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cho-ice
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Ich liebe gute Bücher! :-)

Bewertungen

Insgesamt 254 Bewertungen
Bewertung vom 11.11.2020
Kettschau, Bettina; Setzer, Gerrid

Glaube und Mut - Zehn spannende Geschichten aus der Reformationszeit


ausgezeichnet

Im offiziellen Reformationsjubiläumsjahr 2017 wirft „Glaube und Mut“ einen Blick auf 10 bekannte und weniger bekannte Persönlichkeiten der Reformationszeit. Sie alle glaubten daran, dass nur Jesus allein retten kann, traten dafür ein und erlebten deshalb Verfolgung.

Martin Luther fehlt natürlich nicht, aber neben seinen Altersgenossen Tyndale, Farel und Melanchthon finden sich in diesem gut geschriebenen Buch auch die Vorreformatoren Wycliff und Hus. Den Abschluss bilden vier weitere Männer und Frauen, die im 17. und 18. Jahrhundert für ihren Glauben in England, Holland und Frankreich verfolgt wurden. Der in „Glaube und Mut“ dargestellte Zeitraum erstreckt sich so auf knapp 400 Jahre; die einzelnen Geschichten sind chronologisch angeordnet.

Die kurzen biografischen Texte sind leicht verständlich geschrieben und wurden für junge Leser vom Vokabular und der Darstellung erlebter Gewalt her entschärft. Sie eignen sich somit optimal, um interessierten Heranwachsenden eine erste Einführung in das Leben der Christen während der Reformationszeit zu geben. Auch Erwachsenen haben sie noch viel zu sagen – ich bin dem Jugendalter schon seit einigen Jahren entwachsen und traf hier dennoch auf Personen, die mir vorher völlig unbekannt waren und konnte aus den einzelnen Beiträgen viel Gutes ziehen.

Die Texte stammen von Gunther Werner, Bettina Kettschau und Gerrid Setzer und sind alle zwischen 10 und 16 Seiten lang. Es finden sich zahlreiche Bilder darin, die das Gelesene auflockern und veranschaulichen. Darüber hinaus ist auf einer Karte dargestellt, wo und wann die beschriebenen Menschen lebten.

Meinem Eindruck nach sind es besonders die unbekannteren Personen, die herausstechen. Nicht alle Berichte reichen bis zum Lebensende des Charakters. Trotzdem hat man aufgrund der chronologischen Anordnung und den Bezügen aufeinander das Gefühl, dass es einen roten Faden gibt, und man die Gemeinsamkeiten gut erkennen kann.

„Glaube und Mut“ eignet sich hervorragend für alle Geschichts- und Reformationsinteressierten und ist eine spannende und segensreiche Lektüre für Heranwachsende genauso wie Erwachsene!

Bewertung vom 11.11.2020
Setzer, Gerrid

Weitergedacht (MP3-Download)


ausgezeichnet

Die CD „Weitergedacht“ ist ein Hörbuch mit 32 kurzen Impulsen für Menschen mit Interesse am christlichen Glauben, die sich (noch) nicht als Christen bezeichnen würden, oder für Hörer, die am Anfang ihres Glaubenslebens stehen.

Die angenehme Stimme von Hanno Herzler, der als Sprecher an zahlreichen Hörspielen und Hörbüchern beteiligt ist, passt gut zu den prägnanten Texten. Das unaufdringliche Klavierzwischenspiel, das die einzelnen Tracks voneinander trennt, gibt Raum, um das Gehörte kurz sacken zu lassen.

Inhaltlich bildet Schach die „runde Klammer“ des Hörbuchs – die Geschichten am Anfang und am Ende erzählen beide von Schachspielen, sodass das Bild auf dem Cover gut ausgesucht wurde. Jeder Hörimpuls ist rund 2 Minuten lang und besteht aus 3 Teilen:

1) einer kleinen Geschichte oder Begebenheit aus dem echten Leben,

2) einem prägnanten Satz, der das eben Gehörte originell zusammenfasst,

3) einem passenden Bibelvers.

Das 1x1 des Evangeliums wird so auf klare und frische Weise nahegebracht. Mehrere Impulse beschäftigen sich darüber hinaus mit der Frage nach der Entstehung des Lebens und der Welt.

