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gagiju
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Kaiserslautern

Bewertungen

Insgesamt 163 Bewertungen
Bewertung vom 18.06.2023
Lindqvist, John Ajvide

Refugium / Stormland Bd.1


ausgezeichnet

Ich habe das Buch tatsächlIch in zwei Tagen ausgelesen, weil ich einfach nicht aufhören konnte.

Zunächst großes Kompliment für das gelungene Cover - auf dem schlicht schwarzen Grund mit kontrastreich-grellem Gelb ein schmaler Ast mit teilweise abgeschälter Rinde in angerauter Struktur - fast wie echtes Holz, der meinen nervösen Fingern beim Lesen guten Halt gab.

Es war mein erster Lindqvist, aber sicher nicht mein Letzter. Die Tatsachen, dass Lindqvist mit Stephen King verglichen wird und dass man über ihn sagt, dass er Horror- und Fantasy-Elemente verwendet, hat mich zunächst skeptisch sein lassen - alles drei mag ich nämlich gar nicht.

Die Personen Kim und Julia werden von Anfang an toll, außergewöhnlich und spannend, eingeführt; dass Julia Schriftstellerin ist und die Millenium-Reihe weiter schreiben soll, hat mich zusätzlich sehr gepackt.

Das Buch ist geprägt von ungewöhnlicher Spannung, der Bogen zieht sich komplett durch und hat für mich nicht nachgelassen, wozu auch die immer wieder auftretenden Irrwege und unerwarteten Wendungen beitragen.

Mehr will ich nicht verraten. Man muss es selbst lesen.

Bewertung vom 12.06.2023
Young, Samantha

Here With Me / Die Adairs Bd.1


sehr gut

Zunächst möchte ich natürlich die wirklich außergewöhnlich schöne Gestaltung des Buches loben - insbesondere für eine Paperback-Ausgabe sehr aufwändig und künstlerisch. Vor einem Nachthimmel - der einen sofort in seiner Weite an das Weltall denken lässt - in Dunkelblau- und Schwarz-Tönen ranken sich dornige Blütenknospen in hellen Orangeschattierungen in die Luft. Im Hintergrund schweben in den gleichen hellen Farbtönen Kugeln, die an Lampions. Sterne, Feuerwerk erinnern. Das Tolle ist, dass so nicht nur Vorder- Und Rückcover, sondern auch alle drei Schnitte gestaltet sind.

Man hat also fast das Gefühl, statt eines Buches ein Zauber-Schmuckkästchen zu öffnen.

All das passt auch hervorragend zum Inhalt.

Generell beschreibe ich in meinen Rezensionen nicht den Inhalt des Buches, die Personen oder die einzelnen Handlungsstränge, da dies jeder objektiv im Klappentext und auf den Websites der Verlage und Buchhandlungen nachlesen kann und dies für mich nichts mit einer Beurteilung des Buches zu tun hat.

Das Buch ist eine üppige Mischung aus Liebesgeschichte und Krimi. Die Landschaftsbeschreibungen fand ich zum Teil sehr gelungen, zumal ich ein großer Schottland-Fan bin. Die Personen sind gut beschrieben, auch wenn manches ein wenig zu klischeehaft wirkt. Die Entwicklung von Feinden zu Liebenden war nicht in allen Punkten für mich gut nachvollziehbar - da hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht.

Dennoch alles in allem ein spannender, bunter Roman!

Bewertung vom 05.06.2023
Correa, Armando Lucas

Die Reisenden der Nacht


gut

Zu diesem Buch fällt es mir wirklich schwer, eine Rezension zu schreiben, weil es nicht klar zu beurteilen ist, es gibt einiges, das ich gut, und einiges, das ich schlecht finde.
Generell beschreibe ich in meinen Rezensionen nicht den Inhalt des Buches, die Personen oder die einzelnen Handlungsstränge, da dies jeder objektiv im Klappentext und auf den Websites der Verlage und Buchhandlungen nachlesen kann und dies für mich nichts mit einer Beurteilung des Buches zu tun hat.

