Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Aarany
Wohnort: 
Berlin
Über mich: 
Passionierte Leseratte

Bewertungen

Insgesamt 107 Bewertungen
Bewertung vom 27.08.2024
Magic Study (eBook, ePUB)
Snyder, Maria V.

Magic Study (eBook, ePUB)


sehr gut

Seelenfinder

Cover & Klappentext
Auch Band zwei überzeugt mit einem wunderschönen Cover, das sich zwar in der Farbgebung nicht maßgeblich von Band eins abhebt und ebenso detailreich gestaltet ist, aber doch Unterschiede aufweist. Die dunklen Farben implizieren, dass Yelena, die Hauptprotagonistin, es auch in diesem Teil nicht einfach haben wird.
Der Klappentext hat mich persönlich nicht überzeugt, da ich aber bereits den ersten Teil kenne (was auch nötig ist, um der Handlung zu folgen), konnte ich hier nicht widerstehen.

Meinung
Während ich noch in Poison Study kleinere Probleme mit Yelena hatte, die auch dieser Geschichte hier ihre Stimme leiht, kam ich hier um einiges besser mit ihr zurecht. Ihr Leben war bisher nicht gerade leicht. Gefoltert, beinahe getötet, fast vergiftet. Und nun wartet noch ein Hinrichtungsbefehl auf sie, weil sie magische Fähigkeiten besitzt, was in Ixia mit dem Tod bestraft wird. Der einzige Lichtblick waren ihre Gefühle zu Valek.
Yelenas Zeit in Ixia war weitaus düsterer als jetzt in Sitia. Nicht, dass sie es besonders leicht hat. Obwohl auch hier diverse Herausforderungen auf sie warten, wirkt alles strahlender, vielleicht hoffnungsvoller. Sie lernt ihre Familie kennen, der sie mit sechs Jahren entrissen wurde. Ihre magischen Fähigkeiten werden ausgelotet. Dennoch ist sie immer noch Yelena, die keinem Konflikt aus dem Weg geht, die immer sie selbst bleibt und niemals aufgibt.
Inzwischen bin ich ein Fan von Yelena. Sie beeindruckt durch ihren Mut und ihre Durchsetzungsfähigkeit. Und obwohl sie schon so viel erleiden musste, verliert sie nicht ihre Menschlichkeit. Sie ist weder eiskalt noch abgebrüht.
In diesem Band gibt es viele neue Charaktere, die teilweise gut gelungen sind, aber es gibt auch ein Wiedersehen mit alten Freunden. Nicht zuletzt mit Valek. Er ist nach wie vor undurchsichtig. Gerade in Sitia fragt man sich, welche Fähigkeiten er beherrscht. Aber noch tappt man im Dunkeln, was jedoch gewollt ist.
Die Handlung ist wie eine große Reise zur Selbstfindung, die noch lange nicht vorbei ist.
Der Schreibstil ist in Band zwei deutlich besser. Es gibt keinerlei holprige Stellen mehr, obwohl auch hier Yelena kaum Zeit hat, durchzuatmen, was dem Leser auch die Gelegenheit verwehrt, die Geschehnisse zu verarbeiten. Ich will damit nicht sagen, dass das Tempo durchgehend rasant war, aber hoffnungsvolle Szenen, die Licht in ihr Leben bringen, hätten besser ausformuliert werden können, damit man sich als Leser auch darin verlieren kann.
Das Setting unterscheidet sich maßgeblich von Teil eins. Es bringt frischen Wind in die Story und lässt keine Langeweile aufkommen. Auch langatmige Szenen findet man nicht. Das Tempo variiert in genau dem richtigen Maß, was sich zu Band eins verbessert hat.
Emotionen konnten dadurch besser transportiert werden, sodass man deutlicher mit Yelena mitfiebert. Und obwohl man ihr manchmal ein wenig Ruhe und ein entspannteres Leben wünscht, entspricht das einfach nicht Yelenas Wesen. Es ist ein wenig, als würde sie Problem magisch anziehen.
Zusätzlich möchte ich erwähnen, dass Kiki zauberhaft ist, weshalb es für sie zwei Pfefferminz gibt.

