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ReadingFoxy
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Leipzig

Bewertungen

Insgesamt 665 Bewertungen
Bewertung vom 15.10.2024
111 Actionszenen der Weltliteratur
Delius, Mara; Reichwein, Marc

111 Actionszenen der Weltliteratur


ausgezeichnet

Spannende und witzige Geschichten

Autor

Herausgeber:innen: Mara Delius, Marc Reichwein
Gestalterin: Manja Hellpap

Inhalt

Verschiedene Auto*innen zeigen uns in dieser Anthologie, wie auch bekannte Menschen mit oft alltäglichen oder ganz besonderen Situationen kämpfen.
Als Tolstoi von einem Bären gebissen wurde. Als Jules Verne Achterbahn fuhr und Antoine de Saint-Exupéry vier Bruchlandungen überstand. Als die Schwestern Brontë den Weltuntergang erlebten. Und viele, viele mehr. Wie der Titel schon verrät - insgesamt 111 Geschichten.

Rezension

Auch wenn das Cover mich im ersten Moment etwas abgeschreckt hat, hat mich der Titel umso mehr interessiert. Ich mag solche kleinen Anekdoten. Sie machen Menschen nahbarer und man weiß - sie sind auch nicht anders als wir.

Dass immer andere Autoren die Geschichten über diese kleinen und großen Abenteuer schreiben, macht es zu einem Buch, das nicht nur viele Geschichten erzählt, sondern auch viele Sichtweisen auf das Leben zeigt. Es ist eine bunte Mischung, die mich auf jeder Seite neu überrascht hat. Mal musste ich schmunzeln, mal mitleiden oder mich fragen, wie häßlich die Tapete bei Oscar Wilde denn nun wirklich war. Die Erzählungen sind oft zwei bis drei Seiten lang. Perfekt also, um immer mal zwischendurch etwas darin blättern zu können. Man kann sich die Leute heraussuchen, die einen interessieren oder liest das Buch von Anfang an. Ich persönlich habe erst ein paar gelesen, die mich besonders interessiert haben und dann alles nacheinander.

Auch die Optik innen finde ich toll. Das frische Gelb zieht sich durch das Buch und begegnet uns immer wieder in verschiedenen Illustrationen oder Formen.

Wer also gern einen Einblick hinter die Kulissen erhaschen möchte und die ein oder andere Anekdote aus dem Leben uns bekannter Menschen lesen möchte, dem lege ich das Buch sehr ans Herz.

Weitere Informationen

Verlag: Aufbau Verlag / Die andere Bibliothek
Seiten: 384
ET: September 2024
ISBN: 978-3-8477-2059-1

Bewertung vom 15.10.2024
Mythen und Sagen aus allen Kulturkreisen
Wilkinson, Philip

Mythen und Sagen aus allen Kulturkreisen


ausgezeichnet

Sagenschätze aller Kulturen

Autor

Philip Wilkinson (1955) hat viele Bücher über Kunst, Architektur und Design veröffentlicht.

Inhalt

Mythologie ist die Zusammenfassung von Mythen. Also von Geschichten und/oder Sagen, die eine bestimmte Kultur oder Gesellschaft über die Entstehung der Welt, Götter, Helden und andere übernatürliche Wesen erzählen.
Sie sind meistens dazu da, Fragen über das Leben, den Tod, die Natur und Dinge, die uns unerklärlich scheinen, zu beantworten.

Und genau darum dreht sich dieses wunderschöne Buch.
Es ist ein Nachschlagewerk für alle Mythen dieser Welt. Wir schauen uns die griechische (natürlich), die amerikanischen, ozeanischen, afrikanischen, asiatischen und weitere europäische Sagen an. Also einmal rund um den Globus.

Rezension

Ich hatte schon immer eine Schwäche für Mythologie. Eigentlich glaube ich nicht an einen Gott oder etwas “da oben”, doch finde ich all die Geschichten spannend, die im Laufe der Jahrhunderte von Menschen geschaffen wurden, um die Welt zu erklären. Vor allem dann, wenn die Wissenschaft noch nicht so weit war und sie sich vieles nicht anders erklären konnten.
Auch ist es spannend, wie sie in verschiedenen Ländern und Kulturen gewachsen sind. Wie sich sich unterscheiden und dass sie, obwohl sich die Menschen oft nie begegnet sind, doch wieder ähneln.

