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Jule
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München

Bewertungen

Insgesamt 210 Bewertungen
Bewertung vom 06.05.2023
Benedict, Marie

Die einzige Frau im Raum / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.4


sehr gut

Mich hat dieser Roman wirklich überrascht. Natürlich hatte ich bereits vom Filmstar Hedy Lamarr gehört. Das sie aber auch Erfinderin war, war mir ehrlich gesagt neu. Der größte Teil des Buches beschäftigt sich aber mit dem Leben Hedys als Frau eines der reichsten und einflussreichsten Männer Österreichs. Die Ehe, auf die sie sich zunächst in ihrer Faszination für den Mann und auch ihrem Wunsch heraus, die Familie zu beschützen, einlässt, entpuppt sich bei allem Glamour schon bald als Albtraum. Immer tiefer gerät sie in die Abhängigkeit, bis eines Tages die Flucht ach Amerika gelingt. Das Leven als Filmstar wird kurz gestreift, aber im Mittelpunkt steht der Mensch Hedwig. Der Schreibstil ist sehr fesselnd, die Personen und Gefühle sehr gut eingefangen. Die kurzen Kapitel sorgen für einen guten Lesefluss. Das Cover rundet das Leseerlebnis sehr gut ab.

Bewertung vom 29.04.2023
Edvardsson, Mattias

Die Wahrheit


sehr gut

Ich habe den Krimi in einem Rutsch gelesen. Toll geschrieben, interessante Figuren, die nach und nach immer mehr enthüllen. Der Plot ist logisch und die Auflösung durchaus überraschend, aber nicht an den Haaren herbeigezogen. Das ist mein erstes Buch von Mattias Edvardsson, aber ich werde mir den Autor merken. Es ist sicher nicht das letzte. Toll.

Bewertung vom 28.04.2023
Frensborg, Maria

Eine gute Frau


weniger gut

Dieses Buch lässt mich ratlos zurück. Eine Hauptfigur, die alles richtig machen will, aber einfach nicht nahbar ist. Ich finde weder zu Helena noch zur Geschichte wirklich Zugang. Anfangs fand ich den Zwiespalt zwischen dem Bestreben nachhaltig zu leben und den Kindern eine saubere Welt zu hinterlassen und dem Wunsch der Familie gerecht zu werden noch ganz amüsant. Im Laufe der Kapitel ärgert mich diese starrköpfige, harte Haltung der Hauptfigur. Alles wird auf die moralische Verantwortung hinterfragt, kein Lebensgenuss, kein noch so kleines Vergehen scheint erlaubt. Trostlos und für mich kein erstrebenswerter Zustand. Ich verstehe einige Gedanken, aber es muss doch ein Konsens für ein glückliches Leben möglich sein. Der Schreibstil ermüdet mich im Laufe der Kapitel auch, am Ende finde ich das Geschriebene etwas wirr. Schön ist das Cover. Ich hätte mir gewünscht, das Helena sich einfach mal fallen lässt. Schade.

Bewertung vom 22.04.2023
Suman, Defne

Tochter einer leuchtenden Stadt


gut

Ich hatte mich sehr auf das Buch gefreut. Die Geschichte der vielfältigen, kosmopolitischen Stadt Smyrna, von Liebe, Familie und einer Frau, im Wandel der Zeit klang vielversprechend. Leider packt mich der Schreibstil nicht. Die Schilderungen sind recht verworren. Die Sätze verschachtelt, springen von einem zum anderen und ich bleibe etwas verloren zurück. Die Figuren mögen mich nicht zu fesseln. Zeitweise gelingt es mir, mich in die Handlung einzufinden, doch der Funke springt nicht über. Ich musste mich stellenweise wirklich zwingen weiterzulesen. Das ist schade, da mich die Idee und Rahmenhandlung wirklich ansprechen. Das schön gestaltete Cover macht Lust auf den Roman. Die Frau wirkt intensiv, sinnlich und zieht den Leser durch ihren Blick fast magisch an. Leider hat es für mich aber alles in allem nicht gepasst.

Bewertung vom 15.04.2023
Bülow, Johann von

Roxy


ausgezeichnet

Ich bin auf das Buch durch eine Lesung aufmerksam geworden. Die Geschichte von Marc und Roy hat mich sofort gefesselt. Eine Freundschaft, die auf Faszination, Sehnsucht, Vertrauen und Gegensätzen beruht, die tief ist und doch die Zeit nicht überdauert. Es ist eine traurige und doch auch positive Geschichte vom Erwachsenwerden, sich Finden, der Suche nach der eigenen Identität, der ersten Liebe, Freiheit und Zwängen. Marc entwickelt sich Schritt für Schritt und emanzipiert sich schließlich vom alles überstrahlendem Roy, dem das Leben so viel schenkt, mit dem er aber nicht umgehen kann oder auch will. Er wirkt trotz seiner Stärke hilflos. Mich fasziniert diese zerrissene Figur, der man als Leser so gern helfen möchte. Schließlich muss Marc sich vom fremd gewordenen Freund verabschieden. Die Erinnerungen an die gemeinsame Jugend ist von einer betörenden Leichtigkeit. Als Leser spürt man den Aufbruch, die Freiheit und den Zauber der vergangenen Sommer. Das ist toll eingefangen. Die Mischung aus Tragik und Freude, Freundschaft und Abneigung macht diese besondere Faszination beim Lesen aus. Ein toller Roman.

