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CK
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Raum Stuttgart

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Insgesamt 215 Bewertungen
Bewertung vom 09.01.2025
Hilal, Moshtari

Hässlichkeit


ausgezeichnet

… bis ein Körper einfach nur noch ein Körper sein darf

„Hässlichkeit“ von Moshtari Hilal ist ein wirklich besonderes Buch: gleichzeitig sehr persönlich und mutig, poetisch und berührend, aber auch sehr politisch und aktuell.
Das Buch könnte man am ehesten als Essay bezeichnen, es ist auf jeden Fall einzigartig.
Moshtari Hilals Erkundungen, Analysen und Erinnerungen, Bildzitate und eigenen Zeichnungen zum Thema „Hässlichkeit“ und Schönheit/Schönheitsideale ist wirklich wertvoll.
Es handelt vom "Hass in der Hässlichkeit und vom Abseits und Gegensatz des Schönen."
Warum fürchten wir uns vor dem Hässlichen?
Woher kommt der Hass in der Hässlichkeit?
Das Buch ist eine wahre Bereicherung und bekommt von mir eine ganz klare Leseempfehlung!

„Der Blick dreht sich: hässlich ist nicht, wer angesehen wird, sondern wer mit der Intention der Entmenschlichung ansieht. Wie schauen wir auf abweichende Körper zurück, welches Interesse lässt uns auf diese Körper schauen? Oder sollten wir einfach gar nicht schauen, ist es an der Zeit, den Blick abzuwenden und auf uns selbst zu richten? Wessen Blick übernehmen wir, wohin wir uns auch wenden, in wessen Tradition steht unser Sehen?“

„Mit diesem Verständnis gibt es keine Hässlichkeit, die biologisch war oder ästhetisch zeitlos ist. Niemand ist hässlich, ohne angesehen zu werden, ohne den Kontrast, den Gegensatz, den Vergleich. Kein Vergleich ist universell, statisch und zeitlos. Wenn aber Hässlichkeit immer wieder allein durch unser soziales Miteinander geschaffen wird, welche Form von Gesellschaft braucht dann keine Hässlichkeit?"

"Die Versöhnung, die ich suche, soll den spaltenden Gegensatz auflösen, der alles bis hier bestimmte. Immer dann, wenn Schönheit ebenso wie Normalität die Hässlichkeit im Kontrast zu sich verlangen. Versöhnung bedeutet, diesen Gegensatz abzuschaffen durch Zusammenhang und Verständnis - bis ein Körper einfach nur noch ein Körper sein darf und Bilder in niemandes Haut mehr einschneiden.“

Bewertung vom 07.01.2025
Cordes, Stefan

BILLIE 'Ich fliege Himmel an mit ungezähmten Pferden'


sehr gut

Das viel zu kurze Leben der "Sappho Pommerns" Sibylla Schwarz


„BILLIE“ von Stefan Cordes erzählt die Lebensgeschichte von Sibylla Schwarz, genannt Billie, die während des dreißigjährigen Krieges mit ihrer Familie in Greifswald lebt. Sie war ein wirklich außergewöhnliches Mädchen, mutig und trotzig und voller Wünsche. Ihr größter Wunsch war es, eine berühmte Dichterin zu werden. Das war damals absolut unüblich, das Dichten war den Männer vorbehalten.
Der Roman gibt Billie eine Stimme, um von ihrem Leben zu berichten. Sie war anders als die anderen Frauen damals. Zwar erledigte sie auch die täglichen Hausarbeiten, aber sie zog auch heimlich mal Hosen an, um als Junge verkleidet außer Haus gehen zu können.
Nach einem solchen Ausflug schlägt sie der Onkel, der den abwesenden Vater vertritt, und verbietet ihr das Lesen. Doch der Hauslehrer Samuel, der ihren Bruder unterrichtet, erkennt aber ihr Potenzial und versorgt sie mit einem Buch über das Verfassen von Gedichten. Sie schöpft Hoffnung, dass ihr Traum wahr werden kann ... Doch das Schicksal meinte es nicht gut mit ihr: Viel zu jung musste Billie mit nur 17Jahren sterben.
Dennoch hinterließ sie eine beeindruckende Sammlung an Gedichten.
Stefan Cordes hat mit "Billie" einen recht gelungenen Mix aus historischem Roman und Biographie vorgelegt, der sich gut und flüssig liest

"Die Menschen werden zu murren anfangen, Billie", sagte er wie ein Vater, der seinem Kind die wichtigen Dinge des Lebens erklärt. "Was sollen sie denken, wenn ihre Töchter mit einem Mal dichten wollen, forschen, predigen, was denn noch? Regieren? Kriege führen?"

