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Hightower667
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Insgesamt 183 Bewertungen
Bewertung vom 04.12.2023
Moone, Jo D.

Better World - Am Anfang war das Spiel ...


sehr gut

Spannender Thriller mit Ausblick auf die Zukunft

Schon das Buchcover und der Titel weisen deutlich auf das Zusammentreffen zweier grundlegend verschiedener Existenzen hin. Zum einen sieht man eine menschliche Hand und zum anderen eine künstlich erschaffene. Es gibt eine Verbindung, die sich im Laufe der Geschichte für alle Leser/ innen offenbaren wird.

Doch vorher schauen wir erstmal worum es in diesem Science-Fiction Thriller eigentlich geht.

Vom einen auf den anderen Tag ändert sich das Leben des jungen Teenagers Kiko schlagartig. Eben noch mit Freunden in der Schule, mit der Familie Zuhause oder shoppend mit ihrer besten Freundin in der Stadt. Alles vorbei. Teile der Familie existieren nicht mehr oder machen komische Sachen. In der Schule wird man neuerdings für die Praktikantin der Lehrerschaft gehalten anstatt in der Klasse als Schülerin zu sitzen. Und die einstmals beste Freundin hat jegliche Erinnerung an Kiko verloren . Auf der Suche nach Antworten macht Kiko erschreckende Entdeckungen, die sie an den Rand ihrer Existenz bringen sollen.

An einem anderen Ort versucht der Programmierer Mick, Kiko zu helfen. Auch wenn er nicht genau weiß, was gerade mit Kiko passiert, steht er ihr bei. Immerhin kennt er sie besser als sie sich selbst.

Mit „Better World-Am Anfang war das Spiel“ hat Autor Jo D. Moone einen beeindruckenden und äußerst spannenden Science-Fiction Thriller geschrieben. Es macht als Leser sehr viel Spaß dem Hauptcharakter Kiko bei ihrer Selbstfindung zu begleiten. Die Entwicklung der jungen Teenagerin zur Kriegerin in eigener Sache gegen die Unterdrückung ist außergewöhnlich und abwechslungsreich beschrieben. Gegen wen sie rebelliert soll hier nicht verraten werden, da dies doch ein wenig von der Überraschung nehmen würde. Nur soviel: Big Brother is watching you!
Ich könnte mir vorstellen, dass so ähnliche Dinge wie in dieser Geschichte erzählt auch Wirklichkeit werden könnten. Vielleicht nicht heute oder morgen, aber in naher Zukunft.

Fazit: Toller Thriller, der sehr gut unterhält und sich gut lesen lässt. Welches die bessere Welt ist muss am Ende jeder für sich selber ausmachen. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 02.12.2023
Heider, Stefan K.

Die Saat von gestern


ausgezeichnet

Ferl und die Vergangenheit

Lässe Ferl sitzt in der Klemme. Arbeitslos, orientierungslos, allein und zur Zeit mit viel zu viel Konsum von Alkohol das Leben verschwendend, hat er heute ausgerechnet auch noch Geburtstag. Beim obligatorischen Anruf seiner Eltern wird ihm mitgeteilt, dass Kurt, sein „Bruder“ aus Kindheitstagen, verstorben sei. Und obwohl sie in den letzten Jahren kaum noch Kontakt hatten, trifft Ferl dieser Umstand doch mehr als er gedacht hatte.

Aus diesem Grund reist er von Graz in sein unliebsames Heimatdorf Österdorf, um seinem Freund die letze Ehre zu erweisen. Dabei erfährt er viel über die Lebensumstände von Kurt in den letzen Jahren und je weiter Ferl sich in die Sache reinkniet, desto mehr Zweifel kommen ihm, was die Umstände von Kurts Tod angehen. Er fängt an Fragen zu stellen, öffnet damit alte Wunden im Dorf und wird schließlich mit den Entscheidungen seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert, die ihn in arge Bedrängnis bringen. Ferl muss sich entscheiden, denn so kann sein Leben nicht mehr weitergehen!

