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MelB
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Eppelheim

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Insgesamt 169 Bewertungen
Bewertung vom 26.09.2024
Arold, Marliese

Wüstenzauber (Band 1)


sehr gut

Wüstenzauber ist der Auftakt einer Buchreihe um die 13-jährige Samira. Ihre Mutter ist vor 3 Jahren gestorben und sie ist mit ihrem Vater, einem Kaufmann, auf Reisen, als dieser nach einem geschäftlichen Treffen, zu dem sie ihn nicht begleiten durfte, nicht mehr zu ihr zurückkehrt. Vollkommen auf sich gestellt, macht sich Samira die ihre langen dunklen Locken versteckt und sich wie ein Junge anzieht, auf die Suche nach ihrem Vater.
Dabei besteht sie schon im ersten Band Abenteuer, trifft neue Freunde und entdeckt ihre eigene Magie.
Die Geschichte ist sehr spannend geschrieben und das Setting ist natürlich märchenhaft. Die Handlung entwickelt sich in dem Gewühl eines orientalischen Bazars, in Oasenstädten und der Wüste, Showdown ist dann ein Palast aus Glas.
Ein magischer Edelstein, ein verzaubertes weißes Kamel, ein Dschinn, ein hilfsbereiter Einsiedler und ein böser Zauberer haben wichtige Rollen.
Samira ist eine moderne Protagonistin, die der Zielgruppe des Romans, jungen Mädchen ab 8 Jahren, sicher sehr gut gefallen wird. Auch ich mochte ihren Mut, aber auch die Fähigkeit zur Selbstreflexion.
Besonders gut gelungen sind auch die Stellen, in denen Samira einen Jungen, Said, aus dem Gefängnis befreit und dieser, als er zufällig sieht, dass sie kein Junge, sondern ein Mädchen ist, erstmal nicht damit klar kommt, dass ein MÄDCHEN ihn gerettet hat. Der Dialog zwischen den beiden liest sich wirklich sehr lustig und modern und alle meine Töchter wären klar auf Samiras Seite gewesen! Sehr empowernd!
Als Mutter war ich außerdem begeistert von der Idee, dass Samiras verstorbene Mutter sie noch immer begleitet und Samira über eine magische Muschel mit ihr "kommunizieren" kann.
Im ersten Band werden natürlich einige Stränge noch nicht aufgelöst - ist Said wirklich der verlorene Sohn der Gastwirtin? Wird Samira ihren Vater finden? Hat dieser den magischen Teppich gefunden, der ihn ins Reich der Toten bringen kann und werden sich Samira und ihre beiden Eltern dadurch wiedersehen können? Was wird aus dem Dschinn - wird er frei leben (wollen) oder sich verlieben? Und Said und Samira - könnte aus den beiden ein Paar werden?
Ich habe den Roman sehr gern gelesen und kann ihn wirklich empfehlen für lesebegeisterte junge Mädchen. Einziger kleiner Kritikpunkt, der aber auch ein Plus sein kann (!) - es ist ein etwas langer Roman, vielleicht schreckt das die eine oder andere ab. Wer sich vom Umfang nicht abschrecken lässt, wird belohnt mit dem Eintauchen in eine magische Welt aus 1001 Nacht mit Magie, Prinzessinnen, Dschinns und fremden Gerüchen und Eindrücken oder auch Sandstürmen, die man beim Lesen richtig fühlen kann!

Bewertung vom 24.09.2024
Burseg, Katrin

Tage mit Milena


ausgezeichnet

Tage mit Milena ist ein sehr gut geschriebener Roman. Die Handlung spielt im Herbst 2022 und hat eine zweite Ebene, die in den 1980er Jahren in Hamburg in der Hausbesetzerszene spielt.

Annika, eine Frau in ihren 50ern, die in Lübeck wohnt und ein sehr bürgerliches Leben führt, trifft auf Luzie, eine junge Klimakleberin. Diese berührt sie sehr und durch den Kontakt zu Luzie startet bei Annika ein Porzess, der nicht mehr aufzuhalten ist. Die beiden erleben einen Roadtrip, in dessen Verlauf sich Annika ihrer Vergangenheit stellen wird.



