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kleinbrina
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Köln

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Insgesamt 1371 Bewertungen
Bewertung vom 21.10.2011
Pausewang, Gudrun

Die Wolke


sehr gut

Janna-Berta sitzt nichtsahnend in der Schule, als plötzlich ein Alarm ausgelöst wird, der in Verbindung mit dem Atomkraftwerk Grafenrheinfeld steht. Die Schüler flüchten aus der Schule und sollen sich mit ihren Familien in Sicherheit bringen, was in Janna-Bertas Fall jedoch schwieriger als gedacht ist. Ihre Familie ist in Schweinfurt und Janna-Berta ist mit ihrem kleinen Bruder Uli auf sich allein gestellt. Ohne Auto oder viel Geld versuchen sie auf Fahrrädern aus Schlitz zu fliehen.
Während der Flucht muss Janna-Berta einige Schicksale hinnehmen und kommt selbst mit der sogenannte Wolke in Kontakt, als ein Gewitter ausbricht. Jetzt geht es ums nackte Überleben...

"Die Wolke" thematisiert einen Super-GAU, der mitten in Deutschland stattfindet. Während des Lesens habe ich mir sehr oft die "Was wäre wenn.."-Frage gestellt und weiß ehrlich gesagt immer noch nicht, wie ich mich dann wohl verhalten würde. Stellenweise wie Janna-Berta, stellenweise auch nicht.

Grudrun Pausewang schildert die Geschichte sehr eindringlich, brachte mich zum Nachdenken und hat mich das eine oder andere Mal mit ihrer Vorstellung geschockt. Obwohl das Buch schon über 20 Jahre alt ist, ist es immer noch sehr aktuell, wie man zuletzt in anderen Ländern feststellen musste. Während des Lesens kam immer wieder eine Frage auf: "Muss Atomkraft wirklich sein?" Auch in diesem Buch konnte man sich auf eine Antwort nicht einigen, hier werden sowohl Stimmen der Bürger, als auch der Politiker laut. Dennoch erkennt man im Vorwort der Autorin, wie sehr sie sich dafür einsetzt, dass Atomkraftwerke in Deutschland abgestellt werden.

So interessant die Geschichte auch ist, so kann ich über den mehr als fragwürdigen Schreibstil nicht hinwegsehen. Auf der einen Seite ist die Geschichte wirklich spannend, emotional und schockierend geschrieben, auf der anderen Seite wurde mir der Lesespaß durch die ständigen Wiederholungen vermiest. Dazu gab es Szenen, die sich viel zu sehr in die Länge zogen. Die Flucht aus Schlitz wird zwar gut und authentisch dargestellt, aber man muss nicht unbedingt fünfmal erwähnen, dass man nun über Felder fährt.
Ansonsten konnte mich das Buch jedoch überzeugen. Die Charaktere sind authentisch und einige von ihnen schließt man sehr schnell in sein Herz.
Janna-Berta (ist das nicht ein fürchterlicher Name?!) ist für ihr Alter sehr reif und verantwortungsbewusst. Mit aller Kraft versucht sie ihren Bruder aus der Sperrzone herauszuholen und mit ihm zu flüchten, was ihr nur zum Teil gelingt. Sie ist intelligent und ist sich der Situation deutlich bewusst, dennoch geht sie nicht immer ganz glücklich damit um. Sie begibt sich bewusst einigen Gefahren, ohne Rücksicht auf sich oder andere zu nehmen, ihre Tante aus Hamburg weist sie ab, obwohl diese es nur gut mit ihr meint und ihre nächste Verwandte ist.
Janna-Berta wird selbst krank und muss mit dem Verlust ihrer Haare leben, was dem Mädchen zwar schwerfällt, dennoch will sie sich nicht mit ihrer Glatze verstecken und will den Menschen zeigen, wie gut es ihnen geht, weil sie gesund sind.

Die Covergestaltung passt sich der Geschichte an. Abgebildet ist ein Feld, dass verstrahlt ist. Die Felder passen hervorragend zur Flucht aus Schlitz. Die Kurzbeschreibung ist sehr knapp gehalten und verrät kaum etwas, was mir gut gefällt, da diese Geschichte im Vorfeld keine großen Worte benötigt.

Insgesamt hat mich "Die Wolke" erschüttert, schockiert, aufgeweckt und dennoch gut unterhalten. Man merkt der Autorin an, dass das Thema Atomkraft ein Herzensthema von ihr ist und wieviel Elan sie in dieses Buch gesteckt hat. Da verzeiht man ihr doch gern den einen oder anderen Fehler beim Schreibstil.

9 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.10.2011
Chbosky, Stephen

Das also ist mein Leben


sehr gut

„Lieber Freund, das also ist mein Leben. Und ich will, dass du weißt, ich bin glücklich und traurig zugleich und versuche noch immer herauszufinden, wie das eigentlich sein kann.“

Für den fünfzehnjährigen Charlie steht das erste Jahr an der Highschool an. Da er kaum Leute kennt, erschafft er sich einen Freund, dem er regelmäßig aus seinem Leben erzählt. Auf manchmal lustige, manchmal traurige Art versucht Charlie sein Leben zu ordnen und zu verstehen.

