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Insgesamt 149 Bewertungen
Bewertung vom 09.09.2019
Kürthy, Ildikó von

Es wird Zeit


weniger gut

Eine nicht enden wollende Wiederholung der selben Gedankengänge.

ich hatte schon einmal ein Buch von der Autorin gelesen und fand die Mischung aus einer Erzählung lustiger Begebenheiten kombiniert mit der Erzählung von Schicksal und dem damit verbundenen Schmerz, sehr gut ausgewogen.
Bei diesem Buch ging es mir leider nicht so. Nach ein paar Seiten, langweilten mich die Wiederholungen und der eingestreute bissige Witz wollte nicht recht bei mir ankommen. Ich wurde sogar mit jeder Seite deprimierter, denn dieses ewige Jammern um das eigene Körpergewicht und die vermutlich falsche Partnerwahl in Bezug auf die Protagonistin, zog mich einfach nur runter. Sind wir Frauen am einem gewissen Alter nur noch verdrossen und spleenig?
So habe ich das Buch nach der Hälfte weggelegt und habe leider keine Ambitionen es zu Ende zu lesen.

Bewertung vom 05.09.2019
Kummer, Dirk

Alles nur aus Zuckersand


ausgezeichnet

Dirk Kummer
Alles nur aus Zuckersand
2CDs, gekürzte Lesung, 120 Minuten, ab 10 Jahre, gelesen von Charly Hübner

Das Cover ist wie ich finde, einfach nur schön. Es zeigt bildlich, die beiden zehnjährigen besten Freunde Fred und Jonas, wie sie für ihre Freundschaft einstehen. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Fred.
Die beiden wachsen ganz unterschiedlich auf und bekommen zuhause verschiedene Werte vermittelt. Bei Jonas gibt es Lexikons und Landkarten. Alles erscheint bunt und interessant für Fred. In Jonas Familie darf gesagt werden was gedacht wird und vor dem Essen betet die Familie. Freds Vater ist Mitglied der Partei und beide Elternteile sind originale Spießbürger.

Die beiden Jungs genießen gemeinsame Abenteuer, bis eine Tages die Freundschaft auf die Probe gestellt wird, denn Jonas Familie hat einen Ausreiseantrag gestellt. Auch als Jonas daraufhin von anderen geschnitten wird hält Fred zu ihm und beide sind sich sicher, dass sie immer Freunde bleiben werden. Sie schmieden einen Plan.

Uns als Familie hat dieses Hörbuch sehr gefallen. Absolut kindgerecht und für Jung und Alt eine sensibel erzählte Zeitreise in die ehemalige DDR. Informativ und abenteuerlich. Liebevoll und erbaulich. Sowohl die Ideologie welche damals in Köpfen vieler Menschen herrschte, als auch die kindliche Sicht auf die Dinge und Ereignisse werden gut verständlich transportiert. Die Stimme des Sprechers habe ich als sehr angenehm empfunden. Auch das Tempo und der Tonfall sind genau richtig, so dass Kinder der Geschichte sehr gut folgen können.

Bewertung vom 05.09.2019
Leo, Maxim;Gutsch, Jochen

Du bleibst mein Sieger, Tiger


ausgezeichnet

Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit.

"Du bleibst mein Sieger, Tiger" von Maxim Leo und Jochen Gutsch ist eine bissige und doch liebenswerte Sichtweise auf das Leben der sogenannten Alterspupertiere. Zwischen Faltencreme, Tango-Tanzkurs und Vegan-Food-Terror schlägt sich der auf die 50 zugehende Mensch durchs Leben und muss feststellen: jung war mal, das Leben geht trotzdem weiter. Die Autoren führen uns durch den Dschungel der vermeintlichen Möglichkeiten, die Jugend zu erhalten und nicht zum alten Eisen geworfen zu werden. Die eigenen Kinder, welche vor Jugendlichkeit nur so strotzen setzen diesen Prozess in Gang. Gerade eben war man doch noch so herrlich spontan und lässig, hatte alles noch vor sich. Nun beäugt man misstrauisch die riesigen Schuhe des Mackers der eigenen Tochter, die wie Mischbrote aussehen und vor dem ehemaligen Kinderzimmer stehen, welches sich plötzlich zu einer Liebes-Höhle verwandelt hat.

