Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Marie aus E.

Bewertungen

Insgesamt 863 Bewertungen
Bewertung vom 28.07.2024
Lieblingsrezepte aus deinem Airfryer
Dusy, Tanja

Lieblingsrezepte aus deinem Airfryer


sehr gut

Wir haben einen Airfryer und nutzen ihn meistens nur für Pommes und Co.
Ich wollte ein kompaktes Buch für neue Anregungen und mich nicht nur durch die Weiten von Instagram und Co klicken müssen.

Das hat geklappt!
Das Buch ist in vier Rezeptteilbereiche gegliedert, Vorangestellt sind Infos für Einsteiger*innen, Garzeiten für verschiedenen Gargut usw.
Dann kommen
1. Kleine Knabbereien (hier Bits & Bites genannt)
2. Eat more Veggies
3. Fisch und Fleisch
4. Voll Süß

Es gibt schnelle Rezepte, auch aufwändigere und nicht immer sind es One-Pot-Gerichte. Der Arfryer wird auch mal zum "frittieren" von Fleisch verwendet, während parallel das Gemüse in der Pfanne am Herd schmurgelt. Wenn man den Airfryer als einziges Kochinstrument hat (wie wir in der Gartenlaube), dann ist das nicht machbar. Ist aber vernachlässigbar, das Schwerpunkt liegt schon auf dem Airfryer.

Die kunterbunte Kombination gefällt mir gut, durch das große Gemüsekapitel werden auch Vegetarier fündig.
Es sind ausgewogenen Ideen, kein "ungesundes Frittierzeugs", wie ich es lange mit dem Airfryer assoziiert habe.

Auf meiner "Ausprobierliste" stehen jetzt:
Zucchini-Mais-Fritters, Zucchini mit Minz-Joghurt, Erdnuss-Brokkoli, Piementos, Fixe Feta-Tomaten-Pasta, Bleck Bean Burger, Teriyaki-Lachs-Noodle-Bowl und Fleisch süss-sauer.

Was ich allerdings doof am Buch finde: es wimmelt nur so von denglischen Ausdrücken. Noch dazu völlig unnötig. Ich habe meiner Mutter einen Airfryer geschenkt, aber das Buch kann ich ihr nicht geben, sie würde vieles nicht verstehen.

Ansonsten aber eine schöne Inspirationsquelle!

Bewertung vom 28.07.2024
Unser Buch der seltsamen Dinge
Godfrey, Jennie

Unser Buch der seltsamen Dinge


ausgezeichnet

Das Buch war ganz anders als ich es erwartet habe - und doch wieder nicht.
Die Leseprobe dazu gibt einen schönen Einblick in den Schreibstil, der so auch beibehalten wird.
Miv und Sharon ins zwölf Jahre alt und beste Freundinnen. Mivs Familienleben ist schwierig, ihre Mutter hat von einem Tag auf den anderen das Sprechen aufgehört und nimmt auch sonst nicht mehr am Familienleben teil. Ihr Vater möchte wegziehen, neu anfangen, doch das geht ja gar nicht, Miv muss doch bei Sharon bleiben.

Da zu der Zeit ein Serientäter in Yorkshire sein Unwesen treibt, beschließt Miv, dass sie ihn fassen müssen. Dann gibt es ja keinen Grund mehr zum Wegziehen.

Es ist aber mehr als das - und sogar noch tragischer. Denn wir bekommen Einblicke in das alltägliches Leben in Mivs Kleinstadt und da ist auch abgesehen vom Serientäter nicht alles Sonnenschein. Teilweise ist das Buch sehr schwere Kost, die da aus der Sicht eines Kindes offenbar wird.
Ich musste oft schwer schlucken.

Nichtsdestotrotz ist es eine Ode an die Freundschaft, die Kraft der Familie und ein Apell an Nichtwegsehen. An ein Zueinanderstehen, sich kümmern und füreinander Einstehen.

Ich hatte nicht mit der Tragik des Buches gerechnet, das hat meiner Haltung zum Buch aber keinen Abbruch getan. Ich mag es sehr.
Miv und Sharon sind beides so starke Charaktere und auch ganz viele ihrer Freunde und Bekannten und Familie habe ich sehr in mein Leseherz geschlossen.
Nur eben kein rundum unbeschwertes Lesevergnügen.

Bewertung vom 27.07.2024
Pi mal Daumen
Bronsky, Alina

Pi mal Daumen


ausgezeichnet

Ein neues Alina Bronsky Buch - da liegt die Messlatte bei mir sehr hoch. Nach "Barbara stirbt nicht" kaum zu toppen.
Ich nehme es gleich vorweg: doch! "Pi mal Daumen" ist ebenbürtig, wieder Lesegenuss in Vollendung.

