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Christina P.
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Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 1127 Bewertungen
Bewertung vom 13.06.2018
Schmidt, Claudya

Myre / Die Chroniken von Yria Bd.1


ausgezeichnet

Bildgewaltiges Fantasy-Epos

Yria: eine zerklüftete, raue Welt. Eine Welt, welche dereinst vor Leben blühte. Doch heutzutage kann sich keiner der tierähnlichen Bewohner mehr daran erinnern, lediglich Legenden berichten aus einer Ära der Drachen.
Das Crowdfunding-Projekt „Myre – Die Chroniken von Yria“ bietet eine Bildgewalt, welche sowohl faszinierend wie auch beeindruckend ist. Die Bilder bieten eine derartige Detailtreue, dass die Story ohne viele Worte auskommt. Und dennoch hatte ich in keinem Moment das Gefühl, es würde etwas fehlen. Die Charaktere sind allesamt tierähnlich und bestechen mit einer ausdrucksstarken Mimik und Gestik. Und inmitten dieser Story erleben wir Myre, welche auf ihrer Drachendame Varug als einsame Wanderin unterwegs ist und deren schicksalhafte Reise hier beginnt. Für Fantasyfans und Anhängern hervorragender Artwork absolut zu empfehlen.

Bewertung vom 12.06.2018
Nishikata, Mai

Game - Lust ohne Liebe Bd.1


sehr gut

Erotisches Spiel einer Karrierefrau

Karrierefrau Sayo hat ein Problem - oder vielmehr die Männer haben ein Problem mit ihr: Sie ist ihnen zu sehr mit dem Job liiert, das schreckte bisher jeden Liebhaber ab. Bis der neue Kollege ihr völlig unverblümt Avancen macht und Sayo sich auf ein erotisch Spiel mit ihm einlässt: Lust ohne Liebe.
Ein sehr ansprechend gezeichneter Manga für Erwachsene, und nicht nur für Frauen. Vor allem durch seine klaren Linien besticht dieser Manga und macht dadurch optisch was her. Die Charaktere selbst wirken noch ein wenig oberflächlich, Sayo mir manchmal etwas zu passiv. Sehr gefällt mir auch, wie Sayos Probleme einer Karrierefrau in Japan dargestellt werden, dort ist eine beruflich erfolgreiche Frau den Männern noch sehr suspekt. Kitsch wird man in diesem Manga vergeblich suchen, dafür mit ein paar sehr schönen erotischen Szenen belohnt.

Bewertung vom 10.06.2018
Banghart, Tracy

Die Rebellinnen / Iron Flowers Bd.1 (4 Audio-CDs)


gut

Starkes Thema, schwache Umsetzung

Die Schwestern Serina und Nomi leben in einer patriarchischen Welt, in welcher der Frau ein Großteil der Rechte aberkannt wurde. Selbst Lesen und Schreiben wurde ihnen verboten. Alle drei Jahre sucht sich der Regent drei "Graces" aus, junge Frauen, welche er seinem Harem zufügt. Dieses Jahr wird der Thronfolger sich seine ersten drei Haremsdamen aussuchen. Im Gegensatz zu Nomi, welche sich heimlich diesem Frauenbild widersetzt und lesen gelernt hat, wurde Serina seit ihrer Kindheit auf die Wahl zur Grace vorbereitet: Mit weiblichen Rundungen und devotem Verhalten soll sie dem Thronfolger gefallen, Nomi ihr derweil als Zofe dienen. Doch es kommt anders: Der Thronfolger entscheidet sich für die leidenschaftliche Nomi - und die zarte Serina wird auf eine Gefängnisinsel verbannt.
Gleich zu Beginn wird man in eine fremde Welt ohne großes Worldbuilding geworfen. Das Frauenbild, welches gezeichnet wird, ist erschreckend veraltet und gefiel mir gar nicht. Erst recht konnte ich nicht nachvollziehen, dass Serina sich diesem System einfach so fügte und sich freute, Haremsdame zu werden und sich quasi zu prostituieren. Mir völlig unverständlich. Als das Schicksal den Mädchen andere Wege bahnt als geplant bietet sich für beide die Chance, etwas zu verändern. Leider wirkten die Mädchen auch hierbei mehr oder minder unrealistisch in ihrer Entwicklung, manchmal regelrecht naiv. Das ist sehr schade, da es in diesem Buch darum geht, sich gemeinsam zu erheben und für seine Rechte zu kämpfen.
Erzählt wird die Geschichte im Wechsel aus Serinas und Nomis Sicht. Die Story ist in sich nicht abgeschlossen sondern endet nach einer drastischen Wende mit einem Cliffhanger. Da ich bereits in diesem Band erahnen konnte, wie die Story sich entwickeln wird, ist für den Folgeband in erster Linie der Weg von Interesse, weniger das Ziel, welches sich bereits jetzt vermuten lässt.
Das Hörbuch wird gelesen von Theresa Horeis und Coco Plümer, welche jeweils den Part von Serina bzw. Nomi vortragen. Da die Frauen eine recht ähnliche Stimme haben benötigte ich eine Weile, bis ich die Nuancen der unterschiedlichen Leserinnen heraushören konnte. Dennoch lesen sie das Buch beide sehr gut und verleihen den beiden Mädchen sehr viel Gefühl.