Stephen Chbosky hat mit „Das also ist mein Leben“ ein Jugendbuch geschaffen, dass persönlicher und passender nicht sein kann.

Der Schreibstil ist sehr einfach und leicht gehalten. Die Sätze sind relativ kurz und lassen sich flüssig lesen. Die Briefe sind mit einer Länge von meistens zwei bis drei Seiten in der perfekten Länge und wirken nicht zu vollgepackt. Die Gedanken des 15-jährigen Teenagers werden authentisch aufgezeichnet, die zum Kopfschütteln und Nachdenken anregen. Etwas störend sind jedoch die vielen Wiederholungen, die nach einer gewissen Zeit nerven können. So wird u.a. in mehreren Briefen das Aussehen von Sam und Mary Elizabeth beschrieben, einmal hätte da auch gereicht.

Charlie ist nicht wie andere Teenager. Während andere aus seiner Klasse auf einen Ball gehen, um dort mit dem Partner zu tanzen oder mit Freunden Spaß zu haben, reicht es ihm, in einer Ecke zu stehen und die Menschen zu beobachten. Dadurch bekommt er eine gute Auffassungsgabe und versteht sich und das Leben immer mehr. Charlie ist intelligent, von Grund auf ehrlich und sehr emotional. Oftmals weint er in Situationen, die ich selbst nicht nachvollziehen konnte (z.B. als er einer Sam gebeichtet hat, dass er von ihr geträumt hat), aber auch oft in Situationen, bei denen ich selbst einen dicken Kloß runterschlucken musste.
Obwohl Charlie ungewöhnlich viel weint, so ist er oftmals auch sehr glücklich. Vor allem die Freundschaft zu Sam und Patrick tut ihm gut und er kann sich immer mehr auf ein Teenagerleben einlassen. Mit der zwei Jahre älteren Sam macht er seine ersten Erfahrungen und kommt mit Drogen und Alkohol in Berührung. Gleichzeitig schenken seine Freunde ihm Selbstvertrauen, was ihm eindeutig fehlt. So unterstützen sie sein Talent und schenken ihm eine Schreibmaschine, auch sein Englischlehrer versucht ihn zu fördern, indem er ihm immer wieder Bücher mit nach Hause gibt, die er lesen und einen Aufsatz darüber schreiben soll.

„Das also ist mein leben“ beschreibt aber nicht nur die Freundschaft zwischen Charlie, Sam und Patrick, sondern ist viel tiefgehender, als ich zunächst erwartet habe. Themen wie Suizid, Missbrauch, Verluste und Trauer werden hier einfühlsam beschrieben, die mich zum Nachdenken gebracht haben. In dem Buch steckt auch eine große Familientragödie, die man auf dem ersten Blick nicht zu ahnen glaubt. Charlies Familie besteht nahezu aus Einzelgängern, viel gesprochen wird nicht. Seine Eltern haben aus der Vergangenheit ihr eigenes Päckchen zu tragen und Charlie fragt sich oftmals, wieso seine Eltern so geworden sind.

Die Geschichte spielt im Jahre 1991, was man oftmals anmerkt, denn von Handys, Computern oder Internet ist hier keine Rede. Dennoch wirkt die Geschichte nicht altmodisch, sondern aktueller denn je. „Das also ist mein Leben“ umfasst insgesamt ein Jahr, genauer gesagt, das erste Jahr an der High School. Dazu gibt es jede Menge Rückblicke auf Charlies Kindheit und die seiner Eltern und Geschwister.

Die Covergestaltung ist sehr schlicht. Auf zerknittertem Papier kann man die ersten Zeilen von Charlies ersten Brief lesen. Die Zeilen können passender nicht sien, weil sie sogleich auch die komplette Geschichte widerspiegelt.

Insgesamt konnte mich Stephen Chbosky mit „Das also ist mein Leben“ überzeugen. Ein wunderbarer Protagonist führt den Leser so intensiv in die Gefühlswelt eines Teenagers ein, dass es schwer fällt, ihn nicht zu mögen. Fans von Literaturverfilmungen können sich freuen: Das Buch wird 2012 verfilmt!

9 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.10.2011
Cross, Kady

Das Mädchen mit dem Stahlkorsett / Finley Jayne Bd.1


gut

„Das Mädchen mit dem Stahlkorsett“ ist Kady Cross’ erster Roman und gleichzeitig der Auftakt der „Steampunk Chronicles“-Reihe. Hinter dem Pseudonym Kady Cross versteckt sich die Bestseller-Autorin Kathryn Smith, deren Bücher regelmäßig bei PAN und Knaur veröffentlicht werden.

