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Insgesamt 108 Bewertungen
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Bewertung vom 24.03.2023
Storm, Bente

Windstärke Tod / WaPo Cuxhaven Bd.1


gut

Was würde Agatha tun?

"Die Möwen hatten sich heute früh scheinbar zum Wettschreien verabredet."

Ein Krimi von der Nordsee mit einer gehörigen Portion maritimen Flairs und einer touristischen Führung durch Cuxhaven inklusive: die Kugelbake, die Aussichtsplattform "Alte Liebe", der Steubenhöft, das Feuerschiff Elbe ...
Gut gemacht: Der Stadtplan im Inneren der vorderen Klappen-Broschur erleichtert die Orientierung in Cuxhaven.

Die von Beginn an recht hohe Anzahl an handelnden Personen sowie der sehr schnelle Wechsel zwischen den Schauplätzen haben mich anfänglich leicht verwirren können. Wer war jetzt nochmal genau was und welche Funktion hatte er oder sie?

Der Schreibstil ist recht unkompliziert, das Buch hat sich zügig lesen lassen.
Die vielen Charaktere erscheinen dabei etwas farblos, die Identifikation mit den Protagonisten fällt schwer.

Die Handlung ist durchaus interessant, abwechslungsreich und hat Potential; leider hat mich die Erzählweise nicht wirklich fesseln können. Auch der vereinzelt eingestreute Humor hat nicht immer meinen Geschmack getroffen:
"Lars' Unterlippe bewegte sich wie die Nordsee bei Windstärke 7."

Zum Ende wird alles schlüssig aufgelöst, größere Überraschungen gibt es dabei nicht. Es ist eine eher ruhig erzählte Geschichte, ich hatte mir etwas mehr Spannung erhofft.
Ein finaler Cliffhanger lässt auf eine geplante Fortsetzung schließen.

Vielleicht sehen wir uns wieder in Cuxhaven?

Bewertung vom 20.03.2023
Strobel, Arno

Mit den Augen des Opfers / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.3


sehr gut

Schuld vergeht nie

"Manchmal verschwinden hier Menschen und tauchen nie wieder auf. "

Was ist vor über zwanzig Jahren in Klotten wirklich passiert? Fallanalytiker Max Bischoff ist wieder im Einsatz und macht sich wenig beliebt bei den Einwohner des kleinen Moseldorfes, wie auch bei den ermittelnden Kriminalbeamten des KK Koblenz.
Geheimnisse sind in Klotten gut aufgehoben: niemand erzählt irgendwas. Max dreht sich im Kreis: das kollektive Schweigen behindert mehr und mehr seine Ermittlungsarbeit.

Unterstützt wird Max v.a. von seinem Expartner und Freund Horst Böhmer aus Düsseldorf, sowie auch von einer ehemaligen Studentin von ihm: Jana Brosius, inzwischen Kriminalkommissarin auf Probe.
Und schließlich steht ihm der forensische Rechtspsychologe Dr. Marvin Wagner zur Seite; dessen äußerst sprachgewaltige Ausdrucksweise mir sehr gefallen hat. Es macht Spaß ihm wieder "zuzuhören".

Die Handlung des Thrillers ist klar strukturiert und dadurch angenehm flüssig zu lesen. Arno Strobel liefert mit dem neuen Mörderfinder einmal mehr bewährte, routinierte Lesekost ab.

Zwischen einzelnen Kapiteln gibt es mehrfach in kursiver Schrift gehaltene Abschnitte, die Gedanken und Beweggründe aus der Sicht des Täters oder der Täterin schildern.

Größere Wendungen und Überraschungen gibt es nicht, teilweise ist die Handlung durchaus vorhersehbar und hat einige ungewohnte Längen. Zum Ende hin wirkt die Handlung zunehmend konstruiert. Insgesamt ist Band 3 mehr Krimi als Thriller: für den nächsten Mörderfinder ist in puncto Spannung noch Luft nach oben.

Mich hat das Buch dennoch gut unterhalten, ich möchte gerne weiterhin mit Max Bischoff auf Mördersuche gehen. Aber unbedingt (nur) zusammen mit Dr. Wagner:
"Gehaben Sie sich wohl. Auf bald."

