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Anne Lay

Bewertungen

Insgesamt 162 Bewertungen
Bewertung vom 25.11.2017
Jensen, Stina

INSELgold / INSELfarben Bd.5 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Amanda bekommt von ihrer Tochter kurz vor Weihnachten eine Absage. Erstmals soll sie allein die Tage verbringen, und dann flattert auch noch ein Brief für die Tochter ins Haus. Der Brief kommt aus Deutschland, von Rügen, woher auch Claires Vater stammte.
Kurzentschlossen macht sich Amanda selbst nach Deutschland auf und reist an die Ostsee ...
Der vierte Band der INSEL-Reihe hebt sich vom Rest ab. Auch hier begegnen wir wieder Claire - aber zunächst nur virtuell, in den Gedanken und Gesprächen der Mutter. Das Geheimnis um ihren Vater will nicht länger im Verborgenen bleiben und drängt ans Licht.

Wie auch schon in den vorangegangenen Bänden tauche ich unmittelbar in das Geschehen ein, folge Amanda auf die Insel Rügen und verfolge gespannt, was ihr dort widerfährt. Stina Jensen schafft es, ihre Geschichte erlebbar zu machen. So muss ich mit Tränen in den Augen nach einem Kapitel das Buch beiseitelegen, dann aber doch weiterlesen, um zu erfahren, wie es weitergeht. Wieder sind es tiefe Emotionen, Missverständnisse und eine wundervolle Insel, deren Schilderungen mich beeindrucken und fesseln.
Ich möchte die ganze Reihe uneingeschränkt empfehlen, jede für sich ein literarischer Kurzurlaub.

Bewertung vom 05.11.2017
Jensen, Stina

Plätzchen, Tee und Winterwünsche (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Fräulein Mila schwärmt für vergangene Tage und deren Mode. Ganz im Gegensatz zu ihrer Schwester liebt sie Backen, Häkeln und den Unbekannten Mann im Cordanzug, der Tee gekauft hat. Wer ist der Unbekannte? Als dieser das nächste Mal den kleinen Teeladen besucht, ist Mila leider nicht da ...

In einer vielschichtigen Geschichte erlebe ich förmlich, wie Tee duftet, wie sich Tango anfühlt und wie verzwickt das Leben einer jungen Frau sein kann, die in Russland geboren ist.
Der Erzählstil von Stina Jensen ist lebendig, bunt und mitreißend. Es ist ein Genuss, diese ungewöhnliche Geschichte zu lesen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.10.2017
Schiewe, Ulf

Thors Hammer / Herrscher des Nordens Bd.1


ausgezeichnet

Harald Sigurdsson ist der jüngste Bruder des Norwegerkönigs Olaf (des Frommen). Zu Beginn des Romans ist er zwölf und freut sich, als sein Bruder zu Besuch kommt. Auf den zweiten Blick wird jedoch deutlich, dass es kein einfacher Besuch ist. Olafs Männer sind abgerissen, die Pferde klapprig - Olaf ist auf der Flucht.
Harald belauscht die Gespräche am Feuer und entschließt sich, seinem Bruder zu folgen, als dieser am folgenden Morgen nach Schweden aufbricht.

Vom ersten Moment an ist mir der junge Harald sympathisch. Ähnlich der Normannensaga darf ich hier miterleben, wie aus einem nachdenklichen wie ungestümen Jungen ein Mann wird, der seiner Bestimmung folgt, ein Kämpfer und Anführer zu sein. Der Unterschied ist jedoch, dass Harald eine historische Persönlichkeit ist und nicht ein fiktiver Protagonist neben historischen Figuren.
Durch alltägliche Begebenheiten und herausragende Abenteuer wird die Entwicklung der Charaktere deutlich, erfahre ich vom Leben der Norweger (Wikinger) und von den politischen Verhältnissen der Zeit.

Der Stil des Autors nimmt mich dabei schnell gefangen, lässt mich in die längst vergangene Welt eintauchen. Hilfreich ist sicher, dass ich Dänemark liebe und in verschiedenen Wikingermuseen war. Die Beschreibungen beschwören so Bilder aus den Langhäusern herauf, von den Langschiffen, die ich gesehen habe. Auch ist es nicht der erste historische Roman aus dieser Epoche, so dass sich das Bild weiter abrundet, an Tiefe gewinnt und vielfältiger, "bunter" wird.
Lebendig und gleichzeitig exotisch wird das Geschehen zum einen durch altnorwegische Begriffe, die kursiv gesetzt und im Glossar erklärt, die Farbigkeit der Schilderungen unterstreichen. Zum anderen ist der Roman im Präsens geschrieben. Ich erlebe also fast hautnah, in "Echtzeit", welche Abenteuer Harald besteht.