Für einen Streampunk-Roman ist „Das Mädchen mit dem Stahlkorsett“ okay, aber leider auch nicht mehr. Die Geschichte hat mich an vielen Stellen verwirrt und ich hatte einige Probleme, in das Buch hineinzufinden. Erst gegen Ende kam ich so langsam in die Story hinein, was aber für meinen Geschmack etwas zu spät war. Dadurch konnte kein wirklicher Lesespaß aufkommen und ich konnte mich weder in die Charaktere hineinversetzen, noch mit ihnen mitfiebern. Die Annäherungen der Protagonisten sind zaghaft und werden langsam aufgebaut, ohne zu kitschig zu wirken. Die Dialoge untereinander sind interessant, aber zum Teil sehr langatmig.

Der Schreibstil ist trotz mancher Langatmigkeit flüssig und die Handlung ist durchaus interessant, nur leider macht der erste Band eher den Anschein, als seien zwar viele Ideen vorhanden, aber nicht ganz so umgesetzt, wie man es sich erhofft hat. Einen großen Pluspunkt erhält die Autorin für ihre Recherche, denn (wahre) historische Ereignisse werden hier zum Teil richtig gut und interessant beschrieben. Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt. Dadurch hat man die Protagonisten ein wenig besser kennengelernt. Am meisten wird jedoch aus der Sicht von Finley erzählt. Ihre Gedanken und Gefühle werden dem Leser gut herübergebracht, weisen aber auch ein paar Schwächen auf, da manche Gedanken sehr widersprüchlich sind. Hier kann man aber auch vermuten, dass es mit dem Alter der Protagonistin zusammenhängt.
Finley ist authentisch, mutig und versucht stets einen klaren Kopf zu behalten. Sie hat zwei Persönlichkeiten, was sie zu einer interessanten und facerettenreichen Protagonistin macht. Sie ist übermenschlich stark und kann sich und ihre Kräfte nicht immer kontrollieren, sodass sie schon öfters unfreiwillig ihre Arbeitsstelle wechseln musste. Ins Herz schließen konnte ich sie jedoch noch nicht, was an den bereits oben genannten Gründen liegt. Gleiches gilt hierbei auch für Jack, Griffin und Emily, wobei mir letztere immer noch am besten gefallen hat.

Sehr gut hat mir gefallen, dass die Geschichte in London spielt und vor allem, wie die Stadt hier beschrieben wird. Obwohl die Geschichte Ende des 19. Jahrhunderts spielt, wirkt die Stadt stellenweise so modern wie das heutige London, aber auch gleichzeitig altmodisch. Die Mischung ist geradezu perfekt.

Die Covergestaltung ist ein absoluter Eyecatcher. Finley wird hier sehr gut dargestellt, vor allem ihr leicht patziger Gesichtsausdruck und ihre Körperhaltung passen perfekt zu ihren zwei Persönlichkeiten. Auch die Kleidung ist gut ausgewählt und passt ins 19. Jahrhundert. Die Kurzbeschreibung ist vom Verlag etwas zu lang geraten und verrät eindeutig zu viel, sodass ich während des lesens kaum noch überrascht wurde. Hier wäre weniger mehr gewesen.

Insgesamt hat mich „Das Mädchen mit dem Stahlkorsett“ nicht unbedingt gelangweilt, aber auch nicht gänzlich von sich überzeugt. Man merkt der Autorin an, dass noch sehr viele Ideen vorhanden sind. Hoffentlich kann sie diese im zweiten Band besser umsetzen, der 2012 in den USA erscheint.

5 von 16 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.10.2011
Teller, Janne

Krieg


gut

Janne Teller hat mit "Krieg. Stell Dir vor, er wäre hier" ein erschreckendes Buch geschrieben, dass zum Nachdenken und Kopfschütteln anregt.
Obwohl der Krieg für uns in Deutschland zum Teil wahnsinnig weit weg ist und viele Leute mit Scheuklappen durch die Gegend laufen, um nichts von Kriegsgebieten zu erfahren, hat es die Autorin zumindest bei mir geschafft, über Krieg direkt in Deutschland nachzudenken.

Menschen müssen in Kellern wohnen, werden von ihren Familien getrennt, die Politik bricht zusammen und eine Demokratie gibt es nicht mehr. Dies ist nicht nur wahnsinnig erschreckend, sondern kann auch bei uns irgendwann wieder zur erschreckenden Realität werden.

Janne Teller schildert die einzelnen Situationen und Momente sehr eindringlich und erschütternd. Da die Geschichte aber sehr kurz ist, konnte ich mich nicht komplett darauf einlassen. Sobald ein Gedanke zu einer Situation vorhanden war, ist er auch gleich wieder durch eine Situation verflogen. Ein näheres Eingehen auf Situationen und Menschen wäre hier ein wenig besser gewesen. Bei einer Länge von 56 Seiten, bzw. 30 Minuten kann man dies aber nicht verlangen.

Die Covergestaltung ist sehr schlicht. Darauf abgebildet ist ein Pass, der sehr gut zur Geschichte passt. Ein zu beladenes Cover hätte dieser Geschichte geschadet. Die Kurzbeschreibung ist leider nur mittelmäßig, da sie im Grunde genommen bereits alles verrät, was besonders bei dieser sehr kurzen Geschichte mehr als schädlich ist. Hier wäre weniger deutlich mehr gewesen.