Wem „Leben mit Perspektive“ von Gerrid Setzer gefiel, wird von „Weitergedacht“ ebenso begeistert sein. Das Hörbuch eignet sich sehr gut zum Verschenken im Bekanntenkreis oder auch nach einer Evangelisation oder einem Vortrag, der zum Glauben einlädt. Hier werden buchstäblich Anstöße zum „Weiterdenken“ gegeben.

Bewertung vom 11.11.2020
Setzer, Gerrid

Hoffnungsfreude (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Hoffnungsfreude“ von Gerrid Setzer enthält 75 Andachten für Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren. Es richtet sich an alle Christen, die Ermutigung brauchen – sei es im Alltag oder in einer schwierigen Lebensphase.

Was bei dem Andachtsbuch sofort ins Auge sticht, ist die hochwertige Aufmachung: gebunden, mit Lesebändchen und in einem handlichen Format, sodass es sich problemlos überall mit hinnehmen lässt, ohne Schaden zu nehmen. Zahlreiche Illustrationen von Sonja Faschinger, die sorgfältig auf den Text abgestimmt wurden, lockern den Text ebenso auf wie grafische Elemente und bieten Ruhepole für die Augen. Dabei zieht sich die Farbe Grün (wie die Hoffnung) durch das ganze Buch.

Inhaltlich beschäftigt sich jede Andacht mit einem Bibelvers oder längeren Bibeltext. Dabei bleibt der Autor nah an der Bibel und nutzt angemessene Vergleiche, Geschichten und Bilder, um gültige Wahrheiten zu illustrieren. Setzer ist dabei gewohnt klar und präzise. Stellenweise bedient er sich schöner Wortspiele, z. B. „Sorgen ‚entsorgen’“, was mir gut gefallen hat. Besonders angesprochen hat mich die Auswahl der Bibeltexte: ein echtes „Best of“ von Versen, die Mut machen und trösten, wenn man niedergeschlagen ist oder mit etwas zu kämpfen hat. Es lohnt sich, diese Verse und auch die markanten Zitate, die sich ergänzend in dem Buch finden, zur Vertiefung herauszuschreiben und auswendig zu lernen.

Dieses schöne Andachtsbuch hilft dabei, den Blick auf den Einen zu richten, der wirklich in jeder Lebenslage helfen und Freude und neue Hoffnung schenken kann.

Bewertung vom 20.09.2020
Kleinloh, Melanie

Ada, wo bist du?


sehr gut

Ich finde Debüt-Romane immer spannend und dieser hat es in sich. Melanie Kleinloh hat ein tiefsinniges, gut zu lesendes Erstlingswerk vorgelegt, das auf mehr von ihr hoffen lässt.

Zum Inhalt: Als Ada, die an Demenz erkrankte Mutter, eines Tages auf einmal von zuhause verschwindet, gerät die ganze Familie in Aufruhr und Bewegung. Die Perspektive wechselt zwischen Ada und ihrer Familie, zwischen Vergangenheit und Gegenwart. In der Krise kommen Dinge und Gefühle ans Licht, die lange verborgen und verschüttet waren. Wird es ihnen gelingen, das Schweigen zu brechen und Heilung zu finden?

Die Autorin schreibt klar, ohne viele Schnörkel, aber mit einer Liebe zu ihren Figuren. Sehr schön fand ich, dass jedem Kapitel einige Liedzeilen vorangestellt sind, die später wieder aufgegriffen werden. Beim Lesen habe ich mich gefragt, ob manches vielleicht autobiografisch ist – so gut waren die Demenzerkrankung und weitere Schicksalsschläge dargestellt. Obwohl die Geschichte an sich traurig und teilweise auch schwermütig ist, blitzt doch immer wieder Freude und Hoffnung durch. Für mich persönlich wäre etwas weniger Schwermut gut gewesen, aber das hatte wohl mehr mit mir als mit dem Buch zu tun.

Mein Fazit: Wer gerade selbst durch eine schwierige Zeit geht, sollte dieses Buch noch etwas zur Seite legen. Alle anderen erwartet eine berührende (Familien-)Geschichte, die sich viel zu schnell wegliest.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.07.2020
Brüder Grimm;Andersen, Hans Christian;Hauff, Wilhelm

Esslinger Hausbücher: Es war einmal ...


schlecht

Auf der Suche nach einem guten Märchenbuch haben wir uns „Es war einmal …“ vor allem wegen der Optik aus der Bücherei ausgeliehen, um es zu testen. Die Bilder sind auch (bis auf wenige Ausnahmen) wirklich ansprechend. Doch leider fällt unser Fazit nach nur wenigen vorgelesenen Geschichten trotzdem sehr negativ aus.

