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Katie
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Ulm

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Insgesamt 215 Bewertungen
Bewertung vom 11.07.2022
Kaspari, Carla

Freizeit


ausgezeichnet

Franziska hat 2 Jahre in Paris verbracht und ist nun wieder zurück in Deutschland. Aber eigentlich ist die Hintergrundgeschichte relativ egal, wie ich finde. Der Roman beschreibt ihr Leben und vor allem ihre Gedankengänge im alltäglichen Leben. Und obwohl ich nicht ihrer Generation angehöre, habe ich mich in vielem wiedererkannt. Die Diskrepanz zwischen dem, was wir denken, wie wir handeln und fühlen. Ein Bewusstsein zu haben, für uns und unser Gegenüber und trotzdem nicht entsprechend zu handeln. Die Schwierigkeit in Beziehungen - ob romantisch oder platonisch - man selbst zu sein. Eine Ich-Bezogenheit, die sich danach sehnt in Verbindung zu treten.
Die Geschichte spielt in verschiedenen Zeitzonen, die sich jedoch für den Leser recht leicht differenzieren lassen. Wir beobachten eine Entwicklung mit und erfahren zudem mehr über Franziska über ihre Schreibversuche an einem Roman, in dem sie eindeutig eigene Erfahrungen verarbeitet.

Es muss in einem Buch auch nicht zwangsweise um etwas, ein bestimmtes Thema, gehen. Ich finde hier wird eindrücklich vermittelt, wie sich Leben anfühlt.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.07.2022
Tevis, Walter

Der Mann, der vom Himmel fiel


ausgezeichnet

Thomas Jerome Newton, vom Planeten Anthea, landet in geheimer Mission auf der Erde. Innerhalb kürzester Zeit baut er sich ein erfolgreiches Business Imperium auf und beginnt den Bau eines Raumschiffs. Der Wissenschaftler Nathan Bryce ist misstrauisch und schafft es schließlich sich als Mitarbeiter in das Unternehmen zu schleußen und sogar persönlichen Kontakt zu Newton aufzunehmen.

Kaum zu glauben, dass der Roman bereits 1963 geschrieben wurde und nun - fast 60 Jahre später - noch immer eine erschreckende Aktualität hat. Der Blick eines Außerirdischen auf unsere Welt und wie wir uns selber zugrunde richten. Gewusst haben wir es schon lange und geändert hat sich trotzdem nichts.

Normalerweise lese ich kein Science Fiction, aber diese Geschichte hat mich sehr beeindruckt - und jetzt möchte ich unbedingt die Verfilmung mit David Bowie sehen!

Bewertung vom 05.07.2022

PAW Patrol: Die Fellfreunde retten den Tag


ausgezeichnet

Meine Nichte - wie vermutlich die meisten Kinder - ist großer Paw Patrol Fan! Und auch dieses Buch liebt sie sehr. Die ganze "Gang" sowie andere beliebte Figuren wie Kapitän Tollpatsch und - mein persönlicher Favorit - Henrietta sind auch am Start. Gleich zu Beginn gibt es eine Übersicht der Figuren mit Namen und wie diese (da ja meist Englisch) ausgesprochen wird. Was ich eine tolle Idee finde (und mir außerdem hilft, da ich Rocky und Zuma immer verwechsel...)

Auf den Illustrationen ist viel zu entdecken. Die Schrift ist groß und mit jeweils nur wenigen Worten pro Seite, ist das Lesen auch für Leseanfänger zu bewältigen.
Ganz am Ende gibt es noch eine Wörter-Rätselseite. Das ist auch mein einziger Verbesserungsvorschlag: noch mehr solcher Rätsel hätte ich gut gefunden und hätten das Buch noch abwechslungsreicher gemacht.

Das Buch ist fest eingebunden und sehr robust und wird so schnell sicher nicht kaputt gehen.

Bewertung vom 29.06.2022
Kalisa, Karin

Fischers Frau


gut

Mia ist Faserarchäologin und ein ungewöhnlicher Fischerteppich landet auf ihrem Schreibtisch. Schließlich macht sie sich auf die Suche nach dem Ursprung des Teppichs und findet dabei sich selber.

