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Jackiistz
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Insgesamt 149 Bewertungen
Bewertung vom 26.07.2022
Irwin, Sophie

Wie man sich einen Lord angelt (eBook, ePUB)


sehr gut

„Wie man sich einen Lord angelt“ – alleine dieser Titel sollte alle Frauen aufmerksam machen und so konnte auch ich dem „Lady’s Guide“ von Sophie Irwin nicht widerstehen und habe mich ein Wochenende lang wieder in die Welt des Jahres 1818 versetzen lassen. Natürlich bin auch ich großer Bridergton-Fan und habe die bekannte Netflix-Serie durchgesuchtet. Aus diesem Grund waren meine Erwartungen an den Roman rund um Kitty Talbot und ihre Familiengeschichte auch sehr hoch. Denn er beschreibt sich selbst als eine Mischung aus Bridgerton und Jane Austen.

Die junge Kitty Talbot hat ein Problem. Ihre Eltern sind beide bereits verschieden, sie hat vier jüngere Schwestern, Schulden ihres Vaters zu begleichen und steht jetzt auch noch ohne Verlobten da, denn dieser hat sich aus unbekannten Gründen von ihr gelöst und wird nun eine andere heiraten. Kitty ist somit in einer sehr misslichen Lage, denn irgendwie muss sie ihre jüngeren Schwestern ernähren und möchte natürlich auch den Familiensitz halten. Deshalb entschließt sie sich kurzerhand auf die Suche nach einem neuen Verlobten und zukünftigen, vor allem reichen, Ehemann zu machen. Ihre Suche führt sie mit ihrer Schwester Cecily zusammen nach London zu einer „Tante“ der Mädchen. Dort erhofft sich die zielstrebige Kitty die Ballsaison bestreiten zu dürfen. Leichter gesagt, als getan, denn als Dame ohne Stand gelangt man nicht so einfach in die Welt der Lords und Ladys. Mit einer List bekommt sie es dann doch hin die reichen und schönen um ihren Finger zu wickeln und hat auch schnell viele Verehrer gesammelt. Als sie sich jedoch auf einen dieser festgelegt hat, funkt dessen Bruder dazwischen. Dieser durchschaut ihre Absichten nicht aus Liebe zu heiraten, sondern rein wegen des Geldes. Der Bruder, Lord Radcliffe, und sie verfolgen bald das gleiche Ziel. Einen Ehemann für Kitty zu finden, der NICHT Lord Radcliffes Bruder ist. Wird Kitty es in der Kürze der Zeit schaffen einen reichen Junggesellen zu bezirzen und diesen zu ihrem Ehemann und Retter zu machen? Oder funkt ihr die Liebe dann doch dazwischen…?

Vorab, ich finde, dass dieser Roman definitiv mit der Serie Bridgerton mithalten kann (die Romane zur Serie habe ich leider nicht gelesen und kann dies somit nicht beurteilen). Auch Jane Austen entdecke ich in diesem Buch auf jeden Fall. Inhaltlich hat mir der Roman somit sehr gut gefallen. Die Geschichte finde ich erfrischend und gut gemacht. Schön ist auch, dass man sich wieder einmal in die Ballsaison hineinversetzen konnte. All die jungen Lords und Ladys die sich gerne verheiraten möchten auf prunkvollen Bällen in edlen Roben ließen mich träumen. Die einzelnen Charaktere fand ich auch gut dargestellt. Man konnte sich in ziemlich jeden Charakter gut hineinversetzen und jedem auch eine gewisse Eigenart entnehmen. Da ist natürlich die unerschrockene Kitty, die sich im Laufe des Buches weitaus größeren Gefahren, als ihren liebestollen Verehrern stellen muss, ihre Schwester Cecily, die ein wahrer Bücherwurm zu sein scheint und eine eher romantische Vorstellung von der Liebe hat. Lord Radcliffe erscheint zu Anfang eher kühl und distanziert, kommt im Laufe der Geschichte aber doch etwas aus sich raus und zeigt Gefühle. Seine Geschichte hätte ich mir jedoch etwas intensiver gewünscht. Man hätte noch etwas mehr in die Tiefe gehen können, um seine Vergangenheit und somit sein Handeln zu begreifen. An sich sind die Figuren des Romans dennoch gut gelungen und ich habe mich richtig mit ihnen angefreundet. Den Schreibstil fand ich auch leicht verständlich und kam deshalb auch so schnell durch. Ich finde den Roman sehr erfrischend und unterhaltsam. Er hat mir mein Wochenende versüßt und ich habe mich damit sehr gut unterhalten gefühlt.

Bewertung vom 25.07.2022
Groff, Lauren

Matrix


weniger gut

In dem Roman „Matrix“ von Lauren Groff geht es um die uneheliche Tochter des Königs, Marie. Dieser wird nicht gerade die Schönheit in die Wiege gelegt und außerdem ist sie viel zu groß und ungelenk für eine Frau am Hofe. Deshalb schickt ihre Königin Eleanore sie in ein Kloster. Dieses ist allerdings alles andere als in einem guten Zustand und Marie merkt schnell, dass sie lediglich von ihrer geliebten Königin abgeschoben wurde.

