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Insgesamt 149 Bewertungen
Bewertung vom 06.08.2019
Kramlovsky, Beatrix

Die Lichtsammlerin


ausgezeichnet

Diese schöne aber auch traurige, bodenständig erzählte Geschichte dreier Frauen hat mich zum Nachdenken angeregt. Was bewegt unsere Mütter? Was hat das alles mit uns und unserer Prägung fürs Leben zu tun? Wahrscheinlich kommen nur die wenigsten an die Vergangenheit ihrer Ahnen heran. Dieser Roman lädt dazu ein sich auf die Reise zu machen. Oft sind es die Großmütter, die ihren Schatten oder ihr Licht über die Familie legen. Das, so meine Meinung, wird in "die Lichtsammlerin" sehr gut dargestellt. Der Schreibstil wirft einen auf sich selbst zurück. Man wird nicht in eine zusammenhängende, ausgeschmückte Story gezogen. Der rote Faden jedoch bleibt. Eine Reise in die Vergangenheit um letztendlich wieder bei sich anzukommen.

Bewertung vom 01.08.2019
Johannson, Lena

Die Malerin des Nordlichts / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.10


ausgezeichnet

Signe Munch ist frisch geschieden und besucht eine Kunstakademie um ihrer Passion, dem Malen, nachzugehen. Dort freundet sie sich mit der jungen Lille an. Lille ist jugendlich ungestüm und vertritt das Recht der Frauen auf Selbstbestimmung. Signe geht ihren eigenen Weg, jedoch findet sie keinen Zugang zu den Gedanken und Forderungen der Feministinnen. Ihre zurückhaltende Art und ihre Prägung, lassen es nicht zu. Ihren Mann verließ sie um malen zu können. Der Preis ist, dass Signe ohne Witwenrente leben werden muss, da sie alle Forderungen abgetreten hat. Ihre Beziehung zu ihrem Großonkel Edvard Munch ist von Wärme und Respekt geprägt. Die Kunst steht nicht zwischen ihnen. Vielmehr verbindet sie die 38 Jährige mit dem berühmten Künstler. Das Umfeld kann oder will oft nicht begreifen, das Signe ihren eigenen Weg gehen will und muss. Neider unterstellen ihr, nur über den berühmten Onkel zur Malerei gekommen zu sein. Manch einer spielt ihr übel mit, in dem sie als Frau verhöhnt wird oder als Mittel zum Zweck dienen soll. Die Beziehung zu ihrer Mutter ist schwierig und auch da muss Signe sich abgrenzen um ihr Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.

Bei Signe bleibt der Wunsch nach einer erfüllten Liebe, jedoch befürchtet sie dann alles was ihr wichtig ist aufgeben zu müssen. Ob sie Gefühle und Passion zusammenbringen kann?

Für mich ist dieser Roman ein Kleinod. Ich erfahre einiges über Kunst, die verschiedenen Arten ein Bild zu erschaffen und was es bedeutet sich als Künstler mit den eigenen Ideen durchschlagen zu müssen. Ich erfahre auch wie schwer es gerade Frauen in dieser Zeit in hatten, außerhalb einer Ehe ihren Weg zu gehen. Signes Mut beflügelt mein LeserInnen-Herz.

Bewertung vom 30.07.2019
Dark, Jason

Der Ghoul, der meinen Tod bestellte / Geisterjäger John Sinclair Bd.132 (1 Audio-CD)


ausgezeichnet

Im Untergrund, wo Ausbeutung durch Prostitution und Geldwäsche zu Mord und Todschlag führen, gibt es noch etwas anderes, nicht greifbares - das Böse in Gestalt eines Ghoul. Dieser Ghoul trachtet dem Geisterjäger John Sinclair nach dem Leben und benützt die als gut bürgerlich getarnten Kriminellen Typen für diesen geplanten Auftragsmord.

Die Anfangsmusik, nach den ersten Szenen finde ich perfekt für den Spannungsaufbau, richtig dynamisch und eingängig.

John Sinclair wendet sich kurz an den Zuhörer in dem wir seine Gedankengänge mitbekommen, während er mit einer alten wohlhabenden Lady namens Sarah eine Unterhaltung in einem Restaurant führt. John muss zugeben das es zwischen ihm und seiner Freundin Jane nicht so gut läuft. Er hat Angst das sein Freund Suko und er sie nicht vor dem diabolischen Widersacher Asmodis beschützen können. Die unerschrockene Sarah, möchte Jane zu sich nehmen. Sinclair ist erleichtert. Doch wäredn die alte Dame munter weiter quatscht, gehen dem Geisterjäger ganz andere Dinge durch den Kopf. Waren da nicht zwei verdächtige Gestalten...?