Insgesamt hat das Buch ein paar Schwächen, die ich der Autorin bei so einem schwierigen Thema jedoch gerne verzeihe. Die Geschichte ist weit mehr als ein Gedankengang und ein Jugendbuch und sollte an Schulen dringend thematisiert werden.
Nicht nur für Jugendliche empfehlenswert!

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.10.2011
Teller, Janne

Krieg, Stell dir vor er wäre hier, 1 Audio-CD


gut

Janne Teller hat mit "Krieg. Stell Dir vor, er wäre hier" ein erschreckendes Buch geschrieben, dass zum Nachdenken und Kopfschütteln anregt.
Obwohl der Krieg für uns in Deutschland zum Teil wahnsinnig weit weg ist und viele Leute mit Scheuklappen durch die Gegend laufen, um nichts von Kriegsgebieten zu erfahren, hat es die Autorin zumindest bei mir geschafft, über Krieg direkt in Deutschland nachzudenken.

Menschen müssen in Kellern wohnen, werden von ihren Familien getrennt, die Politik bricht zusammen und eine Demokratie gibt es nicht mehr. Dies ist nicht nur wahnsinnig erschreckend, sondern kann auch bei uns irgendwann wieder zur erschreckenden Realität werden.

Janne Teller schildert die einzelnen Situationen und Momente sehr eindringlich und erschütternd. Da die Geschichte aber sehr kurz ist, konnte ich mich nicht komplett darauf einlassen. Sobald ein Gedanke zu einer Situation vorhanden war, ist er auch gleich wieder durch eine Situation verflogen. Ein näheres Eingehen auf Situationen und Menschen wäre hier ein wenig besser gewesen. Bei einer Länge von 56 Seiten, bzw. 30 Minuten kann man dies aber nicht verlangen.

Gesprochen wird das Hörbuch von Katja Riemann.
Ich war zunächst skeptisch, weil ich alles andere als ein Fan dieser Frau bin, aber ich muss zugeben, dass sie ihre Aufgabe als Hörbuchsprecherin doch ganz gut gemeistert hat. Sie erzählt die Geschichte eindringlich und betont an den richtigen Stellen, ohne die Geschichte zu dramatisch darzustellen.
Mit einer Länge von 30 Minuten handelt es sich hierbei um die ungekürzte Hörbuchfassung.

Die Covergestaltung ist sehr schlicht. Darauf abgebildet ist ein Pass, der sehr gut zur Geschichte passt. Ein zu beladenes Cover hätte dieser Geschichte geschadet. Die Kurzbeschreibung ist leider nur mittelmäßig, da sie im Grunde genommen bereits alles verrät, was besonders bei dieser sehr kurzen Geschichte mehr als schädlich ist. Hier wäre weniger deutlich mehr gewesen.

Insgesamt hat das Hörbuch ein paar Schwächen, die ich der Autorin bei so einem schwierigen Thema jedoch gerne verzeihe. Die Geschichte ist weit mehr als ein Gedankengang und ein Jugendbuch und sollte an Schulen dringend thematisiert werden.
Nicht nur für Jugendliche empfehlenswert!

Bewertung vom 11.10.2011
Brewer, Heather

Vladimir Tod hängt todsicher ab / Vladimir Tod Bd.3


ausgezeichnet

In Vladimirs Leben ist endlich Ruhe eingekehrt. Er hat Joss' Angriff wie durch ein Wunder überlebt und damit bewiesen, dass er der Pravus ist und mit Meredith hat er endlich das Mädchen seiner Träume an seiner Seite. Doch wie so oft muss Vladimir auch diesmal Niederlagen einstecken: Der Rat hat einen Kopfgeldjäger auf ihn angesetzt, seine Blutdurst wird unstillbar und die Freundschaft mit Henry droht zu zerbrechen, weil dieser nicht länger sein Lakai sein möchte. Und dann bricht auch noch der Kontakt zu Otis ab...
Kann Vladimir auch diesmal das schreckliche Vorhaben des Rates verhindern oder kann er alleine doch nicht so viel bewirken, wie er vielleicht glaubt?

Es ist sehr schwer, bei diesem Buch nicht zu viel zu verraten, denn hier passiert so viel, dass ich stellenweise nicht ganz mitgekommen bin. Mal werden einfach so fünf Monate komplett überprungen, weil nichts geschieht und dann passieren plötzlich in einer Woche mindestens zehn wichtige Ereignisse.

Heather Brewer konnte mich auch mit dem dritten Band der Vladimir Tod-Chroniken überzeugen. Es macht einfach Spaß, Vladimir bei seinen Abenteuern zu begleiten und mit ihm mitzufiebern.
Inzwischen ist Vladimir fünfzehn Jahre alt und seine Entwicklung ist bemerkenswert. Er ist schon lange nicht mehr den unbeschwerte Jungvampir, der sich furchtlos gegen alles und jeden stellt. Vielmehr überdenkt er jetzt die Situationen genau und handelt gewissenhaft, was man nicht von jedem Vampir behaupten kann.

