Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Marie aus E.

Bewertungen

Insgesamt 864 Bewertungen
Bewertung vom 09.06.2024
Nothing but Spies Bd.1
Fesler, Mario

Nothing but Spies Bd.1


ausgezeichnet

Mario Fesler ist einer meiner liebsten Kinderbuchautoren, weil seine Bücher mich immer wieder auf´s Neue überraschen und mit dem Agentenmotiv auf verschiedende Weise spielen.

Ich habe mich deshalb riesig auf "Nothing but Spies" gefreut. Auch hier geht es wieder um Spione. Super!

Mein einziger Kritikpunkt am Buch ist der Titel. Warum musste der Englisch sein? Ich dachte, Zielgruppenkinder (11-14 Jahre) werden ihn nicht verstehen, finde ich ungeschickt. Hier wurde ich aber von der Tochter (die aber schon am Ender der Altersempfehlung ist) aber eines besseren belehrt. Sie versteht den Titel und hat im Gegensatz zu mir auch sofort das Wortspiel im Titel entdeckt. Peinlich für mich - und ich nehme alles zurück.

Es geht Celia, die das langweilige Leben in ihrer Kleinstadt hasst.
Ihrem neuen Mitschüler Vincent, der zu allem Übel auch noch einem berühmten Soap-Darsteller ähnelt, kann sie genauso wenig abgewinnen.
Bis sie herausfindet, dass Vincent nicht der ist, der er vorgibt zu sein. Ab dann beginnt eine sehr vergnügliche, moderne Spionagegeschichte.

Ich habe mich bestens unterhalten, die Geschichte war von Beginn an fesselnd und begann gleich mal mit einer irritierenden Eingangsszene, die erst ganz am Buchende rund wird. Gut gemacht!
Jede Menge witzige Ideen (ich sage nur Kaugummi) brachten mich zum Grinsen und die Handlung ist super. Action, Spannung und viel Witz, das Ganze schön dosiert für die Altersempfehlung.

Wobei - meine 14-jährige hat leider kein Interesse mehr an dem Buch, obwohl sie "früher" alles von Mario Fesler verschlungen hat.
Klassische Kinderbücher sind bei ihr nicht mehr angesagt, weshalb ich das Buch eher für 10-12 Jahre empfehlen würde. Dafür dann aber ausdrücklich und mit voller Begeisterung! Übrigens auch unabhängig vom Geschlecht, ich vermute mal, das Spiel mit rosa und blau/schwarz am Cover soll das auch vermitteln.

Letzte Info: mit dem Buch beginnt eine Reihen, Teil 2 wird am Ende schon angeteasert. Freut mich sehr.

Bewertung vom 08.06.2024
Bonjour Agneta / Neuanfang auf Französisch Bd.1
Hamberg, Emma

Bonjour Agneta / Neuanfang auf Französisch Bd.1


gut

Das Buch hat sich etwas anders entwickelt als ich dachte.
Der Klappentext hatte mich sofort angesprochen und der Anfang des Buches hat das fortgeführt. Agatha lebt in Schweden, ist mittelalt, die Kinder aus dem Haus und melden sich nur noch, wenn sie Geld brauchen.
Der Ehemann ist auf einem verbissenen gesunde-Ernährungstrip und treibt ebenso verbissen Sport und erwartet das auch von Agatha, die doch wenigstens noch ein bisschen Lebensfreude mit Käse und Wein haben möchte und zur anonymen heimlichen Käseesserin wird. Zudem fühlt sich sich zunehmend unsichtbar.
Das war total kurzweilig geschrieben und ich habe so mit Agatha gefühlt.

Irgendwann reicht es Agatha und sie antwortet auf ein Inserat, in dem ein Au-Pair in Frankreich gesucht wird. Ab dann wird es wild.
Und ab dann war es mir einfach zu unrealistisch. Ohne Handy, ohne Französischkenntnisse, ohne Plan, dafür mit vielen Begegnungen, die allesamt natürlich nur wohlgesonnen waren.
Zudem sehr ausschweifende Erotikszenen - das war alles so gar nicht mein Fall.

Das (klischeehafte) französische Lebensgefühl hat mir allerdings wieder gut gefallen und wie das Thema Demenz behandelt wurde, auch. Ebenso das Ende, das war gut aufgelöst.

Insgesamt also alles dabei, von super bis oh, nö, was soll das denn jetzt.