Marie ist eine Kämpferin, eine Kriegerin und eine Amazone. Sie passt so gar nicht in das Frauenbild, welches im 12. Jahrhundert herrscht. Im Kloster übernimmt sie die Stelle der Priorin und gewinnt durch ihre unbeirrte Art schnell die Gunst ihrer Mitschwestern. Dass das Klosterleben nicht einfach ist, merkt sie auch sehr schnell. Denn dieses Kloster hier ist bettelarm und von Krankheit heimgesucht. Marie schafft es jedoch durch ihre unerschütterliche Art und ihr Durchhaltevermögen das Kloster zu einem der reichsten im Lande zu machen. Sie hat immer mehr und vor allem größere Ideen, wie sie das Kloster, dessen Reichtum und ihre Schwestern beschützen kann. Auf ihrem Weg dabei begleiten sie viele, andere Frauen. Manche von ihn begleiten sie über ihr ganzes Leben im Kloster, andere verliert sie währenddessen. Was Marie jedoch nie verliert, ist ihren Mut. Bis ins hohe Alter hat sie noch große Ideen und Pläne, die sie umsetzen möchte.

Zuerst ist zu sagen, dass ich die Geschichte im Allgemeinen recht spannend finde. Aus diesem Grund hatte ich mich nach dem Klappentext und der kleinen Leseprobe dazu entschieden das Buch zu lesen. Leider war es am Ende so gar nicht meins. Dies hat viele Ursachen. Angefangen mit dem Schreibstil. Diesen zu lesen und die Worte dabei aufzunehmen und zu verstehen, war für mich hier gar nicht so einfach. Die Erzählung ist gespickt von Fremdworten (viele Begriffe aus dem Kloster waren mir natürlich nicht geläufig und ich musste einige Male googeln, da sie doch häufiger verwendet wurden). Das macht das Lesen von vorneherein schon schwieriger. Auch, dass es keine richtigen Dialoge zwischen den Charakteren gab, machte mir etwas zu schaffen. Bei diesem Buch handelt es sich nämlich um eine reine Erzählung über Maries Leben im Kloster. Wie gesagt, die Geschichte an sich finde ich total spannend, hätte meiner Meinung nach aber besser aufgemacht sein können. Man begleitet Marie ihr ganzes Leben über. Trotzdem kam ich ihr nie so wirklich nahe. Ich hatte ganz im Gegenteil eher eine gewisse Antipathie ihr gegenüber. Natürlich fasziniert mich an ihr, dass sie sich immer durchgesetzt hat und nur zum Wohl ihrer Schwestern und des Klosters gehandelt habe. Aber meine Meinung nach hat sie so manches Mal ohne Rücksicht auf Verluste gehandelt und dabei auch entsprechende Verluste erzielt. Sie mag eine Vorreitern des Feminismus gewesen sein, jedoch hätte ich gerne mehr über sie und ihre Gefühle erfahren. Das kam mir hier etwas zu kurz. Ihre Gefühle wurden zwar ein ums andere Mal angeschnitten, aber so wirklich greifen konnte ich sie dabei nicht. Auch die anderen Charaktere kamen mir nicht besonders nahe. Es ist wirklich schade, da die Handlung für mich viel Potential bot. Vielleicht habe ich die Geschichte aber auch einfach schlichtweg nicht verstanden.

Bewertung vom 14.07.2022
Duda, Christian

Baumschläfer


ausgezeichnet

Der Roman „Baumschläfer“ von Christian Duda ist für mich mal ein völlig anderes Buch gewesen. Es behandelt ein ernstes Thema unserer Gesellschaft, bei dem wir auch heute wirklich noch nacharbeiten müssen. Der Roman ist so erschreckend wahr geschrieben, dass man es an manchen Stellen gar nicht fassen kann.

Der 24. Januar soll für Marius der Tag sein, an dem sich sein Leben komplett verändern soll. Und das nicht zum Positiven. Denn an diesem Tag stirbt Marius Mutter. Ihr Tod ist kein normaler Tod, denn sie wurde kaltblütig ermordet. Von ihrem eigenen Ehemann und Vater ihrer Kinder. Marius versucht noch mit allen Mitteln ihr zu helfen und sich gegen den Vater zu wehren, doch seine Mühe ist vergebens. Auch er wird bei dieser Attacke schwer verletzt und schafft es gerade noch sich in eine Versicherungsfirma in seiner Straße zu schleppen. Für seine Mutter kommt jedoch jede Hilfe zu spät. Von diesem Tage an sind seine Schwester Esther und er auf sich allein gestellt. Sein Vater geht für dieses Verbrechen ins Gefängnis und die Verwandtschaft schert sich nicht groß um die beiden. So landen sie gemeinsam in einer Wohngruppe/einem Heim, das besonders für Marius keine große Hilfe darstellt. Immer mehr kapselt er sich ab, versucht den blöden Sprüchen der anderen Kinder zu entgehen und reißt sich dann letztendlich komplett los und lebt auf der Straße. Dort ergeht es ihm nicht gut und er erfährt, was es heißt obdachlos zu sein.