Fazit
Eine temporeiche Fortsetzung, die mich etwas atemlos, aber auch positiv überrascht zurücklässt. Herrschte in Band eins nur Dunkelheit und wenig Licht, gibt es hier deutlich mehr davon, selbst wenn die Probleme nicht weniger werden. Der Ideenreichtum der Autorin ist wirklich bewundernswert. Ihre erschaffene Welt mit den unterschiedlichen Völkern begeistert mich. Deshalb gibt es von mir diesmal vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 18.08.2024
Shine Bright Like a Treasure / The Monet Family Bd.1
Marczak, Weronika Anna

Shine Bright Like a Treasure / The Monet Family Bd.1


gut

Überzeugt phasenweise

Cover & Klappentext
Das Cover ist wirklich gelungen und ein absoluter Blickfang. Der Klappentext hat mich schlichtweg neugierig gemacht, da Jugendbücher hin und wieder wahre Highlights sind.


Meinung
Hailie wächst behütet auf, bis ihre Mutter und Großmutter bei einem Autounfall ums Leben kommen. Statt in einer Pflegefamilie landet sie bei ihren ihr unbekannten fünf Halbbrüdern in Pennsylvania. Dort hat sie alles, was sie sich je wünschen könnte, bis auf Zuneigung und Halt. Dazu kommt, dass sie immer unter Beobachtung steht und ihre Halbbrüder als gefährlich gelten.
Sie ist zutiefst verunsichert, weil bei ihrer neuen Familie nichts mit rechten Dingen zuzugehen scheint.

Ich weiß nicht, was ich erwartet habe. Zwar entspreche ich nicht unbedingt der Zielgruppe, da die Hauptprotagonistin süße 14 und dann 15 Jahre ist, wurde aber dennoch gewissermaßen angefixt. In dem Alter ist man oftmals schwierig. Hailie, die dieser Geschichte ihre Stimme leiht, ist sehr zurückhaltend, aber überwiegend aus Angst, weil sie ihre Halbbrüder nicht einschätzen kann. Dazu kommt deren Gewaltbereitschaft und Narrenfreiheit in der Schule, die sie mit drei ihrer Halbbrüder besucht. Dennoch besitzt sie auch die angeborene Neugierde eines Teenagers und die Bereitschaft, die eine oder andere Regel zu brechen.

Der Schreibstil ist im Großen und Ganzen angenehm. Hier und da ist er etwas unausgereift, was sich sicherlich mit der Zeit geben wird. Das Tempo war anfangs ziemlich zügig. Für mich zu zügig, da man immer etwas Zeit braucht, um die Hauptprotagonisten einzuschätzen. Zudem gehen dabei Emotionen verloren. Wenigstens konnte hin und wieder Spannung aufgebaut werden.
Ich muss zugeben, dass ich mit Hailie nicht so richtig warm geworden bin. Das mag natürlich an ihrem Alter liegen und ihrer damit einhergehenden Tränen und Trotzphasen. Trotzdem hatte die Geschichte was. Ich kann es nicht genau benennen, aber ich konnte es kaum weglegen.

Dies ist der erste Band der Trilogie, der leider nicht so viel hergibt. Man erfährt einfach zu wenig. Natürlich will man sein Pulver nicht schon zu Beginn verschießen, aber ein wenig an Informationen sollten schon vermittelt werden. Diesbezüglich hoffe ich auf Band zwei, den ich vorhabe, zu lesen, obwohl mich der erste Teil nicht komplett überzeugen konnte.


Fazit
Ein Auftakt, der nur bedingt überzeugt, mich aber dranbleiben ließ. Wer also auch bei Jugendbüchern gern mal zugreift und auf ein wenig Spannung setzt, der ist hier genau richtig. Ich vergebe drei von fünf Sternen.

Bewertung vom 15.08.2024
Alles, was ich geben kann - The Last Letter
Yarros, Rebecca

Alles, was ich geben kann - The Last Letter


ausgezeichnet

Schwerkraft

Cover & Klappentext
Hier war es in erster Linie der Name der Autorin, der mich auf das Buch aufmerksam gemacht hat. Ich bin mittlerweile von ihren Geschichten so begeistert, dass alles drumherum in den Hintergrund rückt.
Das Cover ist recht einfach gehalten und dient hier meines Erachtens nach nur aufgrund der Farbgebung eine gewisse Aufmerksamkeit zu erregen. Der Klappentext spricht für sich.



Meinung
Ella findet in Chaos, einem ihr unbekannten Soldaten, einen echten Brieffreund, der ihr die Möglichkeit bietet, mal für einige Minuten ihrem streng getakteten Leben zu entfliehen. Zwischen ihnen entwickelt sich eine tiefe Zuneigung.
Als Ella mehrere Schicksalsschläge treffen, hört sie auch von Chaos nichts mehr, bis eines Tages Beckett, der beste Freund ihres Bruders, vor ihrer Tür steht.