„Die Saat von gestern“ von Autor Stefan K. Heider ist bereits das zweite Buch um Hauptcharakter Lässe Ferl. Man muss den Vorgänger nicht gelesen haben, um dieses Buch genießen zu können.

Und Genuss ist in diesem Zusammenhang das richtige Wort. Der Autor versteht es blendend seine Geschichte in Worte zu fassen und zu Papier zu bringen. Dabei geht das Buch inhaltlich weit über einen normalen Krimi hinaus. Es geht zusätzlich um Verdrängung, Trauer, das Leben, Neid, Sinnfindung und Verbrechen. Das hört sich jetzt sehr düster an, aber der (schwarze) Humor kommt auch nicht zu kurz, was zu sehr skurrilen Situationen im Buch führt. Selbst das geheimnisvolle, sehr geschmackvolle Buchcover offenbart nach der Lektüre eine zusätzliche Dimension zum Verständnis der Ereignisse.
Die Charaktere, vor allem Lässe Ferl, sind authentisch dargestellt. Die Krise, in der er sich gerade befindet ist nachvollziehbar. Ähnliche Situationen und Gedanken hat bestimmt jeder von uns schon mal so oder ähnlich gehabt. Das macht ihn aber trotz einiger Aussetzer sympathisch. Man leidet mit ihm und wünscht ihm aus dem Loch seines Lebens wieder rauszukommen.

Fazit: „Die Saat von gestern“ ist von vorne bis hinten ein tolles Buch. Die Lesezeit verfliegt wie im Flug und nach dem Ende würde man gerne sofort ein weiteres Abenteuer von Lässe Ferl erleben. Wer ein Buch sucht, dass weit über einen Krimi hinausgeht und dabei noch wirklich intensiv unterhalten werden möchte, der kann an diesem Buch gar nicht vorbeikommen! Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 29.11.2023
Seel, Tina

Der sonderbare Fall der Rosi Brucker


ausgezeichnet

Ein Dorf und seine Abgründe

Schon beim Anblick des schön gestalteten Covers und ohne den Klappentext gelesen zu haben, wird man das Gefühl nicht los, dass die Handlung des Buches in den 70er Jahren spielen könnte. Und so ist es dann auch.

Es ist das Jahr 1975 und in einem Waldstück in der Nähe eines südpfälzischen Dorfes wird die Leiche der jungen Rosi Brucker gefunden. Es wird sogar versucht ein Lösegeld zu erpressen, da sie einer gut situierten Familie entstammt.
Trotz aller Versuche seitens der Familie Brucker die Umstände der Tat zu verheimlichen, erreichen die ersten Gerüchte das Dorf. Die Polizei taucht auf und stellt Fragen. Schließlich kennt hier jeder jeden. Im Laufe der Ermittlungen wird klar, dass hier jeder sein Geheimnis hat. Abgründe tun sich auf und Außenseiter Harald Hasenbach träumt von einer eigenen Mofa.

Autorin Tina Seel hat mit ihrem Kriminalroman „Der sonderbare Fall der Rosi Brucker“ ein intensives und extrem spannendes Buch geschrieben. Beim Lesen verspürt man eine permanente, unterschwellige Bedrohung. Man kann nur nicht ausmachen von wem. Alle vorgestellten Charaktere sind zumeist nicht sonderlich sympathisch und ihr Verhältnis mit den Mitmenschen oder der eigenen Familie ist eher derb. Trotz ihres barschen Umgangs untereinander ziehen sie den Leser/in in ihren Bann und man möchte mehr über die Umstände ihres Lebens erfahren. Da wird die Suche nach Rosis Mörder fast zur Nebensache.

Die Autorin versteht es sehr gut mit Sprache umzugehen. Es ist eine Freude diese Worte und Sätze zu lesen, da sie einen Fluss erzeugen, der mal mehr mal weniger reißend, eine ganz eigene Welt erschafft, die von Beginn an fasziniert. Es werden kleine Fallen aufgebaut in die der Leser tappen soll, denn eins ist sicher: Nichts ist so wie es scheint.