Als ich zuerst den Klappentext las, sprach mich das Buch ein bisschen an. Wenn man nur diesen liest und das Cover sieht, erscheint das Buch nicht besonders aufregend. So ging es mir jedenfalls. Der Leseprobe wollte ich trotzdem eine Chance geben und muss gestehen, dass sie mich schon gepackt hatte. Vor allem, als ich dann realisierte, dass ich den Inhalt des Buches bereits kenne… Denn auch wenn hier die Namen der Protagonisten fiktiv sind, handelt es sich doch um eine wahre Begebenheit. Dies gibt dem Ganzen natürlich einen faden Beigeschmack, denn was die Story aussagt ist schon wirklich heftig. Aufmerksam wurde ich im letzten Jahr auf den Fall, der sich bereits vor einigen Jahren zugetragen hat, durch einen bekannten True Crime Podcast. Dieser behandelte in einer Folge den Fall des Marc S., dessen Leben anders als geplant verlief und mit gerade einmal 17 Jahren ein jähes Ende fand. Seine Mutter wurde, wie in Christian Dudas Geschichte auch, mit 33 Messerstichen von seinem Vater getötet. Danach lief für den jungen Mann gar nichts mehr gut und er lebte letztendlich auf der Straße. Der Fall ist wirklich grausam, da man immer im Hinterkopf diesen einen Gedanken hat. Wieso hilft diesem jungen Menschen niemand aus seiner Notlage? Man merkt auch in diesem Buch direkt, dass der Junge einfach zu wenig Hilfe und Unterstützung bei der Aufarbeitung dieser schlimmen Erlebnisse erhalten hat. Es hätte vieles anders laufen können und vielleicht hätte das „Marius“ (in diesem Fall) irgendwie geholfen sein Leben wieder in die richtige Bahn zu bringen. Der Schreibstil Dudas in diesem Buch ist etwas gewöhnungsbedürftig, macht aber auch die Situation rund um Marius deutlich. Man taucht sehr oft in dessen Gedanken ein, die meist wirr und unzusammenhängend sind. Dass Gefühl, dass Marius sich nach und nach selbst verliert, ist fast zu greifen. Er verliert sich und seinen Versand immer ein Stückchen mehr.

Für mich war das Buch, welches ich in nicht einmal zwei Tagen durchgelesen hatte, sehr interessant, aber auch sehr verstörend. Da ich den Fall rund um diesen armen Jungen bereits kannte, hatte ich ein gewisses Vorwissen und habe mir im Nachhinein auch noch einmal die Podcastfolge dazu angehört.

Das Buch hat mich total gefesselt und ich kann es wirklich empfehlen. Auch wenn es sich hierbei um etwas schwerere Kost handelt. Geschichten, die auf wahren Begebenheiten basieren, hinterlassen bei mir immer einen Klang, den ich auch Tage später nicht so leicht losbekomme.

Bewertung vom 12.07.2022
Kaspari, Carla

Freizeit


weniger gut

Der Roman „Freizeit“ von Carla Kaspari machte mich zu Beginn nach dem Lesen des Klappentextes doch sehr neugierig. Es handelt von einer Frau, Franziska, die es bereits geschafft hat sich in jungen Jahren selbst zu verwirklichen. Sie lebte eine Zeit lang in Paris, hatte schon eine ernsthafte Beziehung, die sie sehr erwachsen beendet hat und hat nach ihrem erfolgreich abgeschlossenen Studium ein gutes Einkommen. Sie braucht sich also eigentlich keine Gedanken zu machen. Eigentlich, denn Franziska hat in ihrem Inneren doch ein paar Konflikte und Kämpfe auszutragen.

Sie ist nicht ganz glücklich und weiß nicht, woran das genau liegen könnte. Nachdem sie mit ihrem französischen Freund Cyril Schluss gemacht hat, zieht es sie zurück in die Heimat, nach Deutschland. Dort trifft sie auch wieder auf ihre alten Freunde von damals und erkennt schnell, dass das Zusammensein mit diesen nicht mehr so ist, wie sie es gewohnt war. Sie hinterfragt sich selbst und auch ihre Freunde und weiß nicht so wirklich, wie diese Situation zwischen ihnen entstehen konnte. Eifersucht nagt dazu noch an ihr und die Vergangenheit ist immer präsent und allgegenwärtig. Es scheint fast so, als würde Franziska sich nach der Vergangenheit zusammen mit ihren Freunden und auch der Familie regelrecht sehnen. Und ich glaube, dass es wirklich vielen Menschen so geht. Wird man älter, entwickelt man sich oft in eine andere Richtung und dann kann es passieren, dass man das vergangene mehr zu schätzen merkt und es vermisst. Nur scheint es mir hier so, als würden Franziska nichts dafür tun wollen diesen Umstand zu ändern. Generell erscheint sie mir eher unsympathisch und ich komme beim Lesen nicht richtig an sie heran. Sie ist zwar sehr zielstrebig und das mag ich persönlich, allerdings hat sie eine gewisse Art an sich, mit der ich im realen Leben nicht könnte. Da sind mir sogar ihre Freunde emotional nähergekommen, als Franziska selbst. Und dass, obwohl auch diese für mich nicht wirklich Gestalt annehmen konnten. Die Charaktere in dieser Geschichte sind für mich eher blass und man findet kaum Bezug zu ihnen. Sie werden immer nur kurz angerissen und man erfährt nicht allzu viel über sie.