Die bekannteste Mythologie ist vermutlich die griechische - doch gibt es so viel mehr.
Und auf diese unglaublich spannende Reise nimmt uns das Buch mit.

Jeder Kontinent hat ein eigenes Kapitel, das da noch einmal in verschiedene Länder und/oder Orte aufgeteilt ist. Denn auch dort gibt es Unterschiede.
Mit vielen tollen Bildern und Illustrationen wird dem Leser gezeigt, wie sich die Menschen damals ihre Gottheiten vorgestellt haben. Wie Rituale abgehalten wurden und wie ihre Gotteshäuser aussehen/ausgesehen haben.

Es ist ein Buch, das man immer mal wieder zur Hand nehmen kann. Etwas blättern oder ganz in ihm versinken. Es macht es dem Leser definitiv leicht, die Mythe und Sagen zu verstehen. Nicht sie zu glauben, sondern nachvollziehen zu können, warum so manche entstanden sind.

Weitere Informationen

Verlag: DK Verlag
Seiten: 352
ET: 25.08.2020
ISBN: 978-3-8310-4021-6

Bewertung vom 13.10.2024
Die Spur der Ratten
Sünderwald, Christian

Die Spur der Ratten


sehr gut

Gelungenes und spannendes Thrillerdebüt

Autor

Christian Sünderwald ist in München geboren und in Luxemburg aufgewachsen. “Die Spur der Ratten” ist sein erster Thriller.

Inhalt

Ein gesunkenes Schiff - zwei Männer, die es bzw. deren Inhalt bergen wollen. Doch natürlich wollen das nicht nur die beiden Männer Faßmann und von Berg. Nein, da gibt es noch einige Organisationen, die an dem Standpunkt des Wracks interessiert sind. Und dafür gehen sie über Leichen. Denn nicht nur die Ladung ist interessant und eine Menge wert - auch die Informationen, die nicht ans Licht kommen sollen. Eine Jagd auf Leben und Tod über mehrere Kontinente beginnt, bei der die Grenzen zwischen Jäger und Gejagtem zunehmend verschwimmen.

Rezension

Als erstes möchte ich sagen, dass es mich optisch begeistert hat. Es ist definitiv ein Hingucker im Buchladen. Auch finde ich es gut, wenn bei einem Thriller abseits des schwarz/weiß/rot Schemas gedacht wird.

Die Geschichte an sich fand ich Klasse. Die Idee, ein altes Schiff zu suchen, um an das Gold zu gelangen, ist sicher nicht neu, doch fand ich es hier gut geschrieben und umgesetzt. Ich bin der Story gern gefolgt und fand sie alles in allem auch sehr schlüssig. Die Verbindungen und Zusammenhänge fand ich gut und glaubwürdig gelöst. Ein Thriller, der den Titel auf jeden Fall verdient und den ich sehr gern gelesen habe.

Zwei Kritikpunkte habe ich jedoch.

Ich hatte etwas Probleme damit, mit den Protagonisten warm zu werden. Sie waren nicht greifbar für mich. Etwas zu distanziert. dagegen konnte ich mir (als Leipzigerin) die Orte gut vorstellen, die beschrieben wurden. Aber eben weil ich hier wohne. Für Leser aus anderen Orten wird der Name eines Restaurants oder eines Parks keine Assoziationen auslösen. Mir fehlten tatsächlich etwas nähere Beschreibungen.

Und ich würde mir wünschen, wenn für eine weitere Auflage noch einmal ein Lektorat drüber schaut. Auch wenn es nicht viele Rechtschreibfehler sind, doch sie fallen auf.

Weitere Informationen

Verlag: winterwork
Seiten: 598
ET: 03.10.2024

Bewertung vom 13.10.2024
Zwei Familien, eine Leidenschaft. / Lindt & Sprüngli-Saga Bd.1
Graf, Lisa

Zwei Familien, eine Leidenschaft. / Lindt & Sprüngli-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Die Geschichte der Schokoladenfamilien

Autorin

Elisabeth Graf-Riemann ist eine deutsche Schriftstellerin, Übersetzerin, Lektorin, Redakteurin und Fachbuchautorin.

Inhalt

Voller Verzweiflung bringt der kleine Rudolf Sprüngli seiner Mutter eine Tafel Schokolade ans Krankenbett. Sein letztes Taschengeld und all seine Hoffnung legt er in dieses kleine Mysterium, das sich Schokolade nennt. Er möchte mehr davon erfahren und alles lernen. Doch wie so oft im Leben kommt die Liebe - in Gestalt von Katharina - ins Leben und alles wird auf den Kopf gestellt.