Da der Roman in den 70ern spielt, kann die Autorin Worte und Begrifflichkeiten wählen, die heutzutage ziemlich derb und verletzend wirken, aber früher einfach so umgangssprachlich benutzt wurden. Dies macht die ganze Geschichte noch authentischer.

Fazit: Einer der besten Kriminalromane des Jahres. Hier stimmt eigentlich alles. Wer auf der Suche abseits des Mainstreams ist wird hier ein tolles Buch finden, welches einen noch Tage nach Abschuss beschäftigen wird!
Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 22.11.2023
Miss Prickly;Kid Toussaint

Animal Jack - Der Planet des Affen


sehr gut

Animal Jack rockt!

Das nunmehr dritte Abenteuer führt Jack in die Welt der Affen. Affengott Nanuman ist verschwunden und alle Affen auf der Welt drehen am Rad und stürzen die Welt ins Chaos. Nur Jack scheint sich aufgrund seiner Fähigkeiten der Sache annehmen zu können und reist zusammen mit seinem Freund Malik kreuz und quer durch die Welt um den Aufenthaltsort des Affengottes ausfindig zu machen. Werden sie die Affen beruhigen können und die Katastrophe verhindern?

Jack ist wieder da! Doch wer war Jack eigentlich noch mal? Jack ist kein normaler Junge, sondern ein Irrwisch, ein Wesen mit magischen Kräften, das sich in jedes beliebige Tier verwandeln kann.

Mit „Animal Jack - Der Planet des Affen“ ist Miss Prickly und Kid Toussaint wieder ein sehens- und lesenswerter Comic gelungen, der sowohl junge als auch ältere Leser/innen blendend unterhalten wird. Neben der spannenden Geschichte wird auch auf das immer aktuelle Thema Artenschutz eingegangen. Die Dialoge sind für einen Comic schon tiefergehend, überzeugen zusätzlich aber noch mit einer Ausgelassenheit, die einfach ansteckend ist.

Highlight des Comics sind aber wieder die famosen Zeichnungen von Miss Prickly, die einige vielleicht auch von der Comicreihe „Die schreckliche Adele“ kennen. Hier bleibt kein Auge trocken. Die Zeichnungen strotzen nur so von Witz und Humor, sind aber gleichzeitig sehr liebevoll gestaltet.

Fazit: Hier stimmt einfach alles. Wer auf der Suche nach einem abenteuerlichen Comic mit Botschaft ist, liegt hier goldrichtig. Animal Jack bringt einfach nur Spaß! Folgt dem Ruf der Tiere!
Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 15.11.2023
Helmut, Jäger

Faule Äpfel


gut

Spannender Krimi mit aktuellem Bezug

Schon das ziemlich düstere Buchcover lässt erahnen, dass es sich beim nun mehr dritten Fall des nicht gerade vom Glück verfolgten Journalisten Carl Sopran nicht um einen Spaziergang im Park handelt. Vielmehr sieht es so aus, als ob Carl all sein Können unter Beweis stellen muss, um diesen Kriminalfall aufzuklären, da sonst entsetzliche Dinge ihren Lauf nehmen würden.

Doch worum genau geht es denn jetzt bei „Faule Äpfel“?
Carl Sopran, finanziell zur Zeit in unruhigen Zeiten lebend, bekommt durch einen alten Freund den Auftrag in der Nähe von Carls Wohnort am Bodensee über kriminelle Immobilienkäufe aus dem Baltikum zu recherchieren. Fast gleichzeitig verschwindet ein Paketbote spurlos. Bei einem der Pakete, das an seine ehemalige Partnerin Francesca Vianello adressiert ist, findet Carl einen mysteriösen Gegenstand. Als kurz darauf ein zweiter Fahrer unter ähnlichen Umständen verschwindet bleibt Carl nichts anderes übrig als zu ermitteln. Was er zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß: Die Ermittlungen offenbaren Schreckliches.