Ich selbst bin in Bezug auf die Klimakleber und ihre Proteste klar, ich lehne das Verhalten auf jeden Fall ab. Daher war ich etwas skeptisch in Bezug auf die Geschichte.

Aber – ich würde absolut positiv überrascht! Die Sprache der Autorin ist wundervoll zu lesen – ein Beispiel, sie nutzt (erfindet?) das Wort „Treppengiebelheimeligkeit“ – wunderschön! Zudem beschreibt sie so toll die Städte und Orte, an denen die Handlung sich abspielt und ihre Metaphern haben mich tief berührt.

Obwohl mir einige der Protagonisten fremd blieben und ich ihre Handlungen nicht nachvollziehen konnte, hat das dem Lesegenuss keinen Abbruch getan, das ist wirklich ein Kunststück! Ich bin nur so durch den Roman durchgerutscht, die Geschichte hat einen starken Sog entwickelt und ich musste immer wieder stoppen, da ich in einer Leserunde dazu war.

Also – klare Leseempfehlung für einen besonderen Roman einer sehr sympathischen Autorin, die die Leserunde begleitet hat und die ich jetzt für mich neu entdeckt habe und von der ich mit Sicherheit noch mehr lesen werde!

Bewertung vom 23.09.2024
Parker, Claire

Tee auf Windsor Castle


ausgezeichnet

Tee auf Windsor Castle ist ein im besten Sinne zauberhafter kleiner Roman, der mir während der gesamten Lesezeit ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat.
Kate, eine junge Schottin aus dem East End von Glasgow, die in einem Boxclub gejobbt hat und wirklich nicht privilegiert lebt, lässt sich von einer Freundin überreden, sich Windsor Castle anzuschauen. Die Besichtigung des Schlosses gefällt ihr nicht besonders gut, zumal sie den britischen Royals und deren Geschichte eher ablehnend gegenübersteht. Als sie auf die Toilette muss, geht sie durch eine der vielen versteckten Tapetentüren, verirrt sich in den Fluren von Windsor Castle und trifft dort auf eine unfassbar süße ältere Dame, die sich ihr als Betty vorstellt, mit ihr Tee trinkt und dann den restlichen Tag und Abend und noch den halben nächsten Tag mit ihr verbringen wird.
Der sehr schön gestaltete Roman (das Cover sieht genau so aus, als hätte man das Buch direkt in einem der royalen Souvenirshops in London und Umgebung gekauft) ist zwar recht kurz, weniger als 160 Seiten, aber wie schon am Anfang erwähnt - ich habe die ganze Lesezeit hindurch gelächelt.
Die Geschichte ist so süß, herzerwärmend und mit einer wirklich schönen Botschaft - und ich als Royalistin und Queen-Fan würde mir wirklich von Herzen wünschen, sie wäre wahr!
Absolute Leseempfehlung für alle, die wie ich das britische Königshaus abfeiern, deren Hochzeiten, Beerdigungen und natürlich The Crown angeschaut haben - aber auch für alle, die einfach gerne einen Wohlfühlroman lesen wollen mit einem tollen Setting und super sympathischen Protagonisten.

Bewertung vom 23.09.2024
Geiger, Suna

Lauf Leben, lauf! (eBook, ePUB)