Ich muss generell gestehen, dass ich mir mehr von diesem Buch erhofft hatte. Der Klappentext ließ sich gut lesen und ich hatte mir etwas mehr Spannung vorgestellt. Das Thema an sich ist ja auch nicht schlecht gewählt und da ich ungefähr im gleichen Alter wie Franziska und ihre Freunde bin, hätte ich diese Geschichte bestimmt gefühlt. Jedoch ist hier emotional bei mir nichts passiert und ich konnte mich einfach nicht in die Geschichte hineinversetzen. Zwischendurch wird nicht nur über Franziskas Leben erzählt, sondern auch kleine Teile aus ihrem eigenen Buch (an dem sie gerade schreibt) eingefügt. Auch diese Textstücke haben mich nicht gepackt und erschienen mir oft zusammenhangslos. Auch, dass im Klappentext ein unabgeschlossenes Kapitel in Franziskas Leben angesprochen wurde, machte mich neugierig auf die Story. Leider ist auch das meiner Meinung nach zu kurz gekommen und wurde nur etwas angerissen.

Mein Fazit: Die Story an sich hätte viel Potential gehabt, aber die Geschichte ist meiner Meinung nach nicht so gut umgesetzt worden. Ich hätte mir mehr Tiefe in allem gewünscht.

Bewertung vom 05.07.2022
Paulin, Claire

Blanche Monet und das Leuchten der Seerosen / Ikonen ihrer Zeit Bd.7


sehr gut

In dem Roman „Blanche Monet und das Leuchten der Seerosen“ von Claire Paulin geht es, wie der Name schon schnell erahnen lässt, um eine Monet. Allen sollte der Name des berühmten Malers Claude Monet ein Begriff sein. Jeder Mensch kennt seine Werke und es gibt auch heute noch viele Bewunderer. Er hat den Impressionismus geprägt und ist ein wahrer Revolutionär gewesen. So viel wusste auch ich vor diesem Buch über den Maler Monet. Doch wie sah es in seinem Leben genau aus?

Auch wenn der Roman sich um Blanche Monet, geborene Hoschedé, dreht, erfährt man doch einiges über das bewegte Leben des Claude Monet. Doch nun erst einmal zur jungen Blanche Monet und wie sie zu ihrem berühmten Nachnamen kam.

Blanche Hoschedé wächst gut behütet mit ihren Geschwistern und ihren Eltern auf einem wunderschönen Anwesen auf. Die elfjährige hat keine Sorgen zu fürchten, denn ihr Vater besitzt ein Vermögen. Er ist unter anderem Kunstsammler und so passiert es, dass er einen aufstrebenden Künstler in sein Haus einlädt, Claude Monet. Blanches Vater glaubt fest an dessen Talent und beauftragt ihn mit einigen Kunstwerken. Bis die Stimmung im Hause Hoschedé immer bedrückter wird und die Familie am Ende das Anwesen räumen muss. Denn Blanches Vater hat sich hoch verschuldet und kann für den Unterhalt der Familie alleine nicht mehr aufkommen. Glücklicherweise erklärt sich Claude Monet bereit seinem einstigen Gönner zu helfen und nimmt dessen komplette Familie bei sich auf. Auch er und seine Frau Camille haben selbst nicht viel. Er will es sich jedoch nicht nehmen lassen, sich um die Frauen (und auch um den einzigen Sohn der Hoschedés, Jaques) der Familie Hoschedé zu kümmern. Über die Jahre erleiden beide Familie herbe Schicksalsschläge und scheinen nicht aus dieser unglückseligen Situation herauszukommen. Und in all dieser Zeit entwickelt sich eines der Hoschedé Kinder künstlerisch weiter: Blanche liebt das Malen und schaut Monet stundenlang dabei zu. Außerdem assistiert sie ihm so oft es geht um dabei von ihm zu lernen und künstlerisch zu wachsen. Für Blanche gibt es nichts schöneres als die Malerei und eines Tages möchte sie so erfolgreich wie Monet werden. Es soll jedoch der Tag kommen, an dem sie nicht nur Liebe für die Malerei empfindet… Auch in Gestalt eines amerikanischen Künstlers erscheint sie ihr. Diese Liebe wird jedoch nicht von jedem so akzeptiert und es kommt, wie es kommen muss und Blanche muss sich entscheiden, was sie lieber mag.