Bewertung vom 18.03.2023
Janz, Tanja

Wo der Seewind flüstert / Die St.-Peter-Ording-Saga Bd.1


sehr gut

Eine Liebe im Strandcafé

"Die eigene Familie darf man nicht im Stich lassen."

Deutschland in den späten 50er Jahren: der Discounter heißt noch Kolonialwarenladen, anstatt bei Amazon bestellt man beim Otto Versand Hamburg. Schalke 04 spielt in der Glückaufkampfbahn, der Bikini steht gerade hoch im Kurs. Es ist heiß im Sommer 1959 und das Leben geht seinen Weg.

Viele träumen von Bella Italia und einem Urlaub am Gardasee. Auch das junge Fräulein Sabine aus Gelsenkirchen-Bismarck, doch das Schicksal hat andere Pläne für sie: die deutsche Nordseeküste.

Sprachlich wird man von der Autorin Tanja Kanz ganz wunderbar und einfühlsam in die Mentalität und das Lebensgefühl der Jahre 1959/1960 mitgenommen. Die Lektüre versprüht viel Zeitgeist und der bildhafte Erzählstil läßt die große Kulisse St. Peter Ording präsent sein und lebendig werden. Fast hört man das Geschrei der Möwen und kann die Kraft der Brandung spüren.

Es ist eine sommerleichte Geschichte um wahre Gefühle, eine erste große Liebe, aber auch Sehnsucht, Enttäuschung und Kummer.
Das Schicksal zweier junger Menschen zu einer Zeit, in der Entfernungen noch schier unüberbrückbar scheinen.

Familäre Verpflichtungen zwingen die Hauptcharaktere immer wieder, ungeliebte Entscheidungen zu treffen und einen gänzlich anderen als den erträumten Lebensweg einzuschlagen.

Locker leichte Sommerunterhaltung:
Der Auftakt in die große St.-Peter-Ording-Saga ist gelungen, ich habe mich sehr wohlgefühlt und bin gespannt was die Dünen verheißen und die Gezeiten versprechen...

Leseempfehlung!

Bewertung vom 14.03.2023
Cham, Jorge;Whiteson, Daniel

Wo ist die Mitte des Weltalls?


sehr gut

Jeder Mensch hat Fragen

"Nun ja wir leben in einer seltsamen Realität..."

Es ist sehr lange her, dass ich das letzte Mal ein populärwissenschaftliches Buch in der Hand gehabt habe, das so viel Spaß gemacht hat. Selbst die Fußnoten sind extrem unterhaltsam und sehr witzig geschrieben.

In den 60er Jahre geboren, habe ich die Anfänge der Raumfahrt bis hin zur ISS miterlebt. Deshalb interessieren mich Astronomie und Astrophysik von jeher.

Das Prinzip von Ursache und Wirkung: im Buch werden Fragestellungen behandelt, die wir uns sicherlich alle schon mal gestellt haben. Wieso sind Reisen in der Zeit nicht möglich? Wenn es unendlich viele Planeten gibt, auf denen intelligentes Leben möglich ist, weshalb ist die Erde dann immer noch nicht von Außerirdischen besucht worden?

Die Themen sind alles andere als trivial (die Lektüre setzt ein gewisses Interesse im Fach Physik voraus), die Erklärungen erscheinen immer schlüssig; viele AHA-Momente inklusive. Natürlich liefert die Lektüre aber keine allumfassende Weltformel die unser Universum erklärt. Leider etwas zu oft lautet die Erklärung: was die moderne Physik nicht ausschließen kann, ist demnach faktisch möglich und somit sogar mehr als wahrscheinlich. Auch wird mir zu oft mit unendlich großen (alternativ unendlich kleinen) unvorstellbaren Dimensionen und Zahlen argumentiert.

Trotzdem schafften es die Autoren mehrfach, mich bei der Erläuterung von komplexen Sachverhalten mit viel Wortwitz zu verblüffen. Es macht einfach Spaß den Gedankens zu folgen und sich auf die formulierten Thesen einzulassen.

Aber mal ehrlich: Spielen eigentlich ehrlich Bananen und eine sehr bekannte Nuss-Nougat-Creme eine so entscheidende Rolle bei der Erklärung unserer Welt? Und wie viele Liter Kaffee haben die Autoren beim Schreiben dieses Buches tatsächlich verschüttet?

