernzeiten werden minutiös eingehalten. Sauerstoff bekommen sie über einen »Zirkulationsapparat«. Der Vater versorgt seine Familie mit Lebensmitteln, er beschützt sie vor den Gefahren der Welt da draußen, er kümmert sich darum, dass seine Kinder immer eine Mutter haben. Doch eines Tages gelingt ihnen die Flucht – und nun geht der Albtraum erst richtig los. Denn vieles deutet darauf hin, dass der Entführer sich zurückholen will, was ihm gehört.

"Mitgefühl. Tröstende Worte. Ich weiß seit fast vierzehn Jahren, wie wenig Bedeutung das alles hat. Dass man Dinge einfach aus Höflichkeit sagt. Karin macht sich tatsächlich noch die Mühe, unter ihren Tränen zu nicken, während der Kommissar seine hohlen Phrasen an uns verschwendet. »Es tut mir wirklich leid, Herr und Frau Beck.«" (ZITAT)

Fasziniert bin ich auch von dem fantastischen Schreibstil! Man fliegt nur so über die Seiten hinweg - wechselt zwischen Lena / Jasmin, Hannah und Matthias und erfährt so nach und nach die Zusammenhänge und Geschehnisse.

Die Protagonisten sind alle sehr sehr authentisch geschildert, sodass man sich wirklich sehr in die Story einfinden kann.
Die kindliche Naivität, die Intelligenz, die Reife (für ihr Alter), der Gehorsam, welche Hannah an den Tag legt, macht dieses Mädchen zu etwas sehr besonderem.

Man spürt als Leser die Verzweiflung, die Angst und die Ausweglogiskeit.

"Ich klaube letzte Reserven zusammen, kleinteilige Scherben eines gebrochenen Willens, Erinnerungen und Gründe, und verstecke sie an einem sicheren Ort. Wie ein Eichhörnchen, das Vorräte für den Winter vergräbt." (ZITAT)

Lest dieses Buch - ihr werdet es lieben!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.03.2019
Aichner, Bernhard

Kaschmirgefühl


sehr gut

Meine Meinung und Inhalt
Bisher habe ich von dem Autor Bernhard Aichner seine Brünhilde Blum-Reihe und Max Broll-Serie, sowie "Bösland" gelesen.
Kaum vorstellbar war da für mich nach dieser Krimi-Serie ein Buch wie "Kaschmirgefühl" von ihm zu lesen. Die Neugier war riesig.

Bereits in der Leseprobe ist seine typische "Gesprächs-Aufzählweise" ersichtlich. Diese und der tolle Schreibstil von Aichner machen das Buch sehr besonders.

Ins Auge sticht auch sofort das wunderschöne Cover, das unter dem Einband pink ist. Ein großer Pluspunkt auch hier für die Gestaltung!

Das ganze Buch ist ein großes Telefongespräch (mit einigen "Auflegpausen"), welches um 20:15 Uhr beginnt und sich bis kurz vor 06:00 Uhr am Morgen.

Der Protagonist Gottlieb arbeitet als Krankenpfleger im Hospiz und sein Alltag ist eher weniger von Leidenschaft erfüllt. Beruflich ist er im Hospiz täglich mit dem Tod konfrontiert, Romantik im Privatleben: Fehlanzeige. Zu lange schon ist er Single, lebte bis vor Kurzem mit seiner Mutter zusammen. Von Einsamkeit getrieben ruft Gottlieb eines Nachts bei einer Sexhotline an. Zum ersten Mal hört er Maries Stimme – und mit einem Schlag verändert sich sein ganzes Leben.

Man lernt die beiden kennen. Sie erzählen von sich, jedoch weiß man nie was davon wirklich der Wahrheit entspricht, denn diese scheinen beide nicht so ernst zu nehmen. Sie erfinden gemeinsam eine Liebesgeschichte, die nach und nach zu ihrer eigenen wird.

Innerhalb weniger Minuten hatte ich das Buch gelesen - es ist super leicht für zwischendurch und bringt einem am Ende zum Schmunzeln.

