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liesmal
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Wilhelmshaven

Bewertungen

Insgesamt 500 Bewertungen
Bewertung vom 29.10.2023
Escape Room. Patient 13
Eich, Eva

Escape Room. Patient 13


ausgezeichnet

Es gibt schon einige ESCAPE-Adventskalender von Eva Eich. Dieser mit dem Titel „ESCAPE ROOM Patient 13“ ist der erste, auf den ich aufmerksam geworden bin.
Rätsel- und Lesefreunde erwartet eine spannende Geschichte – in 24 Teilen. Es ist ja ein Adventskalender, wenn auch ein ungewöhnlicher. Ich habe mich gern auf den Weg gemacht, um den Protagonisten Dorian auf seiner Suche nach Patient 13 zu begleiten.
Für jeden Tag im Advent gibt es ein Kapitel, die sind allerdings nicht in nummerischer und auch nicht in chronologischer Reihenfolge geordnet. Um herauszufinden, welchen Weg Dorian einschlagen muss, ist an jedem Tag ein Rätsel zu lösen. Hat man das geschafft, dann ist es nicht mehr schwer, anhand kleiner Bildausschnitte die richtige Stelle (und den nächsten Tag) im Buch zu finden, um den Fortgang der Geschichte zu erfahren und zu versuchen, ein weiteres Rätsel zu lösen.
Ich finde es toll, dass auf diese Weise ein Thriller entstanden ist, der auf doch relativ wenigen Seiten viel Spannung und so manche Überraschung bereithält. Und dadurch, dass ich miträtseln muss, um weiterzukommen, fühle ich mich fast, als wäre ich mittendrin im Geschehen.
Ich freue mich schon darauf, einen dieser Adventskalender meinen krimibegeisterten Freunden zu schenken, um zu sehen, ob sie ebenso begeistert darauf reagieren wie ich.

Bewertung vom 27.10.2023
Kleine Dinge wie diese
Keegan, Claire

Kleine Dinge wie diese


ausgezeichnet

Die Buchbeschreibung hat mich total neugierig gemacht. Neugierig darauf, wie viel Wahrheit an den Gerüchten ist, was es mit den fragwürdigen Mädchen auf sich hat, die in der Wäscherei des irischen Klosters arbeiten, und vor allem natürlich auf die Entdeckung des Kohlenhändlers Bill Furlong im Kohlenschuppen des Klosters.

„Diese Geschichte ist den Frauen und Kindern gewidmet, die in irischen Mutter-Kind-Heimen und in Magdalenen-Wäschereien gelebt und gelitten haben.“

Meine Fragen werden auf eine andere Art beantwortet, als ich es erwartet hatte. Das, was sich im Kloster und in der Magdalenen-Wäscherei abspielt, lässt die Autorin Claire Keegan hinter den Mauern versteckt. Stattdessen erzählt sie die fiktive Geschichte von Bill Furlong und sagt damit so viel mehr, als ein Blick hinter die Mauern zeigen könnte.

Bill Furlong ist verheiratet und Vater von fünf Töchtern. Er ist Christ, arbeitet hart für seine Familie, hört nicht auf das Geschwätz anderer Leute und ist, obwohl er selbst keine Reichtümer sammeln konnte, immer großzügig gegenüber armen Menschen. Im Jahr 1985 macht Furlong dann die Entdeckung, die in der Buchbeschreibung erwähnt wird, die ihn zutiefst verstört und zu einer Entscheidung führt, deren Ausgang ungewiss ist.

Claire Keegan besitzt die Gabe einer großartigen Erzählkunst. Es gelingt ihr auch ohne große Worte die Dramatik dessen zu beschreiben, was sie zum Ausdruck bringen möchte. Das geschieht auf ganz einfache Weise. An vielen Stellen beschreibt sie die kleinen Dinge des Alltags und lässt dadurch scheinbar Nebensächliches zu ganz Besonderem werden.

Noch einmal zurück zu Bill Furlong: Seit seiner Kindheit begleitet ihn die Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens. Vielleicht ist gerade das der Grund dafür, dass „Kleine Dinge wie diese“ trotz der Wucht und aller Traurigkeiten ganz wunderbar in die Weihnachtszeit passt.

