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Leo
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Aalen

Bewertungen

Insgesamt 153 Bewertungen
Bewertung vom 22.06.2023
Rodrigues Fowler, Yara

Zwischen Himmel und Erde


weniger gut

Es ist das Jahr 2016 und es sterben berühmte Popstars und ihre Musik hallt durch London. Aber es ist eben auch das Jahr, wo Melissas neue Mitbewohnerin eintrifft. Catarina kommt aus Brasilien und an dem Tag an dem sie eintrifft, regnet es und die zwei jungen Frauen trinken einen Tee zusammen. Das Gespräch ist zäh und Mel will nicht so recht antworten. Die andere Mitbewohnerin ist nicht da, wie so oft nicht. Catarina möchte mehr von Mel erfahren, aber die ist verschlossen und die Antworten sind einsilbig, aber Catarina lässt nicht locker, denn sie haben eine große Gemeinsamkeit. Es ist schwierig, neu anzufangen und man ist doch auch manchmal fremd. Die zwei Frauen verbindet viel mehr als gedacht und die Umbrüche in Brasilien, aber auch in England und speziell in London, verändern eben nicht nur die Länder und die Gesellschaft, sondern auch zwei junge Frauen.
Der Beginn hat mich sofort gepackt und ich war mitten in der Geschichte. ABER leider schafft es die Autorin für mich nicht, den Spannungsbogen aufrecht zu erhalten. Es passiert zu viel und dann doch auch wieder nicht und ständige Rückblenden, Ortswechsel oder seltsame Seitenfüller, machen das Lesen echt anstrengend. Teilweise war ich komplett draußen aus der Geschichte und dann kam ich aber doch wieder rein. Das ist dann wieder eine Kunst, aber es macht über weite Strecken keinen Spaß und es war mir teilweise auch egal, was mit Catarina und speziell mit Melissa wird. Eine Straffung und mehr Struktur, hätten dem Roman sicherlich sehr gut getan.

Bewertung vom 31.05.2023
Hession, Rónán

Leonard und Paul


ausgezeichnet

Sie sind die besten Freunde und das schon seit so vielen Jahren. Sie haben Rituale, Spielabende und ihre ganz eigene Art, das Leben zu leben. Leonard arbeitet als Ghostwriter für Kindersachbücher und Paul hilft bei der Post und auch seiner Mutter im Altenheim. Grace ist Pauls Schwester und sie wird bald heiraten. Leonard und Paul sind natürlich eingeladen und jeder sieht dem Tag auf besondere Art entgegen. Leonard lernt auf der Arbeit eine junge Frau kennen und zum ersten mal spürt er die Liebe und weiß doch nicht, wie er damit umgehen soll. Paul ist der „Mondfisch“ seiner Mama und er möchte an einem Wettbewerb mitmachen, wo ein Abschlussgruß für eMails gesucht wird. Jeder der Freunde schlägt einen neuen Weg ein und doch sind sie zusammen stark und Grace versucht ihrem Bruder und seinem besten Freund auch neue Perspektiven zu zeigen.
Dieses Buch war das Lieblingsbuch der Buchhändler in England und Irland und da es keinen Deutschen Verlag gab, wurde kurzerhand Woywood&Meurer gegründet, vielen Dank dafür. Das Buch ist ein Kleinod, etwas ganz besonderes und kostbares. Sofort fühlt man sich zu Hause und man muss die Menschen in dem Buch einfach mögen. Selten möchte man so langsam lesen, obwohl man wissen will, wie es weiter geht, aber hier möchte man einfach noch ein Weilchen mit diesen wunderbaren Menschen verweilen. Ein ganz besonderer Lesetipp!

Bewertung vom 31.05.2023
Habicht, Günter

Lass das mal den Opa machen! / Offline-Opa Bd.2


ausgezeichnet

Mit drei und sechzig Jahren ist Günter Habicht in Frührente gegangen. Er kontrolliert trotzdem die Nachbarschaft, schaut nach Ordnung und schreibt Sünder auch mal auf. Seine Frau arbeitet noch und seine Tochter ist längst schon ausgeflogen. Aber dann verkündet sie, sie ist schwanger. Ausgerechnet von dem Amerikaner und der ist ja kaum da und ein Kind groß ziehen in einer WG? Günter muss sich mit vielem zurecht finden und das gilt eben auch für die neuen Medien. Er ist jetzt in der Whats App Gruppe der Familie und da gibt’s Fotos und regen Austausch und auch hier, möchte Günther seinen eigenen Weg gehen und eckt natürlich sofort an. Aber was ist denn wichtig?
Im zweiten Band wird Günther Opa, aber erst am Ende des Buches. Vorne weg wird eben viel geplant und gesprochen und eingekauft und es gibt viele Fettnäpfchen und Missverständnisse und es ist echt witzig und macht als Leser sehr viel Spaß. Hat mich mehr überzeugt als Band 1.