Mittlerweile habe ich an die Bücher von Rebecca Yarros ziemlich hohe Ansprüche, die sie erstaunlicherweise nie enttäuscht.
Beckett und Ella verleihen dieser Geschichte ihre Stimmen, untermalt von den Briefen, die von ihr und Chaos geschrieben wurden.
Der Schreibstil ist wie immer angenehm mit einem gewissen Wiedererkennungswert, da die Autorin immer schöne Vergleiche einfließen lässt. Er trägt die Story und stellt sich nur angemessen in den Vordergrund.
Die beiden Hauptprotagonisten sind schön angelegt. Man fühlt sich recht schnell mit ihnen verbunden, was im Grunde kaum nötig wäre, da die Schicksalsschläge die Handlung einnehmen. Das allein sorgt jedoch nicht für diese hohe Emotionalität, die dieses Buch mitbringt. Ich weiß nicht, wie es der Autorin gelingt, derart gefühlsbetont zu schreiben, dass selbst mir die Tränen kommen. Hier ist definitiv Taschentuchalarm angesagt.

Obwohl es sich hier um eine Liebesgeschichte handelt, die gern dazu neigen, ein wenig vorhersehbar zu sein, kann ich das hier nur bedingt bestätigen. Es finden sich immer überraschende Wendungen, die dieser Story das gewisse Etwas verleihen.
Das Tempo variiert angemessen, sodass langatmige Szenen vermieden werden.

Die Hauptprotagonisten sind zwar auf den ersten Blick sehr unterschiedlich, haben aber dennoch viel gemeinsam. Sie sind vielschichtig und müssen lernen zu vertrauen. Die Entwicklung wurde schön dargestellt. Dadurch wirken beide noch greifbarer, echter. Ein besonderen Platz nimmt Havoc ein.


Fazit
Rebecca Yarros hat sich hier mal wieder selbst übertroffen. Dieses Buch ist hochemotional, aber auch süß und tröstend. Es zeigt, dass man, egal wie übel das Leben einem mitspielt, niemals aufgeben darf. Von mir gibt es daher fünf von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 15.08.2024
A Silent Fall / Skyhunter Bd.1
Lu, Marie

A Silent Fall / Skyhunter Bd.1


gut

Was von uns bleibt

Cover & Klappentext
Ich glaube, der Name der Autorin und das Cover sind mir so ziemlich zeitgleich aufgefallen und haben mein Interesse geweckt – nicht zuletzt der Titel. Aber der Klappentext hat wie so oft den ausschlaggebenden Punkt gegeben.