Bewertung vom 08.06.2024
Wolke Sieben ganz nah
Greenwood, Kirsty

Wolke Sieben ganz nah


ausgezeichnet

Daphne kann es nicht glauben. Da macht sie sich daheim schnell einen Fertig-Burger warm und dann erstickt sie daran? Mit gerade einmal siebenundzwanzig Jahren. Um dann im Jenseits in einem abgefahrenen Ort zu landen? Aber dann begegnet sie ausgerechnet dort den Mann ihres Lebens (öhm, na gut, das trifft es jetzt nicht besonders gut, besser ihren Seelenverwandten). Der aber ruckzuck zurück auf die Erde zurückgebracht wird. Dieses Mal gibt Daphne, die sonst wahrlich keine Kämpfernatur ist, aber nicht so schnell auf!

Der Liebesroman hebt sich völlig aus der Masse ab, weil er so witzig ist. Ein herrlicher trockener Humor und das, obwohl die Geschichte ja eigentlich tragisch ist. Ich habe mich so amüsiert wie schon lange nicht mehr beim Lesen.

Es werden durchaus auch ernste Themen im Buch behandelt und trotz des humorigen Grundtons werden diese aber dann auch mit der entsprechenden Ernsthaftigkeit herübergebracht. Das ist schön ausbalanciert.

Auch zwischendrin unlogisch erscheinende Twists haben sich wunderbar aufgelöst.
Mein persönliches Liebesroman-Highlight 2024 (bis jetzt, zumindest das Halbjahrestreppchen ist ihm so gut wie sicher).

Bewertung vom 02.06.2024
Man sieht sich
Karnick, Julia

Man sieht sich


sehr gut

Es geht um Friederika und Robert, die sich in der Schule kennenlernen und für uns Lesende sonnenklar füreinander bestimmt sind. Aber irgendwie passt es nie...

Das Buch ist in drei Blöcke gegliedert.

Einmal Ende der 80er, Schule, Abi und dann das in alle Winde verstreut werden im Anschluss.
Dann die Anfang 2000er Jahre, als junge Erwachsene mit zwei komplett unterschiedlichen Lebenswelten und dann ein großer Sprung ins Jahr 2022, in dem die beiden Protas schon 50 sind.

Nachdem ich im gleichen Alter wie die Zwei bin, war das Buch für mich auch eine wunderbare Zeitreise zurück in meine Jugend und jungen Erwachsenenjahre.

Mir hat es gut gefallen. Es ist ein Buch der leisen Töne, unaufgeregt und sehr angenehm zu lesen.
Es zeigt, wie das Leben eben so spielt. Oft ungerecht, viel vom Zufall abhängig und auch, wie Gelegenheiten verspielt werden. Aber auch, dass sich neue Türen öffnen können und manchmal einfach das Timing nicht passt.

Es war schön, Friederika und Robert gute 30 Jahre ihres Lebens zu begleiten, auch wenn bei der ganz große Fünf-Sterne-Begeisterungsfunken für das Buch diesmal nicht übergesprungen ist.

Bewertung vom 28.05.2024
Mein Name ist Lilith
Marmery, Nikki

Mein Name ist Lilith


weniger gut

Die Kurzmeinungen zum Buch waren alle so euphorisch, auch der Klappentext hat mich sofort angesprochen. Ich bin also voller Vorfreude und auch mit großen Erwartungen ans Lesen gegangen.

Leider war es dann so gar nicht wie erhofft.
Statt Empowerment für Frauen eine zähe Geschichte, die zwischen "Alle Männer sind völlige Trottel" und einer insgesamt langwierigen und leider für mich auch langweiligen Handlung balanciert. Während ersteres unpassender Klamauk war, fand ich die Umsetzung der eigentlich so großartigen Grundidee so enttäuschend.

Denn die Schöpfungsgeschichte aus weiblicher Sicht erzählt, nämlich aus der Liliths, das wäre so spannend! Anfangs fand ich es auch noch interessant, die Vertreibung aus dem Paradies aus einer anderen Perspektive, aber schon da hat mich der Schreibstil nicht abgeholt. Es war mühsam zu lesen, jede Seite musste ich mir erarbeiten.

Zwei Sterne, weil ich die Grundidee des Buches nach wie vor sehr gut finde. Die Umsetzung war aber leider so gar nicht meines.