Bewertung vom 10.06.2018
Shepherd, Maya

Die Apfelprinzessin / Die Grimm-Chroniken Bd.1


ausgezeichnet

Endlich wird mit den Lügen aufgeräumt

Es war einmal...? Nein, vergesst diesen Quatsch. Alles Lügen! In Wirklichkeit war alles ganz anders, als die Gebrüder Grimm uns in ihren Märchen weismachen wollen. Glaubt ihr nicht? Dann überzeugt euch selbst und lest die Grimm-Chroniken, welche Maya Shepherd nun gewissentlich Monat für Monat für uns niederschreibt, auf dass die Wahrheit endlich ans Licht kommen möge.
Denn was niemand mehr weiß: In Wahrheit war es nicht Schneewittchens böse Stiefmutter, welche Unheil über die Welt bringen wollte. Nein, was meint ihr wohl, warum Schneewittchen damals in einem gläsernen Sarg ausser Gefecht, quasi in Märchen-Haft, gesetzt wurde? Wegen ihrer mörderischen Schönheit? Wohl kaum. Aber lest selbst...
Die Apfelprinzessin ist ein ein hervorragend gelungener Auftakt einer Märchenadaption der etwas anderen Art. Sämtliche Märchen der Gebrüder Grimm müssen infrage gestellt werden, hat es den Anschein. Das Besondere der Grimm-Chroniken ist hierbei zusätzlich, dass die Story nicht bloß in der Vergangenheit spielt sondern ebenfalls in der Gegenwart. Zugegeben, anfangs war ich etwas verwirrt, doch im Nachhinein ist das eine geniale Idee. Denn was damals geschah, scheint Auswirkungen auf die jetzige Zeit zu haben. Und so erfahren wir nicht nur von der Apfelprinzessin aus dem 16. Jahrhundert, mit der alles Unheil begann, sondern es kommt auch Jugendlichen der Gegenwart eine wichtige Rolle zu, von welcher sie noch keinerlei Ahnung haben.
Geschickt platzierte Andeutungen im ersten Band werfen jede Menge Fragen und Vermutungen auf, die eindeutig Lust auf mehr machen. Die Protagonisten sind auf ihre Art sympathisch und die Atmosphäre geheimnisvoll. Durch den angenehmen Schreibstil lässt sich der Band auch sehr gut lesen. Mir hat der Einstieg sehr gefallen und ich werde auch die Folgebände lesen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.06.2018
Trope, Nicole

