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MaWiOr
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Insgesamt 3639 Bewertungen
Bewertung vom 20.06.2020
Weindl, Andrea

Eine Reise durch Deutschland 2021


ausgezeichnet

Deutschland ist ein Reiseland mit vielen Sehenswürdigkeiten und Naturschönheiten. Das dokumentiert auch der Harenberg-Tischkalender (zum Wenden) „Eine Reise durch Deutschland“ seit einigen Jahren. Auch die 2019-Ausgabe bringt jeden Tag ein faszinierendes Farbfoto, gewissermaßen eine fotografische Jahresreise von den Küsten der Nord- und Ostsee bis zu den Alpen. Dabei wechseln stimmungsvolle Landschaftsbilder mit aussagekräftigen Stadtansichten oder architektonischen Highlights ab. Daneben gibt es zahlreiche Detailaufnahmen von Dorfkirchen, Bauernhäusern, Mühlen, Leuchttürmen, Industriedenkmälern, Museen oder moderner Architektur. Auch reine Naturfotos fehlen nicht.

Jahresauftakt auf dem stabilen Cover bildet das Schloss Neuschwanstein. Am Neujahrstag gibt es dann eine winterliche Ansicht aus dem Nordschwarzwald und nach 363 weiteren Ansichten endet das Jahr mit einem Foto eines Silvesterfeuerwerks über Murnau in Oberbayern. Dazwischen abwechslungsreiche Fotomotive – z.B. Freiburg im Breisgau, Kölner Dom, Lüneburg, Ozeanum Stralsund, Bremer Schnoorviertel, Frankfurter Skyline, Görlitz (St. Peter und Paul) oder der Berliner Fernsehturm. Neben solch bekannten Fotomotiven überrascht der Kalender aber auch mit weniger bekannten Ansichten – u.a. jüdischer Friedhof Worms, Dünen auf der Halbinsel Ellenbogen, historischer Bahnhof Uelzen oder einfach ein Klatschmohnfeld auf der Insel Rügen.

Die eindrucksvollen Farbfotos machen die Wirkung des Kalenders aus, wobei diese noch durch den schwarzen Kalenderfond unterstützt wird. Rechts neben dem Tagesfoto vermittelt stets eine kompakte Bildlegende (weißes Schriftbild) aussagekräftige Hintergrundinformationen. Der Tischkalender besitzt eine stabile Rückwand zum Aufstellen, auch die Spiralbindung ist robust genug für die kommenden 365 Tage. Die Papier- und Druckqualität ist ausgezeichnet. Am Ende finden sich Kalenderübersichten für 2021 und 2022. Vielleicht könnte man hier noch ein Register (Ortsregister) zum Nachschlagen anfügen. Der Kalender liefert auch viele Anregungen für persönliche Entdeckungstouren und Ausflüge. Allein schon die äußerst stabile Box ist ein kleines Schmuckkästchen zum Aufbewahren. Der Kalender selbst ein echter Hingucker.

Übrigens: In derselben Aufmachung gibt es die Tischkalender „Eine Reise um die Welt 2021“, „Geheimnisvolle Natur 2021“, „Eine Reise durch die Welt der Kunst 2021“ und „Eine Reise durch die Welt der Gärten 2021“.

Bewertung vom 15.06.2020
Fritz, Astrid

Der Turm aus Licht


ausgezeichnet

Das Freiburger Münster ist das Wahrzeichen der Schwarzwaldmetropole. Das Bauwerk wurde zwischen 1200 und 1513 erbaut – zunächst spätromanisch und ab 1230 im Stil der französischen Gotik. Der 116 m hohe Westturm ist mit seinen durchbrochenen Obergeschossen und der filigranen Maßwerkspitze weltbekannt. Er gilt als der schönste Turm der Christenheit.

Den Baumeister des Freiburger Westturms ist unbekannt, man geht sogar von zwei Baumeistern aus. Die Schriftstellerin Astrid Fritz, die schon einige historische Romane geschrieben hat, erzählt die Geschichte der Turmerbauung episch in ihrem neuen Roman „Der Turm aus Licht“. Bei ihr kommt der Baumeister Gerhard in die aufstrebende Han-delsstadt Freiburg und übernimmt für dreißig Jahre den Kirchenbau.

Nun ist die einfühlsame Geschichte auch als Hörbuch (leicht gekürzte Fassung durch die Schauspielerin und Sprecherin Svenja Pages) erschienen. Der Hörer kann nicht nur den Baufortschritt erleben, er erfährt auch Einblicke in das städtische Leben der damaligen Zeit und die Arbeit der unterschiedlichen Handwerker. Svenja Pages gelingt es gut, diese vielen Nuancen und Figuren der Romanvorlage zu Gehör zu bringen. Ein fesselndes Hörbuch.

Bewertung vom 08.06.2020
Schirach, Ferdinand von

Kaffee und Zigaretten


ausgezeichnet

Der Bestsellerautor Ferdinand von Schirach hat mit "Kaffee und Zigaretten" einen sehr persönlichen Erzählband vorgelegt. Es sind 48 durchnummerierte Texte, die zumeist einen autobiografischen Hintergrund haben und deren Lektüre selten mehr Zeit erfordert als eine Zigarettenlänge und der Genuss einer Tasse Kaffee. Neben privaten Texten finden sich kurze Betrachtungen über Politik, Geschichte, Kultur oder Geschichte. Zwischendurch ein Dialog, dann eine Naturbeobachtung. Insgesamt ein vielschichtiges Panorama aus winzigen und einfachen Geschichten. Dabei ist die Einfachheit der Texte bei Schirach Programm. Nun liegen die Miniaturen als vollständige Lesung mit dem Schauspieler Lars Eidinger vor. Ein kurzweiliges Hörvergnügen.

Bewertung vom 08.06.2020
Reich, Maximilian

Muttersöhnchen


ausgezeichnet

In seinem letzten Buch widmete sich Maximilian Reich einem ursprünglichen Reisemuffel, der Widerwillen zum Globetrotter wurde. Nun lernt der Leser das Muttersöhnchen Emil kennen. Emil ist 35 und immer noch Junggeselle. Plötzlich gibt ihm seine Freundin Ariane den Laufpass. Was bleibt ihm anderes übrig, als wieder bei seiner Mutter einzuziehen?

Die nimmt nun Emils Liebesleben selbst in die Hand. Er muss ins Fitnessstudio und wird in Melisse-Schaumbäder gesteckt. Dazu etliche Kuppelversuche. Auch seine Mutter ist auf Partnersuche und hat auf Instagram schon die ersten Dates, während für Emil immer noch nicht die passende Frau gefunden ist. Dabei will er so schnell wie möglich, „Hotel Mama“ wieder verlassen. Schließlich lernt er die schräge Lili kennen.

Der Autor hat seinen humorvollen Roman mit weiteren skurrilen Typen angereichert und dazu viele absurde Situationen. Ein Lesevergnügen zum Schmunzeln.