Meinung
Mir ist die Autorin durchaus ein Begriff, auch wenn ich kaum etwas von ihr gelesen habe. Hier konnte ich jedoch nicht widerstehen.
Talin ist ein Striker, eine Elitekämpferin, die dazu ausgebildet wurde, die letzte freie Nation – Mara – zu schützen. Doch gegen die Karensa-Föderation, die mit immer groteskeren Erfindungen mehr Einfluss und Macht erlangt, scheinen sie chancenlos. Bis ihnen Red in die Arme fällt. Er soll als Kriegsgefangener hingerichtet werden, was Talin jedoch zu verhindern weiß, weil sie mehr in ihm sieht. Könnte er der Schlüssel zu dem lang ersehnten Sieg über die Karensa-Föderation sein oder spielt er ein falsches Spiel?
Das Buch vereint viele Science-Fiction-Elemente miteinander. Normalerweise stehe ich diesem Genre immer etwas skeptisch gegenüber und vermeide solche Geschichten. Das war hier anders. Zum einen, weil mich schon das eine oder andere Werk aus diesem Bereich überzeugt hat, und zum anderen, weil ich einfach neugierig war.
Marie Lu hat mit Talin, aus deren Sicht diese Story geschrieben ist, eine außergewöhnliche Hauptprotagonistin erschaffen. Obwohl sie eher zurückhaltend wirkt und kein leichtes Leben hat, geschweige denn privilegiert, ist sie nicht nur äußerlich eine Kämpferin. Mich hat beeindruckt, dass sie nie aufgibt und regelmäßig ihr Leben aufs Spiel setzt für eine Nation, die sie nicht gerade mit Wohlwollen betrachtet.
Die Idee hat mir sehr gefallen. Nur ist die Umsetzung meines Erachtens nach nicht immer gelungen. Wenn man eine neue Welt erschafft, ist es immer unabdingbar, gewisse Beschreibungen einfließen zu lassen, um dem Leser ein konkretes Bild zu vermitteln. Das führt jedoch häufig dazu, dass die Aufmerksamkeit nachlässt. Mir ist es hier leider so gegangen. Zwar hat die Autorin versucht, durch kleine Spannungsspitzen den Leser zu fesseln, was aber nicht immer – zumindest bei mir – geklappt hat. Zudem brauchte ich meine Zeit, um richtig in das Buch zu finden, mich mit Talin vertraut zu machen. Das ist mir erst im letzten Drittel möglich geworden, da Talin zwar innere Stärke besitzt, allerdings auch schnell untergeht. Als Red auf der Bildfläche erscheint, wird sie greifbarer. Insbesondere mit der angedeuteten Romanze, die sich zwischen ihnen anbahnt. Genau jene Romanze hätte ich persönlich deutlicher gemacht. Nicht weil eine Romanze in jedes Buch gehört, sondern weil es einen gewissen Gegensatz zu der sonst immer drohenden Gefahr darstellt. Einfach etwas Positives in dieser Welt, die von Macht, Krieg und Kampf bestimmt ist. Das hätte alles noch intensiver gemacht. So kommt überwiegend nur die Spannung zum Tragen, gerade zum Ende hin.
Alles in allem hat mich das Buch überwiegend gefesselt. Neben Talin sind auch ihre Freunde sowie Red toll dargestellt worden. Sie wirken einfach echt und überzeugen mit ihrer Sichtweise und Handlung. Daran ist nicht zuletzt der Schreibstil beteiligt, der sehr anschaulich ist. Es gab viele Momente, in denen ich das Gefühl hatte, einen Film zu sehen, weil die Autorin wirklich Talent hat, einem Bilder in den Kopf zu zaubern.
Mit dem Ende hatte ich so meine Probleme, deshalb war ich selten so froh zu sehen, dass es noch einen Band gibt, der hoffentlich bald erscheint.

Fazit
Wer rasante Bücher mit einer starken Hauptprotagonistin liebt, die sich nicht in den Vordergrund drängt, sich aber trotzdem treu bleibt – wobei auch Parallelen zu unserer Gesellschaft gezogen werden können –, dem empfehle ich „Skyhunter“. Ich erhoffe mir von Band 2 mehr Intensität und mehr positive Gefühle. Insgesamt vergebe ich dreieinhalb von fünf Sternen, werde aber eher abrunden, weil das gewisse Etwas nicht zum Tragen kam.

Bewertung vom 01.08.2024
Long Live Evil
Brennan, Sarah Rees

Long Live Evil


gut

Von Schergen und Schurken

Cover & Klappentext
Das Cover ist großartig und passt einfach perfekt zur Geschichte. Ein absoluter Blickfang. Der Klappentext hat mich begeistert. Allein die Idee ist beeindruckend und mal etwas Neues.


Meinung
So fasziniert ich am Anfang auch war, die Story konnte meinen zugegebenermaßen hohen Erwartungen leider nicht gerecht werden.
Rae liegt im Sterben. Die Einzige, die ihr Gesellschaft leistet, ist ihre Schwester, die ihr regelmäßig aus ihrer Lieblingsfantasy-Reihe vorliest. Aber es gibt die Möglichkeit, ihr Leben zu retten, wenn sie aufgrund eines magischen Handels in diese Geschichte eintaucht. Obwohl sie glaubt, die Handlung zu kennen, muss sie feststellen, dass die Charaktere ein Eigenleben entwickeln.
Rae verleiht der Geschichte ihre Stimme, und obwohl es noch andere Sichtweisen gibt, ist sie die Hauptperson, um die sich alles dreht.
Ich hatte anfangs ein paar Schwierigkeiten, mit ihr warm zu werden, aber das lag weniger an ihrer etwas speziellen Art, deren Gründe gut erklärt wurden, sondern eher an dem gefühlten Durcheinander, das zu Beginn herrschte. Ich konnte der Fantasy-Geschichte nicht folgen, weil die Figuren oftmals zwei Namen hatten. Die Zuordnung gelang mir erst im Verlauf. Dazu kamen einige Ungenauigkeiten, die das Lesevergnügen etwas schmälerten.
Die Geschichte hat mich im Grunde erst knapp vor der Hälfte richtig gefesselt, obwohl es auch hier immer wieder Szenen gab, die ich mehrfach lesen musste, um herauszufinden, was die Autorin meinte. Aber besonders sind mir die Dialoge aufgefallen, die mich manchmal stocken ließen. Die Antworten passten teilweise nicht zu den gesagten Worten.
Der Schreibstil an sich hat mir gefallen, auch wenn ich mich darauf einlassen musste. Die Autorin spielt mit vielen Vergleichen, die gelegentlich seltsam anmuten. Aber das ist Geschmackssache. Wirklich großartig waren die Gedanken von Rae, die jeder Leser sicherlich auch mal hatte. Und wer würde nicht mal in seine Lieblingsgeschichte eintauchen wollen, um den Lieblingsprotagonisten kennenzulernen?
Raes Entschluss, böse zu sein – sowie auch der Grund –, wurde anschaulich dargestellt, aber ein wenig ins Lächerliche gezogen. Meinen Humor traf es leider nicht. Aber Raes Rechtfertigung, dass die Figuren im Buch ja nicht echt wären, um ihre Handlungen zu entschuldigen, war nachvollziehbar. Auch ihre Entwicklung ist gut rübergebracht worden. Wenn man es erst einmal schafft, sich auf diese wirklich in jeder Hinsicht außergewöhnliche Story einzulassen, dann vermag sie sehr zu unterhalten.
Auszug aus Long Live Evil von Sarah Rees Brennan:
Ein Buch zu lesen war so, als würde man einen Menschen kennenlernen. Man wusste nicht, ob man die Person derart lieben oder hassen würde, dass man jedes Detail über sie herausfinden wollte, oder lieber an der Oberfläche blieb und nie zu weit in die Tiefe ging.