Das Buch gehört zu meinen Lesehighlights des Jahres. Ich bin erstaunt, wie Claire Keegan ein so großes Thema in ein Buch packen konnte, das kaum mehr als 100 Seiten umfasst. Für mich eine Autorin, deren Name in Erinnerung bleibt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.10.2023
Vogel ohne Flügel
Hintermann-Famos, Seraina

Vogel ohne Flügel


ausgezeichnet

Mit großem Interesse habe ich die Geschichte von Seraina Hintermann-Famos gelesen. In der Einleitung schreibt sie, warum sie sie teilen möchte.

Dann folgt ihre Geschichte, offen und ehrlich, gefühlvoll. Ich spüre ihre Sehnsüchte, ihre Sorgen und Ängste, aber auch ihre Lebensfreude und ihren tiefen Glauben.

Seraina erzählt in einem Rückblick von ihrem Leben, wie es vor der Erkrankung war, dann berichtet sie von dem Schock, als sie unerwartet mit der Diagnose MS „überfallen“ wurde und von ihrem Leben, das sich danach völlig gewandelt hat.

Auch wenn sie mit großen Einschränkungen leben muss und auf ständige Hilfe anderer angewiesen ist, schenkt Seraina mit ihrem Buch so viel Hoffnung und zeigt auch, wie wichtig und hilfreich ihr Glaube dabei ist.

Für mich ist das Buch nicht nur sehr berührend, sondern vor allem auch bereichernd durch viele interessante Details und Fachartikel, über die ich mehr über die Krankheit und den Umgang miteinander erfahren habe.

Bewertung vom 18.10.2023
Tierische Vorfreude auf Weihnachten
Reinker, Paul

Tierische Vorfreude auf Weihnachten


ausgezeichnet

Zur Advents- und Weihnachtszeit gehören seit meiner frühen Kindheit Geschichten zum Vorlesen für die ganze Familie. Jetzt habe ich mit „Tierische Vorfreude auf Weihnachten“ von Paul Reinker ein neues Buch entdeckt, das ganz sicher für adventliche Stimmung sorgt und keine Langeweile aufkommen lässt.

Schon das Vorwort ist sehr herzlich und die Einladung, sich in eine Decke gekuschelt von den Geschichten verzaubern zu lassen, wird bestimmt nicht nur von den Dreijährigen, für die das Buch bereits empfohlen wird, gern angenommen.

Neun Geschichten warten darauf, vorgelesen zu werden, wobei Grundschulkinder vielleicht schon selbst vorlesen können. Dafür sind Schriftgröße und Zeilenabstand gut geeignet. Außerdem ist das Buch reich illustriert und sehr liebevoll gestaltet.

Ich habe mich spontan in die kleine Fledermaus Fiona verliebt, als ich sie auf dem Cover in dem „c“ des Wortes Weihnachten entdeckt habe. Gleich in der ersten Geschichte begegnet mir Fiona wieder, die die Magie von Weihnachten erst einmal für sich entdecken muss. Ob Hannah Hase ihr helfen kann?

Jede einzelne Geschichte ist bezaubernd und wenn es um Nächstenliebe, um Freundschaft und Hilfsbereitschaft geht, dann ist der Geist der Weihnacht nah.

Mir gefällt das Buch sehr und ich freue mich schon jetzt auf schöne Vorlesestunden in der kommenden Adventszeit.

Und eins noch: Am Ende des Buches gibt es einen Hinweis auf die Internetseite von Paul Reinker, die mir ebenfalls gut gefällt. Hier kann man jedes Tier noch besser kennenlernen – und weitere Bücher. Vielleicht legen wir auch mal eine adventliche Malstunde ein, denn die passenden Malvorlagen gibt es auch auf dieser Seite zu finden.

