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Buecherundschokolade

Bewertungen

Insgesamt 144 Bewertungen
Bewertung vom 05.01.2023

Guinness World Records - Tiere


ausgezeichnet

Kinder lieben Tiere, vom nachbarschaftlichen Hund bis hin zum Löwen im Zoo. Daher waren wir (und natürlich unser Sohn) sofort begeistert, als wir dieses Guinnessbuch-World-Records-Sachbuch für Kinder im Buchladen entdeckt haben. Sehr kenntnisreich und mit vielen Bildern werden die Kleinen über die Tierwelt ins Bilde gesetzt. Ideal zum Blättern oder Vorlesen und informativ für große und kleine Leser und Leserinnen macht es auch uns ordentlich Spaß und wir konnten einiges dazulernen. Altersmäßig würde ich es für Erstleser bedingt empfehlen, auf jeden Fall aber für ältere Grundschüler. Vorher wird man eher die Bilder und Übersichten/Grafiken genießen oder sich von den Eltern oder Großeltern vorlesen lassen. Ideal kann das Wissen gleich im Sachkundeunterricht eingebracht werden. Daher eine klare Empfehlung von uns für dieses Sachbilderbuch

Bewertung vom 05.01.2023
Gampfer, Peggy;Köster-Ollig, Claudia;Schönfeld, Anke

Das Ravensburger Grundschullexikon von A bis Z


ausgezeichnet

Das Ravensburger Grundschullexikon von A bis Z begeistert schon von Anfang an durch seine hochwertige Gestaltung. Zunächst kann man sich ja schon die Frage stellen, wofür man heute noch ein gedrucktes Nachschlagewerk ins Regal stellen soll. Es gibt doch Wikipedia, oder? Doch, dieses Buch zeigt schnell seinen Wert und Sinn: Gerade für Grundschüler ist es nicht nur sinnvolles Arbeitsmittel (zB Referatsvorbereitung), sondern auch ein interessanter Zeitvertreib und spannende Wissensvermittlung. Fundiert erfährt man kompakt, was Sache ist von Abgase bis Zwilling.
Am Ende des Buches gibt es noch eine gelungene Übersicht über Schulwissen und eine Sammlung von Regeln für eine gelungenes Referat. Sprachlich ist das ganze für Kinder gut gestaltet, ohne dass die Qualität des Inhalts dadurch zu stark leiden würde. Daher eine Empfehlung für wissbegierige Kinder.

Bewertung vom 04.01.2023
Geiger, Arno

Das glückliche Geheimnis


ausgezeichnet

Der österreichische Autor Arno Geiger hat sich mit so fantastischen Büchern wie Es geht uns gut oder Der alte König in seinem Exil einen festen Platz in der Literatur erschrieben. In beiden Werken hat er seine Familiengeschichte (teilweise) verwertet oder gar direkt über die Demenzerkrankung seines Vaters geschrieben. In seinem neuen Buch Das glückliche Geheimnis beschäftigt sich Arno Geiger mit seinem persönlichen Werdegang, seinen (recht) erfolglosen und holprigen Anfängen als Schriftsteller, seinen Beziehungen als junger Mann und schließlich seinem Erfolg. Ganz wesentlich sind in seinem Leben ausgedehnte Touren durch das Wiener Altpapier, wo er Bücher, Briefmarkensammlungens, Kunstpostkarten findet und zu Geld macht. Aber es ist nicht allein wirtschaftlich motiviertes Verhalten, es ist in gewisser Weise Freiheit, die Überwindung von Scham. Seine Touren formen ihn, das sich Quälen zum frühen Aufstehen, die Bücher, die er findet und liest, die Verletzungen, die er sich beim in Container klettern zuzieht.
Das Buch liest sich sommerlich leicht, nicht nur das Cover ist für eine Januarneuerscheinung extrem gelb und orange. Ein bisschen literarischer Sommer im Winter also. Obendrein ein gut geschriebenes Memoir, in dem Geiger kein Blatt vor den Mund nimmt, auch seinen Verlag hart angeht für jahrelange Vernachlässigung und fehlende Unterstützung am Anfang seiner Karriere und eigene (auch charakterliche) Fehler nicht unterschlägt. Und hier setzt auch ein Kritikpunkt an, den ich bei allem Wohlgefallen und Begeisterung für sein Werk nicht ganz leicht übergehen will: An manchen Stellen schimmert eine Selbstverliebtheit durch, die man Künstler:innen vielleicht zugestehen muss, die Geiger aber in ein durchaus unsympathisches Licht rückt.

