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Insgesamt 149 Bewertungen
Bewertung vom 16.08.2019
Langenbein, Volker

Totengräbers Tagebuch


ausgezeichnet

Ein interessantes und aufschlussreiches Buch.

Volker Langbein, genannt Rusty, gibt uns nicht nur einen tiefen Einblick in das Schaffen eines Totengräbers, sondern lässt den Leser auch in ein Stück weit in sein Leben mit eintauchen. Seine Vergangenheit als Kleinkrimineller wird für ihn zu einer nicht mehr vorstellbaren Zeit seines Lebens. Sein Ziel wird es von Jahr zu Jahr mehr, den Mitmenschen mit Anstand und Respekt und vor allem Mitgefühl zu begegnen. Seinen rauen Charme behält Rusty jedoch bei. Das Hat die Lektüre trotz des schweren Themas für mich oft sehr unterhaltsam gemacht. Ich konnte beim Lesen schmunzel und auch lachen, brauchte aber stellenweise schon auch mal ein Taschentuch. An den Stellen wo Pietät angebracht ist, vermittelt der Autor diese und lässt einem beim Lesen das Gefühl aufkommen, nicht voyeuristisch sondern anteilnehmend an der Geschichte in gewisser Weise teilhaben zu können. Nachdem ich das Buch durch hatte dachte ich - Respekt für Rusty und seine Kollegen, stellvertretend für alle Menschen, welche im Bestattungsgewerbe und drum herum tätig sind.

Eine absolute Leseempfehlung von mir.

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Bewertung vom 14.08.2019
Carter, Chris

Jagd auf die Bestie / Detective Robert Hunter Bd.10


ausgezeichnet

Dies ist mein erster Thriller von Chris Carter. Trotz der Brutalität, finde ich die Story psychologisch hervorragend konstruiert, was an dem vielschichtig begabten Autor liegt, welcher mich für seine weiteren Werke neugierig gemacht hat.

Hunter und Garcia stellen sich als Ermittler dem grausamen Genie Lucien Folter entgegen, der nach 3,5 Jahren unter schier unmöglichen Umständen aus der Krankenstation eines Hochsicherheitsgefängnisses flieht und dabei ein Blutbad hinterlässt - es wird nicht sein letztes sein. Er will Rache üben an seinem alten Studienkollegen Robert Hunter, der ihn damals hinter Gitter gebracht hat. Ein Spiel das die Nerven zu zerreiben droht beginnt.

Lucien ist in seiner unempathischen Art wahnsinnig abgeklärt, lässt sich nicht von Gefühlen ablenken sondern verfolgt kaltblütig sein Ziel.

Keine Lektüre vor dem zu Bett gehen aber sehr gut geschrieben und daher aus meiner Sicht empfehlenswert.

Bewertung vom 14.08.2019
Trenker, Sarah

Chasing Bloody Mary


sehr gut

Der Lernkrimi mit drei Comics hat mir soweit ganz gut gefallen. Die Illustrationen sind schön überspitzt dargestellt. Die Story und deren Aufmachung sind meiner Ansicht für Selbstlerner ab dem Jugendlichenalter geeignet. Die Schrift hat mir auch gut gefallen. Das Lernbüchlein wirkt dadurch modern. Die Vokabeln reichen zum Textverständnis aus und die Testeinheiten nach jedem Kapitel sind schön knifflig.

Bewertung vom 13.08.2019
Osang, Alexander

Die Leben der Elena Silber


ausgezeichnet

Ein schweres Schicksal, aufgefächert und lebendig erzählt.

Elena ist zweieinhalb Jahre alt, als ihr Vater als angeblicher Wiederständler brutal zusammengeschlagen und letztendlich vom wütenden Mob hingerichtet wird. Die Familie hat nur wenig Zeit, so schnell wie möglich den Hof zu verlassen. Denn die Mörder wollen keinen übrig lassen, der sich am gewaltsamen Tod des Vaters rächen könnte. dreizehn Jahre später kehrt die Mutter mit ihrer fünfzehnjährigen Tochter Elena, einem weiteren Kind und dem neuen Ehemann zurück, in der Hoffnung von der Dorfgemeinschaft reuevoll und ehrerbietig empfangen zu werden. Doch allein das Schweigen herrscht unter den übrig gebliebenen.