Bewertung vom 23.03.2019
Rabinowich, Julya

Hinter Glas


sehr gut

Meine Meinung und Inhalt
Nachdem ich die Leseprobe zu "Hinter Glas" gelesen hatte, war ich sofort gefesselt. Ich wollte mehr über Alice und ihr Leben erfahren, denn dieses ist wie ein Spiegel in tausend Scherben zerbrochen.

Die Autorin verfährt mit der Schilderung Kapitel für Kapitel absolut toll. Man erfährt nach und nach über Alice Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
In ihrer Vergangenheit überwog die Enge und Stille und die Tyrannei des Großvaters - bis sie all das nicht mehr ertragen konnte.

"Das Leben verschiebt sich manchmal wie eine Kulisse, und man kann gar nichts dagegen tun, als mitzugehen in die neue Wirklichkeit, die die nächste Kulisse bietet." (ZITAT)

Einen Ausweg aus all dem bot ihr Niko, von dem sie sich Halt und Geborgenheit gewünscht hat. Dinge, die sie von Zuhause kaum kannte.
Ab diesem Zeitpunkt ändert sich ihr Leben rasant. Allerdings in eine weniger gute Richtung, obwohl sie dieses unglaublich tolle Gefühl der Freiheit spüren kann. Schnell merkt sie, dass mit der Zeit Niko zunehmend unbeherrscht wird. Im Moment der größten Verzweiflung gelingt es Alice, sich aus dem Strudel zu befreien.

Die Intensität der Geschichte ist spürbar. Man fühlt und leidet mit und ist von dieser poetischen Kraft als Leser sofort berührt.

Fazit
Ein tolles Jugendbuch mit einem hervorragenden Schreibstil, einem passenden schönen Cover und einer tollen Botschaft dahinter.

Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 17.03.2019
Vaughan, Sarah

Anatomie eines Skandals (eBook, ePUB)


gut

Meine Meinung und Inhalt
In dem Buch "Anatomie eines Skandals" inszeniert die Autorin das Thema sexuelle Gewalt und ihre juristischen Konsequenzen fesselnd und brilliant zu einem furiosen Gefühlsdrama um zwei starke Frauen.

Es geht unter anderem um Sophie, Ehefrau von dem charismatischen Parlamentspolitiker James.
Dieser begeht eine Affäre mit seiner Assistentin, welche ihn dann wegen Vergewaltigung verklagt.

"Sie lächelte schwach; ihr Mund verzog sich zu einer Seite; ein Ausdruck trauriger Resignation, der zu sagen schien: Aber das reicht nicht oder? Sie hat in Cambridge studiert und ist nicht auf den Kopf gefallen. Doch man braucht keinen Universitätsabschluss, um zu begreifen, was ihr widerfahren ist: Nach einer Vergewaltigung verliert man ganz schnell den glauben an Anstand und Gerechtigkeit und daran, dass man mit Achtung behandelt wird." (ZITAT)

Staatsanwältin Kate sieht die Anklageschrift mit großem Interesse auf ihren Schreibtisch flattern. Ab dem Zeitpunkt beginnt ein Prozess, welcher mit unerwartetem Finale Loyalitäten auf den Prüfstand stellt und nicht nur das Leben von Sophie und James verändert....
Die Kapitel in den unterschiedlichen Zeiten sind übersichtlich und lassen sich aufgrund des guten Schreibstils von Vaughan sehr gut lesen. Der Beginn hat mir allerdings etwas Schwierigkeiten bereitet, in das Buch hineinzufinden, da äußert lang und breit die Kleidung der Anwältin etc. geschildert wurde. Details sind gut, allerdings sollte in diesem Buch nach dem Motto etwas weniger ist mehr gehandelt werden.
Die wechselnden Perspektiven, in denen James, Sophie, Holly und Kate im Mittelpunkt stehen machen das Buch durchaus abwechslungsreich und so schleicht sich keine Langeweile ein. Sehr gefallen hat mir, dass ein großer Teil der Story im Gerichtssaal stattfindet. Die Verhandlung rund um die Vergewaltigung ist äußerst gut geschrieben. Die Welt des Strafrechts, die Geschworenen, das Urteil sind sehr interessant und spannend.