Rezension

Ich lese recht unregelmäßig solche historischen Romane, doch hier hatte ich direkt mal wieder Lust bekommen. Zum einen, weil ich es sehr spannend finde, die Geschichten von Firmen zu erkunden und das sehr gern in Romanform. Sicher könnte ich mir einen Artikel suchen und es in kürzerer Zeit erfahren, doch so macht es mir mehr Spaß. Natürlich ist viel Fiktion dabei, denn wer will schon wissen, wie alles zu 100% abgelaufen ist?

In verschiedenen Perspektiven (hauptsächlich Rudolf und Katharina) begleiten wir sie von Kind an. Das finde ich gut, denn so ist eine spannende Charakterentwicklung möglich, die den Leser so manche Entscheidung nachvollziehen lässt.
Denn ich mag es zum Beispiel sehr, wie Katharina direkt zu Beginn in einem Museum fragt, wo denn die Frauenporträts sind. Keine wird im Museum gezeigt, sondern nur die Männer der Familie. Ich glaube, das gab es zu der Zeit damals eher selten. Zumindest in der Öffentlichkeit. Oder dass Rudolf einfach loszieht. Er hat einen Plan und es ist egal, wie er es schaffen wird - aber es muss eben dieser erste Schritt gemacht werden. Und das macht er ohne viel Vorbereitung. Dank dem Apotheker hat er Schlafgelegenheiten, doch auch ohne diese wäre er vermutlich losgegangen.

Der Schreibstil ist angenehm und ich hatte das Gefühl, immer mitten im Geschehen zu sein. Ein bisschen schade finde ich, dass aktuell noch fast nichts rund um die Familie Lindt zu lesen war. Hier wurde sich vorerst auf Sprüngli konzentriert. Ich bin gespannt, wie es weitergeht und wie dann alles zusammenlaufen wird.

Für mich war es jedenfalls ein schönes Lesevergnügen und hat mich nach langer Zeit mal wieder in eine ganz andere Welt entführt.

Weitere Informationen

Verlag: Penguin Verlag
Seiten: 460
ET: 02.10.2024

Bewertung vom 13.10.2024
Die Deutschen und das europäische Mittelalter, 4 Bde. / Die Welt der Wikinger
Sawyer, Birgit; Sawyer, Peter

Die Deutschen und das europäische Mittelalter, 4 Bde. / Die Welt der Wikinger


ausgezeichnet

Beeindruckende Fakten rund um die Wikinger

Autoren

Birgit und Peter Sawyer

Birgit Sawyer (1945 - 2016) war eine schwedische Historikerin, die sich auf das mittelalterliche Skandinavien, insbesondere Runensteine und mittelalterliche skandinavische Frauen, spezialisiert hat.

Peter Hayes Sawyer (1928 - 2018) war ein britischer Historiker. Sein Werk über die Wikinger war sehr einflussreich, ebenso wie seine Forschungen über das mittelalterliche England.

Rezension

In insgesamt 16 Kapiteln wird uns die Zeit und die Welt der Wikinker nahe gebracht. Es geht um “Länder und Völker”, “ Früherer Handel” oder auch um “Die Christianisierung Skandinaviens”

Besonders spannend fand ich das Kapitel rund um die Kunst persönlich. Jedes Volk hat seine Eigenarten und das wird eben auch dort sehr klar. Damit man sich das vorstellen kann, sind nicht nur dort einige Abbildungen im Buch vorhanden. Alles in schwarz-weiß, und dennoch beeindruckend anzusehen.
Allgemein mag ich Bilder und Illustrationen in Sachbüchern. Gerade wenn es um Zeiten geht, die man selbst nicht miterlebt hat. Nur so kann man sich es vorstellen.

Die Beschreibungen im Buch fand ich auch als Laie sehr gut. Sicher gibt es hier und da mal einen Begriff, der einem nicht direkt geläufig ist, doch ich hatte große Freude beim Erkunden und Lesen.
Denn ich liebe die skandinavischen Länder und deren Kultur. Vor allem eben die Vergangenheit und alles rund um die Wikinger erzeugt eine große Faszination.