"Ich flieg jetzt außer mir, ich fliege von der Erden. Ich fliege Himmel an mit ungezähmten Pferden."

"Er blickt auf: "Poesie?"
"Alles erscheint anders aus einer anderen Perspektive", antwortete ich."

"Hat auch die Missgunst tausend Zungen
und tausend Zungen ausgestreckt,
kommt sie mit Macht auf mich gedrungen,
so werd' ich trotzdem nicht erschreckt!
Wer sich vertraut in allen Dingen,
wird Welt, wird Neid wird Tod bezwingen.
...
Wenn dir also mein schlichtes Schreiben
nicht passt, nicht, wie mein Dichten klingt,
dann lass einfach das Lesen bleiben,
bevor's dir noch mehr Unmut bringt!
Denn was auch immer ich geschrieben,
wird nie ein falscher Freund je lieben.
...
Ich werd' die Endlichkeit besiegen.
Und du wirst mich nicht unterkriegen!
Ich will nun ganz auf mich vertrauen
und meinen Weg mir selber suchen.
So kann's mir auch vor dir nicht grauen,
selbst wenn du wagst, mich zu verfluchen.
Wer sich vertraut in allen Dingen,
wird Welt, wird Neid wird Tod bezwingen!"

Bewertung vom 06.01.2025
Gernhäuser, Susanne

Mein Sachen suchen Lieblingsbuch


ausgezeichnet

Schönes Wimmelbuch für Kinder

„Mein Sachen suchen Lieblingsbuch“ von Anne Ebert, Stefan Seidel, Ursula Weller und Susanne Gernhäuser ist ein wirklich schönes Wimmelbuch aus dem Ravensburger-Verlag für Kinder ab 2 Jahren.
Wimmelbücher sind aus dem Kinderalltag nicht mehr Wegzudenken. Schon ich mochte sie als Kind unheimlich gerne, mein Kind liebte sie, und dieses hier haben wir in der Verwandschaft verschenkt. Was soll ich sagen? Es kamm sehr gut an.
Auf 11 Wimmelbuchseiten bietet dieses stabile und schön gestaltete Papp-Bilderbuch jede Menge zu Entdecken für aufgeweckte und neugierige Kinderaugen. So kann man sich einerseits sinnvoll mit den Kleinen beschäftigen, das Vorlesen und gemeinsame Anschauen/Benennen fördert die Sprachentwicklung der Kinder – aber hauptsächlich macht es einfach allen großen Spaß!
Ganz klare Empfehlung von uns!

Bewertung vom 04.01.2025
Raben, Mia

Unter Dojczen


ausgezeichnet

So viele ausgebrannte Frauen ...

„Unter Dojczen“ von Mia Raben ist ein sehr einfühlsames Buch mit einem wirklich wichtigen und gleichzeitig so „alltäglichen“ Thema. Erzählt wird die Geschichte der etwa fünfzigjährigen Polin Jola, die seit vielen Jahren als Pflegekraft in Deutschland arbeitet. Nach ihrem letzten Einsatz war sie völlig ausgebrannt und musste sich erholen. Nun geht es wieder zum nächsten Einsatz. Dieses Mal im schicken Hamburg, bei der wohlhabenden Familie von Klewen. Zwischen Jola und ihrer „Seniorki“ Uschi entwickelt sich mit der Zeit eine freundschaftliche Beziehung. Auch das Arbeitsverhältnis ist unerwartet gut, und zum ersten Mal schöpft Jola Hoffnung, dass sie wieder Kontakt zu ihrer inzwischen erwachsenen Tochter aufnehmen könnte. Wird eine Versöhnung gelingen?
Es gab gegen Ende einen Wendepunkt – hier hätte sich die Geschichte auch in eine andere Richtung entwickeln können. Mia Raben hat sich für eine optimistischere Richtung entschieden. Ich fand das gut. Die Realität mag (leider!) größtenteils für die vielen ausländischen Pflegekräfte noch anders aussehen, aber ein bisschen Hoffnung können wir hier brauchen.
Sowohl der Schreibstil auch die berührende Geschichte haben mir sehr gut gefallen.
Ganz klare Leseempfehlung von mir!