Unser Junge war zum Zeitpunkt des Vorlesens 6 Jahre alt, was der Altersempfehlung (5-7 Jahre) also entsprach. Doch bei der Auswahl wurde nicht darauf geachtet, die entsprechend harmloseren Märchen auszuwählen, sondern es sind auch wirklich gruselige Geschichten darunter. Hier ist besonders das „Märchen von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen“ hervorzuheben – makaber bebildert mit den Füßen der Leichen, die am Galgen hängen. Wirklich fürchterlich! Wir kannten das Märchen vorher noch nicht, waren also entsprechend neugierig – und haben es anschließend bitter bereut. Nicht nur, dass das Ende völlig unbefriedigend war (der Wortwitz ist nicht mehr zeitgemäß); in den Nächten nach dem Vorlesen ist unser Junge mehrmals weinend aufgewacht, weil er die Bilder nicht mehr aus seinem Kopf bekam.

Ich kann nicht nachvollziehen, warum ein Kinderbuchverlag (!) so eine Auswahl trifft und dann noch so eine unpassende Altersempfehlung abgibt. Meine Rezension ist also vor allem eine Warnung an alle Eltern, denen ihre Kinder (und ihr Schlaf) am Herzen liegen. Für Kinder mit einer reichen Fantasie ist dieses Buch definitiv nichts.

Bewertung vom 19.07.2020
Morris, Gilbert

Stürme der Liebe


sehr gut

„Stürme der Liebe“ ist der 5. Teil der Saga um die Familie Wakefield. Man kann eigentlich (siehe Fazit!) mit jedem Band neu in die Reihe einsteigen und benötigt kein Vorwissen, da die Saga fortlaufend ist und immer andere Personen im Mittelpunkt der Geschichte stehen. Besonders spannend ist die Serie für alle Freunde historischer Romane und Kenner der englischen Geschichte, da der Autor historische Personen in die Handlung mit einbaut und die politischen Verhältnisse mit einfließen lässt.

Den Titel fand ich diesmal erst etwas kitschig, aber letztlich ist er doch sehr passend, da die Protagonisten viele innere und wahrhaftige Stürme erleben. Die zentrale Figur aus dem Wakefield-Clan ist diesmal Andrew Wakefield. Die einzige Person, die man aus dem Vorgängerband bereits näher kennt bzw. theoretisch kennen kann, ist Hope Wingate (letzte Tochter von Christopher Wakefield), die inzwischen eine alte Frau ist. Als historische Personen stehen die Gründer der Methodisten John & Charles Wesley und der Erweckungsprediger George Whitefield im Mittelpunkt der Erzählung.

Ich habe bisher alle Teile der Saga gelesen und entsprechend hoch waren meine Erwartungen. An dieser Messlatte ist „Stürme der Liebe“ leider gescheitert, obwohl es immer noch ein guter Roman ist, der viele aus dieser historischen Gattung in den Schatten stellt. Ich persönlich fand die Konzentration auf John Wesley und seine inneren und nach außen getragenen geistlichen Prozesse etwas langatmig. Hier wäre in meinen Augen weniger mehr gewesen.

Andrew Wakefield ist ein ganz anderer Charakter als die anderen Kinder der Wakefield-Sippe und ich finde es spannend, wie Gilbert Morris immer wieder neue Persönlichkeitstypen zum Leben erweckt. Die Liebesgeschichte zwischen Andrew und seiner späteren Frau ist voller Tragik, aber auch Schönheit und gab bei mir letztlich auch den Ausschlag für die insgesamt positive Bewertung. Bewegend fand ich auch die Entwicklung, die der Waliser Gareth Morgan macht.

Fazit: Wer auf der Suche nach einem guten historischen Roman mit Tiefgang ist, kommt hier auf seine Kosten. Man sollte allerdings beim Lesen bereit sein, sich auf geistliche Themen einzulassen, da sie in diesem Buch eine große Rolle spielen. Eher für Fortsetzungsleser als für Einsteiger in die Wakefield-Serie geeignet.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.07.2020
Tschage, Tina

Auf das Leben!


ausgezeichnet

„Auf das Leben!“ ist ein Buch für alle Lebensphasen und Lebenslagen, das zum Feiern einlädt. Und wer wäre wohl besser geeignet, so ein Buch zu schreiben, als eine Frau, die Feiern zu ihrem Beruf gemacht hat? Tina Tschage ist seit vielen Jahren als „Trau-Frau“ tätig und begleitet professionell u. a. freie Trauungen, Kindersegnungen, Trauerfeiern und andere Anlässe des Lebens. So hat sie Einblick in die vielen Hoch-Zeiten und Tiefpunkte des Lebens, auch wenn sie selbst als Single lebt. Für einige Beiträge hat sie sich die Unterstützung anderer Leute gesucht, die von ihren Erfahrungen schreiben, z. B. über Kinderlosigkeit, Kindergeburtstage, Abschied vom eigenen Heim, etc.

