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Christina P.
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Hamburg

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Insgesamt 1119 Bewertungen
Bewertung vom 09.06.2018
Lankers, Katrin

Zurück auf Gestern


ausgezeichnet

Über Freundschaft und Zeitumkehrer

Die beiden besten Freundinnen Claire und Lulu haben zwar am gleichen Tag Geburtstag, sind ansonsten aber unterschiedlich wie Tag und Nacht. Während Claire eher die ruhige und vorsichtige Person ist, ist Lulu mutig und abenteuerlustig. Als Claire zu ihrem 15. Geburtstag einen mysteriösen Anhänger von ihrer verstorbenen Oma erbt und dieser prompt in zwei Teile fällt, tragen Claire und Lulu die beiden Hälften einfach wie zwei Freundschaftsanhänger an der Kette. Doch irgendwas stimmt mit diesen Anhängern nicht, denn plötzlich wiederholt sich eine Schulparty, nachdem Lulu es sich so sehr wünschte. Und der Brief von Claires Oma weist auf ein altes Tagebuch hin, nach welchem Claire suchen soll. Als die beiden Freundinnen dem Geheimnis auf die Spur kommen müssen sie feststellen, dass auch jemand anderes starkes Interesse an dem Erbstück hat.
Das Buch liest sich sehr erfrischend. Die beiden 15jährigen haben so ihre Sorgen mit der Schule, den Jungs und der nervigen Stiefmutter. Der Zeitumkehrer bringt da ein paar neue Möglichkeiten ins Spiel, welche die beiden natürlich auch nutzen. Wer würde das nicht? Doch nicht immer verläuft die zweite Zeitlinie besser und die Freundschaft der beiden Mädchen wird schon bald auf eine harte Probe gestellt. Als jemand den Zeitumkehrer für seine bösen Zwecke nutzen will muss die sonst so ruhige Claire starken Mut beweisen, um Schlimmeres zu verhindern.
Das Buch ist aus Claires Sicht geschrieben und hat somit sehr viel Charakter. Spannung und Humor sorgten dafür, dass ich das Buch in einem Rutsch durchlesen wollte. Ich denke, wer die Edelstein-Trilogie mag wird auch dieses Buch mögen.

Bewertung vom 09.06.2018
Adler, Sarah

Knochenjob!


sehr gut

Die Memoiren des Todes

Gäbe es die Memoiren des Todes, wie würden diese wohl aussehen? Ich weiß es, denn es gibt sie wirklich! Und eigentlich ist der Tod auch gar kein so übler Typ, sein Job ist halt nur... sterbenslangweilig! Zeit, dass sich was ändert!
Anders, als es in 08/15-Memoiren so üblich ist, springt der Tod in seinen Erzählungen immer wieder von der Gegenwart in Erinnerungen aus der Vergangenheit. Das ist auch ganz gut so, denn wer möchte erstmal seitenweise was über Einzeller lesen, anstatt zu verfolgen, wie der Tod versucht, sein Image aufzupolieren? Oder wenn es darum geht, wie der Tod händeringend eine Vertretung sucht, der er vorrübergehend seine Sense in die Hände drückt, damit er bei der "Zeit" eine Änderung seiner Jobbeschreibung herausschlagen kann? Neben der "Zeit" kommen übrigens auch andere Größen im Buch vor wie "Leben", "Krankheit", "Zufall", "Glück" und "Schicksal", eine jede mit ihren Macken und Eigenarten.
Sarah Adler versteht es gekonnt, mit Worten zu jonglieren und haucht dem teils zynischen Tod eine Art Leben ein, wodurch er einem tatsächlich mit der Zeit immer sympathischer wird. Beim Lesen bin ich in Welten eingetaucht, welche dem Buch einen wunderschönen Fantasytouch verliehen - Hut ab vor so genialen Einfällen! Einzig die vielen spontanen Zeitsprünge im Buch sorgten dafür, dass ich lange nicht richtig in das Buch hereinfinden konnte, da mich das mehr irritierte als dass ich einen roten Faden erkennen konnte. Zum Glück gab sich das nach einer Weile. Ein schönes Buch voller Wortspielereien und schwarzem Humor!