Elena hat noch die Stimme ihres geliebten Vaters im Gedächtnis jedoch kann sie sich weder auf den damals fluchtartig verlassenen und nun wieder "eroberten" Ort ihrer Heimat, noch den Stiefvater wirklich einlassen. Und doch verarbeitet sie intensiver als die Mutter, deren Gefühlsregungen auf ein Minimum reduziert sind.

Die Erkundung Elenas Schicksal, wird vom Autor später dem Enkelsohn "in die Hände gelegt". Dieser versteht seine eigene Mutter erst nicht, wie sie handelt, wie sie sich ausdrückt. Ein ständiges Konfliktpotential herrscht zwischen den beiden. Der Vater ist dement und verliert den Bezug zum Jetzt. Eine Reise in die Vergangenheit beginnt. Nur so kann der Sohn verstehen.

Mir hat der Schreibstil und der Aufbau der Geschichte sehr gut gefallen. Das Buch ist sehr dick, liest sich aber flüssig. Nichts wird verkompliziert. Aber es gelingt dem Autor Momente so auszudehnen, dass ich als LeserIn das Gefühl bekomme mittendrin zu sein und die Ereignisse förmlich vor mir ablaufen sehe. Eine Prise (bitterer) Humor ist trotz aller Tragik auch eingestreut.

Ein tolles Buch welches ich unbedingt empfehlen möchte, nicht nur Lesern, welche ihre eigene Familiengeschichte ergründen wollen.

Bewertung vom 13.08.2019
Storl, Christine

Unsere grüne Kraft - das Heilwissen der Familie Storl


ausgezeichnet

Grüne Apotheke

Das Buch von Christine Storl ist mit einem lieben Vorwort ihres Mannes eine Hommage an die ur-weibliche Heilkraft und Intuition. Persönliche Bilder der Familie machen das "grüne Kraftwerk" zu einem besonderen Nachschlagewerk. Auf dem Coverbild blickt uns Herr Storl mit seiner Frau im Arm, mitten im schönsten Grün zu und man kann die (Natur)verbundenheit der Eheleute erahnen.


Die Storls haben schamanisch-spirituelle Erfahrungen in ihrem Leben gemacht und in ihre "Heilphilosophie" eingebunden. So ist das vorliegende Werk nicht nur ein Nachschlagewerk für Kräuterkunde, sondern ein Begleit-Leitfaden für spirituell interessierte Naturfreunde.

Mir haben die Anwendungshinweise in Verbindung mit Erlebnisberichten gut gefallen. Schöne Bilder, jedoch nicht zu überladen runden das Ganze wunderbar ab.

Bewertung vom 12.08.2019
Splettstößer-Pache, Daniela

Das Unfassbare begreifen


weniger gut

Nach der Lektüre dieses Buches bleibe ich leider etwas ratlos zurück. Zum einen befürchte ich, das die Autorin, welche ohnehin schon mutig agiert und durch die Veröffentlichung ihrer Studien bzw Erfahrungen und Mitteilungen von Opfern und Tätern ein guten Beitrag leisten könnte, diejenigen welche in den Gemeinden die Strippen ziehen, nicht erreichen wird.


Das hierarchische System welches in den kirchlichen Organisationen herrscht, wird leider auch befeuert. Die Gemeinden sollen außerdem selbst Gericht halten, sofern ein Täter nicht vor einem weltlichen Gericht seine Taten gestehen will. Das halte ich für sehr gefährlich. Auch werden zum Schluss Bibelverse unkommentiert eingestreut, in denen z.Bsp. Homosexualität als sündhaft dargestellt wird.

Die Idee das Trauma der Opfer sachlich darzustellen und somit weitere Taten zu verhindern verblasst aus meiner Sicht leider durch die verklärte Sicht- und Herangehensweise der Autorin.