Helmut Jäger hat mit „Faule Äpfel“ einen spannenden und auch aktuellen Kriminalroman geschrieben. Das Ganze spielt dann auch noch vor der grandiosen Landschaft des Bodensees. Während Carl in diesem Fall doch manchmal ziemlich neben der Spur steht und etwas kopflos wirkt, können diesmal seine beiden Freundinnen Francesca Vianello und Julia Schiller mit tollem Einsatz überzeugen. Sie sorgen dafür, dass die Fäden bei Carl zusammenlaufen.

Der Schreibstil ist flüssig und leicht nachvollziehbar. Während man zu Beginn noch ziemlich im Dunkeln tappt, fängt man als Leser/in auch selber an zu ermitteln, um etwas Licht in Fall zu bekommen. Auf das, was da auf einen zukommt wäre man bestimmt nicht so einfach gekommen.

Fazit: Einen feinen und gut durchdachten Krimi hat Autor Helmut Jäger hier veröffentlicht. Es ist zwar nicht zwingend notwendig die Vorgänger gelesen zu haben, macht aber Sinn um die komplette Geschichte zu verstehen. Leseempfehlung!

Bewertung vom 10.11.2023
Scharf, Claudia

Licht, Schatten - Flederratten! / Das Geheimnis von Nox Bd.1


sehr gut

Tretet ein in die Welt von Nox!

Fill Willekin ist ein ganz normaler junger Tagling. Das heißt, er lebt am Tag genau wie wir Menschen und geht wie wir fast ganz alltäglichen Aktivitäten nach. Als da wären zum Beispiel Schule, Sport in Form von Sonnenball oder er hilft seinem Vater im Garten, da dieser die wichtigste Frucht der Magier,
Quascheln, anbaut.
Doch wenn der Abend anbricht, dann ist auch die Nacht nicht mehr weit. Und vor der Nacht haben alle Taglinge Angst, denn den Erzählungen nach leben in Nox (so wird die Nacht genannt) viele schreckliche Kreaturen, die gefährlich für die Taglinge werden könnten.

Durch ein Missgeschick steht Fill aber eines Tages vor seinem Elternhaus. Im Dunkeln. Allein? Nicht ganz. Ein sprechendes Glühwürmchen heißt ihn in Nox willkommen.
Diese Begegnung ist aber nur der Beginn eines Abenteuers, welches sich Fill nie hätte träumen lassen. Ist Nox wirklich so gefährlich wie alle sagen oder kann man als Tagling Bekanntschaft mit seinen Einwohnern machen?

Autorin Claudia Scharf hat mit „Das Geheimnis von Nox“ ein phantasievolles und spannendes, aber auch sehr lustiges Buch geschrieben. Das Setting ist frisch und unverbraucht. Die Idee ,dass die Lebewesen
des Tages Angst vor der Nacht haben und umgekehrt ist stark und wird von der Autorin sehr gut in Szene gesetzt. Der Schreibstil ist flüssig, schnell und trotzdem jederzeit leicht nachvollziehbar. Einige Kapitel könnten für sehr junge Leser/innen leicht gruselig sein, aber über die Stränge geschlagen wird eigentlich nie. Die Figuren und vor allem die Kreaturen sind sehr gut gelungen. Die sehr schön gezeichneten Illustrationen im Buch unterstreichen dies zusätzlich.

Das Buch selber ist aber auch schon ein echter Hingucker. Vom beeindruckenden Cover, über die Haptik bis hin zu dem sich ändernden Papierton wenn die Geschichte am Tag oder in der Nacht spielt, setzt das Buch tolle Akzente und hebt sich so von der Vielzahl der eher eintönigen Veröffentlichungen ab.

Fazit: Wer auf Magie, Abenteuer, Kreaturen, Humor und eine tolle Geschichte steht, der kommt in diesem Herbst nicht an „Das Geheimnis von Nox“ vorbei. Ein Buch, was bei all der Spannung einfach nur für gute Laune sorgt. Ehe man sich versieht hat man es auch durchgelesen. Und will mehr! GIB MIR MEHR!
Unbedingte Leseempfehlung!