Bewertung vom 30.05.2018
Scheffel, Annika

Hier ist es schön


sehr gut

Erst wenn die Hoffnung stirbt, stirbt mit ihr der Mensch

Die Erde in naher Zukunft: Das Wetter hat sich verändert, der erhöhte Meeresspiegel ließ alle Inseln verschwinden, die Ernteerträge werden geringer, die Erdölvorkommen neigen sich dem Ende zu. Da hat die Carpe Diem Organisation eine geniale Idee: Zwei Auserwählte sollen die Reise auf einen fernen Planeten antreten und dort alles für den Fortbestand der Menschheit organisieren. Die 16jährige Irma bewirbt sich – und wird gemeinsam mit Sam als Auserwählte für die Mission ausgebildet. Doch kurz, bevor beide die Reise antreten sollen, beschließt Sam, um dessen Herkunft sich bereits Legenden ranken, das Trainingscamp zu verlassen und nach seinen Wurzeln zu suchen. Und Irma folgt ihm…
Eine Rezension über dieses Buch zu schreiben, ohne zuviel des Inhaltes zu verraten, ist nicht leicht. Besonders gefiel mir, wie Annika Scheffel zu Beginn des Romans die Welt und ihre langsame Veränderung mehr oder weniger subtil durch Briefe von Familie, Freunden und Fans an Irma ausdrückte. Wer jedoch einen Science-Fiction Roman erwartet, wird von diesem Buch enttäuscht sein. Vielmehr geht es in diesem Buch darum, den Glauben und die Hoffnung an das Leben nicht zu verlieren, das Positive zu entdecken. Es geht um Freundschaft und Vertrauen, aber ebenso auch um Show und Manipulation, der modernen Form der Religion, anhand welcher Glaube und Hoffnung aufrecht erhalten werden können.
Wie bereits erwähnt, gefiel mir vor allem die Briefform als Stilmittel sehr gut. Der weitere Verlauf des Romans besteht aus der Handlung, nachdem Sam und Irma aus dem Camp flohen, raffiniert gespickt mit Rückblicken auf erst Irmas und später Sams Vergangenheit. Wobei vor allem die Rückblicke auf Sams Vergangenheit recht interessant waren.
Das Ende des Romans passte für meinen Geschmack recht gut, wenn auch einige wenige Fragen offen blieben und zum Nachdenken anregen. Gestört haben mich jedoch einige Logikfehler im Roman wie z. B. das Verwenden von Plastiktüten oder alten Audiocassetten in der Zukunft oder der plötzliche Wandel eines Bootes in ein Schiff, weswegen ich dem Buch in der Bewertung einen Punkt abziehe. Ansonsten ein schöner Roman mit nur einigen wenigen Längen zu Beginn des zweiten Teils.

Bewertung vom 25.05.2018
Corbin, Julia

Die Bestimmung des Bösen / Hall & Hellstern Bd.1


sehr gut

Wenn die Vergangenheit mit blutigen Fingern nach dir greift

Kommissarin Alexis Hall übernimmt die Ermittlungen einer Mordserie, bei der Frauen brutal gefoltert und vom Mörder arrangiert werden. Hilfe bekommt sie von der befreundeten Kriminalbiologin Karen Hellstern, welche anhand der Insekten und Pflanzen weitere Hinweise zum Tathergang liefern kann. Als jedoch weitere Mordopfer mit weißen Anemonen geschmückt werden, wird Alexis Hall von ihrer düsteren Vergangenheit eingeholt...
Mir haben an dem Roman mehrere Punkte gefallen. Zum Einen ist die Ermittlerin eine toughe Frau, welche jedoch ein dunkles Geheimnis mit sich herum trägt, welches ihre Karriere gefährden könnte. Ebenfalls interessant ist die Arbeit der Kriminalbiologin, welche sich zur Abwechlsung mal nicht mit den Ermordeten selbst, sondern mit den daran befindlichen Insekten in ihren unterschiedlichen Stadien beschäftigt. Weiteren Schwung in die Story bieten u. a. das Forschungsfeld ihres Adoptivvaters sowie ein früheres Familienunglück. Insgesamt hat Julia Corbin einen für meinen Geschmack angenehm komplexen Thriller erdacht, welcher durch einen unvorhergesehenen Twist bis zum Schluss nicht an Spannung einbüßte.

Bewertung vom 25.05.2018
Tudor, C. J.