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Bewertung vom 12.08.2019
Paul, Stevan

kochen.


ausgezeichnet

Das Buch ist ganz schön dick und macht durch seine blaue Seiten- und Textfarbe echt was her. Ich habe Stevan Pauls Kochen. zu meinem aktuellen Lieblings-Kochbuch auserkoren, weil mich nicht nur die tollen Bilder inspirieren sondern ich beim Nachkochen gemerkt habe, dass der Aufbau und die Erklärungen für mich als nicht-Profi-Köchin ideal strukturiert sind und ich herrlich unkompliziert nachkochen kann. Vorschläge für Variationen und etwas Warenkunde runden das Ganze ab. Fünf Sterne von mir.

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Bewertung vom 07.08.2019
Owens, Delia

Der Gesang der Flusskrebse


ausgezeichnet

Selten hat mich ein Roman, eine Geschichte so berührt. Ich konnte die Grashalme vor meinem geistigen Auge im Wind wiegen sehen. Ich hatte die kleine geschundene und von allen verlassene Kya vor Augen, als die Autorin beschreibt, wie das wilde Mädchen seinen Kopf nach hinten wirft, Schreie ausstößt um die Möwen anzulocken, ihre geliebten Möwen. Dieses Bild blieb mir beim Lesen auch noch, als Kya längs erwachsen geworden war. Ihre einsame Heimat, das Marschland, schenkt ihr Kraft und erweitert ihren Horizont. Auch dann als das Schicksal wieder und wieder zuschlägt und Kya das Herz zu zerreißen droht. Wenige Menschen kommen ihr nahe. Die Autorin scheint während der gesamten Länge des Romans, ihre liebevolle Hand über ihre kleine Protagonistin zu halten.

Delia Owens gibt dem Leser nicht viel mehr Informationen als Kya in der Geschichte weiß oder noch erfahren wird. Die Nebenfiguren, welche Kya nahe kommen dürfen, erhalten gerade so viel Substanz, dass ich mir ein Bild davon machen kann wie das Marschmädchen sie sieht.

Der anfangs beschriebene Fall wird im letzten drittel des Romanes noch einmal präsent. Bis dahin lässt die Autorin geschickt die Fäden zusammenlaufen, nicht immer vorhersehbar. Ich habe auf den letzten Seiten mit Kya mitgelitten und sehr gehofft dass sie unschuldig ist.

Ich bin sehr begeistert und angerührt und kann daher dieses Buch nur empfehlen. Die Gesellschaftskritik die ich heraus gelesen habe, ist aus meiner Sicht geschickt gesetzt und die Hommage an das Leben ist unübersehbar über die wunderbaren Natureindrücke eingewoben. Sinnlich. Traurig. Wunderbar!

Bewertung vom 06.08.2019
Walko

Das verschwundene Sumselschaf / Doktor Miez Bd.1


ausgezeichnet

Die Bilder, sowohl auf dem Cover als auch im Buch finde ich allerliebst. Dezent farbenfroh, und auch die Tiere werden freundlich dargestellt. Zu Anfang gibt es eine kleine Übersicht, wo und vor allem in welchen Gruppen die Tiere zusammen wohnen. Auch werden so gleich die Charaktere vorgestellt. Zum Beispiel das sensible Krokodil, das so gerne mehr Angst machen könnte und der von sich selbst überzeugte Löwe, der glaubt keine Angst zu kennen. Witzig ist, das bei den Pflanzenfressern ein Marsmännchen wohnt.
In die Handlung wird eingewoben, wie uns diverse Pflanzen bei Wehwehchen Linderung verschaffen können.

Doktor Miez und sein Assistent der Hund Joshi wollen einen geruhsamen Arbeitstag verbringen. Doch da verschwindet Määh das Schaf. Obwohl Joshi keine Lust auf die Suchaktion hat, denn er wollte mit Dr. Miez an den See, wird das Ökomobil startklar gemacht und es geht auf, ins Sumseldorf, wo Määh und ihre Freunde zu Hause sind. Doch keiner der anderen Tiere und auch nicht das Marsmännchen haben Määh gesehen. Während der Suchaktion wird das Schaf durch einen lustigen Zufall wiedergefunden.

Die Geschichte klingt für die kleinen Abenteurer in den frühen Abendstunden aus und verzaubert durch die Mischung aus wirklich schönen und kindgerechten Bildern und der Botschaft, dass Freunde etwas ganz wertvolles sind.