Auch seinen Umgang mit den Frauen in seinem Leben empfand ich beim Lesen an manchen Stellen als schwierig und unfair. Ich bin an dieser Stelle auch nicht bereit seinem dreißigjährigen Ego aus den späten 90er Jahren einen Freifahrtschein auszustellen. Nichtsdestotrotz ist Das glückliche Geheimnis (ja, damit meint er die Altpapiertouren) ein gutes Buch und (nicht nur für Geiger-Fans) empfehlenswert.

Bewertung vom 02.01.2023
Karim Khani, Behzad

Hund, Wolf, Schakal


ausgezeichnet

Hund Wolf Schakal von Behzad Karim Khani ist ein hartes Stück Literatur, messerscharf geschrieben, in einer Sprache, die kein Wort zu viel verschwendet und extrem prägnant ist.

Erzählt wird von den Brüdern Nima und Saam, die mit ihrem Vater nach der Hinrichtung ihrer Mutter aus dem Iran der Mullahs nach Berlin-Neukölln fliehen. Während sich der Vater als Taxifahrer durchschlägt, entwickeln sich die Söhne in unterschiedliche Richtungen. Saam verschafft sich mit Gewalt und Straftaten Respekt unter den Araber-Gangs und ermöglicht gleichzeitig Nima ein komfortables Leben jenseits von Kriminalität. Doch dieses Leben verändert sich plötzlich radikal, als Saam zu weit geht…

Auf der Frankfurter Buchmesse durften wir den Autor Behzad Karim Khani live erleben und waren von seiner sympathischen Art und dem interessanten Gespräch mit dem Bundesdrogenbeauftragten begeistert.

Daher eine klare Empfehlung für diesen starken Debütroman, der uns begeistern konnte.

Bewertung vom 02.01.2023
Welford, Ross

Die magischen Träume des Malcolm Bell


ausgezeichnet

Wer hat noch nie davon geträumt, seine eigenen Träume kontrollieren zu können? Genau diese Fähigkeit hat Malcolm Gordon Bell, 11 Jahre alt. In seinen Träumen taucht er tief in eine fantastische Welt der Träume ein, kann fliegen oder segelt über die Weltmeere. Anfangs genießt er die Möglichkeiten des Trauminators mit seinem Brudee Sebb, aber die großen Gefahren in ihren Träumen erahnen sie nicht. Bis eines Tages Sebb nicht mehr aufwacht und Malcolm alles riskieren muss, um ihn zu retten.
Spannend und sehr abwechslungsreich gelingt es dem Kinderbuchautor Ross Welford eine spannende Welt zu schaffen, die einen einsaugt und nicht mehr loslässt. Ein großes und originelleses Lesevergnügen für (ältere) Grundschüler und ihre Eltern. Daher eine klare Leseempfehlung für alle Kinder, die gerne Fantasy oder ausgefallene Geschichten lesen.

Bewertung vom 25.12.2022

Guinness World Records - Dinosaurier


ausgezeichnet

Dinosaurier sind für Kinder mit das größte Faszinosum, das ihnen in Kinderbüchern begegnen kann, egal ob T-Rex oder Triceratops. Daher waren wir sofort Feuer und Flamme, als wir dieses Guinnessbuch-World-Records-Sachbuch für Kinder im Buchladen entdeckt haben. Sehr kenntnisreich und mit vielen Bildern werden die Kleinen über die Urzeitechsen ins Bilde gesetzt. Ideal zum Blättern oder Vorlesen und informativ für große und kleine Leser und Leserinnen macht es ordentlich Spaß. Altersmäßig würde ich es für Erstleser bedingt empfehlen, vorher wird man eher die Bilder genießen oder sich von den Eltern oder Großeltern vorlesen lassen. Mittlerweile haben wir das Dino-Buch auch schon einmal verschenkt und es kam gut an und wird immer wieder erwähnt. Dinosaurier sind ja auch immer ein guter Gesprächsstoff. Daher eine Empfehlung von uns

Bewertung vom 24.12.2022
Loeffelbein, Christian

Achtung, Pups-Pillen-Verschwörung / Die Monsterschule Bd. 1


ausgezeichnet

Schon das Cover ist ein absoluter Hingucker mit Monstern zum abwinken vom Pferdeoktopus (Octopusterix) bis zum vieläugigen und vielarmigen Mädchen. Mittendrin in dieser vermeintlichen Schule für schwer erziehbare Kinder: Lukas, der Neffe des Schulleiters. Der merkt bald, was es mit der Schule auf sich hat und kommt einer ziemliche faulen Geschichte auf die Spur… um genauer zu sein, einer schwefel-pupsigen Geschichte. Das ganze ist sehr witzig geschrieben und hat uns wegen der fantasievollen Monster sehr gefallen. Die Bilder stützen die Geschichte und machen sie noch schöner. Es ist insgesamt ein hochwertig gemachtes (gebunden, dickes Papier) Kinderbuch, das mir beim Vorlesen auch als Erwachsenem Spaß gemacht hat. Wenn man etwas kritisieren müsste, dann, dass es nicht noch mehr Bilder gibt. 😊 Daher eine klare Empfehlung.