Der Roman ist interessant geschrieben und liest sich sehr gut. Vor allem gefällt mir hierbei sehr, dass man viel über Claude Monet erfährt, auch wenn es in erster Linie hierbei um die eher unbekannte Blanche Hoschedé, spätere Monet geht. Auch Blanche hat viele Qualitäten im Bereich des Malens und bringt auch im Laufe ihrer „Karriere“ einige, fantastische Kunstwerke zustande. Diese lachen sich später auch für gutes Geld verkaufen. Sie hat also wirklich gut aufgepasst und einiges von Monet gelernt. Sie mochte er von allen Hoschedé Kindern immer am liebsten, so Monets Frau Camille immer.
Blanche ist auch die einzige, deren Charakter mir in diesem Buch am greifbarsten war. Natürlich erfährt man auch vieles über ihre Geschwister und die Eltern. Allerdings sind sie mir nie so nahegekommen und wurden meiner Meinung nach nur ein klein wenig angerissen. Charakterzüge und Eigenarten ließen sich jedoch auch bei den Nebencharakteren schnell ausmachen. Ich hätte mir trotzdem ein wenig mehr Tiefe für die einzelnen Charaktere gewünscht. Alles in allem war der Roman doch sehr unterhaltsam und vor allem konnte ich mit ihm mein Wissen über Claude Monet ein wenig aufbessern.

Für mich war es spannend etwas über Claude Monet, mehr über seine Kunst und auch Blanche zu erfahren. Wie sie zu ihrem späteren Nachnamen „Monet“ kommt, möchte ich an dieser Stelle jedoch nicht verraten. Es sei nur so viel gesagt: Es handelt sich nicht nur um einen Künstlernamen.

Bewertung vom 21.06.2022
Fabiani, Annette

Die Champagnerfürstin


ausgezeichnet

Im Roman „Die Champagner Fürstin“ von Annette Fabiani geht es um gleich zwei sehr starke Frauen, die sich im 18. Jahrhundert gegen die Männerwelt und auch den in Frankreich herrschenden Kriege behaupten müssen. Sowohl die Witwe Barbe-Nicole Cliquot, als auch die erst kürzlich zur Witwe gewordene Jeanne Pommery sind in ihren Leben fest mit dem Weingeschäft verwurzelt. Diese Gemeinsamkeit verbindet die beiden Frauen sehr. Besonders in einer Zeit, in der Frauen eigentlich noch nicht die Führung von Unternehmen übernommen haben.

ACHTUNG SPOILER! BITTE AB HIER NICHT WEITERLESEN; FALLS DER INHALT DES BUCHES UNBEKANNT BLEIBEN SOLL.

Jeanne Pommery ist erst seit kurzem Witwe. Ihr geliebter Mann Alexandre verstarb recht unerwartet und hinterlässt ihr nun sein Unternehmen, welches sich voll und ganz auf den Wein- und Champagnerhandel spezialisiert hat. Keine leichte Aufgabe für eine so junge Witwe, die auch nicht wirklich etwas vom Geschäft versteht. Die Frage, die sich doch immer mehr aufdrängt, lautet nun: Wird sie das Geschäft ohne ihren Mann weiterführen und alles übernehmen? Jeanne ist sich unsicher, bekommt dann aber von ganz unerwarteter Seite Hilfe und Unterstützung. Die sogenannte „Champagner Fürstin“. Barbe-Nicole Cliquot sucht die junge Witwe auf und erzählt ihr alles, was sie über das Geschäft weiß. Denn auch Barbe-Nicole erlebte vor so vielen Jahren das Gleiche, was nun auch Jeanne durchmachen muss: Sie verlor ihren Mann Francois auch als recht junge Frau und führte dann sein Unternehmen in seinem Namen weiter. Die ältere Frau spricht der Jüngeren gut zu und ermutigt sie sogar das Geschäft weiterzuführen (auch wenn die beiden dann Konkurrentinnen wären). Natürlich klärt sie sie auch über die schwierigen Seiten des Geschäftslebens auf und macht ihr klar, dass es ohne einen starken Willen und die richtigen Menschen in ihrem Leben schwer werden kann. Sie beleuchtet nicht nur die schönen Seiten, den Ruhm und den Erfolg, den die junge Jeanne erlangen kann, sondern auch die Schattenseiten. Was hat Barbe-Nicole alles für Geschichten zu erzählen? Und wie wird Jeanne Pommery sich am Ende entscheiden?

Der Roman hat einen schönen Schreibstil, der sich trotz der oft altertümlichen Sprache, gut lesen ließ. An manchen Punkten habe ich zwar gestockt, da viele Begriffe des Krieges und natürlich auch der französischen Sprache dabei waren. Alles in allem, kam ich aber gut durch den Text und hatte das Buch mit 523 Seiten innerhalb von zwei Tagen durchgelesen. Die Geschichte hinter Barbe-Nicoles Erfolg und dann auch später Jeanne Pommerys Werdegang, sind sehr spannend zu verfolgen und geben einen guten Einblick in das Frankreich und generell Europa im 18. Jahrhundert. Sehr interessant fand ich vor allem den geschichtlichen Teil des Buches. Es wurde viel über den Krieg zwischen den Franzosen mit Napoleon und den Mächten in Preußen, Österreich und Russland gesprochen. Für mich ein spannendes Thema, welches ich so gar nicht mehr auf dem Schirm hatte. Da ist aus dem Geschichtsunterricht wohl nicht mehr so viel hängengeblieben. Für die kleine Auffrischung war ich somit sehr dankbar. Der Krieg damals ist auch einer der Gründe, warum es für die beiden Frauen so schwer wurde ihre Geschäfte richtig und erfolgreich zu führen.