Bewertung vom 31.05.2023
Stern, Anne

Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie / Die Dresden Reihe Bd.1


ausgezeichnet

Dresden 1820, Georg schleicht durch die winterlichen Gassen und denkt an seine Frau, die mit Schmerzen in den Wehen liegt. Er kann es nicht ertragen, aber er wünscht sich auch so sehr einen Sohn, dem er Violine und Klavier beibringen kann, wie einst sein Vater ihm. Da trifft er auf zwei bettelnde Kinder, die Laternen gebastelt haben und darauf Motive einer Oper geklebt haben. Woher kennen diese Kinder diese Figuren?
Dann geht die Geschichte 1841 in Dresden weiter. Elise übt Musik und verliert sich in der Musik, aber ihr Bruder wünscht Ruhe, da er Vokabeln üben muss. Elise findet, dass es ihr Bruder besser hat, weil er nicht kämpfen muss, damit er im Orchester spielen darf und er darf eigene Entscheidungen treffen. Sie muss zu Neujahr heiraten und zwar den ihr zugeteilten, aber da trifft sie Christian und er wirbelt nicht nur ihre Gedanken durcheinander, sondern auch ihr Herz und er liebt die Musik genauso wie sie. Zeitgleich wird die Semperoper gebaut und eine Ballerina muss ihr Leben ändern und für Frauen ist es sehr schwer, in dieser Zeit. Aber Elise und möchte glücklich sein und auf die Konzertbühne steigen und am besten alles auf einmal….
Anna Stern hat eine ganz besondere Melodie und einen ganz besonderen Erzählstil. Man darf hier tief in die Geschichte eintauchen und erlebt so viel Klang, Liebe und auch Umbruch und zwischen den großartigen historischen Bauten von Dresden, schlagen viele Herzen und nicht nur im Takt. Ein Epos und mit fabelhaft gezeichneten Figuren. Man hört und spürt die Geschichte.

Bewertung vom 25.05.2023
Olschi

Baddog und Goodboy


sehr gut

Der dunkle Baddog bellt einen Mann an, rennt ihm hinterher und wird nur von Goodboy gestoppt und der Hund hat wohl magische Kräfte und er kann sich auch mit den Menschen unterhalten. Zufällig retten die eigentlich verfeindeten Hunde, so ein junges Mädchen. Sarah, das gerettete Mädchen, nimmt Goodboy zu sich auf. Baddog folgt wieder dem Schatten und führt nichts Gutes im Schilde. Es geschehen viele weitere Dinge und während eben Baddog schlechtes will, versucht Goodboy zu helfen und wird als Held gefeiert, aber dann passiert etwas unerwartetes….
Das Cover ist so leuchtend und farbenprächtig, aber das zieht sich im Comic leider nicht fort. Es ist nur schwarz weiß. Die Story an sich ist aber echt gut und dann findet man sich in die Geschichte rein und dann wird es spannend und auch aufregend. Wer Comics und wer Hunde mag, ist ab zehn Jahren hier echt sehr gut aufgehoben.

Bewertung vom 02.05.2023
Gemmel, Stefan

Der Dschuha und der Eselritt / Im Licht der Zauberkugel Bd.1


ausgezeichnet

Alex hat einen heimlichen Freund und diese Freundschaft ist magisch. Sahli kam aus einer Zauberkugel und er stammt aus einem fernen Land und er erzählt von Dschuha und von seiner Cousine Amina, die einen Falken Namens Faris hat. Die Geschichte beginnt damit, dass Alex ein Buch liest, obwohl er nichts davon versteht. Er mag die arabische Schrift sehr und fühlt sich an dem Tag missverstanden von allen und beschließt mit Sahli in die Zauberkugel zu gelangen und so beginnt hier eine ganz besondere und magische Reise.
Es ist einfach eine tolle Freundschaftsgeschichte voller Magie und mit einem fernen Land, aber man sieht auch, dass es so wichtig ist richtig hin zu hören und dass es so viele Missverständnisse gibt. Toll geschrieben für Leseanfänger und mit vielen ganz tollen bunten Bildern.