Bewertung vom 16.10.2023
Der Buchladen am Ende der Welt
Shaw, Ruth

Der Buchladen am Ende der Welt


ausgezeichnet

Es ist nicht nur der kleine Buchladen am Ende der Welt, auf den ich schon beim Betrachten des Covers Lust bekommen habe. Vielmehr wird meine Neugier geweckt durch den Untertitel „Eine wahre Geschichte über ein abenteuerliches Leben und die Liebe zum Lesen“.

„Mein Vater hatte mir gesagt, dass die Lösung eines Problems immer nahelag, man musste nur nach Gelegenheiten suchen.“

Oder auch: „… dass das Leben wie ein Kartenspiel sei. Man bekommt ein Blatt, und die Art und Weise, wie man dieses Blatt spielt, entscheidet über … das restliche Leben.“

Abenteuerlich, bunt und abwechslungsreich, so ist ihr Leben immer gewesen. Und obwohl selbst manchmal fast am Ende, beweist Ruth Shaw immer wieder eine beeindruckende Stärke. Mit diesem Buch hat sie ein außergewöhnliches Werk geschaffen. Der Schreibstil ist atemberaubend, kraftvoll, empathisch!

Wunderschön sind die kleinen Anekdoten von Menschen, die ihren Buchladen besuchen, und großartig, wie sie in die Lebensgeschichte „eingestreut“ sind.

Was mir auch sehr gefällt, sind die Fotos mit kurzen Informationen in der Buchmitte, weil ich mich durch die Bilder noch näher fühle.

Ich bin so dankbar, dass Ruth Shaw ihre Geschichte(n) nicht für sich behalten hat, sondern sie mit den Menschen teilt. Sehr lesenswert und bereichernd!

Ich finde die gesamte Biografie von Ruth Shaw so unglaublich spannend und interessant, dass ich nicht nur den Buchladen, sondern auch die Inhaberin gern persönlich kennenlernen würde. Doch leider ist Neuseeland soooo weit weg!

Bewertung vom 16.10.2023
Der Adventskalender zum Glück
Østli, Siri

Der Adventskalender zum Glück


ausgezeichnet

Lust auf Weihnachten verspürt Fie ganz sicher nicht! Nachdem ihr Mann sich von ihr getrennt hatte, sie dadurch auch ihren gemeinsamen Arbeitsplatz verloren und obendrein zu ihrem Sohn kaum noch Verbindung hat, ist sie in ein tiefes Loch gefallen.
Was für ein Glück, dass Fie eine ideenreiche Schwester hat. Die wohnt zwar weit weg von Fie, aber sie hat einen Plan. Mit einem ganz besonderen Adventskalender will Sara ihre Schwester auf andere Gedanken und ins Leben zurück bringen. Es ist weder ein Adventskalender mit Türchen, von denen täglich eines geöffnet wird, noch hält er kleine Leckereien bereit: Fie bekommt von Sara ganz spezielle Aufgaben unterschiedlicher Art gestellt, die sie zu erledigen hat.
Damit beginnt eine wirklich schöne adventliche Geschichte. Was sich allein aus der Aufgabe ergibt, Kekse zu backen, ist so toll! Mir gefallen auch Lykke und deren Oma Klara, die allerdings auf den ersten Blick etwas chaotisch erscheinen. Lykke ist nämlich nicht nur äußerlich so ganz anders als Fie, und Klara mit ihrem Geschäft…
Auf jeden Fall entwickelt sich eine bunte, turbulente Geschichte mit mehr oder weniger merkwürdigen Aufträgen. Es macht wirklich großen Spaß, das Buch zu lesen und Fie bei der Bewältigung ihrer Aufgaben zu begleiten. Der Schreibstil macht gute Laune und es gibt viele Passagen, die lustig sind, ohne albern zu wirken. Doch auch Besinnliches, Erschreckendes und manchmal Trauriges kommen nicht zu kurz.
Wer in der Adventszeit gerne liest, ist mit diesem Buch mit den kurzen Kapiteln gut beraten. „Der Adventskalender zum Glück“ beschert die richtige Stimmung und unterhaltsame Stunden.