Es geht um zwei Außenseiter. Oscar ist erst 16 und hochbegabt und schon jetzt an der Uni für ein Mathematikstudium. Allerdings ist er im Alltag komplett verloren und seine jugendliche Selbstgefälligkeit und Überheblichkeit sucht seinesgleichen.
Dann trifft er auf Moni, diese ist im schon über 50, schrill, Oma von drei Enkeln und immer mit Windeln und Knabberzeugs und Wechselwäsche in einer großen Ikea-Tasche anzutreffen. Auch sie studiert Mathematik, hat aber diesbezüglich gar kein Selbstbewusstsein.

Zwischen den Beiden entwickelt sich ganz zart, Stück für Stück, eine ungewöhnliche Freundschaft.

So wie ich das schreibe, klingt es zwar ganz lesenswert, aber ich kann nicht ausdrücken, wie lesenswert es wirklich ist.
Bronskys Schreibstil schafft hier ein Wunderwerk. Die Figuren in ihrer Unterschiedlichkeit werden vor dem Leseauge real und seltsamerweise wirken sie auf mich auch gar nicht überzeichnet. Die vielen urkomischen Szenen sind nie platt, sondern gepaart mit Feinfühligkeit. Das Buch hat eine Tiefe und ist doch nicht ernst, es ist tragisch, aber auch komisch und eines meiner bisherigen Lesehighlights 2024.

Noch eine kleine Entwarnung, falls das schon sehr präsente Mathematik-Thema abschrecken sollte: man braucht kein Mathe-Wissen oder Mathe-Affinität, um zu folgen und Spaß am Lesen zu haben. Wahrscheinlich ist es für Mathematik-Absolventen nur noch das I-Tüpfelchen.

Bewertung vom 20.07.2024
Relight My Fire / The Stranger Times Bd.4
McDonnell, C. K.

Relight My Fire / The Stranger Times Bd.4


ausgezeichnet

Ich bin großer Fan der Reihe und auch Band Vier hat meine Erwartungen an bösen abgefahrenen Humor wieder voll erfüllt.

In Manchester geschehen wieder absonderliche Dinge: diesmal fällt ein Mensch vom Himmel und Stella (jetzt Studentin, aber der damit einhergehende vermeintliche Hauch von Normalität geht natürlich gleich zu Beginn verloren) und Hannah sind zufällig vor Ort. Zufällig?

Die ganz besondere Abteilung der Polizei muss natürlich auch wieder ermitteln und Banecroft droht Ungemach, um es mal vorsichtig auszudrücken. Wobei er mir insgesamt etwas altersmilder vorkommt, natürlich nur relativ zu den Vorgängerbänden gesehen, immer noch weit entfernt von umgänglich. Trotzdem ein wenig schade.
Dafür fährt Hannah zur Höchstleistung auf, ihre trockenen Kommentare sind ganz großes Kino für mich.

Mein Highlight ist ein neuer Charakter, der im Buch auftaucht. Auch wenn es gewisse hygienische Probleme mit ihm gibt, er ist eine echte Bereicherung für die Redaktion und natürlich für uns. Hoffentlich ist er auch in den Folgebänden weiterhin dabei.

Weiterhin dabei sind unter anderem fiese Zombies und haufenweise berühmte Persönlichkeiten aus vergangenen Zeiten. Blöderweise (für unsere Buchhelden) auch Kombinationen daraus - Glück für uns Lesenden, die wir abgefahrenes Zeug so sehr lieben.

Quereinstieg geht hier nicht, bitte schön chronologisch lesen. Und genießen!

Bewertung vom 16.07.2024
Wir waren nur Mädchen
Jackson, Buzzy

Wir waren nur Mädchen


ausgezeichnet

Amsterdam, 1940: Hannie Schaft studiert, ist schüchtern und findet extrovertierte Freundinnen, durch die auch sie mehr aus sich herausgeht.
Aber es ist Krieg und die anfängliche Zurückhaltung der deutschen Besatzer währt nicht lange und die Brutalität und Widerwärtigkeit wird schnell sichtbar.