„Wenigstens Zigaretten waren in Polen noch billiger als in Deutschland. Und Menschen natürlich. Jola war zu alt für Illusionen. Das war der einzige Grund, warum sie hier erwünscht war: Sie war ein beliebtes, weil billiges Importprodukt. Wer würde dazu schon Nein sagen?“

"Vorauseilen. Gehorchen. Dienen. Erfüllen. Befriedigen. So hatte sie aktiv ihr Leben verkürzt. Sie hatte darüber einen Artikel gelesen. Pflegekräfte in der mitleidsfalle. Das was sie! Eine wie sie verlor ständig Lebensjahre. Wurden einfach hinten abgeschnitten wie ein Zopf."

"Ja, sie putzte immer noch ständig hinter sich her. Sie hinterließ nicht gern Spuren. Spuren waren ihr in der Vergangenheit immer wieder zum Vorwurf gemacht worden. Spuren boten Angriffsfläche. Wie oft war sie dafür kritisiert oder sogar angeschrien worden, irgendwelche Spuren hinterlassen zu haben!"

"Während der ersten Sitzungen hörte sie nur zu. Wie viele Frauen da waren, die an den unterschiedlichsten Orten gedient hatten, in Mistelgau, Königstein, Oberbetten, Mulmigen, Dörzbach und Eschwege, in Eystrup, Clenze und Wustrow. Als ihr das klar wurde, wie viele sie waren, was sie fassungslos. So viele ausgebrannte Frauen!"

Bewertung vom 30.12.2024
Schutzbach, Franziska

Revolution der Verbundenheit


sehr gut

Solidarität unter Frauen: Ein wichtiges Buch

Franziska Schutzbachs Buch "Die Erschöpfung der Frauen: Wider die weibliche Verfügbarkeit" war einfach großartig und ist für mich eines der wichtigsten Sachtücher der letzten Jahre. Ich durfte die Autorin in einer Lesung zu diesem Buch auch persönlich erleben, ein sehr schöner Abend. Deshalb war ich schon sehr gespannt auf ihr neues Buch "Revolution der Verbundenheit: Wie weibliche Solidarität die Gesellschaft verändert".
Leider ist die Umsetzung hier meiner Meinung nach nicht ganz so gut gelungen wie bei ihrem ersten Buch. Teilweise las es sich etwas sehr trocken und ziemlich theoretisch. Dennoch ist es definitiv ein sehr wichtiges und aktuelles Buch. Es zeigt auf, wie tief misogyne Strukturen verbreitet sind - aber es macht auch Hoffnung und zeigt Wege, wie eine Veränderung möglich sein kann.

"Das Patriarchat hat ein Interesse daran, dass Frauen glauben, sie könnten keine solidarischen Beziehungen führen."

"Wenn wir die Welt verändern wollen, müssen wir auch Zeit und Raum für Wärme, Emotionen, Fantasie und Enthusiasmus bereitstellen. Wir können unsere Kraft und Motive für Veränderung nicht nur aus der Einsicht beziehen, dass die Welt falsch ist."

"Es liegt in unserer Verantwortung, bessere und überzeugendere Bilder von Freiheit, Gerechtigkeit und Verbundenheit in Umlauf zu bringen, als die Angebote der faschistischen, reaktionären oder religiös-fundamentalistischen Kräfte. Wir dürfen Ihnen das Feld nicht überlassen."