Bewertung vom 14.10.2023
Weltbewegerinnen 2
Filker, Claudia;Specht, Andrea

Weltbewegerinnen 2


ausgezeichnet

Es ist bereits das zweite Buch besonderer Frauen, das erzählt und zusammengestellt wurde von Claudia Filker und Andrea Specht.
40 Frauen aus aller Welt und aus verschiedenen Zeiten, viele bereits verstorben, werden mit einer Kurzbiografie vorgestellt. Sie sind zu Weltbewegerinnen geworden.
Die Namen der Frauen sind am Anfang des Buches in einem Inhaltsverzeichnis übersichtlich aufgeführt, allerdings weder alphabetisch noch chronologisch, sondern in sieben Gruppen unter Überschriften wie zum Beispiel „Engel der Vergessenen“, „Mutiger Widerstand“ oder „Mit den Augen der Liebe.“
Auf jeweils vier Seiten findet man jeweils ein (Bibel-)Zitat, dem eine kurze, aber interessante und spannende Lebensgeschichte folgt, die mich häufig zum Staunen und zum Nachdenken bringt. Am Ende einer Biografie ist ein Foto zu sehen, darunter gibt es noch kurze Informationen sowie Geburtsdatum und -ort, ggf. das Sterbedatum.
Das Buch ist sehr schön gestaltet. Besonders gefallen mir die kleinen Zeichnungen in Form von Blumen, einer Taube, Händen…
In den Weltbewegerinnen sind mir Frauen begegnet, die ich zum Teil bereits kenne, andere, deren Geschichte ich hier zum ersten Mal gelesen habe. Über einige der Frauen möchte ich gern mehr erfahren. So habe ich mich gefreut, am Ende noch Literaturhinweise zu den verschiedenen Personen zu finden.
Ein tolles Buch, das mir auch zeigt, welche Kraft man aus dem Glauben schöpfen kann. Ich empfehle es sehr gern zum Selberlesen, aber auch zum Verschenken finde ich es geeignet.

Bewertung vom 05.10.2023
Kein guter Mann
Izquierdo, Andreas

Kein guter Mann


ausgezeichnet

Walter ist Postbote, oft unbeliebt und ziemlich grantig, wird er mit fast 60 Jahren strafversetzt. In der Christkindfiliale muss er Briefe an das Christkind bearbeiten. So erreicht ihn auch ein Brief des zehnjährigen Ben, der allerdings nicht an das Christkind, sondern an den lieben Gott gerichtet ist. Walter beantwortet Bens Schreiben und wird dadurch ganz überraschend zu Gott. Doch bevor das geschieht, liefert Walter sich noch einen besonderen Schlagabtausch mit einem ungehörigen Autofahrer. Es war total witzig, was sich die beiden Herren so alles haben einfallen lassen.

Durch die Luft wirbelnde lose Blätter oder Briefe vor orangefarbenem Hintergrund, mittendrin ein älterer Mann mit Schiebermütze und kariertem Pullover, der einen Brief liest, dazu der Titel „Kein guter Mann“: Das Cover erweckt bei mir den Eindruck, dass dies ein humorvoller Roman ist. Ziemlich ungewöhnlich, kenne ich doch Andreas Izquierdo als einen Autor, der eher tiefgründige Bücher schreibt.

Der Briefwechsel mit Ben lässt erkennen, dass Ben ein trauriges Leben führt, allein mit seiner Mutter. Und während Gott Walter mit großen Einfällen eifrig darum bemüht ist, Ben zu helfen, führt ein weiterer Erzählstrang in die Vergangenheit und damit in das frühere Leben von Walter. Da ist es bald gar nicht mehr lustig, sondern erschreckend und hochdramatisch.

Mich hat das Buch mit der Geschichte von Walter von Anfang an gepackt und einfach nicht mehr losgelassen. Die recht kurzen Kapitel mit dem Wechsel zwischen den Zeiten, dazu der eingängige Schreibstil und auch das gekonnte „Nicht-nachlassen“ neugierig zu machen, ist unnachahmlich. Die Geschichte hat mich tief gerührt und bewegt. Richtig gut gefällt mir auch, dass Gott so intensiv dabei war.