Nicht nur sein Verhalten wirkt reifer, sondern auch sein Körper. Seine Vampirkräfte entwickeln sich immer mehr und er hat seinen Durst nicht mehr so im Griff, wie es noch vor ein paar Monaten der Fall war. Seine Blutdurst ist stellenweise so enorm, dass er sogar ein unschuldiges Mädchen beißt und sie damit zu seinem Lakai macht.
Sein Verhältnis zu Henry wird zusehens schlechter, weil sie sich gegenseitig missverstehen. Henry möchte das Lakeien-Verhältnis auflösen, um frei zu sein, Vladimir hat die Angst, dass sich Henry dadurch komplett von ihm entfernt. Dabei stellt sich automatisch die Frage, wie gut die beiden tatsächlich miteinander befreundet sind, oder ob es wirklich nur ein Lakeien-Verhältnis ist.

Interessant finde ich, dass man als Leser endlich mehr über Elysia und die Entstehung von Vladimir und seiner Familie erfährt. Durch Briefe und Tagebucheinträge erfährt Vladimir, zusammen mit dem Leser, wie sein Vater und Otis zu Vampire verwandelt wurden und in welchem Verhältnis Tomas und D'Ablo tatsächlich standen.

Am Ende gibt es einen ereignisreichen Showdown, der mich begeistert hat. Der Verlauf ist spannend, ereignisreich, absolut unvorhersehbar und aufwühlend. Spätestens hier kann man erahnen, was aus Vladimir noch alles werden kann.

Auch das dritte Abenteuer von Vladimir Tod konnte mich begeistern und für sich gewinnen. Ich bin jetzt schon sehr gespannt, was in den nächsten beiden Bänden noch alles passieren wird. Vampirfans werden ihre wahre Freude mit diesem Band haben! :)

6 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.10.2011
Childs, Tera L.

Meerjungfrau sucht Prinz fürs Leben


sehr gut

Ich war zunächst skeptisch, ob "Meerjungfrau sucht Prinz fürs Leben" wirklich ein Buch für mich ist, da aber letztlich die Neugier gesiegt hat, musste ich dieses Buch lesen und habe es nicht bereut, im Gegenteil: Ich habe das Buch regelrecht verschlungen.
Eigentlich wollte ich nur die ersten Seiten anlesen, doch das war nahezu unmöglich. Tera Lynn Childs konnte mich sehr schnell mit ihrem wunderbaren Schreibstil in ihren Bann ziehen und so war es kein Wunder, dass ich das Buch nach nur wenigen Stunden beendet habe.

"Meerjungfrau sucht Prinz fürs Leben" ist der Auftakt einer Reihe, die im Englischen unter dem dem Namen "Fins" veröffentlicht wird. Warum hier ein Band nicht gereicht hat, versteh ich jedoch nicht, da die Geschichte gut durchdacht und schlüssig abgeschlossen wurde - bis der Epilog sämtliche Türen für mehr öffnet. Ob das jedoch nötig ist, wage ich zu bezweifeln. Aber dennoch bin ich bereits jetzt schon neugierig auf die Fortsetzung.

Wie oben bereits angedeutet, hat die Autorin einen wunderbaren Schreibstil, der durch Humor, Ideenreichtum und Wortgewandheit besticht. Sarkastische und zum Teil kitschige Dialoge konnten mich sehr gut unterhalten und ich bin Dank des flüssigen Erzählstils nur so durch die Seiten geflogen. Die Geschichte wird aus der Sicht von Lily in der Ich-Perspektive erzählt.

Lily ist eine Protagonistin, die man gleichzeitig lieben und hassen kann - so ging es mir zumindest. Auf der einen Seite ist sie unglaublich liebenswert und stets um ihre Mitmenschen bemüht, auf der anderen Seite kann sie eine unglaubliche Träumerin und Zicke sein, dass ich sie am liebsten mehrfach geschüttelt hätte, damit sie endlich zur Besinnung kommt. Obwohl sie fast achtzehn Jahre alt ist, wirkt sie zum Großteil noch wahnsinnig kindlich und naiv und scheint den Bezug zur Realität zu verlieren, wenn es um die Liebe geht. Gleichzeitig ist sie aber wahnsinnig humorvoll, sarkastisch und nimmt kein Blatt vor dem Mund, was mir sehr an ihr gefallen hat.

Mein Liebling ist jedoch Quince, der für mich lange ein Fragezeichen war. Auf der einen Seite macht er Lily das Leben schwer, indem er ihr immer wieder Fallen stellt und sie in die peinlichsten Situationen bringt. Andererseits wird er bei ihr manchmal sehr ernst und versucht sich zu erklären, obwohl es stellenweise gar nicht nötig ist. Dadurch wirkt er wahnsinnig interessant und ich wollte unbedingt mehr über ihn erfahren.