Es ist jedoch zu bedenken, dass das Buch 2002 erschienen ist. Es sind also mehr als 20 Jahre vergangen. Es kann gut sein, dass manche Inhalte nicht mehr aktuell und/oder neu erforscht wurden.
Doch für mich war es eine sehr spannende Lektüre. Es ist definitiv ein Buch zum immer mal wieder nachlesen und wenn Interesse besteht - kann man jederzeit selbst weiter recherchieren.

Weitere Informationen

Verlag: Siedler (Penguin Gruppe)
Seiten: 476 Seiten
Ca. 100 Abbildungen
ET:05.09.2002
Übersetzer: Thomas Bertram

Bewertung vom 07.10.2024
De Vriendt kehrt heim
Zweig, Arnold

De Vriendt kehrt heim


ausgezeichnet

Aktueller denn je

Ich veröffentliche diese Rezension am 07.10.2024.
Ein Jahr nach dem Massaker auf viele junge Menschen. Menschen, die einfach nur auf einem Festival tanzen und Spaß haben wollten. Und dann…

Denn Arnold Zweigs Roman De Vriendt kehrt heim von 1932 spielt im Jerusalem des frühen 20. Jahrhunderts. An einem Spätsommerabend des Jahres 1929 wird der Schriftsteller und Jurist Jizchak Josef de Vriendt in Jerusalem erschossen. Ein Attentat aus dem Hinterhalt. Obwohl als Kriminalroman angelegt,behandelt es doch auf eine fast schon sachliche Art und Weise den Konflikt zwischen jüdischen Nationalisten und britischen Kolonialherren. Auch wenn der Inhalt etwas anders ist als das Geschehen von vor einem Jahr (07.10.2023), ist das Buch selbst so wichtig und fast schon wieder zu aktuell. Geschichte wiederholt sich.

Im Mittelpunkt steht der Mord an dem jüdischen Beamten David De Vriendt. Dieser steht als Vermittler zwischen den unterschiedlichen Interessen. De Vriendts Tod wird zu einem tragischen Symbol für die politischen Spannungen in der Region.

Zweig erzählt die Geschichte mit viel Feingefühl und gibt doch die Zerrissenheit der Protagonisten wieder, die zwischen ihren Überzeugungen und den politischen Realitäten gefangen sind. Er versucht, Brücken zwischen den Lagern zu bauen, doch am Ende wird er selbst Opfer des Hasses, den er zu überwinden sucht.
Der Roman ist nicht nur politisch, sondern auch tiefgründig. Zweig zeigt die große Kraft von Fanatismus und Intoleranz.

Es ist ein aufwühlender und doch nachdenklicher Roman, der auch heute noch aktuell ist - Leider. Trotz der komplexen politischen Hintergründe fand ich den Schreibstil und auch die Beschreibung der Protagonisten gut verständlich.

Bewertung vom 07.10.2024
Spellshop
Durst, Sarah Beth

Spellshop


sehr gut

Cozy und zum wegträumen

Es wird Herbst und ich war auf der Suche nach einem Buch, dass mich darauf einstimmt. Keine Schlachten, keine Morde - sondern einfach ein Buch zum träumen und abtauchen.

Kiela muss fliehen. Denn eine Revolution bricht aus und ihre Bibliothek ist abgebrannt. Mit ein paar geretteten Exemplaren macht sie sich auf den Weg und damit flieht sie auf eine entlegene Insel und beginnt noch einmal ganz von vorn.

Es hat mich, wie erwartet in eine ganz tolle und bezaubernde Welt mitgenommen. Es lässt inmitten von all den Problemen die man im wahren Leben mit sich rumträgt eine Welt entstehen, in die man sich reinträumen kann und dort verweilen möchte. Der Schreibstil ist klar und nimmt den Leser mit. Man hat das Gefühl mit dabei zu sein und ich konnte mir die Umgebung und alles was dazugehört richtig gut vorstellen.

Mir persönlich war es manchen Stellen etwas zu "kitschig" Ich lese sonst eher Fantasy und Thriller. Vielleicht mag es daran liegen. Aber wie immer, ist das eine rein persönliche Empfindung.

Aber alles in allem ein tolles Buch!

Bewertung vom 07.10.2024
Die geheimsten Orte der Welt
Makin, Patrick

Die geheimsten Orte der Welt


ausgezeichnet

Schönes und informatives Sachbuch für Kinder

Es gibt Orte auf der Erde, die verborgen sind oder es heute gar nicht mehr gibt wie vor vielen Jahren. Und daher gehen wir mit dem Buch auf eine Reise zu eben diesen Orten. Eine Insel in Venedig auf der es spukt oder ein Tresor in dem Samen aufgehoben werden?