Wunderschön und zum Thema passend finde ich auch das Cover und den Titel - romantisch, dunkel, geheimnisvoll, zwischen bedrohlich und Schutz gebend....
Großartig finde ich das Thema, die Geschichte der vier bzw. fünf Protagonistinnen, heftige Geschehnisse über vier Generationen hinweg, die kaum zu überbieten sind an gesellschaftlichen, politischen und persönlichen Dramen. Vielleicht sind es zu viele für ein Buch. Vielleicht hätte man vier Bände daraus machen sollen, oder zumindest zwei.
Vielleicht hätte man es aber auch einfach anders angehen sollen.
Ich glaube, dass das Buch sehr gut recherchiert ist, was die historischen Hintergründe betrifft. Dafür sprechen auch die zahlreichen Quellenangaben im Anhang.
Aber ich dachte, der Autor wollte die Schicksale der Frauen erzählen, die zum größten Teil durch die politischen Ereignisse um sie herum zu drastischen Handlungen gezwungen werden. Diese Frauen bleiben jedoch für den Leser seltsam distanziert. Das erste Drittel empfand ich noch als sehr lebendig, die eingeführten Charaktere wurden deutlich sichtbar und fühlbar.
Etwa ab dem zweiten Drittel aber wird viel berichtet, teilweise zu viel und in zu vielen Details, die gar nicht wichtig sind, während emotionale Bewegungen zu kurz kommen oder manche Fakten zu verwirrend eingebettet sind. Ich konnte nicht „mitfühlen“, nicht mit erleben. Manche Passagen lesen sich wie eine Reportage. Immer wieder stolpere ich über den Schreibgrundsatz „show, not tell“, der in diesem Buch einfach nicht beherzigt wird.
Dabei benutzt der Autor durchaus eine interessante Sprache ohne Schnörkel und Klischees. Aber Spannungsbögen werden nicht gut gebaut.
Das Buch ist geprägt von vielen Zeitsprüngen – vor und zurück immer wieder – und Wechseln der Erzählperspektiven. Das könnte Spannung erzeugen – aber es verwirrt eher und bremst den Lesefluss, so wie es gemacht ist.
Immer wieder kommt die Frage des Verzeihens und Vergessens, angerissen, angedacht, teilweise versuchsweise beantwortet. Ein wichtiges Thema, aber auch hier wirkt die Umsetzung auf mich zerfasert.
Alles in allem ist mein – natürlich subjektives - Fazit: tolle Ideen, gut recherchiert, gute Sprache, aber als Roman nicht wirklich mitreißend. Leider.

Bewertung vom 24.05.2023
Barns, Anne

Wo du mich findest


ausgezeichnet

Ich habe schon mehrere Bücher von Anne Barns gelesen, und war insofern neugierig auf das Neue, zumal die Thematik auf etwas Surrealismus hinzudeuten schien.

Das Cover ist wunderschön und passt sehr gut zum Thema. Eine im Wasser treibende, liegende Frau, mit geschlossenen Augen und weit ausgestreckten Armen im schwarz-gelben Badeanzug. Türkisfarbenes Wasser, das eher an einen Pool denken lässt als an die Ostseeküste - wobei auch die Ostsee an sonnigen Tagen eine solche Farbe entwickeln kann, wie ich gerade erlebt habe.

Die hübsche Frau lächelt und träumt - passend zum Geschehen des Buches. Lange Zeit weiß man nicht, ob es den Mann aus ihren Träumen wirklich gibt oder ob er nur in ihrer Fantasie oder vielleicht einer Erinnerung existiert.

Er ist Flucht- und Trostpunkt im Alltag der Frau, der ihr tatsächliches Leben immer weniger gefällt.

Ich möchte nichts über die weitere Handlung verraten, sonst nehme ich des Rätsels Lösung vorweg, man muss das Buch einfach lesen.

Ich finde es sehr schön flüssig und lebendig geschrieben und den Stil durch den Wechsel zwischen "ich" und "du" sehr abwechslungsreich.

Wunderbare Sommer- und Urlaubslektüre.

Bewertung vom 09.05.2023
Li, Winnie M

Komplizin


ausgezeichnet

Lebendig, geheimnisvoll, nachdenklich machend

Ich gestehe, dass weder das Cover noch die Inhaltsangabe mich zunächst sonderlich zu diesem Buch hingezogen haben. Es wirkte alles sehr düster auf mich und das Thema schien mir auch nicht noch einen Aufguss zu gebrauchen.

Wie froh bin ich nun aber, mir doch das Buch zu Gemüte und Geist geführt zu haben.

Die Autorin hat es in kürzester Zeit geschafft, mich mit der Geschichte in ihren Bann zu ziehen. Der Text ist sehr lebendig und spannend, die Sprache stellenweise mit leisem ironischen Unterton.

Meiner Meinung nach schafft es die Autorin meisterlich, Spannung aufzubauen, psychologische und philosophische Betrachtungen anzustellen, ihre Protagonistin Emotionen zwischen Angst, Wut, Leidenschaft und Resignation ausleben un den Leser mitfühlen zu lassen.