Bewertung vom 20.12.2022
Bardowicks, Debra;Jakob, Katharina

Gefährte Hund


ausgezeichnet

Ein fantastischer Bildband über die beliebtesten Vierbeiner und ihre menschlichen Begleiter. Man reist mit den Autorinnen von Mittelamerika über Australien und die USA nach Marokko. Dazwischen entdeckt man noch die Hunde vieler anderer Länder. Insbesondere die gestochen scharfen, aufregenden Fotos sind ein großer Spaß. Die Texte sind sehr gelungen, recht kurzweilig und doch informativ. Nicht nur für Hundefans ein toller Tipp, sondern auch für alle, die keinen Hund halten können, aber doch mehr erfahren und sich mit verschiedenen Variationen beschäftigen wollen.

Bewertung vom 18.12.2022
Schmitt, Caroline

Liebewesen


ausgezeichnet

Liebewesen von Caroline Schmitt war eine kleine Überraschung für uns.

Lios Leben ist kompliziert, ihr Körper ein Schlachtfeld und ihr persönlicher Albtraum. Daran ändert auch ihre Beziehung mit Max nichts, den eigene Dämonen plagen. Und dann wird Lio auch noch ungewollt schwanger, fällt in eine Schockstarre: jemand wie sie kann doch gar nicht schwanger sein. Max erzählt sie kein Wort. Sie gerät in einen Strudel aus Erinnerungen an ihre traumatische Kindheit mit psychischen Misshandlungen durch die Mutter und einem hilflosen Vater.

Gekonnt erzählt die Autorin einen Beziehungsroman, einen modernen Familienroman ohne Kitsch, der an einige Stellen schmerzhaft ist, aber nie langweilig oder trivial. Inhaltlich folgen wir der Protagonistin in ihrem Alltag, ihren Erinnerungen. Der Debütroman kann dabei auch sprachlich und stilistisch überzeugen.

Die Überraschung war übrigens das Auseinanderfallen von Cover und Inhalt. Es gibt wirklich gar keinen Zusammenhang, aber das Cover ist einfach ziemlich cool.

Eine klare Leseempfehlung für einen ungewöhnlichen Roman

Bewertung vom 29.11.2022
Lin, Tom

Die tausend Verbrechen des Ming Tsu


ausgezeichnet

Dieses Buch ist nach God‘s Country von Percival Everett bereits der zweite sehr ungewöhnliche Western, den ich dieses Jahr lese. Während in God’s Country ein Schwarzer der Held ist, der im Angesicht extremen Rassismus die Genregrenzen mit der Kraft von TNT sprengt, ist der Protagonist in Tom Lins Die tausend Verbrechen des Ming Tsu das Kind chinesischer Eltern, aber der Rassismus im Wilden Westen ähnelt der Darstellung in Everetts Roman.

Hier enden aber die Gemeinsamkeiten. Ming Tsu ist alles andere als eine reine Seele. Er ist ein knallharter Auftragsmörder, zu dem er als Waise von seinem Ziehvater ausgebildet worden ist. Und nunmehr ist er in den westlichen Gebieten der USA des Jahres 1869 auf einem sehr, sehr blutigen Rachefeldzug, nachdem ihn sein Schwiegervater halb tot prügeln hat lassen, um ihn dann als Zwangsarbeiter an die Eisenbahngesellschaft zu verkaufen. Bei seiner Vendetta und der Suche nach seiner Frau dabei: ein alter, blinder Chinese mit prophetischen Fähigkeiten und eine Zirkustruppe mit übernatürlichen Anwandlungen.

Das Ganze wird dann schnell rasant und blutig in einem Maße, dass einige beim Lesen verschreckt mit Grauen ihr Haupt abwenden werden (mit einem Eisenbahnschwellennagel kann man anscheinend sehr viele grausame Dinge machen), aber gleichzeitig ist die Gewalt auch ein ziemlich effektives Stilmittel.

Der Roman könnte auch als gemeinsames Schreibprojekt von Gabriel García Márquez (+), Cormac McCarthy und Quentin Tarantino durchgehen. Gewalt, vermischt mit Natur und ein bisschen magischem Realismus und für mich war es gute Unterhaltung.

Wenn einen exzessive Gewalt nicht abschreckt, ist dieser atypische Western definitiv einen Blick wert.