Die einzelnen Schauplätze werden sehr gut beschrieben und ich hatte oftmals das Gefühl, selbst vor Ort zu sein. Die Meereswelt, speziell das Schloss wirken unglaublich authentisch und ich wäre am liebsten direkt ins Meer abgetaucht. Interessant ist hier auch, wie Fische und andere Meerestiere bei den Meerleuten angesehen werden. Während in anderen Büchern Fische oftmals die besten Freunde von Meerjungfrauen sind, ist dies hier ganz anders. So ist z.B. Sushi Lilys Lieblingsessen.

Weniger gelungen ist an dem Buch die Covergestaltung, die mich stellenweise zu sehr an ein Kinderbuch erinnert hat. Zwar ist Lilys Darstellung auf dem Cover nahezu perfekt, doch die gezeichnete Schwanzflosse macht dieses Bild wieder zunichte. Hier wäre es evtl. besser gewesen, wenn man die Schwanzflosse anders dargestellt hätte.

Insgesamt war ich von "Meerjungfrau sucht Prinz fürs Leben" sehr begeistert und überrascht. Tera Lynn Childs hat es geschafft, die Meereswelt mit der realen Welt perfekt zu verbinden, sodass ein toller Lesespaß garantiert ist. Ich freu mich jetzt schon auf den zweiten Band. :)

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.10.2011
Engelmann, Gabriella

Cinderella Undercover


ausgezeichnet

"Cinderella Undercover" ist bereits das dritte Märchen, dass von Gabriella Engelmann modernisiert wird. Nach Schneewittchen und Dornröschen bekommt nun Aschenputtel ihre ganz eigene, moderne Geschichte, die das Leben der 16-jährigen Cynthia Aschenbrenner erzählt.

Mit "Cinderella Undercover" nimmt die Autorin ihre Leser auf eine ereignisreiche Stadtrundfahrt durch Hamburg mit, die immer wieder interessant ist.
Neben bereits bekannten Schauplätzen aus anderen Märchenbüchern, wie z.B. dem Schloßhotel aus "Hundert Jahre ungeküsst", lernt man hier viele tolle neue Orte kennen, die Lust auf eine spontane Hamburgtour machen.

Der Schreibstil ist wie immer wunderbar. Die Geschichte liest sich leicht und flüssig und ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Gabriella Engelmann hat ein tolles Gespür dafür, sich in die Gedanken und Gefühle von Teenagern zu versetzen, ohne das es zu aufgesetzt oder übertrieben wirkt.
Interessant ist auch, wie die Autorin auf das Thema Patchwork-Familie eingeht und nicht einfach nur die "Böse Stiefmutter und ihre Töchter" in eine Ecke drängt.
Es ist schön zu sehen, wie hier auch auf die Unsicherheit von Stephanie und ihren Töchtern eingegangen wird, an denen die Umstellung ebenfalls nicht spurlos vorübergeht.
Obwohl man ja im Normalfall weiß, wie ein Märchen endet, war der Weg dorthin doch voller Überraschungen und so manche Situation war für mich unvorhersehbar.

Das Personenregister direkt am Anfang ist toll zusammengefasst und bringt einem die Protagonisten direkt näher. So konnte ich direkt zu Anfang meine Lieblinge und "Hassobjekte" finden, deren Entwicklung ich im Laufe der Geschichte bestens beobachten konnte. Und die Entwicklung der Charaktere ist wirklich großartig!

Cynthia war mir sofort sympathisch. Ihre leicht schüchterne, aber dennoch direkte Art macht sie zu einer tollen Protagonistin, die man einfach gern haben muss. Ihre Liebe zur Kunst und Büchern wird gut dargestellt, ohne übertrieben zu wirken. Sie ist verantwortungsbewusst und sehr reif für ihr Alter.
Obwohl ihr Vater nicht gerade wenig Geld besitzt, möchte sie nicht von ihm abhängig sein und sucht sich einen Job in der Bar "Erste Liebe". Neben ihrer Arbeit in der Bar arbeitet sie gleichzeitig mit ihrem besten Freund Gernot, genannt GG, in seinem Atelier und hilft ihm dort bei seiner neuen Kollektion.
Ihre Verliebtheit bzgl. Daniel ist süß zu verfolgen. Sie schwärmt für ihn und möchte unbedingt bei ihm auffallen, ist aber gleichzeitig zu schüchtern, ihn anzusprechen. Trotzdem wirkt dies weder zu kindlich, noch zu naiv.
Ihr Verhältnis zu ihren neuen Schwestern ist schwierig, da sich beide abkapseln und weder im Haushalt beitragen, noch sonst respektvoll mit Cynthias persönlichen Sachen oder ihren Freunden umgehen.

GG ist mein absoluter Liebling in dem Buch. Er ist ein typischer Designer, der zu Gefühlsausbrüchen neigt und Cynthia gerne "Liebchen" nennt. Er legt großen Wert auf ihre Meinung und ihre Ideen und fördert ihre Kreativität. Aber auch Paulina und Louisa sind immer für Cynthia da und stehen ihr mit Rat und Tat zur Seite.