Vaughan greift viele aktuelle Themen aus und hat einen durchaus gelungenen Roman geschaffen.

"Während sie versucht, das alles durchdringende Unwohlsein in ihrem Magen und den Satz, der ihr wie ein böses Mantra im Kopf hallt, zu ignorieren, umspielt ein starres Lächeln ihren Mund, und ihr Herz ist ein harter, trauriger Kiesel." (ZITAT)

Das Cover finde ich ausgesprochen gut gefällt und sehr passend.

Bewertung vom 11.03.2019
Chirovici, Eugene

Das Echo der Wahrheit


ausgezeichnet

Meine Meinung und Inhalt
Nach dem Buch "Das Buch der Spiegel" war ich gefesselt von dem tollen Schreibstil des Autors und war ganz gespannt auf sein neuestes Werk.

Die Leseprobe konnte mich sofort begeistern und schien außergewöhnlich.

Eines Tages macht der New Yorker Psychiater Dr. James Cobb die unerwartete Bekanntschaft des Multimillionärs Joshua Fleischer.
Fleischer leidet an einer unheilbaren Krankheit und bittet Cobb eindringlich, für einige Tage zu ihm nach Maine zu kommen.

"Meine Forschung hingegen bestätigt Folgendes: Unter Hypnose ist die Willenskraft eines Menschen dramatisch eingeschränkt, von freiem Willen kann keine Rede sein. Nur deswegen kann ein Mensch im Trancezustand auf Geheiß des Hypnoiseurs Dinge tun, die er normalerweise nicht tun würde." (ZITAT)

Cobb selbst studierte Anthropologie und schließlich Psychologie und Psychatrie. Im letzten Jahr seines Medizinstudiums
lernte er Professor George Atkins kennen, der ihn einige Monate lang in Hypnosetechniken ausbildetete.

Als Cobb bei Fleischer eintrifft, erfährt er, dass der vom Tod gezeichnete Mann eine schwere Last mit sich trägt: Er hat Angst, in den Mord an einer jungen Frau verwickelt zu sein, mit der er vor vielen Jahren einen Abend in einem Pariser Hotelzimmer verbracht hat. Seine Erinnerungen sind aber bruchstückhaft, und deshalb soll Cobb ihm helfen, endlich die Wahrheit ans Licht zu bringen. Noch kann Cobb allerdings nicht ahnen, dass damit die verdrängten Dämonen seiner eigenen Vergangenheit zum Leben wiedererwachen.

Die Story wirkt verstrickt - als Leser weiß man nicht wirklich, wer lügt und was genau vor sich geht und genau dies macht es so spannend.

"Die psychoanalytische Methode bringt sowohl den Patienten als auch den Therapeuten nur zu oft an den Rand der Erschöpfung und ist obendrein auch sehr kostspielig. Sie ist ein Luxus der modernen Welt, die den Beichtstuhl gegen eine schicke Ledercouch in eine Arztpraxix ausgetauscht hat." (ZITAT)

Im Verlauf des Buches habe ich mir viele tolle Stellen / Sätze markiert, die für mich das "Das Echo der Wahrheit" zu etwas ganz besonderem und eindringlichem gemacht haben.