Bewertung vom 28.12.2024
Deaver, Mason

Ich wünsch' dir nur das Beste


sehr gut

Ein schwerer Weg zum wahren Selbst

"Ich wünsch Dir nur das Beste" von Mason Deaver ist ein Young Adult Roman, der von Luca Mael Milsch ins Deutsche übersetzt wurde.
Der 18jährige Ben outet sich seinen Eltern gegenüber als nichtbinär, woraufhin sie ihn aus dem Haus werfen. Er findet Unterschlupf bei seiner Schwester Hannah, die er seit über 10 Jahren nicht mehr gesehen hat. Sie und ihr Mann helfen ihm beim Schulwechsel und finden eine Therapeutin für ihn, die ihm bei seiner Angststörung und anderen Sorgen hilft. Auf der neuen Schule freundet Ben sich mit Nathan an, doch bald wird Ben klar, dass er mehr für ihn empfindet.... kann er doch noch auf ein glückliches Leben hoffen?
Das Buch ist ein Aufruf, allen Menschen gegenüber freundlich und aufgeschlossen zu sein, unabhängig von Geschlecht, Sexualität und Lebenseinstellung. Unsere Kinder/Jugendlichen brauchen unbedingt eine sichere Welt, in der sie sich frei entfalten können.
Ich fand das Buch durchaus lesenswert und sehr gut geschrieben. Teilweise herzzerreißend traurig, aber auch voller Hoffnung.

Bewertung vom 24.12.2024
Huppertz, Nikola

Schön wie die Acht


ausgezeichnet

Sehr empfehlenswerter Jugendroman über Patchwork-Familien

In dem Buch "Schön wie die Acht" von Nikola Huppertz erzählt der zwölfjährige Malte aus der Ich-Perspektive von seiner Familie und seinem Leben. Malte liebt Mathe und Zahlen und trainiert gerade für die Mathe-Olympiade. Doch dann geht alles drunter und drüber: zum einen taucht in seiner Mathe-AG ein Mädchen, Lale, auf, das ihn ziemlich durcheinander bringt. Und das nicht nur, weil sie mindestens so gut rechnen kann wie er... Außerdem zieht vorübergehend seine 16-jährige Halbschwester Josefine bei seiner Familie ein, weil ihre Mutter auf eine Reha muss. Das bringt das Familienleben und Maltes Welt ziemlich durcheinander.
Ich fand das Buch wunderbar geschrieben. Das Thema Patchwork-Familien wird hier sehr gut und kindgerecht bearbeitet. Zur wirklich einfühlsam erzählten Geschichte passen auch die tollen Illustrationen. Der Roman hat meinem Kind und mir gleichermaßen gut gefallen!

Bewertung vom 23.12.2024
Marzano, Michela

Ich warte noch immer auf eine Entschuldigung


sehr gut

Keine einfachen Fragen - Ein sehr kluges, lesenswertes Buch


In „Ich warte noch immer auf eine Entschuldigung“ von Michela Marzano begegnen wir der Ich-Erzählerin Anna, einer Italienerin, die in Paris lebt und als Journalistin beim Radio sowie als Dozentin an der Uni arbeitet. Sie stellt sich in der Zeit nach #metoo Fragen über ihre eigenen Erfahrungen in Bezug auf Sexualität, Macht und das anerzogene Rollenverständnis als Frau.
Der autofiktional anmutende Roman liest sich eher wie ein Essay und hält dabei keine einfachen Antworten bereit. Vielmehr geht es hier um sehr kluge Fragen - und ich muss sagen, dass mich diese Fragen sowie auch das gesamte Buch noch lange Zeit beschäftigen werden. Keine leichte Kost, aber auf jeden Fall ein sehr lesenswertes Buch mit einer ganz anderen Herangehensweise an das Thema #metoo.

"Runter mit der Maske. Ich bin nicht immer nur nett und vernünftig. Wobei.
Nett und vernünftig bin ich schon, und wenn ich mir Mühe gebe, bekomme ich sogar ganz brauchbare Ratschläge hin.
Aber ich bin auch verlogen. Kaputt. Und schuldig.
Zum Beispiel wenn ich ihnen gegenüber nachgebe. Was nicht dasselbe ist wie einwilligen. Aber wann und wie erklärt man sich tatsächlich einverstanden? Wie lernt man das?"

"Aber warum schwieg ich? Warum sprach nicht auch ich darüber, was mir passiert war?
Tja, weil ich eben nichts Konkretes vorzubringen hatte. Was hätte ich auf Twitter oder Facebook schon schreiben können? Was erzählen? Ich war ja schließlich nicht missbraucht oder vergewaltigt worden wie all die anderen. Oder hatte doch auch ich ein Schwein, dass ich hätte verpfeifen können?
Ich konnte die Gunst der Stunde nicht nutzen, um jemanden anzuklagen. Und weshalb hätte ich das auch tun sollen? Ich war ja schließlich kein Opfer.
Alles, was mir je passiert war, war meine Schuld gewesen."