schlecht

Lauf Leben, lauf! ist ein Roman, der autobiographisch wirkt - da der Name der Autorin Suna, der der Ich-Erzählerin aber Antje ist, habe ich nochmal recherchiert, und es scheint sich um Fiktion zu handeln. Das beruhigt mich etwas. "Antje", die also vermutlich eine Erfindung ist, ist mir nämlich zutiefst unsympathisch. Das ganze, sehr kurze und extrem schlecht geschriebene und redigierte Buch (meine Töchter haben schon in der Grundschule fesselnder geschrieben als Suna Geiger..., zudem habe ich eine Seite doppelt in meiner Ausgabe gehabt, S. 23) ist in einem widerlich selbstmitleidigen Ton geschrieben. Anfangs ist sie ein reines Opfer, wobei einige der Dinge, die sie schildert, mir nicht ganz klar geworden sind (die Sache mit dem Nachbarn zum Beispiel oder auch die Andeutungen, was ihr Halbbruder gemacht haben könnte). Später "schlägt" sie dann zurück und will dem Leser unbedingt zeigen, wie stark sie jetzt ist. Ihre vermeintliche Stärke ist aber einfach nur grausam - alles, was sie in Bezug auf ihre Eltern schildert - oder schlicht unangenehm und unsympathisch (sie schildert, wie sie einmal ein Gericht nicht bezahlen will im Restaurant und es so hoch eskalieren lässt, dass die Polizei kommen muss - geht´s noch?!). Über ihren Hund (ich musste kurz nach vorne blättern, als sie den Namen nannte und anfing zu schwärmen, ja, es war der Hund!) schreibt sie 1000 mal begeisterter als über ihren Ehemann und ihre Tochter. Vieles klingt abgedroschen und phrasenhaft, die Überleitungen sind teilweise ungewollt komisch. Immer wieder blitzt klar eine fremdenfeindliche Haltung durch und auf jeden Fall auch eine Art Ablehnung der Menschen, die nicht wie sie im Osten Deutschlands leben mussten während ihrer Kindheit.
Es gibt nur eine einzige gute Sache an dem Buch für mich - es ist kurz und ich konnte es beim Warten beim Zahnarzt komplett durchlesen, so dass ich wenigstens nicht wirklich Zeit verschwendet habe, und es ist leicht und ich konnte es gut mitnehmen. Ansonsten - Finger weg von diesem unfassbaren Mist, es lohnt nicht!

Bewertung vom 11.09.2024
Laurin, Ruben

Die Löwin von Jerusalem


sehr gut

Die Geschichte von Bathseba, einer Figur aus dem Alten Testament, liest sich streckenweise wie ein Lied und der Autor betont auch an mehreren Stellen, dass ihn Leonard Cohens Hallelujah zu der Geschichte inspiriert hat.
Bathseba, die namensgebende Protagonistin, lernt mit 16 Jahren den jungen Hirten David kennen, den späteren König der Israeliten, den David, der den Riesen Goliath mit seiner Schleuder besiegt hat und dessen Lieder noch heute von Christen als Psalme gebetet und gesungen werden.
Der Fokus auf das junge Mädchen und die spätere Frau Bathseba, ihr Schicksal in einer arrangierten, unglücklichen Ehe und ihre Liebe zu David haben mir sehr gefallen.
Der Stil des Autoren ist besonders – oft spricht er den Lesenden direkt an und leitet so über zu seinen Zeitsprüngen. So habe ich das noch nie gelesen und fand das gerade bei diesem biblischen Thema sehr passend. Als praktizierende Christin fühlte ich mich mit dem Thema und Ort des Buches sehr wohl – Kompliment auch für die wunderschöne Karte im Umschlag! – und kam sehr gut mit den Figuren und ihren Handlungen zurecht.
Einziges kleines Manko war für mich die etwas zu moderne Art zu fluchen einiger Protagonisten (auch Bathsebas!) – das Wort Drecksack kam mir einfach zu oft vor und passte einfach nicht so gut zum restlichen Stil.
Ansonsten – Leseempfehlung für einen gut geschriebenen Roman mit biblischem Thema über eine starke Frau, die nicht aufhört, zu kämpfen.