Ihre Entwicklung ist sehr gut nachvollziehbar und flüssig lesbar geschildert, keine Sekunde habe ich beim Lesen Langeweile oder Ungeduld verspürt.

Sehr gekonnt arbeitet die Autorin mit Zeitsprüngen, pointierten Dialogen und Ironie.

Aus meiner Sicht eine absolute Leseempfehlung , auch und gerade wegen der never ending Brisanz der Thematik.

Bewertung vom 08.05.2023
Dubois, Julie

Lorbeerglanz / Périgord-Krimi Bd.3


sehr gut

Von Julie Dubois hatte ich bisher noch nichts gelesen, aber ich liebe das Perigord sehr und war gespannt auf die Geschichte.

Natürlich gibt es deutlich erkennbare Vorgeschichten zur Beziehung und zur Familiengeschichte der Kommissarin, aber sie werden ausreichend erklärt, damit man auch als „Neuleser“ in den an und für sich abgeschlossenen Fall einsteigen kann.
Generell beschreibe ich in meinen Rezensionen nicht den Inhalt des Buches, die Personen oder die einzelnen Handlungsstränge, da dies jeder objektiv im Klappentext und auf den Websites der Verlage und Buchhandlungen nachlesen kann und dies für mich nichts mit einer Beurteilung des Buches zu tun hat.

Superschön finde ich das Cover, und sehr passend zum Inhalt. Die Landschaft des Périgord findet sich sehr verlockend auf dem Buchdeckel wieder, vielleicht ein winzigkleines bisschen zu bunt für meinen Geschmack. Steinhäuser in mediterranen Farben schmiegen sich an einen grün bewaldeten Hügel unter einem strahlend blauen Himmel. Der kleine See vor dem Dorf lädt zum Hineinspringen ein, verspricht Abkühlung und Träume am Ufer.
Das sind auch genau die Szenerien, die im Buch als Handlungshintergrund beschrieben werden.
Die Kommissarin Marie, ihre Kollegen, ihr Freund und ihre Familie werden sehr lebendig beschrieben. Nur Marie selbst wirkte zunächst sehr tough und kühl, dann zeigen sich zunehmend ihre warmen menschlichen Seiten, ihre Cleverness und ihr leiser Humor.
Der Mord scheint zunächst völlig undurchsichtig zu sein, ein (allzu?) sympathisches Opfer nebst Witwe, eine prähistorische, äußerst ungewöhnliche Mordwaffe. Zwangsläufig kommt der Gedanke, dass das Mordmotiv mit der Waffe selbst zusammen hängen könnte, da es für dieses Genre weltweit eine erlesene Sammlergemeinde gibt.
Gekonnt schickt uns die Autorin auf verschiedene Spuren, lässt uns an den Ermittlungen teilhaben.
Die Figuren werden deutlicher, wobei die beteiligten „Verdächtigen“ naturgemäß ihre Widersprüche aufweisen.
Wunderbar geschildert wird die ländliche bunte Idylle, das familiäre Miteinander in seiner Wärme und Fröhlichkeit, neben dem dekadenten verarmten Schloss und den kriminellen Vorkommnissen.
Und natürlich löst sich der Fall doch auf, und zwar teils völlig anders als gedacht

Ich habe ungerne Abschied von der ganzen Szenerie genommen und hoffe auf einen weiteren Band.
Leseempfehlung für Menschen mit einem Faible für die französische Genuss- und Lebensart und für Krimis, in denen es mehr um Psychologie und Gefühle als um Blut und Grausamkeit geht.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.04.2023
Littlewood, Fran

Die unglaubliche Grace Adams


ausgezeichnet

Obwohl mir das Cover und der Titel zunächst überhaupt nicht gefallen haben - dieses Comicartige, Knallbunte ist einfach nicht mein Ding, was natürlich subjektiv ist -, habe ich das Buch angefangen zu lesen - und die Autorin hat mir mich begeistert!

Ich freue mich immer besonders über solche positiven Lese-Überraschungen.

Generell beschreibe ich in meinen Rezensionen nicht den Inhalt des Buches, die Personen oder die einzelnen Handlungsstränge, da dies jeder objektiv im Klappentext und auf den Websites der Verlage und Buchhandlungen nachlesen kann und dies für mich nichts mit einer Beurteilung des Buches zu tun hat.