Den mehr als 300 Cartoons hätte ich gerne - im wahrsten Sinne des Wortes - mehr Platz eingeräumt. Sie sind gut gelungen, nicht nur Zugabe, aber teilweise unscheinbar klein.

Eine Leseempfehlung für alle, die sich zumindest ansatzweise für Physik interessieren (sollten) und ganz weit über den Tellerrand hinaussehen möchten. Sie sollten bereit sein, viel Vorstellungsvermögen und Fantasie mitzubringen

Bewertung vom 10.03.2023
Wolf, Klaus-Peter

Ostfriesengier / Ann Kathrin Klaasen ermittelt Bd.17


sehr gut

Codewort Krabbenbrötchen

Drei Schritte, eine Kehrtwendung, drei Schritte...
"Hauptsache, der Deich hält"

Nach Ubbo Heide und Martin Bücher nun bereits die dritte Chefin für Ann Kathrin Klaasen in der Polizeiinspektion Aurich: Elisabeth Schwarz ist die neue Polizeidirektorin.
Gleich zu ihrer Amtseinführung wird sie mit ihrem ersten Fall konfrontiert: eine Bombe explodiert auf dem Parkplatz der Polizeistation...
Das Verhältnis zwischen diesen beiden Alpha-Frauen ist von Anfag an sehr angegespannt und von gegenseitiger
Provokation geprägt.

Sehr abwechslungsreich wird die Geschichte durch zahlreiche Handlungsstränge entwickelt, die jeweils aus der Sichtweise verschiedener Charaktere erzählt werden. Dennoch behält man jederzeit die Übersicht und alle Handlungsstränge werden nach und nach logisch zusammengeführt.
Als Leser bekommt man das, was man vom 17ten Band der Ostfriesen-Serie um Ann Kathrin Klaasen erwartet: solide Krimikost mit einer gehörigen (an manchen Stellen etwas überspitzten) Portion Humor und jeder Menge Lokalkolorit.

Besonders spannend finde ich es in jedem "Ostfriesen "-Buch, dass eben nicht alle Personen und Orte frei erfunden sind.
Wie zum Beispiel das Café ten Cate mit den Besitzern Jörg und Monika Tapper.
Auch der Nachbar im Distelkamp, der Maurer Peter Grendel, ist eine reale Person. Selbst der amtierende Bürgermeister von Norden, Florian Eiben, hat in "Ostfriesengier" seinen Auftritt und würde für den Chefredakteur des Ostfriesland Magazins, Holger Bloem, seine "Hände ins Feuer legen".
Und natürlich nicht zu vergessen: Bettina Göschl.

In Ostfriesengier treffe ich eine Vielzahl liebevoll gezeichneter Charaktere wieder, die mich schon seit vielen Jahren (Band 1 Ostfriesen KILLER erschien 2007) begleiten.

Unbedingte Leseempfehlung für alle, die Ostfriesland lieben und die Menschen dort mögen.
Piraten Ahoi!

Bewertung vom 03.03.2023
Zevin, Gabrielle

Morgen, morgen und wieder morgen


ausgezeichnet

Eine Einladung zum Spiel

"Das Leben ist sehr lang, es sei denn, es ist kurz."
"In etwas gut zu sein, ist nicht dasselbe wie es zu lieben."

Das Buch begann für mich wie eine Reise in die eigene Computerspiele-Vergangenheit. Im Zeitraum von 1988 ("Kings Quest IV") bis 1998 ("Metal Gear Solid"), in dem ein Großteil der Handlung spielt, habe ich fasziniert die Anfänge der Computerspiele miterlebt. Die Magie erfundener Welten; eine Zeit, in die ich mich liebend gerne zurückversetzen lasse.

Eine Geschichte vom Erwachsenwerden und Erwachsensein, von Träumen, Zukunftsplänen und großen Visionen. Eine Geschichte von grenzenloser Loyalität und tief empfundener Freundschaft, aber auch von Verlust, erzwungener Veränderung, Krankheit und Leid.
Von Gabrielle Zevin in einer so sprachgewaltigen Erzählweise geschrieben, dass ich einige Abschnitte mehrfach gelesen habe um die Worte wirken zu lassen.
Gleichzeitig habe ich mir regelmäßig Zitate herausgeschrieben um den formulierten Gedanken nicht zu verlieren.