Hannie geht in den Widerstand - und Seite um Seite wird mir banger.
Das Buch ist spannend und fesselnd geschrieben und ich habe mich auch immer etwas unwohl gefühlt: darf ein Buch mit so ernstem und dazu wahrem Hintergrund auch so fesseln? Keine Unterhaltungsliteratur, aber eben auch keine schwere Dokumentation. Dieser Spagat war ein wenig wie Wechselduschen, denn mit zunehmendem Verlauf des Buches verlieren sich die zeitweisen leichten Momente und es wird immer schwerer und düsterer.

Dazu die Frage, ob der Zweck die Mittel heiligt. Darf man töten, wenn man damit versucht, Schlimmeres zu verhindern? Wenn die Opfer definitiv die Bösen sind? Aber wer entscheidet das? Was bin ich froh, dass ich keine solchen Entscheidungen treffen muss!

Ich habe bis dato noch nichts von Hannie Schaft gehört, ich kenne nur Anne Frank aus den Niederlanden. Die Recherche war bestimmt sehr aufwändig, es lohnt sich, nein, es ist unbedingt erforderlich, auch das Nachwort zu lesen.

Ein Buch, das lange nachhallt und in vielerlei Hinsicht nachdenklich macht.

Bewertung vom 13.07.2024
Der kupferne Schlüssel / Cosy Secrets Bd.1 (MP3-Download)
Kopka, Franzi

Der kupferne Schlüssel / Cosy Secrets Bd.1 (MP3-Download)


gut

ch habe das Hörbuch gehört und mag die Art zu lesen. Angenehme Stimmen, Betonung, Lesegeschwindigkeit. Ich fand es auch sehr angenehm, dass es sowohl eine weibliche als auch eine männliche Stimme gab. Ein Hauch von Luxus und das machte das Zuhören für mich zu einem besonderen Genuss.

Zur Handlung an sich: die Kombination von Lovestory und Krimielementen gefällt mir grundsätzlich gut und hat mich anfangs auch gut unterhalten.
Aber im Laufe der Story hat sich das dann gewandelt, vielleicht auch, weil es hier für mich nicht Fisch und nicht Fleisch war. Die Liebesgeschichte zog sich und hat mich irgendwann auch in ihrer Zähheit genervt. So richtig spannend war das Geheimnis um die verschwundene Großmutter dann leider auch wieder nicht und die Auflösung für mich eher naja.

Was mich tatsächlich auch gestört hat: Rae hat eine deftige Ausdrucksweise und „Besch…A…loch“ ist noch nicht das Ende der Fahnenstange. Stört mich im realen Leben und genauso im Buch-Leben.

Fazit: Super Sprecher*innen, aber die Story an sich hat mich nicht komplett überzeugt.

Bewertung vom 10.07.2024
Mühlensommer
Bogdahn, Martina

Mühlensommer


sehr gut

Maria hat es vermeintlich geschafft. Sie hat das dörfliche, ach was, sogar weniger als das, das Einödhof-Leben hinter sich gelassen und ist erfolgreich in der Großstadt. Bis auf gelegentliche Besuche auf dem alten Mühlenhof liegt dieser Teil des Lebens hinter ihr.

Ein Anruf der Mutter ändert das. Der Vater ist im Krankenhaus und Maria fährt in die alte Heimat, samt ihren Kindern. Und dann nehmen wir teil an Marias Erinnerungen, die einerseits Mühlenidylle wie aus dem Bilderbuch war, wenn man dann aber etwas genauer hinsieht, auch ganz schön hart.

Für mich waren die Schilderungen wie eine Zeitreise. Ich bin etwa so alt wie die Autorin und auch auf dem Land aufgewachsen und viele der Szenen haben mich in die Zeit damals zurückversetzt. Längst vergessen, aber durch das Buch wieder völlig präsent. Sei es der Umgang mit Schlachtungen, die damals noch im Haus möglich waren oder heißersehnte Markenklamotten, die es nie gab.

Insgesamt ist es ein eher gemächliches Buch, das auf dem ersten Blick manchmal schon sehr dahinplätschert. Aber genau das Gefühl von diesen schier endlosen Tagen, das man nur als Kind hat, das kommt dadurch besonders gut herüber.

Und die familiären Verletzungen, die so langsam ans Tageslicht kommen, auch die fand ich sehr gut beschrieben.

Ja, hat mir gut gefallen!

Bewertung vom 10.07.2024
Unlock My Heart / Golden Heights Bd.1
Louis, Saskia

Unlock My Heart / Golden Heights Bd.1


ausgezeichnet

Lexie hat es nicht leicht. Sie ist arm und hatte eine schwierige Kindheit und Jugend. Sie hat keine großen Träume, sie wünscht sich einfach ein solides Einkommen, damit sie keine krummen Dinger mehr drehen muss. Doch aktuell kann sie sich ein ehrliches Leben einfach nicht leisten.