Ehrlich gesagt habe ich mir mit dem Roman sehr schwer getan. Die Sprache ist sehr poetisch, was ich auf Dauer anstrengend fand. Und etwa zur Hälfte, wird eine neue (erfundene) Geschichte über die Teppichherstellerin reingeschrieben - ein Buch im Buch quasi.
Prinzipiell fand ich den Hintergrund spannend: wie die Fischerteppiche entstanden und auch die Geschichte von Mia. Die Liebesgeschichte fand ich wiederum unnötig. Abgesehen von der Sprache hat mir bei allem auch die Tiefe gefehlt.
Die Geschichte in der Geschichte finde ich theoretisch eine gute Idee, aber in der Umsetzung fand ich sie auch fehl am Platz. Dazu noch sehr dürftige Anmerkungen über die Entstehung dieser Geschichte in der Geschichte.

Alles in allem, leider nicht mein Geschmack. Trotzdem sprachlich besonders.

Bewertung vom 12.06.2022
Allert, Judith

So sind Familien


ausgezeichnet

Ich bin begeistert: in diesem Buch geht es darum wie und wer Familie ist und sein kann. Dabei gibt es die unterschiedlichsten Modelle. Diversität at its best! Nicht nur, dass sich alle möglichen Kinder hier wiederfinden können, auch kann das Buch dabei helfen schon bei den Kleinsten Akzeptanz und Toleranz für das Anders Sein zu lernen, so dass dies eines Tages hoffentlich von der Mehrheit als Selbstverständlichkeit gelebt wird.
Die Geschichten sind zudem abenteuerlich und keine Lehr-Geschichten mit erhobenem Zeigefinger. Sondern vielmehr "normale" Kindergeschichten, nur mit Hauptfiguren, die das wirkliche Leben repräsentieren.
Dazu ist das Buch wunderschön illustriert und es gibt viel zu entdecken. Jede Geschichte ist lang genug, um auch eine interessante Geschichte zu erzählen und kurz genug, dass die Kleinen noch aufmerksam dabei sind.
Eine große Empfehlung!

Bewertung vom 12.06.2022
O'Flanagan, Sheila

Ein unvollkommener Ehemann


gut

Roxy und Dave sind verheiratet mit zwei Kindern. Eines Tages erwischt Roxy Dave beim Fremdgehen mit der Nachbarin. Und so stellt sich Roxy die Frage, ob sie Dave verlassen soll oder nicht.
Ehrlich gesagt bin ich mir nicht sicher wo das Buch hinwollte. Für eine leichte Sommerlektüre ist es nicht leicht genug. Aber wirklichen Tiefgang gibt es nicht. Sehr detailliert wird Roxy's alltägliches Leben und ihre Gedankengänge wiedergegeben. Und so schmerzhaft es ist, die absolut veralteten Vorstellungen von Dave bezüglich der Familienkonstellation sind mit Sicherheit auch heute noch aktuell. Und trotzdem ist es "cringe" dies so zu lesen.
Dazu kommt noch eine Nebengeschichte, deren Sinn sich mir auch nicht wirklich erschlossen hat. Und ganz zum Schluss wird noch schnell eine Wendung herbeigebracht, als wolle man das Buch jetzt schnell zu Ende bringen.

Trotz allem lässt es sich flüssig lesen und ich wollte auch unbedingt wissen, wie es weitergeht. Die durchaus realistischen Darstellungen von Roxys Gedankengängen hat mir auch gefallen.

Bewertung vom 11.06.2022
Hödl, Saskia;Amofa-Antwi, Pia

Steck mal in meiner Haut!


ausgezeichnet

Ich freue mich wirklich sehr, dass es immer mehr Bücher gibt, die sich mit solchen wichtigen Themen befassen. Es besteht leider kein Zweifel, dass Rassismus noch immer in Systemen als auch Köpfen feststeckt. Wenn wir Toleranz und Akzeptanz bereits unseren Kindern näher bringen und vor allem vorleben, habe ich Hoffnung, dass es zu nachhaltigen Veränderungen in der Gesellschaft kommen kann.
Dieses Buch hat zum einen Texte zum Vorlesen für Kinder: es wird erklärt was Rassismus ist und es geht um unsere Unterschiede aber auch Gemeinsamkeiten. Ergänzt wird das Ganze durch Erklärungen für die Erwachsenen, die für die Vermittlung des Themas hilfreich sein können. Ich könnte mir vorstellen, dass das Buch vor allem auch in Kindergärten und Schulen sehr hilfreich ist. Denn ehrlicherweise kaufen schätzungsweise diejenigen dieses Buch, die sowieso mit ihren Kindern über solche Themen reden...