Bewertung vom 08.11.2023
Clawien, Claudia;Buttmann, Jonathan

Sieben Farben Blau


sehr gut

Der Sprung ins kalte Wasser

Schon beim Anblick des atemberaubenden Buchcovers bekommt man Fernweh. Die Farben des Meeres ziehen einen ebenso in den Bann wie die beiden Autoren.

Ohne viel Segelerfahrung wollen die beiden Berliner Claudia Clawien und Jonathan Buttmann mit einem 40 Jahre alten Stahlboot in die Südsee segeln. Was als irre Idee beginnt nimmt mit der Zeit immer mehr Form an und wird letztlich auch in die Tat umgesetzt. Genug vom Druck der Gesellschaft zu funktionieren und immer nur weiter zu arbeiten und zu konsumieren, sehnen sich die beiden nach einem anderen Leben und Selbstbestimmung.

Nach dem Start in Berlin geht es über den Nord-Ostsee-Kanal und die Nordsee in den Atlantik. Schon auf diesem ersten Abschnitt begegnen den beiden Aussteigern gleichgesinnte Menschen, die ihnen Mut machen ihr Abenteuer durchzuführen. Viele von ihnen werden sie im Laufe der Jahre immer mal wieder antreffen. Gleichzeitig lernen sie aber auch die rauhe Seite der See kennen mit den heftigen Stürmen, die einem schon mal das Fürchten lehren können. Es
ist eine Mischung aus Ent- und Anspannung, wobei das Leben an sich auf das wesentliche reduziert ist. Sich einfach treiben lassen und alles auf sich zukommen lassen ist die Devise. So bleibt man dann auch mal länger an einem Ort als man im Vorfeld gedacht hat. Bis sie letztendlich in Kiribati im Pazifischen Ozean ankommen, sind dann doch sieben Jahre vergangen.

Was für ein Abenteuer. Mit sehr viel Ehrlichkeit und sehr detailliert beschreiben die beiden Aussteiger ihre Reise. Der Leser/in kommt so unglaublich nah an die Gefühlswelt von Claudia und Jonathan. Es ist fast so, als sei man mit auf dem Boot. Obwohl vieles auf dem Weg zum Ziel gut läuft, passieren natürlich auch nicht so schöne Dinge wie schwerer Seegang oder Reparaturen am Schiff. Doch auch diese Probleme werden irgendwie gemeistert.

So werden aus den beiden Seglern mit wenig Erfahrung mit der Zeit Vollblutsegler, die ihr altes Leben endgültig zurücklassen werden. Doch was werden die beiden machen wenn sie ihr Ziel erreicht haben?

Fazit: Ein Buch zum Nachdenken, zum Träumen, aber vor allem ein Buch, welches exzellent unterhält. Den beiden Aussteigern folgt man nur allzu gerne auf ihrer Reise ins für sie Unbekannte. Nicht wenige werden nach dem Lesen auch aussteigen wollen. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 06.11.2023
Wollschlaeger, Nicole

Elbschatz


sehr gut

Krimispannung aus Norddeutschland

Schon das Buchcover ist ein richtiger Hingucker! Der dort zu sehende Roboter ist einfach zu niedlich, gibt aber schon einen kleinen Hinweis auf den Inhalt des Buches.

Mit „Elbschatz“ begleitet der Leser/innen Kommissar Goldberg bereits zum achten Mal bei seinen Ermittlungen im fiktiven norddeutschen Kophusen. Diesmal geht es um Geocaching. In Kophusen? Ja, genau dort!

Die Leiche eines jungen Mannes wird gefunden. Beim Versuch herauszufinden was genau passiert ist und wie die Leiche an diesen Ort gekommen ist, strandet ein Düsseldorfer Reisebus mit Ziel Sylt in Kophusen. Was zuerst aussieht wie ein Zufall entwickelt sich durch das mehr als auffällige Verhalten einiger Reisender zu deutlich mehr. Kann das Team um Goldberg Zusammenhänge mit dem Tod des Mannes erkennen oder führen die Spuren ganz woanders hin?