Bewertung vom 11.09.2024
Goltz, Astrid

Die Bilder meines Vaters


gut

Die Bilder meines Vaters ist ein Roman, keine Biographie. Aus Sicht der todkranken Marie Louise Vogeler wird in Zeitsprüngen ihre Kindheit und Jugend erzählt. Diese Geschichten erzählt sie ihrem Mann und Partner, aber auch einer Freundin, wenn es bspw. um ihre "Lovestory" geht.
Die Geschichte selbst ist durchaus faszinierend und ich nehme den Wunsch der Autorin im Nachwort an, dass ich mehr über die echten Figuren lesen möchte, die hinter der teilweise fiktiven, teilweise belegbaren Geschichte stehen.
Aber - ich wurde nicht so richtig warm mit dem Schreibstil. Immer wieder werden Bilder des Vaters von Marie Louise beschrieben, der Maler war, eigentlich passend zum jeweiligen Text, aber das hat mich etwas gelangweilt. Auch blieben die Protagonisten für mich nicht so, dass ich mit ihnen fühlen konnte.
Ich kam nicht richtig in den Lesefluss und mochte das Seitenlayout nicht. Daher nur 3 Punkte und eine eingeschränkte Leseempfehlung, weil es einfach nicht die Art Lektüre ist, die mich richtig anspricht.

Bewertung vom 09.09.2024
Quinn, Meghan

A Not So Meet Cute / Cane Brothers Bd.1


sehr gut

Die Geschichte von Lottie, einer jungen Frau, die gerade ihren Job verloren hat, und Huxley, einem gut aussehenden jungen Milliardär, der zusammen mit seinen beiden Brüdern ein großes Unternehmen leitet, ist sehr süß, romantisch und sexy. Das Setting erinnert ein bisschen an Pretty Woman, da es in Los Angeles spielt und Huxley Cane wirklich märchenhaft reich ist.
Die beiden schließen einen Vertrag, dass Lottie für einen wichtigen Deal Huxleys Verlobte spielt und auch bei ihm einzieht. In den teilweise wirklich sehr schrägen Situationen, in denen sie sich wiederfinden, aber auch im Alltag zusammen, entsteht schnell doch mehr als eine geschäftliche Situation und es prickelt heftig zwischen den beiden.
Ich habe den mehr als 500 Seiten starken Roman sehr gerne gelesen. Die Perspektivwechsel wurden glaubwürdig und gut gestaltet, alle Protagonisten waren sympathisch. Die Dialoge und Chats sind schnell und gut geschrieben - und die spicy Szenen sind sehr gut beschrieben.
Wie sich die Geschichte entwickelt bis hin zum (für mich sehr gut passenden!) Schluss war im besten aller Sinne kurzweilig und unterhaltsam und ich kann das Buch auf jeden Fall wärmstens empfehlen.
Da es sich um den Auftakt einer Trilogie handelt, vermute ich, die beiden anderen Bände werden dann Huxleys Brüder thematisieren und freue mich schon darauf, sowohl Huxley, als auch Lottie und alle anderen wieder treffen zu können!

Bewertung vom 09.09.2024
Nicholls, David

Zwei in einem Leben


ausgezeichnet

Marnie und Michael sind nicht mehr ganz jung, sie ist 38 Jahre alt, er 42. Sie ist seit mehreren Jahren geschieden, er lebt von seiner Noch-Ehefrau getrennt. Marnie ist freiberufliche Lektorin und lebt in London, Micheal ist Erdkundelehrer und lebt in York. Sie treffen aufeinander bei einer von einer gemeinsamen Freundin organisierten Wanderung von Küste zu Küste in der rauen nordenglischen Berglandschaft.
Der Roman hat mich von der ersten Seite an gepackt. Die Beschreibung der beiden Protagonisten Marnie und Michael sind so einfühlsam und zu Herzen gehend, dass ich manchmal den Atem angehalten habe. Der Zeitpunkt der Geschichte, die Pandemie ist noch nicht lange vorbei, der Ort der Geschichte und die Menschen haben mich wirklich mitgenommen. Ich liebte Zwei an einem Tag von David Nicholls und das Cover und der Titel erinnern natürlich daran. Aber die Geschichten ähneln einander eigentlich nur darin, dass sie wirklich romantisch sind, auf die beste aller Arten. Romantisch auf eine moderne und "echte" Art und Weise mit echten Menschen, die nicht perfekt sind, nicht besonders schön oder erfolgreich oder unfassbar klug.
Wie Marnie in inneren Monologen ihre Art immerzu Witzchen zu machen, seltsame Nicht-Wörter zu sprechen oder andere beim Sprechen zu "lektorieren" oder wie Michael sich bewusst ist, dass er zu angespannt, ruhig und abweisend wirkt und dass er wie der Erdkunde Lehrer spricht, der er ist - das ist so ehrlich und so schön, dass es mich wirklich tief berührt hat.
Ich habe das Buch wirklich total geliebt, es ist eins meiner Highlight, auch und vor allem, weil es eine so ruhige und schöne Erzählweise hat, weil der britische Humor immer wieder präsent ist, der Stil mich ein wenig an Nick Hornby erinnerte, dessen Romane ich auch sehr liebe - und jetzt habe ich wirklich Lust auf eine laaaaaange Wanderung!
Eindeutige Leseempfehlung für diese wunderschöne moderne Liebesgeschichte mit ganz viel Charme und Herz - und der Farbschnitt und das wunderschön gestaltete Cover sind ein weiterer Pluspunkt! ♥