Auf je vier Seiten werden die Orte vorgestellt. Erst etwas allgemein und danach mit weiteren kleinen Fakten.

Die Illustrationen sind wunderschön gezeichnet und durchgehend passend. Mein Sohn ist 5 und wir haben die Seiten zusammen gelesen und uns alles angesehen. Aus der Sicht einer Erwachsenen finde ich die etwas gedeckteren Farben schön - für ein Kind wären vielleicht etwas farbenfrohere geeignet gewesen.

Es ist angegeben, dass das Buch ab 7 ist. Wir haben es wie geschrieben vorgelesen. Wenn die Kinder dann schon selber lesen können, kann ich mir jedoch vorstellen, dass sie doch darüber reden wollen und Fragen kommen können.

Dennoch finde ich es ein wirklich gutes Sachbuch um aufzuzeigen, was es alles für spannende Orte gibt und gab.

Bewertung vom 07.10.2024
Kein Land in Sicht
Pertl, Christina

Kein Land in Sicht


sehr gut

Mysteriöse Kreuzfahrt

Was macht man, wenn man Kreuzfahrten hasst?
Wohl eher nicht auf eine gehen. Doch dann wacht eine Frau in einer Kabine auf. Kanns ich an nichts erinnern und auf einer Kreuzfahrt. Was ist passiert und warum kann sie sich an nichts erinnern?

Darum geht es in dem Krimi von Christina Pertl. Mich hat die Idee direkt mitgerissen und ich wollte das Buch gern lesen. Der Schreibstil ist recht angenehm, kurzweilig und nimmt den Leser mit auf eine spannende Reise mitten auf dem Meer. Da man auch als Leser zu Beginn keine weiteren Informationen hat, macht es natürlich Spaß mit zu rätseln und zu ermitteln. Auch die Protagonisten fand ich alles in allem gut ausgearbeitet und glaubwürdig.

Ab und an empfand ich es dann doch etwas zu wirr um der Geschichte wirklich folgen zu können. Daher auch eher vier Sterne. Für folgende Bücher ist da sicher noch Luft nach oben und ich freu mich schon, weitere Bücher von ihr zu lesen. Denn ich denke, da kommt noch einiges gutes auf uns zu!

Bewertung vom 06.10.2024
Der lange Schatten
Fremlin, Celia

Der lange Schatten


ausgezeichnet

Düsterer Krimi

Der Krimi der Autorin Celia Fremlin wurde erstmals 1993 veröffentlicht. Nun wurde es beim Dumont Verlag neu aufgelegt. Sie selbst ist mittlerweile verstorben, hat aber eine ganze Reihe an Büchern geschrieben.

Wir begleiten Imogen. Sie hat vor ca. zwei Monaten ihren Mann bei einem Autounfall verloren und ist nun nach der ersten Zeit der Trauer dabei, alles was liegen geblieben ist, etwas aufzuarbeiten. Briefe, Exfrauen und die Kinder ihres Mannes. Doch dann erhält sie einen mysteriösen Anruf. Sie selbst soll Schuld sein am Tod ihres Mannes. Zudem passieren im Haus merkwürdige Dinge und so langsam wird es unangenehm.

Ich hatte zu Beginn nicht gewusst, dass es sich um einen fast 30 Jahre alten Roman handelt. Der Plot könnte gut eine aktuelle Serie auf einem Streamingdienst sein und hat mich gleich interessiert. Dieses Spiel mit der Psyche. Was ist wahr und was nicht? Spielt der Geist uns einen Streich?

Es ist ein intensiver Thriller. Er schafft es, tief in die menschliche Psyche einzudringen.
Es entsteht eine Atmosphäre, die Unsicherheit rzeugt. Die Charaktere sind glaubwürdig und komplex, vor allem Imogen, deren innere Zerrissenheit und Unsicherheit deutlich spürbar werden.

Ich hatte zudem die meiste Zeit das Gefühl, einem Theaterstück zuzusehen. Dass ich nicht der Leser bin, sondern in der ersten Reihe sitze und der Geschichte folge. Für mich tatsächlich eine neue, aber sehr spannende Erfahrung.
Wer Geschichten mag, die sich langsam aufbauen und tief in die Gedanken- und Gefühlswelt der Protagonisten eintauchen, wird dieses Buch lieben.