Ein frischer und dennoch berührender Stil ist das, in dem die Autorin schreibt, immer perfekt die Balance findend zwischen Tragik, Komik, Verzweiflung und Selbstironie - und ach, wie sehr habe ich mich in Grace wieder erkannt - sowohl in der jungen ehrgeizigen Linguistin als auch in der verzweifelten Mutter einer Teenager-Tochter und in der Ehefrau, die sich nicht mehr wahr genommen geschweige denn geliebt fühlt....

Unbedingte Leseempfehlung!

Bewertung vom 21.04.2023
Janz, Tanja

Fiese Brise in St. Peter-(M)Ording / St. Peter-Mording-Reihe Bd.2


sehr gut

Bereits das Cover macht richtig gute Laune und schafft mit seinen klaren frischen Farben eine Atmosphäre von Sommer, Meer und gemäßigtem Abenteuer. Es sieht aus wie: Also ein Krimi ja, aber nicht brutal, sondern eher witzig und clever.

Ich habe Von Tanja Janz schon einige Bücher gelesen, aber nicht den direkten Vorgängerband, von daher waren mir die Protagonisten völlig neu.

Generell beschreibe ich in meinen Rezensionen nicht den Inhalt des Buches, die Personen oder die einzelnen Handlungsstränge, da dies jeder objektiv im Klappentext und auf den Websites der Verlage und Buchhandlungen nachlesen kann und dies für mich nichts mit einer Beurteilung des Buches zu tun hat.

Das Buch liest sich gut und flüssig, ohne schnörkelige schwierige Sätze. Der Text hält gut die Spannung bis zum Schluss, also humorvoll muss keineswegs langweilig sein. Besonders interessant finde ich, dass die Geschichte abwechselnd aus der Sicht des Täters - den ich dennoch nicht erraten habe bis zum Schluss - und aus Sicht der Ermittelnden und der Bewohner erzählt wird.

Leseempfehlung für Küstenliebhaber und Cozy-Krimi-Fans.

Bewertung vom 20.04.2023
Benedict, Marie

Die einzige Frau im Raum / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.4


ausgezeichnet

Das Buch hat mir zu meinem eigenen Erstaunen, zuerst in der Leseprobe, dann aber auch beim Lesen des kompletten Textes sehr gut gefallen.

Eigentlich bin ich ein bisschen überdrüssig der Literatur über die 30er und 40er Jahre in Deutschland und Österreich, aber dieser Text klingt frisch und anders und beschäftigt sich auch mit anderen Perspektiven, der Welt des Theaters, der Erfindungen und der Frauenrolle zwischen Eigenwilligkeit und Unterordnung.

Hedwig wirkt klug und eigenwillig, und ich gehe davon aus, dass die Geschichte eng an die Biographie angelehnt ist.

Generell beschreibe ich in meinen Rezensionen nicht den Inhalt des Buches, die Personen oder die einzelnen Handlungsstränge, da dies jeder objektiv im Klappentext und auf den Websites der Verlage und Buchhandlungen nachlesen kann und dies für mich nichts mit einer Beurteilung des Buches zu tun hat.

Der Schreibstil ist wunderbar leicht und flüssig zu lesen, die Charaktere werden für mich deutlich und lebendig - alles, was ein gutes Buch in meinen Augen haben sollte.

Unbedingte Leseempfehlung!

Bewertung vom 04.04.2023
Winkler, Franziska

Träume aus Eis


sehr gut

Das wunderschöne Cover ist mir direkt ins Auge gesprungen und passt hervorragend zum hoffentlich jetzt kommenden Frühling.

Pastellfarben in Türkis und hellem Blau, vanilligem Gelb, die sofort die Brücke zum Thema Eis schlagen, ein fröhliches Pärchen Hand in Hand, lächelnd, rennend - noch sieht man nichts von den kommenden turbulenten und bedrohlichen 30er Jahren....

Generell beschreibe ich in meinen Rezensionen nicht den Inhalt des Buches, die Personen oder die einzelnen Handlungsstränge, da dies jeder objektiv im Klappentext und auf den Websites der Verlage und Buchhandlungen nachlesen kann und dies für mich nichts mit einer Beurteilung des Buches zu tun hat.

Die Sprache des Textes ist recht einfach, liest sich aber gut und flüssig. Vieles lebt durch die Dialoge.

Es geht um Liebe, um Familie, um Konkurrenz, um Träume und das Kämpfen dafür, um Enttäuschungen und Verletzungen.

Ein schöner Unterhaltungsroman, leichte Kost.