Mich hat an diesem Buch so viel begeistert, dass ich beim Schreiben dieser Rezension befürchte, am Ende doch etwas zu vergessen.

Da wäre zum einen die tolle grafische Gestaltung. Text und Idee stammen von Tina Tschage, aber an ihrer Seite hatte sie die kongeniale Miriam Gamper-Brühl, die aus diesem Buch einen echten Augenschmaus gemacht hat.
Der Grundtenor des Buches passt einfach perfekt. Es sprüht vor Lebensfreude – und lässt doch die Schattenseiten des Lebens nicht außen vor. So finden sich unter den vielen, vielen Abschnitten über glückliche Anlässe zum Feiern auch nachdenkliche und traurige, z. B. die Geburt eines Sternenkinds, Lebenskrisen, Abschiede und schwierige Diagnosen. Gerade das macht das Buch meiner Meinung nach jedoch so wertvoll und authentisch.
„Auf das Leben“ wagt den Blick über den Tellerrand. Neben zahlreichen Hinweisen auf weiterführende Literatur gibt die Autorin auch immer wieder Einblicke in andere Glaubenskulturen. Wie und was feiern unsere jüdischen und muslimischen Mitmenschen eigentlich? Die Beiträge dazu kamen aus ihrem Freundes- und Bekanntenkreis, sodass es sich hier nicht um theoretische Ergänzungen, sondern lebensnahe Erfahrungen handelt. Sehr horizonterweiternd!

Mein Fazit: Dieses Buch gehört in jeden Haushalt, egal, ob Single oder Großfamilie! Wer wissen möchte, WIE man das Leben oder einfach NOCH MEHR im Leben feiert, wird mit „Auf das Leben!“ reich beschenkt. Danke, Tina!

Bewertung vom 22.05.2020
Moerke, Debra;Lambert, Cindy

Ein Mord, zwei Mütter und die Macht der Liebe


ausgezeichnet

Dieses Buch ist nichts für schwache Nerven! Denn es ist eine wahre Geschichte und handelt von genau dem, was im Titel bereits angekündigt wird: einem Mord. Und zwar nicht „irgendeinem“, sondern dem Mord an einem Kind, Hannah Bower. Die Tragik wird noch dadurch verstärkt, dass es in diesem Fall die eigene Mutter war, die ihr Kind getötet hat. So viel verrät bereits der Klappentext – ich greife hier also nicht zu viel vor.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Debra Moerke erzählt, die Hannah und ihre Geschwister als Pflegekinder aufnimmt. Gemeinsam mit ihrem Mann und ihren leiblichen Kindern versuchen sie, den Kindern ein Zuhause zu geben. Doch dann veranlasst das Jugendamt, dass die Kinder zurück zu ihrer Mutter kommen und Debras schlimmste Befürchtungen werden wahr, als sie eines Tages einen Anruf erhält …

„Ein Mord, zwei Mütter und die Macht der Liebe“ ist die Geschichte einer schrecklichen Tragödie, aber auch eine Geschichte darüber, wie eine Frau es wagt, Gottes Ruf zu folgen und einer Mörderin nicht nur zu vergeben, sondern ihr auch noch zu dienen. Dabei ist das Buch besser geschrieben als so mancher Roman. Es ist flott erzählt, an den richtigen Stellen wird das Tempo aber rausgenommen. Obwohl ich – durch den Klappentext oder den Prolog – teilweise wusste, wie manche Dinge ausgingen, flog ich nur so über die Seiten, weil es so spannend war!

Debra Moerke und ihrer Co-Autorin ist es gelungen, packend und berührend von der Hoffnung zu erzählen, die selbst in den tiefsten Stunden des Lebens trägt. Mich hat ihre Geschichte sehr bewegt und ich kann dieses Buch trotz der harten Realität darin wirklich nur empfehlen.