Ein Highlight in der Geschichte ist La Perla, ein Beo-Vogel, den ihr Vater aus Sri Lanka mitgebracht hat. Der Vogel lernt schnell und spricht in kurzer Zeit ganze Sätze, die Cynthia manchmal ganz schön in den Wahnsinn treiben, aber auch oft zum Lachen bringen.

Das Cover ist wunderschön und passt sehr gut zu Aschenputtel, ohne zu kitschig zu wirken. Die Chucks sind ein toller Gegensatz zum Glasschuh und die Kutsche passt perfekt zum ursprünglichen Märchen.


Insgesamt konnte mich Gabriella Engelmann" erneut von ihrem großen Talent überzeugen und die Geschichte hat mir ein paar tolle Lesestunden beschert. Ich freue mich schon auf viele weitere Märchen. :)

6 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.10.2011
Cast, P. C.;Cast, Kristin

Verbrannt / House of Night Bd.7


gut

Aphrodite, Stark und Stevie Rae sind verzweifelt. Nach einem schweren Schicksalsschlag ist Zoeys Seele zersplittert und ihr Körper in einem leblosen Zustand. Um Zoeys Leben zu retten, gibt es nur eine Chance: Sie muss ihre Seele wieder vervollständigen und innerhalb von zehn Tagen aus der Anderswelt gelangen, doch dies ist schwieriger als zunächst vermutet.
Jetzt kann ihr nur noch einer helfen: James Stark, der sein Leben für sie riskiert und alles erdenkliche versucht, um sie am Leben zu erhalten. Doch dafür muss er selbst sterben.
Während Stark und Aphrodite mit aller Macht versuchen, Zoeys Leben zu retten, hat auch Stevie Rae im House of Night alle Hände voll zu tun:
Sie muss die roten Jungvampire überzeugen, auf die helle Seite zu wechseln und belügt Schüler, als auch Lehrer, um Rephaim zu verstecken. Aber kann dies auf Dauer gut gehen?


Es ist wirklich nicht leicht, hier eine Bewertung abzugeben. Einerseits liebe ich die House of Night-Reihe und möchte jedem Buch am liebsten fünf Sterne geben, andererseits bin ich über die Entwicklung wirklich enttäuscht. Obwohl ich das Buch bereits vor vier bis fünf Wochen gelesen habe, bin ich immer noch hin- und hergerissen.

Bereits der sechste Band hat mich unglaublich enttäuscht und schon da war ich am überlegen, ob ich die Reihe abbrechen soll, aber da der Mensch ein Gewohnheitstier ist, wollte ich der Reihe noch eine Chance geben.
"Verbrannt" ist definitiv besser als "Versucht", das ist schonmal sehr positiv, aber in Lobgesänge kann ich hier nicht ausbrechen.

Das Buch liest sich flüssig und spannend, die saloppe Jugendsprache war mir in diesem Fall jedoch ein bißchen zu viel. Dies wurde besonders in den Dialogen zwischen Heath und Stark deutlich. In jedem Satz wurde mindestens einmal "Arschloch" oder "Penner" verwendet, was nicht gerade sehr einfallsreich ist und auf Dauer schnell nervt.

Allerdings haben mir die Charaktere sehr gut gefallen bei ihrer Darstellung:
Die sogenannte Streber-Clique rückt immer mehr in den Hintergrund und die Autorinnen geben Stevie Rae, Stark und Aphrodite mehr Zeit, sich zu entwickeln. Dafür ist Zoey auch in den Hintergrund gerutscht, was der Geschichte mehr als gut tut. Die gleiche Entwicklung würde ich für weitere Bände sehr begrüßen.

Aphrodite lernt immer mehr mit ihrer Gabe und ihrem Schicksal umzugehen. Sie ist immer noch ein kleines Miststück, aber dabei sehr sympathisch, was sie für mich zum absoluten Liebling macht.
Auch Stark und Stevie Rae stellen sich immer mehr ihren Aufgaben und entwickeln sich zu guten Protagonisten, bei denen sich in meinem Kopf nicht mehr automatisch ein Fragezeichen bildet. Sie werden erwachsen und wirken weit weniger naiv oder kindlich.

Ebenfalls positiv sind neue Orte, wie die Insel der Frauen, Nyx' Welt und neue Figuren, wie die Stiere der Finsternis. Ich hoffe nur, dass die Cast-Frauen den endgültigen Sprung aus Tulsa geschafft haben und anderen Orten dauerhaft eine Chance geben werden.

Was mir diesmal überhaupt nicht gefallen hat, ist die Kurzbeschreibung: "Doch auch Stevie Rae und Aphrodite könnten helfen, wenn sie nur wollten. Warum zögern sie?"
Stevie Rae und Aphrodite waren neben Stark die Einzigen, die in diesem Buch wirklich für Zoey gekämpft haben, während die anderen eher hilflos zugeschaut haben, bzw. überhaupt nicht in dem Buch vorkamen. Das die Kurzbeschreibung dann dermaßen in die Irre führt und die Geschichte dramatischer erscheinen lässt, als sie eigentlich ist, kann ich nicht nachvollziehen.