Das Finkenmädchen


ausgezeichnet

Das Böse hinter der glänzenden Fassade

Als die Frau eines berühmten Fernsehstars wegen des Verdachts des Mordes an ihrem Ehemann in ein alternatives Frauengefängnis überführt werden soll, horcht Felicity, die in ebendiesem Gefängnis lebt, auf. Rose war einige Jahre ihre Nachbarin, damals, als Felicity noch ein Kind war. Als Felicity Grauenhaftes widerfuhr. Als Rose sie nicht davor beschützte. Dieses Gefühl des Verrats gärte lange in ihr und wurde zu unbändiger Wut, zu einem Hass gegen Rose. Nun bietet sich Felicity die Möglichkeit, sich für das Geschehene an Rose zu rächen.
Erzählt wird der Roman aus der jeweiligen Ich-Perspektive der Frauen Rose und Felicity. Hierbei hat die Autorin es meiner Meinung nach hervorragend geschafft, die jeweiligen Persönlichkeiten der Frauen zusätzlich durch den Stil der Erzählung auszudrücken. Von dem liebreizenden Cover sollte man sich nicht täuschen lassen, denn der Schein trügt manchmal und es ist längst nicht alles so harmonisch, wie es nach aussen hin wirkt. Die muss auch Rose feststellen, die nun, nach dem Tod ihres Mannes, über ihr bisheriges Leben nachdenkt und beginnt, einige Dinge in einem anderen Licht zu sehen. Und auch in Felicitys Part werden Vergangene Geschehnisse, welche sie zu der Frau machten, die sie heute ist, ebenso beschrieben wie ihre heutigen Gedanken und Gefühle. Es war sehr interessant, in die Köpfe der beiden Frauen hineinzuschauen und die verschiedenen Sichtweisen auf die Geschehnisse zu erleben. Was genau damals geschah lässt sich beim Lesen des Romans recht schnell erahnen, doch sind es auch die vielen anderen Details in den Leben der beiden, welche sie mir als Leserin nach und nach immer näher brachten und er mir ermöglichten, sie zu verstehen.
Ein wunderschönes Buch über Wut und Rache, über Wahrheit und Erkenntnis und ein sehr gutes Beispiel dafür, was geschieht, wenn man Kindern nicht aufmerksam zuhört.

Bewertung vom 09.06.2018
Kawahara, Reki

Aincrad / Sword Art Online - Novel Bd.1


ausgezeichnet

Tödliche Falle in der Virtual Reality

2022, in naher Zukunft. Darauf habe alle Gamer sehnsüchtigst gewartet: Sword Art Online, ein Virtual Reality Game, welche mittels NerveGear gespielt wird. Dank neuester Technik werden sämtliche Sinnesreize über den Helm direkt ins Hirn übertragen und die motorischen Bewegungen rein virtuell ausgeführt. Kirigaya "Kirito" war bereits als Betatester dabei und ist nun einer der ersten zehntausend Spieler, welche das online vernetzte Multiplayergame starten. Zuerst sind auch alle Gamer hellauf begeistert von Aincrad, der virtuellen, aus 100 Ebenen bestehenden Welt, doch dann meldet sich der Schöpfer des Spiel zu Wort und verkündet, dass sämtliche Gamer solange im Spiel gefangen sind, bis die ersten es schaffen, alle Ebenen durchzuspielen. Ein vorzeitiges Beendes des Spiels führt zum sofortigen Tod - sowohl virtuell als auch IRL (in real life). Das war vor 2 Jahren...
Ein Buch, bei dem man sofort und ohne großen Anlauf in die Handlung katapultiert wird. Erzählt wird aus Kiritos Sicht, und die Hintergründe des Spieles werden so nach und nach beim Lesen erzählt. Neben den unterschiedlichen Reaktionen der Gamer auf die tödliche Falle und die Entwicklung von Gilden lernt man auch so einiges über Skills und Monster. Natürlich werden die Dungeons von Ebene zu Ebene immer schwerer zu bewältigen. Als Kirito auf die erfolgreiche Kämpferin Asuna trifft wird schnell klar, dass die beiden sich nicht nur kämpferisch ergänzen.
Natürlich bleiben typische Gamerbegriffe bei dieser Story nicht aus, aber das Buch ist auch für Nicht-Gamer locker verständlich. Die Lovestory passt sich gut ein ohne kitschig zu sein und für Spannung und Intrige ist ebenfalls gesorgt. Diverse Mangabilder im Buch unterstützen das Kopfkino. Natürlich ist es schade, dass die ersten beiden Jahre komplett übersprungen wurden, aber irgendwie muss man ja Potential für Spin offs lassen. Das Buch kann als abgeschlossene Story gelesen werden.

