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Bambisusuu

Bewertungen

Insgesamt 125 Bewertungen
Bewertung vom 03.11.2016
Peetz, Monika

Ausgerechnet wir


gut

Der Liebesroman "Ausgerechnet wir" wurde von der Bestseller-Autorin "Monika Peetz" geschrieben und ist im "Kiepenheuer & Witsch Verlag" erschienen.

Tom ist ein typischer Nerd und vertraut Zahlen mehr als Menschen. Doch Tom wünscht sich nichts sehnlicher als eine Beziehung. Als er zufällig auf eine Datingseite gerät, bei der die Kunden durch eine mathematische Formel zusammengebracht werden, begibt sich Tom sofort auf die Suche nach seiner Traumfrau. Schnell ist sie gefunden - Lisa. Hinter den Nachrichten verbirgt sich Lisas Mutter, Tom ist enttäuscht. Wird er noch die richtige Traumfrau finden?

Die Autorin Monika Peetz ist durch ihre lustigen "Dienstagsfrauen" bekannt und somit war ich gespannt, was mich bei dieser außergewöhnlichen Geschichte erwartet. Das Cover ist schlicht und unauffällig. Mir wäre es im Geschäft nicht direkt in die Hände gesprungen, doch der Inhalt hat mein Interesse geweckt.

Erstmal muss ich sagen, dass diese Liebesgeschichte schon auf ihre Art besonders ist, denn wann ist mal ein Mann der Hauptprotagonist in so einer Geschichte? Auch der Schreibstil gefällt mir. Das Buch lässt sich locker und leicht lesen. Besonders die kurzen Kapitel erleichtern das Lesen, sodass man auch eine Pause einlegen kann.

Die Geschichte geht um Tom, den man als einen Nerd bezeichnen kann. Sein Leben dreht sich nur um mathematische Rechnungen und Zahlen. Kontakt zu Frauen gelingt ihm meistens problematisch und auch die Annäherung zu Lisa klappt nicht wirklich. Trotzdem kann man Toms verstrickte Gedanken nachvollziehen. Seine Rechnungen ergeben häufig einen Sinn und das Auswendiglernen von Speisekarten, Tabellen und Formeln ist für ihn eine kleine Übung.

Der Inhalt konnte mich dann leider nicht bis zum Schluss überzeugen und die Begeisterung ist schnell in Langeweile umgeschwappt. Die Idee hinter der Geschichte ist gelungen, jedoch die Umsetzung hat mir nicht gefallen. An vielen Stellen haben sich die Ereignisse gehäuft und ständig wiederholt. Manche Szenen wirkten außerdem nicht authentisch, sondern zu inszeniert. Das Leben des Nerds wurde meiner Meinung viel zu übertrieben. Ständig war Tom entweder der Außenstehende oder der Tollpatschige, als hätte er keine Ahnung von der Realität. Der Humor ist im Laufe der Handlung auf der Strecke geblieben und auch das Ende habe ich schon vorzeitig erahnen können.

Amüsante Geschichte mit tollen Charakteren! Dieser Liebesroman eignet sich für Zwischendurch prima, konnte mich aber nicht überzeugen.

Bewertung vom 25.10.2016
Glaser, Brigitte

Bühlerhöhe


gut

Die Autorin "Brigitte Gläser" hat den Spiegel-Bestseller "Bühlerhöhe" verfasst, welches im "List Verlag" erschienen ist. Hierbei geht es um zwei Frauenschicksale und dem Besuch des Bundeskanzlers Adenauer.

Die Geschichte spielt 1952. Rosa Silbermann wird nach Bühlerhöhe geschickt und soll dort in geheimer Mission ermitteln. Sie arbeitet für den israelischen Geheimdienst und ist eine emigrierte Jüdin.
Gleichzeitig ist die Hausdame Spohie Reisacher am selben Fall involviert und ist die Gegenspielerin von Rosa Silbermann. Was beide nicht wissen ist, dass sie am gleichen Fall arbeiten, denn es handelt sich um einen geplanten Attentat auf den Bundeskanzler Adenauer. Zwei Frauen in einer Männerwelt, in der es um Macht, Geschäfte und alte Seilschaften geht - und irgendwann um Leben und Tod.

Der Attentat des Bundeskanzler stellt nicht die Realität da, trotzdem sind die Begebenheiten realistisch geschildert.
Das Buch beschreibt die Nachkriegszeit und eine Gesellschaft voller Widerstände. Außerdem hat Konrad Adenauer tatsächlich die Zeit zwischen 1953 bis 1956 in Bühlerhöhe verbracht. Es war die Zeit der Vorbereitung des Wiedergutmachungsgesetz, das sehr umstritten war. Die Vorkommnisse sind real und auch die Androhung eines Attentats hat stattgefunden.

Die Geschehnisse wurden interessant geschildert. Der Leser bekommt hautnah die Erlebnisse mit und kann sich die Handlungen der damaligen Zeit sehr gut vorstellen. Zur Hilfe ist im Buch ein Verzeichnis enthalten, das nochmal auf die Daten, Bezeichnungen etc. eingeht. Die Situation nach dem Weltkrieg wird angespannt geschildert und wirkt deutlich wie ein großer Wechsel.

Außerdem werden die Ansichten der Frauen in den 50er Jahren innerhalb der Männerwelt geschildert, sodass man gut mit Rosa Silbermann und Reisacher mitfühlen kann und sich in ihre Lage versetzen kann.

Trotzdem hat mich das Buch nicht komplett überzeugt. Der Einstieg ist schwer, wenn man nicht genau die Hintergründe kennt. Die Grundinformationen befinden sich versteckt auf den letzten Seiten, sodass sie mir persönlich erst am Ende geholfen haben. Die Geschichte wird immer in Abwechslung der beiden Frauen geschildert und hat so viele Wechsel, sodass man hin und wieder den Überblick der Handlung verliert. Auch die Spannung ist während der Geschichte nicht aufrecht geblieben.

Ein Buch mit interessanten Geschehnissen und tollen Einblicken in die Vergangenheit! Jedoch mit vielen Lücken und wenig Spannung.