Bewertung vom 05.06.2022
Pfister, Kristina

Ein unendlich kurzer Sommer


sehr gut

Lale muss raus aus ihrem Leben und fährt kurzerhand weg, ohne Ziel. Und kommt auf Gustav's Campingplatz an. Dort trifft sie außerdem auf Flo, einem 17-jährigen Teenager, der noch sehr bemuttert wird, James, einen esotherischen Freund von Gustav, und Chris von der Insel Reunion.
Das Buch erzählt wie diese Menschen miteinander verbunden sind bzw. sich über einen Sommer hinweg miteinander verbinden.

Es ist ein angenehm zu lesendes Buch. Auch wenn die Geschichte einiges an Tiefgang verspricht oder hergeben würde, bleibt es zum größten Teil an der Oberfläche - vielleicht auch, weil es zu ambitioniert gewesen wäre, alle Hauptfiguren näher kennenzulernen. Auch sind einige Wendungen zu vorhersehbar und das Ende war mir zu kitschig.
Nichtsdestotrotz hatte ich Freude und auch die ein oder andere Träne beim Lesen. Die Themen sind universal und ich bin mir sicher, dass sich jeder angesprochen fühlt oder sich auch wiederfindet.

Bewertung vom 28.05.2022
Burns, Anna

Amelia


sehr gut

Amelia wächst in Nordirland während der Unruhen auf. Vom Ausbruch 1969 bis 1994 begleitet der Leser Amelia und ihre Familie und Wegbegleiter. Amelia wurde bereits 2001 von Anna Burns geschrieben, die für ihren Roman Milchmann Jahre später berühmt wurde.
Und man erkennt den Schreibstil wieder. Das Buch schildert zum Teil aus Amelias Ich-Perspektive und manchmal aus dritter Person wie die Unruhen das Leben in Nordirland tagtäglich bestimmt haben. Dabei bleibt es fast schon sachlich und unemotional in Anbetracht der Gewalt. Für mich kippte es zur Mitte des Buches ins Extreme und die Beschreibung der (sexuellen) Gewalt ist alles andere als einfache Kost.
Zum Teil ist es durchaus verwirrend, aber gleichzeitig wird einem die Gewalt, die Bedrohung dieser Zeit in einem europäischen Land in naher Vergangenheit deutlich vor Augen geführt. Und dass das mehr als unangenehm ist, ist wohl einleuchtend. Es ist erschreckend und nichtszuletzt in Anbetracht der Kriege, die auch heute noch geführt werden, frage ich mich, wie ein Mensch mit so einem Trauma umgehen kann.
Ein Thema, dass nicht in Vergessenheit geraten darf.

Bewertung vom 23.05.2022
Siry, Christian

Aussteiger Storys


sehr gut

Christian berichtet in seinem Buch von verschiedenen Menschen, die "ausgestiegen" sind: ausgestiegen aus dem "normalen" Leben, wie es eben so üblich ist. Dabei ermutigen die Geschichten, sich mit seinem eigenen Lebensentwurf auseinander zu setzen. Will ich wirklich, was ich da gerade mache? Gleichzeitig beschönigt er aber auch nichts: auch Aussteiger haben Konflikte und das gesamte Spektrum menschlicher Gefühle.
Ich verstehe natürlich, dass nicht jeder sein komplettes Leben in allen Einzelheiten darlegen möchte. Aber zum Teil haben mir Details gefehlt. Details, wie das ganze möglich gemacht wird. Was passiert, wenn etwas schief geht (Stichwort Krankenversorgung). Andererseits sind die Informationen hierzu sicher sehr individuell.

Und die Naturbeschreibungen waren mir zum Teil etwas too much...
Aber ansonsten ein tolles Buch über tolle Menschen!