"Ich glaube, da irren Sie sich. Ich denke, die Dinge, die wir nicht getan haben, prägen uns ebenso sehr wie die, die wir getan haben. Es ist kein Zufall, wenn wir in einem bestimmten Augenblick vor eine Tür gelangen, auch wenn wir sie nicht öffnen. Die Türen, die wir nicht öffnen, sind genauso wichtig wie die, durch die wir gehen. Man vergisst so vieles, und in der Stunde der Abrechnung zählt niemand die Türen, die geschlossen blieben, sondern nur die wenigen, die man geöffnet hat." (ZITAT)

Das Buch sagt unter anderem aus, dass das, was wir Erinnerung nennen, keine Filmaufnahme unserer Wirklichkeit ist, die unverändert in unseren Köpfen bleibt, denn es kommt schon während der Aufnahme zu Verzerrungen. Im Lauf der Zeit ändert sich unsere Wahrnehmung der Dinge, und weitere Verzerrungen kommen hinzu. Es gibt Untersuchungen, die festgestellt haben, dass achtzig Protzent unserer Erinnerungen mehr oder weniger falsch sind. Man kann dies auch auf unseren Alltag und unsere Erinnerungen projizieren.

Ein grandioses Buch mit hervorragendem Schreibstil, einem perfekt gewähltem Cover und einer ausgeklügelten faszinierenden und vor allem fesselnden Story.

Bewertung vom 03.03.2019
Ho-seung, Jeong

Liebende


sehr gut

Meine Meinung
"Liebende" ist ein absolut poetisches tolles Büchlein, das mich sehr begeistern konnte.

Geprägt von einem außergewöhnliches Schreibstil und einer ungewöhnlich herzergreifenden Story, begleiten wir Blauperlenauge auf seiner Reise. Der Karpfen eines Tempelglöckchens, kann zumindest sein Glück kaum fassen, als er Schwarzperlenauge begegnet: Es ist Liebe auf den ersten Blick. Zusammen werden sie hoch oben am First des buddhistischen Tempels angebracht und spielen mit ihren Glöckchen im Wind, um traurigen Menschen Trost zu spenden und Freude in einsame Herzen zu tragen.

Mit den Jahren wird Blauperlenauge jedoch unzufrieden. Ihm ist sein Leben zu eng geworden. Er möchte frei sein, die Welt entdecken und erfahren, was Liebe wirklich bedeutet.
Er will das Meer sehen, fliegen, hauptsache weg vom altbekannten.
Er hat sich die ganze Zeit unendich einsam gefühlt und hatte sich nach jemand anderem gesehnt.

"Je nachdem, wem wir begegnen, kann unser Leben eine sehr
unterschiedliche Gestalt annehmen. Das Leben ist ein Mosaik aus Begegnungen und Abschieden." (ZITAT)


Der Fisch hatte sich so sehr gewünscht, wahrhaftig einem Gefährten zu begegnen, mit dem er ein Leben verbringen konnte. Er fragte sich, ob er jemals jemanden treffen würde, der seine Tage erfüllen würde.
Die Erkenntnis, dass man schon allein für die Tatsache, am Leben zu sein, immer dankbar sein muss, kam ihm bald.

"Wenn Liebe neu ist, spricht man viele Worte. Alte Liebe hingegen ereignet sich schweigend." (ZITAT)

Der Fisch stellte bald fest, dass es vielleicht weniger schwierig war, auf das, was man wollte, zu warten, als daran festzuhalten, sobald man es bekommen hatte.

Das Cover ist ein absoluter Eye-Catcher und erstrahlt farbenfroh.
Ebenso auffallend sind die wunderschönen Illustrationen im Buchinneren.

Bewertung vom 02.03.2019
Lorenz, Wiebke

Einer wird sterben


sehr gut

Meine Meinung und Inhalt
In der Geschichte geht es um Stella, deren Mann sich auf Geschäftsreise befindet. Sie ist alleine in den großen Haus und die Angst beginnt.

Vor ihrem Haus wartet ein Auto mehrere Tage. Die Personen darin steigen nicht aus und auf Rückfragen, was sie hier suchen, kommen nur ausweichende Antworten.
Stella Johannsen, die sich immer und immer wieder die eine Frage stellt: Was wissen sie? Über die schreckliche Nacht vor sechs Jahren, als Stella und ihr Mann Paul einen schweren Unfall hatten. Einen Unfall, bei dem ein Mensch starb.