Der Kreidemann


sehr gut

Kleine große Geheimnisse

1986: Ein Mädchen wird brutal zerstückelt vom 12jährigen Eddie und seinen Freunden im Wald gefunden. Kreidemännchen führten sie zur Leiche, deren Kopf nie gefunden wurde. 2016: Die Freunde erhalten Briefe, welche sie an die damaligen Kreidemännchen erinnern. Wurde damals der falsche Mann des Mordes verdächtigt? Oder will jemand Rache üben?
Das Buch wird komplett aus der Sicht des mittlerweile 42jährigen Lehrers Ed erzählt: Wie er damals mit seinen Freunden vom neuen Lehrer den Tipp mit den Kreidemännchen als Geheimzeichen bekam, Zwists zwischen den Jugendlichen oder deren Eltern, der Leichenfund und wer damals für den Täter gehalten wurde. Nicht zu vergessen die Kreidemännchen, das Geheimzeichen der Clique. Und wie er jetzt als Erwachsener plötzlich einen Brief mit dem Kreidemännchen erhält, ebenso wie seine damaligen Freunde, von denen einer plötzlich tot ist. Die Zeitstränge wechseln sich ab, wobei die Vergangenheit mit einem recht brutalen Unfall beginnt. Und auch ansonsten lief damals nicht alles rund, was dem Leser so nach und nach deutlich wird. Gemeinsam mit Eddie kommt man als Leser langsam dem wirklichen Mörder auf die Schliche, denn Eddie weiß mehr, als man zunächst annimmt.

"Weißt du, was ich mal gehört habe? Geheimnisse sind wie Arschlöcher. Wir alle haben sie. Nur dass manche schmutziger sind als andere." (Zitat S. 221)

Dadurch, dass Eddie dem Leser lange Zeit Wissen vorenthält, bleibt dem Roman stets eine gewissen Grundspannung erhalten, wer der wirkliche Mörder war und welches Motiv eine Rolle spielte. Vom Unfall zu Beginn einmal abgesehen kommt es zwar zu keinen nennenswerten Spannungspeaks, langweilig wurde mir jedoch beim Lesen nie. Diese kleinen schwelenden Unruheherde der Vergangenheit sowie dezent versteckte Details lassen zwar immer wieder erahnen, wer für die unterschiedlichen, im Buch vorkommenden Taten verantwortlich sein könnte, die Gesamtauflösung erfolgt jedoch erst zum Ende des Romans.

Bewertung vom 17.05.2018
Picoult, Jodi

Kleine große Schritte


ausgezeichnet

Ein starker Roman über Gleichheit und Gerechtigkeit

Bereits seit 20 Jahren arbeitet Ruth Jefferson als Säuglingsschwester im Mercy-West Haven Hospital in Connecticut. Als ein Säugling nach einem medizinischen Eingriff mit dem Tode ringt ist Ruth die einzig Anwesende, die dem Säugling helfen könnte. Doch der Vater des Kindes hat ihr verboten, sein Kind zu berühren - denn Ruth ist eine Schwarze. Ruth gerät in einen Gewissenskonflikt: Soll sie ihren Job riskieren und das Baby retten? Als der Säugling stirbt, wird sie vom Vater des Kindes wegen Mordes angeklagt. Ein aufwühlender Prozess beginnt, in welchem der Rassismus eine starke Rolle einnimmt.
Geschildert wird der Roman zum Einen aus Ruths Sicht, zudem jedoch auch aus der Sicht ihrer Verteidigerin sowie des rassistischen Vater des Kindes, wodurch der Roman eine beeindruckende Tiefe erhält. Ich muss sagen, mich hat es beim Lesen regelrecht schockiert, wieviel Rassismus noch in den Köpfen vieler Menschen steckt. Es wird die Gleichheit aller Menschen gefordert, und dennoch ist die Ungerechtigkeit gegenüber andersfarbigen Menschen noch sehr präsent. Jodie Picoult hat dank ihres angenehmen Schreibstils ein wunderbares Buch über ein noch immer brisantes Thema geschaffen, welches zum Nachdenken anregt. Dank des Verfahrens bleibt das Buch auch die ganze Zeit angenehm spannend, da ich als Leserin natürlich wissen wollte, wie das Urteil letztendlich ausfällt. Erschreckend realistisch und sehr nahegehend.