Man kann dieses Buch wunderbar zwischendurch und überall lesen, nur Vorsicht! Sie könnten durch Lachsalven die Blicke ihres Umfeldes auf sich ziehen.

Bewertung vom 04.09.2019
Lenßen, Ingo

Ungerechtigkeit im Namen des Volkes


sehr gut

Über die Medien hatte ich einen Fall verfolgt, der mich erschüttert hatte. Das Urteil war für die Angehörigen wie ein Schlag ins Gesicht und auch Stimmen aus der Bevölkerung taten Kund, dass hier doch wohl nicht Recht gesprochen wurde.
Mit Ingo Lenßens Buch "Ungerechtigkeit im Namen des Volkes", wollte ich mich quasi aufklären, wie es zu solchen Urteilen kommen kann.
Dem Autor ist es teilweise gelungen, mich als Laien mitzunehmen, da alle Fakten und Ansichten gut strukturiert und vereinfacht dargestellt werden. Man erfährt einiges über den Handlungsspielraum der Gerichte, insbesondere über die unterschiedliche Handhabung in den verschiedenen Bundesländern.
Was mir Schwierigkeiten bereitet hat, waren die Beschreibungen der Tathergänge. Als Nichtjuristin fehlt mir der Abstand und einige Ausführungen gingen mir nach dem Lesen noch nach.
Ich kann mir vorstellen, dass Herr Lenßen mit seinem Buch (angehende) Juristen erreichen möchte, die sich konstruktiv mit unserer Rechtslage, den Paragraphen, Auslegung von Urteilen und deren Überarbeitung auseinandersetzen können.

Bewertung vom 04.09.2019
Lodge, Gytha

Bis ihr sie findet / DCI Jonah Sheens Bd.1


ausgezeichnet

Krimidebüt von Gytha Lodge
Übersetzung von Kristian Lutze

Seit 30 Jahren gilt sie als vermisst. Aurora. Als sie verschwindet ist sie 14 Jahre alt. Sie befand sich in Gesellschaft von 6 Jugendlichen. Hat einer von ihnen mit dem verschwinden des Mädchens zu tun? Diese Frage wird wieder aufgegriffen und der Fall abermals aufgerollt als eine stark verweste Leiche im Wald gefunden wird. Der genaue Fundort gibt den Ermittlern einige Rätsel auf.

Die Geschichte führt uns bald anhand von zwei parallel laufenden Handlungssträngen sowohl durch die Ermittlungen als auch durch Auroras letzte Stunden vor ihrem gewaltsamen Tod.
Die Ermittler werden von der Autorin immer wieder ins Licht gerückt und wir erfahren einiges über ihre Vergangenheit, was den Roman noch spannender aber auch bewegender gemacht hat.
Die 6 Freunde, welche sich in der verhängnisvollen Nacht alle in der Nähe des späteren Opfers aufgehalten haben, scheint auch nach 30 Jahren noch etwas starkes zu verbinden.

Ich fand es berührend Aurora "kennenzulernen", was für ein Mensch sie gewesen ist und wie es zu all dem kommen konnte.
Als im Laufe des Krimis Verdächtige hinzukamen wurde es natürlich noch kniffliger, und ich habe regelrecht mitgefiebert.

Im Nachwort erwähnt die Autorin ihre Recherche in Polizeikreisen. An diesen Informationen wollte sie möglichst nahe dran bleiben.
Es ist ihr, wie ich finde, bestens gelungen, eine Spannende Story realitätsnah und nicht vorhersehbar zu erzählen und mich als Leserin emotional mitzunehmen.

Bewertung vom 03.09.2019
Bechtolf, Sven-Eric

Nichts bleibt so, wie es wird


ausgezeichnet

Ein interessanter Einblick in die Welt der sich darstellenden.

Zu Anfang, im ersten Kapitel habe ich mir trotz der klaren Schreibweise etwas schwer getan, in die Handlung hinein zu finden. Ab dem 2. Kapitel hat sich das geändert.