Bewertung vom 09.06.2018
Lankers, Katrin

Zurück auf Gestern


ausgezeichnet

Über Freundschaft und Zeitumkehrer

Die beiden besten Freundinnen Claire und Lulu haben zwar am gleichen Tag Geburtstag, sind ansonsten aber unterschiedlich wie Tag und Nacht. Während Claire eher die ruhige und vorsichtige Person ist, ist Lulu mutig und abenteuerlustig. Als Claire zu ihrem 15. Geburtstag einen mysteriösen Anhänger von ihrer verstorbenen Oma erbt und dieser prompt in zwei Teile fällt, tragen Claire und Lulu die beiden Hälften einfach wie zwei Freundschaftsanhänger an der Kette. Doch irgendwas stimmt mit diesen Anhängern nicht, denn plötzlich wiederholt sich eine Schulparty, nachdem Lulu es sich so sehr wünschte. Und der Brief von Claires Oma weist auf ein altes Tagebuch hin, nach welchem Claire suchen soll. Als die beiden Freundinnen dem Geheimnis auf die Spur kommen müssen sie feststellen, dass auch jemand anderes starkes Interesse an dem Erbstück hat.
Das Buch liest sich sehr erfrischend. Die beiden 15jährigen haben so ihre Sorgen mit der Schule, den Jungs und der nervigen Stiefmutter. Der Zeitumkehrer bringt da ein paar neue Möglichkeiten ins Spiel, welche die beiden natürlich auch nutzen. Wer würde das nicht? Doch nicht immer verläuft die zweite Zeitlinie besser und die Freundschaft der beiden Mädchen wird schon bald auf eine harte Probe gestellt. Als jemand den Zeitumkehrer für seine bösen Zwecke nutzen will muss die sonst so ruhige Claire starken Mut beweisen, um Schlimmeres zu verhindern.
Das Buch ist aus Claires Sicht geschrieben und hat somit sehr viel Charakter. Spannung und Humor sorgten dafür, dass ich das Buch in einem Rutsch durchlesen wollte. Ich denke, wer die Edelstein-Trilogie mag wird auch dieses Buch mögen.

Bewertung vom 09.06.2018
Adler, Sarah

Knochenjob!


sehr gut

Die Memoiren des Todes

Gäbe es die Memoiren des Todes, wie würden diese wohl aussehen? Ich weiß es, denn es gibt sie wirklich! Und eigentlich ist der Tod auch gar kein so übler Typ, sein Job ist halt nur... sterbenslangweilig! Zeit, dass sich was ändert!
Anders, als es in 08/15-Memoiren so üblich ist, springt der Tod in seinen Erzählungen immer wieder von der Gegenwart in Erinnerungen aus der Vergangenheit. Das ist auch ganz gut so, denn wer möchte erstmal seitenweise was über Einzeller lesen, anstatt zu verfolgen, wie der Tod versucht, sein Image aufzupolieren? Oder wenn es darum geht, wie der Tod händeringend eine Vertretung sucht, der er vorrübergehend seine Sense in die Hände drückt, damit er bei der "Zeit" eine Änderung seiner Jobbeschreibung herausschlagen kann? Neben der "Zeit" kommen übrigens auch andere Größen im Buch vor wie "Leben", "Krankheit", "Zufall", "Glück" und "Schicksal", eine jede mit ihren Macken und Eigenarten.
Sarah Adler versteht es gekonnt, mit Worten zu jonglieren und haucht dem teils zynischen Tod eine Art Leben ein, wodurch er einem tatsächlich mit der Zeit immer sympathischer wird. Beim Lesen bin ich in Welten eingetaucht, welche dem Buch einen wunderschönen Fantasytouch verliehen - Hut ab vor so genialen Einfällen! Einzig die vielen spontanen Zeitsprünge im Buch sorgten dafür, dass ich lange nicht richtig in das Buch hereinfinden konnte, da mich das mehr irritierte als dass ich einen roten Faden erkennen konnte. Zum Glück gab sich das nach einer Weile. Ein schönes Buch voller Wortspielereien und schwarzem Humor!