"...dein Mund gibt keine Worte mehr preis. Und das muss er auch nicht, es ist alles gesagt. Alles - und mehr als das. Komm, ich bette deinen Kopf in meinem Schoß, streiche dir durchs Haar, sehe wie es meine Finger färbt in ein tiefes warmes Rot." (ZITAT)

Sind sie deswegen hier? Was werden sie tun? Und wie viel Zeit bleibt Stella noch?

Es folgt ein handgreiflicher Angriff, ein Smartphone, das einiges preisgibt, mysteriöse Anrufe mit furchteinflösendem Rauschen, eine heisere Stimme usw.

Nach den ganzen angsteinflößenden Vorfällen, wollte die Protagonistin vor allem, dass ihr Mann Paul die ganze Situation ernst nimmt und dass er alle Hebel in Bewegung setzt, um zu ihr zurück zu kommen. Doch alles wird immer rätselhafter.

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut. Er ist flüssig und verständlich und umrahmt den Spannungsaufbau hervorragend.
Ebenso passend gewählt finde ich das hübsche Cover.

Ein wirklich packender Thriller, der aufs Ende zu nochmal richtig an Fahrt gewinnt.

Bewertung vom 30.01.2019
Reardon, Bryan

Wer ist Michael Swann?


gut

In dem Buch wird deutlich und wirklich authentisch geschildert, wie traumatisch und fürchterlich ein Gedächtnisverlust wohl für einen Menschen sein muss, wie fest eine Frau an ihren Mann glaubt und wie sehr sich andere von Schlagzeilen beeinflussen lassen und sich von Menschen abwenden.

"Ihren Gedanken war mit Vernunft nicht mehr beizukommen. In der Taubheit der gegebenen Umstände schwirrten und wirbelten sie herum. In einer Minute schienen die Gedanken an die Zukunft sie fast zu erdrücken, in der anderen drohten Erinnerungen sie für immer zu brechen." (ZITAT)

Die Gefühle der Protagonisten wurden wirklich gut geschildert.
Die Kapitel wechseln vereinzelt zwischen Vergangenheit (erkennbar mit Titelüberschriften) und Gegenwart (nummeriert).

Der Schreibstil ist gelungen, jedoch wimmeln in "Wer ist Michael Swann" einige "Übersetzungsfehler", die bei näherem Hinsehen störend waren. Dies sollte meiner Meinung nach nochmal überarbeitet werden.

"Fotos. Wir halten Momente in unserem Leben fest. Wir sehen sie durch eine künstliche Linse. Während die Kamera Fotos macht,
sind wir uns so sicher über diese vollkommene Richtigkeit, die wir nie in Frage stellen. Stattdessen bilden wir uns etwas darauf ein, unser Glück einzukapseln, es für irgendwelche noch in der fernen Zukunft liegenden Momente festzuhalten, wenn wir den Korken knallen lassen und uns wieder an seiner Schönheit berauschen, als würde sich die Freude darüber in einer immerwährenden Schleife bewegen. Aber so funktioniert das nicht. Wenn wir eine aufgenommene Erinnerung zwischen unseren Fingern und vor unsere Augen halten, setzt ein Kribbeln in der Brust ein. Es steigt auf und lässt unsere Augen feucht werden. Wir sehen, was
einmal war. Es baumelt vor unseren Augen wie eine unerreichbare Perfektion, die dadurch, dass wir glaubten, diesen
Moment, dieses überaus perfekte Erlebnis, einst gehabt zu haben, es durchlebt zu haben, nur noch schlimmer wird.
Doch es ist vorbei, reduziert auf ein zweidimensionales Foto, das mit jedem Tag nur immer mehr verblasst."(ZITAT)

Meine Vermutung, die ich relativ am Anfang bereits hatte, hatte sich am Schluss bewahrheitet. Das Buch war gelegentlich spannend, jedoch teilweise sehr langgezogen und verwirrend.Ich habe mir von dem Buch leider etwas mehr versprochen. Der Epilog war sehr gelungen und hat das Buch gut abgerundet.