Witzig und bissig wird aus Herwig Burchards Sicht, die theatralisch aufgeblasene und doch liebenswerte Theaterwelt dargestellt. Um ihn herum scheinen ein Haufen Dilettanten ihr Unwesen zu treiben. Vertieft in die Erinnerungen an seine eigene Genialität, stößt er immer wieder Menschen um sich herum vor den Kopf oder straft sie mit Ignoranz.

Trotzdem hatte ich als Leserin etwas für den alternden Regisseur übrig. Ich hatte Mitgefühl mit dem alten Haudegen, der mit 63 noch nicht zum alten Eisen gehören will. Der Schreibstil des Autors macht es mir außerdem leicht, mir die Szenen lebendig vor Augen zu führen ohne dabei all zu sehr abzuschweifen. Auch die verzwickten Situationen aus den heraus immer wieder neue Verstrickungen entstehen, lesen sich alles andere als schwerfällig.

Ein unterhaltsamer Roman mit Einblick in die Welt der Künstler und deren Sicht auf das Leben.

Bewertung vom 23.08.2019
Scriverius, Henrike

Die Gärten von Monte Spina


ausgezeichnet

Dieses Buch hat mich sehr überrascht. Nach der Leseprobe und anhand des Covers, war ich auf eine rührende Geschichte eingebettet in ein zauberhaftes Panorama eingestellt.

Im Klappentext erfahren wir mehr über die Autorin, was und wer sie zu der Geschichte inspiriert hat.

Die Geschichte beginnt mit der Hauptprotagonistin Toni. Sie ist über 30 Jahre alt, verwitwet und verwaist, denn nicht nur ihr Mann wurde aus dem Leben gerissen, sondern auch zuvor schon ihre Eltern. Die somit wichtigsten Menschen in ihrem Leben sind daher weggebrochen und Toni droht in ihrer Trauer zu versinken.

Doch dann bekommt sie eine Anstellung in einer Gärtnerei. Ihre resolute Chefin hat jedoch andere Pläne mit der jungen Angestellten und vermittelt ihr einen Job auf der Insel Monte Spina. Toni die nichts mehr hält geht das Wagnis ein und setzt sich ins Flugzeug.

Vor Ort auf der Insel taucht sie in eine ganz neue Welt ein. Angestellte wuseln umher und lassen unterschiedliche Eindrücke in Toni, die gerne in sich gekehrt ist, entstehen. Der redselige Carlos, die resolute Sophie, die geheimnisvoll wirkende Helen und Lou, die stetig nervös wirkende flippige Amerikanerin, die Toni schon vor ihrer Abreise kennengelernt hat. Der Chef Max Bror ist weit und breit nicht zu sehen. Alle sprechen ehrfurchtsvoll oder abfällig von ihm. Seine Bekanntschaft wird Toni jedoch schon bald machen. Eine schicksalhafte Bekanntschaft für beide.

Der attraktive und redegewandte Mann und die wesentlich jüngere naturverbundene und kindlich wirkende Gärtnerin können auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein. Er der alles hat und doch in seinen Gefühlen so arm zu sein scheint. Und sie, die ungestüm und zurückhaltend zugleich sein kann und ihre Gefühle nur schwer zu verbergen weiß. Kann es gut gehen wenn schön, reich und zu tiefst verletzt auf jung, naiv und trotz Trauer eine gewisse kindliche neugier bewahrend aufeinander treffen?

Es ist schwer über den Roman zu schreiben, ohne zuviel zu verraten. Jeder wird hier etwas anderes herauslesen. Teilweise bin ich beim Lesen gefühlsmäßig Achterbahn gefahren.
Ich fand die Charaktere interessant ausgearbeitet und die Gefühlswelt zwischen Leidenschaft und Einsamkeit, sowie alle Abgründe und Schönheiten dieser Menschen aber auch der Landschaft wunderbar beschrieben.