Fazit
Viele Punkte dieser Geschichte sind gut gelungen, insbesondere jene, die die Autorin selbst erleben musste, aber andere weniger. Alles in allem ruckelt es etwas, sodass man immer wieder rausgerissen wird. Aber das lässt sich beheben. Trotzdem sollte man der Idee eine Chance geben. Deshalb bekommt Long Live Evil von mir drei von fünf Sternen.

Bewertung vom 17.07.2024
Der Schrei der Schwarzkraniche / Kings & Thieves Bd.2
Kim, Sophie

Der Schrei der Schwarzkraniche / Kings & Thieves Bd.2


sehr gut

Die Rache ist mein

Cover & Klappentext
Passend zu Band eins wurde auch dieses gestaltet. Da ich den ersten Teil gelesen habe, hat mich das Cover sofort aufmerksam gemacht. Der Klappentext verspricht eine würdige Fortsetzung.

Meinung
Schon Band eins hat mich völlig in seinen Bann gezogen, weshalb ich auch bei der Fortsetzung nicht widerstehen konnte.

Shin Lina kehrt aus Gyeulcheon nach Sunpo zurück, um Rache an den Schwarzkranichen zu nehmen, die ihre Familie, die Sturmkrallen, getötet haben. Beinahe unbesiegbar, da die Zeit in Ruis Reich sie verändert hat, ist sie gut gewappnet, um Sunpo unter ihre Kontrolle zu bringen. Doch die Veränderungen haben einen hohen Preis.

Oftmals hat man Schwierigkeiten mit Mehrteilern, wieder in die Geschichte zu finden. Das war hier nicht der Fall, obwohl der Einstieg etwas holprig war. Das lag weniger daran, dass man sich erst zurechtfinden musste, weil man mit der Zeit einiges vergisst, sondern eher an den Szenen, die meines Erachtens nach nicht so gut gelungen sind. Das besserte sich zum Glück, sodass die Autorin den Leser wieder mit ihrem erfrischenden, mitreißenden Schreibstil verwöhnte. Zusätzlich hat sie immer wieder Informationen eingestreut, die halfen, sich wieder an alles von Band eins zu erinnern.

Shin Lina hat mich in Band eins sofort überzeugt, hier nahm ich sie anders wahr. Natürlich hat sie sich verändert, aber es macht eher den Anschein, als läge ein Schleier über ihr. Das intensiviert sich, weil Lina immer mehr von der Stimme in ihrem Kopf beeinflusst wird – was richtig gut gelungen ist. Teilweise mag das gewollt sein, aber ich denke, gerade zum Anfang, ist das weniger der Fall.
Die Handlung ist gewohnt spannend, die Beschreibungen von Sunpo, die Darstellung der Rache … Es war sehr intensiv. Passend dazu variiert das Tempo. Obwohl der Grundtenor recht düster ist, gibt es kleine Lichtblicke. Das ist zum einen Linas Schwester, die ein wahrer Sonnenschein ist, und die Gefühle zu Rui. Begeistert hat mich vor allem ein neuer Charakter. Song Iseul, die Madame des Taubenschlags, ist wirklich erfrischend. Auch sie lockert das Ganze etwas auf, sodass die Schwere, die diese Geschichte zweifellos mitbringt, den Leser nicht niederdrückt.