Alles in allem ist dieses Buch sehr erfrischend gewesen und ich bin dankbar einen kleinen Einblick in das Geschäftsleben in Frankreich im 18. Jahrhundert bekommen zu haben. Wer es eher etwas historischer mag, aber auf eine gute Geschichte nicht verzichten möchte, sollte sich „Die Champagner Fürstin“ auf jeden Fall einmal genauer ansehen.

Bewertung vom 03.06.2022
Washburn, Kawai Strong

Haie in Zeiten von Erlösern


sehr gut

Der Roman „Haie in Zeiten von Erlösern“ von Kawai Strong Washburn behinhaltet nicht nur die Geschichte einer hawaiianischen Familie, sondern auch viele Sagen, Mythen und die Erzählungen über alte Götter aus Hawaii.

Nainoa ist gerade einmal sieben Jahre alt, als ihm etwas sehr Seltsames passiert. Er ist mit seiner Familie auf einer Bootstour und fällt dabei ins Meer. Voller Sorge sehen seine Familie und die anderen Menschen auf dem Boot dabei zu, wie der kleine Junge zu ertrinken droht. Dazu soll es aber nicht kommen, denn er wird von einem ganzen Schwarm Haien wieder sicher zum Boot zurückgebracht. Der größter der Haie trägt ihn in seinem Maul ganz sanft und vorsichtig zu seiner Mutter zurück ohne dem Jungen dabei nur ein Haar zu krümmen. Seit dieser Begebenheit hält man Noa für ein ganz besonderes Kind. Dies liegt nicht nur an der Tatsache, dass ihn die Haie verschonten, sondern auch daran, dass er besondere Fähigkeiten entwickelt hat. Er kann Menschen in Not helfen und lindert deren Schmerzen und Verletzungen. Bald schon kommen immer mehr Menschen in das Haus seiner Familie und wollen etwas von dem Wunder erfahren, welches Nainoa vollbringen kann. Dass dies einen enormen Druck mit sich bringt, merkt auch Nainoa ganz schnell. Mit der Zeit kommen immer weniger Nachbarn und Bekannte vorbei und schließlich hören die Besuche ganz auf. Schlecht für seine Familie, denn mit seinen Wundern hat er sie finanziell immer über Wasser gehalten. Als Nainoa und seine Geschwister Dean und Kaui immer älter werden, möchten sie weg von ihrer hawaiianischen Insel und rauf auf’s Festland. Alle drei Kinder haben unterschiedliche Vorstellungen vom Leben. Eines haben sie jedoch gemeinsam: Sie möchten erfolgreich sein in dem was sie tun und etwas bewirken. So verliert sich Dean weiter im Basketball, Kaui studiert an der Universität und Nainoa wird Rettungssanitäter. Die drei verfolgen weiterhin ihr Ziel im Leben, während ihre Eltern Malia und Augie auf der Insel zurückgeblieben sind. Es kommt jedoch der Tag, an dem bei allen drei Kindern etwas schief zu laufen scheint und sie von ihrem Weg abdriften. Es zieht sie auch wieder nach Hause und dort bekommen sie auch alle ihre „eigene, spezielle Aufgabe“ im Leben.

An sich kam ich ganz gut durch das Buch und fand auch die Geschichte über alte, hawaiianische Götter sehr spannend. Es gab allerdings viele hawaiianische Begriffe, über die ich ein um’s andere Mal gestolpert bin. Diese werden ganz hinten im Buch zwar genau erklärt und erläutert, aber während des Lesens des Buches wollte ich nicht immer nach hinten blättern und die Begriffe suchen. Dadurch lief das Lesen leider nicht so flüssig. Erzählt wurde die Geschichte rund um Nainoa und seine Familie jedoch ganz gut. Man hat in den schwierigen Situationen der Protagonisten schon mitgelitten und sich gefragt, wie das ganze jetzt für sie ausgehen wird. Das Ende des Buches fand ich sehr gelungen und man blieb mit diesem gewissen, magischen Gefühl zurück, welches solche Inseln auf einen haben können. Die alten Götter und Mythen werden hier perfekt aufgegriffen und man mag fast selbst an sie glauben.

Bewertung vom 25.04.2022
Fleisch, Sabrina

Sei stärker als die Angst


sehr gut

Das Buch "Sei stärker als die Angst" von Sabrina Fleisch ist kein Buch aus den Kategorien Roman, Krimi oder Fantasy, die ich normalerweise lese. Bei diesem Buch bin ich ganz unvoreingenommen an die Sache herangegangen und habe mich den Methoden und Aufgaben gestellt. Hierbei handelt es sich nämlich um ein Buch, mit welchem man seine eigenen Ängste bewältigen oder im ersten Schritt zumindest daran arbeiten kann. Da ich doch oft viele, verschiedene Ängste habe und das schon von klein auf, wollte ich dieses Experiment ausprobieren und habe mich auf die verschiedenen Übungen eingelassen.