Ich empfehle das Buch (erwachsenen) Lesern die gefestigt sind, da einige Passagen triggernd wirken können.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.08.2019
Gieseler, Corinna

Die fantastischen Abenteuer der Christmas Company


ausgezeichnet

Mir hat dieses Buch sofort aufgrund des schönen Covers gefallen. Es liegt beim Lesen gut in der Hand und die Buchstabengröße ist optimal.

Mir war sofort die kleine Protagonistin Freda sympatisch. Sie wird eines Tages in der Vorweihnachtszeit aus ihrem Alltag gerissen. Plötzlich klingelt das Festnetztelefon, obwohl doch alle immer nur ihre Handys nutzen. Unglaublich wen der Anrufer sprechen möchte, nämlich Fredas Kater Mr Livington. Der geht an den Apparat und nimmt das Gespräch entgegen als hätte er nie etwas anderes getan. Freda kann nicht glauben was sie sieht und hört, doch da überschlagen sich die Ereignisse. Über die Hintertüre eines unscheinbaren Ladens, kommen die beiden zu einem Treffen der Delegation der Christmas Company. Weihnachten ist in Gefahr und um den Cyberangriff abzuwenden, braucht es ein Wesen aus der modernen Welt, Freda.
Die schon etwas "angestaubten" Figuren aus den Weihnachtsgeschichten, wirken neben dem modernen Mädchen noch schrulliger. Einige klischeehafte Anspielungen, wie der ewig Kaugummi kauende Santa Claus, der Gesandte aus dem Morgenland "Casper Bubu", die zu spät kommende italienische Weihnachtsdelegation und der blasierte Pere Noel mit Stöckelschuh-Blondine im Arm, finden wir Erwachsene beim Lesen sicher lustig, jedoch werden Kinder mit 10 Jahren damit vielleicht nicht viel anfangen können. Ach verwendet die Autorin viele Begriffe, die entweder nicht geläufig sind oder gerade jüngeren Lesern nichts sagen. Das gleiche gilt für weitere Anspielungen und Redewendungen die meines Erachtens den Lesefluss etwas stören können. Mir hat jedoch der Ideenreichtum in der Geschichte sehr gut gefallen. Von den alten Klassikern ispiriert, lässt Corinna Gieseler in ihrer Geschichte den Zauber der Weihnacht nach einem bestandenen Abenteuer wieder aufleuchten. Man kennt ja die stressige Zeit vor den Weihnachtstagen und dann das gelöste Gefühl, am schön gedeckten Tisch in festlicher Beleuchtung mit den Lieben diese besonderen Tage zu zelebrieren. So passt dieses Buch wunderbar um die ganze Familie beim Lesen zu unterhalten und zu verzaubern, am besten beim abschnittsweise Vorlesen. Am Ende des Buches werden noch einige Begriffe über Winterfiguren und Weihnachtsbräuche erläutert, was das Ganze noch schön abrundet.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.08.2019
Carlson, Elli C.

An einem Sonntag im August


ausgezeichnet

Niki ist ein Querkopf. Sie will bei ihrer Freundin im Friseurladen Suse arbeiten, aber ihre Meisterprüfung nicht absolvieren, denn ihr Motto ist, sich nicht verplanen zu lassen und den Tag sowie ihr Leben zu gestalten wie ihr es gefällt. Leider kommt es zu einem tragischen Unfall, der ihr Leben verändern wird. Plötzlich ist sie Ersatzmutter von zwei Kindern, wovon eines mitten in der Pubertät steckt. Auch beruflich muss sie von heute auf morgen fest auf beiden Beinen stehen und um ihre Existenz und das Wohlergehen der beiden ihr anvertrauten Kinder Sorge tragen. In dem ganzen Chaos stehen ihr jedoch liebe Freunde zur Seite und so meistert sie Schritt für Schritt ihren Alltag. In Sachen Liebe hält das Leben allerdings auch noch eine Überraschung für die quirlige Protagonistin bereit.


Ein schöner Sommerabend-Roman, den ich gerne gelesen habe. Mir hat gefallen, das die in der Geschichte beschriebenen Situationen sich im wahren Leben auch so zutragen können und die Autorin mit Witz und einem Blick fürs Detail dem Leser ein paar schöne Lesestunden mit Tiefgang beschert.