Bewertung vom 15.05.2018
Ribeiro, Gil

Spur der Schatten / Leander Lost Bd.2 (6 Audio-CDs)


ausgezeichnet

Ein neuer Fall für den besonderen Ermittler an der Algarve

Leander Lost, Hamburger Kriminalkommissar mit Asperger-Syndrom, befindet sich dank eines Europol- Austauschprogramms seit mehreren Monaten in Fuseta an der portugiesischen Algarve, wo er sich nach anfänglichen Schwierigkeiten mittlerweile sehr gut mit seinem Team versteht. In ihrem neuesten Fall "Spur der Schatten" versucht Leander gemeinsam mit den Sub-Inspektoren Graciana Rosado und Carlos Esteves den Mord an einer Arbeitskollegin zu klären, wobei ihre Recherchen sie zu den "Schatten" führen, eine Organisation, welche einstmals für die ehemaligen portugiesischen Kolonien tätig war. Könnte der Mord mit der angolanischen Aktivistin in Zusammenhang stehen, welche zu Besuch in Lagos ist und einen brisanten politischen Vortrag plant?
"Lost in Fuseta - Spur der Schatten" ist der zweite Roman um den Asperger-Autisten Leander Lost. Dieser Band lässt sich ohne Kenntnis des ersten Bandes lesen und verstehen, wegen einiger Anspielungen auf den ersten Band würd ich diesen jedoch vorweg empfehlen.
Wie bereits der erste Band steckt auch dieser voller Lokalkolorit und liefert Einblick in Land und Leute. Es gibt einige Wiedersehen mit Personen des ersten Bandes wie z. B. Gracianas Familie, aber auch neue Charaktere kommen ins Spiel, wie u.a. die neue Chefin des Ermittlerteams. Ebenfalls kommen auch hier wieder einige Szenen vor, welche bedingt durch Leanders Asperger-Syndrom zur ein oder anderen Situationskomik führen und den Krimi gekonnt auflockern. Im Gegensatz zum ersten Band hatte ich lediglich das Gefühl, der Krimi käme etwas langsamer in Fahrt, dafür entpuppte sich der Kriminalfall letztendlich als überraschend komplex gestaltet.
Das Hörbuch wird, wie bereits beim ersten Band, gelesen von Schauspieler Andreas Pietschmann, welcher dem Roman eine angenehme Atmosphäre verleiht und die portugiesischen Begriffe so gekonnt ausspricht, dass man sich mein Hören zuweilen an der Algarve wähnt.

Bewertung vom 15.05.2018
Ribeiro, Gil

Lost in Fuseta / Leander Lost Bd.1 (6 Audio-CDs)


ausgezeichnet

Sehr unterhaltsamer Algarve-Krimi mit besonderem Ermittler

Ein Europol-Austauschprogramm macht es möglich: Die portugiesische Stadt Fuseta an der Algarve tauscht für ein Jahr ihren "besten Mann" der dortigen Kriminalpolizei gegen den Hamburger Kriminalkommissar Leander Lost. Doch auch, wenn die Portugiesen für ihre Gastfreundschaft bekannt sind, gibt ihnen der teils recht pedantisch und überkorrekt wirkende Leander Lost vorerst einige Rätsel auf, die einer Teambildung hinderlich sind. Doch die Schwester der Sub-Inspektorin Graciana Rosado gibt ihnen einen Hinweis, warum Leander Lost so anders wirkt.
Der Titel "Lost in Fuseta" enthält ein gelungenes Wortspiel, da dieser einmal als "Verloren in Fuseta" und einmal als "Leander Lost in Fuseta" gelesen werden kann. Und tatsächlich wirkt Leander zu Beginn ein wenig verloren, da seine Kollegen sein Verhalten missverstehen. Nachdem sie um seine besonderen Eigenschaften wissen, rappeln sie sich langsam als Team zusammen und Leander wird nach und nach zu einem erfolgreichen Mitglied des Teams, welches einen umfangreichen Kriminalfall zu lösen hat.
"Lost in Fuseta" ist ein Krimi voller Lokalkolorit, man lernt viel über Land und Leute kennen statt durch den Roman gehetzt zu werden. Durch Leander Losts Asperer-Syndrom ergeben sich zudem einige situationsbedingte Szenen, welche den Leser zum Schmunzeln bringen. Zusätzlich gefiel mir, wie sowohl die portugieischen Kommissare als auch Leander Lost lernen mussten, miteinander auszukommen und einander zu vertrauen.
Das Hörbuch wird gelesen von Schauspieler Andreas Pietschmann, welcher dem Roman eine angenehme Atmosphäre verleiht und die portugiesischen Begriffe so gekonnt ausspricht, dass man sich mein Hören zuweilen an der Algarve wähnt.