Das Buch gibt viele, verschiedene Aufgaben vor, bei denen man beispielsweise etwas zu sich selbst, den eigenen Gefühlen oder Wahrnehmungen eintragen kann. Ganz genau, in das Buch kann geschrieben werden. Dort ist immer ein wenig Platz für ein, zwei Sätze oder eine Zeichnung. Je nachdem, was verlangt wird. Da mir persönlich aber manches Mal der Platz gefehlt hat um alles auszudrücken, was ich fühle oder mit vorstelle, empfiehlt es sich extra Blätter bereitzuhalten. So kann man die eigenen Gedanken noch ausführlicher und ein klein wenig besser niederschreiben (ich habe meine Antworten auf die einzelnen Seiten gequetscht, sodass ich sie später sicher nicht mehr so gut entziffern kann).

Wie es auch im Buch empfohlen wird, würde ich auch sagen, dass man das Buch auf keinen Fall in einem durcharbeiten sollte. Das werdet ihr auch selbst merken, denn ich fühlte mich oft müde, schlapp und etwas verwirrt nach einigen, erledigten Aufgaben. Ihr müsst nicht jeden Fall in das Buch schauen, nur immer dann, wenn ihr Zeit und auch die Muse dazu habt. Hierbei bringt es wirklich nichts, die Übungen einfach nur durchzuarbeiten, damit das Buch schnell fertig ist. Gut Ding will Weile haben und das gilt für dieses Buch mit dieser Message auf jeden Fall! Auch ich selbst habe es noch nicht ganz zu Ende gebracht und arbeite immer noch ab und an daran. Immer nur dann, wenn ich mich danach fühle.

Alles in allem finde ich dieses Buch einen guten Anfang für das Thema „Angstbewältigung“. Hierbei kommt es aber auch immer darauf an, um welche Ängste es sich handelt (finde ich zumindest). Man lernt auf jeden Fall etwas mehr über sich selbst und auch mehr in sich selbst hinein zuhören und den Ängsten auf den Grund zu gehen.

Bewertung vom 25.04.2022
Gray, Gloria;Felder, Robin

Zurück nach Übertreibling / Vikki Victoria Bd.1


gut

In dem Krimi „Zurück nach Übertreibling – Vikki Victorias erster Zwischenfall“ von Gloria Gray geht es drunter und drüber. Es wird super schrill und der Buchtitel passt in jedem Fall auf den Inhalt des Buches: übertrieben ist hier nämlich so einiges.

Vikki Victoria wird eines Morgens mit der Nachricht über den Gefängnisausbruch ihres Erzfeindes geweckt. Schleunigst packt sie das Nötigste zusammen und macht sich mit ihrem Kumpel/Teilzeit-Lover Wolf auf den Weg, raus aus ihrer Wohnung. Denn niemand geringeres als Toni Besenwiesler ist aus dem Gefängnis ausgebrochen und sinnt nach Rache. Vikki bekommt auf ihrer Flucht nämlich schon zahlreiche SMS-Nachrichten einer unbekannten Nummer, die alles andere als nett sind. Da die Transfrau und Ikone des Münchner Nachtlebens Vikki aber nicht zur Polizei gehen möchte, versucht sie selbst dahinter zu kommen, wo sich Toni gerade aufhält. Um dies herauszufinden landet sie auch beim Münchner Clanchef Achmed, der irgendwie auch in die Sache verwickelt zu sein scheint. Auch ihm wird im Laufe der Geschichte übel mitgespielt und es wird immer irrer und wirrer in München und Übertreibling. Es folgenden weitere SMS-Nachrichten, Besuche bei alten Bekannten und Verwandten sowie einer echten Entführung über Social Media. Wilde Rocker, wütende Clanmitglieder und eine leicht überforderte Vikki Victoria müssen letztendlich entdecken, dass hinter all dem etwas Anderes steckt, als es am Anfang scheint.

Vorab kann ich sagen, dass ich dieses Buch recht schnell durchhatte, da es auf seine eigene Art und Weise doch unterhaltsam war. Leider fiel es mir zu Anfang doch sehr schwer in die Geschichte herein zu finden. Der Schreibstil es sehr gewöhnungsbedürftig (was nicht nur am bayerischen Dialekt liegt, der ab und an natürlich zu lesen ist). Mir machten vielmehr die vielen Gedankensprünge Vikki Victorias zu schaffen. Denn sie kommt gerne einmal von Ästchen auf Stöckchen und landet in ihren Gedanken dann ganz wo anders. So hat man zwar viele Hintergrundinformationen zu ihr und ihrem Leben bekommen, aber einige dieser Informationen hätte es für mein Dafürhalten nicht gebraucht. Generell ist dieser Krimi auch etwas zu drüber und mir persönlich zu schrill. Ich mag klare Linien und bevorzuge bei Krimis eher eine Geschichte, die näher an der Realität ist. Am Ende wurde die ganze Sache dann doch etwas zu wild für mich, obwohl der Fall an sich sehr spannend war. Ich kann generell sagen, dass der Krimi am Ende gut aufgelöst und der Täter auch gefasst wurde. Da ich mich bei diesem Buch doch unterhalten gefühlt habe, vergebe ich einen Stern mehr, als ich es vom Gesamteindruck eigentlich vorgehabt hatte.