Bewertung vom 27.05.2024
What We Fear / Lakestone Campus of Seattle Bd.1
Flint, Alexandra

What We Fear / Lakestone Campus of Seattle Bd.1


ausgezeichnet

Ja, ich weiß, Coverbeschreibungen nerven viele Lesende - aber hier kann ich es mir einfach nicht verkneifen.
Die neue Reihe spielt in Seattle und der Buchschnitt ist einfach traumhaft. Hier beim Auftakt das Riesenrad vom Pier, wenn man dann alle drei Bände hat, hat man die Wahrzeichen Seattles nebeneinander. Mein letzter Urlaub führte nach Seattle und deshalb ist es gleich doppelt schön. Ich muss die Reihe schon alleine deshalb komplett haben.

Glücklicherweise hat mich der Inhalt aber genauso geflasht. New-Adult wie es sein soll. Das Tochterkind (dem eigentlichen Zielgruppenalter auch deutlich näher als ich) war genauso begeistert.

Es geht um eine klassische Campus-Love-Story. Harlow ist neu am Lakestone Campus und hat schon viel mitgemacht in ihrem jungen Leben. Sie ist eine begnadete Hackerin, konnte ihrem kleine Bruder dadurch das Leben retten und hätte ihres...Nein - mehr will ich da gar nicht aufführen, das muss man selbst lesen.

Das Buch liest sich ruckzuck dahin und ich mochte die Charaktere sehr gern. Besonders Zack, der zwar hören, aber nicht sprechen kann. Das hat für das Thema sensibilisiert und neugierig auf Gebärdensprache gemacht. Bei der Tochter sogar so nachhaltig, dass sie erste Gebärden und das Gebärdenalphabet gelernt hat. Gefällt mir gut, dass man auch vermeintlich "seichte Liebesgeschichten" mit Tiefe versehen kann.

Für mich war das Buch einfach rund - gute Unterhaltung, leicht zu lesen und nebenbei auch noch spannend und sensibel.

Bewertung vom 25.05.2024
Stimme der Angst / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.4
Strobel, Arno

Stimme der Angst / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.4


sehr gut

Max Bischoff ermittelt hier bereits in seinem vierten Fall. Ich bin quereingestiegen und das war überhaupt kein Problem. Zu keiner Zeit hatte ich das Gefühl, dass mir Vorwissen fehlen würde.

Die Figuren haben mir ausgesprochen gut gefallen, insbesondere Max, der Fallermittler und sein Siez-Freund und Wissenschaftler Dr. Martin Wagner.

Die Handlung entwickelt sich Stück für Stück und als alte Thriller-Leserin war mir relativ bald klar, wer hier „Dreck am Stecken“ hat. Tja. Wirklich? Oder bin ich damit richtig daneben gelegen? Das verrate ich natürlich nicht, ich will ja nicht spoilern.

Ich fand die Handlung jedenfalls super und das Ende fulminant.
Der Thriller hat mir einen schlimmen Tag beschert, weil ich die Nacht davor leider noch geschwind auslesen musste - mit dem Ergebnis einer sehr kurzen Nacht.
Trotzdem hat es nicht ganz zu fünf Sternen gereicht, zwischendrin war es mir manchmal etwas zu schleppend und die ignorante Vorgesetzte fand ich zu überzeichnet. Aber das ist jammern auf hohem Niveau, insgesamt ein fesselnder Thriller.

Bewertung vom 23.05.2024
Tegan and Sara: Junior High - Chaos im Doppelpack
Quin, Sara;Quin, Tegan

Tegan and Sara: Junior High - Chaos im Doppelpack


ausgezeichnet

Tegan und Sara sind Zwillinge und alles läuft prima, bis sie umziehen müssen.
Neue Schule, keine Freunde und sie werden auch noch in unterschiedliche Klassen gesteckt und sind nun außerhalb der Pausen auf sich allein gestellt.

Die Zwillinge leben wie ihre "Originale" in Kanada und man bekommt das dortige High School Leben mit. Geschrieben wurde das Buch nämlich von den "Pop- und LGBTQ-Ikonen Tegan Quin und Sara Quin, bekannt als das Musikduo „Tegan and Sara"" - den Satz musste ich aus dem Klappentext kopieren, ich kannte die Beiden bislang nicht. Aber das macht für das Buch auch gar nichts, man kann problemlos folgen und es ist nicht minder uninteressant, wenn man die berühmten Buch-Mütter nicht kennt.