Bewertung vom 28.03.2023
Meta, Ermal

Morgen und für immer


ausgezeichnet

Dieses Buch lässt mich sprachlos zurück. Ich kann nicht sagen, was genau ich erwartet habe, aber ich bin restlos begeistert. Der Schreibstil, die Figuren, die Spannung. Freude und Tragik des Lebens sind sehr gut eingefangen. Jeder Teil überrascht, bewegt und hallt noch lange nach. Der geschichtliche Hintergrund, die Grausamkeiten des Regimes, aber auch die kleinen Momente des Glücks bilden ein Spannungsfeld, das seinesgleichen sucht. Die Geschichte Kajans ist von so vielen Wendungen geprägt, das sie kaum auszuhalten ist. Dennoch wirkt das Gelesene nicht überladen. Der erste Teil und das letzte Kapitel bilden einen Rahmen, den ich so nicht erwartet habe. Auch kleinere Figuren entfalten eine ungeheure Kraft und Ausstrahlung. Das schöne Cover und der sehr angenehme Griff der Blätter unterstreichen den Lesegenuss. Für mich zählt dieser Roman zu den besten Büchern, die ich seit langem gelesen habe. Ein Glücksgriff.

Bewertung vom 22.03.2023
Schlenz, Kester;Jepsen, Jan

Der Bojenmann / Kommissar Knudsen Bd.1


weniger gut

Ich muss wirklich sagen, dass mir das Buch gar nicht gefällt. Die Figuren sind mir nicht sympathisch, die Wortwahl trifft einfach nicht meinen Geschmack und Spannung kommt auch nicht so richtig auf. Der Fall um den als Bojenmann drapierten Toten vermag mich leider so gar nicht so fesseln. Ich hätte mir wirklich deutlich mehr versprochen. Die Mischung aus Komik und Krimi spricht mich hier leider nicht an. Vielleicht liegt es auch am herben nordischen Charme, der nicht auf mich überspringt. Die Idee ist sicher schön, aber manchmal passt es einfach nicht. Das Cover gefällt mir, vom Düsteren, das so gut eingefangen ist, hätte ich mir beim Lesen mehr gewünscht. Am problematischen finde ich allerdings Sprache und Wortwahl. Das ist sicher Geschmackssache und subjektiv, aber das lässt mich stellenweise mit Widerwillen zurück. Schade.

Bewertung vom 22.03.2023
Fuchs, Katharina

Der Traum vom Leben


sehr gut

Ein Buch, das den Leser ins Paris der 90er Jahre entführt. Glamour, bekannte Designer, Supermodels und der ganz besondere Zauber von Paris. Luise kommt aus einem Dorf in Nordfriesland als Stylistin nach Paris. Dort muss sie als Model einspringen und findet sich darauf in einem Strudel aus Karriere, Jobs, Modelleben und Glamour wieder. Doch auch die dunklen Seiten der glitzernden Modewelt werden beleuchtet. Obwohl ich ganz offen gesagt, diesen Teil der Geschichte nicht unbedingt gebraucht hätte. Das passt nicht wirklich zum Rest und die Begegnungen mit Pinar erscheinen mir etwas aufgesetzt. Besonders spannend finde ich die Stimmung hinter den Kulissen der großen Schauen, Anspannung, Nervenkitzel und nach wenigen Minuten ist alles vorbei. Diesen Zauber fängt die Autorin sehr gut ein.

Bewertung vom 01.03.2023
Grangé, Jean-Christophe

Die marmornen Träume


ausgezeichnet

Ein grandioser Thriller zur Nazizeit in Berlin. Ich habe bereits einige Bücher von Grangé gelesen. Meist waren sie mir zu düster und zu hart. Dieser historische Thriller packt mich aber sehr. Insbesondere die Kulisse um 1939 in Berlin interessiert mich. Mondäne Feiern im Adlon auf der einen Seite, grauenvolle Verbrechen auf der anderen. Reichtum und Ekstase trifft auf Armut und Elend. Sehr fesselnd geschrieben und mit wirklich interessanten Figuren. Auf den über 600 Seiten gibt es auch das ein oder andere etwas langatmige Kapitel, im Großen und Ganzen handelt es sich aber um einen äußerst spannenden Thriller. Der Schreibstil ist hart und manchmal ist das Geschilderte in der Grausamkeit nur schwer zu ertragen. Dennoch trifft er an vielen Stellen die Realität. Das Cover in grellem Rot unterstreicht Brutalität, Tod und Grauen. Ein Thriller, der sicher nichts für schwache Nerven ist.

Bewertung vom 01.03.2023
Buck, Vera

Wolfskinder


ausgezeichnet

Ein wirklich düsterer Thriller, den ich nicht aus der Hand legen kann. Mitreißend geschrieben, interessante und facettenreiche Figuren, die sich im Laufe der Geschichte entwickeln und ein wirklich spannender Fall. Mich erinnert die Kulisse etwas an „Talberg“, wobei „Wolfskinder“ mich stärker fesselt. Obwohl ich relativ schnell den Täter im Blick hatte, überrascht das Buch mit einigen Wendungen. Die verschiedenen Perspektiven werfen immer wieder einen anderen Blick auf das Geschehen. Entbehrlich ist für mich hier die Perspektive des Priesters, alle anderen finde ich aber gut gesetzt. Insbesondere Jesse und Edith berühren mich stellenweise sehr. Sie werden letztlich aus ihrem vertrauten Umfeld gerissen, so verständlich es auch sein mag. Viele kleinere Randfiguren wie Jesses oder Rebekkas Mütter setzen ebenfalls gute Akzente. Das Cover unterstreicht die Düsternis zusätzlich.