Die Covergestaltung gefällt mir dagegen sehr gut, es wirkt weniger düster als "Versucht" und bildet diesmal Stevie Rae ab, was man an den roten Tattoos erkennen kann. Ihr Gesichtsausdruck wirkt entschlossen, was sehr gut zu ihrer Darstellung im Buch passt.

31 von 41 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.10.2011
Lim, Rebecca

Gefangen / Mercy Bd.1


sehr gut

Für das zurückhaltende Mädchen Carmen beginnen zwei aufregende Wochen mit ihrer Chorgruppe in dem kleinen Ort Paradise. Hier soll sie zusammen mit anderen Chören singen und auf eine Karriere hoffen. Doch Carmen ist nicht mehr Carmen. Während der Fahrt nach Paradise fällt Mercy, ein Geist, in ihren Körper und besetzt das Mädchen, ohne das sie etwas dagegen tun kann.
Mercy wird zu einer Gastfamilie gebracht, doch hier wird schnell klar, dass hier etwas nicht stimmt. Die Hunde reagieren wütend auf sie, ihre Gasteltern sind nur ein Schatten ihrer selbst und Ryan, der Sohn, scheint sie auf den ersten Blick zu hassen. Seine Schwester Lauren wurde entführt und wird von den meisten Menschen bereits als tot erklärt, nur Ryan glaubt daran, das sie noch lebt. Da Mercy ihm glaubt, versucht sie ihm zu helfen, nach Lauren zu suchen.
Und dann wiederholt sich das ganze Drama, als ein weiteres Mädchen spurlos verschwindet. Beide Mädchen waren in einem Chor, beiden wurde eine große Karriere nachgesagt - eine Spur, die verfolgt werden muss...


"Gefangen" ist der erste Band einer neuen Jugendbuch-Reihe.
Rebecca Lim hat mit Mercy eine tolle Geschichte geschrieben, die mich sehr schnell in ihren Bann gezogen hat.

Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Die Geschichte liest sich flüssig und spannend. Einige Dialoge waren sehr langatmig, wie z.B. die meisten zwischen Carmen und Tiffany, auch die Chorproben hätten ein bißchen weniger beschrieben werden können, aber sonst gibt es da nichts zu kritisieren.
Die Rivalität zwischen Carmen und Tiffany wird gut geschildert, fast schon zu gut, von daher waren die Dialoge hier eher überflüssig, weil bereits alles gesagt wurde. Hier wäre es besser gewesen, wenn man sich mehr um andere Charaktere gekümmert häte.

Die vielen Thriller- und Fantasyelemente werden gut in die Geschichte eingefügt und erhöhen damit nicht nur die Spannung, sondern auch den Lesespaß. Charaktere und Orte werden wunderbar dargestellt und können gegensätzlicher nicht sein.
Während Carmen eher das schüchterne Mädchen ist, dass nicht an sich glaubt, ist Mercy sehr direkt und offen, leider aber auch schrecklich oberflächlich. Vor allem am Anfang ist es mir schwergefallen, sie zu mögen. Während der Geschichte entwickelt sie sich jedoch weiter und erhält immer mehr Ecken und Kanten.
Ein weiterer sehr interessanter Charakter ist Ryan. Er ist der Außenseiter in der Stadt, der nicht wahrhaben möchte, dass seine Schwester ermordet sein soll. Er bricht die Schule ab, um nach ihr zu suchen. Er beobachtet die Bewohner von Paradise und durchsucht Orte. Sein Ehrgeiz und sein Durchhaltevermögen ist bewundernswert, kein Wunder, dass Mercy Gefallen an ihm findet.

Da die Handlung in sich eigentlich schon abgeschlossen ist, bin ich gespannt, was in den anderen Büchern noch passieren wird. Über Mercys Herkunft ist noch einiges ungeklärt, was sehr interessant werden könnte. Ich hoffe nur, dass die Autorin hierbei dann nicht übertreiben wird, denn Mercys Aufmachung zum Ende hin fand ich doch etwas sehr strange.

Das Cover ist wunderschön und fällt besonders durch das leicht glitzernde Auge auf. Die zarten Farben wirken unschuldig und passen gut zu Carmen. Die Kurzbeschreibung ist jedoch sehr verwirrend. Auf der einen Seite wird Mercy als Engel bezeichnet, auf der anderen Seite als Geist. Hier wäre es schön gewesen, wenn man sich auf eine Gestalt geeinigt hätte.

Insgesamt konnte mich Rebecca Lim mit dem Auftakt der Mercy-Reihe sehr begeistern und überraschen. Eine spannungsgeladene Handlung und tolle, rätselhafte Charaktere machen dieses Buch zu einem aufregenden Lesespaß!

10 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.