Bewertung vom 04.09.2024
Denk, Regina

Die Schwarzgeherin


ausgezeichnet

Die Schwarzgeherin ist wirklich ein besonders guter Roman - voller eindringlicher Bilder, starker Frauen und schrecklicher Schicksale.
In Rückblenden wird die Geschichte der jungen Bauerstochter Theres erzählt, aus der später die Schwarzgeherin wird - eine Eremitin, die mit ihrer unehelichen Tochter auf dem Berg wohnt und hin und wieder "schwarz geht", also wildert.
Die Geschichte entwickelt sich langsam, aber mit einem unwiderstehlichen Sog. Regina Denk hat einen Stil und eine Sprache, die mich von Anfang an ihren Bann gezogen hat. Ihre Figuren sind rau und echt und ihre Schicksale nehmen wirklich mit.
Ich habe in dem Roman eine der krassesten Geburtsgeschichten gelesen, die ich jemals gelesen habe, das kann ich ohne zu spoilern schreiben.
Besonders gut neben der sehr besonderen und starken Sprache sind die Bilder gelungen und die Stärke der Frauenfiguren, vor allem und gerade in dieser Zeit (Ende des 18. Jahrhunderts) und an diesem Ort mitten in den Bergen vor der italienischen Grenze.
Ich konnte das Buch kaum weg legen und habe die Lektüre mit allen Sinnen genossen - ich habe geweint, ich habe mitgefühlt und mit gelitten.
Ganz eindeutige Leseempfehlung für dieses wundervolle Buch!

Bewertung vom 04.09.2024
Lind, Jessica

Kleine Monster


sehr gut

Kleine Monster handelt vordergründig davon, dass Pia und Jakob sich mit ihrem Sohn auseinandersetzen müssen. Die Klassenlehrerin des 2. Kläßlers setzt sie über einen "Vorfall" mit einem Mädchen in Kenntnis. Diese Ausgangslage ich vermutlich für jeden, der ein Kind hat, alptraumhaft genug - ein Vorfall, sexueller Art - ein Junge, der ein Mädchen zu etwas drängt, was diese nicht möchte - eine schreckliche Situation für die Eltern. Aus Sicht der Mutter, Pia, wird nun erzählt, wie die Familie damit umgeht und in Rückblenden wird Pias Familiengeschichte erzählt, die mit ihrem Verhalten heute stark zusammen hängt.

Als Mutter habe ich wirklich gelitten beim Lesen des Romans. Die Autorin ist sehr stark darin, Gefühle zu schildern und komplexe Strukturen in den persönlichsten aller Verbindungen aufzuzeigen - Geschwister untereinander, Eltern und Kinder, (Ehe-)Partner. Auch alle Beschreibungen von Orten oder Räumen gelingen ihr hervorragend und der Stil des Buches gefiel mir wirklich besonders gut.
Pia ist mir nur anfangs nah gewesen, je mehr ich sie kennenlernte, desto mehr baute sich für mich eine Distanz und ein Unverständnis auf, das vielleicht auch so beabsichtigt war. Bis auf den für mich persönlich nicht zufriedenstellenden Schluss gefiel mir das Buch sehr gut und ich kann es auf jeden Fall weiter empfehlen - es ist aber keine leichte Kost!