Es ist unglaublich anrührend, die Geschichte von Sadie, Sam und Max zu begleiten und mit ihnen Höhen und Tiefen in diesem Jahrzehnte umspannenden Roman zu durchleben.

Erst sehr spät habe ich den Titel verstanden: MORGEN, MORGEN UND WIEDER MORGEN. Seien Sie gespannt...

Danke für dieses Buch.

Bewertung vom 24.02.2023
Borck, Hubertus

Die Klinik / Erdmann und Eloglu Bd.2


sehr gut

Nimm die Klage deiner Tage...

Das ungleiche  Ermittlerpaar Franka Erdmann und Alpay Eloglu ist wieder im Einsatz. Die erfahrene Kriminalistin und ihr junger Neukollege beim LKA Hamburg lösen ihren zweiten Fall. Nachdem sie sich im ersten gemeinsamen Fall mit dem oftmals sorglosen Umgang mit privaten Daten in sozialen Netzwerken beschäftigt haben, ermitteln Sie nun in der "Klinik" um eine Serie mysteriöser Todesfälle zu klären.

Dieser Thriller ist mit viel Spannung erzählt und spielt bewußt mit der weit verbreiteten Angst, unserem modernen Gesundheitssystem ein Stück weit ausgeliefert zu sein.
Im ersten Drittel des Buches wird durch zahlreich eingestreute Rückblenden die Vorgeschichte des Täters erzählt und daraus seine Beweggründe abgeleitet.  Das ist gelungen und sorgt für einen abwechslungsreichen Lesefluss.
Viele bereits aus Teil 1 bekannte Nebencharaktere treffen wir in der "Klinik" wieder: Kripochef Martin Suttmann, Staatsanwältin Monika Moro und auch die Kollegin Sybille. Dadurch findet man sich sofort wieder im Team zurecht.
Die beiden LKA Beamten Franka und Alpay wachsen immer mehr als Zweierteam zusammen und nähern sich mit sehr viel psychologischem Feingefühl dem Ermittlungserfolg. Die Handlung ist jederzeit stimmig, die Lösung des Falles ist nachvollziehbar aber leider auch schon zu frühzeitig vorhersehbar und teilweise sehr konstruiert, wodurch die Spannung zum Ende hin deutlich abfällt.

Nach einem guten Start geht dem Thriller zum Ende hin etwas die Luft aus.

Dennoch hat mich mein Aufenthalt in der "Klinik" gut unterhalten.
Empfehlung.

Bewertung vom 19.02.2023
Miller, Mark

Uns bleibt immer New York


sehr gut

Das Wahre im Falschen

Über den Autor Mark Miller (Pseudonym) ist bislang nur recht wenig bekannt, mit "Uns bleibt immer NY" gelingt ihm ein sehr abwechslungsreicher Debütroman! 

Eine romantische Liebesgeschichte wie sie bereits hunderte Male geschrieben wurde: zwischen zwei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Der kriminelle Exhäftling und die millionenschwere Chefin einer Werbeagentur.
Ihre erste Verbindung ist die Liebe zur Kunst und hier ein ganz besonderes Gemälde: La Sentinelle - der Wächter.

In der ersten Hälfte des Buches ist die Handlung ziemlich vorhersehbar und flüssig zu lesen. Leider entwickelt sich die Geschichte hier zeitweise schwülstig trivial (er liebt mich, er liebt mich nicht...) und zieht sich etwas hin. Die Nebencharaktere, allen voran Gonzo, Zack und Kitty, sind jedoch liebenswert gezeichnet und machen die Geschichte lesenswert. Und dann ist da ja schließlich auch noch ein Hund namens "Hund".

Zeitweilig ist man versucht quer zu lesen und ganze Abschnitte zu überspringen.

Ab Kapitel 30 nimnt die Handlung im letzen Drittel des Buches dann aber richtig Fahrt auf und wird wie in einem klassischen Kriminalroman mit viel Spannung und Action erzählt.

Das Ende der Geschichte überrascht und war für mich so nicht absehbar.

Trotz einiger Längen hat mich dieser Debütroman gut unterhalten. Leseempfehlung.

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