Das will sich Logan Maxx, seines Zeichens Millionenerbe und auch noch unverschämt gutaussehend, zu Nutze machen.
Nun ja, was dann noch kommen wird, das ahnt man natürlich ab Leseminute eins. Aber das macht nichts!

Lexie und Logan sind zwei Charaktere, die man mag und man wünscht sich so sehr, dass es etwas wird mit den Beiden.
Dazu gibt es auch noch Spannung, denn sowohl Lexie als auch Logan haben ein Geheimnis.
Der Schreibstil ist geradlinig und man fliegt nur so durch das Buch. Eine wirklich schöne Lektüre, die jetzt zwar nicht tiefgründig und extrem nachhallend ist, aber das muss sie ja auch nicht.
Hat mir gut gefallen und ich freue mich schon auf Teil zwei, das Ende macht richtig neugierig darauf (ist aber kein übler Cliffhanger, keine Bange).

Bewertung vom 05.07.2024
Anna O.
Blake, Matthew

Anna O.


ausgezeichnet

Anna schläft seit vier Jahren - seit sie im Schlaf ein schreckliches Verbrechen begangen hat.
Jetzt soll Dr. Benedict Prince es richten. Er ist Experte für Verbrechen, die im Schlaf verübt wurden.

Anfangs ist es ganz klar. Man fühlt mit Anna, die da im Tiefschlaf liegt und auf Anweisung des Justizministeriums aufgeweckt werden soll. Um nämlich so schnell wie möglich angeklagt werden soll. Ben hat zwar den notwendigen Ehrgeiz dazu, erkennt aber schnell, dass das Anna schnurstracks auf die Anklagebank bringen wird.

Dann wurde ich immer unsicherer: schuldig oder unschuldig?
Der Autor spielt meisterhaft damit und auch mit den Sympathien zu den Charakteren.

Gruselig fand ich ja die Vorstellung, dass man im Schlaf Dinge außerhalb der eigenen Willenssteuerung verüben kann, ein wirklich spannendes Grundthema, das der Autor da ausgewählt hat.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es war spannend und ist ideal für Leserinnen und Leser, die gerne miträtseln und sich hier Stück für Stück für die eigenen Ermittlungsergebnisse feiern. Oder dann doch nicht…

Bewertung vom 28.06.2024
Alles gut
Rabess, Cecilia

Alles gut


gut

Der Klappentext klang gut und dann noch eine Empfehlung von Nick Hornby, das Buch wollte ich lesen.

Es geht um Jess, die nach der Uni einen begehrten Job bei Goldman Sachs ergattert hat. Was sich super anhört, ist es aber nicht. Als schwarze Frau hat sie keinerlei Hilfe, Sympathien oder Wertschätzung zu erwarten und das ist noch stark beschönigend ausgedrückt. Geschlecht und Hautfarbe = massive Diskriminierung, so platt und einfach ist es leider. Es macht wütend, Jess Geschichte zu lesen.

Leider verlor sich das aber im Laufe des Buchs. Jess wirft mit Rassismusvorwürfen inflationär um sich und wurde mir immer unsympathischer. Einhergehend mit schlechtem Gewissen, weil es nun mal Tatsachen sind, die man geneigt ist, zu verharmlosen, nur weil Josh so unsympathisch ist. Oder ist es umgekehrt? Viel Stoff zum Nachdenken gibt es jedenfalls.

Gekoppelt ist das Ganze mit einer Liebesgeschichte, die natürlich auch nicht eitel Sonnenschein ist. Josh, den Jess schon aus Unizeiten kennt und den sie nicht ausstehen konnte. Das ändert sich grundlegend, grundverschieden sind die Zwei trotzdem. Kann eine Beziehung aber auch funktionieren, wenn man politisch völlig unterschiedliche Überzeugungen hat? Spannend! Auch hier viel zum Nachdenken, gerade weil der reiche Karrieremann mit Netzwerk doch „der Böse“ sein müsste und die vom Rassismus Betroffene diejenige mit den Sympathien. Es ist aber genau umgekehrt. Mutiges und ungewöhnliches Stilmittel.

Ich fand das Buch gut im Hinblick darauf, dass es wütend macht und zum Nachdenken anregt.
Aber ein richtig gutes Buch? Nein, für mich definitiv nicht. Ich war auch sehr genervt beim Lesen und fand die Hauptperson unerträglich.