Manchmal muss man ganz genau zuhören um im Stimmengewirr die wichtigen Informationen herauszuhören. Aber auch das macht das Hörspiel aus meiner Sicht spannender. Auch der Wortwitz der immer wieder eingestreut wird lockert die Grusel-Story immer wieder auf. Einzig allein der immer wieder auftauchende Sexismus stört mich als Hörerin. Allerdings sehe ich ihn auch als Mittel um die verrohte und düstere Parallelwelt darzustellen, die es auch ohne den Ghoul gibt. Außerdem werden ja auch alle Frauen die näher Mit J.S. zu tun haben als selbstbewusst dargestellt, was mir gut gefällt.

Die Figur des Ghoul wird auf dem Coverbild schön schaurig dargestellt. Die Stimmen finde ich gut und der Spannungsaufbau sorgt für elektrisierende Hör-Minuten.

Bewertung vom 29.07.2019
Sage, Angie

Silberdrache Bd.1


ausgezeichnet

Dieser Fantasy-Roman für Kinder, kann auch die Liebe zur Phantastischen Literatur bei jung gebliebenen Erwachsenen wecken (z.Bsp. beim Vorlesen). Der Drachen auf dem Coverbild wirkt edel und er lenkt mit seiner Präsenz von der im Hintergrund erkennbaren Finsternis, die von blauen Ornamenten durchzogen ist, ab.

Ein Mädchen, dass mit Drachengeschichten aufwächst und die Mutter durch eine schlimme Krankheit zu verlieren droht, taucht in "die andere Welt" ein, bzw. diese Welt wird ein Teil von ihrer Realität. Die miteinander verwobenen Stränge sind ein wunderbares Stilmittel um die Angst der kleinen Protagonistin um die Mutter in ein kraftvolles Bild der Hoffnung um zu wandeln.

Eben das silberne Drachenei, wirkt wie ein Symbol der Hoffnung. In all dem Kampf zwischen gut und böse, geht es um die Kraft der Freundschaft und den Mut weiter zu bestehen, auch wenn das Schicksal einem den Glauben an die Hoffnung entreißen will.

Insgesamt finde ich den Schreibstil und die Darstellung der einzelnen Charaktere anspruchsvoll aber auch relativ leicht verdaulich dargestellt.

Bewertung vom 29.07.2019
Kattilathu, Biyon

Der Rikscha-Fahrer, der das Glück verschenkt


ausgezeichnet

Ein modisch gekleideter Mann, teilweise von Bildern die auf Tradition hinweisen verdeckt, dieses Coverbild hat mich gleich angesprochen. Auch die Überschriften der Kapitel machen neugierig auf das ganze Buch. Die Idee jedes Kapitel mit einem Video abzuschließen finde ich interessant. Die Bilder geben dem flüssig geschriebenen Text noch mehr pepp.
Insgesamt denke ich, will uns der Autor vermitteln, das wir unsere Offenheit für neue Perspektiven bewahren sollen und uns durch Erzählungen von anderen, selbst besser kennen lernen können.
Kattilathu Biyon schenkt uns seine Geschichte. Unsere müssen wir selbst finden.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.07.2019
Friederichs, Hauke

Funkenflug


ausgezeichnet

Das Bild auf dem Cover hat mich neugierig auf das Buch gemacht. Zuerst fand ich das Motiv einfach nur hinreißend. Aber im Kontext mit dem Text, wird klar, dass Menschen die unbeschwert sein könnten verglühen. Geradezu schwebend treibt es die Person auf dem Cover Richtung dem in roten Buchstaben gehaltenen Titel zu. So habe ich es zumindest interpretiert.

Die Schreibweise war mir angenehm und ich konnte flüssig den vom Autor zusammengetragenen Fakten folgen.

Der Inhalt des Buches führt mich zu vielen Schauplätzen und Situationen, welche ich bisher nicht kannte. Auch kommt man der Figur Adolf Hitler unangenehm nah. Was aß und hörte er am liebsten. Worüber pflegte er zu scherzen. Seine Vorlieben werden für ihn schnell zur Passion. Sein Größenwahn wächst. Und während Machthaber um ihn herum nicht an einen Blitzkrieg glauben wollen, hat Hitler schon einen Plan. An den Grenzen schwelen schon die Konflikte oder entladen sich in Gewaltakte. Auf Berater hört Hitler nicht, dafür sieht er sich gerne von schönen Frauen umgeben. Eva Braun wird für ihn eine heimliche Geliebte bleiben. Sie muss sich in einem Zimmer verstecken, wenn sich hochrangiger Besuch ankündigt.

Wir erfahren wie die Familie Mann diese gefährlich aufgeladene Zeit erlebt und das Stalin um sich herum allen nach dem Leben trachtete. Auch seine Tochter findet keinen Zugang zu ihm.

Mich als Leihe hat das Lesen des Buches geistig sehr bereichert. Ich wurde zu Nachschlagen und mitdenken angeregt und habe viele Einzelheiten erfahren, die in keinem gängigen Geschichtsbuch aufgeführt werden. ein aus meiner Sicht wichtiges Werk für das Familien-Buchregal.