Bewertung vom 11.02.2022
Yoon, Nicola

Als wir Tanzen lernten


sehr gut

Der Roman „Als Wir Tanzen Lernten“ von Nicola Yoon handelt über die Liebe, das Tanzen und die Freundschaft in Evies Leben.

Evie ist eine junge Frau, die jetzt schon mit der wahrhaftigen Liebe abgeschlossen hat. Da sie hautnah miterlebt hat, wie sich ihre Eltern trennten, kann sie einfach nicht mehr an die Liebe für’s Leben glauben. Ihre Eltern waren doch so perfekt zusammen und so glücklich! Dass es auch anders, als in ihren geliebten Liebes-Romanen laufen kann, bewegt sie dazu diese kurzerhand zu verschenken. Sie möchte die ganzen Geschichten über die wundervolle Liebe nur noch loswerden und beschließt in diesem Moment auch gar nicht mehr an diese zu glauben. Als sie sich ihrer alten Liebes-Romane entledigt, bekommt sie jedoch etwas Neues, Seltsames. Sie erhält nämlich die Fähigkeit den Verlauf der Beziehungen anderer vor ihrem inneren Auge zu sehen. Und meist verlaufen diese Beziehungen nicht gut und es gibt oft ein unschönes Ende. All das sieht Evie, sobald sich das entsprechende Paar küsst. Dann zieht der Beginn derer Beziehungen bis hin zum Ende an ihr vorbei. Auch wenn Evie drei gute und enge Freunde hat, vertraut sie sich nur ihrem besten Freund Martin an. Dieser rät ihr dazu sich auch mal auf etwas einzulassen.

Gesagt, getan und nichtsahnend steht Evie dann in einem Tranzstudio, in welchem sie zusammen mit einem ihr fremden Tanzpartner ein Turnier tanzen soll, um das Studio ein wenig bekannter zu machen. Dieser Tanzpartner ist niemand geringeres als X, der Enkel der beiden Inhaber des Tanzstudios, Maggie und Archibald. X ist vom ersten Moment interessiert an Evie, doch die weist ihn zurück. Denn wir wissen ja, dass Evie es nicht mehr mit der großen Liebe hat und sich auch auf keine Beziehung mehr einlassen möchte. Dem Charme von X kann sie aber nicht lange widerstehen und so verliebt auch sie sich in ihn.

Neben den Proben für das große Turnier, aufkommendem Streit zwischen ihren Freunden und den Gefühlen zu X, kommt dann auch noch ihr Vater dazu, der sich wieder neu verliebt hat. Evies Leben ist ein komplettes Gefühlschaos und ich fühle wirklich so mit ihr!

Das Buch ist wirklich sehr gut geschrieben und lies sich leicht und flüssig lesen. In Evie konnte ich mich komplett hineinversetzen und ihre Gefühle verstehen. Sie fühlte sich betrogen, belogen und ungerecht behandelt. Dass sie sich trotz dieser Gefühle auf eine neue Beziehung einlassen kann, bewundere ich sehr. Auch X stelle ich mir sehr sympathisch vor und hätte mich selbst bestimmt auch in seinem Charme verloren. Die anderen Charaktere wie Evies Freunde Martin, Cassidy und Sophie haben auch alle ihre eigenen Charakterzüge bekommen und wurden meiner Meinung nach gut dargestellt.

Ich muss gestehen, dass ich zwischen Anfang und Mitte des Buches etwas verwirrt war, was die Story angeht. Für mich verlor sich der Zusammenhang der Geschichte von hellseherischen Fähigkeiten und dem Lernen des Tanzes etwas. Das besserte sich jedoch zum Ende des Buches hin wieder und ich war die letzten Seiten total gefesselt von der Story. Auch wenn sich mir am Ende des Buches doch noch die ein oder andere Frage stellt (da ein paar Dinge im Buch angedeutet, aber nicht aufgeklärt wurden), fand ich es alles in allem sehr gut. Vor allem das Ende hat mir sehr zugesetzt und mich einfach nochmal komplett überrascht. Mit diesem Twist hätte ich so nicht gerechnet und deshalb konnte ich dann auch das ein oder andere Tränchen nicht zurückhalten. Die Lektion, die man aus dem Buch mitnehmen kann und auch sollte ist, dass es bei der Liebe nie um das Ende geht. „Sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage“ ist eine Floskel, die wir alle aus sämtlichen Märchen kennen. Dabei ist es doch so viel wichtiger zu wissen und zu erleben, was dazwischen passiert. Die Message ist am Ende doch deutlich und gut rübergebracht worden. Aus diesem Grund kann ich das Buch guten Gewissens weiterempfehlen.