Bewertung vom 05.10.2023
Der verschwundene Wal
Gold, Hannah

Der verschwundene Wal


ausgezeichnet

Rio ist ein toller Junge, der mit großer Liebe an seiner Mutter hängt und immer für sie da ist. Als sie jedoch im Krankenhaus liegt, muss Rio zu seiner Großmutter im entfernten Kalifornien. Zu ihr, die er kaum kennt, kann und will er keine Verbindung aufbauen, sondern er wartet nur darauf, nach Hause zurückkehren zu dürfen.

Erst als er ein gleichaltriges Mädchen kennen lernt und die Gelegenheit erhält, an einer Walbeobachtungstour teilzunehmen, beginnt für ihn etwas Neues, Schönes und damit ein großes Abenteuer.

Ich möchte am liebsten meine Begeisterung teilen, indem ich ganz viel aus der Geschichte erzähle, weil sie nicht nur berührend und spannend, sondern einfach sensationell ist. Aber verraten möchte ich natürlich nichts und darum müsst Ihr die Geschichte schon selbst lesen. Es lohnt sich – und ich lege sie nicht nur Kindern, sondern auch Erwachsenen ans Herz, weil sie ganz viel zu geben hat.

Dass die Illustrationen von Levi Pinfold nicht nur wunderschön sind, sondern sich auch emotional sehr gut in die Geschichte einfügen, möchte ich nicht unerwähnt lassen.

Bewertung vom 25.09.2023
Ich, Sperling
Hynes, James

Ich, Sperling


ausgezeichnet

Die Geschichte spielt im 4. Jahrhundert n. Chr. in der spanischen Stadt Cartagena, damals noch Carthago Nova. Es ist die Geschichte eines Jungen, der weder etwas über seine Herkunft weiß noch einen Namen hat.
Der Protagonist erzählt als alter Mann aus seinem Leben, überwiegend aus seiner Kindheit. Er beginnt die Einleitung mit diesem Satz: „Ich, Jakob, Sohn von niemandem, Vater von niemandem, geliebt von niemandem, Sklave, Hure, ein Cineadus, Eunuch, Nilschlamm, Arbeiter, Aufseher, Krüppel, Schwindsüchtiger, herrenloses Gut…“
Die Einleitung ist kurz, sie umfasst gerade mal eine Seite. Dennoch ergreift mich sofort ein beklemmendes Gefühl, das mich auch nicht verlässt am Anfang der Geschichte, in einem Bordell, wo der Junge aufwächst bei den sogenannten „Wölfinnen“. Für ihn gibt es nicht viel Schönes, aber eine der Frauen, Euterpe, kümmert sich um ihn fast wie eine Mutter. Liebevoll nennt sie ihn „Sperling“. Sie erzählt nicht nur wunderbare Geschichten, sondern unterrichtet den wissbegierigen Jungen und beantwortet seine Fragen oft bildhaft. Beispielsweise nimmt sie zur Erklärung seiner Frage, wie viele Menschen eine Million sind, eine Handvoll sandige Erde vom Boden auf.
Der Junge hilft zuerst in der Küche, später in der Taverne, bevor er auch das obere Geschoss, den Arbeitsplatz der Prostituierten, kennen lernt.
Es gibt Situationen, aus denen der Junge entflieht oder, vielleicht besser ausgedrückt, entfliegt. Dann wird er zum Sperling…
Beim Lesen gehen meine Gedanken gern mal auf Reisen. Dann male ich mir den weiteren Verlauf aus. Das gelingt mir bei diesem Buch nicht. Ich folge nur gebannt dem Geschehen. Auch habe ich nicht ein einziges Mal das Gefühl: „Es wird bestimmt alles gut!“ Immer schwingt da eine ungewisse Angst mit.
Ich habe niemals ein Buch gelesen, das so offen und eindringlich über Sexualität spricht, über Missbrauch, Gewalt, Sklaverei. Mich hat die Geschichte des Jungen zutiefst berührt und lässt mich demütig werden. Meine volle Leseempfehlung für dieses einmalige Buch!