Insgesamt ist Band zwei eine würdige Fortsetzung, die mich schockiert und entsetzt zurückgelassen hat. Natürlich warte ich sehnsüchtig auf Band drei, aber nicht nur aufgrund des Cliffhangers.

Fazit
Koreanische Mythen und Legenden sind vielleicht nicht für jedermann etwas. Ich war anfangs auch skeptisch, aber mittlerweile bin ich so gefangen, dass ich solchen Geschichten gern eine Chance gebe. Wem es ähnlich geht, dem kann ich nur sagen Traut Euch. Die Story ist es definitiv wert. Mit Shin Lina, die eine Stärke mitbringt, die beeindruckt, fühlt man sich schnell verbunden. Dabei ist sie keine aalglatte Heldin. Sie macht Fehler, kämpft gegen Süchte, gegen Schwächen, und versucht, sich nicht selbst zu verlieren.
Ich vergebe vier von fünf Sternen wegen des holprigen Einstiegs.

Bewertung vom 15.07.2024
Tochter der Steppe / Die Kriegerin Bd.2 (eBook, ePUB)
Peters, Julie

Tochter der Steppe / Die Kriegerin Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Griechische Mythologie verwoben mit Geschichte


Cover und Klappentext
Passend zu Band eins ist dieses Cover gestaltet worden und passt zu der Geschichte. Da ich den ersten Teil gelesen habe, wollte ich natürlich wissen, wie es mit Hippolyte weitergeht, der ältesten Tochter der Otrere. Da war der Klappentext für mich nicht so wichtig. Allerdings stellte ich fest, nachdem ich das Buch gelesen hatte, dass er nicht ganz stimmig ist.


Meinung
Aus der Sicht von Hippolyte, der ältesten Tochter der Otrere, die einen Großteil ihres Lebens mit den alten Bräuchen aufgewachsen ist, wird die Geschichte erzählt. Auch hier hat sich die Autorin gewisse Freiheiten herausgenommen, was mich nach wie vor nicht stört. Obwohl mir Otrere noch ein Begriff war, sah es bei Hippolyte anders aus.

Sie wird jung Herrscherin der Skythen und versucht, wie schon ihre Mutter, die alte Lebensweise zu bewahren. Doch auch sie muss lernen, dass sich die Dinge nicht aufhalten lassen. Es wird immer einen Einfluss von außen geben, der Veränderung mitbringt.
Obwohl sie das Leben in der Steppe vorzieht, ist ihre Anwesenheit in Themiskyra gefragt, denn Troja droht Krieg. Zu dieser Zeit landet ein Schiff an ihrer Küste und sie lernt Herakles und Theseus kennen. Ersterer verlangt den Waffengürtel, den Ares ihr vor langer Zeit geschenkt hat.

Wie schon in Band eins steht hier die Entwicklung im Vordergrund. Als Königin hat sie es nicht leicht. Während es bei den Skythen normal ist, dass Frauen kämpfen, sieht es bei anderen Völkern anders aus. Das Patriarchat setzt sich zunehmend durch. Auch bei den Skythen, die inzwischen in der Stadt leben.

Die Autorin bleibt sich ihrem Schreibstil treu, der angenehm zu lesen ist und keine komplizierten Satzstrukturen nötig hat. Wie schon im Vorgängerband greift sie gern bei Geschehnissen vorweg, sodass der Leser, sollte er historisch und mythologisch nicht versiert sein, gewissermaßen vorgewarnt wird. Damit wird dem Ganzen ein Großteil der Spannung genommen.
Anders als in Band eins gibt es hier keine Ausflüge in die Vergangenheit. Die Story wurde schön aufgebaut und zieht den Leser mit sich. Einmal angefangen konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen, weshalb ich es innerhalb einer Nacht verschlungen habe. Es ist sehr leicht, dranzubleiben.


Fazit
Auch hier ist es der Autorin wieder gelungen, zu überzeugen, weshalb ich mich schon auf Band drei freue. Wer bei griechischer Mythologie verwoben mit Geschichte nicht Nein sagen kann, ist hier genau richtig, aber auch alle anderen werden gut unterhalten. Ich vergebe vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.