"Aber wenn ich gar nicht akzeptiere, sondern nur zulasse, ist das dann auch noch Einwilligung? Oder bloß Duldung? Und wenn ich etwas dulde, bin ich dann damit einverstanden, oder gebe ich nach? Und wenn ich nur nachgebe, was soll das für ein Einverständnis sein?"

"Wo beginnt und endet Gewalt?
Gibt es verschiedene Grade des Schreckens?
Gibt es Fälle, in denen das Opfer nur zu 50, 40 oder 30 Prozent Opfer ist oder eben zu 100 Prozent?"

„Wie schaffen die anderen das bloß, dass sie immer respektiert werden?“

Bewertung vom 20.12.2024
Heining, Birgit

Hochsensibilität und seelische Gesundheit - Praxisbuch


ausgezeichnet

Sehr empfehlenswertes und hilfreiches Buch zum Thema Hochsensibilität

Das Buch „Hochsensibilität und seelische Gesundheit – Praxisbuch: Mehr Ruhe, Gelassenheit und Achtsamkeit im Alltag mit hochwirksamen Tipps aus der Psychotherapie“ von Birgit Heining und Johanna Philippi bietet einen guten Einstieg in das Thema „Hochsensibilität“.
Es beginnt mit den Grundlagen, damit man ein (besseres) Verständnis für Hochsensibilität bekommt. Dabei beinhaltet das Buch sowohl Forschungsergebnisse als auch einen Praxisteil für mehr Wohlbefinden und seelische Gesundheit im Alltag.
Ich habe mich in dem Buch von Anfang an sehr wiedergefunden. Das Buch kann einem wirklich helfen, mehr Verständnis für sich selbst (und andere!) zu entwickeln. Die verschiedenen Tools fand ich allesamt sehr hilfreich (vor allem zu den Themen Reizüberflutung und Stress). Mit manchen Tools muss man sich wahrscheinlich länger beschäftigen, andere lassen sich einfach und schnell umsetzen. Hier muss vermutlich jeder selbst schauen, was für einen passend ist, das ist ja ganz individuell.
Insgesamt fand ich das Buch vom Aufbau und Schreibstil her rundum gelungen und kann es unbedingt für alle Betroffenen und Interessierten empfehlen!

Bewertung vom 19.12.2024
Hach, Lena

Ich, Tessa und das Erbsengeheimnis


ausgezeichnet

Sehr einfühlsames und wertvolles Jugendbuch

„Ich, Tessa und das Erbsengeheimnis“ von Lena Hach ist ein sehr empfehlenswerter, liebenswerter und berührender Jugendroman. Dabei kommt aber auch der Humor nicht zu kurz. Es passt hier einfach alles, finde ich.
Die Geschichte erzählt aus der Ich-Perspektive der elfjährige Paul, der ein leidenschaftlicher Detektiv ist. Endlich hat er einen richtigen Fall: im Nachbarhaus zieht ein Mädchen ein, das ihm ziemlich seltsam vorkommt. Wieso geht sie immer viel früher zur Schule als nötig? Auch ansonsten verhält sie sich komisch. Bald findet er heraus, dass das Mädchen, Tessa, einige „Ticks“ hat. Doch davon lässt Paul sich nicht abschrecken, sondern ganz im Gegenteil. Er findet sie interessant und verliebt sich auch ein bisschen in sie. Von ihrer anfangs eher abweisenden Art lässt er sich nicht abschrecken: Er möchte möchte ihr Freund sein und ihr bei ihren Problemen helfen.
Die Geschichte behandelt auf sehr kindgerechte und einfühlsame Art nicht nur den Wert einer Freundschaft, sondern auch die Themen "Ticks" und Zwangsstörungen. Dabei ist das ganze trotz des eher schweren Themas so leicht geschrieben, dass ich das Buch bedingungslos für Kinder ab ca. 10 Jahren empfehlen kann
Dies war nicht das erste und ganz sicher nicht das letzte Buch von Lena Hach, das wir gelesen haben! Solche großartigen Bücher brauchen wir für unsere Kinder und Jugendlichen!