Bewertung vom 26.07.2019
Svernström, Bo

Opfer / Carl Edson Bd.1


gut

Nach dem das Buch hochgelobt wurde, wollte ich es unbedingt lesen, obwohl ich mich sonst nicht zu den so typischen Schweden-Krimis hingezogen fühle. Ich hatte erwartet, dass trotz aller Brutalität ein interessanter roter Faden durch die Geschichte führen würde. Leider war ich schon ziemlich am Anfang enttäuscht von der Story. Der Überlebende gefolterte wird schon bald trotz schwerster Verletzungen verhört. Kein künstliches Koma soll den geschundenen Vorbestraften überhaupt fähig für eine Vernehmung machen. Dafür lebt der Plot von ekligen und sadistischen Ausführungen. Das sich selbst die Kommissare übergeben müssen hilft einem beim Lesen auch nicht.

Mein Eindruck ist, das der Autor mit Vehemenz alles Grauen des Alltags in dem Leser entgegen schreien will. Ich komme dabei nicht in den Genuss einem Fall folgen zu wollen und sehe alle Nebenhandlungen als Lückenfüller.

Bewertung vom 25.07.2019
Vuong, Ocean

Auf Erden sind wir kurz grandios


ausgezeichnet

Das auf dem Coverbild abgebildete Rehkitz, welches auf einem Zebrastreifen steht und hilflos um sich blickt, passt sehr gut zu den herzzerreißenden Ausführungen des Autors.

Schonungslos und unverschnörkelt, mit Poesie durchzogen, nimmt Ocean Vuong mich mit in die Erinnerungen an seine Kindheit. Dabei komme ich seiner Mutter und Großmutter nahe, erahne einiges von ihren Schmerzen und traumatischen Erfahrungen. Er selbst ist diesen Frauen emotional so nahe gekommen, ihre Geschichten werden zu seiner, dass es schmerzt zu lesen, wie er versucht in ihre Seelen einzutauchen, zu begreifen.

Aus meiner Sicht hat der Autor in seinem Debüt-Werk all die Last in Briefform zwischen zwei Buchdeckel gelegt. Man mag ihm wünschen, dass er nun seine eigene Geschichte schreiben darf.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.07.2019
Thoma, Erwin

Strategien der Natur


ausgezeichnet

Das Buch kann als allumfassendes Werk verstanden werden. Von der Entstehung des Lebens bis hin zum Gedanken an die Vergänglichkeit. Der Autor vermittelt durch seine bildhafte Sprache, mit der er Laien an die Hand nimmt, wie "einfallsreich" die Natur nach ihrem Fortbestand strebt. Man wird dazu angeregt über das eigene biologische Dasein und die daraus resultierenden Auswirkungen nachzudenken und vor allem zu handeln. Mehr Text als Bilder sorgen dafür, dass man nicht so sehr von der eigentlichen Botschaft abgelenkt wird. Wir begreifen, wie wunderbar und einzigartig unsere Erde ist.

Ab und an streut der Autor Gedankenanstöße ein, welche nicht als eigenes Thema abgegrenzt sind, dass fand ich beim Lesen etwas anstrengend. Auch die Anmerkung, dass auf gewisse Themen an anderer Stelle noch weiter eingegangen werden würde, empfand ich als den Lesefluss störend.

Durch Erwin Thoma habe ich eine ganz neue Sicht auf meine Umgebung bekommen. Nun staune ich noch mehr über all das Leben um uns herum und möchte daher eine klare Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung vom 24.07.2019
Merchant, Judith

ATME!


weniger gut

Das Bild auf dem Cover hat mir sehr gut gefallen. Schlicht und elegant, ein angedeutetes Doppel-Spiel.

Nach dem Lesen der Leseprobe, war ich gespannt auf den Fortgang der Geschichte. jedoch empfand ich den Schreibstil mehr und mehr als sehr anstrengend.

Die zwangsneurotische Nile lebt in ihrer eigenen inneren Welt. Jede Anspannung führt bei ihr zu Panik. Sie ist hilflos und nicht im Stande in sich zu ruhen. Ihr Geliebter Ben entführt sie subjektiv aus ihrer inneren Verlassenheit heraus. Jedoch offenbart er sich ihr nicht in dem Maße wie sie es sich wünscht. Auch nach der Trennung mit seiner Frau, will sein privates Umfeld mit ihr nichts zu tun haben. Bei der Auswahl ihres Hochzeitskleides, verschwindet Ben und bleibt wie vom Erdboden verschluckt. In ihrer Panik handelt sie mehr und mehr irrational und ihre Gedanken rasen.

Ab da war es mir nur mit viel Willen möglich bei der Story zu bleiben. Der sprachliche Ton wirkt "plapperig". Belanglose Szenen, in Erinnerungen der Protagonistin, ergießen sich teils in jugendlicher, leicht poetischer oder diffus wirkender Sprache. Leider bleibt so kein Raum für Spannung.

Einen Thriller kann ich für mich leider nicht heraus lesen.