Fazit: Der Auftakt zu dieser neuen Reihe ist absolut gelungen. Ich will unbedingt wissen, wie es weitergeht.

Bewertung vom 04.09.2017
Peter, Maria W.

Die Legion des Raben


ausgezeichnet

Invita, Sklavin des Statthalters von Trier, wird mitten in der Nacht aufgeschreckt. Ein Mord ist geschehen und der Tote ist im Haus des Statthalters zu Gast gewesen ...

Nach einer kurzen Orientierung bezüglich der Namen und Ortsbezeichnungen (bei denen mir das Glossar hätte helfen können, das ich aber nicht zu Rate gezogen habe), bin ich sofort mittten im Geschehen. Das Haus des Statthalters wird schnell greifbar durch den lebendigen Schreibstil, der an Bilder von meinen Besuchen im Xantener Römerpark anknüpft. Auch die Figuren, allen voran die etwas kratzbürstige Invita, werden schnell lebendig. Sie wird mir schnell sympathisch und immer wieder staune ich über Errungenschaften der römischen Zeit, die danach in Vergessenheit geraten sind. Sei es die Fußbodenheizung, die Glasherstellung oder das Rechtssystem des Reiches ...

Immer wieder überraschen mich neue Wendungen, sowohl der Krimi als auch die vorsichtige Annäherung zwischen Invita und Flavius liefern viele Gründe, das Buch nicht aus der Hand legen zu wollen.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich auch den ersten Band über Invita unbedingt lesen muss, weil mir Handlung, Stil und Aufbereitung des römischen Umfeldes außerordentlich gut gefallen haben.
Daher gebe ich eine uneingeschränkte Leseempfehlung für alle, die Interesse an römischer Geschichte haben und gern historische Krimis lesen.

Bewertung vom 25.08.2017
Schier, Petra

Körbchen mit Meerblick / Lichterhaven Bd.1


sehr gut

Silvana verbringt das Käpitänsdinner am letzten Abend ihrer Karibikkreuzfahrt ausgerechnet an einem Tisch mit älteren Ehepaaren. So hält sie es nicht lange an ihrem Platz und sie zieht sich an Deck zurück, um mit einem Glas Wein in der Hand den Ausblick auf den Ozean zu genießen. Aus dem Augenwinkel bemerkt sie einen schwarzhaarigen, hochgradig attraktiven Mann ...

Nach dem Prolog, in dem die Verbindung zu "Körbchen mit Meerblick" verdeutlicht wird, springt die Erzählung sechs Monate zurück, zu dem Moment, in dem sich Silvana und Marcos kennenlernen. Der zufälligen Begegnung folgt ein gemeinsamer Besuch der Bar, einige Tänze und schließlich eine Samba. Marcos hat die Musik bestellt, um Silvana aus ihrer Reserviertheit herauszulocken. Zuvor hatte sie offen über ihre selbstauferlegte Männerdiät gesprochen, was Markos jedoch nicht abschreckt. Zielsicher umwirbt er die schöne Silvana.

Sowohl der Auftakt, als auch die beiläufige Schilderung der Personen gefällt mir. Die Sprache ist lebendig und schafft eindrucksvolle Bilder, so dass die Figuren schnell lebendig werden.
Es handelt sich bei diesem Kurzroman um eine klassische Liebesgeschichte, abgehoben vom Alltäglichen (Kreuzfahrtschiff, sehr vermögender attraktiver Mann, fitte attraktive Frau).
Auch ohne den oben angesprochenen Roman zu kennen, habe ich diese Liebesgeschichte in einem Rutsch gelesen.
Wenn ich etwas kritisiere, dann das frühe "erste Mal". Ich bin noch nicht vertraut (genug) mit den Protagonisten, um ihnen jetzt schon zu folgen. Im weiteren Verlauf bewegt sich die Handlung hart an der Grenze zur Übertreibung, aber wer will schon die Geschichte von Lieschen Müller von Nebenan lesen?

Ich fühle mich gut unterhalten, aber mir gefallen die anderen Bücher, die ich bisher von Petra Schier gelesen habe, besser.