Was mir so gut gefällt an dem Buch: das Teenie-Leben wird in der vollen Bandbreite dargestellt: sich allein und unverstanden fühlen, Probleme beim Finden von Freunden, grässliche Klassenkameraden, Patchworkfamilie, sich verlieben, unerwiderte Liebe, die Suche nach Identität, nach Anerkennung, all das.
Puh, eine lange Liste, mag man meinen, aber hier super umgesetzt. Nicht als nicht enden wollende Problemlage, sondern einfach den Alltag der Teenies geschildert. Nicht mit dem Drama-Queen-Focus, das mag ich sehr.

Die Umsetzung als Graphic Novel hat mir auch gut gefallen, die Stimmung der Zwillinge wurde gut umgesetzt. Ich bin eigentlich kein großer Comic-Fan, hier fand ich es aber top.

Dicke Weiterempfehlung für Teenies, vielleicht sogar als Einstieg in die Graphic Novel Welt.

Bewertung vom 21.05.2024
Der Wortschatz
Gugger, Rebecca

Der Wortschatz


sehr gut

Das Bilderbuch für Kinder ab vier Jahren lädt dazu ein, sich mit den wundervollen Möglichkeiten der Sprache zu beschäftigen.

Alleine das Wort "quitschgelb" (ein Einstiegswort aus dem Buch) - unsere Sprache hat so viele schöne, phantasievolle Wörter.
Mit Oscar, der eine Schatztruhe entdeckt, machen wir uns auf Entdeckungsreise. Erst ist Oscar enttäuscht - nur Wörter drin, menno. Doch dann entdeckt auch er den Reiz der Sprache.

Das Buch lädt dazu ein, sich einzulassen auf das Abenteuer Sprache und auch selbst kreativ zu werden.
Dazu gibt es online viel pädagogisches Begleitmaterial, das nicht nur für Erzieher*innen und Lehrer*innen ein Fundus sein kann, sondern auch Anregungen für Eltern gibt (wenn man so tief einsteigen möchte).

Ich persönlich finde das Buch perfekt für Kinder, die schon einen großen Wortschatz haben und mit Wörtern spielen können und wollen.
Für Nicht-Muttersprachler finde ich es hingegen aus meiner Laiensicht zu schwierig. Die verwendeten Wörter sind alle so komplex und das Spiel mit der Sprache vermutlich nicht erfrischend, sondern frustrierend. Das muss dann schon sehr gut begleitet werden.

Bewertung vom 19.05.2024
Das Licht in den Birken
Fölck, Romy

Das Licht in den Birken


ausgezeichnet

Ein alter, etwas heruntergekommener Bauernhof in der Lüneburger Heide.
Dort treffen drei Menschen aufeinander, die alle ihr Päckchen zu tragen haben:

Benno der Hofeigentümer, der einen Gnadenhof für Tiere führt und große finanzielle Sorgen hat. Ein Eigenbrötler, wie er ich Buche steht, verschlossen und kauzig.
Dann seine neue Mieterin Thea, die in jungen Jahren nach Portugal ausgewandert ist und nun zurück in die Heimat wollte. Auch um mit dem damaligen Grund der Auswanderung ihren Frieden zu machen.
Und zuletzt die junge Juli, die nach einem kleinen Wanderunfall bei ihnen strandet und auch ihre Sorgen hat.

Es ist ein Buch der leisen Töne, das mir sehr gut gefallen hat.
Der Gnadenhof in der wunderschönen Natur, aber auch die drei starken Charaktere wurden so gekonnt (sprachlich) gezeichnet, dass sie vor meinem Lese-Auge lebendig wurden. Fast so, als ob ich sie tatsächlich kennen würde.
All die Sorgen, Nöte und Verletzungen, aber auch all die schönen Momente des Augenblicks, die es auch gibt und die man nicht aus den Augen verlieren darf.
Ich hätte mich gerne dazu gesetzt, mit einer Tasse Kaffee auf die Bank vor dem Haus.

Beim Lesen hatte ich allerdings ein starkes Déjà-vu. Das Buch erinnert mich total an "Alte Sorten" - aber weil ich das so sehr mochte, umso besser.
Das war beim Vergeben der finalen Sterne allerdings dann etwas mein Problem. An eines meiner absoluten Lieblingsbücher kommt es nicht ganz heran, wenn ich den direkten Vergleich nicht ziehen würde, dann würde ich die fünf Sterne jedoch uneingeschränkt vergeben. Das habe ich nun letztendlich auch getan.