Bewertung vom 18.04.2023
Valentine, Jenny

Ich bin Joy / Joy Applebloom Bd.1


ausgezeichnet

Joy ist zehn Jahre alt und hat mehr Länder und Orte bereist, als mancher Erwachsener. Jetzt soll mal wieder ein Umzug anstehen und zwar weit weg. Nach England, zu ihrem Großvater. Den kennt sie noch gar nicht und auch England ist für sie nicht gerade verlockend. Der Start ist auch holprig und beim Großvater ist alles anders. Ihre ältere Schwester hat ihren Weg damit umzugehen und Joy ist einfach wie immer laut und neugierig. Dann dürfen die Mädchen auch zum ersten mal in eine echte Schule und das verändert alles. Joy ist die Außenseiterin und kann sich den Strukturen nicht so recht anpassen, aber dann taucht Benny auf und die Eiche im Schulhof ist ihr Anker und wird zu einem Projekt und plötzlich, taucht auch noch der Großvater in der Schule auf. Das Buch ist super geschrieben, witzig, lebhaft und mit vielen kuriosen Momenten und Joys Art zu erzählen ist einfach klasse. Jenny Valentine hat hier einen tollen Auftakt für eine super Buchreihe geschrieben.

Bewertung vom 18.04.2023
Djian, Philippe

Wie die wilden Tiere


sehr gut

Marc ist Künstler und hat Erfolg und hat auch Ansehen. Als aber sein Sohn Alexander den Freitod wählt und seine Frau immer seltener nach Hause kommt, gerät seine Welt und sein Leben aus den Fugen. Als er eine zugedröhnte, kotzende Frau in der Bahn trifft, nimmt er sie kurzerhand mit nach Hause. Gloria ist jung und frech und wild und ist auch wieder weg, aber Marcs Wohnung ist zerlegt. Als Gloria wieder kommt, nimmt er sie wieder auf und eckt damit bei Freunden und der Familie an. Marc aber möchte ihr helfen und es ist eine alte Schuld, die er damit begleichen will.
Philippe Dijans eigenwilliger Erzählstil, macht die Geschichte echt groß. Es ist spannend und eben auch ein Buch über Schuld und Wiedergutmachung.

Bewertung vom 18.04.2023
Dönhoff, Friedrich

Heimliche Herrscher


ausgezeichnet

Sebastian Fink bereitet einen Italien Urlaub mit seiner Freundin vor und kann es kaum abwarten. Aber dann kommt ein Mordfall und alles ist hier etwas seltsam. Während den Ermittlungen gibt’s ein weiteres Opfer und noch eins und obwohl es von der Tat her Zusammenhänge gibt, scheint es vom Motiv her keine Verbindung zu geben. Sebastian Fink sieht seine Chancen auf den Urlaub schon schwinden und taucht tief ins Hamburger Leben ein und auch ins Rotlichtmilieu. Was da Stück für Stück ans Licht kommt, zieht viel größere Kreise, als anfangs gedacht.
Auch im neuen Fall für Sebastian Fink, überzeugt Friedrich Dönhoff mit toller Sprache, einer spannenden Handlung mit super Charakteren. Ein toller Band der Reihe und perfekte Lektüre für eine Hamburg Reise.

Bewertung vom 18.04.2023
Suter, Martin

Melody


ausgezeichnet

Tom Elmer studiert und studiert und ab und an schickt er eine Bewerbung los. Auch jetzt hat er eine Bewerbung am laufen und wird zum Gespräch zu Alt-Nationalrat Dr. Stotz eingeladen. Hier in der edlen und prunkvollen Villa soll er den Nachlass verwalten und Unterlagen durchgehen. Dr. Stotz stellt ihn quasi sofort ein und Tom nimmt an. Er wohnt ab sofort in der Villa und darf auch hier essen und es ist ein sorgenfreies und angenehmes Leben. Dr. Stotz ist ein Genießer und er erzählt gerne. In der Villa sieht Tom überall Portraits, einer wunderschönen jungen Frau. Es ist Melody und die große Liebe von Dr. Stotz. Die Hochzeit war geplant und sollte rauschend werden, aber dann verschwand Melody plötzlich. Tom ist gefangen von der Geschichte und fühlt sich Melody seltsam verbunden, da sie überall zugegen ist und die Großnichte Laura von Dr. Stotz, fasziniert ihn auch auf gewisse Weiße. Dann fallen Tom einige Merkwürdigkeiten auf und sein Spürsinn und Ehrgeiz sind geweckt.
Marin Suter versteht es wieder einmal aufs Neue, die Leser zu fesseln und zu begeistern. Seine elegante Sprache nimmt einen mit in die schöne Villa und die Charaktere sind toll gezeichnet und es wird gefühlvoll, kulinarisch und eben auch höchst spannend. Ich liebe die Bücher von Martin Suter und ich werde immer wieder aufs Neue überrascht und in den Bann gezogen. Melody ist schon jetzt ein Highlight für 2023.