Nicole Wollschlaeger hat mit „Elbschatz“ wieder einen tollen regionalen Kriminalroman geschrieben. Die Mischung aus Spannung und Humor überzeugt während der gesamten Lesezeit. Besonders gut gefallen die beiden Kollegen Hauke und Peter, die mit ihrer harten beziehungsweise zarten Seite zwei Aspekte der norddeutschen Mentalität wunderbar beschreiben.
Zudem macht es Spaß sich als Leser/in aktiv an der Auflösung des Falles zu beteiligen, indem man sich selber Gedanken über die Verbindung der Insassen des Reisebusses mit dem Toten macht.

Es ist nicht zwingend notwendig die Vorgänger gelesen zu haben. Das Buch und der Fall ist auch ohne die anderen Bände leicht nachvollziehbar und sehr lesenswert. Nach der Lektüre wird man sich die anderen Teile aber höchstwahrscheinlich ebenfalls zu Gemüte führen. Verdient hätten sie es.

Fazit: Mit „Elbschatz“ vereinen sich alle Merkmale, die einen guten Krimi ausmachen. Spannung, Humor, schräge Typen und ein gut durchdachter Fall sorgen für sehr schöne und anregende Lesestunden. Autorin Nicole Wollschlaeger ist eine Könnerin auf ihrem Gebiet! Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 05.11.2023
Birchall, Katy

Die beste Freundin beißt man nicht / Moon & Midnight Bd.1


ausgezeichnet

Maggie und Theodora rocken Skeleton Woods

Vielleicht erinnert sich die ein oder andere Person noch an die erfolgreiche Kinderbuchreihe „Der kleine Vampir“ der Autorin Angela Sommer-Bodenburg. Dort ging es seit dem ersten Band (erschienen 1979) um die Freundschaft des Menschenkindes Anton mit dem Vampirkind Rüdiger.

Eine ähnliche Geschichte, jedoch mit einem ganz anderen Setting, liegt auch beim neuen Buch der englischen Autorin Katy Birchall vor.

In „Moon & Midnight- Die beste Freundin beißt man nicht“ lernen wir Maggie Moon kennen, die Schauergeschichten liebt und vor nichts Unheimlichem Angst zu haben scheint. Sie zieht mit ihrer Familie nach Ghoston, in das letze Haus gleich neben den verbotenen Skeleton Woods. Niemand dürfe diesen Wald betreten, da in ihm laut der Legende Vampire leben würden.
Von Verbotenem angezogen, betritt Maggie den Wald und lernt das Vampirmädchen Theodora kennen. Sie verstehen sich auf Anhieb gut und werden Freundinnen. Doch auf beiden Seiten des Waldes herrschen Vorurteile und Gefahren. Gelingt es den beiden Mädchen gemeinsam dafür zu sorgen, dass die Dorfbewohner/innen friedlich mit den Vampiren koexistieren können!

„Moon & Midnight“ packt einen ab Seite eins. Der Charakter Maggie ist total sympathisch angelegt und fesselt den Leser/in durch ihre Furchtlosigkeit und ihren starken Willen. Vampirin Theodora ist neugierig, sehr athletisch und zum Glück Vegetarierin. Die beiden ergänzen sich super und wollen alles über die Welt des anderen wissen.

Das Buch punktet mit herrlichem Humor und einer spannenden, abenteuerlichen Geschichte. Da bleibt kein Auge trocken. Auch die Hintergründe der Vampire in den Skeleton Woods wird beleuchtet und vieles deutet darauf hin, dass es nicht das einzige Abenteuer von Maggie und Theodora bleiben wird.
Wenn man etwas bemängeln könnte, dann das etwas zu klischeehafte eher nur auf Mödchen zugeschnittene Buchcover. Jungs werden mit dem Buch auch ihre helle Freude haben.

Fazit: Ein Start nach Maß. Das Buch überzeugt auf ganzer Linie. Kinder (ab neun Jahre) und junggebliebene Erwachsene werden gleichermaßen begeistert. Vergnüglich, spannende Lesestunden sind vorprogrammiert. Unbedingte Leseempfehlung!