Bewertung vom 14.05.2018
Martin, Pierre

Madame le Commissaire und die tote Nonne / Kommissarin Isabelle Bonnet Bd.5


ausgezeichnet

Ermittlerin mit Mut und Spürsinn

Ihr Spürsinn lässt sie nicht im Stich: Beim Fund einer toten Nonne am Fuße einer Meeresklippe vermutet Madame le Commissaire Isabelle Bonnet im Gegensatz zur örtlichen Polizei einen Mordfall statt eines Unfalls - und sie behält Recht. Doch wer hätte Interesse, einer jungen Nonne das Leben zu nehmen? Ist es das Werk eines religiösen Extrimisten? Wurde die Nonne von ihrer bürgerlichen Vergangenheit eingeholt? Oder steckt gar etwas völlig anderes hinter diesem grausamen Mord?
Mit Madame le Commissaire und die tote Nonne legt der Autor seinen bereits fünften Band um die Ermittlerin Isabelle Bonnet vor. Doch ist der Roman so geschrieben, dass er sich auch ohne Vorkenntnis der vorherigen Bände wunderbar lesen lässt. Bei ihren Ermittlungen geht die Kommissarin nicht immer den konventionellen Weg und bringt sich auch gelegentlich in gefährliche Situationen. Ihr früherer Job als hochprofessionelle pariser Ermittlerin kommt ihr hierbei zugute. Ihre rechte Hand Apollinaire wirkt zwar etwas schrullig, jedoch zudem sehr zuverlässig. Neben dem Kriminalfall kommen, wie es sich für einen französischen Krimi gehört, natürlich auch Land und Leute bzw. Leben und Liebe nicht zu kurz, jedoch in einem überschaubaren Rahmen und ohne, dass die Krimihandlung selbst an Spannung verliert. Ein weiterer Pluspunkt, welcher für den Krimi spricht, ist, dass der Autor nicht mit gängigen Klischees arbeitet. Für meinen Geschmack liest sich der Krimi hervorragend und der wahre Täter wird bis zum Schluss geheim gehalten.

Bewertung vom 10.05.2018
Hüberli, Mirjam H.

HerzSeilAkt


ausgezeichnet

Sahnehäubchen mit Kirsche fürs Herz

Irgendwie hat Mina sich ihr Leben anders vorgestellt: Sie wollte nach ihrem Kunststudium schöne Kleider entwerfen - stattdessen fristet sie bei "Couture Beck" ein Dasein als Mädchen-für-alles. Und als wäre der Job nicht schon stressig genug, rast sie irgendso ein blöder Radfahrer auch noch über den Haufen und ruiniert dabei das teure Hochzeitskleid einer illustren Kundin, welches Mina für ihre Chefin abholen sollte. Und ihre Schlüssel kann Mina auch nirgends finden. Einziger Lichtblick sind die Treffen mit ihren Mädels, auch getarnt als unkonventioneller Buchclub. Und der Blumenstrauß, welcher am nächsten Morgen ins "Couture Beck" geliefert wird...

"Manches ist ein Wink des Schicksals. Oder aber eine Fügung des Lebens. Man mag es auch Zufallsgenerator nennen. Doch vielleicht, ja vielleicht geschieht es einfach, weil es so in den Sternen geschireben steht. #MissStarlet" (Zitat S. 4)

Das Buch ist wie ein literarisches Sahnehäubchen. Die chaotische Mina habe ich gleich von Anfang an in mein Herz geschlossen und die sich anbahnende Liebesgeschichte mit dem Fahradfahrer liest sich wirklich wunderschön, ohne auch nur ansatzweise kitschig zu wirken. So chaotisch, wie Mina ist, ist stellenweise auch ihr Leben, und das fand ich auch schön zu lesen, wie nach und nach Mina andere Wege einschlug. Die Kirsche auf diesem Sahnehäubchen in Buchform sind die vielen, liebevollen Illustrationen der Autorin im Buch und vor allem die Horoskope der geheimnisvollen "Miss Starlet", welche zu fast jedem Anfang eines Kapitels stehen. Ein wirklich wunderschönes Buch fürs Herz!